[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pflasterstein aus Beton oder einem anderen
künstlich hergestellten Material mit vertikalen oder annähernd vertikalen Seitenflächen
und mindestens einer aus den Seitenflächen seitlich vorstehenden vertikal verlaufenden
Ausformung, die als Abstandshalter, Verbundelement etc. ausgebildet ist und einen
unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden Abschnitt sowie einen oberen, sich
dachförmig zur Seitenwand hin erstreckenden Abschnitt aufweist.
[0002] Derartige Pflastersteine sind allgemein bekannt. Sie werden in Formen produziert,
bei denen die Negativform der Steine aus einem Stahlblock geschnitten ist. Diese nach
unten offene Form wird auf ein Produktionsbrett gesetzt und von oben mit nicht zu
feuchtem Beton gefüllt. Dann wird der Beton von oben durch Stempel (Auflast), die
im Grundriss genau in die mit Beton gefüllten Kammern der Form passen, verdichtet,
wobei die Form gerüttelt wird, um die Verdichtung zu unterstützen. Abschließend wird
die Form nach oben abgehoben. Die Steine stehen dann frei auf dem Brett, das über
ein Band zu einer Trockenkammer geführt wird.
[0003] Viele Pflastersteine besitzen seitliche Ausformungen in der Form von lotrechten Graten
mit beliebigem, meist aber annähernd halbkreisförmigem, trapezförmigem oder rechteckigem
Grundriss, die als Abstandshalter, Verbundelemente oder Verschiebesicherung dienen.
Die Negativform dieser Ausformungen wird nischenartig in die Seitenwände der aus dem
Stahlblock geschnittenen Kammern gefräst.
[0004] Diese Ausfräsungen enden so weit vor der oberen Formkante, dass die damit gebildeten
seitlichen Ausformungen der Steine so weit unterhalb der Steinfuge enden, dass sie
bei verfüllter Fuge nicht mehr sichtbar sind. Bei dem zuvor beschriebenen Verdichtungsvorgang
wird die Betonmasse zuverlässig auch in die nischenartigen seitlichen Ausformungen
der negativen Steinformen gepresst. Die nischenartigen Ausfräsungen werden im unteren
Teil mit einem entsprechend profilierten Meißel oder einer Fräse vertikal linear ausgearbeitet.
[0005] Diese nischenartigen Ausfräsungen an den Seiten der Formkammern enden oben in Abschrägungen
oder Ausrundungen, die aufwendig mit Spezialfräsen ausgearbeitet werden müssen. Dabei
entstehen im Schnitt senkrecht zu den Seitenwänden der Formkammern an der Außenkante
der Ausformungen mehr oder weniger starke Richtungswechsel, Kanten und/oder Ecken.
Dadurch werden Hinterschneidungen oder tote Winkel gebildet. Der Druck der Auflast
presst den zunächst locker in der Form liegenden Beton zu einem homogenen Körper zusammen,
der beim Entschalen seine Form behält. Da der Beton den Druck der Auflast nicht wie
eine Flüssigkeit gleichmäßig in einem geschlossenen unter Druck stehenden Behälter
verteilen kann, entstehen in den Hinterschneidungsbereichen bzw. toten Winkeln Zonen
geringeren Drucks, in denen der Beton weniger mit dem Steinkörper verbunden wird und
daher beim Abheben der Form nach oben leicht an der Formwand hängenbleiben kann. Da
dies bei jedem Arbeitstakt auftreten kann, werden die Ablagerungen den Hinterschneidungsbereichen
immer dicker.
[0006] Dies hat den Nachteil, dass die seitlichen Ausformungen der Pflastersteine im oberen
Bereich bzw. dachförmigen Abschnitt unvollständig ausgebildet werden. Das kann zu
Funktionsminderungen der Pflastersteine führen und wird regelmäßig von den Käufern
des Pflasters beanstandet und letztlich nur geduldet, weile alle Betonpflastersteine
mit seitlichen Ausformungen unter diesem Mangel leiden. Um derartige Mängel in Grenzen
zu halten, muss der Produktionsprozess in kurzer zeitlicher Folge unterbrochen werden,
um die Form zu reinigen. Das ist äußerst unwirtschaftlich.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflasterstein der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, der bei einer vereinfachten Herstellung besonders formgenau
hergestellt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Pflasterstein der angegebenen Art dadurch
gelöst, dass der obere dachförmige Abschnitt der Ausformung im Vertikalschnitt bogenförmig
in die Seitenwand übergeht, wobei die an den Bogen gelegte Tangente mit der Pflastersteinseitenwand
immer einen Winkel ≤45° bildet.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden im dachförmigen Abschnitt der Ausformung
des Pflastersteines im Vertikalschnitt senkrecht zur Steinseitenwand bzw. Seitenfläche
verlaufende waagerechte oder stärker geneigte Linien in der Außenbegrenzung der Ausformung
vermieden, wobei diese Außenbegrenzungslinie mit einem Bogen mit möglichst großem
Radius in die Seitenwand übergeht. Die an den Bogen gelegte Tangente bildet mit der
Pflastersteinseitenwand immer einen Winkel ≤45°, so dass die eingangs erwähnten toten
Winkel bzw. Hinterschneidungsbereiche in der Form des Pflastersteines vermieden werden.
