[0001] Die Erfindung betrifft ein Wirkmittelwurfsystem zum Abschuss nicht-letaler Wirkmittel
von einem Fahrzeug, insbesondere einem Polizei- oder Militärfahrzeug mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, an militärischen Fahrzeugen Wurfanlagen für Nebelkerzen und dergleichen
anzuordnen, bei denen Wurfkörper mittels einer Treibladung aus einem Wurfbecher heraus
abschießbar sind. Derartige Wurfanlagen sind zum Beispiel in
DE 2420862 A1,
DE 3706213 A1 und
EP 1 128 152 A2 beschrieben.
[0003] Bei diesen bekannten Wurfanlagen werden Wurfkörper mit relativ großem Kaliber verwendet,
die mittels einer elektrischen Zündung abgefeuert werden.
[0004] Die Erfindung geht aus von an sich bekannten nicht-letalen Wirkmitteln, die beispielsweise
als 40 mm - Nebelpatronen oder 40 mm - Reizstoffpatronen vorliegen und mittels eines
mechanischen Schlagbolzens gezündet werden.
[0005] Durch das geänderte Einsatzprofil der Bundeswehr und ihrer Partner hat sich das Spektrum
der verwendeten Fahrzeuge sowie die Bewaffnung und das benötigte Schutzniveau verändert.
Es werden in steigendem Umfang kleine und leichte Fahrzeuge eingesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wirkmittelwurfsystem zum Abschuss nicht-letaler
Wirkmittel mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so auszugestalten,
dass es leicht und kompakt aufgebaut, unter Schutz nachladbar, leicht zu bedienen
und rasch einsatzfähig ist, wobei es aus dem Inneren des Fahrzeugs heraus bedient
wird. Es soll in der Lage sein, den spontanen Schutz bei Angriffen von Gegnern mit
konventioneller Bewaffnung zu realisieren und durch den Einsatz von Reizstoffen Maßnahmen
zur Deeskalation zu unterstützen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0007] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Halterungsvorrichtung, über welche
ein oder mehrere Abschussvorrichtungen am Fahrzeug angeordnet sind, mit einem schwenkbaren
Werferarm zu versehen, an dem die Abschussvorrichtungen befestigt sind. Der Werferarm
kann aus einer in Richtung zum Fahrzeug hin abgesenkten Ruhestellung, in der auch
das Beladen der Abschussvorrichtungen mit Wirkmittelpatronen durchgeführt werden kann,
in eine aufgerichtete Abschuss-Stellung hochgeschwenkt werden. Wie weiter unten anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert, kann das System sehr kompakt und platzsparend
aufgebaut werden und beispielsweise auf dem Dach eines Fahrzeugs angeordnet sein.
Es ist sehr rasch einsatzfähig, unter Schutz nachladbar und gestattet je nach der
speziellen Ausbildung sehr unterschiedliche Anwendungsarten. So können beispielsweise
je nach Ausbildung und Ausrichtung der Abschussvorrichtungen die Wirkmittel beispielsweise
zur Erzeugung von Nebel gefächert oder beim Abschuss von Reizstoffen zielgerichtet
abgefeuert werden. Es sind Einzelschüsse oder auch Salvenschüsse möglich. Bei besonders
vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemässen Wirkmittelwurfsystems ist eine
Magazinbox im Schwenkbereich des Werferarms angeordnet, aus der in der Ruhestellung
des Werferarms diesem vollautomatisch neue Wirkmittelpatronen zugeführt werden können.
[0008] Im folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen Ausführungsbeispiele für das
Wirkmittelwurfsystem nach der Erfindung näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- In perspektivischer, schematischer Darstellung ein militärisches Kraftfahrzeug mit
einem Wirkmittelwurfsystem;
- Fig. 2
- in perspektivischer, leicht vergrößerter Darstellung das Wirkmittelwurfsystem des
Fahrzeugs nach Fig. 1 in der Ruhestellung des Werferarms;
- Fig. 3
- in einer Darstellung analog Fig. 2 das Wirkmittelwurfsystem in der Abschuss-Stellung
des Werferarms;
- Fig. 4
- eine schematisierte Längsschnittdarstellung durch das Wirkmittelwurfsystem nach Fig.
