[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türhebelmechanismus nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Dabei geht es um einen Türhebel, welcher zur Ver- bzw. Entriegelung
einer Türe bewegbar ist. Bekannt sind unterschiedlichste Türhebelmechanismen aus dem
Stand der Technik, bei denen ein Teil des Hebels mit einem relativ zur Türe ortsfesten
Arretiermittel zusammenwirkt, so dass der Hebel oder die Türe in der Verriegelungs-
und/oder Entriegelungsposition selbsttätig gehalten wird. Besonders einfache Konstruktionen
sehen dabei vor, dass sich die relativ zur Türe bewegbaren Komponenten ausschließlich
auf den Hebel beschränken, so dass zusätzliche bewegliche Elemente nicht anfallen,
um den Aufbau des Mechanismus zu vereinfachen.
[0002] Aus der Praxis ist das Problem bekannt, dass Türhebel ihre Lage ungewollt ändern
und so die sichere Verriegelung der Tür nicht mehr gewährleisten können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen einfach aufzubauenden Türhebelmechanismus
anzubieten, der ein einfaches Ver- bzw. Entriegeln der zugehörigen Tür gestattet und
zumindest die Verriegelung ausreichend sicher beibehält. Aufgabe ist es weiterhin,
den Mechanismus aus einer möglichst geringen Anzahl von Einzelkomponenten auszubilden.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Türhebelmechanismus nach Anspruch 1.
[0005] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein Rastabschnitt des Hebels mit
einem an der Türe angeordneten Arretiermittel zusammenwirkt, wobei der Rastabschnitt
des Hebels einen Arretiervorsprung des Arretiermittels hintergreift und so gegen ein
unbeabsichtigtes Verschwenken zunächst gesichert ist. Um den Hebel mit seinem Rastabschnitt
aus dem Arretiermittel zu lösen ist es erfindungsgemäß erforderlich, den Rastabschnitt
um ein Maß gegen eine Vorspannkraft zu drücken, wobei die Richtung dieser Kraft vorzugsweise
senkrecht zur Drehebene des Hebels ausgerichtet ist. Der Rastabschnitt des Hebels
erlangt dabei eine Zwischenposition, aus der er anschließend an dem Arretiermittel
vorbei aus der Zwischenposition in die Entriegelungsposition schwenkbar ist.
[0006] Der Hebel ist also aus der Verriegelungsposition nur durch bewusste und zielgerichtete
Aufbringung auf einer Betätigungskraft herausbewegbar, wobei der Hebel vorzugsweise
unter Beibehaltung dieser Beaufschlagungskraft aus der Zwischenposition in die Entriegelungsposition
zu verschwenken ist, so dass eine unbeabsichtigte Kraft-Beaufschlagung des Hebels
alleine noch nicht zur Entriegelung des Türhebelmechanismus führt.
[0007] Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung sieht dementsprechend einen
Türhebelmechanismus für Türen vor, wobei es sich insbesondere um Türen eines Isolierbehälters
handeln kann. Der Mechanismus umfasst erfindungsgemäß einen Hebel, der um eine Schwenkachse
aus einer Verriegelungsposition, in der die Türe gegen ein Öffnen verriegelt ist,
in eine Entriegelungsposition, in der die Türe geöffnet werden kann, schwenkbar ist.
Weiterhin umfasst der Mechanismus ein Arretiermittel, welches in der Verriegelungsposition
mit einem Rastabschnitt des Hebels zusammenwirkt.
[0008] Erfindungsgemäß weist das Arretiermittel einen sich zur Türvorderfront oder in Gegenrichtung
hin erstreckenden Arretiervorsprung auf, der den Rastabschnitt in der Verriegelungsposition
gegen ein Verschwenken in die Entriegelungsposition blockiert. Die Türvorderfront
ist dabei die zur Behälteraußenseite weisende Fläche der den Behälter begrenzenden
Türe.
