[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät,
das zum schnellen Kühlen von Getränkeflaschen geeignet ist.
[0002] In herkömmlichen Kältegeräten hat ein Benutzer verschiedene Optionen, um Getränkeflaschen
zu kühlen. Bei den meisten Haushaltskühlschränken ist Platz für Getränkeflaschen in
einem Türabsteller vorgesehen. Wenn ein Benutzer in einem solchen Türabsteller eine
Weinflasche von 0,7 Liter Inhalt und einer Temperatur von 25°C platziert, dann dauert
es ca. 4 Stunden, bis die Flasche samt Inhalt auf unter 10°C abgekühlt ist. Kürzere
Zeiten von zirka 120 Minuten sind in einem Umluft-Kältegerät erreichbar, in welchem
Kaltluft durch ein Gebläse zwangsumgewälzt wird, oder indem die Flasche in unmittelbarer
Nachbarschaft zu einem - üblicherweise an der Rückwand des Geräts angebrachten - Verdampfer
platziert wird.
[0003] Noch kürzere Abkühlzeiten sind erreichbar, wenn die Flasche in ein Gefrierfach eingelegt
wird. Hier ist eine Abkühlung von 25°C auf 10°C in ca. 40 Minuten erreichbar. Hierbei
besteht jedoch das Problem, dass der Benutzer die Flasche rechtzeitig wieder entnehmen
muss, um eine Unterkühlung des Inhalts zu vermeiden. Wenn die erforderliche Abkühlzeit
deutlich überschritten wird, kann es zum Gefrieren des Inhalts und damit zum Platzen
der Flasche kommen.
[0004] Aus
DE 10 2004 035 017 A1 ist ein Kältegerät bekannt, bei dem ein Flüssigkeitsreservoir über eine flexible
Folie in engem thermischen Kontakt mit einem Verdampfer steht. Die Flüssigkeit dient
als ein thermischer Ballast, der, ohne die relative Einschaltdauer des Verdichters
zu vergrößern, die Dauer der einzelnen Einschaltphasen verlängert und dadurch den
Wirkungsgrad des Kältegeräts verbessert. Ein direkter Kontakt der Folie mit in dem
Kältegerät aufbewahrtem Kühlgut ist nicht vorgesehen. Das Flüssigkeitsreservoir behindert
daher die Wärmeübertragung von Kühlgut zu einem darüber angeordneten Verdampfer.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät zu schaffen, in dem Flaschen
ohne Gefahr der Unterkühlung in kurzer Zeit abgekühlt werden können. Die Aufgabe wird
gelöst, indem bei einem Kältegerät mit wenigstens einem Verdampfer und einem in engem
thermischen Kontakt mit dem Verdampfer stehenden, von einer flexiblen Folie begrenzten
Flüssigkeitsreservoir die Folie einen Lagerplatz für eine Flasche begrenzt.
[0006] Indem die Folie in Kontakt mit der Flasche verformt wird, wird unabhängig von der
Gestalt der Flasche eine große Kontaktfläche erhalten, auf der Wärme hocheffizient
von der Flasche auf die Flüssigkeit übertragen werden kann. Die übertragene Wärme
wird anschließend über den Verdampfer abgeführt.
[0007] Der Lagerplatz der Flasche ist vorzugsweise unter dem Flüssigkeitsreservoir angeordnet,
so dass ein oberer Bereich der Flasche gekühlt wird. Indem abgekühlter Inhalt in der
Flasche absinkt, kommt ständig neuer, wärmerer Inhalt in Kontakt mit der gekühlten
Oberfläche der Flasche, wodurch eine schnelle Abkühlung zusätzlich gefördert wird.
[0008] Um einen engen thermischen Kontakt zwischen dem Flüssigkeitsreservoir und dem Verdampfer
zu schaffen, kann der Verdampfer in das Flüssigkeitsreservoir eintauchen.
[0009] Eine andere Möglichkeit ist, dass der Verdampfer eine Oberfläche des Reservoirs bildet.