2;
- Fig. 5
- in einer Darstellung analog Fig. 4 das Wirkmittelwurfsystem nach Fig. 3;
- Fig. 6
- das Wirkmittelwurfsystem nach Fig. 5 in einer Draufsicht;
- Fig. 7
- in einer Darstellung analog Fig. 6 das Wirkmittelwurfsystem in einer Abwurfstellung
des Werferarms;
- Fig. 8
- in einer Teildarstellung eine andere Ausführungsform des Wirkmittelwurfsystems in
Ruhestellung des Werferarms;
- Fig. 9
- in einer Darstellung analog Fig. 8 das Wirkmittelwurfsystem in der Abschuss-Stellung
des Werferarms;
- Fig. 10
- in perspektivischer, vergrößerter Darstellung die Haltevorrichtung des Werferarms
des Wirkmittelwurfsystems nach den Figuren 1 bis 7;
- Fig. 10 A
- in gegenüber Fig. 10 noch einmal vergrößerter Teildarstellung eine Schlagbolzenzündvorrichtung;
- Fig. 10 B
- in einer Darstellung analog Fig. 10 A einen Munitionserkennungssensor;
- Fig. 11
- in einer Darstellung analog Fig. 1 ein militärisches Kraftfahrzeug mit einer anderen
Ausführungsform des Wirkmittelwurfsystems in Ruhestellung des Werferarms;
- Fig. 11 A
- in einer Teildarstellung analog Fig. 11 das Wirkmittelwurfsystem nach Fig. 11 in Abschuss-Stellung
des Werferarms;
- Fig. 12
- in gegenüber Fig. 11 vergrößerter Darstellung das Wirkmittelwurfsystem gemäß Fig.
11;
- Fig. 13
- in einer Darstellung analog Fig. 12 das Wirkmittelwurfsystem nach Fig. 11 A;
- Fig. 14
- in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines Ladestreifens für
das Wirkmittelwurfsystem nach den Figuren 1 bis 10;
- Fig. 15
- in einer Darstellung analog Fig. 14 eine gefächerte Ausführungsform des Ladestreifens;
- Fig. 16
- ein Bediengerät für das Wirkmittelwurfsystem nach Figuren 1 bis 13;
- Fig. 17
- in perspektivischer, explodierter Darstellung eine als Wurfmodul ausgebildete Abschussvorrichtung;
- Fig. 18
- das Wurfmodul nach Fig. 17 im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 19
- in explodierter Darstellung ein Aufnahmelager zur Halterung des Wurfmoduls nach Figuren
17 und 18;
- Fig. 20
- in einer Darstellung analog Fig. 18 Wurfmodul und Aufnahmelager im zusammengebauten
Zustand;
- Fig. 21
- einen Grundrahmen zur Befestigung von Wurfmodulen nach Fig. 20;
- Fig. 22
- den Grundrahmen nach Fig. 21 mit einem Rahmenteil;
- Fig. 23
- den Grundrahmen nach Fig. 21 mit daran befestigten Wurfmodulen nach Fig. 20;
- Fig. 24
- eine andere Ausführungsform des Grundrahmens mit Wurfmodulen.
[0009] Fig. 1 zeigt ein militärisches Kraftfahrzeug F1, auf dessen Dach ein in Fig. 1 mit
WWS gekennzeichnetes Wirkmittelwurfsystem angeordnet ist. Den Figuren 2 bis 7 ist
der nähere Aufbau dieser Ausführungsform des Wirkmittelwurfsystems zu entnehmen.