[0010] Der obere dachförmige Abschnitt der Ausformung geht somit bogenförmig in die Seitenwand
des Pflastersteines über, d. h. in Form einer asymptotischen Annäherung, oder die
Seitenwand bildet die Tangente an den Bogen. Was die Bogenform betrifft, so können
Teile von Kreisbögen, Spiralen und anderen geometrischen Formen Verwendung finden.
[0011] Noch bessere Ergebnisse werden mit einer Ausführungsform erzielt, bei die an den
Bogen gelegte Tangente mit der Pflastersteinseitenwand immer einen Winkel ≤ 30° bildet.
Bei dieser Ausführungsform wird unter Berücksichtigung des natürlichen Schüttwinkels
von Beton auf besonders sichere weise vermieden, dass bei einem Entfernen der Form
im oberen Teil der nischenförmigen Ausformungen derselben Betonmaterial zurückbleibt.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung geht auch der obere dachförmige Abschnitt der Ausformung
im Vertikalschnitt bogenförmig in den unteren Abschnitt der Ausformung über, wobei
auch hier vorzugsweise die an den Bogen gelegte Tangente mit der Pflastersteinseitenwand
immer einen Winkel ≤ 45° bildet. Bei dieser Ausführungsform werden daher auch an der
Übergangsstelle zwischen dem dachförmigen Abschnitt und dem unteren Abschnitt der
Ausformung scharfe Richtungsänderungen, scharfe Kanten etc. vermieden, so dass auch
an dieser Stelle ein Zurückbleiben von Betonmaterial beim Entfernen der Form verhindert
wird.
[0013] Vorzugsweise bilden bei dieser Ausführungsform der in die Seitenwand übergehende
Bogen und der zwischen dem unteren Abschnitt und dem dachförmigen Abschnitt der Ausformung
gebildete Bogen einen S-förmigen Doppelbogen, so dass insgesamt der dachförmige Abschnitt
stetig und nicht abrupt in die benachbarten Steinbereiche übergeht.
[0014] Um einen möglichst guten Verbund zwischen den einzelnen im Pflaster verlegten Pflastersteinen
zu erzielen, ist man bestrebt, den unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden
Abschnitt der Ausformung möglichst lang bzw. hoch auszubilden. Eine derartige Ausgestaltung
wird auch deshalb bevorzugt, weil hierdurch ein Verkippen der zusammengesetzten Pflastersteine
beim Abklammern während des Transportes vermieden werden kann. Andererseits sollen
die Ausformungen jedoch im verlegten Zustand der Pflastersteine nach dem Auffüllen
der Fugen nicht sichtbar sein.
[0015] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird sichergestellt, dass sich der untere etwa parallel
zur Seitenwand verlaufende Abschnitt der Ausformung relativ weit nach oben erstrecken
kann, da der darüber angeordnete dachförmige Abschnitt mit dem Doppelbogen (S-Form)
einen weichen stetigen Übergang des unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden
Abschnitt in den dachförmigen Abschnitt und des dachförmigen Abschnittes in die Seitenwand
sicherstellt, ohne dass sich die vorstehend aufgezeigten Probleme des Lösens von Steinmaterial
im oberen Bereich der Ausformung beim Entfernen der Form ergeben.
[0016] Wie erwähnt, vermeidet die erfindungsgemäße Lösung bei dieser Ausführungsform scharfe
Kanten, Übergänge bzw. Ecken zwischen dem dachförmigen Abschnitt der Ausformung und
der Seitenwand sowie dem unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden Abschnitt.
