[0001] Die Erfindung betrifft einen Dichtungsring zum Abdichten eines Radialspalts in einer
Gasturbine, eine Leitschaufelkranzeinheit für die Gasturbine mit dem Dichtungsring
und einen Axialverdichter für die Gasturbine mit mindestens einer Verdichternachleitreihe,
die als die Leitschaufelkranzeinheit ausgebildet ist.
[0002] Eine Gasturbine weist einen Verdichter zum Verdichten von Luft auf, der beispielsweise
in Axialbauweise ausgeführt ist. Der Verdichter weist einen Rotor auf, der von einer
Welle und darauf aufgefädelten Radscheiben gebildet ist, an deren Umfang jeweils eine
Rotorschaufelreihe vorgesehen ist. Ferner weist der Verdichter ein Gehäuse auf, an
dessen Innenseite Leitschaufelreihen befestigt sind, so dass die Rotorschaufelreihen
und die Leitschaufelreihen in Axialrichtung der Gasturbine gesehen abwechselnd angeordnet
sind.
[0003] Der Verdichter kann stromab eine letzte Verdichterleitreihe und eine Nachleitreihe
aufweisen, die am Eintritt in einen Diffusor angeordnet sind, der unmittelbar stromab
des Verdichters angesiedelt ist. An der Verdichterleitreihe und an der Nachleitreihe
ist nabenseitig eine stationäre Wellenabdeckung vorgesehen, die zusammen mit der Innenkontur
des Gehäuses den Diffusor bildet.
[0004] Die Leitreihen weisen eine Vielzahl von Leitschaufeln auf, die jeweils an ihren radialen
Innenenden eine Schaufelspitze aufweisen. Konstruktions- und montagebedingt ist zwischen
den Leitschaufelspitzen und der Wellenabdeckung ein Radialspalt vorgesehen.
[0005] Beim Betrieb der Gasturbine stehen sowohl das Verdichtergehäuse, die Leitschaufeln
als auch die Wellenabdeckung in Kontakt mit heißer Luft. Das Verdichtergehäuse ist
massiv konstruiert, um den Druck- und Temperaturbeanspruchungen im Betrieb Stand zu
halten. Die Wellenabdeckung ist verglichen mit dem Verdichtergehäuse filigran gestaltet.
Daraus folgt, dass sich das Verdichtergehäuse langsamer erwärmt als die Wellenabdeckung,
so dass das Verdichtergehäuse eine geringere Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit hat,
als die Wellenabdeckung.
[0006] Dies ist insbesondere beim Anfahren der Gasturbine der Fall, bei dem die noch kalte
Wellenabdeckung und das noch kalte Verdichtergehäuse mit heißer Luft in Kontakt treten.
Da sich das Verdichtergehäuse und die Wellenabdeckung erwärmen, dehnen sich beide
auf Grund von thermischer Ausdehnung nach außen aus, wobei die Relativbewegung des
Gehäuses mit den daran befestigten Leitschaufelreihen auf Grund der massiven Bauweise
und anderer Materialeigenschaften langsamer erfolgt als die der Wellenabdeckung. Als
Folge hiervon verkleinert sich temporär der Radialspalt, der zwischen den Leitschaufelspitzen
und der Wellenabdeckung vorgesehen ist. Um ein Anstreifen der Schaufeln und eventuelle
Beschädigungen zu vermeiden, wird ein entsprechend groß dimensionierter Radialspalt
an der Wellendichtung vorgesehen.
[0007] Nachteilig ist, dass durch diesen Radialspalt eine Leckageströmung strömt, die den
aerodynamischen Wirkungsgrad des Verdichters beeinträchtigt. Ferner beeinträchtigt
die Leckageströmung den Druckrückgewinn des stromab des Verdichters angesiedelten
Diffusors.
[0008] Somit ist die Wirkungsweise des Verdichters auf Grund des Vorhaltens des Radialspalts
beeinträchtigt, so dass die Effizienz der Gasturbine reduziert ist.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Dichtungsring zum Abdichten des Radialspalts
in einer Gasturbine, eine Leitschaufelkranzeinheit für die Gasturbine und einen Axialverdichter
für die Gasturbine mit mindestens einer Verdichternachleitreihe, die als die Leitschaufelkranzeinheit
gebildet ist, zu schaffen, wobei die Leistungsdichte und der Wirkungsgrad der Gasturbine
hoch sind.
