[0001] Die Erfindung betrifft einen Mastkopf für einen Mast, der mit einem Führungsprofil
zum Führen eines Schlittens entlang des Mastes versehen ist, mit einem Ausleger, an
welchem eine Umlenkeinrichtung für ein Tragseil gelagert ist, und der Ausleger in
seiner Position verstellbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Masten werden an Bau- und Bohrgeräten für den Tiefbau eingesetzt, wie etwa
aus der
EP 1 655 415 A1 oder der
DE 101 23 403 B4 bekannt ist. Bei diesen bekannten Geräten dient die Verstellbarkeit des Mastkopfes
insbesondere dazu, den im Betrieb quergerichteten Mastkopf in eine rückgezogene Position
zum Transport des Gerätes zu verstellen.
[0003] Beim Einsatz von Bohrgeräten mit solchen Masten, entlang welchem ein Schlitten mit
einem Bohrantrieb verfahren wird, begrenzt der quergerichtete Mastkopf in der Regel
die Länge des einsetzbaren Bohrgestänges und damit eine Bohrtiefe. In bestimmten Fällen
ist es jedoch erwünscht, mit dem Bohrgerät auch Bohrungen bis in größeren Tiefen niederzubringen,
welche insbesondere die Länge des Mastes übersteigen. In einem solchen Fall ist es
üblich, den Mastkopf zu demontieren und eine Mastverlängerung am oberen Ende des Mastes
anzubringen. Diese Montage ist mit einem erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Mastkopf anzugeben, welcher einen vereinfachten Umbau bei Verwendung
einer Mastverlängerung ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Mastkopf mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0006] Der erfindungsgemäße Mastkopf ist
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausleger eine Anschlusseinrichtung zum Anbringen einer Mastverlängerung vorgesehen
ist und dass der Ausleger in einer Anschlussposition verstellbar ist, in welcher der
Ausleger zum Anbringen der Mastverlängerung längs zum Mast gerichtet ist.
[0007] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, bei einer notwendigen Verwendung
einer Mastverlängerung den Mastkopf nicht mehr zu demontieren. Vielmehr ist der Mastkopf
so ausgebildet, dass er in eine Anschlussposition verstellbar oder verschwenkbar ist,
in welcher der Ausleger längs des Mastes gerichtet ist und diesen so verlängert, dass
eine Mastverlängerung am Ausleger befestigt werden kann.
[0008] Der Mast kann ein- oder mehrteilig aufgebaut sein. Zum Führen eines Schlittens, welcher
insbesondere eine Antriebseinheit trägt, sind entlang des Mastes Führungsleisten und/oder
Führungsnuten angeordnet, in welche entsprechende Führungselemente am Schlitten eingreifen.
Auf diese Weise wird eine Längsverschiebbarkeit des Schlittens entlang des Mastes
erreicht.
[0009] Der Ausleger ist erfindungsgemäß verstellbar, so dass dieser grundsätzlich durch
Montagevorgänge in seiner Position verändert werden kann. Besonders bevorzugt ist
es nach der Erfindung, dass der Ausleger verschwenkbar an einer Basis gelagert ist,
die mit einem oberen Ende des Mastes verbindbar ist. Zwischen Ausleger und Basis befindet
sich somit ein Schwenklager, insbesondere ein Schwenkbolzen, so dass der Ausleger
aus seiner quergerichteten normalen Betriebsposition in die längsgerichtete Anschlussposition
bringbar ist. In der Anschlussposition stellt der Ausleger eine Fortsetzung des Mastes
dar und ist insbesondere gleichgerichtet zum Mast.
[0010] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform besteht erfindungsgemäß darin, dass der
Ausleger mit einem Führungsprofil versehen ist. Bevorzugt ist das Führungsprofil entsprechend
dem Führungsprofil des Mastes ausgebildet, so dass der Schlitten vom Mast auf den
Ausleger laufen und bevorzugt auch bis auf die Mastverlängerung fahren kann, wenn
diese ebenfalls das Profil aufweist. In Einzelfällen kann die Verlängerung des Mastes
allein durch den längsgerichteten Ausleger ausreichend sein, so dass keine zusätzliche
Mastverlängerung auf dem Ausleger montiert werden muss.
