[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung und/oder Erweiterung von befahrbaren
Tunnelröhren, insbesondere mit Gleisbett und zwei oder mehr Gleisen, bei dem während
der Betriebsruhe oder der verkehrsarmen Zeitabschnitte die Tunnelwandung gesäubert,
abgebohrt, verfestigt oder herausgebrochene Abschnitte der Tunnelwandung mit Mörtel
versehen und verputzt und ggf. das Gleisbett gesäubert oder ergänzt wird, wobei die
benötigten Arbeitsmaschinen vor Ort geparkt und nach Abschluss oder Unterbrechung
der Arbeiten aus der Tunnelröhre herausgebracht oder auf Nebengleisen abgestellt werden.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Anlage zur Sanierung und/oder Erweiterung von
befahrbaren Tunnelröhren und damit zur Durchführung des Verfahrens nach den Verfahrensansprüchen.
[0002] Befahrbare Tunnelröhren, insbesondere solche mit Gleisbett und zwei oder mehr Gleisen
aber auch solche mit Straßenbelag versehene Tunnelröhren müssen nach einer bestimmten
Betriebszeit saniert werden, was nicht nur die eigentliche Fahrbahn betrifft, sondern
vor allen Dingen auch die Tunnelwände. Hier kann es im Laufe der Zeit zu Verschleiß
kommen aber auch zu Ausbrüchen, sodass entsprechend herausgebrochene Abschnitte nicht
nur einen erhöhten Wetterwiderstand aufweisen, sondern auch eine Gefährdung der die
Tunnelröhre passierenden Maschinen und Menschen darstellen. Es ist bekannt, mit entsprechend
geeigneten Maschinen die Tunnelwandung zunächst einmal soweit möglich zu säubern und
dann abzubohren und mit Ankern zu versehen und/oder nur die Tunnelwandung mit neuem
Mörtel zu versehen und dabei die herausgebrochenen Abschnitte wieder zu verfüllen.
Problematisch ist, dass diese Arbeiten die Befahrung der Tunnelröhre zwar einschränken
aber nicht verhindern sollen. Solche befahrbare Tunnelröhren werden in der Regel in
solchen Bereichen gebraucht, wo es keine Ersatzfahrbahn gibt. Aus diesem Grunde ist
man dazu übergegangen, die Arbeiten auf Zeiten der Betriebsruhe oder zumindest auf
verkehrsarme Zeitabschnitte also in der Regel um Mitternacht herum durchzuführen.
Dabei ist man bemüht, wenigstens eine Fahrbahn bzw. ein Gleis befahrbar zu halten,
sodass die zwar wenigen aber doch notwendigen Bahnen bzw. Züge den Arbeitsbereich
passieren können. Ist dieses Zeitfenster dann geschlossen, muss der Arbeitsbereich
wieder geräumt werden, um den Verkehr nicht weiter zu behindern. Dies erfordert bei
längeren Tunnelröhren einen erhöhten Aufwand, weil die Maschinen dann aus der Tunnelröhre
herausgefahren werden müssen, um dort seitlich an geeigneter Stelle abgestellt zu
werden. Bei diesen Arbeiten fällt je nach Aufwand der Reinigungs- und auch der Sanierungsarbeiten
Staub an, der die Arbeiten behindert und der sich insbesondere auf die im Tunnel verlegten
elektrischen Fahrleitungen legt und zu Fehlern bzw. Störungen führt. Darüber hinaus
legt sich der Staub auch auf die Gleise, sodass die Brems- und auch die Antriebsfunktion
nicht mehr voll gegeben sind.
[0003] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei mehrgleisigen Tunnelröhren eine
den Weiterbetrieb ermöglichende und den Umweltschutzbestimmungen und den Sicherheitsbestimmungen
genügende Sanierung zu ermöglichen.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die bei den Sanierungsarbeiten
anfallende staubhaltige und/oder mit Abgasen belastete Luft möglichst dicht am Entstehungsort
abgesaugt und in einer mit den Arbeitsmaschinen zusammen verfahrbaren Filteranlage
gereinigt wird.
