[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät,
mit einem Korpus, einer an den Korpus angelenkten Tür und einem zwischen türseitigen
und korpusseitigen Angriffspunkten angeordneten Dämpfer, der zum Dämpfen einer Schließbewegung
der Tür dehnbar und stauchbar ist.
[0002] Aus
DE 203 06 043 U1 ist ein Kühlschrank mit einer solcherart gedämpften Tür bekannt, bei dem ein Dämpfer
am scharnierabgewandten Rand einer Kühlschranktür montiert und mit dieser beweglich
ist. Kurz bevor die Tür ihre geschlossene Stellung erreicht, stößt eine Spitze des
Dämpfers gegen den Korpus, und eine daraus resultierende Stauchung des Dämpfers verzögert
die Schließbewegung der Tür. Infolge seiner Platzierung zwischen der Vorderseite des
Korpus und einer vorgeblendeten Möbeltür ist die Länge und damit der Hub des Dämpfers
eng begrenzt. Um wirksam zu sein, muss der Dämpfer daher eine starke Verzögerung ausüben,
und es besteht die Gefahr, dass das Anschlaggeräusch, das bei einer ungedämpften Tür
auftritt, wenn diese gegen den Kältegerätekorpus stößt, lediglich durch ein entsprechendes
Geräusch beim Zusammentreffen von Korpus und Dämpfer ersetzt wird.
[0003] DE 10 2006 019 332 A1 schlägt eine weiter entwickelte Dämpferkonstruktion für eine Kältegerätetür vor,
bei der eine zwischen Korpus montierte Kolben-Zylinder-Dämpfungseinheit in jeder Stellung
der Tür mit Tür und Korpus in Verbindung steht und mit der Türbewegung kontinuierlich
gestaucht und gedehnt wird. Der gemäß der erstgenannten Schrift mögliche harte Anschlag
beim Aufeinandertreffen von Dämpfer und Korpus ist dadurch ausgeschlossen. Die Dämpfungseinheit
führt während des Schließens der Tür eine Schwenkbewegung aus. Da die Dämpfungseinheit
bei geschlossener Tür zwischen dieser und der Vorderseite des Korpus Platz finden
muss, ist der für den Dämpfer verfügbare Einbauraum sehr begrenzt. Um den Platzbedarf
der Dämpfungseinheit wenigstens bei geschlossener Tür zu minimieren, muss sich die
Dämpfungseinheit beim Schließen der Tür immer weiter einer Orientierung annähern,
in der ihre Stauch- und Dehnrichtung parallel zur Tür und zur Vorderseite des Korpus
verläuft. In dieser Orientierung ändert sich jedoch die Länge der Dämpfungseinheit
bei einer Schwenkung der Tür nicht, das heißt, die Dämpfungseinheit ist unwirksam.
Dies macht es in der Praxis sehr schwierig, mit Hilfe der Dämpfungseinheit die Bewegung
der Tür im entscheidenden Moment, unmittelbar vor dem Anschlagen an die Vorderseite
des Korpus, in der gewünschten Weise zu steuern.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät mit gedämpfter Tür anzugeben,
bei dem nicht Beschränkungen des für die Dämpfungseinheit verfügbaren Einbauraums
eine für die Dämpfungswirkung ungünstige Ausrichtung der Dämpfungseinheit erforderlich
machen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kältegerät mit einem Korpus, einer an den
Korpus angelenkten Tür und einem zwischen türseitigen und korpusseitigen Angriffspunkten
angeordneten Dämpfer, der zum Dämpfen einer Schließbewegung der Tür dehnbar und stauchbar
ist, der Dämpfer in eine am Korpus gebildete Aufnahme von dessen Frontseite her eingreift.