[0011] Grundsätzlich ist es auch möglich, dass ein anderes Führungsprofil am Ausleger vorgesehen
ist. An der Mastverlängerung wird somit nicht der Schlitten sondern beispielsweise
nur eine Drehmomentstütze oder ein sogenannter Betonierkopf verfahrbar geführt. Die
Mastverlängerung kann wie der Mast aufgebaut oder als Gittermast oder Leichtbaumast
ausgebildet sein.
[0012] Nach der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Umlenkeinrichtung mindestens eine
Umlenkrolle in einem Vorderbereich des Auslegers aufweist, welcher zum Schlitten gerichtet
ist. Die insbesondere zur Vorderseite hin vorstehende Umlenkrolle ist insgesamt so
angeordnet, dass diese grundsätzlich von dem Schlitten überlaufen werden kann.
[0013] Ein besonders effizienter Umbau des Mastkopfes wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
dass eine Stelleinrichtung mit einem Hebelmechanismus und mindestens einem Stellantrieb
zum Verstellen des Auslegers vorgesehen ist. Auf diese Weise kann der Mastkopf automatisch
oder teilautomatisch in seiner Position verstellt werden. Als Stellantrieb kann grundsätzlich
ein Hydraulikzylinder, ein Pneumatikzylinder oder ein Drehantrieb verwendet werden.
[0014] Eine besonders gute Verstellbarkeit bei hoher Stabilität wird erfindungsgemäß dadurch
bewirkt, dass der Hebelmechanismus einen Knickhebelmechanismus mit mehreren Schenkeln
umfasst, von denen mindestens ein Schenkel ausbaubar ist. Hierdurch können verschiedene
Betriebspositionen des Mastkopfes in einem großen Verstellbereich eingestellt werden.
So kann zur Einstellung verschiedener Bohrdurchmesser der Mastkopf so verstellt werden,
dass die Umlenkeinrichtung für das Tragseil entsprechend dem notwendigen Bohrwerkzeug
mehr oder weniger weit gegenüber dem Mast vorragt.
[0015] Weiter ist es erfindungsgemäß, dass an der Basis eine Umlenkeinrichtung für ein Vorschubseil
des Schlittens vorgesehen ist. Die Umlenkeinrichtung umfasst insbesondere ein oder
mehrere Umlenkrollen, mit welchen ein oder mehrere Seile entlang des Mastes entweder
unmittelbar zum Schlitten oder über eine untere Seilumlenkung am unteren Ende des
Mastes geführt werden, um über einen rückwärtigen Windenantrieb eine Verstellbewegung
des Schlittens entlang des Mastes zu erzeugen. Auch bei einer Masterlängerung kann
so der Schlitten zumindest bis zur Umlenkeinrichtung der Basis verschoben werden,
während die Mastverlängerung in diesem Falle nicht zum Verfahren des Schlittens sondern
zur Aufnahme etwa einer Drehmomentabstützung dienen kann.
[0016] Neben dem Verschwenken des Auslegers aus mindestens einer quer zum Mast gerichteten
Betriebsposition in eine längsgerichtete Anschlussposition ist es weiterhin erfindungsgemäß
vorteilhaft, dass der Ausleger in eine rückwärtige Transportposition verschwenkbar
ist. Bei einer derartigen Transportposition, bei welcher in der Regel der Mast in
einer etwa horizontalen Position am Trägergerät verschwenkt ist, kann so eine Position
des Auslegers erreicht werden, in welcher der Ausleger die Transportabmessungen nicht
erhöht.
