[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Laufzeit
eines Brenners, der geeignet ist, einem Kessel Wärmeenergie, im Folgenden kurz Wärme
genannt, zuzuführen.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Regeln der Laufzeit eines Brenners,
der geeignet ist, einem thermischen Medium, z. B. Wasser oder Öl, in einem Kessel
oder Wärmespeicher Wärme zuzuführen, um die Temperatur des thermischen Speichermediums
im Kessel durch Wärmezufuhr zu erhöhen, basierend auf der Vorgabe eines Kesseltemperatur-Sollwerts
T
SOLL.
Hintergrund der Erfindung
[0003] Derartige Brenner sind dem Stand der Technik bekannt, z. B. als Gas- oder Ölbrenner
in Heizungsanlagen und werden z.B. als einziger Wärmeerzeuger oder als ein Wärmeerzeuger
aus einer Mehrzahl von Wärmeerzeugern, z.B. in bivalenten Heizanlagen, genutzt.
[0004] Ferner sind dem Stand der Technik Gas- und Ölbrenner bekannt, die in einer Betriebsart
geregelt werden können, bei der eine abgegebene Brennerleistung P
Br kontinuierlich moduliert werden kann, um einen vorbestimmten, bestimmten oder eingestellten
Brennerleistungswert P
Br abzugeben und somit die Kesseltemperatur gleich oder nahe dem Sollwert T
SOLL zu halten. Jedoch kann bei derartig geregelten Gas- und Ölbrennern die abgegebene
Leistung P
Br gegebenenfalls nicht kontinuierlich bis auf Null heruntermoduliert werden, so dass
der Brenner durch Taktung geregelt wird (Brennertakten), wenn ein Wärmezufuhrbedarf,
z.B. in Abhängigkeit einer Gebäudelast, unterhalb einer minimalen Brennerleistung
des Brenners auftritt.
[0005] Hierbei wird der Brenner bei einer Kesseltemperatur unter dem Sollwert T
SOLL eingeschaltet, um die Kesseltemperatur über den Sollwert T
SOLL zu erhöhen. Bei einer Kesseltemperatur über dem Sollwert T
SOLL wird der Brenner wieder abgeschaltet. Indem der Brenner taktet, also abwechselnd
zu- und abgeschaltet wird, kann die Kesseltemperatur nahe dem Sollwert T
SOLL gehalten werden, selbst wenn die dazu benötigte Brennerleistung unterhalb der minimalen
Brennerleistung oder der minimalen modulierbaren Brennerleistung liegt.
[0006] Als ein Verfahren zum Regeln eines derartigen Gas- oder Ölbrenners ist dem Stand
der Technik die sogenannte Zweipunktreglermethode mit Hysterese bekannt. In der Zweipunktreglermethode
wird eine Regelabweichung ΔT der Kesseltemperatur von dem Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL ermittelt durch Differenzbildung des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL mit einer momentan bestimmten Kesseltemperatur, dem sogenannten Kesseltemperatur-Istwert
T
IST:

[0007] Wird hierbei eine Regelabweichung ΔT größer Null ermittelt, liegt die Kesseltemperatur
unter dem Sollwert T
SOLL und andernfalls, bei einem ermittelten ΔT kleiner Null, liegt die Kesseltemperatur
momentan oberhalb dem Sollwert T
SOLL.
[0008] Nach der Zweipunktreglermethode mit Hysterese wird ein sogenannter Einschaltdifferenzwert
und ein sogenannter Ausschaltdifferenzwert festgelegt. Wird nun ermittelt, dass die
Regelabweichung größer der festgelegten Einschaltdifferenz ist, wird der Brenner zugeschaltet,
da die Kesseltemperatur dann mehr als die festgelegte Einschaltdifferenz unterhalb
des Sollwerts T
SOLL liegt. Bei zugeschaltetem Brenner wird die Kesseltemperatur dann durch Zuführung
von Wärme zu dem Kessel solange erhöht, bis ermittelt werden kann, dass der Absolutwert
der Regelabweichung die festgelegte Ausschaltdifferenz erreicht oder übersteigt (hierbei
ist die Ausschaltdifferenz positiv definiert). Dann wird der Brenner wieder ausgeschaltet.
Dieser Zyklus wird wiederholt ausgeführt, so dass der Kesseltemperaturwert durch zyklisches
Ein- und Ausschalten des Brenners um den Sollwert T
SOLL schwankt.
[0009] In der vorhergehend beschriebenen Zweipunktreglermethode treten oftmals sehr kurze
Brennerlaufzeiten zwischen Zu- und Abschalten des Brenners auf, selbst wenn relativ
hohe Ein- und Ausschaltdifferenzwerte festgelegt werden. Die Brennerlaufzeiten in
einer Regelung nach der Zweipunktreglermethode können teilweise unter 1 Minute liegen.
Da der Brenner aber gegebenenfalls nur kurze Zeit danach wieder zugeschaltet werden
muss, und somit gegebenenfalls eine kurze Periodendauer vorliegt, ergeben sich in
der Zweipunktreglermethode sehr viele Schaltzyklen, die teilweise über 100 Ein- und
Ausschaltvorgänge des Brenners pro Tag umfassen können.
[0010] Weiterhin entsteht eine hohe dynamische Belastung des Kessels durch schnellen Temperaturanstieg
und daraufhin folgenden schnellen Temperaturabfall bei kurzer Periodendauer und hoher
Anzahl von Schaltzyklen pro Tag.
[0011] Weiterhin treten bei den kurzen Zykluszeiten oder Periodendauern, bzw. bei der hohen
Zyklusanzahl pro Tag durch häufiges Ein- und Ausschalten des Brenners weitere Probleme
auf. So ergeben sich z. B. schlechte Emissionswerte des Brenners, ein reduzierter
Nutzungsgrad und auch erhöhter Verschleiß.
[0012] Bei Ölbrennern tritt zusätzlich gegebenenfalls eine starke Verschmutzung eines Wärmetauschers
durch Ruß aufgrund der schlechten Emissionswerte auf.
[0013] Fig. 1 zeigt den Kesseltemperatur-Istwert T
IST als Funktion der Zeit t eines Kessels, dem zeitweise durch einen Brenner Wärme zugeführt
wird, wobei der Brenner nach der im Stand der Technik bekannten Zweipunktreglermethode
mit Hysterese geregelt wird. Zusätzlich zeigt Fig. 1 den zeitlichen Verlauf der Brennerleistung
P
Br entsprechend dem gezeigten Kesseltemperatur-Istwert T
IST als Funktion der Zeit t.
[0014] Nach der Zweipunktreglermethode mit Hysterese wird ein Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL eingestellt und eine Ausschalt- bzw. Einschaltdifferenz festgelegt. Die Ausschaltdifferenz
ergibt sich aus der Differenz eines festgelegten Temperaturmaximalwerts T
MAX und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL. Die Ausschaltdifferenz ergibt sich aus der Differenz des Kesseltemperatur-Sollwerts
T
SOLL und einem eingestellten Mindesttemperaturwert T
MIN. Im zeitlichen Verlauf wird jeweils der momentane Kesseltemperatur-Istwert T
IST bestimmt, um eine Regelabweichung zwischen dem Kesseltemperatur-Istwert T
IST und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL zu ermitteln.
[0015] Bei eingeschaltetem Brenner wird dem Kessel Wärme zugeführt und die Kesseltemperatur
bzw. der Kesseltemperatur-Istwert T
IST erhöht sich im zeitlichen Verlauf. Wird nun ermittelt, dass der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST über den eingestellten Maximaltemperaturwert T
MAX steigt, wird der Brenner abgeschaltet. Mit anderen Worten, wenn die ermittelte Regelabweichung
zwischen dem Kesseltemperatur-Istwert T
IST und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL im Absolutwert bei Kesseltemperaturen über dem Sollwert über die Ausschaltdifferenz
steigt, wird der Brenner abgeschaltet. Daraufhin sinkt die Kesseltemperatur, bis sie
zuerst unter den Sollwert T
SOLL sinkt und daraufhin unter den eingestellten Mindesttemperaturwert T
MIN.
[0016] Wird nun festgestellt, dass der Kesseltemperatur-Istwert T
IST unter die Mindesttemperatur T
MIN gefallen ist, also mit anderen Worten die Regelabweichung unterhalb des Sollwerts
die eingestellte Einschaltdifferenz übersteigt, wird der Brenner wieder zugeschaltet,
so dass dem Kessel Wärme zugeführt wird und die Kesseltemperatur wieder steigt.
[0017] Wie in Fig. 1 dargestellt, führt die Zweipunktreglermethode somit zu einem zyklischen
Zu- und Abschalten des Brenners, wodurch die Kesseltemperatur um den eingestellten
Sollwert T
SOLL schwankt. Die jeweiligen Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkte des Brenners sind in Fig.
1 durch die gestrichelten senkrechten Linien dargestellt. Im unteren Teil der Fig.