[0010] Das System besitzt einen um eine horizontale Schwenkachse 1.2 (Fig. 4) schwenkbaren
Werferarm 1, der über eine Halterungsvorrichtung 1.1 an der Dachplatte des Fahrzeugs
F1 angeordnet ist. Am äußeren freien Ende des Werferarms 1 befindet sich ein Halteelement
1.3, an dem in weiter unten näher erläuterter Weise Abschussvorrichtungen 2 befestigt
sind.
[0011] Im Bereich des Werferarms 1 ist weiterhin eine Magazinbox 4 angeordnet. Der Werferarm
1 ist aus einer in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung um die Schwenkachse 1.2 in eine
in Fig. 3 dargestellte Abschuss-Stellung schwenkbar. In der Ruhestellung ist der Werferarm
1 in Richtung auf das Fahrzeug herabgeschwenkt und befindet sich derart oberhalb der
Magazinbox 4, dass das Halteelement 1.3 für die Abschussvorrichtungen 2 oberhalb einer
Ausgabeöffnung 4.1 der Magazinbox 4 liegt. In dieser Stellung wird der Werferarm 1
aufmunitioniert, das heißt es werden Abschussvorrichtungen 2, welche Wirkmittelpatronen
5 enthalten, an dem Halteelement 1.3 befestigt. Die Abschussvorrichtungen 2 sind in
weiter unten erläuterter Weise in einen Ladestreifen 3 integriert, so dass beim Laden
jeweils ein Ladestreifen 3 mit den Abschussvorrichtungen 2 und den Wirkmittelpatronen
5 automatisch in das Halteelement 1.3 eingeschoben und dort befestigt werden kann,
wobei die Vorrichtungen zum Einschieben und Befestigen der Ladestreifen nicht eigens
dargestellt sind. Der Werferarm wird dann mit dem Ladestreifen 3 in die Abschuss-Stellung
gemäß Fig. 3 und 5 hochgeschwenkt und es erfolgt der Abschuss (Pfeilrichtung S). Nach
dem Abschuss kann der Werferarm 1 um eine zur horizontalen Schwenkachse 1.2 senkrechte
Drehachse 1.4 (Fig. 5) in Pfeilrichtung A (Fig. 6) in eine in Fig. 7 dargestellte
Abwurfstellung verdreht werden, in welcher der Ladestreifen 3 in Pfeilrichtung W abgeworfen
wird. Beim Absenken des Werferarms 1 auf die Ausgabeöffnung 4.1 wird gleichzeitig
innerhalb der Magazinbox 4 ein weiterer Ladestreifen 3' mit Wirkmittelpatronen 5'
(Fig. 5) in Pfeilrichtung N nach vorne unter die Ausgabeöffnung 4.1 geschoben. Die
Ausgabeöffnung 4.1 ist mittels eines Deckels 4.2 verschließbar.
[0012] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Wirkmittelwurfsystems,
bei dem eine Magazinbox 14 nicht auf der Dachplatte, sondern an einer Seitenwand eines
nur andeutungsweise dargestellten Fahrzeugs F2 angeordnet ist. In dieser Magazinbox
14 werden die Ladestreifen 13 mit Abschussvorrichtungen 12 und Wirkmittelpatronen
15 vertikal übereinander angeordnet und es kann immer der oberste Ladestreifen 13
an dem Halteelement 11.3 des Werferarms 11 befestigt werden. Der Werferarm 11 ist
über die Halterungsvorrichtung 11.1 mit dem Fahrzeug verbunden und kann in der bereits
beschriebenen Weise aus einer in Fig. 8 dargestellten Ruhestellung in die in Fig.
9 dargestellte Abschuss-Stellung verschwenkt werden. Nach dem Abschuss und dem Abwurf
des verbrauchten Ladestreifens in der oben beschriebenen Weise wird der nächste Ladestreifen
nach oben geführt und an dem Halteelement 11.3 befestigt.