[0005] Bei dieser Filteranlage wird die staubhaltige und auch Abgase enthaltende Luft durch
einen Filter gesaugt, wobei die Schadstoffe, insbesondere der Staub, dort abgelagert
werden, sodass reine Luft die Filteranlage auf der Rückseite verlässt. Die Filter
müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, was aber problemlos möglich ist,
da die verfahrbare Filteranlage zusammen mit den anderen verfahrbaren Arbeitsmaschinen
sowieso nach relativ kurzen Zeitabschnitten aus der Tunnelröhre herausgefahren werden
muss, sodass dann genügend Zeit vorhanden ist, um den Filter zu reinigen. Nicht nur
die Säuberung der Luft ist als positives Ergebnis dieses Verfahrens hervorzuheben,
sondern gleichzeitig wird durch diese Arbeiten Luft und zwar zunächst saubere Luft
in die Tunnelröhre hineingesaugt, sodass im Arbeitsbereich immer genügend Wetter bzw.
Luft zur Verfügung steht. Dies wiederum ist auch deshalb vorteilhaft, weil dadurch
der Staubanteil in der Luft in Grenzen gehalten wird und mit der notwendigen Sicherheit
in der Filteranlage aus der Luft herausgefiltert werden kann. Dieser Doppeleffekt
des Verfahrens führt zu einer deutlichen Entlastung der gesamten Sanierungsarbeiten
und zu einer beschleunigten Durchführung. Letzteres ist besonders vorteilhaft, weil
solche Sanierungsarbeiten immer eine Behinderung für den Verkehr darstellen, selbst
wenn man diese Arbeiten auf die verkehrsarmen Zeitabschnitte begrenzt. Da die Luft
gereinigt und von Staub befreit ist, kann sich dieser nicht auf den Fahrleitungen
und den Schienen absetzen und zu Problemen führen.
[0006] Um den entstandenen Staub auch mit der notwendigen Sicherheit zu erfassen und der
Filteranlage zuzuführen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass diese in Wetterrichtung
hinter den Arbeitsmaschinen geparkt wird und hier die staubhaltigen Wetter ansaugt
und reinigt, sodass dahinter saubere Luft zur Verfügung steht, die nicht zu Beeinträchtigungen
des Fahrverkehres führen kann, weil sie keinerlei Staub und auch keine von Abgasen
mitgenommenen Bestandteile mehr enthält. Hier wird noch einmal darauf hingewiesen,
dass sich vor allen Dingen kein Staub auf den Fahrschienen und insbesondere nicht
auf den Fahrdrähten bzw. -leitungen unter der Tunnelfirste ablagern kann.
[0007] Die Filteranlage ist für den Gesamtbetrieb ausgesprochen wichtig, was dadurch sichergestellt
ist, dass die Filteranlage über ein eigenes Stromaggregat versorgt wird, das zusätzlich
die Arbeitsmaschinen mit Energie mitversorgend ausgelegt wird. Damit ist sichergestellt,
dass die wichtige Filteranlage immer in Betrieb ist und der über Bedarf hergestellte
Strom den anderen Maschinen zur Verfügung gestellt werden kann, sie selbst aber immer
über eine ausreichende Versorgung mit Energie verfügt. Die Arbeitsmaschinen, die beispielsweise
beleuchtet werden müssen, können so Energie am Stromaggregat der Filteranlage abnehmen,
ohne deren Betrieb beeinträchtigen zu können.
[0008] Weiter vorne ist darauf hingewiesen worden, dass ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist, dass immer ausreichende Mengen an frischen Wettern im Arbeitsbereich
zur Verfügung stehen. Insbesondere dann, wenn die Tunnelröhre schon zum großen Teil
saniert ist, ist es unter Umständen schwieriger, die notwendigen Wetter auch mit der
notwendigen Sicherheit in den Arbeitsbereich hineinzubekommen. Um dies aber sicher
zu stelien, ist vorgesehen, dass in Wetterrichtung vor den Arbeitsmaschinen und der
Filteranlage ein oder mehrere, letzterer zuarbeitender Beschleunigungslüfter angeordnet
werden. Dieser Beschleunigungslüfter saugt die Luftmengen an und kann somit sicherstellen,
dass im Arbeitsbereich ausreichende Mengen an frischer Luft zur Verfügung stehen,
die dann durch die Arbeiten belastet und anschließend in der Filteranlage wieder entlastet
werden.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Filteranlage mit Saugleitungen bzw. Lutten ausgerüstet wird, die bis an die Werkzeuge
der Arbeitsmaschinen heranreichend ausgebildet sind. Damit kann der entstehende Staub
gleich an dem Entstehungsort erfasst und abgesaugt werden, sodass vorteilhafterweise
die übrigen Bereiche des Streckenquerschnittes erst gar nicht mit Staub belastet sind.