So kann auch innerhalb des Reservoirs thermische Konvektion der darin enthaltenen
Flüssigkeit für eine schnellere Übertragung genutzt werden.
[0010] Ein enger thermischer Kontakt zwischen Verdampfer und Flüssigkeitsreservoir kann
auch durch einen Wärmeträgerkreislauf gebildet sein, der einen in Kontakt mit dem
Verdampfer stehenden Wärmetauscher und einen in Kontakt mit dem Flüssigkeitsreservoir
stehenden Wärmetauscher aufweist.
[0011] Eine besonders effiziente Wärmeübertragung ist möglich, wenn der Wärmeträgerkreislauf
als Thermosiphon ausgebildet ist.
[0012] Der Wärmeträgerkreislauf und das Flüssigkeitsreservoir können in einer entnehmbaren
Baueinheit verbunden sein, so dass sie, wenn sie nicht gebraucht werden, aus dem Kältegerät
entfernt werden können und nicht unnötig Platz in diesem beanspruchen.
[0013] Ein Verdampfer, der in üblicher Weise auch zum Kühlen eines Innenraumes des Kältegeräts
dient, kann zweckmäßigerweise eine erste und eine zweite Region aufweisen, von denen
die erste in engerem thermischen Kontakt mit dem Flüssigkeitsreservoir steht als die
zweite. Eine Kältemittelleitung des Verdampfers verläuft in einem solchen Fall vorzugsweise
zuerst durch die erste und anschließend durch die zweite Region des Verdampfers, um
zunächst das Flüssigkeitsreservoir zu kühlen. Kältemittel, das in der ersten Region
noch nicht verdunstet ist, kann dann noch in der zweiten Region des Verdampfers genutzt
werden.
[0014] Das Flüssigkeitsreservoir kann, wenn es nicht zur Kühlung einer Flasche dient, so
wie in
DE 10 2004 035 017 A1 beschrieben als thermischer Ballast für den Innenraum wirken.
[0015] Die Einspeisung von flüssigem Kältemittel in den Verdampfer sollte möglichst schnell
zu einer Abkühlung des Innenraums führen. Um eine schnelle Abkühlung zu erreichen,
wenn das Flüssigkeitsreservoir gerade nicht zur Kühlung einer Flasche genutzt wird,
sollte ein Wegeventil vorgesehen sein, über das eine Kältemittelleitung der zweiten
Region unter Umgehung der ersten Region mit Kältemittel versorgbar ist.
[0016] Die erste Region des Verdampfers kann zweckmäßigerweise ein an einer Wand eines Innenraums
des Kältegeräts angeordnetes vertikales Plattensegment umfassen, während die zweite
Region zum Kühlen des Flüssigkeitsreservoirs ein horizontales Segment umfasst.
[0017] Diese zwei Regionen können auf einer einstückigen Verdampferplatte ausgebildet sein,
zum Beispiel indem diese Verdampferplatte an einer Grenze zwischen den zwei Regionen
abgewinkelt ist.
[0018] Um das Flüssigkeitsreservoir im Innenraum des Kältegeräts kühlen zu können, ist es
zweckmäßig, wenn wenigstens ein Teil des Verdampfers in den Innenraum eingreift. Um
Zahl und Größe von Durchbrüchen in einem den Innenraum begrenzenden Innenbehälter
zu minimieren, ist es daher zweckmäßig, wenn der Verdampfer vollständig innerhalb
des Innenbehälters angeordnet ist.
[0019] An dem Lagerplatz kann ein Fühler zum Erfassen der Anwesenheit oder Nichtanwesenheit
einer Flasche angeordnet sein.
