[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rückstoßimpulserzeuger für einen Waffensimulator
mit einem Kraftspeicherelement und einer verschiebbaren Impulsmasse, die beim Betätigen
eines Auslöseelements durch das Kraftspeicherelement von einer gespannten in eine
entspannte Position verschoben wird, um einen Rückstoßimpuls zu erzeugen. Generell
kann mit dem Rückstoßimpulserzeuger der Rückstoß unterschiedlichster Waffen simuliert
werden. Bevorzugt eignet sich der hier betroffene Rückstoßimpulserzeuger für Handfeuerwaffensimulatoren.
[0002] Aus der
DE 27 26 396 C2 ist eine Vorrichtung zur Simulierung der Rückstoßkraft einer Waffe bekannt. Dafür
ist eine baulich von der Waffe getrennte Rückstoßerzeugungseinrichtung vorgesehen,
die eine einstellbare Rückstoßkraft auf den Lauf der Waffe überträgt. Aufgrund der
Baugröße ist diese Vorrichtung stationär an einem Schießstand aufzustellen und insbesondere
für die Ankopplung an Gewehre geeignet. Durch den von außen auf das Gewehr einwirkenden
Hebelmechanismus verändern sich die Handhabungseigenschaften der Waffe erheblich,
so dass die Schießsimulation nur teilweise den tatsächlichen Gegebenheiten beim Gebrauch
der Waffe entspricht.
[0003] Die
DE 36 31 262 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Schusssimulation für eine Handfeuerwaffe. In dem
Handfeuerwaffensimulator wird dazu das Verschlussstück durch elektro-magnetische oder
gasdruckbetätigte Antriebsmittel gegen die Kraft der Schließfeder in die Öffnungsstellung
bewegt. In dieser Konstellation müssen entweder starke Antriebselemente verwendet
werden oder die erzeugbare Rückstoßkraft ist zu gering. Für die Erzeugung großer Rückstoßsimulationskräfte
würde ein sehr starker Elektromagnet benötigt werden, der baulich in Handfeuerwaffen
kaum unterzubringen ist und der außerdem einen großen Energieverbrauch hat. Wenn stattdessen
eine Gasdruckpatrone als Antriebsmittel verwendet wird, müsste diese bei Bereitstellung
realistischer Kräfte häufig ausgetauscht werden. Die Anbringung einer Gasdruckpatrone
im vorderen Bereich des Laufes der Handfeuerwaffe, wie es in der Druckschrift vorgeschlagen
wird, verhindert außerdem die gleichzeitige Anordnung eines Zielsystems im vorderen
Laufabschnitt, der für einen vollständigen Handfeuerwaffensimulator ebenfalls benötigt
wird.
[0004] Die
DE 103 50 307 A1 zeigt ein Simulationsgerät zur Nachahmung der halb- und vollautomatischen Funktion
einer Schusswaffe. Ein beispielsweise im Waffenverschluss angeordneter Treibgasbehälter
ist mit einem Zylinder verbunden und treibt über ein Ventil einen beweglichen Kolben
an. Auch hier sind die tatsächlich erzielbaren Rückstoßkräfte wesentlich geringer
als bei einer echten Schussabgabe, da durch beschränkte Treibgasmengen nicht so große
Kräfte aufgebracht werden können, wie sie bei der Zündung einer Patrone entstehen.
[0005] In der
EP 1 043 561 A2 ist ein Waffensimulator beschrieben, der insbesondere in einem Kampfpanzer eingesetzt
werden kann. Ein Schlitten dient dabei dem Transport eines Übungsgeschosses. Der Schlitten
wird von zwei parallelen Spindeln angetrieben.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen verbesserten Rückstoßimpulserzeuger
für einen Waffensimulator bereit zu stellen, welcher realitätsnahe Rückstoßkräfte
erzeugt und gleichzeitig die Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Insbesondere
soll der häufige Wechsel von Treibgaspatronen vermieden werden. Ebenso sind unerwünschte
starke elektromagnetische Felder zu vermeiden, wie sie durch starke Elektromagneten
erzeugt werden. Außerdem soll der Waffensimulator die Abmessungen, das Gewicht, Balance
und Form einer echten Waffe, insbesondere einer Handfeuerwaffe nicht überschreiten
und trotz Anbringung des Rückstoßimpulserzeugers ausreichend Platz für die Montage
einer Zielfindungs- oder Zielerfassungseinheit bieten. Schließlich soll der Rückstoßimpulserzeuger
an verschiedene Feuerwaffensimulatoren universell anpassbar sein, so dass sowohl Pistolen,
Langwaffen als auch sonstige einen Rückstoß erzeugende Waffen damit ausgerüstet werden
können.