[0010] Der erfindungsgemäße Dichtungsring zum Abdichten eines Radialspalts in einer Gasturbine,
der zwischen einer Schaufelspitze und einem zu der Schaufelspitze unmittelbar benachbart
angeordneten Wandabschnitt ausgebildet ist, ist auf dem Wandabschnitt abstützbar und
in Radialrichtung beweglich, so dass mit dem Dichtungsring der Radialspalt an eine
instationäre Änderung der Höhe des Radialspalts angepasst überbrückbar ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Leitschaufelkranzeinheit für eine Gasturbine weist eine Mehrzahl
von Leitschaufeln, die gehäuseseitig befestigt sind und nabenseitig eine Schaufelspitze
aufweisen, einen nabenseitigen Wandabschnitt, der den Schaufelspitzen unmittelbar
benachbart angeordnet ist und mit diesen einen Radialspalt bildet, und den in dem
Radialspalt und auf dem Wandabschnitt befestigten Dichtungsring auf, wobei der Dichtungsring
beim Betrieb der Gasturbine den Radialspalt an eine instationäre Änderung der Höhe
des Radialspalts angepasst überbrückt.
[0012] Der erfindungsgemäße Axialverdichter für eine Gasturbine weist mindestens eine Verdichternachleitreihe
auf, die als die Leitschaufelkranzeinheit ausgebildet ist.
[0013] Der Dichtungsring erstreckt sich von dem Wandabschnitt zu der Schaufelspitze hin,
so dass der Dichtungsring den Radialspalt versperrt. Dadurch ist der durchströmbare
Querschnitt des Radialspaltes verringert, so dass die Leckageströmung durch den Radialspalt
reduziert ist.
[0014] In einer herkömmlichen Gasturbine, die nicht mit dem erfindungsgemäßen Dichtungsring
versehen ist, ist der Radialspalt mit einer derart gewählten, minimal notwendigen
Spalthöhe versehen, dass in allen denkbaren Betriebszuständen der Gasturbine die Schaufelspitzen
den Wandabschnitt kaum oder nicht berühren. Dadurch wird unterbunden, dass durch ein
zu heftiges Aufeinandertreffen der Schaufelspitzen mit dem Wandabschnitt die Schaufelspitzen
und/oder der Wandabschnitt beschädigt werden. Somit ist die minimal notwendige Höhe
des Radialspalts derart groß gewählt, dass durch den Radialspalt ein merklicher Massenstrom
an Leckageströmung strömt, der zu einer unerwünschten Wirkungsgradabsenkung der Gasturbine
führt.
[0015] Hingegen kann der erfindungsgemäße Dichtungsring in dem Radialspalt einer Gasturbine
vorgesehen werden, wobei der Dichtungsring an dem Wandabschnitt mit seiner dem Wandabschnitt
zugewandten Seite festgelegt ist. Erfindungsgemäß ist die der Schaufelspitze zugewandte
Seite des Dichtungsrings in Radialrichtung zu der Schaufelspitze hin frei beweglich,
so dass sich der Dichtungsring auf die momentane Höhe des Radialspalts einstellt.
Dadurch wird erreicht, dass der Dichtungsring bei einer instationären Änderung der
Höhe des Radialspalts mit seiner der Schaufelspitze zugewandten Seite der Schaufelspitze
folgen kann.
[0016] Somit ist vorteilhaft der Radialspalt von dem Dichtungsring versperrt, so dass die
Leckageströmung durch den Radialspalt minimiert ist, wobei eine schädliche Berührung
der Schaufelspitze mit dem Wandabschnitt bei der instationären Änderung der Höhe des
Radialspalts unterbunden ist.
[0017] Bevorzugt weist der Dichtungsring eine Mehrzahl von Dichtungsringsegmenten auf, die
über den Umfang aufgereiht angeordnet sind und in Radialrichtung beweglich sind.
[0018] Durch den segmentartigen Aufbau des Dichtungsrings ist die freie radiale Beweglichkeit
gegeben.
[0019] Ferner ist es bevorzugt, dass die Dichtungsringsegmente in Umfangsrichtung gesehen
je zwei einander abgewandte Dichtungsringsegmentränder aufweisen, die mit den entsprechenden
Dichtungsringsegmenträndern der benachbarten Dichtungsringsegmente zusammenstoßen.