Aufgrund der gezielten Absaugung kann dann dieser belastete Luftstrom in den Filter
hineingeführt und dort gesäubert werden.
[0010] Der Arbeitsbereich ist nach Möglichkeit auf ein einziges Gleis beschränkt, während
das Nachbargleis für den Verkehr, wenn auch nur einen begrenzten Verkehr, zur Verfügung
steht. Um hier zu verhindern, dass einmal die Arbeiter aber auch der vorbeifahrende
Zug oder die Zugmaschinen beeinflusst werden, sieht die Erfindung vor, dass der Arbeitsbereich
auf ein Gleis beschränkt wird, der gegen das verbleibende Nachbargleis luftmäßig abgeschirmt
wird. Der im Arbeitsbereich frei gesetzte Staub wird somit daran gehindert, vom vorbeifahrenden
Zug oder von vorbeifahrenden Zugmaschinen mitgeschleift oder mitgesaugt zu werden.
Vielmehr ist der gesamte Arbeitsbereich soweit abgeschottet, dass der Sog der vorbeifahrenden
Züge und Zugmaschinen sich nicht negativ auswirken kann. Über den schon erwähnten
Beschleunigungslüfter kann dann auch sichergestellt werden, dass der abgeschottete
Arbeitsbereich immer die notwendige Frischluft bekommt.
[0011] Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Anlage vorgesehen, bei der den Arbeitsmaschinen
eine mit ihnen verfahrbare Staubfilteranlage zugeordnet ist, deren Sauglüfter die
bei den Sanierungsarbeiten anfallende staubhaltige Luft möglichst dicht am Entstehungsort
absaugend ausgebildet ist. Dabei kann die Staubfilteranlage als Trocken- oder Nassentstauber
ausgebildet sein, wobei dem Trockenentstauber der Vorzug zu geben ist, weil beim Nassentstauber
das mit anfallende Wasser aus der Tunnelröhre abtransportiert oder abgesaugt werden
muss, was zusätzliche Arbeiten erfordert. Mit der beschriebenen Anlage ist das weiter
vorn beschriebene Verfahren vorteilhaft zu verwirklichen, weil die Arbeitsmaschinen
und die Staubfilteranlage gemeinsam zum Arbeitsbereich transportiert und dort eingesetzt
werden, sodass die Arbeiten durch die staubhaltige Luft oder auch Abgase enthaltende
Luft nur geringfügig beeinträchtigt wird. Insbesondere aber kann sich der frei gesetzte
Staub nicht auf der Fahrleitung bzw. den Fahrgleisen ablagern und dort zu Beeinträchtigungen
führen, die den Gesamtbetrieb ansonsten stark belasten würden.
[0012] Wie schon erwähnt, soll die Staubfilteranlage nach Möglichkeit nicht nur die staubhaltige
Luft also den Staub selbst aus der Luft bzw. aus den Wettern herausnehmen, sondern
auch die mit Abgasen belastete Luft reinigen. Daher ist die Filteranlage zugleich
auch die mit Abgasen belastete Luft reinigend ausgebildet.
[0013] Ein unabhängiger Betrieb der verfahrbaren Staubfilteranlage ist dadurch sichergestellt,
dass ihr ein eigenes Stromaggregat, vorzugsweise mit Dieselmotor zugeordnet und mit
einem Außenanschluss ausgerüstet ist. Das Stromaggregat ist Teil der eigentlichen
Filteranlage und sorgt dafür, dass der benötigte Strom für den Antrieb des Sauglüfters
und die anderen Teile der Filteranlage immer zur Verfügung steht, wobei über den Außenanschluss
die Möglichkeit besteht, überschüssigen Strom für andere Maschinen und Anlagen gleichzeitig
einzusetzen.