[0009] Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass der Rastabschnitt aus der Verriegelungsposition
gegen eine Vorspannkraft in Richtung der Hebelschwenkachse so in eine Zwischenposition
bewegbar ist, dass der Rastabschnitt den Wirkbereich des Arretiervorsprungs verlässt
und der Hebel anschließend an dem Arretiervorsprung vorbei aus der Zwischenposition
in die Entriegelungsposition schwenkbar ist.
[0010] Ein solcher Mechanismus ist leicht aufzubauen und besteht vorteilhafterweise nur
aus wenigen, starren Elementen. Insbesondere umfasst ein solcher Mechanismus nur zwei
Gruppen von Elementen (Hebel und seine Komponenten einerseits und ortsfest zum Behälter
angeordnete Elemente andererseits), wobei alle Elemente einer Gruppe relativ zueinander
ortsfest und starr ausgebildet sind. Eine solche Ausführung ist robust und wartungs-
bzw. verschleißarm.
[0011] Der Hebel kann beispielsweise durch einen Federmechanismus oder alleine durch eine
reversible leichte Verformung über seine Länge so vorgespannt sein, dass er ohne entgegenwirkende
Beaufschlagungskraft das Arretiermittel nicht hintergreifen kann. Vorzugsweise drückt
die Vorspannkraft den Hebel in Richtung auf die Türvorderfront oder davon weg.
[0012] Denkbar ist eine Ausgestaltung der Erfindung, wonach der Hebel einen oder mehrere
Verrigelungsmechanismen betätigt, die bspw. am oberen und/oder unteren Türende angeordnet
sind und bspw. in Form von Haken geeignete Elemente am Behältergrundkörper hintergreifen,
um den Behälter zu verschließen. Dabei kann die Tür auch gegen eine Dichtung zwischen
ihr und dem Behälter gezogen werden. Zweckmäßigerweise sind die Haken an einer vertikalen
Achse befestigt, wobei der Hebel so mit dieser Achse gekoppelt ist, dass er durch
horizontales Verschwenken eine Drehung der vertikalen Achse und damit ein Ver- oder
Entriegeln des Behälters bewirkt. Der Hebel ist dabei jedoch auch relativ zur vertikalen
Achse (in einer vertikalen Schwenkebene) um die Achse 4 verschwenkbar, wobei dabei
keine Ver- oder Entriegelung des Behälters selbst erfolgt, sondern lediglich die Positionierung
des Hebels relativ zum Arretiermittel.
[0013] Wenn vorstehend oder nachfolgend von "Verriegelungsposition" oder "Entriegelungsposition"
die Rede ist, so bezieht sich dies auf den Hebel selbst bzw. dessen Position relativ
zum Arretiermittel in folgendem Sinne:
[0014] Hebel in der Verriegelungsposition: Entriegelung des Behälters nicht möglich Hebel
in der Entriegelungsposition: Entriegelung des Behälters durch vorzugsweise horizontales
Verschwenken des Hebels möglich.
[0015] Die eigentliche Entriegelung der Türe nach der hier beschriebenen Ausführungsform
würde somit erst dadurch ausgelöst, dass der Hebel aus der Entriegelungsposition horizontal
verschwenkt wird, um dadurch die vertikale Achse mit den daran angeordneten Haken
zu verdrehen. Umgekehrt erfolgte die eigentliche Verriegelung bereits dadurch, dass
der Hebel aus einer (von der Türe bzw. dem Behälter nach vorne abstehenden) Position
zu Tür hin in die Entriegelungsposition gedrückt wird, wobei die Haken an der vertikalen
Achse geeignete Elemente am Behälter hintergreifen.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung im Sinne der vorstehenden Erläuterungen
sieht daher vor, dass der Hebel in einer vorzugsweise vertikalen Schwenkebene zu verschwenken
ist, was unter beengten räumlichen Verhältnissen wie z.B. bei eng aneinander stehenden
Behältern leichter möglich ist. Typischerweise ist die Schwenkebene im Wesentlichen
parallel zur Türvorderfront ausgerichtet, wobei der Hebel entlang seiner Schwenkbewegung
insbesondere bündig mit der Türvorderfront bewegbar sein kann. Dazu ist er nach einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung in einer geeigneten Vertiefung
der Türe angeordnet.