Da ein beweglicher Kopf des Dämpfers beim Schließen der Tür in die Aufnahme oder Aussparung
hinein ausweichen kann, kann auch in dem Moment, in dem die Tür ihre geschlossene
Stellung erreicht, die Stauchbewegung der Dämpfungseinheit noch eine quer zur Frontseite
orientierte, zum Dämpfen der Tür wirksame Komponente aufweisen. Indem der Dämpfer
in eine Aussparung an einer Frontseite des Korpus eingreift, sind Länge und Hub des
Dämpfers nicht durch einen zwischen dem Korpus und einer vorgeblendeten Möbeltür verfügbaren
Zwischenraum beschränkt und können so groß gemacht werden, wie für eine befriedigende
und sichere Dämpfungswirkung erforderlich. Des Weiteren ist diese Lösung nicht auf
Einbaugeräte mit vorgeblendeter Möbeltür eingeschränkt, denn da der türseitige Angriffspunkt
des Dämpfers bei geschlossener Tür beliebig nahe an der Vorderseite des Korpus liegen
kann, kann er sich auch an der vom Hersteller des Geräts montierten wärmeisolierenden
Tür befinden. Das Verhalten des Dämpfers kann daher bereits herstellerseitig optimiert
sein; vom Hersteller des Kältegeräts nicht zu beeinflussende Randbedingungen wie etwa
die Platzierung eines Einbaugeräts in seiner Möbelnische und die Anbringung der Möbeltür
an der wärmeisolierenden Tür haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Dämpfers.
[0006] Bevorzugt ist die Aufnahme als länglich geformte Vertiefung ausgebildet, die die
Dämpfungseinheit zumindest weitgehend aufnimmt und die von der Frontseite des Korpus
zugänglich ist.
[0007] Besonders vorteilhaft ist die Aufnahme als sich zur Rückseite des Korpus hin orientierender,
insbesondere sacklochartiger Hülsenkörper ausgebildet, der eine an der Frontseite
mündende Öffnung aufweist und die Dämpfungseinheit mantelartig umgibt.
[0008] Zum effektiven Dämpfen der Tür ist es zweckmäßig, dass die Stauch- und Dehnrichtung
des Dämpfers wenigstens dann, wenn die Tür nahe ihrer geschlossenen Stellung ist,
im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des türseitigen Angriffspunktes ist.
Die Parallelität der Stauch- und Dehnrichtung und der Bewegungsrichtung garantiert,
dass eine Bewegung der Tür tatsächlich zu einer maßgeblichen Längenänderung des Dämpfers
führt und der Dämpfer die Türbewegung somit wirksam beeinflussen kann.
[0009] Da eine Dämpfung der Türbewegung fernab von ihrer geschlossenen Stellung weder nötig
noch erwünscht ist, kann die Bewegungsfreiheit des Dämpfers kleiner als die seines
türseitigen Angriffspunktes sein, wobei dann ein Kontakt zwischen dem Dämpfer und
dem türseitigen Angriffspunkt verloren geht, wenn die Tür über eine Grenzstellung
hinaus geöffnet wird.
[0010] Es wäre zwar an sich möglich, den Dämpfer in seiner Aussparung in Anlehnung an die
Lehre von
DE10 2006 019 332 A1 schwenkbar zu montieren; der Einfachheit halber ist jedoch bevorzugt, dass die Stauch-
und Dehnrichtung des Dämpfers in Bezug zum Korpus fest ist.
[0011] Stattdessen sollten der türseitige Angriffspunkt und ein ihn berührender Kopf des
Dämpfers quer zur Stauch- und Dehnrichtung gegeneinander beweglich sein. So ist es
möglich, den einen Angriffspunkt auf einem durch den Aufbau eines Tür und Korpus verbindenden
Scharniers vorgegebenen gekrümmten Weg, den anderen hingegen auf einem geradlinigen
Weg zu führen, ohne dass die Gefahr eines Verkantens oder Verklemmens besteht. So
reduziert die Querbeweglichkeit von Kopf- und Angriffspunkt gegeneinander die Anforderungen
an die Parallelität der Bewegungsrichtung des Angriffspunktes und der Stauch- und
Dehnrichtung. Als im Wesentlichen parallel kann hier jede Orientierung gelten, die
sicherstellt, dass Angriffpunkt und Kopf nicht in seitlicher Richtung voneinander
abgleiten.