[0014] Um sicher zu stellen, dass in den Arbeitsbereich hinein auch immer ausreichende Mengen
an Wettern gelangen, sieht die Erfindung vor, dass der verfahrbaren Staubfilteranlage
ein Beschleunigungslüfter oder mehrere vorgeordnet sind. Diese wirken sich vor allem
vorteilhaft aus, wenn der Arbeitsbereich bereits in Tunnelmitte oder gar weiter vom
Tunneleingang entfernt liegt, sodass über diesen Beschleunigungslüfter die notwendige
Luft für den Arbeitsbereich zur Verfügung gestellt wird. Gleichzeitig sorgt dieser
Beschleunigungslüfter auch dafür, dass die Wetterrichtung immer gleich bleibt, selbst
wenn aus klimatischen oder sonstigen Gründen die Belüftung in irgendeiner Form beeinträchtigt
werden könnte.
[0015] Die staubhaltigen Wetter bzw. die staubhaltige Luft soll möglichst am Entstehungsort
gleich aufgenommen und der Filteranlage zugeführt werden, was man dadurch erreicht,
dass der verfahrbaren Staubfilteranlage neben dem Gebrauchslufteingang ein oder mehrere,
bis zu den Arbeitsmaschinen verlegbare Luttenleitungen zugeordnet sind. Diese Luttenleitungen
bestehen aus einer Drahtwendel, die über eine daran festzulegende schwer entflammbare
Kunststofffolie abgedeckt sind. Dadurch sind diese Lutten sehr flexibel und können
auch bis dicht an die Maschinen verlegt werden, weil sie auch in Kurven zu verlegen
sind.
[0016] Mehrfach ist schon darauf hingewiesen worden, dass die Staubfilteranlage und auch
die anderen Arbeitsmaschinen verfahrbar sein sollen. Um ihnen beispielsweise nicht
auf Gleisen verfahrbare Sonderfahrgestelle zuordnen zu müssen, sieht die Erfindung
vor, dass die Staubfilteranlage auf einen Eisenbahn-Flachwagen mit Wänden und Rungen
montiert ist, der mit den die Arbeitsmaschinen tragenden Wagen oder Wagensätzen korrespondierende
Kupplungen aufweist. Damit ist gleichzeitig der große Vorteil verbunden, dass diese
Eisenbahn-Flachwagen bei einem Schichtwechsel sehr kurzfristig aus der Tunnelröhre
herausgezogen oder herausgedrückt werden können. Gleiches gilt für die Arbeitsmaschinen,
wenn diese ebenfalls entsprechenden Wagen oder Flachwagen zugeordnet sind. Denkbar
ist es dabei sogar, dass die Arbeitsmaschinen mit Laufwerken ausgerüstet sind, die
es ihnen ermöglichen auf dem Flachwagen selbst zu verfahren und sich dort durch geeignete
Zylinder festzusetzen, um die Arbeiten auch mit der notwendigen Sicherheit ausführen
zu können.
[0017] Selbstverständlich ist auch der Beschleunigungslüfter auf einen Eisenbahn-Flachwagen
aufgesetzt, sodass er im Zugverband mit den Arbeitsmaschinen und der Staubfilteranlage
in den Tunnel hinein gefahren und auch wieder herausgefahren werden kann. Dadurch
wird das Zeitfenster, das immer nur sehr eng zur Verfügung steht, optimal ausgenutzt,
da die entsprechenden Eisenbahn-Flachwagen wesentlich besser und schneller auf den
Gleisen verfahren werden können, als gesonderte, den Arbeitsmaschinen zugeordnete
Unterbauten.
[0018] Schließlich ist vorgesehen, dass den Eisenbahn-Flachwagen und den die Arbeitsmaschinen
tragenden Wagen ein kombinierbarer, zumindest den Arbeitsbereich gegen das oder die
Nachbargleise schützender Abdeckschutz zugeordnet ist. Dabei ist es denkbar, einfache,
dickwandigere Schutzplanen zu verwenden oder aber gesonderte sonstige Gitter oder
Ähnliches, die möglichst luftdicht sein sollen, um zu verhindern, dass einerseits
der Staub nach außen dringt, andererseits die Staubfilteranlage auch Luft aus diesem
Bereich ansaugen muss und damit eventuell überbelastet würde. Für die Ausbildung dieses
Abdeckschutzes gibt es mehrere Möglichkeiten, wobei sie den Arbeitsmaschinen und den
Eisenbahn-Flachwagen zugeordnet sind, also mit diesen zusammen in den Tunnel hinein-
und aus dem Tunnel auch wieder herausgefahren werden können.