1 ist die Brennerleistung P
Br als Funktion der Zeit dargestellt. In einem Zeitraum zwischen Abschalten des Brenners
und erneutem Einschalten des Brenners ist die Brennerleistung P
Br gleich Null (oder auf einem niedrigen Bereitschaftswert).
[0018] Wird der Brenner zu einem bestimmten Zeitpunkt eingeschaltet, erhöht sich die Brennerleistung
P
Br auf eine hohe Brennerstartleistung und wird dann auf einen niedrigeren Wert heruntermoduliert.
Dies führt zu einem schnellen Temperaturanstieg im Kessel aufgrund der hohen Brennerstartleistung,
die gegebenenfalls erst wieder sinkt, bevor sie kontinuierlich aufgrund einer Brennerleistung
P
Br unterhalb der hohen Brennerstartleistung steigt.
[0019] Jedoch kann es vorkommen, dass der starke Temperaturanstieg aufgrund der hohen Brennerstartleistung
ohne große Verzögerung über den eingestellten Temperaturmaximalwert T
MAX steigt, wodurch in der Zweipunktreglermethode mit Hysterese der Brenner wieder ausgeschaltet
wird. Dies kann zu einer sehr kurzen Brennerzeit führen, in der der Kessel durch die
schnellen Temperaturschwankungen und hohen Temperaturamplituden dynamisch belastet
wird, und zusätzlich kann dies zu einer Verbrennung mit hohen Emissionswerten führen.
Eine derartige vorzeitige Brennerabschaltung durch einen Temperaturüberschwinger aufgrund
der hohen Brennerstartleistung ist in Fig. 1 im zweiten Zyklus dargestellt.
[0020] Um die vorangehend beschriebenen Probleme der Zweipunktreglermethode zu vermeiden,
ist es im Stand der Technik bekannt, hohe Ein- und Ausschaltdifferenzwerte zu wählen,
z. B. eine Einschaltdifferenz von 6 K (Kelvin) und eine Ausschaltdifferenz von ca.
8 K. Hierdurch können die Zykluszeiten des Brenners verlängert werden, bzw. die Anzahl
der Zyklen pro Tag verringert werden. Allerdings ergibt sich nach diesem Verfahren
das weitere Problem, dass die Amplituden der Temperaturschwankung der Kesseltemperatur
um den Sollwert T
SOLL bei hohen Ein- und Ausschaltdifferenzwerten ansteigen. Dies kann gegebenenfalls zu
einem eingeschränkten Nutzungsvermögen des Brenners führen. So ist es bekannt, dass
hohe Ein- und Ausschaltdifferenzen ungeeignet sind für eine Vielzahl von Heizungsanlagen,
z. B. Niedertemperatur-Fußboden-Heizungsanlagen, in denen der Kessel direkt, also
ohne Mischer, an einen Heizkreis, z. B. die Fußbodenheizung, angeschlossen ist.
[0021] Mit den oben genannten Beispielwerten für die Einschaltdifferenz (6 K) und die Ausschaltdifferenz
(8 K) ergibt sich bei einer Kesselsolltemperatur von z. B. 26 °C ein Zyklus, in dem
ein Brenner erst zugeschaltet wird, wenn die Kesseltemperatur unter 20 °C fällt, und
weiterhin wird der Brenner erst wieder ausgeschaltet, wenn die Kesseltemperatur bei
34 °C liegt. Dies führt zu dem Problem, dass ein Gebäude erst vollständig auskühlt,
bevor der Brenner wieder startet. Danach, wenn der Brenner läuft, wird das Gebäude
allerdings überheizt. Bei einer Periodendauer, die in der Praxis mehrere Tage dauern
kann, bedeutet dies, dass eine Wohntemperatur in dem Gebäude einen Tag zu kalt und
einen Tag zu warm ist.
[0022] Weiterhin sind dem Stand der Technik Regelungsmethoden zur Regelung eines Brenners
bekannt, bei denen die Zweipunktreglermethode derart erweitert ist, dass zusätzlich
eine variable Mindestpausenzeit, z. B. 4 Minuten, festgelegt oder eingestellt wird.
Zusätzlich zu dem Einschaltkriterium für den Brenner anhand des Vergleichs der Regelabweichung
mit dem festgelegten Einschaltdifferenzwert wird dann überprüft, ob die festgelegte
Mindestpausenzeit seit dem letzten Abschalten des Brenners verstrichen ist.
[0023] Hierdurch können die Zykluszeiten des Brenners erhöht werden, bzw. die Anzahl der
Zyklen pro Tag verringert werden. Jedoch kann eine solche Methode dazu führen, dass
die Kesseltemperatur zu stark fällt, wenn die Regelabweichung der Kesseltemperatur
die festgelegte Einschaltdifferenz vor Ablauf der Mindestpausenzeit unterschreitet.
Zusammenfassung der Erfindung
[0024] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile und Probleme der bekannten
Regelungsverfahren eines Brenners zu vermeiden und eine Laufzeitregelung eines Brenners
zu optimieren.
[0025] Insbesondere ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile
und Probleme der bekannten Zweipunktreglermethode mit Hysterese und der erweiterten
Zweipunktreglermethode mit einer zusätzlichen Mindestpausenzeit des Brenners zu vermeiden.
[0026] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Regeln eines Brenners, der geeignet ist, einem Kessel Wärme zuzuführen, bereitzustellen,
um eine niedrigere Schaltzyklenzahl des Brenners pro Tag zu ermöglichen, und um die
Probleme eines häufigen Ein- und Ausschaltens des Brenners, wie z. B. erhöhte Emissionswerte,
einen reduzierten Nutzungsgrad und einen erhöhten Verschleiß, zu vermeiden.
[0027] Zur Lösung der vorangehend beschriebenen Aufgaben der Erfindung wird ein Verfahren
zum Regeln der Laufzeit eines Brenners nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung zum Regeln
der Laufzeit eines Brenners nach Anspruch 8 vorgeschlagen. Bevorzugte Ausführungsformen
werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0028] Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung zum Regeln der Laufzeit eines Brenners,
der geeignet ist, einem Kessel Wärme zuzuführen umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- Einstellen eines Kesseltemperatur-Sollwerts TSOLL, der einen Sollwert der Kesseltemperatur angibt,
- Zuführen von Wärme durch den Brenner zu dem Kessel,
- kontinuierliches oder wiederholtes Ermitteln eines momentanen Kesseltemperatur-Istwerts
TIST, der von einer momentanen Temperatur in zumindest einem Teil des Kesselvolumens abhängt,
zum Bestimmen des Kesseltemperatur-Istwerts TIST(t) als Funktion der Zeit t, und
- kontinuierliches oder wiederholtes Bestimmen einer momentanen Regelabweichungsdifferenz
ΔT, die eine Differenz zwischen dem eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert TSOLL und dem bestimmten momentanen Kesseltemperatur-Istwert TIST angibt, zum Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) als Funktion der Zeit t.
[0029] Weiterhin umfasst das Verfahren zum Regeln der Laufzeit eines Brenners nach der vorliegenden
Erfindung die Verfahrensschritte:
- Bestimmen eines Abschaltintegrals IAB(t) durch Integralbildung in Abhängigkeit der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) über
die Zeit t, wenn der Kesseltemperatur-Istwert TIST größer ist als der Kesseltemperatur-Sollwert TSOLL,
- Abschalten des Brenners zu einem ersten Zeitpunkt t1, an dem der Wert IAB(t1) des Abschaltintegrals IAB(t) einen ersten Schwellwert SW1 erreicht, um das Zuführen von Wärme durch den Brenner zu beenden.
[0030] In dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zum Regeln eines Brenners wird
im Gegensatz zum Stand der Technik ein neuer Ansatz verwendet, in dem das Zuschalten
des Brenners nicht über starre Temperaturgrenzen, sondern über die Bestimmung eines
Zuschaltintegrals durch Integralbildung in Abhängigkeit der ermittelten Regelabweichung,
insbesondere über einen Temperaturparameter (als Funktion der Zeit), der um eine erste
konstante Temperaturdifferenz von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz (als Funktion
der Zeit t) abweicht, oder über die ermittelte Regelabweichungsdifferenz (als Funktion
der Zeit t) selbst ausgeführt wird.
[0031] Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, dass eine fehlende Massenträgheit auf
der Erzeugerseite (Wärmeerzeugung) durch Massenträgheit auf der Verbraucherseite ergänzt
werden kann. Weiterhin macht sich die Erfindung den Umstand zunutze, dass es für den
Komfort seitens eines Verbrauchers entscheidend ist, welche Energiemenge eingespeist
wird, und welches Temperaturniveau herrscht, und nicht die tatsächliche momentane
Leistung des Brenners.
