[0001] Die Erfindung betrifft eine Brücke für Eisenbahnen mit zwei im Querschnitt, also
quer zur Längsrichtung nebeneinander angeordneten und untereinander starr zu einem
Trägerrost verbundenen Längsträgern. Jeder Träger hat in Längsrichtung einen U-förmigen
oder trog- bzw. rinnenförmigen Querschnitt mit einem Untergurt und zwei Obergurten
und einer dazwischen liegenden mittigen Vertiefung. Jeder Längsträger kann in seiner
Vertiefung Schienenbefestigungen und eine Schiene eines Gleises aufnehmen. Die Erfindung
betrifft außerdem einen Längsträger für eine derartige Brücke und ein Verfahren zur
Herstellung eines derartigen Längsträgers.
[0002] In der
AT 207406 ist eine Brücke von geringer Bauhöhe, insbesondere eine Notbrücke für Eisenbahnen,
mit versenkt angeordneten Schienen beschrieben. Die Brücke umfasst zwei Brückenlängsträger
aus Stahl, die rinnenförmig oder trogförmig ausgebildet sind und eine Schiene aufnehmen
können. Die Längsträger bestehen aus zwei massiven stählernen und abgewinkelten Obergurten
und einem Untergurt, die durch Distanzhalter in Form von Stegblechen miteinander verbunden
sind. Zwischen den Gurten und den Stegblechen sind in Abständen Querrippen angebracht,
die zum Anschluss von Verbindungsstreben zur Verbindung der Längsträger untereinander
dienen. Die Längsträger können auf stelzenartigen Stahlstützen oder auf Holzklötzen
auf einem Untergrund abgestützt sein. Die Herstellung der beschriebenen Hilfsbrücke,
insbesondere der stählernen Längsträger ist durch eine Vielzahl von Schraub- und Schweißverbindungen
sehr aufwendig. Außerdem dürften die Belastbarkeit und die Gebrauchstauglichkeit der
Konstruktion insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten heutigen Anforderungen nicht
ausreichen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Brückenbauweise anzugeben, die den inzwischen
gewachsenen Belastungen Stand hält und deren Herstellung einfacher ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der Brücke der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Längsträger, die zu einem Trägerrost als Brückenüberbau gekoppelt werden, jeweils
als Stahlbeton-Verbundträger aus einem Stahlträger und einem an ihm anbetonierten
Betonträger ausgebildet sind. Die Erfindung macht sich also die Verbundtechnologie
zunutze, mit der sie eine Brückenkonstruktion mit ebenfalls sehr geringer Bauhöhe
bietet, deren Stahlverbrauch aber wesentlich günstiger ist. Sie macht sich den aus
dem Stand der Technik bekannten günstigen U-förmigen Querschnitt des Längsträgers
ebenfalls zunutze, erreicht durch den Stahlbeton-Verbund jedoch ein deutlich robusteres
und steiferes Tragwerk. Durch die überwiegende Verwendung von Beton für den Längsträger
vermeidet sie ein Dröhnen beim Befahren der Brücke, unter der Stahlkonstruktionen
regelmäßig leiden. Dadurch lässt sich die erfindungsgemäße Brücke auch in besiedeltem
Gebiet einsetzen. Die Stahlbeton-Verbundtechnologie stellt zudem ein gut beherrschbares
Herstellungsverfahren dar, so dass der Längsträger trotz seines ungewöhnlichen Querschnitts
keinen großen Herstellungsaufwand erfordert. Er lässt sich vielmehr durch werkseitige
und damit witterungsgeschützte Vorfertigung und Herstellung in hoher Qualität produzieren.
Wegen der kompakten Abmessungen des Längsträgers und der Brücke insgesamt eignet sie
sich insbesondere für längerfristige Provisorien.
[0005] In der Stahlbeton-Verbundtechnologie sind bei Trägern im Allgemeinen eine Stahlkomponente
im Zugbereich und eine Betonkomponente im Druckbereich angeordnet. Dadurch ergibt
sich ein sehr wirtschaftlicher Materialeinsatz. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung umfasst die Brücke bzw. ihr Überbau jeweils einen Stahlträger im Obergurt,
also auf der Zugseite des Brückenüberbaus, und einen Stahlträger im Untergurt, also
auf der Druckseite. Die Erfindung verfolgt damit das Prinzip, die Stahlkomponente
auch Druckkräften auszusetzen. Damit können die Querschnittsabmessungen des Brückenüberbaus
sehr gedrungen ausfallen. Denn die Betonkomponente muss weniger Druckkräfte übernehmen
und kann damit einen geringeren Konstruktionsquerschnitt aufweisen. Die Erfindung
macht sich also die höhere Druckbelastbarkeit von Stahl zunutze, um einen möglichst
schlanken, aber hochbelastbaren Brückenüberbau zu erzielen. Ein Betondruckversagen
lässt sich dadurch vermeiden. Dieser hinsichtlich seiner Belastbarkeit optimierte
Materialeinsatz führt zu einer Materialersparnis und damit zu einer Kostenreduktion
gegenüber einer vergleichbaren Konstruktion aus Stahl um etwa 50%.