[0007] Die genannte Aufgabe wird durch einen Rückstoßimpulserzeuger mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen erfüllt.
[0008] Erfindungsgemäß verwendet der Rückstoßimpulserzeuger einen Antrieb, beispielsweise
einen Elektromotor, der eine Spindel antreibt, über welche eine Kupplung sowie eine
angebundene Impulsmasse von der entspannten Position in die gespannte Position bewegt
werden, unter gleichzeitiger Spannung des Kraftspeicherelements, welches beispielsweise
als Auslösefeder, pneumatisches Element, Schwungrad oder dergleichen ausgebildet sein
kann. Nachfolgend wird als ein typisches Beispiel für eine Impulsmasse ein Schlitten
einer Handfeuerwaffe betrachtet, welcher gemeinsam mit der Kupplung die bewegte Masse
darstellt, die den simulierten Rückstoßimpuls generiert. In anderen Ausführungsformen
können andere Bauteile die Impulsmasse bilden. Für die Verschiebung des Schlittens
in die gespannte Position greift die Kupplung im eingekuppelten Zustand vorzugsweise
drehbeweglich in die Spindel ein, so dass sie bei Drehung der Spindel entlang dieser
verschoben wird, wie dies generell von einem Lineargetriebe bekannt ist. Sobald der
Schlitten die gespannte Position erreicht hat, wird die Kupplung durch ein Auskuppelmittel
in einen ausgekuppelten Zustand geschaltet. Beim Betätigen des Auslöseelements, welches
beispielsweise durch einen Abzug gebildet ist, beschleunigt das Kraftspeicherelement
den Schlitten und die daran angebrachte, ausgekuppelte Kupplung (gemeinsam mit der
Impulsmasse) vorzugsweise entgegen der Schussrichtung. Diese Beschleunigung und insbesondere
das Anschlagen des Schlittens in der entspannten Position simulieren die Rückstoßkraft
realitätsnah. Schließlich ist ein Einkuppelmittel vorhanden, welches die Kupplung
wieder in den eingekuppelten Zustand schaltet, sobald der Schlitten die entspannte
Position erreicht hat, um diesen erneut in die gespannte Position zu bringen, zur
Vorbereitung einer weiteren Schusssimulation.
[0009] Bei dem Elektromotor handelt es sich vorzugsweise um einen bürstenlosen Synchronmotor,
der hohe Drehzahlen (ca. 20.000
-1 bis 80.000
-1) realisiert. Der Elektromotor kann in einer bevorzugten Ausführungsform über ein
Getriebe an die Spindel gekoppelt sein oder auch als getriebeloser Direktantrieb agieren.
Das Getriebe ist beispielsweise mit einem Untersetzungsverhältnis von 2:1 bis 5:1
ausgeführt und kann eine Drehrichtungsumkehr bewirken. Von Bedeutung ist es, dass
eine relativ hohe Drehzahl der Spindel (bzw. ein hohes Drehmoment bei kleinerer Drehzahl)
erreicht wird, um den Schlitten in kurzer Zeit von der entspannten in die gespannte
Position zu bringen. Diese Zeit entspricht der Dauer des automatischen Nachladens
bei halbautomatischen Handfeuerwaffen und sollte vorzugsweise weniger als eine Sekunde
in Anspruch nehmen. Um solche schnellen Nachladezeiten zu simulieren wird der Elektromotor
während einer Schussfolge vorzugsweise dauerhaft angetrieben, sodass beim Einkuppeln
der Kupplung sofort die Antriebskräfte auf den Schlitten wirken. Dies hat außerdem
den Vorteil, dass das zwangsläufig auf den Handfeuerwaffensimulator wirkende Anlaufdrehmoment,
welches beim Anlaufen und Abbremsen des Elektromotors entsteht, während der Schussfolge
nicht mehr auftritt, wodurch sich Zielfehler vermeiden oder reduzieren lassen. Demselben
Zweck dient bei einer abgewandelten Ausführungsform eine symmetrisch aufgebaute Kupplung,
die von zwei gegenüberliegenden Seiten in die Spindel eingreift, sodass sich die dadurch
auftretenden Momente weitgehend kompensieren.