[0020] Dieser Fühler kann zum Beispiel dazu dienen, das oben erwähnte Wegeventil in Abhängigkeit
von der Anwesenheit oder Nichtanwesenheit einer Flasche zu steuern. Er kann aber auch
dazu dienen, eine Solltemperatur eines Innenraums des Kältegeräts zu reduzieren, wenn
der Fühler eine Flasche erfasst. Dadurch ist es möglich, das Flüssigkeitsreservoir
auf eine niedrigere Temperatur als die normale Solltemperatur des Innenraums abzukühlen
und eine extrem schnelle Abkühlung der Flasche zu bewirken, ohne dass sich dies kurzfristig
auf die Temperatur des Innenraums in der Umgebung der Flasche signifikant auswirkt.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch ein Kältegerät gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Verdampfer des in Fig. 1 gezeigten Kältegeräts;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den oberen Bereich eines Kältegerät gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Verdampfer des Kältegeräts aus Fig. 3;
- Fig. 5
- einen zu Fig. 3 analogen Schnitt gemäß einer dritten Ausgestaltung;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den Verdampfer der dritten Ausgestaltung;
- Fig. 7
- einen zu Fig. 3 analogen Schnitt gemäß einer vierten Ausgestaltung; und
- Fig. 8
- einen Schnitt durch das Flüssigkeitsreservoir und eine in Kontakt mit ihm platzierte
Flasche, der die Platzierung einer Symmetrieachse der Flasche in Bezug zu dem Flüssigkeitsreservoir
verdeutlicht.
[0022] Das in Fig. 1 in einem schematischen Schnitt gezeigte Kältegerät hat in an sich bekannter
Weise einen Korpus 1, der aus einem einteilig aus Kunststoff-Flachmaterial tiefgezogenen
Innenbehälter 2 und mehreren Außenwandplatten 3 zusammengefügt ist. Ein Hohlraum zwischen
dem Innenbehälter 2 und den Außenwandplatten 3 ist mit Isolationsmaterial 4 ausgeschäumt.
Eine Tür, die in üblicher Weise den Innenraum 5 des Korpus abschließt, ist in der
Figur weggelassen.
[0023] Der Innenraum 5 ist durch horizontale Kühlgutträger 6, von denen in der Figur nur
einer dargestellt ist, in Fächer gegliedert. Das oberste dieser Fächer, mit 7 bezeichnet,
ist zur schnellen Kühlung von Flaschen 8 ausgerüstet.
[0024] Ein Verdampfer 9 ist innerhalb des Innenbehälters 2 angeordnet. Er umfasst eine erste
Region 10 in Form einer vertikalen Platte, die von einer Rückwand des Innenbehälters
2 durch einen Spalt 11 beabstandet ist. Eine zweite Region 12 ist durch eine dicht
unter der Decke des Innenbehälters angeordnete horizontale Platte gebildet. Während
die Platte der ersten Region 10 sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Innenbehälters
2 erstreckt, entspricht die Breite der zweiten Region 12 in etwa dem Durchmesser einer
handelsüblichen Getränkeflasche.
[0025] Ein Flüssigkeitsreservoir 13, zum Beispiel in Form eines an seinen Enden zugeschweißten
Schlauchs aus einer flexiblen, reißfesten Kunststofffolie, ist an einer Unterseite
der zweiten Region 12 befestigt, beispielsweise durch eine großflächige Verklebung
mit einer dünnen Schicht eines gut Wärme leitenden Klebstoffs. Die Unterseite des
Schlauchs ist im Kontakt mit einer auf dem Kühlgutträger 6 platzierten Flasche 8 verformbar,
so dass sich die Folie großflächig und eng an die Flasche 8 anschmiegt.