[0006] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Überbau der
Brücke zwei unterseitig und nebeneinander angeordnete halbierte Doppel-T-Längsträger
und zwei jeweils als oberseitiger Abschluss der U-Schenkel angeordnete halbierte Doppel-T-Längsträger
auf, deren Stege paarweise aufeinander zu weisend in den Beton des Verbundträgers
einbinden. Die Stege der Stahlträger im Obergurt und im Untergurt weisen jeweils paarweise
aufeinander zu und binden in den Beton des Verbundträgers ein. Ist im Obergurt und
im Untergurt aus konstruktiven Gründen ein weitgehend gleicher Stahlquerschnitt erforderlich,
können mit der Anordnung zweier Stahlträger im Untergurt zumindest dimensionsähnliche
Stahlträger wie im Obergurt eingebaut werden. Bei dimensionsgleichen Stahlträgern
im Ober- wie im Untergurt reduzieren sich die Anzahl unterschiedlicher Teile zur Herstellung
des Längsträgers und damit sein Herstellungsaufwand. Der Überbau verfolgt damit ein
Gleichteilekonzept, der zu dem seine Herstellung durch die geringere Anzahl unterschiedlicher
Teile vereinfacht.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die unterseitig
und die oberseitig angeordneten halbierten Stahlträger zueinander versetzt angeordnet,
so dass die Stege von den unterseitigen und den oberseitigen Stahlträgern auf verschiedenen
Achsen liegen. Da zwischen den Stahlträgern des Untergurts keine Vertiefung zur Aufnahme
von Schienenbefestigungen ausgebildet ist, können sie näher zusammen gerückt angeordnet
sein. Dadurch ergibt sich ein schmalerer Untergurt. Die Flansche der Stahlträger im
Untergurt stellen zugleich die Lagerfläche des Überbaus auf einer Unterkonstruktion
am Widerlager dar. Ein geringerer Abstand der Stahlträger des Untergurts bedeutet
damit eine geringere Lagerspreizung, die einen konstruktiv günstigeren Lastabtrag
der Belastung aus der Schiene bedeutet. Außerdem erhält der Überbau der Brücke im
Bereich seines Untergurts geringere Abmessungen, was Platz und Gewicht einspart.
[0008] Da jeder Längsträger eine Schiene trägt, muss die Spurweite des Gleises durch eine
zuverlässige Kopplung der nebeneinander angeordneten Längsträger sichergestellt sein.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind daher die nebeneinander
angeordneten Längsträger punktuell über Längsträgerstutzen gekoppelt, die zwischen
ihnen eingeschraubt sind. Insbesondere bei kurzen Längsträgern kann es ausreichen,
wenn die Kopplung der Längsträger nur am Widerlager erfolgt, weil die Längsträger
selbst ausreichend steif genug sind, um auch in ihrem Feldbereich die Spurweite sicherzustellen.
Die Längsträgerstutzen können kurz ausfallen und haben daher nur ein relativ geringes
Gewicht von etwa 30kg, so dass sie zwei Fachkräfte bequem ein- und ausbauen können.
Die Längsträgerstutzen stellen somit eine relativ einfache Spurweitensicherung dar,
deren Montage nur einen geringen Aufwand darstellen.
[0009] Nach einer dazu alternativen Ausgestaltung der Erfindung können die nebeneinander
angeordneten Längsträger durch einen Verguss miteinander gekoppelt sein. Der Verguss
kann linear oder nur punktuell ausgebildet sein. Dazu sind an den Längsträger an denjenigen
Seiten, die im Endzustand aneinander zugewandt sind, nach außen abstehende und freiliegende
Bewehrungsbügel einbetoniert. Zusammen mit Längseisen und dem Verguss stellen sie
eine kraftschlüssige Verbindung der Längsträger und eine zuverlässige Spurweitensicherung
dar. Als Schalung für den Verguss können Faserzementplatten zwischen den Längsträgern
eingebaut werden. Nach dem Verguss muss die Brücke rund sechs bis acht Stunden frei
von Erschütterungen bleiben, um die Festigkeitsentwicklung des Vergusses nicht zu
stören. Auch diese Kopplung lässt sich verhältnismäßig einfach demontieren, indem
der Verguss mittels Hochdruckwasserstrahl entfernt wird.
[0010] Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem bei einem Längsträger mit einem in Längsrichtung
U-oder Y-förmigen Querschnitt dadurch gelöst, dass er als Stahlbeton-Verbundträger
aus einem Stahlträger und einem an ihm anbetonierten Betonträger ausgebildet ist.
Der Einsatz der Stahlbeton-Verbundtechnologie zur Herstellung des Längsträgers verleiht
ihm eine geringe Bauhöhe bei zugleich hoher Belastbarkeit. Sie verschafft dem Längsträger
außerdem ein geringes Verlegegewicht, was den Maschineneinsatz insbesondere für Hebezeuge
auf der Baustelle reduziert. Zudem stellt seine Herstellung wegen geringer Teileanzahl
und einem hohen Vorfertigungsgrad keinen großen Aufwand dar Die weiteren Vorteile
sind bereits oben bei der Brücke aus den entsprechenden Längsträgern beschrieben.