[0017] Zweckmäßigerweise umfasst das Arretiermittel in einer weiteren Ausführungsform eine
Sicke, die aus einem ersten, den Arretiervorsprung bildenden Schenkel und einem an
den ersten Schenkel angrenzenden zweiten Schenkel gebildet wird. Der Rastabschnitt
greift in der Verriegelungsposition in die Sicke ein, wobei dabei jeweils ein Schenkel
als Anschlag gegen ein Verschwenken des Hebels im bzw. gegen den Uhrzeigersinn wirkt.
So kann das Arretiermittel einen beispielsweise V-förmigen Abschnitt aufweisen, dessen
Öffnung zur Türvorderfront oder in die entgegengesetzte Richtung weist. Der Rastabschnitt
des Hebels kann in der Verriegelungsposition in diese V-förmige Sicke eingreifen und
sich dann von alleine parallel zur Türvorderfront nicht mehr auf- oder abbewegen,
da dies durch die Schenkel des V's behindert wird. Erst durch eine kurze Bewegung
in Richtung auf die Türvorderfront oder entgegengesetzt dazu, durch Beaufschlagung
des Hebels entgegen seiner Vorspannkraft, vermag der Rastabschnitt den Wirkbereich
der Sicke des Arretiermittels zu verlassen, um aus dieser Zwischeriposition an den
freien Enden der Schenkel des V's vorbei auf- oder abbewegt zu werden, um so in die
Entriegelungsposition zu gelangen.
[0018] Erfindungsgemäß erfolgt die Bewegung aus der Verriegelungsposition in die Zwischenposition
gegen eine Vorspannkraft, so dass diese Bewegung nicht unbeabsichtigt bzw. von alleine
erfolgen kann. Dadurch wird sichergestellt, dass die Türe verriegelt bleibt, solange
der Rastabschnitt des Hebels den Wirkbereich des Arretiermittels (der als Sicke ausgeführt
ist) nicht verlässt.
[0019] Im Sinne einer besonders einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich der
zweite Schenkel der Sicke bis zur Vorderfront der Türe erstreckt und dort unmittelbar
oder mittelbar an dieser befestigt ist. Dieser zweite Schenkel dient dann als fester
Anschlag, der von dem Hebel nicht überwunden werden kann. Der an den zweiten Schenkel
über den Scheitel beispielsweise angrenzende erste Schenkel dagegen bildet mit dem
zweiten Schenkel die vorgenannte, vorzugsweise V-förmige Sicke, erstreckt sich jedoch
nur zum Teil in Richtung auf die Tür oder in Gegenrichtung, so dass der Rastabschnitt
des Hebels an dem freien
[0020] Ende dieses ersten Schenkels vorbeigeführt werden kann, um die Türe zu ver- oder
zu entriegeln.
[0021] Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht zusätzlich vor, dass der Rastabschnitt
einen in Richtung zur Türvorderfront oder in Gegenrichtung ausgebildeten Rastvorsprung
aufweist, um damit in der Verriegelungsposition den Arretiervorsprung des Arretiermittels
zu hintergreifen. Mit anderen Worten: Ein einfacher Hebel des erfindungsgemäßen Türhebelmechanismus
erstreckt sich mit dem Querschnitt eines flachen Rechtecks entlang der Türvorderfront,
wobei die Breitseiten des Rechtecks parallel zur Türvorderfront ausgerichtet sind.