[0026] Ein Fühler zur Erfassung der Flasche 8 ist hier durch einen elektrischen Schalter
14 gebildet, der in einer Ecke zwischen Decke und Rückwand des Innenbehälters 2 neben
der zweiten Region 12 des Verdampfers 9 angeordnet ist und einen Betätigungsarm 15
aufweist, der unter die zweite Region 12 ausgreift, um vom Boden der dort platzierten
Flasche 8 betätigt zu werden. Die Funktion des Schalters 14 wird später erläutert.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Verdampfer 9 in einer flach ausgebreiteten Konfiguration,
vor seinem Einbau in den Korpus 1. Der Verdampfer 9 ist in an sich bekannter Weise
aus zwei Blechzuschnitten in Rollbond-Technik gefertigt, das heißt, eine Kältemittelleitung
16 wird zunächst in Form einer Rinne in eines der beiden Bleche eingeprägt, und anschließend
werden die beiden Bleche flächig miteinander verlötet. Die beiden Bleche sind im Wesentlichen
kongruent und haben jeweils die Form eines Rechtecks mit einer über einen Rand des
Rechtecks überstehenden Zunge. Die Zunge ist vorgesehen, um nach dem Verbinden der
beiden Bleche miteinander abgewinkelt zu werden und die zweite Region 12 zu bilden,
während die beiden Rechtecke die erste Region 10 bilden.
[0028] Die Kältemittelleitung 16 umfasst zwei Einspritzstellen 17, 18, die jeweils über
eine Kapillare 19 bzw. 20 und ein Wegeventil 21 sowie einen nicht dargestellten, an
sich bekannten Verflüssiger mit einem Druckanschluss eines ebenfalls nicht dargestellten
Verdichters verbunden sind. Von den Einspritzstellen 17, 18 ausgehende Abschnitte
22, 23 der Kältemittelleitung 16 treffen an einem Punkt 24 des Verdampfers 9 aufeinander.
Der Abschnitt 22 führt im Wesentlichen ohne Umwege von der Einspritzstelle 17 zu dem
Punkt 24, während der Abschnitt 23 eine Schleife durch die Region 12 bildet. Vom Punkt
24 aus erstreckt sich die Kältemittelleitung 16 in Mäandern über die gesamte Region
10 bis zu einem Ausgang 25, der mit einem Sauganschluss des Verdichters verbunden
ist.
[0029] Der Schalter 14 kann eine oder beide der nachfolgend beschriebenen Wirkungen haben:
- 1. Der Schalter 14 steuert das Wegeventil 21. Wenn eine Flasche 8 unter dem Flüssigkeitsreservoir
13 liegt und den Schalter 14 betätigt, versorgt das Wegeventil 21 den Leitungsabschnitt
23 und kühlt so das Reservoir 13; wenn keine Flasche vorhanden ist, führt das Wegeventil
21 das Kältemittel über die Kapillare 20 und den Leitungsabschnitt 22 an der Region
12 vorbei und kühlt ausschließlich die Region 10.
- 2. Bei nicht betätigtem Schalter 14 ist der Verdichter in herkömmlicher Weise anhand
einer vom Benutzer einstellbaren ersten Solltemperatur thermostatgeregelt. Diese liegt
bei einem Kühlschrank üblicherweise deutlich über 0°C. Wenn der Schalter 14 eine Flasche
8 erfasst, führt dies dazu, dass diese herkömmliche Thermostatregelung außer Kraft
gesetzt wird, und stattdessen wird der Betrieb des Verdichters anhand einer knapp
über 0°C liegenden zweiten Solltemperatur betrieben. Diese zweite Solltemperatur kann
vom Hersteller des Geräts fest vorgegeben sein; es kann aber auch dem Benutzer die
Möglichkeit gegeben werden, die zweite Solltemperatur am Gerät einzustellen. Aufgrund
der Herabsetzung der Solltemperatur kann die Region 12 des Verdampfers 9 im Laufe
eines Flaschenkühlvorgangs tiefere Temperaturen erreichen, als dies bei einem Betrieb
mit der ersten Solltemperatur möglich wäre. Solch eine tiefe Temperatur führt zu einer
schnellen Abkühlung des Reservoirs 13 und infolge dessen auch der Flasche 8. Die Temperatur
des Kältemittels bei Verlassen des Abschnitts 12 ist infolge des intensiven Wärmeaustauschs
nicht wesentlich verschieden von derjenigen Temperatur, die das Kältemittel beim Betrieb
mit der ersten Solltemperatur an der Einspritzstelle 17 oder 18 erreicht, so dass
die zum Kühlen des restlichen Innenraums verfügbare Kühlleistung sich nicht maßgeblich
ändert.