Der dachförmige Abschnitt der Ausformung geht im Vertikalschnitt bogenförmig in die
Seitenwand über, d.h. nähert sich dieser etwa asymptotisch an. Ein entsprechender
Effekt wird im Übergangsbereich zum unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden
Abschnitt erzielt. In beiden Bereichen werden daher abrupte Richtungsänderungen vermieden.
[0017] Was die Querschnittsform der Ausformung betrifft, so ist diese insbesondere halbkreisförmig.
Natürlich können auch andere Querschnittsformen Anwendung finden. So kann die Ausformung
im Schnitt beispielsweise auch rechteckig oder trapezförmig ausgebildet sein. Der
obere dachförmige Abschnitt der Ausformung kann sich in seitliche Richtung nach oben
hin verjüngen, aber auch die gleiche Breite wie der untere etwa parallel zur Seitenwand
verlaufende Abschnitt der Ausformung beibehalten. Bei einer entsprechenden seitlichen
Verjüngung nach oben verläuft der dachförmige Abschnitt daher bis zu einem mittleren
höchsten Punkt an der Seitenwand zusammen, kann aber auch über eine bestimmte Breite
in die Seitenfläche übergehen. In jedem Fall ist erfindungsgemäß im Vertikalschnitt
der bogenförmige Übergang des dachförmigen Abschnittes in die Seitenwand im Vertikalschnitt
verwirklicht.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung geht der obere dachförmige Abschnitt seitlich über
eine gebildet Fase oder Ausrundung in die Seitenwand über. Bei dieser Ausführungsform
wird daher auch in seitlicher Richtung ein weicher Übergang in die Seitenfläche erreicht.
Natürlich kann auch der untere etwa parallel zur Seitenwand verlaufende Abschnitt
der Ausformung seitlich entsprechende Fasen bzw. Ausrundungen im übergangsbereich
zur Seitenfläche besitzen. Beispielsweise kann die gebildete Fase einen Mindestradius
von 2 mm aufweisen. Vorzugsweise beginnt die Fase mit dem Punkt, an dem die Verjüngung
des dachförmigen Abschnitts beginnt, wenn eine solche vorhanden ist.
[0019] Was den Übergangsbogen in die Seitenwand des dachförmigen Abschnittes betrifft, so
weist dieser vorzugsweise mindestens einen Radius von 10 mm auf. Dies trifft vorzugsweise
auch auf den anderen Übergangsbogen zu. Es versteht sich, dass die Krümmungsradien
der beiden Bögen gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein können.
[0020] Bei den Bögen selbst kann es sich um Teile von Kreisbögen, aber auch um Teile von
Bögen von anderen geometrischen Formen handeln, wie beispielsweise Spiralbögen etc.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden bei den hier beschriebenen Ausführungsformen
alle Kanten und toten Winkel vermieden, in denen beim Abheben der Form von den Steinkörpern
Betonreste hängenbleiben können.
[0022] Natürlich ist die erfindungsgemäße Ausbildung des oberen dachförmigen Abschnittes
der Ausformung nicht auf hoch bzw. lang ausgebildete Ausformungen beschränkt. Eine
solche Ausgestaltung kann auch bei Ausformungen Anwendung finden, die sich nur im
unteren Bereich einer Seitenfläche befinden, wie beispielsweise bei einer Ausformung,
die zwischen zwei langen bzw. hohen Ausformungen angeordnet ist und deren Tiefe geringer
ist als die der beiden benachbarten Ausformungen. Auch kann eine erfindungsgemäße
Ausgestaltung des dachförmigen Abschnittes beispielsweise bei verdickten bzw. erweiterten
unteren Bereichen von ansonsten schlankeren Ausformungen Anwendung finden. Jedenfalls
deckt die Erfindung alle dachförmigen Abschnitte von Ausformungen beliebiger Höhe,
Breite und Tiefe ab.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Form zur Herstellung eines Pflastersteines
der vorstehend beschriebenen Art. Die Form besitzt einen Hohlkasten mit vier vertikal
oder annähernd angeordneten Seitenwänden und mindestens einer aus den Seitenflächen
seitlich vorstehenden vertikal verlaufenden Ausformung mit einem unteren etwa parallel
zur Seitenwand verlaufenden Abschnitt sowie einem oberen, sich dachförmig zur Seitenwand
hin erstreckenden Abschnitt. Die entsprechenden Ausformungen werden hierbei vorzugsweise
nischenartig in die Seitenwände der Form gefräst.
