[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit, insbesondere einer Treibfähigkeit, Übertreibfähigkeit, Fangvorrichtung
und dgl., eines Aufzugs, bei dem ein Fahrkorb in einem einen Aufzugsschachtgrubenraum
aufweisenden Aufzugsschacht bewegbar ist, und wobei zur Bestimmung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit des Aufzugs unter vorgegebenen Prüfbedingungen ein Kennwert ermittelt
wird.
[0002] Die
DE 101 50 284 A1 offenbart ein Verfahren zur Diagnose von Aufzugsanlagen. Dabei wird der Fahrkorb
mit einem Beschleunigungsaufnehmer versehen. Die mit dem Beschleunigungsaufnehmer
gemessenen Beschleunigungswerte werden an eine außerhalb des Fahrkorbs angeordnete
Auswerteeinheit übermittelt.
[0003] Die
DE 10 2006 011 395 A1 offenbart eine Messvorrichtung für eine Treibfähigkeitsmessung an einer Aufzugsanlage.
Die Messvorrichtung weist eine Befestigungsvorrichtung zur Positionierung an mehreren
Tragseilen auf. Sie umfasst ferner eine Fixiervorrichtung für zumindest eines der
Tragseile.
[0004] Die
DE 39 11 391 C1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überprüfen der Treibfähigkeit.
Dabei wird zwischen wenigstens einem Seil des Seilzugs und einem Festpunkt mittels
eines Kraftmesssignalgebers die über den Seilzug auf ihn übertragene Kraft ermittelt,
bis das Seil auf der Treibscheibe zu rutschen beginnt. Zu diesem Zweck können zusätzlich
ein erster Wegstreckenaufnehmer mit einem Seil des Seilzugs und ein zweiter Wegstreckenaufnehmer
mit der Treibscheibe verbunden sein.
[0005] Die zur Durchführung der bekannten Verfahren notwenigen Vorrichtungen erfordern bei
der Montage der Messwertaufnehmer einen relativ hohen Aufwand. Die Durchführung der
herkömmlichen Verfahren ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik
zu beseitigen. Es soll insbesondere ein möglichst einfach und effizient durchführbares
Verfahren zur Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit eines Aufzugs angegeben
werden. Nach einem weiteren Ziel der Erfindung soll eine Anordnung angegeben werden,
mit der schnell, einfach und effizient die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit eines
Aufzugs geprüft werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 19 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 18
und 20 bis 34.
[0008] Nach Maßgabe der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit eines Aufzugs vorgeschlagen, dass zur Ermittlung des Kennwerts
eine Änderung des Abstands mittels einer optischen Abstandsmesseinrichtung zwischen
dem Fahrkorb und einem festen Messpunkt im Aufzugsschacht gemessen wird. - Damit gelingt
es auf überraschend einfache Weise, das Verfahren zur Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit des Aufzugs schnell und effizient durchzuführen. Nach dem vorgeschlagenen
Verfahren kann insbesondere auf ein kompliziertes und zeitaufwändiges Anbringen von
Messeinrichtungen an Seilen und/oder der Treibscheibe und/oder das Verlegen von Kabeln
zu einem Messwertaufnehmer außerhalb des Aufzugsschachts verzichtet werden. - Das
vorgeschlagene Verfahren ist darüber hinaus besonders universell, da die Ausgestaltung
des Aufzugsschachts durch Normen festgelegt ist. Infolgedessen unterscheiden sich
Aufzugsschächte auch bei einer unterschiedlichen Ausgestaltung von Aufzügen kaum.
Das vereinfacht weiter die Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit des Aufzugs.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung befindet sich der feste Messpunkt im Aufzugsschachtgrubenraum,
wobei in diesem Fall der Abstand zu einer Fahrkorbunterseite des Fahrkorbs gemessen
wird. Der Aufzugsschachtgrubenraum ist für den Prüfingenieur einfach zugänglich. Dort
kann ohne großen Aufwand eine zur Messung der Änderung des Abstands geeignete Abstandsmesseinrichtung
angeordnet werden.