[0017] Der Nutzzweck des erfindungsgemäßen Mastkopfes wird noch dadurch verbessert, dass
an der Basis ein Seitenausleger angeordnet ist. Ein Seitenausleger kann beispielsweise
eine Kranfunktion zum Heben von Bohrgestängeelementen erfüllen. Hierzu weist der Seitenausleger
üblicherweise eine Umlenkrolle und ein entsprechendes zusätzliches Tragseil auf, welches
von einer rückwärtigen Winde angetrieben wird.
[0018] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass der Seitenausleger ein Hauptteil und ein
Schwenkteil aufweist, welches am Hauptteil verschwenkbar gelagert ist. Das Verschwenken
kann von Hand oder durch einen separaten Stellmechanismus erfolgen. Bei Nichtverwendung
des Seitenauslegers kann dieser in eine Ruheposition verschwenkt werden.
[0019] Die Erfindung umfasst nicht nur den Mastkopf, sondern insgesamt eine Mastanordnung
mit einem Mast und einem am oberen Ende des Mastes angeordneten Mastkopf, welcher
erfindungsgemäß ausgebildet ist.
[0020] Unabhängig von der Verwendungsart ist jeder Mastkopf und jede Mastanordnung gemäß
der Erfindung umfasst. Insbesondere umfasst die Erfindung einen Mastkopf und eine
Mastanordnung an einem Bau- oder Bohrgerät.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mastkopfes;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Mastkopfes von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Mastkopfes mit veränderter Stellung des Auslegers;
- Fig. 4
- eine weitere Seitenansicht des Mastkopfes in der Anschlussposition;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Mastkopfes in der Position von Fig. 4 in verkleinertem
Maßstab;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Mastkopfes in einem Transportzustand;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Mastkopfes in der Stellung von Fig. 6; und
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht eines Bohrgerätes mit einem erfindungsgemäßen Mastkopf.
[0022] Zunächst wird im Zusammenhang mit Fig. 8 der grundsätzliche Aufbau eines Bohrgerätes
100 mit einem erfindungsgemäßen Mastkopf 20 erläutert.
[0023] Bei dem Bohrgerät 100 ist ein Mast 110 über eine Halteeinrichtung 150 durch Haltestreben
141 und Hydraulikzylinder 160 verschwenkbar auf einem Trägerfahrzeug 143 mit Ketten
gelagert. An einem oberen Ende des Mastes 110 ist der Mastkopf 20 gehaltert, der in
Fig. 8 in einer etwas quer zum Mast 110 gerichteten Arbeitsposition gezeigt ist. Der
Mastkopf 20 umfasst eine mit dem Mast 110 fest verbundene Basis 24 auf, an welchem
ein Ausleger 22 über ein Schwenkgelenk 26 verschwenkbar gelagert ist. An dem Ausleger
22 sind mehrere Umlenkrollen als Umlenkeinrichtung 40 für ein Tragseil 112 vorgesehen.
[0024] Mit Hilfe des Tragseiles 112 kann ein Bohrgestänge 116 mit einem Bohrwerkzeug 119
angehoben oder abgesenkt werden. Zur Betätigung des Tragseiles 112 ist eine Windenvorrichtung
135 am Trägerfahrzeug 143 vorgesehen. Am Mast 110 ist weiterhin über einen Schlitten
114 eine Antriebseinrichtung 115 für das Bohrgestänge 116 angeordnet. Der Schlitten
114 ist entlang einer Führung an einer Vorderseite des Mastes 110 in einer Längsrichtung
beweglich geführt. Bei dem in Fig. 8 gezeigten Beispiel eines Bohrwerkzeuges 119 handelt
es sich um einen Schneckenbohrer.
[0025] Zum Verschieben des Schlittens 114 sind ein Oberseil 109 und ein Unterseil 108 vorgesehen,
welche durch eine Seilwindeneinrichtung 131 am Mast 110 betätigbar sind. Die Seilwindeneinrichtung
131 bildet den Vorschubantrieb für den Schlitten 114.