Auch ein so geformter Rastabschnitt des Hebels vermag in eine beispielsweise V-förmige
Sicke des Arretiermittels einzugreifen, wenn sich die Schenkel der Sicke weit genug
auseinander strecken, um das hochkant angeordnete Querschnittsprofil des Rastabschnitts
zu umfassen. Eine geeignete Abwandlung des Rastabschnitts sieht jedoch vor, dass sich
dieser wenigstens teilweise in die Sicke hinein erstreckt bzw. in Richtung zum Scheitelpunkt
der beiden aneinandergrenzenden Schenkel ausgerichtet ist. Der Vorteil einer solchen
Ausführungsform, wie sie auch den Figuren zugrunde liegt, besteht insbesondere darin,
dass der Hebel sich selbst in die Sicke hineinzieht, sobald die Unterkante des Rastabschnitts
den oberen Schenkel der Sicke passiert hat und die Beaufschlagungskraft zurückgenommen
wird. Der Hebel mit seinem Rastabschnitt drückt sich dann in Richtung zur Türvorderfront
oder entgegengesetzt, wobei dann der speziell geformte Abschnitt des Rastabschnittes
entlang dem einen Schenkel der Sicke in Richtung auf den Scheitelpunkt der Sicke zwangsgeführt
wird. Während also der im Querschnitt flache Rastabschnitt über seine ganze vertikale
Breite am freien Ende des oberen Sickenschenkels vorbeibewegt werden muss, bevor der
Hebel in die Sicke einrasten kann, ist dies bei dem hier beschriebenen verformten
Abschnitt des Rastabschnitts nicht nötig.
[0022] Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, an dem Rastabschnitt
bzw. einem daran ausgebildeten Rastvorsprung eine Vertiefung vorzusehen, in welche
ein Teil des Arretiervorsprungs in der Verriegelungsposition einrastbar ist. Dadurch
wird der Rastabschnitt in der Verriegelungsposition zusätzlich fixiert. Sofern der
Rastabschnitt auch bei vollständiger Einnahme der Verriegelungsposition noch einer
zum Lösen zu überwindenden Vorspannkraft unterliegt, so kann eine freie Kante des
Arretiermittels (insbesondere das freie Ende eines Schenkels der Sicke) in diese Vertiefung
eingreifen und den Hebel zusätzlich fixieren.
[0023] Aus dem Stand der Technik ist das Problem bekannt, dass häufiges Öffnen und Schließen
von Türhebelmechanismen dann zu besonderem Verschleiß führt, wenn relativ zueinander
bewegte Komponenten sich unter Einwirkung von Kräften aneinander entlang bewegen bzw.
aneinander reiben. Bei der vorliegenden Erfindung könnte dieser Fall auftreten, während
der Rastabschnitt an dem Arretiermittel so vorbeigeführt wird, dass sich die beiden
Elemente berühren. Wenn zugleich keine Beaufschlagungskraft mehr auf den Hebel ausgeübt
wird, drückt dieser mit der konstruktiv vorgesehenen Vorspannungskraft den Hebel in
vorzugsweise horizontaler Richtung zur Türvorderfront hin oder davon fort. Berührt
der Rastabschnitt des Hebels dabei das Arretiermittel, so werden die beiden Komponenten
(abhängig von der Vorspannkraft) gegeneinander gedrückt. Wird der Hebel dabei weiter
verschwenkt, so gleiten Rastabschnitt und Arretiermittel reibend aneinander entlang,
wodurch starker Verschleiß verursacht werden kann.
[0024] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht daher vor, dass der Hebel so in
die Entriegelungsposition bewegbar ist, dass der Rastabschnitt oder ein daran ausgebildeter
Rastvorsprung und der Arretiervorsprung einander während eines ersten Teils der Schwenkbewegung
berühren können, und dass die Berührung bei fortgesetzter Schwenkbewegung über die
gesamte Länge des Rastabschnitts oder des daran ausgebildeten Rastvorsprunges gleichzeitig
aufgehoben wird, um punktuelle Belastungen zu vermeiden. Mit anderen Worten: Konstruktiv
ist vorgesehen, dass Rastabschnitt und Arretiermittel immer dann, wenn sie einander
berühren, einen flächigen oder wenigstens linienförmigen Kontakt zueinander haben.
Der Rastabschnitt des Hebels und das Arretiermittel an der Tür sind also relativ zueinander
so geformt, dass eine Schwenkbewegung des Hebels aus der Verriegelungsposition heraus
zu einem Flächen- oder wenigstens Linienkontakt zwischen Rastabschnitt und Arretiermittel
führt (wenn die Beaufschlagungskraft nicht ohnehin dazu führt, dass die beiden Elemente
einander überhaupt nicht mehr berühren). Einzelheiten werden aus den Figurenbeispielen
deutlich werden.