[0010] Die Änderung des Abstands wird mittels einer optischen Abstandsmesseinrichtung gemessen.
Die Abstandsmesseinrichtung umfasst zweckmäßigerweise einen Taktgeber, welcher z.
B. eine zeitaufgelöste Messung des Abstands des Fahrkorbs gegenüber einem festen Messpunkt
ermöglicht. Der Taktgeber kann beispielsweise Bestandteil eines Computers sein, an
den die Abstandsmesseinrichtung zur Übermittlung und Auswertung der damit gemessenen
Messwerte angeschlossen ist.
[0011] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, mit der Abstandsmesseinrichtung zumindest 500,
vorzugsweise 700 bis 2500, Abstandswerte pro Sekunde zu messen und aufzuzeichnen.
Zweckmäßigerweise werden 800 bis 1200 Abstandswerte pro Sekunde gemessen und mit einer
nachgeschalteten Auswerteelektronik ausgewertet. Mit der vorgeschlagenen Erfassungsfrequenz
der Messwerte kann exakt das dynamische Verhalten des Fahrkorbs in für die Prüfung
der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit vorgeschriebenen Prüfroutinen erfasst werden.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind wesentlich genauer als die mit herkömmlichen Prüfroutinen
erreichbaren Ergebnisse. Gleichzeitig lässt sich das Verfahren einfacher und kostengünstiger
durchführen. Die Abstandswerte, zweckmäßigerweise 900 bis 1100 pro Sekunde, können
auch in Abhängigkeit einer von einer Kraftmesseinrichtung gelieferten Messwerten aufgezeichnet
werden. Auch dabei kann die vorerwähnte Messfrequenz verwendet werden.
[0012] Zweckmäßigerweise bildet die Abstandsmesseinrichtung den festen Messpunkt. Das vereinfacht
das Verfahren. Es entfallen aufwändige Justierarbeiten gegenüber einem z. B. als Spiegel
ausgebildeten festen Messpunkt sowie ggf. erforderliche Kabelverlegearbeiten zu einem
Computer.
[0013] In der Praxis hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Abstandsmesseinrichtung
in einen Aufzugsschachtgrubenraum gesetzt wird, welcher durch einen Boden des Aufzugsschachts,
dessen Wände und eine gedachte Fläche begrenzt ist, welche auf einer Oberseite von
auf dem Boden abgestützten Puffern aufliegt. Der Aufzugsschachtgrubenraum ist relativ
einfach begehbar. Unterhalb der gedachten Fläche, welche auf der Oberseite der Puffer
aufliegt, kann die Abstandsmesseinrichtung sicher untergebracht werden. Selbst bei
einem Aufsetzen des Fahrkorbs oder des Gegengewichts auf den Puffern ist eine Beschädigung
der Abstandsmessvorrichtung nicht zu befürchten. Nach einer besonders einfachen Ausgestaltung
wird die Abstandsmesseinrichtung auf dem Boden des Aufzugsschachtgrubenraums abgestützt.