[0020] Dadurch stehen die einzelnen Dichtungsringsegmente des Dichtungsrings in einem Berührungskontakt,
so dass zwischen den Dichtungsringsegmenträndern ein durchgehender Spalt in Axialrichtung
der Gasturbine nicht ausgebildet ist. Somit hat der Dichtungsring eine hohe Abdichtfähigkeit.
[0021] Bevorzugt ist es, dass die Dichtungsringsegmentränder in Axialrichtung gesehen S-förmig
ausgebildet sind, so dass die Dichtungsringsegmentränder mit ihren benachbarten Dichtungsringsegmenträndern
in Eingriff stehen.
[0022] Durch die S-förmige Gestaltung der Dichtungsringsegmente ist erreicht, dass auch
bei einer Radialbewegung der einzelnen Dichtungsringsegmente des Dichtungsrings die
einzelnen Dichtungsringsegmentränder aneinander liegend angeordnet sind. Somit ist
auch bei einer Radialbewegung des Dichtungsrings die Abdichtwirkung des Dichtungsrings
gegeben.
[0023] Außerdem ist es bevorzugt, dass der Dichtungsring ein Federelement aufweist, das
an dem Wandabschnitt abgestützt ist und mit dem der Dichtungsring zu der Schaufelspitze
hin vorspannbar ist.
[0024] Alternativ dazu ist es bevorzugt, dass der Dichtungsring ein Bimetallelement aufweist,
mit dem der Dichtungsring zu der Schaufelspitze hin bewegbar ist.
[0025] Dadurch ist vorteilhaft erreicht, dass der Dichtungsring durch das Federelement bzw.
das Bimetallelement der Schaufelspitze folgen kann, wenn auf Grund der instationären
Änderung der Höhe des Radialspalts die Schaufelspitze von dem Wandabschnitt weg oder
zu dem Wandabschnitt hin sich bewegt.
[0026] Bevorzugt ist es, dass der Dichtungsring in ständigem Berührkontakt mit den Schaufelspitzen
steht.
[0027] Dadurch ist von dem Dichtungsring der Radialspalt vollständig überbrückt, so dass
die Leckageströmung durch den Radialspalt unterbunden ist. Somit ist der Wirkungsgrad
der Gasturbine gesteigert.
[0028] Es ist ferner bevorzugt, dass eine Wellenabdeckung den Wandabschnitt aufweist.
[0029] Dadurch ist bevorzugt der Dichtungsring auf der Wellenabdeckung angebracht, wodurch
von dem Dichtungsring der Radialspalt überbrückt ist.
[0030] Ferner ist es bevorzugt, dass mit den Leitschaufeln mindestens zwei nebeneinander
liegende Leitschaufelkränze gebildet sind, deren Radialspalt der Dichtungsring überbrückt.
[0031] Dadurch ist vorteilhaft der Dichtungsring zum Abdichten von zwei Leitschaufelkränzen
eingesetzt, so dass die Konstruktion der Leitschaufelkranzeinheit einfach ist.
[0032] Bevorzugtermaßen ist der Dichtungsring auf dem Wandabschnitt in Radialrichtung geführt
beweglich. Hierbei weisen bevorzugt zur Radialführung des Dichtungsrings dieser an
seiner dem Wandabschnitt zugewandten Seite eine in Radialrichtung nach innen sich
erstreckende und umlaufende Nase sowie daran geometrisch angepasst der Wandabschnitt
eine an seiner dem Dichtungsring zugewandten Seite eine umlaufende Ringnut aufweisen,
in die die Nase in die Ringnut eingreifbar ist, wodurch der Dichtungsring formschlüssig
geführt radial beweglich ist.
[0033] Ferner ist der Dichtungsring bevorzugt gegen den Wandabschnitt mit einem Abdichtelement
abgedichtet ist. Das Abdichtelement ist an einem Oberflächenabschnitt des Dichtungsrings
und einem Oberflächenabschnitt des Wandabschnitts abgestützt, wobei die Oberflächenabschnitte
bevorzugt senkrecht zur Axialrichtung sich erstrecken, so dass die Abdichtwirkung
des Abdichtelements von einer Radialbewegung des Dichtungsrings unbeeinflusst ist.