[0010] Ebenso ist eine Ausführungsform zweckmäßig, die zwei gegenläufig drehende Spindeln
verwendet, welche gleichzeitig in die Kupplung eingreifen. Durch entsprechende Gewindegestaltung
wird die axiale Verschiebung der Kupplung von beiden Gewindespindeln hervorgerufen,
während sich die auftretenden Momente kompensieren.
[0011] Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform umfasst der Rückstoßimpulserzeuger einen
oder mehrere Sensoren, welche der Erfassung der aktuellen Lage des Schlittens bzw.
der Impulsmasse, der Kupplung und des Abzugs bzw. des Auslöseelements dienen. Durch
Auswertung der Sensorsignale kann der Ablauf im Rückstoßimpulserzeuger gesteuert werden
und es lassen sich bestimmte besondere Schießsituationen simulieren, wie beispielsweise
ein leeres Magazin oder eine Ladehemmung.
[0012] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückstoßimpulserzeugers,
unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine geschnittene Seitenansicht eines Handfeuer- waffensimulators mit einem erfindungsgemäßen
Rück- stoßimpulserzeuger in einer entspannten Position;
- Fig. 2:
- eine geschnittene Detailansicht des Rückstoßimpulser- zeugers;
- Fig. 3:
- eine geschnittene Seitenansicht des Handfeuerwaffen- simulators mit dem Rückstoßimpulserzeuger
in gespann- ter Position sowie eine perspektivische Detailansicht eines Auslösewinkels
im Moment der Freigabe der Kupp- lung bei Betätigung des Abzugs;
- Fig. 4:
- eine Detailansicht mit einem Schlittenfanghebel in aktivierter Stellung;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht der Kupplung.
[0013] Fig. 1 zeigt in einer Schnittansicht einen Handwaffenfeuersimulator, der in Formgebung
und Abmessung möglichst präzise einer echten Handfeuerwaffe (hier einer Pistole) nachgebildet
ist, um die Simulation realitätsnah gestalten zu können. Der Simulator umfasst ein
Pistolengehäuse mit einem Handgriff 01, in welchem ein Magazinschacht vorgesehen ist.
Anstelle eines gewöhnlichen Patronenmagazins ist im Magazinschacht ein Simulationsmagazin
02 eingesetzt, welches beispielsweise einen elektrischen Akkumulator 03 als Energiequelle
enthält. Weiterhin ist ein Schlitten 04 vorgesehen, der auf einer Schlittenführung
05 in Schussrichtung gleitet. Der Handfeuerwaffensimulator umfasst darüber hinaus
einen Abzug 06 und einen Lauf 07. Ein Rückstoßimpulserzeuger ist in axialer Richtung
der Laufs 07 angeordnet.
[0014] Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung der wichtigsten Elemente des Rückstoßimpulserzeugers
in einer Schnittansicht. Ein Elektromotor 08, der beispielsweise mit 50.000 Umdrehungen
pro Minute betrieben wird, ist über ein Getriebe 09 an eine Spindel 10 gekoppelt,
um diese zur Drehung zu veranlassen. Das Getriebe 09 kann beispielsweise ein Untersetzungsverhältnis
von 3:1 realisieren, sodass die Spindel 10 noch immer mit hohen Drehzahlen von etwa
10.000
-1 betrieben wird, gleichzeitig aber die erforderlichen Kräfte aufbringen kann, um eine
als Kraftspeicherelemente wirkende Auslösefeder 11 zu spannen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform realisiert das Getriebe 09 eine Drehrichtungsumkehr, was den Vorteil
mit sich bringt, dass der vom Elektromotor 08 erzeugte Drehimpuls bezogen auf die
axiale Ausrichtung des Handfeuerwaffensimulators weitgehend durch den gegensinnigen
Drehimpuls des Getriebes 09 und der Spindel 10 kompensiert wird. Auf eine Drehimpulskompensation
kann verzichtet werden, wenn die bewegten Massen relativ zur Gesamtmasse der Simulationswaffe
klein sind.
