[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für einen Treibstangenbeschlag eines
Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem zwei Gehäusewände aufweisenden
Gehäuse, mit einem zwischen den Gehäusewänden drehbar gelagerten Antriebsritzel, mit
einem längsverschieblich geführten, von dem Antriebsritzel antreibbaren Treibstangenabschnitt
und mit einem den Treibstangenabschnitt zumindest teilweise überdeckenden Stulpschienenabschnitt.
[0002] Eine solche Antriebseinheit ist beispielsweise aus der
EP 0 113 664 B1 bekannt. Bei dieser Antriebseinheit sind die Gehäusewände jeweils mit einer Hälfte
einer Abdeckung des Stulpschienenabschnitts als Gussteile gefertigt und gleich aufgebaut.
Damit lässt sich das Gehäuse und die Abdeckung des Stulpschienenabschnitts aus zwei
gleichen Teilen zusammensetzen. Das Gehäuse übergreift mit der Abdeckung den Stulpschienenabschnitt
und führt den darunter liegenden Treibstangenabschnitt. Nachteilig bei dieser Antriebseinheit
ist jedoch, dass die Abdeckung die Stulpschiene im am Fenster montierten Zustand überragt
und dass sie wegen der hohen Anzahl von Bauteilen aufwändig zu fertigen ist.
[0003] Aus der
DE 660 74 69 U ist eine Antriebseinheit bekannt geworden, bei der das Gehäuse aus einem das Antriebsritzel
übergreifenden Blechbiegeteil gefertigt ist. Die beiden Gehäusewände des Blechbiegeteils
sind einstückig gefertigt und weisen an ihrer auf den Stulpschienenabschnitt zugewandten
Seite jeweils Vorsprünge auf, mit denen sie in Ausnehmungen des Stulpschienenabschnitts
eindringen. Die Vorsprünge der Gehäusewände sind in dem Stulpschienenabschnitt befestigt.
Nachteilig bei dieser Antriebseinheit ist die große Anzahl von aufwändig zu montierenden
Bauteilen. Zudem können im montierten Zustand der Antriebseinheit störende Kanten
der Gehäusewände über dem Stulpschienenabschnitt überstehen.
[0004] Aus der
EP 1 863 990 B1 ist ebenfalls eine solche Antriebseinheit bekannt geworden, bei der zwei gleiche,
aus Blech gefertigte Gehäusewände von einem Distanzstück auf Abstand gehalten werden.
Die Gehäusewände weisen Laschen zum Umgreifen des Stulpschienenabschnitts auf. Im
montierten Zustand stehen die Laschen über dem Stulpschienenabschnitt über. Damit
weist diese Antriebseinheit ebenfalls eine hohe Anzahl an Bauteilen auf.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Antriebseinheit der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass sie eine besonders geringe Anzahl an Bauteilen aufweist
und über dem Stulpschienenabschnitt störend überstehende Abdeckungen, Kanten oder
Laschen vermeidet.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Stulpschienenabschnitt
einstückig mit den beiden Gehäusewänden gefertigt ist.
[0007] Durch diese Gestaltung wird die Anzahl der zu montierenden Bauteile besonders gering
gehalten, da eine separate Montage des Stulpschienenabschnitts an den Gehäusewänden
erfindungsgemäß nicht erforderlich ist. Die Anzahl der Bauteile der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit ist daher besonders gering. Weiterhin werden durch die einstückige
Gestaltung über dem Stulpschienenabschnitt überstehende Kanten, Abdeckungen oder Laschen
der Gehäusewände vermieden.