[0030] Einer nicht gezeichneten Weiterbildung zufolge kann zusätzlich zu einem herkömmlicherweise
am Innenbehälter 2 für die thermostatische Steuerung des Verdichterbetriebs angebrachten
Temperatursensor ein zweiter Temperatursensor am Flüssigkeitsreservoir 13 angebracht
sein. Mit Hilfe dieses zweiten Temperatursensor s kann das Kältegerät in einem Bereitschaftsmodus
betrieben werden, in welchem das Flüssigkeitsreservoir 13 auch dann, wenn der Schalter
14 keine Flasche erfasst, auf einer tieferen Temperatur als der Rest des Innenraums
5 gehalten werden kann, indem der Verdampfer 9 immer dann über die Kapillare 20 mit
Kältemittel beaufschlagt wird, wenn die Temperatur des Reservoirs 13 über einer für
es vorgegebenen dritten Solltemperatur liegt, und Kältemittel über die Kapillare 19
zugeführt wird, wenn das Flüssigkeitsreservoir 13 sich an der dritten Solltemperatur
oder darunter befindet, der Innenraum 5 aber über der ersten Solltemperatur.
[0031] Wenn das Kältegerät den oben beschriebenen Bereitschaftsmodus unterstützt, können
der Schalter 14 oder andere Mittel zur Erfassung der Anwesenheit einer Flasche 8 entfallen,
da sie nicht mehr erforderlich sind, um das Reservoir 13 auf eine niedrigere Temperatur
als den übrigen Innenraum 5 zu bringen.
[0032] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das Oberteil des Korpus 1 eines Kältegeräts gemäß
einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung, und Fig. 4 zeigt eine zu Fig. 2 analoge
Draufsicht auf einen Verdampfer 9 des Geräts. Der Verdampfer 9 hat gemäß dieser zweiten
Ausgestaltung im Wesentlichen die gleiche Gestalt wie bei der ersten Ausgestaltung,
er ist jedoch abweichend von dieser zwischen dem Innenbehälter 2 und dem Isolationsmaterial
4 angeordnet. Zwar beeinträchtigt der Innenbehälter 2 die Wärmeübertragung zwischen
der Region 12 des Verdampfers 9 und dem im Innenbehälter 2 angebrachten Flüssigkeitsreservoir
13, doch entfällt die Notwendigkeit, Kältemittelleitungen durch Öffnungen des Innenbehälters
2 hindurchzuführen und diese gegen das Isolationsmaterial 4 abzudichten, was die Fertigung
des Geräts vereinfacht und verbilligt und für einen Benutzer die Reinigung des Innenraums
5 vereinfacht. Zur Erfassung der Anwesenheit einer Flasche 8 ist anstelle des Schalters
14 ein berührungslos arbeitender Sensor 26, z.B. ein induktiver Sensor, an der Rückwand
des Innenbehälters 2 auf Seiten des Isolationsmaterials 4 angeordnet. Um eine Erfassung
der Flasche 8 durch elektromagnetische Wechselwirkung mit dem Sensor 26 zu ermöglichen,
ist in Höhe des Sensors 26 ein Ausschnitt 27 aus den Blechen des Verdampfers 9 ausgespart.