[0011] In der Stahlbeton-Verbundtechnologie ist bei Trägern im Allgemeinen eine Stahlkomponente
im Zugbereich und eine Betonkomponente im Druckbereich angeordnet. Dadurch ergibt
sich ein sehr wirtschaftlicher Materialeinsatz. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung umfasst der Längsträger jedoch jeweils einen Stahlträger sowohl im Untergurt,
also auf seiner Zugseite, als auch in den Obergurten, also im Druckbereich. Die Erfindung
verfolgt also das Prinzip, eine Stahlkomponente auch zur Aufnahme von Druckkräften
einzusetzen. Damit gelingt es ihr, die Querschnittsabmessungen des Längsträgers sehr
gedrungen zu halten, weil die Betonkomponente weniger Druckkräfte übernehmen muss
und damit einen geringeren Konstruktionsquerschnitt aufweisen kann. Die Erfindung
macht sich also die höhere Druckbelastbarkeit von Stahl zunutze, um einen möglichst
schlanken, aber hochbelastbaren Längsträger zu erzielen. Ein Betondruckversagen kann
dadurch vermieden werden. Dieser hinsichtlich seiner Belastbarkeit optimierte Materialeinsatz
führt zu einer Materialersparnis und damit zu einer Kostenreduktion gegenüber einer
vergleichbaren Konstruktion aus Stahl um etwa 50%.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Breite der
Vertiefung zur Aufnahme einer Schiene in Abhängigkeit von der Länge des Längsträgers
so dimensioniert, dass sie eine Schiene mit einem Kurvenradius aufnehmen kann. Bei
einer Länge des Längsträgers von beispielsweise 12,50 m kann eine Vertiefung mit einer
Breite von 430 mm eine Schiene mit einem Radius von 250 m aufnehmen. Aufgrund der
Breite der Vertiefung kann daher der Längsträger auch in Kurvenabschnitten eingesetzt
werden, ohne dass seine Konstruktion verändert werden müsste.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Sohle der
Vertiefung eine Neigung entsprechend der Schienenneigung auf. Sie kann je nach nationalen
Erfordernissen unterschiedlich sein und 1:40 oder 1:20, seltener 1:30 betragen. Die
zur Gleisachse gerichtete Schienenneigung muss damit nicht mehr in der Schienenbefestigung
beispielsweise durch keilförmige Rippenplatten erzeugt werden. Vielmehr können auf
dem Längsträger einfache Schienenbefestigungen verschraubt werden, so dass sich der
Montageaufwand für die Schienenbefestigungen reduziert.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Längsträger
zwei halbierte Stahlträger, die jeweils als oberseitiger Abschluss der U-Schenkel
angeordnet sind, und zwei unterseitig und nebeneinander angeordnete halbierte Stahlträger
im Untergurt auf. Die Stege der Stahlträger im Obergurt und im Untergurt weisen jeweils
paarweise aufeinander zu und binden in den Beton des Verbundträgers ein. Ist im Obergurt
und im Untergurt aus konstruktiven Gründen ein weitgehend gleicher Stahlquerschnitt
erforderlich, können mit der Anordnung zweier Stahlträger im Untergurt zumindest dimensionsähnliche
Stahlträger wie im Obergurt eingebaut werden. Bei dimensionsgleichen Stahlträgern
im Ober- wie im Untergurt reduzieren sich die Anzahl unterschiedlicher Teile zur Herstellung
des Längsträgers und damit sein Herstellungsaufwand. Der Längsträger verfolgt damit
ein Gleichteilekonzept, der zu dem seine Herstellung durch die geringere Anzahl unterschiedlicher
Teile vereinfacht.
[0015] Die Stahlträger bestehen vorzugsweise aus halbierten Doppel-T-Trägern, die im Steg
voneinander getrennt sind. Jedes Teil eines halbierten Doppel-T-Trägers kann dann
im Ober- und im Untergurt desselben Stahlbeton-Verbundträgers angeordnet werden. Durch
Verwendung einer speziellen Schnittlinie in der Form einer Klothoide zur Halbierung
des Doppel-T-Trägers können zugleich Stahldübel für einen idealen Schubverbund zwischen
dem Stahlträger und dem Betonträger ausgebildet werden. Zum Verlauf der Schnittlinie
bzw. der Schnittgeometrie wird auf die Anmeldung mit der Anmeldenummer
DE 10 2008 011 176.7 des Anmelders verwiesen, deren diesbezüglicher Inhalt auch zum Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung gemacht wird.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die im Obergurt
und Untergurt einander gegenüber angeordneten halbierten Stahlträger zueinander versetzt
angeordnet, so dass ihre Stege auf verschiedenen Achsen liegen. Da zwischen den Stahlträgern
des Untergurts keine Vertiefung zur Aufnahme von Schienenbefestigungen ausgebildet
ist, können sie näher zusammen gerückt angeordnet sein. Dadurch ergibt sich ein schmalerer
Untergurt. Die Flansche der Stahlträger im Untergurt stellen zugleich die Lagerfläche
des Längsträgers auf einer Unterkonstruktion am Widerlager dar. Ein geringerer Abstand
der Stahlträger des Untergurts bedeutet damit eine geringere Lagerspreizung, die einen
konstruktiv günstigeren Lastabtrag der Belastung aus der Schiene bedeutet. Außerdem
erhält der Längsträger im Bereich seines Untergurts geringere Abmessungen, wodurch
Platz und Gewicht eingespart werden.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an den Auflagepunkten
im Lagerbereich des Verbundträgers zwischen den Flanschen der unterseitigen Stahlträger
jeweils eine stählerne Pressenplatte einbetoniert. Sie stellt einen Pressenansatz
für beispielsweise eine Flachzylinderpresse dar, die zwischen den Lagern des Längsträgers
im Bereich der Stahlträger des Untergurts angeordnet sind. Dort liegt der Längsträger
auf elastomeren Lagern auf. Um Setzungen der Widerlager auszugleichen, die insbesondere
bei vorübergehenden Konstruktionen von Hilfsbrücken auftreten, können die Flachzylinderpressen
zwischen den Lagern eingesetzt, die Längsträger und mit ihr die Brücke in die gewünschte
Lage gebracht, die Höhendifferenz durch Zwischenplatten ausgeglichen und die Flachpresse
nach Einnahme der Solllage der Brücke wieder entfernt werden.