[0032] Des Weiteren ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren längere Zykluszeiten und eine
niedrigere Anzahl Zyklen des Brenners pro Tag, da nicht anhand starrer Temperaturgrenzen
geregelt wird. Es ergeben sich somit erfindungsgemäß längere Brennerlauf- und Pausenzeiten,
wodurch geringere Emissionswerte, eine höhere Energiesparung und zusätzlich ein reduzierter
Wartungsaufwand erreicht werden kann. Die Erfindung bietet gegenüber dem Stand der
Technik somit eine optimierte Regelung eines Brenners mit einer optimierten Brennerlaufzeit.
[0033] Vorzugsweise umfasst das Verfahren zum Regeln der Laufzeit eines Brenners nach der
vorliegenden Erfindung die weiteren Verfahrensschritte:
- Bestimmen eines Zuschaltintegrals IZU(t) durch Integralbildung in Abhängigkeit der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) über
die Zeit t, wenn der Kesseltemperatur-Istwert TIST kleiner ist als der Kesseltemperatur-Sollwert TSOLL, und/oder
- Zuschalten des Brenners zu einem zweiten Zeitpunkt t2, an dem der Wert IZU(t2) des Zuschaltintegrals IZU(t) einen zweiten Schwellwert SW2 erreicht, um dem Kessel Wärme durch den Brenner zuzuführen.
[0034] Wie vorstehend in Bezug auf das Abschaltintegral beschrieben wird hierbei eine Integralbildung
in Abhängigkeit der ermittelten Regelabweichung durchgeführt, insbesondere über einen
Temperaturparameter (als Funktion der Zeit), der um die erste konstante Temperaturdifferenz
oder um eine zweite konstante Temperaturdifferenz von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz
(als Funktion der Zeit t) abweicht, oder über die ermittelte Regelabweichungsdifferenz
(als Funktion der Zeit t) selbst.
[0035] Somit kann die Laufzeitregelung weiter optimiert werden, indem zusätzlich zu dem
Zuschalten des Brenners auch das darauffolgende Abschalten des Brenners bei dem Brennertakten
anhand eines Integrals in Abhängigkeit der Regelabweichung ΔT(t) über die Zeit t geregelt
wird und nicht anhand starrer Temperaturgrenzen. Des Weiteren wird eine weitere Reduktion
der Anzahl der Zyklen des Brenners pro Tag ermöglicht, wenn Zu- und Abschaltintegrale
zum Regeln des Zu- und Abschaltens bei Brennertaktung bestimmt werden. Es ergeben
sich somit noch längere Brennerlauf- und Pausenzeiten, wodurch noch geringere Emissionswerte,
eine noch höhere Energiesparung und zusätzlich ein noch niedrigerer Wartungsaufwand
erreicht werden kann.
[0036] Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren zumindest die Schritte des
Zuführens von Wärme, des Bestimmens des Abschaltintegrals, des Abschaltens des Brenners,
des Bestimmen eines Zuschaltintegrals und des Zuschaltens des Brenners zyklisch wiederholt.
[0037] Somit wird ermöglicht, dass der Kesseltemperaturwert nahe dem eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL durch zyklisches Ein- und Ausschalten des Brenners gehalten werden kann.
[0038] Vorzugsweise ist der erste Schwellwert SW
1 manuell oder prozessgesteuert einstellbar und vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße
Verfahren weiterhin den Schritt des Einstellens des ersten Schwellwerts SW
1.
[0039] Somit wird ermöglicht, dass der erste Schwellwert, also der Abschaltintegral-Schwellwert
SW
1, parametrisierbar ist, z.B. auf ein gewünschtes oder erforderliches Anlagenverhalten.
[0040] Vorzugsweise wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren das Abschaltintegral I
AB(T) bestimmt durch Integration bis zu einem dritten Zeitpunkt t
3, an dem der Kesseltemperatur-Istwert T
IST(T) den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL nach Abschalten des Brenners erreicht oder unterschreitet, und wobei der zweite Schwellwert
SW
2 vorzugsweise entsprechend dem Wert I
AB(t
3) des Abschaltintegrals I
AB(t) zu dem dritten Zeitpunkt t
3 festgelegt wird, so dass der zweite Zeitpunkt t
2 vorzugsweise der Zeitpunkt ist, an dem der Absolutwert |I
ZU(t)| des Zuschaltintegrals I
ZU(t) den Absolutwert |I
AB(t
3)| des Abschaltintegrals I
AB(t) zu dem dritten Zeitpunkt t
3 erreicht oder überschreitet.
[0041] Somit wird eine dynamische Zuschaltintegralschwelle SW
2 ermöglicht. Die Erfindung macht sich somit vorzugsweise den Umstand zunutze, dass
der Wert des Abschaltintegrals zu diesem Zeitpunkt t
3 ein Maß für die zuviel eingebrachte Energie ist, da, nachdem der Brenner nach Überschreiten
des ersten Schwellwerts SW
1 abgeschaltet wurde, solange weiter integriert wird, bis die Kesseltemperatur kleiner
oder gleich dem Sollwert ist.
[0042] Des Weiteren bleibt der Brenner vorzugsweise solange ausgeschaltet, bis ein analog
dem vorangehend bestimmten Abschaltintegral gebildetes Zuschaltintegral den gleichen
Wert erreicht, wie das vorhergehend bestimmte Abschaltintegral. Somit wird es ermöglicht,
dass bei einem Stillstand des Brenners (bei ausgeschaltetem Brenner) im selben Maße
unterversorgt wird, wie zuvor überversorgt wurde. Es entsteht somit im zeitlichen
Mittel weder eine Über- noch Unterversorgung. Die nur kurzfristigen Über- und Unterversorgungen
erzeugen keine Komforteinbußen, da diese im Wesentlichen nur innerhalb eines Brennerzyklus
auftreten und somit durch die Trägheit der gesamten Anlage ausgeglichen werden.
[0043] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin einen Verfahrensschritt
des Einstellens eines Regelabweichungsgrenzwerts ΔT
MAX, wobei der Brenner vorzugsweise zu dem ersten Zeitpunkt t
1 oder zu einem vierten Zeitpunkt t
4, an dem der Absolutwert der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) einen Regelabweichungsgrenzwert
ΔT
MAX erreicht oder überschreitet, vor dem ersten Zeitpunkt t
1 abgeschaltet wird.
[0044] Somit kann eine hohe Überschreitung des Sollwerts T
SOLL vermieden werden, indem der Brenner abgeschaltet wird, wenn die Regelabweichung den
Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX überschreitet. Die Amplituden der Regelabweichung können dann zusätzlich durch Temperaturwerte
begrenzt werden. Hohe Temperaturamplituden können somit vermieden werden, selbst wenn
das Abschaltintegral den ersten Schwellwert SW
1 zum Beispiel bedingt durch einen schnellen Temperaturanstieg noch nicht erreicht
oder überschritten hat, obwohl schon eine sehr hohe Regelabweichung vorliegt. Somit
können hohe Temperaturamplituden z.B. bei einem fehlendem Volumenstrom des thermischen
Speichermediums in einer Heizungsanlage vermieden werden.
[0045] Analog kann vorzugsweise in einem weiteren Verfahrensschritt des Verfahrens ein zweiter
Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX;2 eingestellt werden, so dass der Brenner nicht nur zugeschaltet wird, wenn das Zuschaltintegral
den zweiten Schwellwert SW
2 erreicht, sondern vorzugsweise auch bei einer Regelabweichung, bei der der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL um mehr als ΔT
MAX;2 unterschreitet.
[0046] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt
des Definierens eines Temperaturbereichs um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL durch Einstellen eines ersten Temperaturbereichswerts T
1, der größer ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, und eines zweiten Temperaturbereichswerts T
2, der kleiner ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, wobei das Abschaltintegral I
AB(T) vorzugsweise nur dann bestimmt wird, wenn der bestimmte momentane Kesseltemperatur-Istwert
T
IST größer als der erste Temperaturbereichswert T
1 ist, und/oder wobei das Zuschaltintegral I
ZU(t) vorzugsweise nur dann bestimmt wird, wenn der bestimmte momentane Kesseltemperatur-Istwert
T
IST kleiner als der zweite Temperaturbereichswert T
2 ist.
[0047] Somit wird um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL eine sogenannte Tote Zone mit einer Temperaturbreite von z. B. 1 K definiert (d.h.
T
1 □T
2 = 1 K), wobei weder ein Zu- und noch ein Abschaltintegral gebildet wird, wenn die
Regelabweichung ΔT oder die Amplituden der Regelabweichung ΔT so klein sind, dass
der Kesseltemperatur-Istwert T
IST innerhalb der Toten Zone liegt oder schwankt. Solange T
IST innerhalb der Toten Zone liegt, wird die Integration vorzugsweise nicht ausgeführt,
bzw. vorzugsweise angehalten. Dies verhindert ein Zu- bzw. Abschalten des Brenners,
wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST nur geringfügig, nämlich innerhalb der Toten Zone, um den Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL schwankt. Somit können unnötige Ein- und Ausschaltvorgänge des Brenners verhindert
werden.