[0014] Nach einer weiterer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Abstandsmesseinrichtung ein optischer Distanzsensor verwendet, welcher einen entlang
einer optischen Achse Sendelichtstrahlen emittierenden Sensor, wenigstens einen Oszillator
zur Modulation der Sendelichtstrahlen und einen Empfangslichtstrahl empfangenden Empfänger
mit Mitteln zur Bestimmung der Laufzeit der von der Fahrkorbunterseite reflektierten
Empfangslichtstrahlen aufweist. Mit dem vorgeschlagenen optischen Distanzsensor kann
insbesondere die zeitliche Änderung des Abstands des Fahrkorbs aus der Phasendifferenz
zwischen Sende- und Empfangslichtstrahl bestimmt werden. Der Sende- und der Empfangslichtstrahl
sind bei dieser Ausgestaltung nicht gepulst. Die Entfernungsmessung erfolgt durch
Frequenzmessung. Eine solche Frequenzmessung kann mit geringem Schaltungsaufwand bewerkstelligt
werden. Es ist damit möglich, die zeitliche Änderung eines Abstands zwischen der Fahrkorbunterseite
und dem festen Messpunkt besonders exakt und mit hoher Auflösung zu messen.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mittel zur
Bestimmung der Laufzeit einen Phasendifferenzdetektor umfassen, welcher mit dem Empfänger
über einen elektrischen Signalweg verbunden ist. In den elektrischen Signalweg kann
eine elektronische Signalverzögerungseinheit eingeschaltet sein, mit der eine Phasendifferenz
zwischen Sende- und Empfangslichtstrahlen auf einen vorgegebenen Wert eingestellt
oder eingeregelt wird. Zur Bestimmung der Phasenverschiebung ist zweckmäßigerweise
zwischen Sende- und Empfangslichtstrahlen wenigstens ein Synchrongleichrichter vorgesehen.
Der Sender kann durch einen vorgeschalteten Oszillator mit einer konstanten Frequenz
moduliert sein, so dass der Ausgang eines Taktoszillators auf den Synchrongleichrichter
geführt ist, wobei die Frequenz des Taktoszillators durch Rückkopplung des Ausgangssignals
des Synchrongleichrichters einstellbar ist. In einem Phasendetektor kann die Phasendifferenz
zwischen den Signalen des Oszillators und des Taktoszillators bestimmt und in der
Auswerteeinheit als Maß für den Abstand ausgewertet werden. Es kann auch sein, dass
zur Bestimmung der Phasenverschiebung zwischen Sende- und Empfangslichtstrahlen die
Modulationsfrequenz der Sendelichtstrahlen einstellbar ist, indem auf einem den Sender
vorgeschalteten Oszillator das integrierte Ausgangssignal des Synchrongleichrichters
rückgekoppelt ist, wobei die im Oszillator eingestellte Modulationsfrequenz in der
Auswerteinheit als Maß für den Abstand ausgewertet wird. Eine Abstandsmesseinrichtung
mit den vorgenannten Merkmalen eignet sich zur Messung des Abstands des Fahrkorbs
gegenüber dem festen Messpunkt besonders gut. Eine damit erreichbare Messfrequenz
ermöglicht eine Messung der zeitlichen Änderung des Abstands im Millisekundenbereich.
Damit können Verzögerungen und/oder Beschleunigungen erfasst werden, wie sie beispielsweise
beim Auslösen einer Fangvorrichtung, bei Nothalt oder dgl., auftreten. Die vorgeschlagene
Abstandsmesseinrichtung eignet also universell zur Ermittlung aller geschwindigkeits-
und/oder beschleunigungsabhängigen Kennwerte bei der Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit
eines Aufzugs.
[0016] Vorteilhafterweise ist der optische Distanzsensor auf dem Boden der Aufzugsschachtgrube
abgestützt und an der Fahrkorbunterseite ist ein Reflektor angebracht. Das Abstützen
des optischen Distanzsensors auf dem Schachtboden lässt sich besonders einfach bewerkstelligen.
Umständliche Montagearbeiten sind nicht erforderlich.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist eine Auswerteeinheit zur Auswertung der am
Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale vorgesehen. Der Empfänger kann
eine lichtempfindliche Fläche aufweisen, deren Normalvektor um einen vorgegebenen
Kippwinkel zur optischen Achse geeignet ist. Damit kann vermieden werden, dass vom
Empfänger Licht in den Bereich der optischen Achse reflektiert wird, was zu einer
Verfälschung der Messergebnisse führen könnte. Der Kippwinkel liegt zweckmäßigerweise
im Bereich von 10 bis 30°.