[0018] Die eingangsgenannte Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Stahlbeton-Verbundträgers für eine Eisenbahnbrücke gelöst, das die folgenden Schritte
umfasst:
Schritt a): Halbieren von Doppel-T-Trägern in ihrem Steg zuhalbierten Stahlträgern,
Schritt b): Ausbilden von Stahldübeln im Steg durch eine Schnittführung in der Form
einer Klothoide,
Schritt c): Einbringen der Stahlträger und zusätzlicher Quer- und Bügelbewehrung in
eine Schalung,
Schritt d): Einbetonieren der halbierten Stahlträger als Obergurt und als Untergurt
in einem Stahlbeton-Verbundträger.
[0019] Der Doppel-T-Träger wird bereits im Herstellungswerk geteilt. Bereits werkseitig
wird er mit einem Korrosionsschutz versehen. Alternativ kann er aus wetterfestem Stahl
hergestellt werden, womit bei mehrfachem Einsatz die Ausbesserung des Korrosionsschutzes
entfallen kann. Die Stahldübel, die beim Teilen des Trägers durch Brennschneiden gebildet
werden, können beispielsweise einen Abstand von 250mm aufweisen und nehmen den Schub
in der Verbundfuge zum Beton auf. Anschließend werden sie in einem Fertigteilwerk
in eine Schalung eingebracht, wo Quer-, Bügel- und Längsbewehrung des zukünftigen
Verbundträgers ergänzt wird. Zur Befestigung der Schienenstützpunkte werden Ankerhülsen
in die Schalung eingelegt.
[0020] Der Verbundträger wird in Negativlage betoniert, um die Vertiefung für die Schiene
einfacher herstellen zu können. Als Beton kommt vorzugsweise solcher hoher Güte oder
hochfester Beton zum Einsatz. Der Verbund zwischen Beton und Stahl wird also werkseitig
unter idealen Herstellungsbedingungen und damit in hoher Qualität erzeugt. Nach dem
Betonieren und Entschalen wird der Verbundträger gedreht und spannungsfrei etwa zwei
Wochen gelagert. Sie werden gegen Austrocknen geschützt, um Schwindrisse zu vermeiden.
[0021] Das Herstellungsverfahren erweist sich als kostengünstig, weil es einen hohen Vorfertigungsgrad
ermöglicht und ohne nennenswerten Verschnitt auskommt. Beide Teile des halbierten
Doppel-T-Trägers, beispielsweise eines Walz- oder Schweißträgers, werden in dem erfindungsgemäßen
Verbundträger verbaut. Durch eine spezielle Schnittführung zur Trennung des Doppel-T-Trägers,
mit der zugleich im Stegbereich Stahldübel zur Schubkraftübertragung zwischen Beton
und Stahl erzeugt werden, fällt auch dabei keine nennenswerter Verschnitt an.
[0022] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung dieses Verfahrens werden vor dem Schritt b)
den im Betrieb im Obergurt und den im Untergurt angeordnete Stahlträgern eine positive
Überhöhung als bleibende Verformung aufgezwungen. Die positive Überhöhung ist der
Verformung des fertigen Längsträgers unter Belastung entgegengerichtet, so dass sich
der Längsträger mit den darin eingebauten überhöhten Stahlträgern unter seiner Belastung
weniger unerwünscht verformt, weil dem die vorab aufgebrachte Überhöhung entgegenwirkt.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Längsträger
in Schritt c) gegenüber seiner Einbaulage über Kopf gefertigt. Dadurch lässt sich
die Vertiefung im Längsträger und insbesondere die Neigung ihrer Sohle hochgenau herstellen.
Schwierigkeiten im Schalungsbau der tiefer liegenden Vertiefung lassen sich damit
vermeiden.
[0024] Das Prinzip der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber noch
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Brückenüberbau,
- Figur 2:
- einen Schnitt durch einen Längsträger,
- Figur 3:
- einen Seitenansicht gemäß Figur 2,
- Figur 4:
- einen geteilten Doppel-T-Träger,
- Figuren 5, 6:
- Detailansichten gemäß Figur 4,
- Figur 7:
- einen Ausschnitt aus Figur 4,
- Figur 8:
- einen Längsträger in Herstellungslage,
- Figur 9:
- einen Längsträger für größere Spannweiten,
- Figur 10:
- einen Schnitt durch eine Variante zu Figur 1, und
- Figur 11:
- ein Detail aus Figur 10.