[0013] Fig. 10 zeigt in etwas genauerer Darstellung die Ausbildung des Halteelements 1.3
für die Ladestreifen 3. In dem Halteelement 1.3 befinden sich jeweils an Stellen,
die dem Boden der Wirkmittelpatronen 5 gegenüberliegen, eine Schlagbolzenzündvorrichtung
6 und ein Munitionserkennungssensor 7. Die Betätigung der Schlagbolzenzündvorrichtung
kann von einem Bediengerät 9 aus erfolgen, das in Fig. 16 schematisch dargestellt
ist und innerhalb des Fahrzeugs angeordnet ist. An diesem Bediengerät 9 befinden sich
auch Anzeigevorrichtungen für die Signale des Munitionserkennungssensors 7.
Die Schwenk- und Drehbewegungen des Werferarms 1 beziehungsweise 11 erfolgen durch
elektrische Antriebsmotoren einer Antriebs- und Steuervorrichtung, die in nicht dargestellter
Weise in die Halterungsvorrichtung 1.1 integriert ist. Die Bewegungen der Ladestreifen
3 beziehungsweise 13 in den Magazinboxen 4 beziehungsweise 14 erfolgen durch nicht
dargestellte Vorschubeinrichtungen.
[0014] Bei den oben dargestellten Ausführungsformen des Wirkmittelwurfsystems können die
als flaches, plattenförmiges Bauelement mit Einstecköffnungen für Wirkmittelpatronen
ausgebildeten Ladestreifen 3 beziehungsweise 13 mit den als einstückig angeformte
Abschussrohre 2 ausgebildeten Abschussvorrichtungen in sehr einfacher Weise ausgestaltet
sein. Wie in Fig. 14 dargestellt, kann der Ladestreifen aus einem Verbrauchsmaterial
beispielsweise Recycling-Kunststoff bestehen und nach der Nutzung entsorgt werden.
Die Ladestreifen mit den Abschussrohren können in unterschiedlicher Weise ausgebildet
sein. Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 liegen die Achsen der Abschussrohre 2 parallel
zueinander. Dies bedeutet, dass aus ihnen gezielte Einzelschüsse abgegeben werden
können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 15 ist der Ladestreifen 3" gekrümmt ausgebildet,
was zur Folge hat, dass die Abschussrohre 2" am Ladestreifen 3" derart angeordnet
sind, dass ihre Achsen vorgegebene Winkel miteinander einschließen. Mit einem solchen
Ladestreifen ist es möglich, eine Salve abzuschießen, bei der mit den ausgebrachten
Mitteln eine Flächenwirkung erzielt wird. Die Abschussrohre 2" können in ihrer Lage
durch zwischen ihnen angeordnete Halterungen 8 stabilisiert sein.
[0015] Die Figuren 11 bis 13 zeigen eine Variante der Ausführungsform nach den Figuren 1
bis 3 mit schwenkbarem Werferarm.
Auf dem Fahrzeug F3 ist über eine Halterungsvorrichtung 21.1 ein Werferarm 21 angeordnet,
der in ähnlicher Weise verschwenkbar und verdrehbar ist wie anhand von Fig. 1 bis
3 beschrieben. An seinem
äußeren Ende besitzt er ein Halteelement 21.3 zur Aufnahme von Ladestreifen 23 mit
Abschussvorrichtungen 22. Die Magazinbox 24 ist als Doppelmagazin ausgebildet mit
zwei Fächern 24.1 und 24.2, aus denen durch Verschwenken und Verdrehen des Werferarms
21 die Ladestreifen 23 zum Nachladen entnommen werden. In diesem Falle können die
in den beiden Fächern 24.1 und 24.2 der Magazinbox 24 magazinierten Ladestreifen 23
Wirkmittelpatronen unterschiedlicher Art enthalten und je nach Bedarf wird beim Nachladen
eines der beiden Fächer ausgewählt.