[0018] Zur Auswertung der Messwerte hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen
Tiefpassfilter, vorzugsweise einen SG-FIR-Tiefpassfilter, zu verwenden und die Messwerte
damit zu filtern. Die Kombination des optischen Distanzsensors mit dem vorgeschlagenen
Filter führt zu besonders zuverlässigen Ergebnissen.
[0019] Zur Ermittlung des Kennwerts kann insbesondere der Abstand in Abhängigkeit der Zeit
gemessen und daraus eine Beschleunigung des Fahrkorbs ermittelt werden. Die Beschleunigung
kann dabei einfach und exakt durch zweifache Ableitung der über der Zeit gemessenen
Abstandswerte ermittelt werden. Auf der Grundlage einer derart ermittelten Beschleunigung
können eine Vielzahl von die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit eines Aufzugs wiedergegebenen
Kennwerten ermittelt werden.
[0020] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können bei einem zu
prüfenden Aufzug, bei dem der Fahrkorb mit einer Fangvorrichtung versehen und über
zumindest ein über eine Treibscheibe geführtes Seil mit einem Gegengewicht verbunden
ist, zur Ermittlung eines die Funktionsfähigkeit der Fangvorrichtung wiedergebenden
Kennwerts die folgenden Schritte durchgeführt werden:
Abwärtsbewegen des Fahrkorbs;
Auslösen der Fangvorrichtung;
Messen eines Abstands des Fahrkorbs gegenüber dem festen Messpunkt gegenüber der Zeit;
und
[0021] Ermitteln der durch das Auslösen der Fangvorrichtung bewirkten Verzögerung Vf des
Fahrkorbs aus den Messwerten.
[0022] Indem unmittelbar eine Abstandsänderung des Fahrkorbs gegenüber dem festen Messpunkt
über der Zeit gemessen wird, kann die Verzögerung des Fahrkorbs beim Auslösen der
Fangvorrichtung besonders genau ermittelt werden. Das Verfahren lässt sich überraschend
einfach durchführen. Insbesondere ist es nicht erforderlich, eine Messvorrichtung
an einem Seil, der Treibscheibe oder dgl., anzubringen.
[0023] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Abwärtsbewegen mit unbeladenem Fahrkorb
durchgeführt. Das vereinfacht das erfindungsgemäße Verfahren. Zweckmäßigerweise wird
die Fangvorrichtung in einer unteren Hälfte, vorzugsweise einem unteren Drittel, besonders
bevorzugt in einem unteren Viertel, eines Fahrwegs des Fahrwegs ausgelöst. Wegen der
damit zunehmenden Seillänge zwischen Treibscheibe und Fahrkorb wird die Fangvorrichtung
in einem unteren Abschnitt des Fahrwegs besonders stark beansprucht. Für die Funktionsfähigkeit
der Fangvorrichtung ergeben sich in einem unteren Abschnitt des Fahrwegs besonders
aussagekräftige Werte.
[0024] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Abwärtsbewegen
mit Nenngeschwindigkeit durchgeführt. Das vereinfacht weiter das vorgeschlagene Verfahren.
[0025] Die Verzögerung Vf für den mit Nennlast beladenen Fahrkorb kann nach der folgenden
Formel ermittelt werden:

, wobei gilt:
- NL =
- im Fahrkorb angegebene Nennlast
- g =
- Erdbeschleunigung
- s̈ =
- 2te Ableitung des gemessenen Abstands nach der Zeit und
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
[0026] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden, bei der bei einem zu prüfenden
Aufzug, bei dem der Fahrkorb über zumindest ein über eine Treibscheibe geführtes Seil
mit einem Gegengewicht verbunden und eine Bremseinrichtung zum Abbremsen der Treibscheibe
vorgesehen ist, die folgenden Schritte zur Ermittlung eines eine Treibfähigkeit T
der Treibscheibe beschreibenden Kennwerts durchgeführt:
Bewegen des Fahrkorbs;
Auslösen der Bremseinrichtung;
Messen eines Abstands des Fahrkorbs gegenüber einem festen Messpunkt über der Zeit;
und
[0027] Ermittlung der Treibfähigkeit T der Treibscheibe aus den gemessenen Werten.