[0025] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Brückenüberbau für Eisenbahnverkehr,
der einen Trägerrost aus zwei nebeneinander und parallel zueinander verlaufenden Längsträgern
1 besteht. Die Längsträger 1 bilden ein Zwillingsträgerpaar, das über eine Kopplung
2 starr miteinander verbunden und bezüglich der Gleismitte achsensymmetrisch aufgebaut
ist. Jeder Längsträger 1 setzt sich aus einem Untergurt 3 und zwei Obergurten 4 zusammen.
Zwischen den Obergurten 4 liegt eine Vertiefung 5, so dass der Längsträger 1 einen
U-förmigen oder Y-förmigen Querschnitt mit den beiden Obergurten 4 als Schenkeln aufweist.
In der Vertiefung 5 nimmt jeder Träger 1 Schienenbefestigungen 6 mit einer Schiene
eines Gleises auf. Der Trägerrost aus den Längsträgern 1 und der Kopplung 2 liegt
im nicht dargestellten Widerlagerbereich auf einer Unterkonstruktion 7 auf.
[0026] Die Längsträger 1 sind als Stahlbeton-Verbundträger ausgeführt. Der Untergurt 3,
der im Betrieb bei einer Ein-Feld-Lagerung des Längsträgers 1 im zugbelasteten Bereich
liegt, weist zwei parallel und mit einem Abstand zueinander angeordnete, untere Stahlträger
10 mit jeweils einem Flansch 12 und einem Steg 14 auf. Im Feldbereich stellt der Flansch
12 eine außen liegende Zugbewehrung des Längsträgers 1 dar. Im Widerlagerbereich dient
er zugleich als Auflagefläche des Längsträgers 1 auf der Unterkonstruktion 7. An seinem
Steg 14 bildet der untere Stahlträger 10 Stahldübel aus, die in Figuren 3 bis 7 deutlicher
gezeigt sind, und mit denen er in einen Betonträger 16 einbindet.
[0027] Der Betonträger 16 stellt hinsichtlich seiner Masse den Hauptteil des Längsträgers
1 dar. Er ist mit einer Bügelbewehrung 18 und Längseisen 20 versehen und bildet im
Wesentlichen die U- bzw- Y-Form des Längsträgers 1 aus. Die Bügelbewehrung 18 ist
mit einer Neigung von ca. 50° eingebaut, um die Betonquerkräfte im Längsträger 1 ableiten
zu können und die Verbundfuge zwischen den Stahlträgern 10, 22 entsprechend dem Kräfteverlauf
zu sichern. Die freien Enden seiner Schenkel bedecken obere Stahlträger 22, die wie
die unteren Stahlträger 10 aus Flaschen 24 und Stegen 26 bestehen. Auch ihre Flansche
24 liegen frei, ihre Stege 26 binden in den Betonträger 16 ein.
[0028] Die zwischen den Obergurten 4 liegende Vertiefung weist eine Sohle 28 auf, auf der
die Schienenbefestigungen 6 in einbetonierten Ankerhülsen oder in nachträglichen Verbundankern
verschraubt sind. Die Sohle 28 hat eine Neigung von 1:40, die der national vorgeschriebenen
Schienenneigung entspricht. Damit kann beispielsweise die Schienebefestigung des Typs
ECF UIC60 ohne baustellenseitige Herstellung der Schienenneigung eingebaut werden.
[0029] Um die erforderliche Spurweite des Gleises sicherzustellen, sind die beiden Längsträger
1 durch einen Betonverguss 30 als Kopplung starr miteinander zu einem Trägerrost verbunden.
In den Verguss 30 ragen Kopplungsbügel 32 hinein, die von jedem Längsträger 1 seitlich
abstehen (vgl. Figur 2). An seiner Unterseite ist eine Faserzementplatte 34 als verlorene
Schalung zwischen den Trägern 1 befestigt.
[0030] Jeder Längsträger 1 trägt die Lasten des Schienenverkehrs über zwei elastomere Lager
36 je Widerlager auf die Unterkonstruktion 7 ab. Die Lager 36 sind unter den Flanschen
12 der unteren Stahlträger 10 angeordnet. Zwischen je zwei Lagern 36 eines Träger
1 ist eine Flachzylinderpresse 38 eingeschoben, die sich trägerseitig gegen eine Pressenplatte
40 abstützt. Sie ist nur im Lagerbereich des Längsträgers 1 zwischen den unteren Stahlträgern
10 angeordnet und bindet mit angeschweißten Dübeln 42 in den Betonträger 16 ein. Mit
der Flachzylinderpresse 38 können Setzungen im Widerlagerbereich ausgeglichen werden.
Zur Lagesicherung der Längsträger 1 in Querrichtung sind Anschlagknaggen 44 auf der
Unterkonstruktion 7 aufgeschweißt. Sie besteht aus einem Stahlquerträger 46 als Auflagerbank,
der seinerseits auf einem Betonfundament (nicht dargestellt) ruht.
[0031] Jeder Längsträger 1 ist also mit je zwei Stahlträgern 10, 22 an der Ober- und an
der Unterseite seines Querschnitts bewehrt, deren Flansche 12, 24 freiliegen. Die
Flansche 12 stellen eine Zugbewehrung dar, die Flansche 24 übernehmen Druckkräfte.