[0048] Vorzugsweise wird hierbei bei der Integration für die Integralbildung des Abschaltintegrals
über einen ersten Temperaturparameter in Abhängigkeit der ermittelten Regelabweichungsdifferenz
integriert, der von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz um eine erste konstante
Temperaturdifferenz, insbesondere vorzugsweise entsprechend der Differenz zischen
dem ersten Temperaturbereichswert T
1 und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL abweicht, und vorzugsweise wird hierbei weiterhin bei der Integration für die Integralbildung
des Zuschaltintegrals über einen zweiten Temperaturparameter in Abhängigkeit der ermittelten
Regelabweichungsdifferenz integriert, der von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz
um eine zweite konstante Temperaturdifferenz, insbesondere vorzugsweise entsprechend
der Differenz zischen dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und dem zweiten Temperaturbereichswert T
2, abweicht.
[0049] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt
des Zurücksetzens des bestimmten Abschaltintegrals I
AB(t) auf den Wert Null, wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL bei zugeschaltetem Brenner unterschreitet.
[0050] Bei einer Regelung des Brenners im modulierten Betrieb (z. B. im Winter) kann es
auftreten, dass die Kesseltemperatur den Sollwert T
SOLL gegebenenfalls selbst dann unterschreitet, wenn der Brenner dem Kessel Wärme zuführt.
Steigt die Kesseltemperatur danach leicht über den Sollwert und fällt gegebenenfalls
kurz darauf wieder usw., kann ohne Zurücksetzen des Abschaltintegrals auf den Wert
Null eine Kumulation dieser kleinen Regelabweichungen gegebenenfalls dazu führen,
dass ein bestimmtes Abschaltintegral den Schwellwert SW
1 erreicht, obwohl ein Ausschalten des Brenners nicht empfehlenswert ist. Ein solches
Ausschalten des Brenners kann dadurch vermieden werden, dass das Abschaltintegral
auf den Wert Null zurückgesetzt wird, wenn die Kesseltemperatur den Sollwert oder
den ersten Temperaturbereichsparameter T
1 bei in Betrieb befindlichem Brenner unterschreitet.
[0051] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Regeln der Laufzeit eines
Brenners, der geeignet ist, einem Kessel Wärme zuzuführen, beschrieben, die dazu geeignet
ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Hierbei wird nicht im Detail auf
die Vorteile eingegangen, da diese den Vorteilen des Verfahrens entsprechen.
[0052] Eine Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung zum Regeln der Laufzeit eines Brenners
umfasst:
- ein Kesseltemperatur-Sollwert-Einstellungsmittel zum Einstellen eines Kesseltemperatur-Sollwerts
TSOLL, der einen Sollwert der Kesseltemperatur angibt,
- ein Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel zum kontinuierlichen oder wiederholten
Ermitteln eines momentanen Kesseltemperatur-Istwerts TIST, der eine momentane Temperatur in zumindest einem Teil des Kesselvolumens angibt,
zum Bestimmen des Kesseltemperatur-Istwerts TIST(t) als Funktion der Zeit t,
- ein Regelabweichungs-Bestimmungsmittel zum kontinuierlichen oder wiederholten Bestimmen
einer momentanen Regelabweichungsdifferenz ΔT, die eine Differenz zwischen dem eingestellten
Kesseltemperatur-Sollwert TSOLL und dem bestimmten momentanen Kesseltemperatur-Istwert TIST angibt, zum Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) als Funktion der Zeit t,
und/oder
- ein Brennersteuerungsmittel zum Zu- und Abschalten des Brenners.
[0053] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel zum Bestimmen eines Integrals
durch Integralbildung in Abhängigkeit der Regelabweichung ΔT(t) über die Zeit t umfasst.
[0054] Erfindungsgemäß bestimmt das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel vorzugsweise
ein Abschaltintegral I
AB(t), wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST größer ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL. Der Brenner wird vorzugsweise durch das Brennersteuerungsmittel zu einem ersten
Zeitpunkt t
1 abgeschaltet, an dem der Wert I
AB(t
1) des Abschaltintegrals I
AB(t) einen ersten Schwellwert SW
1 erreicht, um das Zuführen von Wärme durch den Brenner zu beenden. Weiterhin bestimmt
das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel vorzugsweise ein Zuschaltintegral I
ZU(t), wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST kleiner ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, und der Brenner wird vorzugsweise durch das Brennersteuerungsmittel zu einem zweiten
Zeitpunkt t
2 zugeschaltet, an dem der Wert I
ZU(t
2) des Zuschaltintegrals I
ZU(t) einen zweiten Schwellwert SW
2 erreicht, um dem Kessel Wärme durch den Brenner zuzuführen.
[0055] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin ein Schwellwert-Einstellungsmittel
zum Einstellen des ersten Schwellwerts SW
1.
[0056] Vorzugsweise bestimmt das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel das Abschaltintegral
I
AB(t) durch Integralbildung in Abhängigkeit der Regelabweichung ΔT(t) bis zu einem dritten
Zeitpunkt t
3, an dem der Kesseltemperatur-Istwert T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL nach Abschalten des Brenners erreicht oder unterschreitet, und vorzugsweise legt
das Brennersteuerungsmittel den zweiten Schwellwert SW
2 entsprechend dem Wert I
AB(t
3) des Abschaltintegrals I
AB(t) zu dem dritten Zeitpunkt t
3 fest, so dass der zweite Zeitpunkt t
2 vorzugsweise der Zeitpunkt ist, an dem der Absolutwert des Zuschaltintegrals I
ZU(t) den Absolutwert des Abschaltintegrals I
AB(t) zu dem dritten Zeitpunkt t
3 erreicht oder überschreitet.
[0057] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung zum Regeln der Laufzeit eines Brenners weiterhin
ein Regelabweichungsgrenzwert-Einstellungsmittel zum Einstellen eines Regelabweichungsgrenzwerts
ΔT
MAX, wobei der Brenner vorzugsweise zu dem ersten Zeitpunkt t
1 oder zu einem vierten Zeitpunkt t
4, an dem der Absolutwert der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) einen Regelabweichungsgrenzwert
ΔT
MAX erreicht oder überschreitet, vor dem ersten Zeitpunkt t
1 durch das Brennersteuerungsmittel abgeschaltet wird.
[0058] Vorzugsweise ist das Regelabweichungsgrenzwert-Einstellungsmittel weiterhin zum Einstellen
eines zweiten Regelabweichungsgrenzwerts ΔT
MAX;2 geeignet, so dass der Brenner analog zugeschaltet werden kann, wenn die Regelabweichungsdifferenz
ΔT(t) einen Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX;2 erreicht oder überschreitet, bevor das Zuschaltintegral den zweiten Schwellwert SW
2 erreicht.
[0059] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin ein Temperaturbereichs-Definitionsmittel
zum Definieren eines Temperaturbereichs um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL durch Einstellen eines ersten Temperaturbereichswerts T
1, der vorzugsweise größer ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, und eines zweiten Temperaturbereichswerts T
2, der vorzugsweise kleiner ist als der Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, wobei das Abschaltintegral I
AB(t) vorzugsweise nur dann von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel bestimmt
wird, wenn der bestimmte momentane Kesseltemperatur-Istwert T
IST größer als der erste Temperaturbereichswert T
1 ist, und das Zuschaltintegral I
ZU(t) vorzugsweise nur dann von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel bestimmt
wird, wenn der bestimmte momentane Kesseltemperatur-Istwert T
IST kleiner als der zweite Temperaturbereichswert T
2 ist.
[0060] Vorzugsweise wird hierbei bei der Integration für die Integralbildung des Abschaltintegrals
über einen ersten Temperaturparameter in Abhängigkeit der ermittelten Regelabweichungsdifferenz
integriert, der von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz um eine erste konstante
Temperaturdifferenz, insbesondere vorzugsweise entsprechend der Differenz zischen
dem ersten Temperaturbereichswert T
1 und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL abweicht, und vorzugsweise wird hierbei weiterhin bei der Integration für die Integralbildung
des Zuschaltintegrals über einen zweiten Temperaturparameter in Abhängigkeit der ermittelten
Regelabweichungsdifferenz integriert, der von der ermittelten Regelabweichungsdifferenz
um eine zweite konstante Temperaturdifferenz, insbesondere vorzugsweise entsprechend
der Differenz zischen dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und dem zweiten Temperaturbereichswert T
2, abweicht.