[0026] Das Oberseil 109 läuft eine im Bereich des Mastkopfes 120 angeordnete Oberrolle zum
Schlitten 114. In ähnlicher Weise ist das Unterseil 108 über eine Zwischenrolle und
eine Unterrolle am unteren Teil des Mastes 110 mit dem Schlitten 114 verbunden, um
so den Schlitten 114 nach unten zu bewegen. An der Vorderseite des Mastes 110 ist
ein Führungsprofil 113 ausgebildet, entlang welchem der Schlitten 114 geführt wird.
Der Mast 110 kann mittels der Hydraulikzylinder 160 aus der Vertikalen bis zu einer
etwa horizontalen Transportposition verschwenkt werden.
[0027] In den Figuren 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer Mastkopf 20 näher dargestellt.
[0028] Der erfindungsgemäße Mastkopf 20 umfasst eine plattenförmige Basis 24, welche über
eine mit Anschlussbohrungen versehene Verbindungseinrichtung 36 über Schraubbolzen
am oberen Ende des Mastes befestigt werden kann. Über ein Schwenkgelenk 26 ist ein
balkenförmiger Ausleger 22 verschwenkbar an der Basis 24 gelagert. Im Bereich der
Vorderseite 23 des Auslegers 22 sind seitliche Führungsleisten 27 ausgebildet. Hierdurch
wird ein Führungsprofil 12 gebildet, welches dem Führungsprofil 113 an dem Mast 110
entspricht. Führungspratzen einer Schlittenführung umgreifen die Führungsleisten 27,
wobei die Führungspratzen in die Nut 28 ragen, welche zwischen den Führungsleisten
27 und hinteren Versteifungsleisten 29 gebildet sind. An der Oberseite des Auslegers
22 ist zum Anbringen einer nicht dargestellten Mastverlängerung eine Anschlusseinrichtung
30 angeordnet, welche Halteböcke 32 mit horizontalen Durchgangsbohrungen für eine
Bolzenverriegelung sowie eine Auflageplatte 34 mit Zentrier- und Anschlussbohrungen
umfasst.
[0029] Auf der Vorderseite 23 des Auslegers 22 ist als Teil einer Umlenkeinrichtung 40 eine
erste Umlenkrolle 42 an einem vorstehenden Lagerbock 44 drehbar gelagert, um so das
nicht dargestellte Tragseil zum Bohrgestänge zu führen. Die Umlenkeinrichtung 40 umfasst
eine weitere hintere Umlenkrolle 58, welche drehbar an einem Verbindungsblock 51 der
Basis 24 gelagert ist. Der Ausleger 22 kann über eine Schwenkeinrichtung 50 um das
Schwenkgelenk 26 mit seiner horizontalen Schwenkachse verschwenkt werden. Die Schwenkeinrichtung
50 umfasst einen über den Verbindungsblock 51 mit der Basis 24 verbundenen ersten
Schenkel 54 auf, welcher an dem Verbindungsblock 51 schwenkbar gelagert ist. Zum Bilden
eines Kniehebelmechanismus ist der erste Schenkel 54 über einen zweiten Schenkel 56
über entsprechende Schwenkgelenke am hinteren Bereich des Auslegers 22 angelenkt.
Der zweite Schenkel 56 ist ausbau- und auswechselbar, indem die jeweiligen Schwenkbolzen
an den beiden Enden des zweiten Schenkels 56 entfernt werden. Zum Bewirken der Schwenkbewegung
ist ein als Hydraulikzylinder ausgebildeter Stellantrieb 52 vorgesehen, welcher einerseits
mit der Basis 24 und andererseits mit dem ersten Schenkel 54 verbunden ist.