[0012] Vorzugsweise ist der türseitige Angriffspunkt Teil eines Mehrgelenkscharniers, das
die Tür mit dem Korpus verbindet. Dieses Scharnier muss grundsätzlich kräftig genug
ausgelegt sein, um das Gewicht der Tür und gegebenenfalls von in Türabstellern deponiertem
Kühlgut zu tragen, so dass ein Angriffspunkt, der robust genug ist, um die Kraft des
Dämpfers aufzufangen, dort ohne Aufwand bereit gestellt werden kann, wohingegen an
anderen Stellen der Tür meist eine Verstärkung erforderlich würde.
[0013] Um die Kräfte des Dämpfers aufzufangen, ist die Frontseite des Korpus vorzugsweise
in Höhe der Aussparung durch ein Hinterlegteil verstärkt.
[0014] Insbesondere kann die Aussparung durch eine am Hinterlegteil feste Hülse gebildet
sein.
[0015] Besonders bevorzugt ist, dass die Hülse mit dem Hinterlegteil einteilig ist. Ein
solcher einteiliger Aufbau ist in einer Spritz- oder Gusstechnik rationell zu fertigen.
[0016] Ein Scharnier, das die Tür mit dem Korpus verbindet, wie etwa das bereits oben erwähnte
Mehrgelenkscharnier, ist zweckmäßigerweise ebenfalls an dem Hinterlegteil verankert,
um den Aufwand beim Zusammenbau des Kältegeräts zu minimieren.
[0017] Herkömmlicherweise umfasst ein solches Hinterlegteil eine Platte, die sich hinter
einer Frontseite des Korpus erstreckt und an der ein Fußstück des Scharniers über
mehrere Schrauben, Nieten oder dergleichen befestigt ist. Wenn das Hinterlegteil auch
die Hülse aufnimmt, geht Platz zur Befestigung der Schrauben bzw. Nieten verloren.
Daher umfasst erfindungsgemäß das Hinterlegteil vorzugsweise einen Abschnitt, der
sich hinter einer Seitenfläche des Korpus erstreckt, und ein Fußstück des Scharniers
ist an diesem Abschnitt verankert.
[0018] Wenn das Hinterlegteil wenigstens zwei Verankerungspunkte für das Fußstück des Scharniers
aufweist, ist es aus statischen Gründen zweckmäßig, dass die Verankerungspunkte nicht
auf einer gleichen Seite der Aussparung angeordnet sind, sondern dass die Aussparung
von den Verankerungspunkten umgeben ist.
[0019] Wenn die Gegenkraft, die der Dämpfer einer Schließbewegung der Tür entgegensetzt,
im Wesentlichen elastischer Art ist, indem sie z.B. von einer durch das Schließen
der Tür elastisch verformten Feder des Dämpfers erzeugt ist, tritt das Problem auf,
dass die Gegenkraft mit zunehmender Verformung der Feder anwächst, und dass die Tür
nicht schließt, wenn der ihr verliehene Schwung nicht ausreicht, oder dass sie durch
die Kraft der Feder aus der geschlossenen Stellung wieder heraus getrieben wird. Um
dies zu vermeiden, wird zweckmäßigerweise ein Dämpfer verwendet, dessen der Schließbewegung
entgegen gesetzte Gegenkraft wenigstens überwiegend inelastisch ist.
[0020] Ein kleiner elastischer Beitrag zur Gegenkraft ist allerdings wünschenswert, um sicher
zu stellen, dass der Dämpfer sich beim Öffnen der Tür selbsttätig wieder strecken
kann.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
[0022]
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht von Teilen des Korpus eines Kältegeräts und einer Tür, bei
denen die Aufhängung eines Korpus und Tür verbindenden Scharniers durch ein Hinterlegteil
stabilisiert ist;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Hinterlegteils von hinten;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Hinterlegteils von vorn;
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt durch das in einer Ecke des Kältegerätekorpus montierte
Hinterlegteil und ein daran befestigtes Mehrgelenkscharnier; und
- Fig. 5
- einen schematischen axialen Schnitt durch einen Dämpfer des Hinterlegteils.