[0024] Erfindungsgemäß geht der obere dachförmige Abschnitt der Ausformung im Vertikalschnitt
bogenförmig in die Seitenwand über, wobei die an den Bogen gelegte Tangente mit der
Formseitenwand immer einen Winkel ≤45°, vorzugsweise ≤ 30°, bildet.
[0025] Um die vorstehend erwähnten kritischen toten Winkel bzw. Hinterschneidungen in der
Form zu vermeiden, werden im Vertikalschnitt durch die Ausformungen senkrecht zur
Formaußenwand waagerechte oder stärker geneigte Linien in der Innenbegrenzung der
Ausformung (Übergangsbereich zwischen Seitenwand und dachförmigem Abschnitt der Ausformung)
vermieden. Die Innenbegrenzungslinie geht über einen Bogen mit möglichst großem Radius
in die Seitenwand über. In diesem Zusammenhang wird auf die entsprechenden Ausführungen
zum Pflasterstein verwiesen.
[0026] Die spezielle erfindungsgemäße Ausgestaltung des dachförmigen Abschnittes des Innenbereiches
der Ausformung in den Seitenwänden der Form kann dadurch erreicht werden, dass das
Werkzeug, mit dem der untere zur Seitenwand parallele Teil der Ausformung hergestellt
wird, beim Arbeitsvorgang im oberen Bereich der Ausformung so weit zur Steinmitte
hin verzogen wird, bis die Ausformung auf Null ausläuft. Dieses Verziehen des Werkzeuges
kann in weichen Bögen erfolgen, wobei auch ein bogenförmiger Übergang aus der bis
zum Obergangspunkt vertikalen Ausformung im Vertikalschnitt senkrecht zur Formaußenwand
in die Bogenform des oberen Abschlusses bzw. dachförmigen Abschnittes der Ausformung
hergestellt werden kann. Es versteht sich, dass der Übergang zwischen dem dachförmigen
Abschnitt der Ausformung und der Seitenwand der Form asymptotisch bzw. tangential
erfolgt.
[0027] Zur Herstellung einer seitlichen Fase kann eine Nachbearbeitung der Übergangskanten
zwischen Ausformung und Formseitenwand mit einem entsprechenden Mindestradius erfolgen.
[0028] Auf diese Weise werden sämtliche scharfen Kanten, Ecken und abrupten Übergänge in
der nischenartigen Ausformung in der Seitenwand der Form vermieden.
[0029] Weitere mögliche Ausgestaltungen der Form lassen sich der vorstehenden Beschreibung
hinsichtlich des Pflastersteines entnehmen, so dass sie an dieser Stelle nicht wiederholt
werden müssen. Natürlich ist hierbei zu berücksichtigen, dass es sich um die Negativform
handelt. In Bezug auf entsprechende Maße wird ebenfalls auf die Beschreibung des Pflastersteins
verwiesen.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische räumliche Ansicht einer Form zur Herstellung von Pflastersteinen,
die von einem Brett abgehoben ist, auf dem sich vier geformte Pflastersteine herkömmlicher
Bauart befinden;
- Figur 2
- eine schematische Ansicht von drei verschiedenen Arten von Ausformungen;
- Figur 3
- eine herkömmlich ausgebildete Form zur Herstellung von Pflastersteinen auf einem Brett;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Verdichtung des in den Formkammern befindlichen
Betons;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer herkömmlich ausgebildeten Form mit einer vergrößerten
Detailansicht sowie vier auf einem Brett befindlichen Pflastersteinen herkömmlicher
Bauart;
- Figur 6
- einen Schnitt durch eine Form sowie darunter eine Seitenansicht von zwei geformten
Pflastersteinen;
- Figur 7
- eine räumliche Teilansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Pflastersteines mit
vier verschiedenen Arten von Ausformungen; und
- Figur 8
- einen Vertikalschnitt durch die Ausformungen D, B und A sowie C der Figur 7.
[0031] Figur 1 zeigt eine herkömmliche Form 4 sowie vier hiermit hergestellte Pflastersteine
1, die sich auf einem Produktionsbrett 2 befinden. Die Pflastersteine 1 sind quaderförmig
ausgebildet und besitzen eine Grund- und Deckfläche sowie vier Seitenflächen, auf
denen sich Ausformungen der in Figur 2 dargestellten Art befinden. Solche Ausformungen
können als Verbundelemente, Abstandshalter etc. dienen. Zur Herstellung der Ausformungen
ist die in Figur 1 dargestellte Form 4 mit nischenförmigen Ausformungen (Vertiefungen)
6 in ihren Seitenwänden versehen, die entsprechende Formhohlräume 5 umgeben.