Damit reduzieren sie die Druckkräfte, die der Betonträger 16 in den Obergurten 4 abtragen
muss. Da die Flansche 24 bei gleicher Querschnittsfläche weitaus mehr Druckkräfte
übernehmen können als der Beton, reduziert die Anordnung der Stahlträgern 22 in den
Obergurten 4 die Querschnittsabmessungen der Längsträger 1 und damit der Brücke erheblich.
Durch die exponierte Lage der Stahlträger 10, 22 im Querschnitt bieten sie einen größtmöglichen
inneren Hebelarm. Sie tragen dadurch zu der gedrungenen Querschnittsform des Längsträgers
1 bei, die daher nicht in das Lichtraumprofil des Gleises hineinragt.
[0032] Figur 2 zeigt eine Teilschnittansicht gemäß Figur 1 in einer hinsichtlich der Bewehrung
vereinfachten Darstellung. Sie gibt nur den linken Längsträger 1 und dessen Auflagerung
wider. Gegenüber Figur 1 verdeutlicht sie die Lage des Kopplungsbügels 32, der seitlich
aus dem Längsträger 1 an den Punkten der zukünftigen Kopplung 2 an seiner dem anderen
Längsträger 1 zugewandten Seitenfläche heraussteht. Unter dem Kopplungsbügel 32 werden
Haltewinkel 48 am Längsträger 1 angeschraubt, um die Faserzementplatte 34, die als
verlorene Schalung des Vergusses 30 die Kopplung 2 nach unten hin abschließt, montieren
zu können.
[0033] In der Vertiefung 5, die die Schienenbefestigung 6 samt Schiene aufnimmt, kann sich
Niederschlagswasser ansammeln. Der Neigung der Sohle 28 folgend sammelt es sich am
rechten Rand der Vertiefung 5 und wird dort durch ein Entwässerungsrohr 50 der Dimension
DN50 aus Kunststoff abgeführt, das in den Längsträger 1 zumindest im Bereich der Widerlager
einbetoniert ist.
[0034] Figur 3 stellt eine Längsschnittansicht durch den Widerlagerbereich eines Längsträgers
1 gemäß Figur 2 dar. Er ist auf dem Flansch 12 des unteren Stahlträgers 10 über das
Lager 36 auf den Stahlquerträger 46 aufgelagert. Zwischen den unteren Stahlträgern
10 ist die Pressenplatte 40 angeordnet, die mit den angeschweißten Dübeln 42 in den
Beton 16 einbindet und als Widerlager für die nicht dargestellte Flachzylinderpresse
38 nur über dem Stahlträger 46 angeordnet ist.
[0035] Der dargestellte Längsträger 1 verfügt über eine punktuelle Kopplung 2 zu seinem
benachbarten Zwillingsträger. Die Kopplung 2 besteht aus vier Kopplungsbügeln 32 je
Kopplungspunkt und Längsträger 1, die in den Verguss 30 der Kopplung 2 hineinragen.
[0036] Sowohl der Steg 14 des unteren Stahlträgers 10 als auch der Steg 26 des oberen Stahlträgers
22 sind zu einer Dübelreihe ausgeformt, mit der der untere Stahlträger 10 und der
obere Stahlträger 22 in den Betonträger 16 einbinden. Sie stellen eine hervorragende
Schubkraftübertragung zwischen den Stahlträgern 10, 22 und dem Betonträger 16 her.
Form und Herstellung wird in den folgenden Figuren 4 bis 7 genauer beschrieben.
[0037] Figur 4 zeigt einen geteilten Doppel-T-Träger 52 für die der Herstellung eines erfinderischen
Längsträgers 1. Er wird als Walzträger bei einem Stahlhersteller gewalzt. Dort wird
ein Korrosionsschutz für die später außen liegenden Flansche 12, 24 (vgl. Figur 1)
Sein Doppel-T- bzw. -H-Profil ist im Steg durch Brennschneiden entlang einer Schnittlinie
54 symmetrisch geteilt, die aus mehreren Kurven unterschiedlicher Radien zusammengesetzt
ist (Klothoide). Die Schnittlinie 54 bildet Stahldübel aus, die puzzleförmig ineinander
greifen. Die obere Hälfte des Doppel-T-Trägers 52 bildet den späteren oberen Stahlträger
22, die untere Hälfte den unteren Stahlträger 10. Noch im Stahlwerk erhält der untere
Stahlträger 10 eine positive, der obere Stahlträger 22 eine negative Überhöhung. Die
mit "V" und "VI" markierten Endbereiche werden in den folgenden Figuren 5 und 6 separat
beschrieben.
[0038] Sie zeigen Detailansichten gemäß Figur 4, nämlich den Anfangs- bez. Endbereich des
Doppel-T-Trägers 52. Die Schnittlinie 54 zur Trennung des Doppel-T-Trägers 52 in die
beiden Stahlträger 10, 22 läuft zunächst entlang einer Symmetrieachse des Doppel-T-Trägers
52. Anschließend wird zunächst ein erster Stahldübel 56 am oberen Stahlträger 22 ausgebildet,
dessen Ausschnitt 58 Platz lässt für einen zukünftigen Betondübel, der mit dem unteren
Stahlträger 10 zusammen wirken kann.