[0008] Die einstückige Fertigung des Stulpschienenabschnitts mit den Gehäusewänden gestaltet
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach,
wenn das Gehäuse als im Querschnitt U-förmig gebogenes Blechteil gefertigt ist, wobei
der Stulpschienenabschnitt eine Basis des Blechteils und die Gehäusewände von der
Basis des Blechteils abstehende Schenkel bilden. Hierdurch werden die Gehäusewände
einfach durch Abwinklungen des Stulpschienenabschnitts erzeugt. Die Fertigung der
Gehäusewände mit dem Stulpschienenabschnitt kann im Stanz- und Biegeverfahren aus
einem einzelnen Blechstück erfolgen. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht
darin, dass der Stulpschienenabschnitt, und damit der nach der Montage sichtbare Abschnitt
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit eine glatte Oberfläche aufweist, da keine Verbindungen
oder Nähte auf dem Stulpschienenabschnitt und an den angrenzenden Gehäusewänden vorhanden
sind.
[0009] Ein Aufbiegen des Gehäuses lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Gehäusewände an einem von dem Stulpschienenabschnitt
entfernten Bereich eine Verbindung aufweisen.
[0010] Das Gehäuse gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn die Verbindung der Gehäusewände eine Verschraubung
oder Vernietung aufweist.
[0011] Zur Vereinfachung der Montage des Gehäuses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die Verbindung der Gehäusewände zumindest einen
von einem der Gehäusewände abgewinkelten, mit der gegenüberliegenden Gehäusewand verbundenen
Blechstreifen aufweist. Der Blechstreifen erleichtert zudem die Begrenzung des Abstandes
der Gehäusewände voneinander.
[0012] Das Gehäuse weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung glatte
Außenseiten der Gehäusewände auf, wenn die Gehäusewände jeweils aufeinander zu abgewinkelte
Blechstreifen aufweisen und wenn die Blechstreifen an ihren freien Enden miteinander
verbunden sind.
[0013] Die freien Enden der Blechstreifen könnten beispielsweise miteinander verschweißt
sein. Zur Vereinfachung der Montage des Gehäuses trägt es jedoch gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die Verbindung der freien Enden
der Blechstreifen formschlüssig gestaltet ist. Hierdurch lässt sich zudem eine besonders
hohe Maßgenauigkeit des Gehäuses sicherstellen. Die formschlüssige Verbindung der
freien Enden der Blechstreifen wird vorzugsweise mittels einer Schwalbenschwanzführung
erzeugt.
[0014] Der bauliche Aufwand zur genauen Positionierung des Antriebsritzels in dem Gehäuse
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders
gering halten, wenn zumindest ein Lagerbund für das Antriebsritzel an den Gehäusewänden
angeformt ist. Diese Gestaltung erleichtert zudem die Montage des Antriebsritzels
und des Treibstangenabschnitts in dem Gehäuse. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit
kann hierdurch besonders einfach automatisiert gefertigt werden.
[0015] In der Regel wird die erfindungsgemäße Antriebseinheit in dem Fenster verschraubt,
indem Schrauben quer durch das Gehäuse hindurch geführt werden. Das Gehäuse hat hierfür
Schraubbohrungen. Eine Verformung des Gehäuses lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei der Verschraubung im Fenster zuverlässig vermeiden,
wenn die Gehäusewände von Rohrstücken auf Abstand gehalten sind und wenn die Rohrstücke
Schraubbohrungen des Gehäuses aufweisen. Vorzugsweise dienen die Rohrstücke zugleich
der Vernietung der Gehäusewände.
[0016] Die Teileanzahl kann durch eine andere vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung
weiter reduziert werden, wenn die Schraubbohrungen des Gehäuses durch einen hülsenförmigen
Fortsatz an den Gehäusewänden angeformt sind.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- perspektivisch eine erfindungsgemäße Antriebseinheit,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch die Antriebseinheit aus Figur 1 entlang der Linie II
- II,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch ein Gehäuse der Antriebseinheit aus Figur 1,
- Fig. 4
- perspektivisch eine weitere Aufführungsform der erfindungsgemäßen Antriebseinheit,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch die Antriebseinheit aus Figur 4 entlang der Linie V
- V,
- Fig. 6
- ein Gehäuse der Antriebseinheit aus Figur 4 während der Fertigung.