[0015] Die Auslösefeder 11 ist in der dargestellten Ausführungsform als Schraubenfeder ausgeführt,
die sich um die Spindel 10 erstreckt und zwischen dem Getriebe 09 und einer Kupplung
12 verläuft. Andere Kraftspeicherelemente können ebenfalls genutzt werden. In anderen
Ausführungen können veränderte Kombinationen aus Antrieb und Speicherelement genutzt
werden, wie beispielsweise eine Direktantrieb, ein pneumatischer Antrieb oder ein
Elektromagnet mit Kondensator oder Speicherspule.
[0016] An der Kupplung 12 ist der Schlitten 04 befestigt, sodass dieser bei einer axialen
Verschiebung der Kupplung 12 mit bewegt wird. Das vom Getriebe 09 abgewandte Ende
der Spindel 10 ist in einem gehäusefesten Spindellager 13 gelagert.
[0017] In den Fig. 1 und 2 befindet sich die Kupplung 12 und der daran angebrachte Schlitten
04 in einer entspannten Position I, in welcher die Kupplung 12 vom Getriebe 09 entfernt
ist und die Auslösefeder 11 weitgehend entspannt ist.
[0018] Fig. 2 zeigt die Kupplung 12 im eingekuppelten Zustand, in welchem mehrere Kugeln
14 in die Spindel 10 eingreifen. Anstelle der Kugeln 14 können abgewandelte Eingriffelemente
wie z.B. Kegel oder Stifte verwendet werden. Wenn die Spindel 10 in Drehung versetzt
wird, führt dies zu einer axialen Bewegung der Kupplung 12 in Richtung zum Getriebe
09. Dadurch wird die Auslösefeder 11 komprimiert und der Schlitten 04 in eine gespannte
Position II verfahren (Fig. 3).
[0019] Beispielsweise durch einen ersten Sensor 15 wird ermittelt, ob sich die Kupplung
12 aus der gespannten Position weg bewegt hat. Kann dies festgestellt werden, wird
der Elektromotor 08 in Betrieb gesetzt, um die Spindel 10 anzutreiben und die Kupplung
12 mit der angekoppelten Impulsmasse erneut in die gespannte Position zu verfahren.
Damit wird eine Beschleunigung des Bewegungsablaufs erreicht, da der Motor schon beschleunigt
wird, während die Impulsmasse noch in Richtung der entspannten Position verfährt,
zur Erreichung einer hohen Kadenz. Abhängig von der Steuerung kann der Elektromotor
dafür aus einem Ruhezustand oder einem Leerlaufzustand aktiviert und in einen Volllastzustand
versetzt werden. Um eine hohe Schussfrequenz (Kadenz) zu ermöglichen ist es zweckmäßig,
den Elektromotor nach dem Auskuppeln der Kupplung nicht abzuschalten sondern nur seine
Drehzahl zu reduzieren und ihn damit in einen Leerlaufzustand zu versetzen. Der Volllastzustand
wird durch Erhöhung der Drehzahl dann schneller erreicht, insbesondere noch während
der Zeitspanne, in welcher der Schlitten von der gespannten in die entspannte Position
zurück geschleudert wird. Bei geringer Kadenz kann die Motordrehzahl weiter gedrosselt
werden oder der Motor wird ganz abgeschaltet.
[0020] Die Kupplung 12 ist so gestaltet, dass sie automatisch in Eingriff gelangt, sobald
die entspannte Position I erreicht ist. Am einfachsten geschieht dies über mechanische
Einkuppelmittel, die beim Anschlag der Kupplung in der entspannten Position auf diese
einwirken, um das Einkuppeln der Kugeln 14 in die Spindel 10 zu bewirken. Die Kupplung
wird weiter unten detailliert in Bezug auf Fig. 5 beschrieben.