[0061] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin ein Integral-Zurücksetzungsmittel
zum Zurücksetzen eines von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel bestimmten
Integrals auf den Wert Null, wobei das Integral-Zurücksetzungsmittel das bestimmte
Abschaltintegral I
AB(t) vorzugsweise auf den Wert Null zurücksetzt, wenn der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL bei zugeschaltetem Brenner unterschreitet. Das Integral-Zurücksetzungsmittel ist
kann vorzugsweise auch dazu geeignet sein, das bestimmte Abschaltintegral I
AB(t) bereits auf den Wert Null zurückzusetzen, wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST den ersten Temperaturbereichswert T
1 bei eingeschaltetem Brenner unterschreitet.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0062]
Fig. 1 zeigt einen Verlauf eines Kesseltemperatur-Istwerts TIST als Funktion der Zeit t nach der im Stand der Technik bekannten Zweipunktregelungsmethode
mit Hysterese und den dazugehörigen Verlauf der Brennerleistung PBr als Funktion der Zeit t.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Brenners, des Kessels und der Vorrichtung
zum Regeln des Brenners nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3A und Fig. 3B zeigen ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Regeln eines Brenners
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4A, Fig. 4B und Fig. 4C zeigen ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Regeln
eines Brenners nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 5 zeigt einen Verlauf eines Kesseltemperatur-Istwerts TIST als Funktion der Zeit t nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
und den dazugehörigen Verlauf der Brennerleistung PBr als Funktion der Zeit t.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt eines Diagramms nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung und den dazugehörigen Verlauf der Brennerleistung PBr als Funktion der Zeit t.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung zum
Regeln eines Brenners nach der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Figuren und bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0063] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung detailliert anhand von Ausführungsbeispielen
des Verfahrens zum Regeln eines Brenners nach der vorliegenden Erfindung, sowie eine
Ausführungsform einer Vorrichtung zum Regeln eines Brenners nach der vorliegenden
Erfindung anhand der Figuren beschrieben.
[0064] Fig. 2 zeigt einen Brenner 10, einen Kessel 20 und eine Vorrichtung 30 zum Regeln
des Brenners 10, in einer schematischen Darstellung. Der Brenner 10 ist dazu geeignet,
einem thermischen Speichermedium, z. B. Wasser oder Öl, im Kessel 20 Wärme zuzuführen,
wobei der Brenner 10 durch die Vorrichtung 30 zum Regeln eines Brenners 10 geregelt
wird.
[0065] Der Kessel 20 ist hierbei z.B. ein unabhängiger Kessel, z. B. eines Wasserboilers,
oder ein an eine Heizungsanlage z. B. eines Gebäudes angeschlossener Heizkessel. Bei
dem Brenner 10 kann es sich z.B. um einen Gas- oder Ölbrenner handeln. Ein Regelungsverfahren
nach der Erfindung ist jedoch nicht auf das Regeln von Gas- oder Ölbrennern eingeschränkt
und kann generell auf jede Vorrichtung angewendet werden, die dazu geeignet ist zu-
und abgeschaltet zu werden, um einem Kessel zeitweise Wärme zuzuführen.
[0066] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Regeln eines Brenners nach einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren umfasst die Schritte
S31 Einstellen des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL, S32 Zuschalten des Brenners 10, S33 Zuführen von Wärme, S34 Ermitteln des Kesseltemperatur-Istwerts
T
IST(t), S35 Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t), S36 Bestimmen des Abschaltintegrals
I
AB(t), S37 Abschalten des Brenners 10, und S38 Bestimmen des Zuschaltintegrals I
ZU(t).
[0067] In Schritt S31 Einstellen des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL wird ein Sollwert der Kesseltemperatur eingestellt, anhand dessen die Regelung des
Brenners 10 nach dem Regelungsverfahren der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird.
Im Folgenden wird das Verfahren zum Regeln eines Brenners 10 anhand eines einmaligen
Einstellens des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf das einmalige Einstellen
des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL beschränkt. Je nach Bedarf ist ein neuer Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL einstellbar.
[0068] Im Schritt S32 Zuschalten des Brenners 10 wird der abgeschaltete Brenner 10 zugeschaltet,
um dem Kessel 20 im Schritt S33 Wärmeenergie zuzuführen.
[0069] Weiterhin wird im Schritt S34 Ermitteln des Kesseltemperatur-Istwerts T
IST(t) die Kesseltemperatur als Funktion der Zeit t ermittelt. Hierzu wird eine momentane
Kesseltemperatur, bzw. der momentane Kesseltemperatur-Istwert T
IST, entweder kontinuierlich oder wiederholt bzw. periodisch ermittelt. Durch kontinuierliches
Ermitteln der Kesseltemperatur kann der Kesseltemperatur-Istwert T
IST direkt als Funktion der Zeit t ermittelt werden. Wird der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST wiederholt bzw. periodisch z. B. immer nach Ablauf eines eingestellten Zeitintervalls
Δt ermittelt, wird der Kesseltemperatur-Istwert T
IST als Stufenfunktion der Zeit t ermittelt. Der Kesseltemperatur-Istwert T
IST wird hierbei derart ermittelt, dass eine Integralbildung durch Integration des Kesseltemperatur-Istwerts
T
IST mit der Zeit t möglich ist.
[0070] Im Schritt S35 Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) wird die Regelabweichungsdifferenz
zwischen dem Kesseltemperatur-Istwert T
IST und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL ermittelt:

wodurch die Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) als Funktion der Zeit t anhand des Kesseltemperatur-Istwerts
T
IST(t) als Funktion der Zeit t und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL gebildet werden kann:

[0071] Durch das Zuführen von Wärme steigt der Kesseltemperatur-Istwert über den Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL zu einem Zeitpunkt τo. Wird nun festgestellt, dass der Kesseltemperatur-Istwert den
Kesseltemperatur-Sollwert übersteigt, wird in Schritt S36 Bestimmen des Abschaltintegrals
I
AB(t) ein Abschaltintegral I
AB(t) bestimmt:

[0072] Wird der Kesseltemperatur-Istwert T
IST periodisch nach jedem Zeitintervall Δt ermittelt, kann das Abschaltintegral als Summe
der ermittelten Werte (Stufenfunktionswerte) multipliziert mit Δt ermittelt werden
(Bestimmung einer Fläche unterhalb einer Stufenfunktion).
[0073] Das Abschaltintegral I
AB(t) wird somit bestimmt durch Integration der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) über
die Zeit t, wenn sich der Kesseltemperatur-Istwert T
IST oberhalb des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL befindet. Da bei der oben angegebenen Definition der Regelabweichungsdifferenz ΔT
oberhalb der Kesselsolltemperatur T
SOLL ein negativer Wert bestimmt wird, wird bei Bestimmung des Abschaltintegrals I
AB(t) der Absolutwert der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t) ermittelt, um ein positives
Abschaltintegral I
AB(t) zu bestimmen. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Bestimmung
des Abschaltintegrals I
AB(t) beschränkt und kann auch ohne Absolutwertbildung bestimmt werden, ggf. durch gleichzeitige
Anpassung der Vorzeichen von Schwellwerten.
[0074] Zu einem Zeitpunkt t
1 steigt das bestimmte Abschaltintegral I
AB(t), das auch eine Funktion der Zeit t darstellt, einen eingestellten ersten Schwellwert
SW
1, so dass erfindungsgemäß festgestellt wird, dass der Brenner 10 zum Zeitpunkt t
1 abzustellen ist, da das bestimmte Abschaltintegral I
AB zu diesem Zeitpunkt t
1 den Schwellwert SW
1 erreicht hat oder übersteigt. Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Zweipunktreglermethode
mit Hysterese wird der Brenner 10 somit nicht abgeschaltet, wenn der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST einen Maximalwert T
MAX übersteigt, sondern wenn das bestimmte Abschaltintegral I
AB, bestimmt durch Integration der Regelabweichungsdifferenz ΔT, einen Schwellwert SW
1 erreicht oder übersteigt.
[0075] Erfindungsgemäß führt dies zum Zeitpunkt t
1 im Schritt S37 Abschalten des Brenners dazu, dass die Wärmezufuhr des Brenners 10
zu dem Kessel 20 beendet wird, indem der Brenner 10 abgeschaltet wird. Hierauf fällt
die Kesseltemperatur, da dem Kessel 20 keine Wärme durch den Brenner 10 mehr zugeführt
wird.
[0076] Sinkt die Kesseltemperatur zu einem Zeitpunkt T
0' unter den eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL, wird erneut über die Regelabweichung ΔT integriert, um im Schritt S38 Bestimmen
des Zuschaltintegrals I
ZU(t) ein Zuschaltintegral zu bilden. Da die Regelabweichung ΔT bei Kesseltemperaturen
unterhalb des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL nach der obigen Definition positiv ist, wird bei dem erfindungsgemäßen Bestimmen
des Zuschaltintegrals I
ZU nach dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung auf Absolutwertbildung verzichtet:

[0077] Jedoch kann es erforderlich sein, eine Absolutwertbildung auszuführen, wenn eine
andere Definition der Regelabweichung ΔT oder der Schwellwerte (z. B. negative Schwellwerte)
vorliegt.