[0033] Bei der in Fig. 5 und 6 wiederum anhand eines Schnitts und einer Draufsicht auf den
Verdampfer dargestellten Ausgestaltung ist die erste Region 10 des Verdampfers aus
zwei rechteckigen Blechen im Rollbond-Verfahren gefertigt, und die zweite Region 12
des Verdampfers 5 ist durch einen Rohrbogen 29 gebildet, der in das Flüssigkeitsreservoir
13 eintaucht. Die Enden des Rohrbogens 29 sind in Anschlussstellen 30 der im Rollbond-Verfahren
angefertigten ersten Region 10 des Verdampfers 9 eingefügt und darin verlötet. Um
die Gefahr eines Lecks zu minimieren, ist das Reservoir 13 hier vorzugsweise als ein
doppelwandiger Beutel ausgestaltet, in dessen Inneres der Rohrbogen 29 der Region
12 eingreift, und dessen Wand mit der Wärmeträgerflüssigkeit ausgefüllt ist. So ist
eine Wärmeübertragung zwischen dem Verdampfer 9 und dem Flüssigkeitsreservoir 13 nicht
nur an der Unterseite der Region 12, sondern auch an ihrer Oberseite möglich.
[0034] Um die Wärmeaustauschoberfläche zwischen Verdampfer 5 und Flüssigkeitsreservoir 13
möglichst groß zu machen, kann, wie in Fig. 6 gezeigt, zwischen die zwei Schenkel
des Rohrbogens 29 eine metallische Platte 28 eingelötet sein.
[0035] Das beutelförmige Reservoir 13 kann einfach von vorn auf das freie Ende des Rohrbogens
29 aufgezogen sein. Dies hat zwar den Vorteil, dass das Reservoir 13 bei Nichtgebrauch
bequem entfernt werden kann, doch es ist schwierig, einen intensiven Wärmetransfer
zwischen Wärmeträgerflüssigkeit und der Unterseite des Rohrbogens 29 und der Platte
28 zu gewährleisten. Um eine schnelle Kühlung zu erreichen, ist es daher auch hier
vorteilhaft, das Reservoir 13 am Verdampfer 9 zu verkleben. Das verklebte Reservoir
13 ist jedoch bei Nichtgebrauch allenfalls unter erheblichen Schwierigkeiten aus dem
Gerät entfernbar.
[0036] Eine Ausgestaltung, bei der die Vorrichtungen zur Flaschenkühlung vollständig aus
dem Innenraum 5 entfernbar sind, ist in Fig. 7 gezeigt. Hier ist das Flüssigkeitsreservoir
13 an der Unterseite eines so genannten Thermosiphons 31 befestigt. Der Thermosiphon
31 ist ein Hohlkörper, in dem ein Wärmeträgermaterial teils in flüssigem, teils in
gasförmigem Zustand vorliegt. Bei den im Innenraum 5 herrschenden bzw. in der Flasche
8 zu erreichenden Temperaturen kommt als Wärmeträgermedium zum Beispiel Pentan in
Betracht. Dieses bildet eine Flüssigkeitsschicht an einer flachen Unterseite 32 des
Thermosiphons 31, die in großflächigem Kontakt mit dem Reservoir 13 erwärmt wird.
Durch Wärmeeintrag vom Reservoir 13 verdampftes Wärmeträgermedium kondensiert an einer
seitlichen Flanke 33 des Thermosiphons 31, die in engem Kontakt mit einer ebenen Oberfläche
des Verdampfers 9 steht. Durch den Phasenübergang des Wärmeträgermediums ermöglicht
der Thermosiphon 31 einen schnellen Transport von großen Wärmemengen über Entfernungen
von vielen Zentimetern. Der Thermosiphon 31 kann einfach mit Hilfe eines Hakens 34
an einer Oberkante des plattenförmigen Verdampfers 9 aufgehängt sein, so dass er bei
Nichtgebrauch mühelos abgehängt und aus dem Innenraum 5 entnommen werden kann.