[0032] Wie man ohne Weiteres Figur 2 entnehmen kann, besitzen diese Ausformungen 3 einen
unteren Abschnitt, der sich etwa parallel zur entsprechenden Pflastersteinseitenwand
erstreckt, und einen oberen dachförmigen Abschnitt, mit dem die Ausformung in die
Seitenwand des Pflastersteines übergeht. Der dachförmige Abschnitt geht hierbei über
relativ scharfe Ecken und Kanten in die Seitenwand über, so dass beim Abheben der
Form 4 von den geformten Pflastersteinen infolge der gebildeten Hinterschneidungen
bzw. toten Winkel in vielen Fällen Betonmaterial im oberen Bereich der nischenförmigen
Ausnehmungen 6 der Form 4 zurückbleibt.
[0033] Figur 4 zeigt das Verdichten des in die Formhohlräume 5 eingefüllten Betons. Man
erkennt, dass die nischenförmigen Ausformungen 6 im oberen Bereich nahezu waagerecht
in den eigentlichen Formhohlraum 5 übergehen.
[0034] Figur 5 zeigt deutlich den oberen Bereich 8 der nischenförmigen Ausformungen 6, in
dem beim Abheben der Form Betonmaterial 9 zurückbleibt. Dies zeigt ebenfalls die obere
Ansicht von Figur 6. Die untere Ansicht von Figur 6 zeigt zwei entsprechend geformte
Pflastersteine auf dem Produktionsbrett 2, bei denen der obere Bereich, d.h. dachförmige
Abschnitt, der Ausformungen 6 entsprechend verunstaltet ist, wie bei 10 gezeigt, da
hierbei das in der Form zurückgebliebene Betonmaterial 9 fehlt.
[0035] Figur 7 zeigt eine räumliche Teilansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Pflastersteines
1. Hierbei sind zu Erläuterungszwecken vier verschiedene Arten von Ausformungen an
einem einzigen Stein dargestellt. Die Ausformungen verlaufen vertikal und erstrecken
sich von der Unterkante der jeweiligen Seitenwand bis nahezu zu deren Oberkante.
[0036] Die in Figur 7 links dargestellte Ausformung A bzw. 10 besitzt einen unteren etwa
parallel zur Seitenwand 16 des Pflastersteines verlaufenden Abschnitt 11 und einen
oberen, sich dachförmig zur Seitenwand hin erstreckenden Abschnitt 12. Der dachförmige
Abschnitt 12 verjüngt sich nach oben hin bis zu einer Spitze, während der untere Abschnitt
11 einen gleichbleibenden Querschnitt aufweist. Der untere Abschnitt 11 ist im Querschnitt
etwa halbkreisförmig ausgebildet. Der obere dachförmige Abschnitt 12 der Ausformung
10 geht im Vertikalschnitt bogenförmig in die Seitenwand des Pflastersteines und bogenförmig
in den unteren Abschnitt 11 der Ausformung über. Ein entsprechender Vertikalschnitt
ist in Figur 8 auf der rechten Seite gezeigt. Man erkennt, dass der dachförmige Abschnitt
12 im Vertikalschnitt von einem ersten Bogen mit einem Krümmungsradius von 11 mm und
einem sich daran anschließenden zweiten Bogen mit einem Krümmungsradius von 15 mm
gebildet wird, wobei beide Bögen asymptotisch bzw. tangential in die Seitenwand 16
bzw. den unteren Abschnitt 11 der Ausformung übergehen.
[0037] Ferner sind in Figur 7 zwei Ausformungselemente dargestellt, die sich jeweils aus
drei Ausformungen A, D, B bzw. 10, 14 und 17 zusammensetzen. Hiebei entspricht die
Ausformung A oder 10 der vorstehend beschriebenen Ausformung. Die Ausformung B bzw.
17 ist im Vertikalschnitt ebenfalls in Figur 8 dargestellt und weist in ihrem dachförmigen
Abschnitt 16 einen ersten Bogen mit einem Krümmungsradius von 60 mm auf, der in einen
zweiten Bogen mit einem Krümmungsradius von 24 mm übergeht, welcher in die Seitenwand
16 übergeht. Der dachförmige Abschnitt ist daher bei dieser Ausführungsform flacher
ausgebildet als bei der Ausformung A bzw. 10. Zwischen den beiden Ausformungen A,
B bzw. 10, 17 befindet sich eine dritte Ausformung D bzw. 14, die hier als Distanzabschnitt
ausgebildet ist. Auch dieser Distanzabschnitt geht in seinem oberen Abschnitt bogenförmig
in die Seitenwand 16 über, wie bei 15 gezeigt.