[0023] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht schräg von hinten einer seitlichen Außenwand
1 und eines vorderen als Frontseite dienenden Rahmens 2 eines Kältegerätekorpus (2a)
sowie einer an dem Kältegerätekorpus mit Hilfe von Scharnieren 3 schwenkbar aufgehängten
Tür 4. Der Korpus hat einen dem Fachmann vertrauten Aufbau mit einem in der Fig. nicht
dargestellten, in einer zentralen Öffnung des vorderen Rahmens 2 befestigten, aus
Kunststoff tiefgezogenen Innenbehälter und einer isolierenden Füllung aus einem Schaumstoff
zwischen dem Innenbehälter und Außenwänden des Korpus wie etwa der gezeigten Außenwand
1. Die Außenwand 1, der Rahmen 2 und andere die äußere Hülle des Korpus bildende Teile
bestehen in üblicher Weise aus dünnen Blechen, die von sich aus nicht tragfähig genug
sind, um daran die Tür 4 aufzuhängen. Um dennoch eine ausreichende Tragfähigkeit zu
erzielen, ist die Außenwand 1 schaumseitig durch Hinterlegteile 5 stabilisiert, an
denen die Scharniere 3 der Tür 4 angreifen.
[0024] Das obere dieser beiden Hinterlegteile 5 ist in Fig. 2 und 3 in perspektivischen
Ansichten von hinten bzw. von vorn gezeigt. Das einteilig durch Guss von Metall oder
Spritzen eines faserverstärkten Kunststoffs gefertigte Hinterlegteil 5 hat eine Grundplatte
6, die vorgesehen ist, um in Kontakt mit dem vorderen Rahmen 2 montiert zu werden.
Die Vorderseite der Grundplatte 6 weist eine zentrale zylindrische als Aufnahme ausgebildete
Aussparung 7 auf. An einen Rand der Grundplatte 6 schließt rechtwinklig ein Schenkel
8 an, der von innen an der seitlichen Außenwand 1 anliegen soll. Ein Schraubdom 9
an einem vom Schenkel 8 abgewandten Bereich der Grundplatte 6 ist vorgesehen, um eine
Schraube aufzunehmen, die ein Fußstück des Scharniers 3 an der Außenseite des Rahmens
2 fixiert. In etwa mittig zwischen dem Schraubdom 9 und dem Schenkel 8 geht von der
Rückseite der Grundplatte 6 eine lang gestreckte Hülse 10 aus, die sich horizontal
und unter einem spitzen Winkel zur Außenwand 1 bzw. dem Schenkel 8 in das Isolationsmaterial
des Korpus hinein erstreckt und die Aussparung 7 vom Isolationsmaterial trennt. Zur
Versteifung ist die Hülse 10 mit dem Schenkel 8 durch eine horizontale Platte 11 verbunden.
Ein zweiter Schraubdom 12, der von dem Schenkel 8 ausgeht, ist zum Teil mit der Platte
11 verschmolzen. Vorsprüngen 13 an der Innenseite des Schenkels 8 entsprechen jeweils
Vertiefungen 14 an seiner die Außenwand 1 berührenden Außenseite. Die Vertiefungen
14 sind rings um eine Öffnung 15 des zweiten Schraubdoms 12 verteilt.