[0039] Figur 7 zeigt einen Ausschnitt aus dem Feldbereich des Doppel-T-Trägers 52, in dem
sich die Stahldübel 56 des oberen Trägers 22 und die Stahldübel 60 des unteren Stahlträgers
10 abwechseln. Zwischen ihnen bleibt ein unbenutzter Raum 62 des Ausschnitts 58 frei,
der einen äußerst geringfügigen Verschnitt bei der Herstellung der beiden Träger 10,
22 darstellt.
[0040] Figur 8 zeigt einen stark vereinfachten Querschnitt eines Längsträgers 1 gemäß Figur
1 in seiner Herstellungslage. Er wird im Fertigteilwerk über Kopf hergestellt, so
dass er auf seinen beiden Obergurten 4 aufliegt. Dadurch kann die Schalung insbesondere
für die Vertiefung 5 einfach hergestellt und die Neigung der Sohle 28 hochgenau produziert
werden. Die (nicht dargestellte) Schalung des Längsträgers 1 liegt nicht vollständig
an den Flanschen 12 der jetzt oben liegenden unteren Stahlträger 10 an, um eine Entlüftung
des Betons an den geneigten Flächen 64 im Bereich des Untergurts 3 zu ermöglichen.
Der Beton wir in einer Güte von C70/85 (hochfester Beton) gewählt, um insbesondere
die verbleibenden Druckspannungen in den Obergurten 4 unter den Stahlträgern 22 aufnehmen
zu können. Der Beton besitzt neben seiner hohen Festigkeit eine sehr dichte Oberfläche,
die eine äußerst geringe Eindringtiefe von betonangreifenden Substanzen bedingt. Dadurch
ist der Längsträger 1 auch in chemisch aggressiver Umgebung sehr dauerhaft.
[0041] Figur 9 zeigt einen Schnitt durch eine Variante des Längsträgers 70 vergleichbar
der Figur 1. Der Längsträger 70 ist für größere Spannweiten als der Längsträger 1
gedacht. Er hat daher einen höheren Querschnitt, stellt also einen höheren Überbau
als derjenige gemäß Figur 1 dar. Die beiden unteren Stahlträger 10 werden bei diesem
Querschnitt zusammengerückt, um eine geringere Querschnittsfläche zu erhalten und
das Eigengewicht zu reduzieren. Der Aufbau des Längsträgers 70 folgt im Prinzip demjenigen
des Längsträgers 1. Aufgrund der größeren Spannweite hat der Längsträger 70 jedoch
höhere Kräfte zu übertragen, weshalb er im Bereich des Obergurts 3 breiter ausfällt.
Dies hat zur Folge, dass er mit seinem Zwillingsträger 70 im Bereich seines Obergurts
3 unmittelbar aneinander stößt. Seine Kopplung 72 besteht daher im Wesentlichen aus
Distanzblechen 74, mit denen die erforderliche Spurweite des Gleises eingestellt werden
kann. Die Längsträger 70 werden untereinander im Bereich ihrer Obergurte 3 durch Anker
76 unmittelbar miteinander verschraubt.
[0042] Im Auflagerbereich weist der Längsträger 70 beidseitig eine Konsole 78 auf. Da zwischen
den unteren Stahlträgern 10 kein Raum mehr für die Anordnung einer Presse besteht,
dienen die Konsolen 78 als Pressenansatzpunkte beidseits des Längsträgers 70.
[0043] Figur 10 ist eine Variante für eine Kopplung 2' zweier Längsträger 1 gemäß Figur
1. Anstelle des Vergusses 30 gemäß Figur 1 sind die Längsträger 1 gemäß Figur 10 durch
eine Verschraubung miteinander gekoppelt. Dazu wird ein Trägerstutzen 80 zwischen
den Längsträgern 1 positioniert, der in dem oberen Bereich durch die Obergurte 4 des
Längsträgers 1 hindurch verschraubt wird. Zur Befestigung in seinem unteren Bereich
wird eine Anschlussplatte 84 gemäß Figur 11 im Längsträger 1 einbetoniert. Sie besteht
aus einer Stirnplatte 86, an der eine bügelförmige Schlaufe 88 angeschweißt ist. Die
Schlaufe 88 bindet in den Betonträger 16 des Längsträgers 1 ein. In der Stirnplatte
86 lassen sich Schrauben 90 zur Befestigung des Trägerstutzens 80 zugfest einschrauben.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Längsträger
- 2
- Koppelung
- 3
- Untergurt
- 4
- Obergurt
- 5
- Vertiefung
- 6
- Schienenbefestigung
- 7
- Unterkonstruktion
- 10
- unterer Stahlträger
- 12
- Flansch
- 14
- Steg
- 16
- Betonträger
- 18
- Bügelbewehrung
- 20
- Längseisen
- 22
- oberer Stahlträger
- 24
- Flansch
- 26
- Steg
- 28
- Sohle
- 30
- Betonverguss
- 32
- Kopplungsbügel
- 34
- Faserzementplatte
- 36
- Lager
- 38
- Flachzylinderpresse
- 40
- Pressenplatte
- 42
- Dübel
- 44
- Anschlagknaggen
- 46
- Stahlquerträger
- 48
- Haltewinkel
- 50
- Entwässerungsrohr
- 52
- Doppel-T-Träger
- 54
- Schnittlinie
- 56
- Stahldübel
- 58
- Ausschnitt
- 60
- Stahldübel
- 62
- Verschnitt
- 64
- geneigte Fläche
- 70
- Längsträger
- 72
- Kopplung
- 74
- Distanzbleche
- 76
- Anker
- 78
- Konsolen
- 80
- Trägerstutzen
- 84
- Anschlussplatte
- 86
- Stirnplatte
- 88
- Schlaufe
- 90
- Schrauben
1. Brücke für Eisenbahnen mit zwei im Querschnitt nebeneinander angeordneten und untereinander
starr verbundenen Längsträgern (1), die einen in Längsrichtung U-förmigen Querschnitt
mit einem Untergurt (3) und zwei Obergurten (4) mit einer mittigen Vertiefung (5)
zur Aufnahme von Schienenbefestigungen (6) und einer Schiene aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsträger (1) jeweils als Stahlbeton-Verbundträger aus einem Stahlträger (10;
22) und einem an ihm anbetonierten Betonträger (16) ausgebildet sind.