[0018] Figur 1 zeigt perspektivisch eine Antriebseinheit zum Antrieb eines nicht dargestellten
Treibstangenbeschlages eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem
in einem Gehäuse 1 drehbar gelagerten Antriebsritzel 2 und einem längsverschieblich
geführten Treibstangenabschnitt 3. Das Gehäuse 1 hat zwei Gehäusewände 4, 5 und einen
den Treibstangenabschnitt 3 teilweise überdeckenden Stulpschienenabschnitt 6. Die
Gehäusewände 4, 5 sind damit einstückig mit dem Stulpschienenabschnitt 6 gefertigt.
Die Gehäusewände 4, 5 sind zudem mittels zweier formschlüssiger Verbindungen 7, 8
gegen ein Aufbiegen gesichert. Das Antriebsritzel 2 hat einen Innenvierkant 9 zur
drehfesten Aufnahme einer nicht dargestellten Handhabe des Treibstangenbeschlages
und treibt bei einer Drehung den Treibstangenabschnitt 3 an. In der dargestellten
mittleren Stellung ist der Treibstangenabschnitt 3 über eine Kunststoffsicherung 10
mit dem Stulpschienenabschnitt 6 verbunden. Die Kunststoffsicherung 10 dient damit
als Mittenfixierung der Antriebseinheit und wird bei einer Verschiebung des Treibstangenabschnitts
3 durch eine Drehung des Antriebsritzels 2 abgeschert. Der Treibstangenabschnitt 3
weist Anschlüsse 11, 12 zur Verbindung mit weiteren, nicht dargestellten Treibstangenabschnitten
auf. Alternativ dazu können Verschlüsse des Treibstangenbeschlages auch unmittelbar
mit dem dargestellten Treibstangenabschnitt 3 verbunden werden.
[0019] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Antriebseinheit aus Figur 1 entlang
der Linie II - II. Hierbei ist zu erkennen, dass die Gehäusewände 4, 5 jeweils einen
Lagerbund 13, 14 zur Lagerung des Antriebsritzels 2 aufweisen. Das Antriebsritzel
2 kämmt mit einer Außenverzahnung 15 eine Reihe von Ausnehmungen in dem Treibstangenabschnitt
3. Der Stulpschienenabschnitt 6 bildet eine Führung für den Treibstangenabschnitt
3.
[0020] Figur 3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Gehäuse 1 der Antriebseinheit
aus Figur 1 eine der Verbindungen 7 der Gehäusewände 4, 5. Hierbei ist zu erkennen,
dass die Verbindung 7 an den Gehäusewänden 4, 5 angeformte Blechstreifen 16, 17 aufweist.
Die Blechstreifen 16, 17 sind aufeinander zu abgewinkelt und mittels in Form einer
Schwalbenschwanzführung angeordneter Formschlussflächen formschlüssig miteinander
verbunden. Die Gehäusewände 4, 5 mit den Blechstreifen 16, 17, die Lagerbunde 13,
14 und der Stulpschienenabschnitt 6 sind einstückig aus einem ebenen Blechteil im
Stanz-, Tiefzieh- und Biegeverfahren gefertigt.
[0021] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Antriebseinheit, bei der in einem
Gehäuse 19 Schraubbohrungen 20, 21 angeordnet sind. Das Gehäuse 19 hat zudem zwei
einstückig mit einem Stulpschienenabschnitt 22 gefertigte Gehäusewände 23, 24. Zwischen
den Gehäusewänden 23, 24 ist zudem ein Antriebsritzel 25 zum Antrieb eines längsverschieblich
geführten Treibstangenabschnitts 26 drehbar gelagert.
[0022] Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung der Antriebseinheit aus Figur 4 entlang der
Linie V - V. Die Gehäusewände 23, 24 werden von Rohrstücken 27, 28 auf Abstand gehalten.