Bevorzugtermaßen ist das Abdichtelement eine Labyrinthdichtung ist.
[0034] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Turboverdichters
und eines erfindungsgemäßen Dichtungsrings anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1 bis 3
- den Längsschnitt des stromabseitigen Teils des Turboverdichters mit verschiedenen
Ausführungsbeispielen des Dichtungsrings,
- Figur 4
- die Draufsicht des Dichtungsringes und
- Figur 5
- Detail X aus Figur 4.
[0035] Wie es aus Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, weist ein Turboverdichter 1 einen Diffusorteil
2 auf, der von einer Gehäusekontur 3 und einer Nabenkontur 4 gebildet ist. Der mit
5 bezeichnete Pfeil deutet die Strömungsrichtung an, in der der Turboverdichter 1
durchströmt wird. Ferner weist der Turboverdichter 1 einen Rotor 6 und einen Stator
7, der stromab des Rotors 6 angeordnet ist, und eine Nachleitstufe 8 auf, die stromab
des Stators 7 angeordnet ist.
[0036] Der Turboverdichter 1 weist ein Gehäuse 9 auf, das an seiner Innenseite die Gehäusekontur
3 hat. Der Rotor 6 weist eine Radscheibe 10 auf, die mit einer Welle (nicht gezeigt)
drehstarr verbunden ist. Am Außenumfang der Radscheibe 10 ist eine Mehrzahl von Laufschaufeln
11 vorgesehen, die eine Laufschaufelreihe bilden. Jede Laufschaufel 11 weist an ihrem
radial außenseitigen Rand eine Laufschaufelspitze 12 auf, die der Gehäuseinnenseite
13 des Gehäuses 9 zugewandt angeordnet ist. Damit beim Betrieb des Turboverdichters
1 die Laufschaufel 11 an die Gehäuseinnenseite 13 nicht anstreift, ist zwischen der
Laufschaufelspitze 12 und der Gehäuseinnenseite 13 ein Radialspalt 14 vorgesehen.
[0037] Der Stator 7 ist von einer Leitschaufelreihe gebildet, die Leitschaufeln 15 aufweist.
Ferner ist die Nachleitstufe von einer weiteren Leitschaufelreihe gebildet, die von
einer Mehrzahl von Nachleitschaufeln 16 gebildet ist. Sowohl die Leitschaufeln 15
als auch die Nachleitschaufeln 16 sind an der Gehäuseinnenseite 13 befestigt. An dem
zur Mitte des Turboverdichters 1 hin zeigenden Radialende weist sowohl jede Leitschaufel
15 eine Leitschaufelspitze 17 als auch jede Nachleitschaufel 16 eine Nachleitschaufelspitze
19 auf.
[0038] Die Welle des Turboverdichters 1 ist mit einer Wellenabdeckung 20 im Bereich der
Leitschaufel 15 als auch der Nachleitschaufel 16 radial abgedeckt, wobei die Wellenabdeckung
20 stationär ist. Zwischen der Leitschaufelspitze 17 und der Nachleitschaufelspitze
19 ist ein Radialspalt 18 vorgesehen. In den Radialspalt 18 ist ein Dichtungsring
21 eingesetzt, der in einer Umfangsvertiefung der Wellenabdeckung 20 untergebracht
ist. Der Dichtungsring 21 ist an der Wellenabdeckung 20 befestigt und somit dort abgestützt.
Der Dichtungsring 21 ist in Radialrichtung derart dimensioniert, dass er den Radialspalt
18 zwischen der Leitschaufelspitze 17 und der Nachleitschaufelspitze 19 überbrückt.
Somit stellt sich im Betrieb des Turboverdichters 1 keine oder so gut wie keine Leckageströmung
durch den Radialspalt 18 ein, wodurch der Wirkungsgrad des Turboverdichters 1 hoch
ist.
[0039] Zur radialen Abdichtung ist zwischen der radialen Innenseite der Wellenabdeckung
20 und einem Vorsprung der Radscheibe 10 mit einer radial nach außen zeigenden Ringfläche
Radscheibenlabyrinth 27 eingebaut. Ferner weist der Dichtungsring 21 an seiner der
Wellenabdeckung 20 zugewandten Seite eine radial nach innen sich erstreckende und
umlaufende Nase 26 auf, die in eine entsprechend in der Wellenabdeckung 20 vorgesehene
Ringnut 25 eingreift. Die Nase 26 bildet mit der Ringnut 25 eine formschlüssige Verbindung,
die in Radialrichtung einen Freiheitsgrad hat. Dadurch ist der Dichtungsring 21 von
der Nase 26 auf der Wellenabdeckung 20 radial geführt und axial festgelegt.