[0025] Zweckmäßigerweise erfolgt die vorgenannte Berührung zwischen dem Rastabschnitt bzw.
einem daran ausgebildeten Rastvorsprung und einem Schenkel der eine Sicke umfassenden
Arretiermittel. Die das Arretiermittel und den Rastabschnitt begrenzenden und einander
berührenden Kanten sind dabei genau dann parallel zueinander ausgerichtet, wenn bei
weiterem Verschwenken des Rastabschnitts dieser den Wirkbereich des Arretiermittels
verlässt, so dass der Kontakt entlang der gesamten Berührungslinie gleichzeitig abbricht,
so dass eine Punktlast vermieden werden kann.
[0026] Eine besonders platzsparende und gegen Stoßbeanspruchungen geschützte Lage des erfindungsgemäßen
Türhebelmechanismus lässt sich dadurch erreichen, dass der Hebel zum Schutz vor solchen
Beschädigungen in einer Vertiefung der Türe angeordnet ist. Zweckmäßigerweise wird
der Mechanismus so in einer Vertiefung der Türvorderfront angeordnet, dass er nicht
über die Außenseite der Türe hervorragt. So ist ein besonders guter Schutz auch gegen
unbeabsichtigtes Betätigen des Hebels gewährleistet.
[0027] Wie vorstehend bereits erwähnt, zeichnet sich der erfindungsgemäße Türhebel gegenüber
dem Stand der Technik dann als besonders vorteilhaft aus, wenn sich die relativ zur
Türe bewegbaren Komponenten auf den Hebel oder die damit fest verbundenen Komponenten
beschränken.
[0028] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0029] Nachfolgend wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mechanismus anhand von
Figurenbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Türhebelmechanismus in seiner
Verriegelungsposition;
- Fig. 2.
- den Mechanismus gemäß Fig. 1 in Entriegelungsposition und
- Fig. 3
- eine vergrößerte Schnittdarstellung B-B gemäß Fig. 1.
[0030] In Fig. 1 ist ein Türhebelmechanismus 1 dargestellt. Er dient der Ver- bzw. Entriegelung
einer Türe 2, die im vorliegenden Fall einen Isolierbehälter verschließen soll.
[0031] Der Mechanismus 1 umfasst einen um eine horizontale Schwenkachse 4 schwenkbaren Hebel
3. Der Hebel 3 ist in Fig. 1 in Verriegelungsposition P
V zu sehen. In dieser Stellung sei die Türe 2 geschlossen und gegen ein Öffnen verriegelt.
Der Hebel 3 ist (mitsamt seiner Schwenkachse 4) weiterhin um einer vertikale Achse
11 schwenkbar, die in Fig. 1 nur angedeutet ist. An dieser Achse 11 befinden sich
(nicht dargestellte) Verriegelungshaken, welche am oberen und unteren Ende der Türe
geeignete Verriegelungselemente an den Behälterwänden (Deckelteil, Boden, Seitenwände)
hintergreifen können, um den Behälter zu verschließen. Durch horizontales Verschwenken
des Hebels 3 lässt sich die Türe also mit dem Behälter verriegeln bzw. entriegeln.
[0032] Ein Rastabschnitt 6 des Hebels 3 wirkt in der Verriegelungsposition P
V mit einem Arretiermittel 5 zusammen, welches mit der Türe 2 fest verbunden ist und
so ein freies Verschwenken des Hebels 3 zunächst verhindert, um ein unbeabsichtigtes
Entriegeln der Türe zu vermeiden.
[0033] Fig. 2 zeigt den gleichen Mechanismus in Entriegelungsposition P
E. Deutlich zu sehen ist dabei, dass der Hebel 3 den Wirkbereich des Arretiermittels
5 verlassen hat und um ein Maß aus der hier horizontal gewählten Verriegelungsposition
in die schräg angestellte Entriegelungsposition verschwenkt wurde.
[0034] Fig. 3 zeigt in schematischer Schnittdarstellung einige wesentliche Komponenten des
erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus. Zu sehen ist dabei die Türe 2, die einen
sich in Fig. 3 nach links erstreckenden und nicht näher dargestellten Behälter verschließt.