[0078] Solange die Kesseltemperatur unterhalb des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL liegt, steigt der bestimmte Wert des Zuschaltintegrals I
ZU(t) und erreicht zu einem Zeitpunkt t
2 einen zweiten Schwellwert SW
2. Wird nun festgestellt, dass das Zuschaltintegral I
ZU(t) den zweiten Schwellwert SW
2 erreicht oder übersteigt, wird der Brenner im Schritt S32 Zuschalten des Brenners
erneut zugeschaltet, um dem Kessel 20 erneut Wärme zuzuführen. Nach dem vorliegend
beschriebenen Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Regeln eines Brenners 10 in Fig.
3 werden die Schritte S32 bis S38 zyklisch wiederholt, so dass der Brenner zyklisch
zugeschaltet wird, wenn das bestimmte Zuschaltintegrals I
ZU(t) den zweiten Schwellwert SW
2 erreicht oder übersteigt, um jeweils abgeschaltet zu werden, wenn das bestimmte Abschaltintegral
I
AB(t) den ersten Schwellwert SW
1 erreicht oder übersteigt.
[0079] Ein bevorzugtes zweites Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Regeln eines Brenners
10 nach der vorliegenden Erfindung wird in dem Ablaufdiagramm in Fig. 4 dargestellt.
Nach dem bevorzugten zweiten Ausführungsbeispiel des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren die Schritte S401 Einstellen des Kesseltemperatur-Sollwerts
T
SOLL, S402 Einstellen des ersten Schwellwert SW
1, S403 Definieren des Temperaturbereichs (Tote Zone), S404 Einstellen des Regelabweichungsgrenzwerts
ΔT
MAX, S405 Zuschalten des Brenners, S406 Zuführen von Wärme, S407 Ermitteln des Kesseltemperatur-Istwerts
T
IST(t), S408 Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t), S409 Bestimmen des Abschaltintegrals
I
AB(t), S410 Abschalten des Brenners 10, S411 Bestimmen des Abschaltintegrals I
AB(t), und S412 Bestimmen des Zuschaltintegrals I
ZU(t).
[0080] Im Schritt S401 Einstellen des Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL wird analog zu Schritt S31 in Fig. 3 ein Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL eingestellt.
[0081] Im Schritt S402 Einstellen des ersten Schwellwerts SW
1 wird ein erster Schwellwert SW
1 eingestellt, der analog zu dem Ausführungsbeispiel in Fig. 3 einen Schwellwert für
das Abschaltintegral I
AB(t) darstellt, um anzuzeigen, ab welchem Wert des Abschaltintegrals I
AB(t) der Brenner 10 erfindungsgemäß abzuschalten ist.
[0082] Im Schritt S403 Definieren des Temperaturbereichs (Tote Zone) wird ein Temperaturbereich
um den eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL definiert durch Einstellen eines ersten Temperaturbereichswerts T
1 größer dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und Einstellen eines zweiten Temperaturbereichswerts T
2 kleiner dem eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL. Hierbei kann der Schritt S403 Definieren des Temperaturbereichs, bzw. der sogenannten
Toten Zone, ausgeführt werden, indem der erste und zweite Temperaturbereichswert T
1 und T
2 einzeln eingestellt werden, oder durch Einstellen einer Halbbreite der Toten Zone,
so dass der erste Temperaturbereichswert T
1 und der zweite Temperaturbereichswert T
2 jeweils um den Halbwert der Toten Zone oberhalb bzw. unterhalb des eingestellten
Kesseltemperatur-Sollwerts T
SOLL liegen.
[0083] Im Schritt S404 Einstellen des Regelabweichungsgrenzwerts ΔT
MAX wird ein maximaler Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX festgelegt, um große Temperaturamplituden bzw. große Temperaturschwankungen der Kesseltemperatur
um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL neben einer Begrenzung der Zu- und Abschaltintegrale zusätzlich durch absolute Temperaturwerte
zu begrenzen.
[0084] Dies bedeutet, dass der Brenner 10 gegebenenfalls zu- bzw. abgeschaltet wird, wenn
die Regelabweichung ΔT den eingestellten Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX übersteigt, obwohl ein bestimmtes Zu- bzw. Abschaltintegral den ersten bzw. den zweiten
Schwellwert noch nicht erreicht hat. Gegebenenfalls können auch zwei verschiedene
Regelabweichungsgrenzwerte eingestellt werden, um eine Regelabweichung ober- und/oder
unterhalb des Schwellwerts unabhängig voneinander zu begrenzen.
[0085] Weiterhin umfasst das Verfahren nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, wie in Fig. 3 dargestellt, weiterhin die Schritte S405 Zuschalten des Brenners
und S406 Zuführen von Wärme analog zu den Schritten S32 und S33 in Fig. 3.
[0086] Analog zu den Schritten S34 und S35 in Fig. 3 umfasst das Verfahren in Fig. 4 weiterhin
die Schritte S407 Ermitteln des Kesseltemperatur-Istwerts T
IST(t) und S408 Bestimmen der Regelabweichungsdifferenz ΔT(t). Sowohl der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST als auch die Regelabweichungsdifferenz ΔT werden analog zu dem Verfahren in Fig.
3 als Funktion der Zeit t bestimmt.
[0087] Durch die Zufuhr von Wärme übersteigt die Kesseltemperatur zuerst den Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL und kurz darauf den ersten Temperaturbereichswert T
1, so dass die Regelabweichungsdifferenz ΔT kleiner gleich der Differenz T
SOLL □T
1 wird. Zu diesem Zeitpunkt τ
AB beginnt die Bestimmung des Abschaltintegrals I
AB(t) im Schritt S409 Bestimmen des Abschaltintegrals I
AB(t). Im Gegensatz zu dem vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel des Verfahrens
nach Fig. 3, in dem das Abschaltintegrals I
AB(t) ab einem Zeitpunkt τ
0 bestimmt wurde, an dem die Kesseltemperatur den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL übersteigt, wird in diesem Ausführungsbeispiel des Verfahrens das Abschaltintegral
I
AB(t) ab einem Zeitpunkt τ
AB bestimmt, an dem die Kesseltemperatur den definierten Temperaturbereich, bzw. die
Tote Zone, um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL verlässt:

[0088] Des Weiteren wird bei der Integration in diesem Ausführungsbeispiel, wie an der vorstehend
angegebenen Formel ersichtlich ist, ein Flächenbereich unterhalb des zeitlichen Verlaufs
des Kesseltemperatur-Istwerts T
IST bis zu dem ersten Temperaturbereichswert T
1 gebildet, so dass eine Fläche zwischen dem Temperaturbereichswert T
1 und dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL unberücksichtigt bleibt. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf eine derartige
Integralbildung beschränkt und es ist möglich Ausführungsbeispiele der Erfindung bereitzustellen,
in denen eine Integralbildung über die gesamte Regelabweichung ΔT ausgeführt wird,
wobei die Integralbildung erst zu einem Zeitpunkt beginnt, an dem der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST den definierten Temperaturbereich bzw. die tote Zone verlässt.
[0089] Solange die Kesseltemperatur, bzw. der Kesseltemperatur-Istwert T
IST, oberhalb des ersten Temperaturbereichswerts T
1 bleibt, wird der Wert des Abschaltintegrals I
AB(t) bestimmt.
[0090] Im Schritt S410 Abschalten des Brenners 10 wird der der Brenner 10 abgeschaltet,
wenn der Wert des Abschaltintegrals I
AB(t) den eingestellten ersten Schwellwert SW
1 erreicht oder übersteigt, oder wenn zuvor der Absolutbetrag der Regelabweichungsdifferenz
ΔT den eingestellten Maximalwert für die Regelabweichungsdifferenz ΔT
MAX erreicht oder übersteigt. Durch das Abschalten des Brenners wird eine Wärmezufuhr
von dem Brenner 10 zu dem Kessel 20 geändert, so dass die Kesseltemperatur zu sinken
beginnt.
[0091] Selbst bei ausgeschaltetem Brenner wird im Schritt S411 nach Abschalten des Brenners
weiterhin das Abschaltintegral I
AB(t) bestimmt. Hierbei wird das Abschaltintegral I
AB(t) mindestens bis zu einem Zeitpunkt bestimmt, zu dem die abnehmende Kesseltemperatur
den ersten Temperaturbereichswert T
1 erreicht oder unterschreitet. Schließlich wird das Abschaltintegral I
AB(t) bis zu einem Zeitpunkt t
3 weiter bestimmt, an dem der Kesseltemperatur-Istwert T
IST den ersten Temperaturbereichswert T
1 erreicht oder unterschreitet. Zu diesem Zeitpunkt wird das Bestimmen des Abschaltintegrals
I
AB(t) beendet und der bis dahin bestimmte Wert I
AB(t
3) als neuer Wert für den zweiten Schwellwert SW
2 festgelegt:

[0092] Sinkt die Kesseltemperatur weiter, so dass die Regelabweichungsdifferenz ΔT größer
gleich der Differenz der Kesseltemperatur-Solltemperatur T
SOLL mit dem zweiten Temperaturbereichswert T
2 an einem Zeitpunkt τ
ZU wird, beginnt in Schritt S412 Bestimmen des Zuschaltintegrals I
ZU(t) die Integration zum Bestimmen des Zuschaltintegrals I
ZU(t):

[0093] Erreicht oder unterschreitet das bestimmte Zuschaltintegral I
ZU(t) den zweiten Schwellwert SW
2, der entsprechend dem Wert des Abschaltintegrals I
AB(t
3) zum Zeitpunkt t
3 festgelegt ist, wird der Brenner im Schritt S405 wieder zugeschaltet, um den Kessel
20 im Schritt S406 wieder Wärme zuzuführen. Des Weiteren wird der Brenner 10 durch
eine erweiterte Regelung auch dann zugeschaltet, wenn die Regelabweichung ΔT bei sinkendem
Kesseltemperatur-Istwert unterhalb des Sollwerts eine maximale Regelabweichung ΔT
MAX erreicht oder überschreitet, obwohl das bestimmte Zuschaltintegral I
ZU(t) den zweiten Schwellwert SW
2 = I
AB(t
3) noch nicht erreicht hat.