[0040] Zur axialen Abdichtung des Dichtungsrings 21 gegen den Wandabschnitt 20 ist zwischen
dem Dichtungsring 21 und dem Wandabschnitt 20 ein Dichtungsringlabyrinth 28 vorgesehen.
In Figuren 1 und 2 ist das Dichtungsringlabyrinth 28 an einem Oberflächenabschnitt
des Dichtungsrings 21 und einem Oberflächenabschnitt des Wandabschnitts 20 abgestützt
ist, wobei die Oberflächenabschnitte senkrecht zur Axialrichtung sich erstrecken.
Dadurch ist erreicht, dass die Abdichtwirkung des Dichtungsringlabyrinths 28 von einer
Radialbewegung des Dichtungsrings 21 unbeeinflusst ist. Ferner ist das Dichtungslabyrinth
28 stromab der Nase 26 angesiedelt. In Figur 1 sind die Oberflächenabschnitte durch
eine entsprechende stufenförmige Gestaltung des Dichtungsrings 21 und der Wellenabdeckung
20 geschaffen. In Figur 2 ist alternativ der Oberflächenabschnitt der Wellenabdeckung
20 stirnseitig axial entgegen die Strömungsrichtung 5 zeigend angeordnet, wobei der
dazugehörige Oberflächenabschnitt des Dichtungsrings 21 an einem radial nach innen
sich erstreckenden Vorsprung vorgesehen ist. In Figur 3 ist ferner alternativ das
Dichtungsringlabyrinth 28 stromab der Nase 26 angeordnet.
[0041] Wie es aus Figuren 4 und 5 ersichtlich ist, weist der Dichtungsring 21 eine Mehrzahl
von Dichtungsringsegmenten 22 auf, die ein identisches Aussehen haben und in Umfangsrichtung
aneinander liegend angeordnet sind. Die Dichtungsringsegmente 22 weisen jeweils einander
zugewandte Dichtungsringsegmentränder 23 auf, an denen die Dichtungsringsegmente 22
aneinander stoßen.
[0042] Die Dichtungsringsegmentränder 23 und 24 sind S-förmig ausgebildet, so dass die Dichtungsringsegmentränder
23 und 24 derart ineinander greifen, dass, wenn der Dichtungsring 21 einer Radialbewegung
unterworfen ist, die Dichtungsringsegmentränder 24 aneinander stoßend angeordnet bleiben.
Dabei entsteht in Umfangsrichtung kein Spalt zwischen den Dichtungsringsegmenträndern
24 bei einer Radialbewegung nach außen des Dichtungsrings 21 und die Dichtungsringsegmentränder
23 und 24 verklemmen sich nicht bei einer Radialbewegung nach innen des Dichtungsrings
21. Dadurch sind die Dichtungssegmente 22 bei einer Radialbewegung des Dichtungsrings
21 in ständigem Berührkontakt. Somit ist eine widerstandsarme Radialbewegung des Dichtungsrings
21 erreicht, wobei die Abdichtwirkung des Dichtungsrings 21 hoch ist.
1. Dichtungsring zum Abdichten eines Radialspalts (18) in einer Gasturbine, der zwischen
einer Schaufelspitze (17, 19) und einem zu der Schaufelspitze (17, 19) unmittelbar
benachbart angeordneten Wandabschnitt (20) ausgebildet ist, wobei der Dichtungsring
(21) auf dem Wandabschnitt (20) abstützbar und in Radialrichtung beweglich ist, so
dass mit dem Dichtungsring (21) der Radialspalt (18) an eine instationäre Änderung
der Höhe des Radialspalts (18) angepasst überbrückbar ist.
2. Dichtungsring gemäß Anspruch 1,
wobei der Dichtungsring (21) eine Mehrzahl von Dichtungsringsegmenten (22) aufweist,
die über den Umfang aufgereiht angeordnet und in Radialrichtung beweglich sind.