[0016] Die Figuren 17 bis 24 beziehen sich auf eine Ausführungsform des oben beschriebenen
Wirkmittelwurfsystems, bei dem die Abschussvorrichtungen etwas anders aufgebaut und
angeordnet sind als beispielsweise bei der Ausführungsform nach den Figuren 14 und
15. Jede Abschussvorrichtung ist aus zwei Bauelementen aufgebaut, nämlich einem Abschussrohr
16 und einem Aufnahmelager 17. Das Abschussrohr 16 wird in das Aufnahmelager 17 eingesteckt
und mittels eines Bajonettverschlusses 16.1 - 17.1 befestigt. Das Aufnahmelager 17
wird dann zusammen mit dem Abschussrohr 16 in eine Abfeuereinrichtung 18 eingeschoben
und mittels einer Nut-Federverbindung 17.2 - 18.1 in der Abfeuereinrichtung festgehalten.
Die Abfeuereinrichtung 18 enthält bei dieser Ausführungsform die bereits oben erwähnte
Schlagbolzenzündvorrichtung 19 mit elektrischen Zuleitungen 19.1 sowie den ebenfalls
bereits erwähnten Munitionserkennungssensor 20 mit elektrischer Leitung 20.1. Das
so ausgebildete Wurfmodul ist in Fig. 20 dargestellt.
[0017] Fig. 21 zeigt einen Grundrahmen 25, an dem über Halterungselemente 26 die in Fig.
20 dargestellten Wurfmodule mit Schraubverbindungen befestigt und zu einem Ladestreifen
konfektioniert werden, wie in Fig. 23 dargestellt. Der Grundrahmen 25 wird mit einem
Deckel 27 verschlossen und kann dann am Halteelement eines Werferarms, wie oben beschrieben,
befestigt werden. Grundsätzlich können aber diese Wurfmodule auch an anderen Abschusseinrichtungen,
also beispielsweise über entsprechende Adapter an einer Waffenstation angeordnet werden.
[0018] Fig. 24 zeigt eine andere Anordnungsart der Wurfmodule in zwei Reihen übereinander
an einem Grundrahmen 25', auf dem die Abfeuereinrichtungen 18' mit den Aufnahmelagern
17' befestigt sind. Die Abschussrohre 16' sind bei dieser Ausführungsform analog der
Ausführungsform nach Fig. 15 fächerförmig angeordnet.
1. Wirkmittelwurfsystem zum Abschuss nicht-letaler Wirkmittel von einem Fahrzeug, insbesondere
einem Polizei- oder Militärfahrzeug, mit mindestens einer über eine Halterungsvorrichtung
mit dem Fahrzeug verbundenen Abschussvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschussvorrichtung für mittels Schlagbolzen zündbare Wirkmittelpatronen am äußeren
Ende eines um mindestens eine horizontale Schwenkachse (1.2) schwenkbaren Werferarms
(1, 11, 21) angeordnet ist, der über die Halterungsvorrichtung (1.1) mit dem Fahrzeug
(F1, F2, F3) verbunden ist und der aus einer in Richtung zum Fahrzeug hin abgesenkten
Ruhestellung in eine aufgerichtete Abschuss-Stellung schwenkbar ist.
2. Wurfsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werferarm (1, 11, 21) mittels eines aus dem Inneren des Fahrzeugs heraus ansteuerbaren
Antriebsmotors aus der Ruhestellung in die Abschuss-Stellung und zurück verschwenkbar
ist.
3. Wurfsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine am Fahrzeug (F1, F2, F3) im Schwenkbereich des Werferarms (1, 11, 21) angeordnete
Magazinbox(4, 14, 24), aus dem in der Ruhestellung des Werferarms diesem vollautomatisch
in einem Ladevorgang Wirkmittelpatronen zuführbar sind.
4. Wurfsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Magazinbox (4, 14, 24) die Wirkmittelpatronen (5, 15) jeweils in Ladestreifen
(3) angeordnet sind und beim Ladevorgang am Werferarm (1, 11, 21) austauschbar angeordnete
leere Ladestreifen gegen mit Wirkmittelpatronen versehene Ladestreifen ausgetauscht
werden.
