[0001] Die Erfindung betrifft einen Triebzug, insbesondere Fernverkehrstriebzug, der mehrere
miteinander verbundene Wagen mit mindestens zwei Drehgestellen aufweist, wobei mindestens
einer der Wagen als Motorwagen ausgebildet ist, der mindestens eine Antriebseinrichtung
aufweist, wobei mindestens ein weiterer Wagen als Energieversorgungswagen ausgebildet
ist, der eine Energieversorgungseinrichtung für Wechselstrombetrieb für mindestens
eine Antriebseinrichtung aufweist, wobei mindestens noch ein weiterer der Wagen als
antriebsloser Zusatzwagen ausgebildet ist, der keine Antriebseinrichtung aufweist.
Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung eines solchen
Triebzuges.
[0002] Als Triebzug wird im Sinne der Erfindung jegliche Form von Verband von Wagen verstanden,
der in beide Richtungen fahrbar ist, wobei innerhalb des Verbands insbesondere mehrere
Motorwagen für einen verteilten Antrieb sorgen. Bei Motorwagen handelt es sich um
Wagen, die eine Antriebseinrichtung aufweisen und gleichzeitig zur Beförderung von
Passagieren und/oder Fracht dienen.
[0003] Davon zu unterscheiden sind lokbespannte Züge bzw. Triebkopfzüge, also von einer
Lokomotive bzw. einem Triebkopf gezogene und/oder geschobene Verbände.
[0004] Bei lokbespannten Zügen bzw. Triebkopfzügen kann zwar die Kapazität und Zuglänge
über die Anzahl der Wagen verändert werden, eine feinstufige Skalierung des Antriebs
ist aber nicht möglich, da Lokomotiven bzw. Triebköpfe naturgemäß über eine vergleichsweise
hohe Antriebsleistung verfügen. Auch sind der Anwendung von Lokomotiven und Triebköpfen
bei Fernverkehrs- bzw. Hochgeschwindigkeitszügen durch Vorschriften unter anderem
über die Begrenzung der Radsatzlasten, die Begrenzung der Länge der Züge etc. enge
Grenzen gesetzt. Zudem ist die Verwendung von Lokomotiven bzw. Triebköpfen bei Zügen
mit Geschwindigkeiten von mehr als 230 km/h technisch nicht sinnvoll bzw. unwirtschaftlich.
[0005] Bisher bekannte Triebzüge sind dabei immer als fest konfigurierte Züge ausgeführt,
bei denen eine Änderung der Zugkonfiguration technische Änderungen in der Hardware
der Züge erfordert bzw. die durch einfache Neukonfiguration der Züge erzielbare Flexibilität
hinsichtlich Antriebsleistung, Antriebsverteilung, Sitzplatzkapazität, Ausstattung
etc. im Sinne der Erfindung nicht ausreicht. Da Triebzüge gemäß Stand der Technik
einen im Betrieb unteilbaren Verband von Wagen darstellen, der im einfachsten Fall
einen Motorwagen und einen fest damit gekuppelten Energieversorgungswagen, in der
Regel aber noch andere fest gekuppelte Wagen aufweist (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Motorwagen,
http://de.wikipedia.org/wiki/Zugbildung), ist bei den bekannten Zügen dieser Bauart,
insbesondere bei Fernverkehrs- bzw. Hochgeschwindigkeitszügen, eine ausreichende Flexibilität
im Sinne der Erfindung nicht gegeben.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Triebzug der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine erhöhte Flexibilität hinsichtlich
Antriebsleistung, Antriebsverteilung, Sitzplatzkapazität und Ausstattung gewährleistet
ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist auch, ein entsprechendes Verfahren zur
Herstellung eines Triebzuges anzugeben.
[0007] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird bei einem Triebzug der eingangs
genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Patentanspruch 1 gelöst.