3. Dichtungsring gemäß Anspruch 2,
wobei die Dichtungsringsegmente (22) je zwei in Umfangsrichtung gesehen einander abgewandte
Dichtungsringsegmentränder (23) aufweisen, die mit den entsprechenden Dichtungsringsegmenträndern
(23) der benachbarten Dichtungsringsegmente (22) zusammenstoßen.
4. Dichtungsring gemäß Anspruch 3,
wobei die Dichtungsringsegmentränder (23) in Axialrichtung gesehen S-förmig ausgebildet
sind, so dass die Dichtungsringsegmentränder (23) mit ihren benachbarten Dichtungsringsegmenträndern
(23) in Eingriff stehen.
5. Dichtungsring gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei der Dichtungsring (21) ein Federelement aufweist, das an dem Wandabschnitt (20)
abgestützt ist und mit dem der Dichtungsring (21) zu der Schaufelspitze (17, 19) hin
vorspannbar ist.
6. Dichtungsring gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Dichtungsring (21) ein Bimetallelement aufweist, mit dem der Dichtungsring
(21) zu der Schaufelspitze (17, 19) hin bewegbar ist.
7. Leitschaufelkranzeinheit für eine Gasturbine, mit einer Mehrzahl von Leitschaufeln
(15, 16), die gehäuseseitig befestigt sind und nabenseitig eine Schaufelspitze (17,
19) aufweisen,
einem Wandanschnitt (20), der nabenseitig den Schaufelspitzen (17, 19) unmittelbar
benachbart angeordnet ist und mit diesen einen Radialspalt (18) ausbildet, und
einem in dem Radialspalt (18) und auf dem Wandabschnitt (20) befestigen Dichtungsring
(21) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Dichtungsring (21) beim Betrieb der Gasturbine den Radialspalt (18) an eine
instationäre Änderung der Höhe des Radialspalts (18) angepasst überbrückt.
8. Leitschaufelkranzeinheit gemäß Anspruch 7,
wobei der Dichtungsring (21) in ständigem Berührkontakt mit den Schaufelspitzen (17,
19) steht.
9. Leitschaufelkranzeinheit gemäß Anspruch 7 oder 8,
wobei den Wandabschnitt eine Wellenabdeckung (20) aufweist.
10. Leitschaufelkranzeinheit gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9,
wobei mit den Leitschaufeln mindesten zwei nebeneinander liegende Leitschaufelkränze
(15, 16) gebildet sind, deren Radialspalt (18) der Dichtungsring (21) überbrückt.
11. Leitschaufelkranzeinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei der Dichtungsring (21) auf dem Wandabschnitt (20) in Radialrichtung geführt
beweglich ist.
12. Leitschaufelkranzeinheit gemäß Anspruch 11,
wobei zur Radialführung des Dichtungsrings (21) dieser an seiner dem Wandabschnitt
(20) zugewandten Seite eine in Radialrichtung nach innen sich erstreckende und umlaufende
Nase (26) sowie daran geometrisch angepasst der Wandabschnitt (20) eine an seiner
dem Dichtungsring (21) zugewandten Seite eine umlaufende Ringnut (25) aufweisen, in
die die Nase (26) in die Ringnut (25) eingreifbar ist, wodurch der Dichtungsring (21)
formschlüssig geführt radial beweglich ist.
13. Leitschaufelkranzeinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12,
wobei der Dichtungsring (21) gegen den Wandabschnitt (20) mit einem Abdichtelement
(28) abgedichtet ist.
14. Leitschaufelkranzeinheit gemäß Anspruch 13,
wobei das Abdichtelement an einem Oberflächenabschnitt des Dichtungsrings (21) und
einem Oberflächenabschnitt des Wandabschnitts (20) abgestützt ist,
wobei die Oberflächenabschnitte senkrecht zur Axialrichtung sich erstrecken, so dass
die Abdichtwirkung des Abdichtelements (28) von einer Radialbewegung des Dichtungsrings
(21) unbeeinflusst ist.
15. Leitschaufelkranzeinheit gemäß Anspruch 13,
wobei das Abdichtelement eine Labyrinthdichtung (28) ist.
16. Axialverdichter für eine Gasturbine mit mindestens einer Verdichternachleitreihe,
die als eine Leitschaufelkranzeinheit gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 ausgebildet
ist.