[0019] Eine schnelle Montage und Demontage der gesamten Staufilteranlage ist vorteilhaft
möglich, wenn die Staubfilteranlage in einem als Container ausgebildeten Schutzgehäuse
mit allen Zusatzaggregaten untergebracht ist, wobei der Container in handelsüblichen
Abmessungen auf einem Eisenbahn-Flachwagen ohne Rungen und Wänden abgestellt und mit
diesem verbunden ist. Die komplette Staubfilteranlage kann so bei Bedarf auch sehr
kurzfristig einem anderen Einsatzort zugeführt werden. Vor allem aber ist sichergestellt,
dass im Einsatzfall alle notwendigen Einzelteile vorhanden und einsatzfähig sind.
[0020] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Verfahren und eine
Anlage zur Verfügung gestellt werden, mit denen die Sanierungsarbeiten und auch die
Erweiterungsarbeiten in Tunnelröhren, insbesondere in langen Tunnelröhren so durchgeführt
werden können, dass einerseits die Arbeitenden wenig belastet sind, insbesondere aber
die Fahrgleise und die Stromschienen bzw. Fahrdrähte nicht durch sich ablagernden
Staub beeinträchtigt werden, was sich leicht zu einem großen Schaden aufbauen könnte.
Darüber hinaus können die Arbeiten gezielt in einem Zeitfenster vorgenommen werden,
wobei die benötigten Maschinenaggregate insgesamt und natürlich auch die Staubfilteranlage
sehr kurzfristig in den Arbeitsbereich hineingebracht werden können und auch wieder
aus diesem heraus, wenn sich das Zeitfenster schließt. Damit wird der verbleibende
Verkehr bzw. Betrieb relativ wenig beeinträchtigt und bei Hauptverkehrszeiten stehen
dann wieder beide Fahrbahnen zur Verfügung, sodass die Sanierungsarbeiten insgesamt
zwar durchaus schnell und umfangreich vorgenommen werden können, aber ohne den Gesamtbetrieb
all zu sehr zu belasten.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Sanierungsarbeitsbereiches in einer Tunnelröhre
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Tunnelröhre im Bereich dieses Arbeitsbereiches
- Figur 3
- eine Draufsicht auf einen Teil der Tunnelröhre und
- Figur 4
- einen Eisenbahn-Flachwagen in Seitenansicht mit Beschleunigungslüfter.
[0022] Figur 1 zeigt eine skizzenhafte Wiedergabe eines Tunnelausschnittes, wobei diese
Tunnelröhre 1 in dem Arbeitsbereich 25 saniert werden soll. Die Sanierungsarbeiten
laufen im Bereich des Gleises 2, während das Nachbargleis 3, wie auch aus Figur 2
zu entnehmen ist, für den Eisenbahnbetrieb bzw. den Verkehr nach wie vor zur Verfügung
stehen soll.
[0023] Im Arbeitsbereich 25 sind mehrere Arbeitsmaschinen 4, 4' gleichzeitig im Einsatz.
Mit Hilfe dieser Arbeitsmaschinen 4, 4' wird die Tunnelwandung zum einen gesäubert
und zum anderen wird hier abgebohrt, um so die Tunnelwandung wieder zu verfestigen.
Weiter kann auch eine Arbeitsmaschine eingesetzt werden, mit der eventuelle Ausbrüche
in der Tunnelwandung 27 wieder ausgefüllt und geglättet werden. Diese Arbeitsmaschinen
4, 4' sind auf Wagen 5 angeordnet, die über entsprechend leichtgängige Laufräder verfügen
und somit sicherstellen, dass die gesamte Einrichtung sehr leicht und schnell in die
Tunnelröhre 1 hineinbefördert und wieder herausgezogen werden kann. Teil der Gesamtanlage
ist auch die Staubfilteranlage 6, die auf einen Eisenbahn-Flachwagen 7 aufgestellt
ist.
[0024] Der Eisenbahn-Flachwagen 7 und auch der Eisenbahnflachwagen 21, der einen Beschleunigungslüfter
20 trägt, ist mit Wänden 8 und Rungen 9 ausgerüstet, um so das Aufstellen und Festlegen
der einzelnen Bauteile hier insbesondere des Schutzgehäuses 13 der Staubfilteranlage
6 zu erleichtern.