Im wesentlichen ist also erfindungsgemäß vorgesehen, dass alle Motorwagen und alle
Energieversorgungswagen Bestandteil von Antriebsmodulen sind, die lösbar gekuppelt
sind, dass die Antriebsmodule zumindest jeweils einen Motorwagen und einen Energieversorgungswagen
zumindest mit einer Energieversorgungseinrichtung für Wechselstrombetrieb aufweisen,
dass mindestens zwei Antriebsmodule vorgesehen sind, dass die Wagen innerhalb eines
Antriebsmoduls fest aneinander gekuppelt sind, dass die Antriebsmodule alle wesentlichen
Antriebskomponenten enthalten, und dass aus den Antriebsmodulen und mindestens einem
antriebslosen Zusatzwagen durch Aneinanderkuppeln beliebig lange Züge mit mindestens
fünf Wagen gebildet werden können, wobei das Aneinanderkuppeln ohne wesentliche Änderungen
oder Umbauten möglich ist. Dabei kann gemäß einer möglichen Ausgestaltung vorgesehen
sein, dass eines der Antriebsmodule oder ein weiteres Antriebsmodul als erweitertes
Antriebsmodul ausgebildet ist und einen Energieversorgungswagen mit einer Energieversorgungseinrichtung
für Wechselstrombetrieb und einen Energieversorgungswagen mit einer Energieversorgungseinrichtung
für Gleichstrombetrieb aufweist. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass eines
der Antriebsmodule oder ein weiteres Antriebsmodul als erweitertes Antriebsmodul ausgebildet
ist und einen Energieversorgungswagen mit einer Energieversorgungseinrichtung für
Wechselstrombetrieb und einer Energieversorgungseinrichtung für Gleichstrombetrieb
aufweist. Insbesondere weist der Triebzug zwei Antriebsmodule auf, die jeweils eines
der beiden Enden des Triebzuges bilden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Folgenden
näher erläutert.
[0009] Erfindungsgemäß ist der Triebzug also modular aufgebaut und aus mehreren funktional
verbundenen Einheiten (Antriebsmodulen) und antriebslosen Zusatzwagen zu einem betriebsfähigen
Zug zusammengesetzt.
[0010] Dabei sind die Wagen innerhalb eines Antriebsmoduls fest gekuppelt. Jedes Antriebsmodul
weist dann eine vorgegebene Konfiguration der Hardware auf, das heißt die Hardware
der Wagen des jeweiligen Antriebsmoduls ist aufeinander abgestimmt (voneinander abhängig).
Der Ausdruck "fest gekuppelt" bedeutet, dass das Ab- und Ankuppeln nur in der Werkstatt
durchführbar ist, wobei Einzelwagen eines Antriebsmoduls nur im festen Verbund mit
einem definierten "Modulpartner" einsetzbar sind. Das Trennen erfordert aufwendige
Arbeiten, beispielsweise müssen die die Wagen verbindenden elektrischen, pneumatischen
und/oder hydraulischen Leitungen wie Traktionsleitungen, Versorgungsleitungen etc.
im Verbindungsbereich zwischen den das Antriebsmodul bildenden Wagen getrennt werden,
um entsprechend beim aneinander Ankuppeln wieder miteinander verbunden zu werden.
Das voneinander Abkuppeln der Wagen innerhalb eines Antriebsmoduls ist daher nur im
Ausnahmefall, beispielweise im Rahmen größerer Reparaturarbeiten, vorgesehen. Die
Antriebsmodule sind daher für die gesamte Lebensdauer zusammengefasst und werden nur
in dem Fall getrennt, wenn einer der Wagen aufgrund eines Defekts gegen einen bau-
und funktionsgleichen Wagen ausgetauscht werden muss.
[0011] Im Unterschied dazu sind die einzelnen Antriebsmodule untereinander bzw. mit anderen
Wagen lösbar gekuppelt, so dass ohne weiteres ein Antriebsmodul von einem benachbarten
Antriebsmodul oder Wagen mit wenig Aufwand, abgekuppelt werden kann. Der Ausdruck
"lösbar gekuppelt" bedeutet, dass das Ab- und Ankuppeln ohne wesentliche Änderungen
oder Umbauten und insbesondere innerhalb kurzer Zeit, z.B. zwischen zwei Zugfahrten
am selben Tag, durchgeführt werden kann. Entsprechend können Antriebsmodule auch ohne
weiteres dem Verband hinzugefügt oder aus dem Verband entfernt werden. Auch Änderungen
in der Reihenfolge zwischen den Antriebsmodulen sind durch die lösbare Ankupplung
mit wenig Aufwand möglich. Ebenso ist das Einstellen von antriebslosen Zusatzwagen
zwischen die Antriebsmodule vorgesehen.