[0021] Ein zweiter Sensor 16 generiert ein zweites Sensorsignal, sobald der Schlitten 04
in der gespannten Position II angekommen ist und damit die Auslösefeder 11 gespannt
ist. Zu diesem Zeitpunkt wird die Kupplung 12 ausgekuppelt, sodass der Motor und die
Spindel im Leerlauf weiter drehen können, ohne dass eine weitere axiale Verschiebung
der Kupplung und des daran angebrachten Schlittens erfolgt. Das Auskuppeln kann bei
Erreichen der gespannten Position durch eine mechanische Einwirkung eines Auskuppelmittels
auf die Kupplung realisiert werden oder in Reaktion auf das zweite Sensorsignal durch
einen Aktor veranlasst werden.
[0022] Fig. 3 zeigt den Handfeuerwaffensimulator mit dem Rückstoßimpulserzeuger in der gespannten
Position II im Moment des Betätigens des Abzugs 06 (Abb. a). Wie aus der Detailansicht
(Abb. b) erkennbar ist, werden durch die Betätigung des Abzugs zwei seitlich der Kupplung
angeordnete Auslösewinkel 17 verschwenkt, um die zuvor durch diese Auslösewinkel blockierte
Kupplung 12 freizugeben (anstelle der Auslösewinkel kann auch eine Sperrklinke oder
ein ähnliches Element verwendet werden). Dadurch kann sich die Auslösefeder 11 entspannen
und die Kupplung wird mit dem Schlitten 04 entgegen der Schussrichtung axial beschleunigt,
bis der Schlitten in der entspannten Position I anschlägt. Das Entspannen der Auslösefeder
11, der durch das Anschlagen der bewegten Massen ausgelöste Impuls und das Beschleunigen
des Schlittens nach vorn durch sofortiges erneutes Spannen der Auslösefeder 11 simulieren
den Rückstoß bei der Schussabgabe.
[0023] In der in Fig. 4 gezeigten Detailansicht ist ein Schlittenfanghebel 19 in einer aktivierten
Position gezeigt, in welcher die Verstellung der Auslösewinkel 17 zur Freigabe der
Kupplung 12 verhindert wird. In der Nähe des Abzugs 06 ist dafür ein dritter Sensor
20 (Fig. 1) angebracht, dessen Sensorsignal die Abgabe des simulierten Schusses signalisiert.
Eine Steuereinheit (nicht dargestellt) kann das dritte Sensorsignal auswerten, beispielsweise
um die Anzahl der ausgelösten Schüsse zu zählen und bei "geleertem" Magazin einen
Fanghebelaktor 21 zu aktivieren. Der Fanghebelaktor 21 verschwenkt den Schlittenfanghebel
19, welcher in den Schlitten eingreift, so dass dieser in der entspannten Position
I verbleibt, bezogen auf die Kupplungsposition. Die Auslösefeder wird gespannt, auch
wenn der Schlitten in der entspannten Position verbleibt. Das Kraftspeicherelement
selbst befindet sich in einer gespannten Position. Der Schlittenfanghebel 19 lässt
sich nur durch manuelles Betätigen in seine Ruhelage zurück bringen.
[0024] Am Abzug 06 kann weiterhin ein vierter Sensor (nicht dargestellt) angeordnet sein,
der bereits die Startphase einer Schussauslösung detektiert, beispielsweise indem
das Abkrümmen des Abzugs erfasst wird, noch bevor der Druckpunkt des Abzugs überschritten
und der Schuss ausgelöst wird. Das vierte Sensorsignal signalisiert, dass die Schussabgabe
unmittelbar bevorsteht. Beispielsweise kann der Elektromotor damit frühzeitig in den
Volllastzustand gebracht werden, um noch höhere Kadenzen realisieren zu können.