[0025] Die einzelnen Eisenbahn-Flachwagen 7 und Wagen 5 sind mit korrespondierenden Kupplungen
10 ausgerüstet, sodass sie in einer Gesamteinheit in den Tunnel hineinzubringen und
wieder herauszuziehen sind.
[0026] Dort, wo die einzelnen Arbeitsmaschinen 4, 4' mit ihren Werkzeugen arbeiten, kann
bzw. entsteht Staub. Diese Entstehungsorte sind mit 11 und 12 bezeichnet und es wird
deutlich, dass aus dem Schutzgehäuse 13 heraus neben dem Gebrauchslufteingang 22 auch
Luttenleitungen 23, 24 herauskommen, die bis an diese Entstehungsorte 11, 12 herangeführt
sind. Der im Schutzgehäuse 13 mit angeordnete Sauglüfter 14 zieht durch diese Luttenleitungen
23, 24 und auch über den Gebrauchslufteingang 22 staubhaltige und sonstige Schadstoffe
enthaltende Wetter an und zieht diese durch den vorgeordneten Filter. 15, wie dies
der schematischen Darstellung in Figur 3 entnommen werden kann.
[0027] Figur 3 zeigt weiter, dass in Wetterrichtung hinter dem Arbeitsbereich 25 diese Staubfilteranlage
6 angeordnet ist. Die Staubfilteranlage 6 verfügt über ein eigenes Stromaggregat 16
mit einem Außenanschluss 18. Ein Tank 19 bevorratet den für das Stromaggregat benötigten
Diesel, wobei die durch den Sauglüfter 14 angesaugte und im Filter 15 gereinigte Abluft
über die Abluftleitung 17 die Einheit wieder verlässt. Über den Außenanschluss 18
können die Arbeitsmaschinen 4, 4' oder auch sonstige Einheiten mit Strom versorgt
werden, der von der Staubfilteranlage 6 selbst nicht benötigt wird.
[0028] In Wetterrichtung vor dem Arbeitsbereich 25 ist ein weiterer Eisenbahn-Flachwagen
21 mit dem Beschleunigungslüfter 20 angeordnet. Dieser steht auf einer Unterkonstruktion
28, sodass er die Luft gezielt in den Arbeitsbereich 25 hineindrückt. Über ein Dieselaggregat
29 mit Dieseltank 30 ist er mit dem notwendigen Strom zu versorgen, sodass diese Einheit
ebenfalls von Stromleitungen und ähnlichem unabhängig bleibt.
[0029] Figur 2 zeigt die Tunnelröhre 1 im Schnitt im Bereich des Arbeitsbereiches 25, wobei
deutlich wird, dass dieser eigentliche Arbeitsbereich 25 durch einen Abdeckschutz
26 gegen die übrige Tunnelröhre abgedeckt ist, wobei auch von der Tunnelwandung 27
her Konstruktionen denkbar sind, um diesen Arbeitsbereich 25 möglichst abzuschotten.
In dem Arbeitsbereich steht die Staubfilteranlage 6 auf ihrem Eisenbahn-Flachwagen
7 jenseits des Abdeckschutzes 26, der an einer Tragkonstruktion 31 an der Tunnelfirste
festgelegt ist oder an einer dort verlegten Schiene hin- und hergeschoben werden kann.
Am unteren Ende ist ein Gewicht 32 angebracht, das dafür sorgt, dass dieser Abdeckschutz
26 auch grade nach unten hängt.
[0030] Mit 35 ist der Fahrdraht bezeichnet, der durch die beschriebenen Maßnahmen und auch
die Anlage vor sich absetzendem Staub geschützt werden soll, der bei den Arbeiten
im Arbeitsbereich 25 anfallen kann. Dies gilt auch für das Gleis 2 und für das Nachbargleis
3, die durch den Staub ebenfalls beeinträchtigt werden könnten, hier aber nicht mehr
in diese Gefahr kommen.
[0031] Sowohl in Figur 1 wie Figur 2 ist das Schutzgehäuse 13 für die Staubfilteranlage
gezeigt. Dieses Schutzgehäuse 13 ist ein handelsüblicher Container 33, der somit genau
auf einen Eisenbahn-Flachwagen 7 oder einen anderen genormten Unterbau passt und sicher
mit diesem zu verbinden ist.