[0012] Antriebslose Zusatzwagen sind immer lösbar gekuppelt und können beliebig, insbesondere
an beliebiger Position und mit beliebigem Nachbarwagen, in einem Zugverband eingestellt
werden.
[0013] Aufgrund der Möglichkeit, Antriebsmodule und antriebslose Zusatzwagen auf verschiedene
Weise zu betriebsfähigen Zügen zu kombinieren, kann auf von Beginn an unterschiedliche
oder während der Lebensdauer der Züge veränderte Anforderungen ohne weiteres reagiert
werden. Somit erfolgt die Konfiguration des Zuges in einer bestimmten Weise bei Auslieferung,
kann aber während der Lebensdauer des Zuges durch Neukombination der Antriebsmodule
zu einem betriebsfähigen Zug nach bestimmten Regeln verändert werden, ohne dass eine
Veränderung der Hardware der Wagen bzw. Antriebsmodule notwendig wird. Damit besteht
die Möglichkeit einer schnellen Änderung der Zugkonfiguration, beispielsweise während
einer nächtlichen Betriebspause, was auch außerhalb von Werkstätten realisierbar ist.
[0014] Die Flexibilität hinsichtlich Antriebsleistung, Antriebsverteilung, Sitzplatzkapazität
und Ausstattung ist damit deutlich gegenüber dem Stand der Technik erhöht. Die erhöhte
Flexibilität bezieht sich insbesondere auf folgende Eigenschaften:
- Sitzplatzkapazität und/oder Ausstattung der Züge sind variierbar über die Anzahl der
Wagen, den Anteil von Wagen mit bestimmter Ausstattung der Sitzbereiche (zum Beispiel
1. Klasse einerseits und 2. Klasse andererseits) sowie den Anteil bzw. das Vorhandensein
von Wagen mit Sonderfunktionen (zum Beispiel Wagen mit Restaurant, Bistro, sonstigen
Serviceeinrichtungen, Einrichtungen zur Beförderung von Rollstuhlfahrern),
- die Leistung ist variierbar über die Anzahl der angetriebenen Antriebsmodule, deren
Verteilung innerhalb des Verbands und das Verhältnis von angetriebenen und nicht angetriebenen
Wagen.
[0015] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die antriebslosen Zusatzwagen lösbar mit den
Antriebsmodulen gekuppelt. Grundsätzlich können antriebslose Zusatzwagen, wenn sie
mit Energieversorgungseinrichtungen für Gleichstrombetrieb ausgestattet sind, auch
Teil von Antriebsmodulen sein (dann als Energieversorgungswagen für Gleichstrombetrieb
bezeichnet). Mit anderen Worten ist in diesem Fall der antriebslose Zusatzwagen fester
Bestandteil des Antriebsmoduls.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Triebzugs weist das Antriebsmodul
mindestens eine Stromabnehmeranordnung auf. Mit Stromabnehmeranordnung ist eine Anordnung
gemeint, die die zum Abgreifen der Oberleitungsspannung wesentlichen Bauteile wie
Schleifstück, Wippe, Schere, Grundrahmen etc. umfasst. Da es auf dem innereuropäischen
Schienennetz unterschiedlich breite Stromabnehmer in den verschiedenen Ländern gibt,
kann das Antriebsmodul insbesondere zwei Stromabnehmeranordnungen aufweisen, die diesem
Erfordernis Rechnung tragen.
[0017] Um mit wenig Aufwand einen Triebzug der zuvor beschriebenen Art auch über ein Gleichstromnetz
betreiben zu können, ist gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Triebzuges vorgesehen, dass mindestens einer der antriebslosen Zusatzwagen als Energieversorgungswagen
für Gleichstrombetrieb ausgebildet ist und über eine Stromabnehmeranordnung verfügt,
die für die Verwendung mit einem Gleichstromnetz ausgelegt ist sowie gegebenenfalls
eine Einrichtung zur Anpassung der eingespeisten Spannung an die Eingangsspannung
der Antriebseinrichtung des Antriebsmoduls aufweist.