2. Brücke nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch jeweils einen Stahlträger (22) im Obergurt (4) und einen Stahlträger (10) im Untergurt
(3).
3. Brücke nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei unterseitig und nebeneinander angeordnete halbierte Doppel-T-Längsträger (10)
und zwei jeweils als oberseitiger Abschluss der U-Schenkel (4) angeordnete halbierte
Doppel-T-Längsträger (22), deren Stege (14; 26) paarweise aufeinander zu weisend in
den Beton (6) des Verbundträgers einbinden.
4. Brücke nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unterseitig und die oberseitig angeordneten halbierten Stahlträger (10; 22) zueinander
versetzt angeordnet sind, so dass die Stege (14; 26) von den unterseitigen und den
oberseitigen Stahlträgern (10; 22) auf verschiedenen Achsen liegen.
5. Brücke nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Längsträger (1) punktuell über zwischen ihnen eingeschraubte
Längsträgerstutzen (80) gekoppelt sind.
6. Brücke nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Längsträger (1) durch Verguss (30) miteinander gekoppelt
sind.
7. Längsträger mit einem in Längsrichtung U-förmigen Querschnitt mit einem Untergurt
(3) und zwei Obergurten (4) und einer mittigen Vertiefung (5) zwischen den Obergurten
(4) zur Aufnahme von Schienenbefestigungen (6) für eine Brücke nach Anspruch 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass er als Stahlbeton-Verbundträger aus einem Stahlträger (10; 22) und einem an ihm anbetonierten
Betonträger (16) ausgebildet ist.
8. Längsträger nach obigem Anspruch, gekennzeichnet durch jeweils einen Stahlträger (22) im Obergurt (4) und einen Stahlträger (10) im Untergurt
(3).
9. Längsträger nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch zwei unterseitig und nebeneinander angeordnete halbierte Doppel-T-Längsträger (10)
und zwei jeweils als oberseitiger Abschluss der U-Schenkel (4) angeordnete halbierte
Doppel-T-Längsträger (22), deren Stege (14; 26) paarweise aufeinander zu weisend in
den Beton (6) des Verbundträgers einbinden.
10. Längsträger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die unterseitig und die oberseitig angeordneten halbierten Stahlträger (10; 22) zueinander
versetzt angeordnet sind, so dass die Stege (14; 26) von den unterseitigen und den
oberseitigen Stahlträgern (10; 22) auf verschiedenen Achsen liegen.
11. Längsträger nach Anspruch 7 bis 10, gekennzeichnet durch eine Pressenplatte (40) an Auflagerpunkten des Verbundträgers zwischen den Flanschen
(12) der unterseitigen Stahlträger (10).
12. Längsträger nach Anspruch 7 bis 11 gekennzeichnet durch eine Dimensionierung der Breite der Vertiefung (5) in Abhängigkeit von der Länge
der Längsträger (1), so dass sie eine Schiene mit einem Kurvenradius aufnehmen kann.
13. Längsträger nach Anspruch 7 bis 12, gekennzeichnet durch eine Neigung der Sohle (28) der Vertiefung (5) entsprechend der Schienenneigung.
14. Verfahren zur Herstellung eines Stahlbeton-Verbundträgers nach einem der Ansprüche
7 bis 13 für eine Brücke nach einem der Ansprüche 1 bis 6, in den folgenden Schritten:
a) Halbieren von Doppel-T-Trägern (52) in ihrem Steg zu halbierten Stahlträgern (10;
22),
b) Ausbilden von Stahldübeln (56; 60) im Steg (14; 26) durch eine Schnittführung (54)
in der Form einer Klothoide,
c) Einbringen der Stahlträger (10; 22) und zusätzlicher Bewehrung (18; 20) in eine
Schalung,
d) Einbetonieren der halbierten Stahlträger (10; 22) als Obergurt und als Untergurt
in einem Stahlbeton-Verbundträger (1).
15. Verfahren nach obigem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass den im Betrieb im Obergurt (4) und den im Untergurt (3) angeordneten Stahlträgern
(22; 10) eine positive Überhöhung aufgezwungen wird.