[0025] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform besitzt weiterhin eine Sperre, insbesondere
einen Sperrklinkenaktor 22, welcher von einer Aufsichtsperson während der Benutzung
des Handfeuerwaffensimulators aktiviert werden kann. Der Sperrklinkenaktor 22 betätigt
eine Sperrklinke, welche die Auslösewinkel 17 daran hindert, die Kupplung 12 in der
gespannten Position II freizugeben. Auf diese Weise lässt sich eine Ladehemmung simulieren.
Das Steuersignal für den Sperrklinkenaktor 22 kann beispielsweise über eine drahtlose
Kommunikationsverbindung von einer externen Steuereinheit an den Handwaffensimulator
übermittelt werden.
[0026] Generell kann auch ein abgewandelter Mechanismus als Sperre verwendet werden. Ein
solcher abgewandelter Sperrmechanismus wird beispielsweise durch einen Sensor detektiert,
welcher eine Aktor steuert. Dies gestattet auch, das Verhalten des Abzugs an unterschiedliche
Simulatoren oder Zustände anzupassen. Eine solche mechanische Entkopplung des Abzugs
verhindert auch eine ungewollte Selbstauslösung, die bei Erschütterungen andernfalls
auftreten kann.
[0027] Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, verbleibt aufgrund des kompakten Aufbaus
des Rückstoßimpulserzeugers im vorderen Abschnitt des Laufs 7 ausreichend Bauraum,
um dort eine Zielerfassungseinheit 23 zu montieren, deren Einzelheiten für die Rückstoßimpulserzeugung
aber nicht von Bedeutung sind.
[0028] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Kupplung 12 in einer Schnittansicht im Detail.
Die Kupplung 12 besitzt ein Kupplungsgehäuse 25, in welchem eine axial verschiebbare
Kuppelgruppe 26 eingesetzt ist. Wie bereits oben erwähnt, greift die Kupplung im eingekuppelten
Zustand mit Kugeln 14 in die Spindel 10 ein. Dazu schlägt die zur entspannten Position
I gerichtete Seite 27 der Kuppelgruppe an einen Anschlag (Einkuppelmittel) in dieser
entspannten Position II an, sodass die Kuppelgruppe 26 axial verschoben wird. Dies
bewirkt eine Verschiebung von beispielsweise acht Betätigungsstiften 28, die parallel
zur Spindel 10 umfangsverteilt in der Kupplung angeordnet sind. Dadurch werden die
Kugeln 14 in die Wendelnut der Spindel 10 gepresst, womit die Kupplung in den eingekuppelten
Zustand versetzt und von der sich drehenden Spindel zu einer axialen Bewegung veranlasst
wird. Sobald die Kupplung 12 in der gespannten Position II angekommen ist, schlägt
sie mit der dieser zugewandten Seite 29 der Kuppelgruppe 26 wiederum an einem Anschlag
(Auskuppelmittel) an. Die Betätigungsstifte 28 werden entgegengesetzt verschoben,
sodass die Kugeln 14 die Wendelnut der Spindel 10 verlassen und die Kupplung in den
ausgekuppelten Zustand versetzt wird. Ein wichtiger Vorteil der Kupplung besteht in
der Möglichkeit des Einkuppelns bei unter Volllast drehender Spindel, womit eine hohe
Kadenz unterstützt wird.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 01
- Handgriff
- 02
- Simulationsmagazin
- 03
- elektrischer Akkumulator
- 04
- Schlitten
- 05
- Schlittenführung
- 06
- Abzug
- 07
- Lauf
- 08
- Elektromotor
- 09
- Getriebe
- 10
- Spindel
- 11
- Auslösefeder
- 12
- Kupplung
- 13
- Spindellager
- 14
- Kugeln
- 15
- erster Sensor
- 16
- zweiter Sensor
- 17
- Auslösewinkel
- 18
- -
- 19
- Schlittenfanghebel
- 20
- dritter Sensor
- 21
- Fanghebelaktor
- 22
- Sperrklinkenaktor
- 23
- Zielerfassungseinheit
- 24
- -
- 25
- Kupplungsgehäuse
- 26
- Kuppelgruppe
- 27
- zur entspannten Position gerichtete Seite der Kuppelgruppe
- 28
- Betätigungsstifte
- 29
- zur gespannten Position gerichtete Seite der Kuppelgruppe
1. Rückstoßimpulserzeuger für einen Waffensimulator mit einem Kraftspeicherelement (11)
und einer verschiebbaren Impulsmasse (04), die beim Betätigen eines Auslöseelements
(06) durch das Kraftspeicherelement (11) von einer gespannten in eine entspannte Position