[0018] Im Unterschied zum Stand der Technik wird also erfindungsgemäß die Basisausrüstung
für den Wechselstrombetrieb im Antriebsmodul und die Zusatzausrüstung für den Gleichstrombetrieb
in einem im Bedarfsfall ankuppelbaren Wagen untergebracht, um den das Antriebsmodul
erweitert wird.
[0019] Um eine Verstärkung des erfindungsgemäßen Triebzuges zu gewährleisten, ist gemäß
wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Triebzuges neben dem bereits
zuvor beschriebenen Antriebsmodul noch mindestens ein weiteres Antriebsmodul vorgesehen.
Das weitere Antriebsmodul kann ebenfalls eines oder mehrere der zuvor beschriebenen
Merkmale aufweisen. Dieses weitere Antriebsmodul ist dann mit den anderen Modulen
und Wagen des Zuges lösbar gekuppelt und kann auf diese Weise im Bedarfsfall in den
Verband eingesetzt und wieder aus diesem entfernt werden, ohne dass dazu ein längerer
Werkstattaufenthalt notwendig wäre.
[0020] Zur Verstärkung ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Triebzuges
auch denkbar, dass das Antriebsmodul einen weiteren Motorwagen aufweist, das heißt
zwei Motorwagen und ein Energieversorgungswagen zu einem Antriebsmodul fest gekuppelt
sind.
[0021] Bei den erfindungsgemäß vorgesehenen Antriebsmodulen sind zumindest der Haupttransformator
im Energieversorgungswagen und zumindest die Antriebsstromrichter und der oder die
vorzugsweise bis zu vier Fahrmotoren in dem anderen der zumindest zwei Wagen des Antriebsmoduls
angeordnet.
[0022] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Triebzuges,
der mehrere miteinander verbundene Wagen (1) mit mindestens zwei Drehgestellen (2)
aufweist, insbesondere eines Triebzuges nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit
den folgenden Schritten:
- Bereitstellen eines Wagens (1) als Motorwagen (3), der einen Teil der Antriebskomponenten
(4,8,10,13), darunter zumindest eine Antriebseinrichtung (4), aufweist,
- Bereitstellen eines Wagens (1) als Energieversorgungswagen (5), der den übrigen Teil
der Antriebskomponenten (6,9), darunter zumindest eine Energieversorgungseinrichtung
für Wechselstrombetrieb(6) aufweist,
- Bereitstellen eines Wagens (1) als antriebsloser Zusatzwagen (7), der keine Antriebseinrichtung
aufweist,
- Gruppieren von Antriebsmodulen (A,A',A"),
- festes Aneinanderkuppeln zumindest des Motorwagens (3) und des Energieversorgungswagens
(5) zu einem Antriebsmodul (A,A',A"), und
- lösbares Aneinanderkuppeln der Antriebsmodule (A,A') an die antriebslosen Zusatzwagen
(7).
[0023] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen Triebzug und das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird
einerseits verwiesen auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der
Zeichnung.
[0024] In der Zeichnung zeigt Fig. 1 verschiedene Ausführungsbeispiele von antriebsmodular
aufgebauten Triebzügen gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0025] Jeder der dargestellten Triebzüge weist mehrere miteinander verbundene Wagen 1 mit
mindestens zwei Drehgestellen 2 auf, wobei angetriebene Radsätze 11, sogenannte Treibradsätze,
in der Zeichnung durch dunkle (ausgefüllte) Kreise und nichtangetriebene Radsätze
11', sogenannte Laufradsätze, durch helle (nicht-ausgefüllte) Kreise dargestellt sind.
[0026] Ferner weist jeder der dargestellten Triebzüge mindestens zwei Motorwagen 3 mit mindestens
einer Antriebseinrichtung 4 sowie mindestens zwei Energieversorgungswagen 5 zumindest
mit einer Energieversorgungseinrichtung 6 für Wechselstrombetrieb auf. Schließlich
weist der Triebzug mindestens noch einen antriebslosen Zusatzwagen 7 auf, der keine
Antriebseinrichtung umfasst.