Der Hebel 3 gemäß Fig. 1 hat die Verriegelungsposition eingenommen, so dass der Rastabschnitt
6 mit dem Arretiermittel 5 zusammenwirkt. Das Arretiermittel 5 weist einen sich zur
Türvorderfront hin erstreckenden Arretiervorsprung 7 auf, der von einem am Rastabschnitt
6 angeordneten Rastvorsprung 9 hintergriffen wird. Der Arretiervorsprung 7 ist Teil
einer Sicke 8, die aus zwei Schenkeln 8', 8" gebildet wird. Der untere waagerechte
Schenkel 8" der Sicke 8 erstreckt sich im Wesentlichen horizontal in Richtung auf
die Türforderfront, wobei seine Fortsetzung dort abgewinkelt und parallel zur Türvorderfront
geführt wird und an dieser geeignet befestigt ist.
[0035] Der Rastvorsprung 9 schließt in der dem Behälter abgewandten Richtung mit einer Außenkante
K
2 ab. Dagegen wird das freie Ende des oberen Schenkels 8' der Sicke 8 durch eine zum
Behälter hin weisende Kante K
1 begrenzt. Der erfindungsgemäße Türhebelmechanismus funktioniert in folgender Weise:
[0036] In der in Fig. 3 dargestellten Verriegelungsposition kann der Rastabschnitt 6 (und
damit der Hebel 3) nicht ohne weiteres um seine Schwenkachse 4 verschwenkt werden,
die in Fig. 3 nicht dargestellt ist und vor der Zeichenebene von rechts nach links
horizontal verlaufend zu denken ist. Um den Hebel dennoch in die Entriegelungsposition
bewegen zu können, muss er mit seinem Rastabschnitt 3 zunächst um ein Maß in Richtung
auf die Türe 2 in eine Zwischenposition gedrückt werden, in der die Kanten K
1 bzw. K
2 einander nicht weiter hintergreifen. Dabei ist eine dem Hebel konstruktiv auferlegte
Vorspannkraft zu überwinden, die den Hebel mit seinem Rastabschnitt 6 in die Sicke
8 drückt.
[0037] Aus der (in Fig. 3 nicht dargestellten) Zwischenposition lässt sich der Rastabschnitt
6 und damit der Hebel 3 dann um die Schwenkachse 4 verschwenken, um die Tür zu entriegeln,
woher die Kanten K
1 und K
2 aneinander vorbei bewegt werden.
[0038] Erfindungsgemäß wird der Rastabschnitt 6 durch die konstruktiv vorgesehene Vorspannkraft
in der Verriegelungsposition gehalten, er muss also mit einer ausreichenden Betätigungskraft
zur Türe hin gedrückt werden, um ihn von dort nach oben verschwenken zu können. Sobald
die Kanten K
1 und K
2 einander während des Verschwenkens passiert haben, kann die Betätigungskraft am Hebel
3 wieder zurückgenommen werden, so dass der Hebel 6 der eingebauten Vorspannkraft
nachgeben und sich wieder um ein Maß von der Türe 2 nach rechts hinüber bewegen kann.
[0039] In umgekehrter Weise muss der Rastabschnitt 6 des Hebels 3 aus der in Fig. 3 nicht
dargestellten Entriegelungsposition zunächst etwas in Richtung auf den Behälter gedrückt
werden, so dass die beiden Kanten K
1 und K
2 einander passieren können. Durch den erfindungsgemäß angeschrägt ausgebildeten Rastvorsprung
9 des Rastabschnittes 6 kann zu diesem Zeitpunkt die Beaufschlagungskraft bereits
wieder zurückgenommen werden, da sich der Rastvorsprung 9 - der dem Hebel innewohnenden
Vorspannkraft folgend - entlang der angeschrägten inneren Schenkelwand des Schenkels
8' in die Sicke 8 hinein zieht und dabei die Verriegelungsposition einnimmt. Gegebenenfalls
kann diese Bewegung (weiteres Verschwenken des Rastabschnitts 6 nach unten bei gleichzeitiger
Bewegung nach rechts) durch manuelle Hilfe am Hebel 3 unterstützt werden.