verschoben wird, um einen Rückstoßimpuls zu simulieren, wobei der Rückstoßimpulserzeuger
weiterhin umfasst:
- einen Antrieb (08), der eine Spindel (10) antreibt;
- eine mit der Impulsmasse (04) und dem Kraftspeicherelement (11) verbundene Kupplung
(12), die in einem eingekuppelten Zustand in die Spindel (10) eingreift und bei Drehung
der Spindel (10) längs dieser verschoben wird, um entgegen der vom Kraftspeicherelement
(11) aufgebrachten Kraft die Impulsmasse (04) in die gespannte Position zu bringen;
- ein Auskuppelmittel, welches die Kupplung (12) in einen ausgekuppelten Zustand schaltet,
wenn die Impulsmasse (04) die gespannte Position erreicht hat;
- ein Einkuppelmittel, welches die Kupplung (12) in den eingekuppelten Zustand schaltet,
wenn die Impulsmasse (04) die entspannte Position erreicht hat.
2. Rückstoßimpulserzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein Elektromotor (08) ist, der über ein drehzahlwandelndes Getriebe (09)
oder getriebelos an die Spindel (10) angekoppelt ist.
3. Rückstoßimpulserzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Sensor (15) angeordnet ist, der detektiert, ob die Kupplung (12) die gespannte
Position verlassen hat, wobei das generierte erste Sensorsignal verwendet wird, um
den Antrieb (08) zu beschleunigen.
4. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Auslösemittel (17) besitzt, welches die Kupplung (12) nach dem Auskuppeln
zunächst in der gespannten Position hält und beim Betätigen des Auslöseelements (06)
freigibt, um in die entspannte Position überzugehen.
5. Rückstoßimpulserzeuger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Sperrmechanismus besitzt, der von einem Sperrmechanismusaktor (22) in eine
Sperrposition verschwenkbar ist, in welcher er das Auslösemittel (17) blockiert, um
die Freigabe der Kupplung (12) zu verhindern.
6. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Impulsmasse durch einen Schlitten (04) und die an diesen angekoppelte Kupplung
(12) gebildet ist.
7. Rückstoßimpulserzeuger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Schlittenfanghebel (19) besitzt, der von einem Fanghebelaktor (21) in eine
Fangposition verschwenkbar ist, um den Schlitten (04) in der gespannten Position zu
arretieren.
8. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (12) eine Kuppelgruppe (26) mit mindestens einem Eingriffelement (14)
besitzt, welche im eingekuppelten Zustand in die Spindel (10) eingreift.
9. Rückstoßimpulserzeuger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (12) mehrere Kupplungskugeln (14) besitzt, die sich umfangsseitig zur
Achse der Spindel (10) verteilt angeordnet sind.
10. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die gespannte Position des Schlittens (04) in Schussrichtung vor der entspannten
Position liegt.
11. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftspeicherelement (11) eine Schraubenfeder ist, in deren Achse die Spindel
(10) angeordnet ist.
12. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass seine Bestandteile derart im Waffensimulator angeordnet sind, dass der vordere Abschnitt
eines Laufs (07) für den Einbau einer Zielfindungs- oder Zielerfassungseinheit (23)
zur Verfügung steht.
13. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (08) während einer mehrere Schüsse simulierenden Schussfolge nicht
abgeschaltet wird.
14. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Auskuppelmittel durch einen Anschlag gebildet ist, der die Kupplung (12) beim
Einfahren in die gespannte Position in den ausgekuppelten Zustand schaltet.
15. Rückstoßimpulserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Einkuppelmittel durch einen Anschlag gebildet ist, der die Kupplung (12) beim
Einfahren in die entspannte Position in den eingekuppelten Zustand schaltet.