5. Wurfsystem nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Wirkmittelpatronen (5, 15) in einem gemeinsamen Ladestreifen (3)
befestigt sind und der Werferarm (1) ein Halteelement (1.3) zur austauschbaren Befestigung
mindestens eines Ladestreifens (3) aufweist, wobei in der Magazinbox(4) jeweils mehrere
Ladestreifen (3, 3') mit Wurfbechern (2, 2') und Wirkmittelpatronen (5, 5') magazinierbar
sind.
6. Wurfsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ladestreifen (3) als flaches, plattenförmiges Bauelement mit Einstecköffnungen
für Wirkmittelpatronen (5, 5') ausgebildet ist.
7. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ladestreifen (3) aus Kunststoffmaterial besteht.
8. Wurfsystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Ladestreifen (3) in Abschussrichtung ausgerichtete, jeweils die Einstecköffnungen
umgebende Abschussrohre (2) angeordnet sind, die insbesondere einstückig mit dem Ladestreifen
(3) verbunden sind.
9. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittelpatronen eines Ladestreifens (3") derart angeordnet sind, dass ihre
Achsen vorgegebene Winkel einschließen, wobei insbesondere zur Bildung der Winkel
zwischen den Achsen der Wirkmittelpatronen der Ladestreifen (3") eine vorgegebene
Krümmung aufweist.
10. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Halteelement (1.3) für die Ladestreifen (3) jeweils in den Bereichen der am Ladestreifen
befestigten Wirkmittelpatronen eine aus dem Inneren des Fahrzeugs (F1) heraus ansteuerbare
Schlagbolzenzündvorrichtung (6) sowie ein Munitionserkennungssensor (7) angeordnet
sind.
11. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Werferarm (1, 11, 21) eine weitere zur horizontalen Schwenkachse (1.2) senkrecht
stehende Drehachse (1.4) aufweist und durch eine Drehung und eine Schwenkung um beide
Achsen aus einer Ruhe- beziehungsweise Ladestellung in eine Abschuss-Stellung und
eine Abwurfstellung bringbar ist.
12. Wurfsystem nach Anspruch 3 und gegebenenfalls einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Magazinbox (4, 14, 24) die Wirkmittelpatronen (5, 15) bzw. Ladestreifen (3,
13, 23) in Reihen nebeneinander oder übereinander angeordnet sind und eine Vorschubeinrichtung
vorgesehen ist, durch welche nach dem Entnehmen einer Wirkmittelpatrone oder eines
Ladestreifens durch eine Ausgabeöffnung (4.1) eine weitere Wirkmittelpatrone beziehungsweise
ein weiterer Ladestreifen vor die Ausgabeöffnung (4.1) geführt wird.
13. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abschussvorrichtung aus zwei Bauelementen aufgebaut ist, nämlich einem Abschussrohr
(16) und einem Aufnahmelager (17), wobei das Abschussrohr (16) lösbar in das Aufnahmelager
(17) eingesetzt ist und das Aufnahmelager (17) zur Bildung eines Wurfmoduls lösbar
in eine eine Schlagbolzenzündvorrichtung (19) und einen Munitionserkennungssensor
(20) enthaltende Abfeuereinrichtung (18) eingesetzt ist, welche mit einem an der Halterungsvorrichtung
angeordneten Grundrahmen (25) zur Aufnahme mehrerer Wurfmodule verbunden ist, wobei
insbesondere das Abschussrohr (16) in das Aufnahmelager (17) in axialer Richtung eingesteckt
und insbesondere mittels Bajonettverschluss (16.1 - 17.1) befestigt ist.
14. Wurfsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittelpatronen durch das mit einer Durchgangsöffnung versehene Aufnahmelager
(17) hindurch in das Abschussrohr (16) einsteckbar sind.
15. Wurfsystem nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbolzenzündvorrichtung (19) sowie der Munitionserkennungssensor (20) über
elektrische Zuleitungen (19.1, 20.1) mit einem im Inneren des Fahrzeugs (F1, F2, F3)
angeordneten Bedien- und Anzeigegerät (9) verbunden sind.