[0027] Weiterhin haben alle Triebzüge gemein, dass alle Motorwagen 3 und alle Energieversorgungswagen
5 Bestandteil von Antriebsmodulen A bzw. A' bzw. A" sind, die lösbar miteinander oder
mit einem der antriebslosen Zusatzwagen gekuppelt sind. Die Antriebsmodule A bzw.
A' bzw. A" weisen zumindest jeweils einen Motorwagen 3 und einen Energieversorgungswagen
5 mit zumindest einer Energieversorgungseinrichtung 6 für Wechselstrombetrieb auf.
[0028] Außerdem sind immer mindestens zwei Antriebsmodule vorgesehen, wobei innerhalb eines
Antriebsmoduls die Wagen 1 fest aneinander gekuppelt sind und wobei die Antriebsmodule
alle wesentlichen Antriebskomponenten enthalten.
[0029] Schließlich können bei allen Triebzügen gemäß der vorliegenden Erfindung aus den
Antriebsmodulen und mindestens einem antriebslosen Zusatzwagen 7 durch Aneinanderkuppeln
beliebig lange Züge mit mindestens fünf, in den dargestellten Figuren mindestens sechs
Wagen 1 gebildet werden, wobei das Aneinanderkuppeln ohne wesentliche Änderungen oder
Umbauten möglich ist.
[0030] In den Figuren, die im Folgenden noch näher beschrieben werden, weisen einige Triebzüge
Antriebseinrichtung A auf, die nur aus einem Motorwagen 3 und einem Energieversorgungswagen
5 mit einer Energieversorgungseinrichtung 6 für Wechselstrombetrieb bestehen (Fig.
1a)-c), e)-g), i)-m)). Ein weiterer Triebzug weist ein Antriebsmodul A' auf, das aus
einem Motorwagen 3, einem Energieversorgungswagen 5 mit einer Energieversorgungseinrichtung
6 für Wechselstrombetrieb sowie einem Energieversorgungswagen 11 mit einer Energieversorgungseinrichtung
9 für Gleichstrombetrieb besteht (Fig. 1d)). Noch ein weiterer Triebzug weist ein
Antriebsmodul A" auf, das aus einem Motorwagen 3 und einem Energieversorgungswagen
5 besteht, wobei der Energieversorgungswagen 5 neben der Energieversorgungseinrichtung
6 für Wechselstrombetrieb auch noch eine Energieversorgungseinrichtung 9 für Gleichstrombetrieb
aufweist (Fig. 1h)).
Im Einzelnen sind die Triebzüge wie folgt aufgebaut:
[0031] Gemäß Fig. 1a) weist der Triebzug an seinem vorderen und an seinem hinteren Ende
jeweils ein Antriebsmodul A mit einem Motorwagen 3 und einem Energieversorgungswagen
5 auf, wobei der Motorwagen 3 eine Antriebseinrichtung 4, mehrere Treibradsätze 10,
mehrere Stromabnehmer 8 für Wechselstrombetrieb sowie eine Energieversorgungseinrichtung
13 für Hilfsbetriebe aufweist.
[0032] Der Energieversorgungswagen 5 weist wie gesagt eine Energieversorgungseinrichtung
6 für Wechselstrombetrieb auf und ist mit mehreren Laufradsätzen 10' versehen.
[0033] Zwischen Motorwagen 3 und Energieversorgungswagen 5 ist eine feste Kupplung, dargestellt
durch eine dicke schwarze Linie zwischen den beiden Wagen, vorgesehen. Dies gilt für
beide Antriebsmodule A. Zwischen den beiden Antriebsmodulen A sind noch zwei antriebslose
Zusatzwagen 7 vorgesehen, von denen einer eine Einrichtung 12 zur Passagierverpflegung
aufweist. Die Antriebsmodule A sind lösbar an die antriebslosen Zusatzwagen 7 gekuppelt,
was durch eine dünne strichpunktierte Linie zwischen den Wagen dargestellt ist. Auch
die antriebslosen Zusatzwagen 7 sind untereinander lösbar gekuppelt.
[0034] Fig. 1b) zeigt einen ähnlich aufgebauten Triebzug, wobei hier jedoch zwischen den
beiden endseitig angeordneten Antriebsmodulen A insgesamt vier antriebslose Zusatzwagen
7 vorgesehen sind.