[0040] Auf der nach außen bzw. oben gewandten Oberfläche des Rastvorsprunges 9 ist eine
Vertiefung 10 vorgesehen, welche ein Einrasten der Kante K
1 gestattet. Dadurch wird der Hebel 3 in seiner Verriegelungsposition P
v zusätzlich stabilisiert.
[0041] Wie vorstehend erwähnt muss der Rastabschnitt 6 zum Lösen der Verriegelung um ein
Maß in Richtung auf den Behälter gedrückt werden, so dass die Kanten K
1 und K
2 aneinander vorbei bewegbar sind. Dabei lässt sich die erforderliche Beaufschlagungskraft
so weit reduzieren, dass der Hebel gerade so weit zur Tür hin gedrückt wird, dass
die Kanten K
1 und K
2 beim Verschwenken des Hebels einander berühren. Bedingt durch die geneigten Flächen
des Schenkels 8' bzw. des Rastvorsprunges 9 kann der Rastabschnitt 6 auch dadurch
in Richtung zur Tür 2 hin verschoben werden, indem der Hebel 3 (ohne absichtliches
Drücken in Richtung auf die Tür) gleich in Richtung auf die Entriegelungsposition
P
E verschwenkt wird. Naturgemäß wird er dabei durch die konstruktive Anordnung von Schenkel
8' und Rastvorsprung 9 in Richtung auf die Tür gedrückt, bis die beiden Kanten K
1 und K
2 einander berühren. Zur Vermeidung einer Punktlast an dieser Stelle, die durch die
dem Hebel innewohnende Vorspannkraft recht groß werden kann, sind die beiden Kanten
so ausgeführt, dass sie im Moment ihrer gegenseitigen Berührung entlang einer (vorzugsweise
geraden) Berührlinie parallel zueinander verlaufen, so dass in dieser "kritischen"
Hebelposition zumindest Linienkontakt besteht und verschleißerhöhende Punktlasten
vermieden werden.
[0042] Ein weiterer Vorteil dieser konstruktiven Gestaltung liegt darin, dass der erforderliche
Verschwenkwinkel minimiert wird, den der Hebel überstreichen muss, um aus der Ver-
in die Entriegelungsposition zu gelangen. Liegen die Kanten K
1 und K
2 dagegen nicht parallel, so muss die Kante K
2 (und damit der Hebel) so weit um die Achse 4 verschwenkt werden, bis die Kante K
2 vollständig an der Kante K
1 vorbeibewegt wurde, was einen größren Verschwenkwinkel verlangt. Dieser Effekt wirkt
sich insbesondere dann vorteilhaft aus, wenn der Hebel in einer Vertiefung der Türe
angeordnet ist, und diese bei kleinem Schwenkwinkel entsprechend klein ausfallen kann.
Besonders günstig reduziert sich der Verschwenkwinkel dann, wenn die Berührlinie in
ihrer gedachten Verlängerung die Achse 4 schneidet.
[0043] In Fig. 3 (wie auch in den Fig. 1 und 2) ist daher ersichtlich, dass die Kante K
1 des Schenkels 8' nicht etwa horizontal verläuft, sondern über die Länge L leicht
ansteigt. Dadurch ist gewährleistet, dass der Rastabschnitt 6 (wenn die Beaufschlagungskraft
nicht ausreicht, um den Hebel 6 berührungslos an der Kante K
1 vorbeizubewegen) wenigstens entlang der Linienberührung zwischen den Kanten K
1 und K
2 über diese "kritische" Hebelposition hinweg bewegbar ist.