[0038] Die vierte Ausführungsform C der Figur 7 weist an ihrem unteren Abschnitt einen erweiterten
Fußabschnitt 13 auf, der ebenfalls in der geschilderten Weise bogenförmig in die zentrale
längere und schmalere Ausformung übergeht.
[0039] Ein Vertikalschnitt durch die Ausformung D bzw. 14 ist ebenfalls in Figur 8 dargestellt.
Im dachförmigen Abschnitt sind entsprechende Bögen mit Krümmungsradien von 15 mm und
24 mm angedeutet. Im unteren Abschnitt weist die Ausformung 14 eine Verdickung auf,
die ebenfalls mit Hilfe von zwei Bögen (Radien 15 mm und 15 mm) in den darüber befindlichen
Abschnitt der Ausformung übergeht.
[0040] Die Form zur Herstellung der beschriebenen Pflastersteine entspricht dem Stein der
Figur 7 in Negativform.
1. Pflasterstein aus Beton oder einem anderen künstlich hergestelltem Material mit vertikalen
oder annähernd vertikalen Seitenwänden und mindestens einer aus den Seitenwänden seitlich
vorstehenden vertikal verlaufenden Ausformung mit beliebigem Grundriss, die als Abstandshalter,
Verbundelement etc. ausgebildet ist und einen unteren etwa parallel zur Seitenwand
verlaufenden Abschnitt sowie einen oberen, sich dachförmig zur Seitenwand hin erstreckenden
Abschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der obere dachförmige Abschnitt (12, 15) der Ausformung (10, 14, 17) im Vertikalschnitt
bogenförmig in die Seitenwand (16) übergeht, wobei die an den Bogen gelegte Tangente
mit der Pflastersteinseitenwand (16) immer einen Winkel ≤45° bildet.
2. Pflasterstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Bogen gelegte Tangente mit der Pflastersteinseitenwand (16) immer einen
Winkel ≤ 30° bildet.
3. Pflasterstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der obere dachförmige Abschnitt (12, 15) der Ausformung (10, 14) im Vertikalschnitt
bogenförmig in den unteren Abschnitt (11) der Ausformung (10, 14, 17) übergeht.
4. Pflasterstein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Bogen gelegte Tangente mit der Pflastersteinseitenwand (16) immer einen
Winkel ≤ 45° bildet.
5. Pflasterstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der obere dachförmige Abschnitt (12) seitlich nach oben verjüngt.
6. Pflasterstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere dachförmige Abschnitt (12) seitlich über eine gebildete Fase oder Ausrundung
in die Seitenwand (16) übergeht.
7. Pflasterstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Seitenwand (16) übergehende Bogen des dachförmigen Abschnittes (12, 15)
mindestens einen Radius von 10 mm besitzt.
8. Pflasterstein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gebildete Fase oder Ausrundung einen Mindestradius von 2 mm aufweist.
9. Pflasterstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformung (10, 14, 17) als langes Verbundelement, als Verdickung (13) am unteren
Abschnitt eines Verbundelementes (10) oder als flacher Distanzabschnitt (14) zwischen
zwei Verbundelementen (10, 17) ausgebildet ist.
10. Form zur Herstellung eines Pflastersteines nach einem der vorangehenden Ansprüche
mit einem Hohlkasten mit vertikal oder annähernd vertikal angeordneten Seitenwänden
und mindestens einer aus den Seitenwänden seitlich vorstehenden vertikal verlaufenden
Ausformung mit einem unteren etwa parallel zur Seitenwand verlaufenden Abschnitt sowie
einem oberen, sich dachförmig zur Seitenwand hin erstreckenden Abschnitt, dadurch gekennzeichnet, dass der obere dachförmige Abschnitt der Ausformung im Vertikalschnitt bogenförmig in
die Seitenwand übergeht, wobei die an den Bogen gelegte Tangente mit der Formseitenwand
immer einen Winkel ≤45° bildet.
11. Form nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Bogen gelegte Tangente mit der Formseitenwand immer einen Winkel ≤ 30°
bildet.