[0025] Fig. 4 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine Ecke des Kältegerätekorpus, durch
das von innen am vorderen Rahmen 2 und der seitlichen Außenwand 1 anliegende Hinterlegteil
5 und das an dem Hinterlegteil 5 befestigte Mehrgelenkscharnier 3. Ein Fußstück 16
dieses Scharniers 3 hat in an sich bekannter Weise eine Grundplatte 17, die außen
am vorderen Rahmen 2 anliegt und diesen zusammen mit der Grundplatte 6 des Hinterlegteils
5 einklemmt. Hierzu greift eine Schraube 18 durch ein Loch der Grundplatte 17 in den
ersten Schraubdom 9 des Hinterlegteils 5 ein. Dort, wo bei einer herkömmlichen Kältegerätekonstruktion
eine zweite Schraube in einen zweiten Schraubdom des Hinterlegteils eingreifen würde,
liegt hier eine großflächige Öffnung 19 der Grundplatte 17 der Hülse 10 des Hinterlegteils
5 gegenüber, und eine Kolbenstange 20 eines Kolben-Zylinder-Dämpfers 21 erstreckt
sich durch die Öffnung 19. Der Dämpfer 21 ist in die Hülse 10 formschlüssig eingeschoben,
und ein Boden 33 der Hülse bildet einen korpusseitigen Angriffspunkt, an dem in eine
in Längsrichtung des Dämpfers 21 wirkende Druckkraft in den Korpus eingeleitet wird.
[0026] Rechts von der Öffnung 19 befinden sich zwei ortsfeste Achsen 22, 23 des Mehrgelenkscharniers
3, die den Zugang zur Grundplatte 17 rechts von der Öffnung 19 versperren und die
Platzierung einer weiteren Befestigungsschraube dort unmöglich machen. Um dennoch
eine sichere Verankerung des Mehrgelenkscharniers 3 am Korpus 1 zu gewährleisten,
hat dessen Fußstück 16 einen rechtwinklig an die Grundplatte 17 angeformten Schenkel
24, der von außen, gegenüber dem Schenkel 8 des Hinterlegteils 5, an der seitlichen
Außenwand 1 anliegt. Aus diesem Schenkel 24 sind drei Finger 25 ausgeklinkt, die durch
Öffnungen der Außenwand 1 hindurch in die drei Vertiefungen 14 des Hinterlegteils
5 eingreifen. Zusätzlich sind die beiden Schenkel 8, 24 des Fußstücks 16 und des Hinterlegteils
5 durch eine zweite Schraube 18 verbunden, die in den zweiten Schraubdom 12 eingreift.
Somit ist das Fußstück 16 des Scharniers 3 am Korpus 1 exakt und dauerhaft fixiert,
obwohl seine Grundplatte 17 nur Platz für eine einzige Befestigungsschraube 18 bietet.
[0027] Die Kolbenstange 20 ist an ihrem freien Ende zu einem Kopf 26 verbreitert, von dem
eine orthogonal zur Verschiebungsrichtung der Kolbenstange orientierte Stirnfläche
gegen eine Rolle 27 des Scharniers 3 drückt. Die Rolle 27 sitzt drehbar auf einer
Achse 34, die ihrerseits beim Öffnen und Schließen der Tür 4 eine strichpunktiert
eingezeichnete Kreisbahn um die Achse 22 beschreibt. Die Rolle 27 ist beim Öffnen
und Schließen der Tür 4 mit dieser beweglich und stellt daher einen türseitigen Angriffspunkt
für den Dämpfer 21 dar. Aufgrund der Orientierung der Stirnfläche und ihres Kontakts
mit der drehbaren Rolle 27 werden im Wesentlichen keine quer zur als eine strichpunktierte
Gerade eingezeichneten Bewegungsrichtung der Kolbenstange 20 orientierten Kräfte auf
den Dämpfer 21 übertragen, die dessen innere Reibung erhöhen und zum Festklemmen führen
könnten.