[0032] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Verfahren zur Sanierung und/oder Erweiterung von befahrbaren Tunnelröhren, insbesondere
mit Gleisbett und zwei oder mehr Gleisen, bei dem während der Betriebsruhe oder der
verkehrsarmen Zeitabschnitte die Tunnelwandung gesäubert, abgebohrt, verfestigt oder
herausgebrochene Abschnitte der Tunnelwandung mit Mörtel versehen und verputzt und
ggf. das Gleisbett gesäubert oder ergänzt wird, wobei die benötigten Arbeitsmaschinen
vor Ort geparkt und nach Abschluss oder Unterbrechung der Arbeiten aus der Tunnelröhre
herausgebracht oder auf Nebengleisen abgestellt werden
dadurch gekennzeichnet,
dass die bei den Sanierungsarbeiten anfallende staubhaltige und/oder mit Abgasen belastete
Luft möglichst dicht am Entstehungsort abgesaugt und in einer mit den Arbeitsmaschinen
zusammen verfahrbaren Filteranlage gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filteranlage in Wetterrichtung hinter den Arbeitsmaschinen geparkt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filteranlage über ein eigenes Stromaggregat versorgt wird, das zusätzlich die
Arbeitsmaschinen mit Energie mitversorgend ausgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Wetterrichtung vor den Arbeitsmaschinen und der Filteranlage ein oder mehrere,
letzterer zuarbeitender Beschleunigungslüfter angeordnet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filteranlage mit Saugleitungen bzw. Lutten ausgerüstet wird, die bis an die Werkzeuge
der Arbeitsmaschinen heranreichend ausgebildet sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arbeitsbereich auf ein Gleis beschränkt wird, der gegen das verbleibende Nachbargleis
luftmäßig abgeschirmt wird.
7. Anlage zur Sanierung und/oder Erweiterung von befahrbaren Tunnelröhren (1) und damit
zur Durchführung des Verfahrens nach den vorgeordneten Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Arbeitsmaschinen (4, 4') eine mit ihnen verfahrbare Staubfilteranlage (6) zugeordnet
ist, deren Sauglüfter (14) die bei den Sanierungsarbeiten anfallende staubhaltige
Luft möglichst dicht am Entstehungsort (11) absaugend ausgebildet ist.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die verfahrbare Staubfilteranlage (6) zugleich auch die mit Abgasen belastete Luft
reinigend ausgebildet ist.
9. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der verfahrbaren Staubfilteranlage (6) ein eigenes Stromaggregat (16), vorzugsweise
mit Dieselmotor zugeordnet und mit einem Außenanschluss (18) ausgerüstet ist.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der verfahrbaren Staubfilteranlage (6) ein Beschleunigungslüfter (20) oder mehrere
vorgeordnet sind.
11. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der verfahrbaren Staubfilteranlage (6) neben dem Gebrauchslufteingang (22) ein oder
mehrere, bis zu den Arbeitsmaschinen (4) verlegbare Luttenleitungen (23, 24) zugeordnet
sind.
12. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Staubfilteranlage (6) auf einen Eisenbahn-Flachwagen (7) mit Wänden (8) und Rungen
(9) montiert ist, der mit den die Arbeitsmaschinen (4) tragenden Wagen (5) oder Radsätzen
korrespondierende Kupplungen (10) aufweist.
13. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch der Beschleunigungslüfter (20) auf einen Eisenbahn-Flachwagen (21) aufgesetzt
ist.
14. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Eisenbahn-Flachwagen (7) und den die Arbeitsmaschinen (4) tragenden Wagen (5)
ein kombinierbarer, zumindest den Arbeitsbereich (25) gegen das oder die Nachbargleise
(3) schützender Abdeckschutz (26) zugeordnet ist.
15. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Staubfilteranlage (6) in einem als Container (33) ausgebildeten Schutzgehäuse
(13) mit allen Zusatzaggregaten untergebracht ist, wobei der Container (33) in handelsüblichen
Abmessungen auf einem Eisenbahn-Flachwagen (7) ohne Rungen (9) und Wänden (8) abgestellt
und mit diesem verbunden ist.