[0094] Die Schritte S405 bis S412 werden zyklisch wiederholt, so dass der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL schwankt.
[0095] Durch das Festlegen des zweiten Schwellwert SW
2 = I
AB(t
3), kann sichergestellt werden, dass der Kessel innerhalb eines Zyklus im gleichen
Maße unterversorgt wird, wie er direkt zuvor mit Wärmeenergie überversorgt wurde.
Der Grund hierfür ist, dass das Abschaltintegral vom Zeitpunkt τ
AB bis zum Zeitpunkt t
1 im Wesentlichen dem Wert der zuviel eingebrachten Wärmeenergie entspricht, und es
wird sichergestellt, dass der Brenner innerhalb des Zyklus solange ausgeschaltet bleibt,
bis ein analog gebildetes Zuschaltintegral den gleichen Wert erreicht wie das zuvor
gebildete Abschaltintegral, das im Wesentlichen einer Überversorgung an Wärmeenergie
entspricht. Innerhalb eines Zyklus ist somit sichergestellt, dass der Kessel weder
über- noch unterversorgt wird.
[0096] Fig. 5 zeigt einen Zyklus eines Brenners, der nach dem Verfahren zum Regeln eines
Brenners nach dem in Fig. 4 beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung geregelt wird. Fig. 5 zeigt den Temperaturverlauf der Kesseltemperatur als
Funktion der Zeit t und den entsprechenden zeitlichen Verlauf der Brennerleistung
P
Br als Funktion der Zeit t. Der eingestellte Sollwert T
SOLL für die Kesseltemperatur ist durch eine horizontale Linie dargestellt. Ober- und
unterhalb des eingestellten Sollwerts T
SOLL sind zwei weitere horizontale Linien dargestellt, die die Tote Zone bzw. den definierten
Temperaturbereich um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL definieren und die ersten und zweiten Temperaturbereichswerte T
1 und T
2 darstellen. Zusätzlich stellt eine weitere horizontale Linie die eingestellte maximale
Regelabweichung ΔT
MAX dar.
[0097] Zu einem Zeitpunkt t
0 wird der Brenner 10 zugeschaltet, dargestellt durch den Anstieg der Brennerleistung
zum Zeitpunkt t
0 (S405). Die Kesseltemperatur steigt aufgrund des Zuschaltens des Brenners 10 und
erreicht bzw. überschreitet den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und kurz daraufhin zu einem Zeitpunkt τ
AB den ersten Temperaturbereichswert T
1. Zu diesen Zeitpunkt τ
AB beginnt das Bestimmen des Abschaltintegrals I
AB(t) im Schritt S409. Zu einem Zeitpunkt t
1 erreicht der bestimmte Wert des Abschaltintegrals I
AB(t) den eingestellten ersten Schwellwert SW
1, so dass der Brenner zu diesem Zeitpunkt t
1 abgeschaltet wird, dargestellt durch den Abfall der Brennerleistung P
Br zum Zeitpunkt t
1 (S410).
[0098] Das Abschaltintegral I
AB(t) wird nun im Schritt S411 weiter bestimmt, bis der Kesseltemperatur-Istwert T
IST zu einem Zeitpunkt t
3 den ersten Temperaturbereichswert T
1 erreicht und unterschreitet. Die schraffierte Fläche unterhalb des Verlaufs der Kesseltemperatur
als Funktion der Zeit t zwischen den Zeitpunkten τ
AB und t
3 entspricht dem Wert des Abschaltintegrals I
AB(t
3) zum Zeitpunkt t
3. Dieser Wert wird als neuer zweiter Schwellwert SW
2 für das nächste zu bestimmende Zuschaltintegral I
ZU(t) festgelegt.
[0099] Nach dem Zeitpunkt t
3 fällt die Kesseltemperatur bei abgeschaltetem Brenner 10 weiter, bis sie kurz darauf
unter die definierte Tote Zone, also unter den ersten Temperaturbereichswert T
2 fällt. Zu diesem Zeitpunkt τ
ZU beginnt das Bestimmen des Zuschaltintegrals I
ZU(t) im Schritt S412.
[0100] Zu einem Zeitpunkt t
2 erreicht der Wert des Zuschaltintegrals I
ZU(t
2) den zweiten Schwellwert SW
2 = I
AB(t
3), so dass der Brenner 10 zum Zeitpunkt t
2 im Schritt S405 erneut zugeschaltet wird. Ab- und Zuschaltintegralwerte, die bisher
bestimmt wurden, und/oder der zweite Schwellwert SW
2 werden zurückgesetzt, so dass ein weiterer Brennerzyklus anhand der Regelungsmethode
nach der vorliegenden Erfindung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel erneut erfolgen
kann.
[0101] Fig. 6 illustriert die Wirkungsweise des eingestellten Regelabweichungsmaximalwerts
ΔT
MAX. Die Kesseltemperatur steigt nach Zuschalten des Brenners 10 zu einem Zeitpunkt t
0. An einem Zeitpunkt t
2 übersteigt die Kesseltemperatur den ersten Temperaturbereichswert T
1 und das Bestimmen des Abschaltintegrals I
AB(t) beginnt. Die Regelabweichung steigt nach Zuschalten des Brenners 10 so schnell,
dass die Kesseltemperatur T
IST zu einem Zeitpunkt t
4 einen Wert erreicht, bei dem der Absolutbetrag der ermittelten momentanen Regelabweichung
ΔT(t
4) den eingestellten Regelabweichungsmaximalwert ΔT
MAX erreicht.
[0102] Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Regeln eines Brenners nach
der vorliegenden Erfindung wird der Brenner zu diesem Zeitpunkt t
4 abgeschaltet, obwohl der Wert des Abschaltintegrals I
AB(t
4) zu diesem Zeitpunkt t
4 noch nicht den ersten Schwellwert SW
1 erreicht oder überschritten hat.
[0103] Somit können auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem das Ein- und Ausschalten
des Brenners anhand der Bestimmung von Ab- und Zuschaltintegralen bestimmt wird, zu
hohe Temperaturamplituden bei schnellem Anstieg oder Fall der Kesseltemperatur vermieden
werden, indem die Regelabweichung zusätzlich zu den bestimmten Regelabweichungsintegralen
begrenzt wird, d. h. bei einer sehr hohen Überschreitung des Kesseltemperatur-Sollwerts
T
SOLL wird der Brenner ebenfalls abgeschaltet, gegebenenfalls unabhängig von dem bestimmten
Abschaltintegral.
[0104] Weiterhin wird in dem Regelungsverfahren eines Brenners nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein Temperaturbereich, bzw. eine Tote Zone (z. B. 1 K)
definiert, wobei innerhalb der Toten Zone weder Zu- noch Abschaltintegrale gebildet
werden. Innerhalb dieser Toten Zone wird die Integration also angehalten.
[0105] In einem weiteren Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Regeln eines Brenners nach
der vorliegenden Erfindung wird der Wert des Abschaltintegrals I
AB(t) zusätzlich auch zurückgesetzt, wenn der Kesseltemperatur-Istwert T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL bei in Betrieb befindlichem Brenner unterschreitet. In diesem Falle wird das Abschaltintegral
auf den Wert Null zurückgesetzt, bzw. der Zeitpunkt, zu dem der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL erneut überschreitet als neuer Startzeitpunkt für die Bestimmung des Abschaltintegrals
I
AB(t) verwendet.
[0106] Somit kann vermieden werden, dass ein lange laufender Brenner in einem modulierenden
Betrieb durch Kumulation kleiner Regelabweichungen abgeschaltet wird. Bei modulierendem
Betrieb kann auch eine kleine Schwankung der Kesseltemperatur innerhalb der definierten
Toten Zone auftreten, in der nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ebenfalls keine Ab- und Zuschaltintegrale gebildet werden. Somit tritt bei
kleinen Regelabweichungen innerhalb der Toten Zone keine Kumulation beim Bestimmen
der Ab- oder Zuschaltintegrale auf, so dass kleine Regelabweichungen innerhalb der
Toten Zone nicht zu unnötigem oder unerwünschtem Ein- und Ausschalten des Brenners
10 führen können.