[0028] Die Bewegungsrichtung der Kolbenstange 20 weicht in der dargestellten geschlossenen
Stellung des Scharniers 3 nur wenig von der Bewegungsrichtung der Rolle 27 ab. Wie
groß diese Abweichung sein darf, hängt von der Breite des Kopfes 26 und seiner Bewegungsfreiheit
ab. Sie muss klein genug sein, dass auf dem gesamten Weg, den die Kolbenstange 20
beim Öffnen der Tür 4 zurücklegt, von der als geschlossener, schraffiert ausgefüllter
Umriss dargestellten Ausgangsstellung bei geschlossener Tür 4 bis zu einer als gestrichelter
Umriss dargestellten Anschlagstellung, über die hinaus die Kolbenstange 20 bedingt
durch den Aufbau des Dämpfers 21 nicht vorrücken kann, die Rolle 27 nicht von der
Stirnfläche des Kopfes 26 abgleitet. Im hier gezeigten Fall beträgt die Abweichung
in der Ausgangsstellung bei geschlossener Tür 4 ca. 20° und nimmt mit dem Vorrücken
des Kolbens auf nahezu 0° an der Anschlagstellung ab.
[0029] Da die Rolle 27 im Wesentlichen nur Kräfte in Längsrichtung der Kolbenstange 20 übertragen
kann, besteht keine Gefahr eines Verkantens der Kolbenstange 20 aufgrund der Relativbewegung
des Kopfes 26 und der Rolle 27 quer zur Kolbenstange 20.
[0030] Fig. 5 zeigt schematisch einen Schnitt durch den Dämpfer 21. Der Dämpfer hat zwei
Kammern 28, 29 beiderseits eines beweglichen Kolbens 30. Die Kammern 28, 29 kommunizieren
miteinander über eine oder mehrere enge Durchgänge 31 des Kolbens 30. Wenn beim Schließen
der Tür der Dämpfer 21 gestaucht wird und infolgedessen die rechte Kammer 29 verkleinert
wird, strömt Flüssigkeit über einen Durchgang 31 in die linke Kammer 28, und die Viskosität
der sich stauenden Flüssigkeit erzeugt eine Gegenkraft, die sich inelastisch der Stauchung
des Dämpfers 21 widersetzt. Da gleichzeitig die Kolbenstange 20 in den Dämpfer 21
hinein geschoben wird, verringert sich das Volumen der Kammer 29 stärker, als das
der Kammer 28 zunimmt, und das in den Kammern 28, 29 enthaltene Gas wird komprimiert.
Hierdurch baut sich eine elastische Rückstellkraft auf, die dazu führt, dass die Kolbenstange
20 nach dem Öffnen der Tür 4 selbsttätig wieder bis zur gestrichelten Stellung der
Fig. 4 ausfährt. Das Verhältnis zwischen der von der überströmenden Flüssigkeit verursachten
inelastischen Gegenkraft, die sich jeder Verschiebung des Kolbens 30, egal in welche
Richtung, widersetzt, zu der elastischen Kraft des komprimierten Gases, die den Kolben
30 in die ausgefahrene Stellung treibt, ist übür das Verhältnis von Gas zu Flüssigkeit
in den Kammern 28, 29 willkürlich einstellbar. Die elastische Kraft kann daher gering
genug gehalten werden, damit die Tür 4 sicher in ihrer geschlossenen Stellung gehalten
wird, sei es durch die Schließkraft einer Magnetdichtung zwischen Tür 4 und Korpus
oder durch eine Feder des Scharniers 3, die die Tür 4 in ihre geschlossene Stellung
zieht.
[0031] Wie man leicht sieht, kann der Dämpfer 21 sowohl bei einem Kältegerät in Tischbauweise
als auch bei einem Einbaugerät eingesetzt werden, und seine Wirksamkeit ist unabhängig
von eventuellen Toleranzen seiner Einbaulage bei Einbau in eine Möbelnische. Sogar
Abmessungstoleranzen des Korpus selber haben allenfalls geringe Auswirkungen auf die
Wirkung des Dämpfers, da die Hebelarmlänge, mit der er auf die Tür 4 einwirkt, im
Wesentlichen nur durch die Gestalt des Hinterlegteils 5 und die Geometrie des Scharniers
3 bestimmt ist und diese Teile herkömmlicherweise unabhängig vom Korpus mit höherer
Präzision als dieser vorgefertigt werden und ihre Position relativ zueinander durch
die Lage der Schraubdome 9, 12, der Schrauböffnungen des Fußstücks 16, der Finger
25 und der Vertiefungen 14 festgelegt ist. Es ist daher nicht erforderlich, höhere
Anforderungen als bei einem dämpferlosen Kältegerät an die Maßhaltigkeit des Korpus
zu stellen, um ein reproduzierbares Funktionieren des Dämpfers 21 zu gewährleisten.
1. Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, mit einem Korpus (1, 2), einer an dem
Korpus (1, 2) angelenkten Tür (4) und einem zwischen türseitigen und korpusseitigen
Angriffspunkten (27; 33) angeordneten Dämpfer (21), der zum Dämpfen zumindest einer
Schließbewegung der Tür (4) dehnbar und stauchbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (21) in eine am Korpus (2) gebildete Aufnahme (7) von dessen Frontseite
(2a) her zumindest abschnittsweise eingreift.
2. Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (7) als längliche Vertiefung ausgebildet ist, die von der Frontseite
(2a) des Korpus (2) zugänglich ist.
3. Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahme (7) zumindest annähernd zur Rückseite des Korpus (2) hin erstreckt.
4. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (7) als sacklochartiger Hülsenkörper ausgebildet ist, dessen Öffnung
an der Frontseite (2a) mündet.
5. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens wenn die Tür (4) nahe ihrer geschlossenen Stellung ist, ein zwischen der
Stauch- und Dehnrichtung des Dämpfers (21) und der Bewegungsrichtung des türseitigen
Angriffspunktes (27) aufgespannter Winkel kleiner als 45° ist.
6. Kältegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauch- und Dehnrichtung und die Bewegungsrichtung im Wesentlichen parallel sind.
7. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsfreiheit des Dämpfers (21) kleiner als die des türseitigen Angriffspunktes
(27) ist und dass ein Kontakt zwischen dem Dämpfer (21) und dem türseitigen Angriffspunkt
(27) verloren geht, wenn die Tür (4) über eine Grenzstellung hinaus geöffnet ist.
8. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauch- und Dehnrichtung des Dämpfers (21) in Bezug zum Korpus (1, 2) fest ist.
9. Kältegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der türseitige Angriffspunkt (27) und ein ihn berührender Kopf (26) des Dämpfers
(21) quer zur Stauch- und Dehnrichtung gegeneinander beweglich sind.
10. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der türseitige Angriffspunkt (27) Teil eines Mehrgelenkscharniers (3) ist, das die
Tür (4) mit dem Korpus (1, 2) verbindet.
11. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontseite (2) in Höhe der Aufnahme (7) durch ein Hinterlegteil (5) verstärkt
ist.
12. Kältegerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die als Hülsenkörper ausgebildete Aufnahme (7) mit dem Hinterlegteil (5) verbunden
ist.
13. Kältegerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (10) mit dem Hinterlegteil (5) einteilig, insbesondere einstoffig
ausgebildet ist.
14. Kältegerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Hinterlegteil (5) in einer Spritz- oder Gusstechnik gefertigt ist.
15. Kältegerät nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Scharnier (3), das die Tür (4) mit dem Korpus (1, 2) verbindet, an dem Hinterlegteil
(5) verankert ist.
16. Kältegerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Hinterlegteil (5) einen Abschnitt (8) umfasst, der sich hinter einer Seitenfläche
(1) des Korpus (1, 2) erstreckt, und dass ein Fußstück (16) des Scharniers (3) an
diesem Abschnitt (8) verankert ist.
17. Kältegerät nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Hinterlegteil (5) wenigstens zwei Verankerungspunkte (9, 12, 14) für das Fußstück
(16) des Scharniers (3) aufweist und dass die Aufnahme (7) von den Verankerungspunkten
(9, 12, 14) umgeben ist.
18. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gegenkraft, die der Dämpfer (21) der Schließbewegung der Tür (4) entgegensetzt,
wenigstens überwiegend inelastisch ist.
19. Kältegerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenkraft teilweise elastisch ist.