[0037] Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch eine Flasche 8 im Kontakt mit dem Flüssigkeitsreservoir
13 gemäß einer bevorzugten Weiterbildung. Die hier gezeigte Weiterbildung basiert
auf dem Flüssigkeitsreservoir 13 der Fig. 5, und die doppelwandige Struktur des Reservoirs
13 mit einer sich eng um den Rohrbogen 29 und die Platte 28 schmiegenden inneren Haut
35 des Beutels ist deutlich zu erkennen. Das Wesentliche der Weiterbildung ist jedoch
die Platzierung der Flasche 8 in Bezug zum Reservoir 13, die bei allen übrigen Ausgestaltungen
in gleicher Weise realisierbar ist. Die Flasche 8 ist durch ein sie aufnehmende Rinne
36 asymmetrisch in Bezug zum Reservoir 13 fixiert, so dass eine Kontaktfläche 37,
auf der sich Flasche 8 und Reservoir 13 berühren, auf einer Seite der Flasche 8, hier
rechts von einer strichpunktierten Mittellinie, größer als auf der entgegengesetzten
Seite ist. Die daraus resultierende stärkere Abkühlung der rechten Hälfte der Flasche
8 treibt eine Konvektionsbewegung des Flascheninhalts im Uhrzeigersinn an, wie durch
einen Pfeil in Fig. 8 veranschaulicht. Aufgrund der asymmetrischen Kühlung kann sich
diese Konvektionsbewegung in kurzer Zeit ausbilden und trägt erheblich zu einer schnellen
Abkühlung des Flascheninhalts bei, da ständig neuer, noch relativ warmer Flascheninhalt
an der Kontaktfläche 37 entlangstreicht.
1. Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät mit wenigstens einem Verdampfer (9) und
einem in engem thermischem Kontakt mit dem Verdampfer (9) stehenden, von einer flexiblen
Folie begrenzten Flüssigkeitsreservoir (13), dadurch gekennzeichnet, dass die Folie einen Lagerplatz für eine Flasche (8) begrenzt.
2. Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerplatz unter dem Flüssigkeitsreservoir (13) angeordnet ist.
3. Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (9) in das Flüssigkeitsreservoir (13) eintaucht.
4. Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (9) eine Oberseite des Reservoirs (13) bildet.
5. Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der enge thermische Kontakt durch einen Wärmeträgerkreislauf gebildet ist, der einen
in Kontakt mit dem Verdampfer (9) stehenden Wärmetauscher (33) und einen in Kontakt
mit dem Flüssigkeitsreservoir (13) stehenden Wärmetauscher (32) aufweist.
6. Kältegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeträgerkreislauf als Thermosiphon (31) ausgebildet ist.
7. Kältegerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeträgerkreislauf und das Flüssigkeitsreservoir (13) in einer entnehmbaren
Baueinheit verbunden sind.
8. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (9) eine erste und eine zweite Region (10, 12) aufweist, von denen
die erste (12) in engerem thermischem Kontakt mit dem Flüssigkeitsreservoir (13) steht
als die zweite (10), und dass eine Kältemittelleitung (16) des Verdampfers (9) zuerst
durch die erste (12) und anschließend durch die zweite Region (10) verläuft.
9. Kältegerät nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein Wegeventil (21), über das eine Kältemittelleitung der zweiten Region (10) unter
Umgehung der ersten Region (12) mit Kältemittel versorgbar ist.
10. Kältegerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Region (10) ein an einer Wand eines Innenraums des Kältegeräts angeordnetes
vertikales Plattensegment umfasst und dass die erste Region (12) ein horizontales
Segment umfasst.
11. Kältegerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Regionen (10, 12) auf einer einstückigen Verdampferplatte ausgebildet sind.
12. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (9) innerhalb eines Innenbehälters (2) des Kältegeräts angeordnet
ist.
13. Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Lagerplatz ein Fühler (14; 26) zum Erfassen einer Flasche (8) angeordnet ist.
14. Kältegerät nach Anspruch 13, soweit auf Anspruch 9 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass das Wegeventil (21) in Abhängigkeit von dem Fühler (14; 26) gesteuert ist.
15. Kältegerät nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerschaltung eingerichtet ist, eine Soll-Temperatur eines Innenraums (5)
des Kältegeräts zu reduzieren, wenn der Fühler (14; 26) eine Flasche erfasst.