1. Türhebelmechanismus (1) für Türen mit einer Türvorderfront (2), insbesondere Isolierbehälter-Türen,
a) mit einem Hebel (3), der um eine Schwenkachse (4) aus einer Verriegelungsposition
(PV), in der die Türe gegen ein Öffnen verriegelt ist, in eine Entriegelungsposition
(PE), in der die Türe geöffnet werden kann, schwenkbar ist, und
b) mit einem Arretiermittel (5), welches in der Verriegelungsposition (PV) mit einem Rastabschnitt (6) des Hebels (3) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
c) dass das Arretiermittel (5) einen sich zur Türvorderfront (2) oder in Gegenrichtung hin
erstreckenden Arretiervorsprung (7) aufweist, der den Rastabschnitt (6) in der Verriegelungsposition
(PV) gegen ein Verschwenken in die Entriegelungsposition (PE) blockiert,
c) wobei der Rastabschnitt (6) aus der Verriegelungsposition (PV) gegen eine Beaufschlagungskraft in Richtung der Hebelschwenkachse (4) so in eine
Zwischenposition bewegbar ist, dass der Rastabschnitt (6) den Wirkbereich des Arretiervorsprungs
(7) verlässt und der Hebel (3) anschließend an dem Arretiervorsprung (7) vorbei aus
der Zwischenposition in die Entriegelungsposition (PE) schwenkbar ist.
2. Türhebelmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) in einer vorzugsweise vertikalen Schwenkebene und im Wesentlichen parallel
zur Türvorderfront (2) schwenkbar ist.
3. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (5) eine Sicke (8) umfasst, die aus einem ersten, den Arretiervorsprung
(7) bildenden Schenkel (8', 7), und einem an den ersten Schenkel angrenzenden zweiten
Schenkel (8") gebildet wird, wobei der Rastabschnitt (6) in der Verriegelungsposition
(PV) in die Sicke (8) eingreift, und wobei in dieser Position jeweils ein Schenkel (8',
8") als Anschlag gegen ein Verschwenken des Hebels (3) im bzw. gegen den Uhrzeigersinn
wirkt.
4. Türhebelmechanismus nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zweite Schenkel (8") im Wesentlichen senkrecht auf die Vorderfront (2) der
Türe erstreckt und unmittelbar oder mittelbar mit dieser verbunden ist.
5. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastabschnitt (6) einen in Richtung zur Türvorderfront oder in Gegenrichtung
ausgebildeten Rastvorsprung (9) aufweist, um damit in der Verriegelungsposition (PV) den Arretiervorsprung (7) zu hintergreifen.
6. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastvorsprung (9) eine Vertiefung (10) aufweist, in welche ein Teil des Arretiervorsprungs
(7) in der Verriegelungsposition (PV) einrastbar ist.
7. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Hebel (3) so in die Entriegelungsposition (PE) bewegbar ist, dass der Rastabschnitt (6) oder ein daran ausgebildeter Rastvorsprung
(9) und der Arretiervorsprung (7) einander während eines erstens Teils der Schwenkbewegung
berühren,
b) und dass die Berührung bei fortgesetzter Schwenkbewegung über die gesamte Länge (L) des Rastabschnitts
(6) oder des daran ausgebildeten Rastvorsprunges (9) gleichzeitig entlang einer vorzugsweise
geraden Berührlinie aufgehoben wird, um punktuelle Belastungen zu vermeiden.
8. Türhebelmechanismus nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührung zwischen Rastvorsprung (9) und einem Schenkel (8') der eine Sicke (8)
umfassenden Arretiermittel (5) erfolgt bzw. aufgehoben wird.
9. Türhebelmechanismus nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gedachte Verlängerung der Berührlinie die Achse (4) schneidet.
10. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) zum Schutz vor Beschädigung in einer Vertiefung der Türe angeordnet
ist.
11. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die relativ zur Türe (2) bewegbaren Komponenten auf den Hebel (3) beschränken.
12. Türhebelmechanismus nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, der Hebel (3) gemeinsam mit seiner Schwenkachse (4) um eine zur Schwenkachse (4)
nicht parallele, vorzugsweise vertikale Drehachse (11) verschwenkbar ist, wobei die
Drehachse (11) mit Verriegelungselementen gekoppelt ist, um die Türe durch Drehen
der Drehachse (11) mit dem Behälter zu verriegeln.
13. Türhebelmechanismus nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) zur Entriegelung der Behältertüre aus der Entriegelungsposition um
ein (vorzugsweise geringes) Maß um die Dehachse (11) verschwenkbar ist.