[0030] Seitlich an der Basis 24 ist ein Seitenausleger 80 mit einem fest verbundenen Hauptteil
82 angeordnet. Über ein Schwenkgelenk 81 und einem Schwenkzylinder 87 ist an dem Hauptteil
82 ein balkenförmiges Schwenkteil 84 um etwa 180° verschenkbar gelagert. Das Hauptteil
82 und das Schwenkteil 84 weisen jeweils Umlenkrollen 85, 86 auf, über welches ein
Arbeitsseil geführt und über eine nicht dargestellte Winde betätigt werden kann. In
der Darstellung gemäß Fig. 1 ist das Schwenkteil 84 in die Betriebsposition ausgeklappt,
so dass mit dem Seitenausleger 80 etwa ein Bohrgestänge angehoben und bedient werden
kann.
[0031] Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Mastkopfes 20 in der Position von Fig. 1. Es ist
insbesondere zu entnehmen, dass der erste Schenkel 54 und der zweite Schenkel 56 gleichgerichtet
sind und so einen direkten Kraftfluss vom Ausleger 22 in den Verbindungsblock 51 der
Basis 24 ermöglichen, wobei der zweite Schenkel 56 in einer oberen Befestigungsöse
61 angelenkt ist. Über eine Rolle 46 in einer Lagerplatte 48 an der Basis 24 ist das
nicht dargestellte Oberseil für den Vorschubantrieb des Schlittens geführt.
[0032] Bei einem kleineren Bohrdurchmesser kann die äußere Umlenkrolle 42 näher an den Mast
bewegt werden, so dass insgesamt der Ausleger 22 in eine steilere Position gemäß Fig.
3 gebracht werden kann. Hierzu wird der zweite Schenkel 56 ausgebaut und durch einen
kürzeren Ersatzschenkel 56a ausgetauscht. Auf diese Weise wird durch die so abgeänderte
Stelleinrichtung 50 weiter eine stabile Halterung des Auslegers 22 in der steileren
Betriebsposition erreicht.
[0033] Fig. 3 ist weiter zu entnehmen, dass an dem Schwenkteil 84 des Seitenauslegers 80
eine Seileinlaufführung 86 unterhalb der Ablaufrolle 85 angeordnet ist. Weiter ist
zu ersehen, dass das Schwenkteil 84 mittels eines am Hauptteil 82 angebrachten Schwenkzylinders
87 betätigbar ist.
[0034] In den Fig. 4 und 5 ist der erfindungsgemäße Mastkopf in einer weiteren Betriebsposition,
nämlich der so genannten Anschlussposition, dargestellt. Hierzu ist an der Schwenkeinrichtung
50 der zweite Schenkel 56 vollständig entfernt. Der erste Schenkel 54 ist direkt an
einer unteren Befestigungsöse 60 an der Rückseite des Auslegers 22 befestigt. Die
untere Befestigungsöse 60 und die obere Befestigungsöse 61 sind an einem gemeinsamen
Lagerblech ausgebildet. In dieser Anschlussposition des Auslegers 22 ist der Ausleger
22 parallel zum Mast ausgerichtet, so dass ein Führungsschlitten vom Masten auf das
Führungsprofil 12 des Auslegers 22 laufen kann. Hierbei umgreifen entsprechende Führungspratzen
die Führungsleisten 27.
[0035] Der Fig. 5 ist insbesondere ein Teil der Vorschubeinrichtung 70 zu entnehmen, welche
mehrere Umlenkrollen 72 aufweist, die in entsprechenden Lagerböcken an der Basis 24
des Mastkopfes 20 drehbar gelagert sind. Über diese Umlenkrollen 72 sind in bekannter
Weise entsprechende Vorschubseile geführt, welche über entsprechende Seilwinden den
Schlitten entlang des Mastes verschieben. An der Oberseite des vertikal gestellten
Auslegers 22 ist die Anschlusseinrichtung 30 zu erkennen, mit welcher eine nicht dargestellte
Mastverlängerung mit einem entsprechenden Profil auf dem Ausleger 22 aufgesetzt und
befestigt werden kann. Die Mastverlängerung kann dabei dasselbe Führungsprofil 12
wie der Mast und der Mastausleger 22 aufweisen, so dass bei Verwendung einer entsprechenden
zusätzlichen Vorschubeinrichtung der Schlitten über den Ausleger 22 bis auf die Mastverlängerung
gefahren werden kann.