[0107] Fig. 7 zeigt eine Vorrichtung zum Regeln eines Brenners nach einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die dazu geeignet ist, zumindest eines der erfindungsgemäßen
Verfahren nach den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung
auszuführen. Die Vorrichtung 30 zum Regeln eines Brenners 10 nach einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Kesseltemperatur-Sollwert-Einstellungsmittel
31, ein Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel 32, ein Regelabweichungs-Bestimmungsmittel
33, ein Brennersteuerungsmittel 34, ein Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel
35, ein Schwellwert-Einstellungsmittel 36, ein Regelabweichungsgrenzwert-Einstellungsmittel
37 und ein Temperaturbereichs-Definitionsmittel 38.
[0108] Das Kesseltemperatur-Sollwert-Einstellungsmittel 31 ist geeignet, einen Sollwert
für die Kesseltemperatur, also den oben beschriebenen Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL für die Regelung des Brenners 10, einzustellen.
[0109] Das Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel 32 ist dazu geeignet, den momentanen
Wert der Kesseltemperatur, also den Kesseltemperatur-Istwert T
IST in zumindest einem Teil des Kessels zu ermitteln. Das Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel
32 umfasst hierzu zumindest ein Mittel zum Messen der Kesseltemperatur in einem Bereich
des Kessels oder eine Vielzahl von Mitteln zum Ermitteln von Kesseltemperaturen an
verschiedenen Stellen des Kessels, wobei das Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel
32 gegebenenfalls dazu geeignet ist, die von der Vielzahl von Mitteln ermittelten
Kesseltemperaturwerte festzustellen und weiterzuverarbeiten, gegebenenfalls durch
gewichtete oder ungewichtete Mittelwertbildung, um einen Istwert T
IST zu bestimmen.
[0110] Weiterhin ist das Kesseltemperatur-Istwert-Ermittelungsmittel 32 dazu geeignet, den
Istwert der Kesseltemperatur kontinuierlich oder wiederholt bzw. periodisch zu ermitteln.
Somit kann die Kesseltemperatur T
IST als Funktion der Zeit t ermittelt werden.
[0111] Das Regelabweichungs-Bestimmungsmittel 33 ist dazu geeignet, eine Regelabweichung
ΔT zwischen dem eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und dem momentan ermittelten Kesseltemperatur-Istwert T
IST zu bestimmen. Hierzu ist das Regelabweichungs-Bestimmungsmittel 33 zumindest geeignet,
eine Differenz ΔT = T
SOLL □T
IST zu bestimmen.
[0112] Das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel 35 ist dazu geeignet, die kontinuierlich
oder wiederholt von dem Regelabweichungs-Bestimmungsmittel 33 bestimmten Regelabweichungen
ΔT(t) über die Zeit t zu integrieren, Integrale in Abhängigkeit der Regelabweichung
zu bestimmen und/oder den Absolutwert eines bestimmten Integrals über die Zeit t zu
bilden.
[0113] Das Brennersteuerungsmittel 34 ist dazu geeignet, den Brenner 10 zu- und abzuschalten
anhand der bestimmten Zu- und Abschaltintegrale, die durch das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel
35 bestimmt werden.
[0114] Das Temperaturbereichs-Definitionsmittel 38 ist dazu geeignet, einen Temperaturbereich,
bzw. eine Tote Zone, um den eingestellten Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL zu definieren. Das Temperaturbereichs-Definitionsmittel 38 ist dazu geeignet, einen
ersten Temperaturbereichswert T
1 größer dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL und einen zweiten Temperaturbereichswert T
2 kleiner dem Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL einzustellen oder einen Temperaturbereich um den Kesseltemperatur-Sollwert T
SOLL zu definieren durch Einstellen einer Temperaturbereichshalbbreite, die eine halbe
Breite des zu definierenden Temperaturbereichs definiert, wobei der Kesseltemperatur-Sollwert
T
SOLL im Mittelpunkt des definierten Temperaturbereichs liegt.
[0115] Das Schwellwert-Einstellungsmittel 36 ist dazu geeignet, einen ersten Schwellwert
SW
1 und/oder zweiten Schwellwert SW
2 als Schwellwerte für die bestimmten Zu- und Abschaltintegrale, die durch das Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel
35 bestimmt werden, einzustellen. Das Brennersteuerungsmittel 34 ist dazu geeignet
den Brenner 10 abzuschalten, wenn ein bestimmtes Abschaltintegral I
AB(t) den ersten Schwellwert SW
1 erreicht oder überschreitet, und den Brenner 10 abzuschalten, wenn ein von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel
35 bestimmtes Zuschaltintegral I
ZU(t) den zweiten Schwellwert SW
2 erreicht oder überschreitet.
[0116] Das Regelabweichungsgrenzwert-Einstellungsmittel 37 ist dazu geeignet, einen Maximalwert
für die Regelabweichung als Regelabweichungsgrenzwert ΔT
MAX einzustellen, so dass große Temperaturamplituden vermieden werden können, indem das
Brennersteuerungsmittel 34 den Brenner ab- bzw. zuschaltet, wenn die von dem Regelabweichungs-Bestimmungsmittel
33 bestimmte Regelabweichung ΔT oder der Absolutwert davon den eingestellten Regelabweichungsgrenzwert
ΔT
MAX erreicht, bevor ein von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel 35 bestimmtes
Zu- oder Abschaltintegral einen festgelegten Schwellwert erreicht oder überschreitet.
[0117] Schließlich umfasst die Vorrichtung 30 zum Regeln eines Brenners 10 weiterhin ein
Integral-Zurücksetzungsmittel 39, das dazu geeignet ist, ein von dem Regelabweichungsintegral-Bestimmungsmittel
35 bestimmtes Integral auf den Wert Null zurückzusetzen, wenn der Kesseltemperatur-Istwert
T
IST in den definierten Temperaturbereich (Tote Zone) eindringt, insbesondere, wenn der
Kesseltemperatur-Istwert T
IST bei eingeschaltetem Brenner zurück in den definierten Temperaturbereich fällt.
[0118] Durch die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele des Verfahrens zum Regeln eines
Brenners 10 nach der vorliegenden Erfindung und die beschriebene bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Regeln eines Brenners 10 nach der vorliegenden Erfindung wird
eine deutliche Optimierung der Regelung eines Brenners ermöglicht, wenn der Brenner
unterhalb einer minimal modulierbaren Brennerleistung getaktet wird. Dies ermöglicht
eine deutliche Erhöhung der Brennerlaufzeiten, wodurch dynamische Belastungen durch
Temperaturschwankungen des Kessels vermieden werden und eine emissionsärmere Verbrennung
im Brenner ermöglicht wird.
[0119] Durch das Festlegen des zweiten Schwellwert SW
2 anhand des bestimmten Abschaltintegrals I
AB(t) bis zu einem Zeitpunkt, an dem die Kesseltemperatur bei abgeschaltetem Brenner
unter den eingestellten Sollwert T
SOLL fällt, wird ermöglicht, dass der Kessel oder eine an den Kessel angeschlossene Heizanlage
für ein Gebäude bei einem Stillstand des Brenners im selben Maße unterversorgt wird,
wie im selben Zyklus kurz vor überversorgt wurde. Im zeitlichen Mittel wird somit
eine Über- oder Unterversorgung an Wärmeenergie vermieden.
[0120] Erfindungsgemäß wird somit eine Regelungsmethode eines Brenners bereitgestellt, bei
der weiterhin Komforteinbußen für einen Nutzer vermieden werden. Die nur kurzzeitig
innerhalb eines Zyklus auftretende Über- bzw. Unterversorgung kann durch die Trägheit
auf der Verbraucherseite ausgeglichen werden.
[0121] Weiterhin wird ermöglicht, dass ein gewünschtes Verhalten (lange Laufzeiten oder
geringe Temperaturamplituden gewünscht) einfach über einen einzigen Parameter (z.B.
der erste Schwellwert SW
1) eingestellt werden kann, wenn der zweite Schwellwert SW
2 für das Zuschaltintegral anhand des zuvor bestimmten Abschaltintegrals bestimmt wird.
[0122] Das erfindungsgemäße Verfahren ist hierbei sowohl für Gas- als auch Ölbrenner geeignet,
sowie für weitere Brennerarten, die für Lasten unterhalb einer minimal modulierbaren
Brennerleistung getaktet werden. Das Verfahren ist für Heizungsanlagen für alle Gebäudetypen
und Auslegungstemperaturen geeignet und bietet eine hohe Robustheit aufgrund des Integralansatzes,
nach dem die Ab- und Zuschaltzeitpunkte des Brenners in einem Zyklus nicht anhand
starrer Temperaturgrenzen, sondern anhand eines Integrals der Regelabweichung über
die Zeit t bestimmt werden.