Die Rohrstücke 27, 28 dienen zudem zur Vernietung mit den Gehäusewänden 23, 24 und
weisen die Schraubbohrungen 20, 21 auf. Die Rohrstücke 27, 29 bilden damit von dem
Stulpschienenabschnitt 22 entfernte Verbindungen 31, 32 der Gehäusewände 23, 24. Weiterhin
sind die Gehäusewände 23, 24 einstückig mit Lagerbunden 29, 30 zur Lagerung des Antriebsritzels
25 gefertigt. Die Schraubbohrungen 20, 21 können auch durch einen hülsenförmigen Fortsatz
an den Gehäusewänden 23, 24 angeformt werden.
[0023] Figur 6 zeigt das Gehäuse 19 der Antriebseinheit aus Figur 4 mit den Gehäusewänden
23, 24 und dem Stulpschienenabschnitt 22 als ebenes Blechteil. Dieses Blechteil lässt
sich im Stanzverfahren vorfertigen und im Tiefziehverfahren mit den Lagerbunden 29,
30 versehen. Entlang strichpunktiert dargestellter Biegelinien werden die Gehäusewände
23, 24 von dem Stulpschienenabschnitt 22 abgewinkelt und so das in Figur 4 dargestellte
Gehäuse 19 gefertigt.
1. Antriebseinheit für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters, einer Fenstertür oder
dergleichen mit einem zwei Gehäusewände (4, 5, 23, 24) aufweisenden Gehäuse (1, 19),
mit einem zwischen den Gehäusewänden (4, 5, 23, 24) drehbar gelagerten Antriebsritzel
(2, 25), mit einem längsverschieblich geführten, von dem Antriebsritzel (2, 25) antreibbaren
Treibstangenabschnitt (3, 26) und mit einem den Treibstangenabschnitt (3, 26) zumindest
teilweise überdeckenden Stulpschienenabschnitt (6, 22), dadurch gekennzeichnet, dass der Stulpschienenabschnitt (6, 22) einstückig mit den beiden Gehäusewänden (4, 5,
23, 24) gefertigt ist.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1, 19) als im Querschnitt U-förmig gebogenes Blechteil gefertigt ist,
wobei der Stulpschienenabschnitt (6, 22) eine Basis des Blechteils und die Gehäusewände
(4, 5, 23, 24) von der Basis des Blechteils abstehende Schenkel bilden.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewände (4, 5, 23, 24) an einem von dem Stulpschienenabschnitt (6, 22) entfernten
Bereich eine Verbindung (7, 8, 31, 32) aufweisen.
4. Antriebseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (31, 32) der Gehäusewände (23, 24) eine Verschraubung oder Vernietung
aufweist.
5. Antriebseinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (7, 8) der Gehäusewände (4, 5) zumindest einen von einem der Gehäusewände
(4, 5) abgewinkelten, mit der gegenüberliegenden Gehäusewand (5, 4) verbundenen Blechstreifen
(16, 17) aufweist.
6. Antriebseinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewände (4, 5) jeweils aufeinander zu abgewinkelte Blechstreifen (16, 17)
aufweisen und dass die Blechstreifen (16, 17) an ihren freien Enden miteinander verbunden
sind.
7. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (7, 8, 31, 32) der freien Enden der Blechstreifen (4, 5, 23, 24) formschlüssig
gestaltet ist.
8. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Lagerbund (13, 14, 29, 30) für das Antriebsritzel (2, 25) an den Gehäusewänden
(4, 5, 23, 24) angeformt ist.
9. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewände (4, 5, 23, 24) von Rohrstücken (27, 28) auf Abstand gehalten sind
und dass die Rohrstücke, (27, 28) Schraubbohrungen (20, 21) des Gehäuses (19) aufweisen.
10. Antriebseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubbohrungen (20, 21) des Gehäuses (19) durch einen hülsenförmigen Fortsatz
an den Gehäusewänden (4, 5, 23, 24) angeformt sind.