[0035] Der Triebzug in Fig. 1c) unterscheidet sich von dem Triebzug in Fig. 1b) dadurch,
dass anstelle der beiden rechten antriebslosen Zusatzwagen 7 ein weiteres Antriebsmodul
A bestehend aus einem Motorwagen 3 und einem Energieversorgungswagen 5 vorgesehen
ist. Auch hier weist der Motorwagen 3 eine Antriebseinrichtung 4, Treibradsätze 10
und eine Energieversorgungseinrichtung 13 für Hilfsbetriebe auf. Stromabnehmer sind
hier nicht vorgesehen. Der fest an den Motorwagen 3 gekuppelte Energieversorgungswagen
5 weist mehrere Laufradsätze 10' und eine Energieversorgungseinrichtung 6 für Wechselstrombetrieb
auf. Die beiden benachbarten Antriebsmodule A sind untereinander lösbar gekuppelt.
[0036] Der Triebzug gemäß Fig. 1d) weist zwei erweiterte Antriebsmodule A' auf, die gegenüber
den zuvor anhand der Figuren 1a)-c) beschriebenen Antriebsmodulen A zusätzlich noch
einen fest gekuppelten (fest integrierten) Energieversorgungswagen 11 für Gleichstrombetrieb
aufweisen. Beide Energieversorgungswagen 11 weisen Laufradsätze 10, eine Energieversorgungseinrichtung
9 für Gleichstrombetrieb und einen entsprechenden Stromabnehmer 8' für Gleichstrombetrieb
auf. Der Energieversorgungswagen 11 des linken Antriebsmoduls A' weist ferner eine
Einrichtung 12 zur Passagierverpflegung auf.
[0037] Der in Fig. 1e) dargestellte Triebzug entspricht weitestgehend dem in Fig. 1b) dargestellten
Triebzug, wobei jedoch die Position von Motorwagen 3 und Energieversorgungswagen 5
getauscht ist. Außerdem ist bei Fig. 1e) nicht der Motorwagen 3, sondern der Energieversorgungswagen
5 mit zwei Stromabnehmern 8 für Wechselstrombetrieb und einer Energieversorgungseinrichtung
13 für Hilfsbetriebe versehen.
[0038] Der Triebzug in Fig. 1f) entspricht im Wesentlichen dem Triebzug in Fig. 1a), wobei
jedoch der Triebzug in Fig. 1f) noch mit einem weiteren antriebslosen Zusatzwagen
7, also mit insgesamt drei antriebslosen Zusatzwagen 7, zwischen den beiden Antriebsmodulen
A versehen ist.
[0039] Bei dem Triebzug, der in Fig. 1g) dargestellt ist, sind gegenüber dem in Fig. 1f)
dargestellten Triebzug die beiden linken antriebslosen Zusatzwagen 7 gegen ein Antriebsmodul
A ausgetauscht, welches einen Motorwagen 3 mit einer Einrichtung zur Passagierverpflegung
12, einer Antriebseinrichtung 4, einer Energieversorgungseinrichtung 13 für Hilfsbetriebe
und Treibsätzen 10, sowie einem Energieversorgungswagen 5 mit einer Energieversorgungseinrichtung
6 für Wechselstrombetrieb aufweist, wobei die beiden Wagen fest aneinander gekuppelt
sind. Die beiden benachbarten Antriebsmodule A sind untereinander lösbar gekuppelt.
[0040] Der Triebzug in Fig. 1h) entspricht in seinem Aufbau im Wesentlichen dem Triebzug
in Fig. 1g), wobei jedoch die Antriebsmodule als sogenannte erweiterte Antriebsmodule
A" ausgebildet sind. Die erweiterten Antriebsmodule A" in Fig. 1h) unterscheiden sich
von den Antriebsmodulen A in Fig. 1g) dadurch, dass die Energieversorgungswagen 5
jeweils zusätzlich zu der Energieversorgungseinrichtung 6 für Wechselstrombetrieb
auch noch eine Energieversorgungseinrichtung 9 für Gleichstrombetrieb aufweisen. Außerdem
sind die beiden Wagen 1, die unmittelbar benachbart zu den endseitigen Antriebsmodulen
A" vorgesehen sind, mit je einem Stromabnehmer 8' für Gleichstrombetrieb ausgestattet.