[0036] Aus den Fig. 6 und 7 ist der erfindungsgemäße Mastkopf 20 in der Transportstellung
zu entnehmen. Der Mastkopf 20 ist dabei mit der Schwenkhebelanordnung gemäß Fig. 3
dargestellt, also mit einem kürzen zweiten Schwenkhebel 56a. Durch Betätigen des Stellantriebs
52, nämlich Ausfahren des Stellzylinders, wird der erste Schwenkhebel 54 nach oben
gedrückt, wobei die geradlinige Gestängeverbindung im Bereich des Kniegelenkes 57
abklappt. Hierdurch wird der Ausleger 22 gegenüber der Basis 24 in die dargestellte
rückwärtige Position gedrückt. Dabei gelangt der Ausleger 22 so weit in eine Rücklage,
dass die vordere Umlenkrolle 42 in dieser Position nicht oder nicht wesentlich über
das vordere Ende der Basis 24 hinausragt. Gleichzeitig kann durch Einfahren des Schwenkzylinders
87 das Schwenkteil 84 des Seitenauslegers 80 nach hinten um etwa 180° auf das Hauptteil
82 geschwenkt werden. Bei einem Umklappen des Mastes in eine etwa horizontale Position
bewirkt so der Ausleger 20 keine substantielle Erhöhung der Transportabmessungen in
der Vertikalen.
1. Mastkopf für einen Mast (110), der mit einem Führungsprofil zum Führen eines Schlittens
(114) entlang des Mastes (110) versehen ist, mit
- einem Ausleger (22), an welchem eine Umlenkeinrichtung (40) für ein Tragseil (112)
angeordnet ist, und
- der Ausleger (22) in seiner Position verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass an dem Ausleger (22) eine Anschlusseinrichtung (30) zum Anbringen einer Mastverlängerung
vorgesehen ist und
- dass der Ausleger (22) in eine Anschlussposition verstellbar ist, in welcher der Ausleger
(22) zum Anbringen der Mastverlängerung längs zum Mast (110) gerichtet ist.
2. Mastkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (22) verschwenkbar an einer Basis (24) gelagert ist, die mit einem oberen
Ende des Mastes (110) verbindbar ist.
3. Mastkopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (22) mit dem Führungsprofil (12) versehen ist und in der Anschlussposition
der Schlitten (114) vom Mast (110) auf den Ausleger (22) fahrbar ist.
4. Mastkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkeinrichtung (40) mindestens eine Umlenkrolle (42) in einem Vorderbereich
des Auslegers (22) aufweist, welcher zum Schlitten (114) gerichtet ist.
5. Mastkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stelleinrichtung (50) mit einem Hebelmechanismus und mindestens einem Stellantrieb
(52) zum Verstellen des Auslegers (22) vorgesehen ist.
6. Mastkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebelmechanismus einen Kniehebelmechanismus mit mehreren Schenkeln (54, 56) umfasst,
von denen mindestens ein Schenkel (56; 56a) ausbaubar ist.
7. Mastkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Basis (24) eine zweite Umlenkeinrichtung (70) für ein Vorschubseil des Schlittens
(114) vorgesehen ist.
8. Mastkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (22) in eine rückwärtige Transportposition verschwenkbar ist.
9. Mastkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Basis (24) ein Seitenausleger (80) angeordnet ist.
10. Mastkopf nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seitenausleger (80) ein Hauptteil (82) und ein Schwenkteil (84) aufweist, welches
am Hauptteil (82) verschwenkbar gelagert ist.
11. Mastanordnung mit einem Mast (110) und einem am oberen Ende des Mastes (110) angeordneten
Mastkopf (20),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mastkopf (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist.
12. Bau- oder Bohrgerät,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mastanordnung nach Anspruch 11 vorgesehen ist.