[0041] In Fig. 1i) entspricht der Aufbau des Triebzugs im Wesentlichen dem Aufbau des Triebzugs
in Fig. 1g), wobei hier jedoch auf den einzelnen antriebslosen Zusatzwagen 7 verzichtet
wurde. Hier ist der antriebslose Zusatzwagen gebildet durch den Energieversorgungswagen
5 des mittleren Antriebsmoduls A, wobei dieser Wagen fest mit einem Motorwagen gekuppelt
ist. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Position von Motorwagen 3 und Energieversorgungswagen
5 bei den beiden endseitigen Antriebsmodulen A getauscht wurde. Die drei Antriebsmodule
A sind untereinander lösbar gekuppelt. Selbstverständlich ist ein solcher Triebzug
auch als Mehrsystem-Zug analog Fig. 1h) denkbar.
[0042] Der in Fig. 1j) dargstellte Triebzug entspricht dem in Fig. 1i) dargestellten Triebzug,
wobei zusätzlich zwischen dem mittleren Antriebsmodul A und dem rechten endseitigen
Antriebsmodul A noch ein einzelner antriebsloser Zusatzwagen 7 vorgesehen ist. Selbstverständlich
ist ein solcher Triebzug auch mit weniger Antriebseinheiten analog Fig. 1f) denkbar,
wobei dann nämlich anstelle des mittleren Antriebsmoduls zwei antriebslose Zusatzwagen
7 vorgesehen werden können.
[0043] Beim Triebzug in Fig. 1k) ist gegenüber dem Triebzug in Fig. 1i) noch ein weiteres
Antriebsmodul A mit einem Motorwagen 3 und einem Energieversorgungswagen 5 mit Energieversorgungseinrichtung
6 für Wechselstrombetrieb vorgesehen. Auch hier sind sämtliche Antriebsmodule A untereinander
lösbar gekuppelt.
[0044] Der Triebzug in Fig. 1l) unterscheidet sich von dem Triebzug in Fig. 1k) lediglich
dadurch, dass zwischen den beiden rechten Antriebsmodulen A noch ein antriebsloser
Zusatzwagen 7 lose eingekuppelt ist.
[0045] Fig. 1m) entspricht im Wesentlichen Fig. 1l), wobei hier jedoch bei dem Triebzug
anstelle eines einzelnen lose eingekuppelten antriebslosen Zusatzwagens nunmehr zwei
solcher antriebslosen Zusatzwagen 7 vorgesehen sind, die beide lose zwischen den beiden
rechten Antriebsmodulen A eingekuppelt sind.
1. Triebzug, insbesondere Fernverkehrstriebzug, der mehrere miteinander verbundene Wagen
(1) mit mindestens zwei Drehgestellen (2) aufweist,
- wobei mindestens einer der Wagen (1) als Motorwagen (3) ausgebildet ist, der mindestens
eine Antriebseinrichtung (4) aufweist,
- wobei mindestens ein weiterer Wagen (1) als Energieversorgungswagen (5) ausgebildet
ist, der eine Energieversorgungseinrichtung (6) für Wechselstrombetrieb für mindestens
eine Antriebseinrichtung (4) aufweist,
- wobei mindestens noch ein weiterer der Wagen (1) als antriebsloser Zusatzwagen (7)
ausgebildet ist, der keine Antriebseinrichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass alle Motorwagen (3) und alle Energieversorgungswagen (5) Bestandteil von Antriebsmodulen
(A,A',A") sind, die lösbar gekuppelt sind,
- dass die Antriebsmodule (A,A',A") zumindest jeweils einen Motorwagen (3) und einen Energieversorgungswagen
(5) zumindest mit einer Energieversorgungseinrichtung (6) für Wechselstrombetrieb
aufweisen,
- dass mindestens zwei Antriebsmodule (A,A',A") vorgesehen sind,
- dass die Wagen (1) innerhalb eines Antriebsmoduls (A,A',A") fest aneinander gekuppelt
sind,
- dass die Antriebsmodule (A,A',A") alle wesentlichen Antriebskomponenten (4,6,10,13) enthalten,
und
- dass aus den Antriebsmodulen (A,A',A") und mindestens einem antriebslosen Zusatzwagen
(7) durch Aneinanderkuppeln beliebig lange Züge mit mindestens fünf Wagen (1) gebildet
werden können, wobei das Aneinanderkuppeln ohne wesentliche Änderungen oder Umbauten
möglich ist.
2. Triebzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Antriebsmodule (A,A',A") oder ein weiteres Antriebsmodul als erweitertes
Antriebsmodul (A') ausgebildet ist und einen Energieversorgungswagen (5) mit einer
Energieversorgungseinrichtung (6) für Wechselstrombetrieb und einen Energieversorgungswagen
(11) mit einer Energieversorgungseinrichtung (9) für Gleichstrombetrieb aufweist.
3. Triebzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Antriebsmodule (A,A',A") oder ein weiteres Antriebsmodul als erweitertes
Antriebsmodul (A") ausgebildet ist und einen Energieversorgungswagen (5) mit einer
Energieversorgungseinrichtung (6) für Wechselstrombetrieb und einer Energieversorgungseinrichtung
(9) für Gleichstrombetrieb aufweist.
4. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer der antriebslosen Zusatzwagen (7) mit einer Einrichtung (12) zur Passagierverpflegung
versehen ist.
5. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Motorwagen (3) mindestens eine Stromabnehmeranordnung (8), insbesondere
zwei für unterschiedlich breite Oberleitungen ausgelegte Stromabnehmeranordnungen
(8), aufweist, wobei vorzugsweise die mindestens eine Stromabnehmeranordnung (8) des
Motorwagens (3) für die Verwendung mit einem Wechselstromnetz ausgelegt ist.
6. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Energieversorgungswagen (5) mindestens eine Stromabnehmeranordnung
(8), insbesondere zwei für unterschiedlich breite Oberleitungen ausgelegte Stromabnehmeranordnungen
(8), aufweist, wobei vorzugsweise die mindestens eine Stromabnehmeranordnung (8) eines
Energieversorgungswagens (5) für die Verwendung mit einem Wechselstromnetz ausgelegt
ist.
7. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein antriebsloser Zusatzwagen (7) mindestens eine Stromabnehmeranordnung
(8), insbesondere zwei für unterschiedlich breite Oberleitungen ausgelegte Stromabnehmeranordnungen
(8), aufweist, wobei vorzugsweise die mindestens eine Stromabnehmeranordnung (8) eines
antriebslosen Zusatzwagens (7) für die Verwendung mit einem Wechselstromnetz ausgelegt
ist.
8. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erweitertes Antriebsmodul (A") vorhanden ist, dessen Energieversorgungswagen
(11) für Gleichstrombetrieb eine Stromabnehmeranordnung (8') aufweist, die für die
Verwendung mit einem Gleichstromnetz ausgelegt ist.
9. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Antriebsmodule (A,A',A") vorgesehen sind.
10. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine antriebslose Zusatzwagen (7) zwischen zwei der Antriebsmodule
(A,A',A") angeordnet ist.
11. Triebzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmodul (A,A',A") mindestens einen weiteren Motorwagen (3) aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Triebzuges, der mehrere miteinander verbundene Wagen
(1) mit mindestens zwei Drehgestellen (2) aufweist, insbesondere eines Triebzuges
nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit den folgenden Schritten:
- Bereitstellen eines Wagens (1) als Motorwagen (3), der einen Teil der Antriebskomponenten
(4,8,10,13), darunter zumindest eine Antriebseinrichtung (4), aufweist,
- Bereitstellen eines Wagens (1) als Energieversorgungswagen (5), der den übrigen
Teil der Antriebskomponenten (6,9), darunter zumindest eine Energieversorgungseinrichtung
für Wechselstrombetrieb(6) aufweist,
- Bereitstellen eines Wagens (1) als antriebsloser Zusatzwagen (7), der keine Antriebseinrichtung
aufweist,
- Gruppieren von Antriebsmodulen (A,A',A"),
- festes Aneinanderkuppeln zumindest des Motorwagens (3) und des Energieversorgungswagens
(5) zu einem Antriebsmodul (A,A',A"),
- lösbares Aneinanderkuppeln der Antriebsmodule (A,A') an die antriebslosen Zusatzwagen
(7).