[0028] Indem erfindungsgemäß der Abstand der Fahrkorbunterseite gemessen wird, lässt sich
das vorgeschlagene Verfahren überraschend einfach und schnell durchführen. Es kann
insbesondere auf die zeitaufwändige Montage von Messwertaufnehmern an Seilen, der
Treibscheibe oder dgl. verzichtet werden. Abgesehen davon kann aus einer Messung der
Änderung des Abstands des Fahrkorbs gegenüber einem festen Messpunkt die Treibfähigkeit
der Treibscheibe beim Auslösen der Bremseinrichtung mit verbesserter Genauigkeit ermittelt
werden.
[0029] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "Bremseinrichtung" eine
direkt auf die Treibscheibe wirkende Treibscheibenbremse oder auch eine indirekt auf
die Treibscheibe wirkende Getriebe- oder Motorbremse verstanden. Der Begriff "Aufzugsschacht"
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ebenfalls allgemein zu verstehen. Darunter
werden sowohl voll- als auch teilumwehrte Aufzugsschächte verstanden. Im Sinne der
vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem "Abstand" um eine im Wesentlichen in
Bewegungsrichtung des Fahrkorbs gemessene Distanz. Unter einem "Aufzug" wird sowohl
ein Aufzug mit einem in vertikaler Richtung verfahrbaren Fahrkorb als auch ein Schrägaufzug
verstanden, bei dem der Fahrkorb um zumindest 15° schräg gegenüber der Waagerechten
verfahrbar ist.
[0030] Mit dem vorgeschlagenen Verfahren kann insbesondere die Treibfähigkeit bei Nothalt
im Sinne der DIN EN 81-1 ermittelt werden. Zu diesem Zweck wird unmittelbar der Abstand
des Fahrkorbs über der Zeit beim Bewegen des Fahrkorbs gemessen und die Bremseinrichtung
ausgelöst. Die Verzögerung der Bewegung nach Auslösen der Bremseinrichtung lässt sich
aus dem gemessenen Abstand durch zweifache Ableitung nach der Zeit ermitteln. Im Gegensatz
zum Stand der Technik ist es hier nicht erforderlich, zur Berechnung auf Integrationskonstanten
zurückzugreifen. Die Verwendung von Integrationskonstanten führt bei der Berechnung
zu Ungenauigkeiten.
[0031] Vorteilhafterweise wird das Bewegen mit unbeladenem Fahrkorb durchgeführt. Das erhöht
weiter die Effizienz des vorgeschlagenen Verfahrens. Selbstverständlich ist es auch
möglich, den Fahrkorb beispielsweise mit Nennlast zu beladen.
[0032] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Bewegen des
Fahrkorbs mit Nenngeschwindigkeit durchgeführt. Das vereinfacht weiter das vorgeschlagene
Verfahren.
[0033] Zweckmäßigerweise wird der Fahrkorb zur Ermittlung der Treibfähigkeit T aufwärts
bewegt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es aber auch möglich, die Treibfähigkeit
einer Abwärtsbewegung des Fahrkorbs mit einer hohen Genauigkeit zu bestimmen.
[0034] Die Treibfähigkeit T wird zweckmäßigerweise nach der folgenden Formel ermittelt:

, wobei gilt:
- s̈ =
- a(t) = ermittelte Verzögerung zum Zeitpunkt t
- A =
- gemessener Abstand von der Schachtgrube zum Boden des Fahrkorbs
- FH =
- gemessene Förderhöhe
- AH =
- errechnete Höhe des Antriebs nach Eingabe der Etagen- position des Abtriebs
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- V =
- Aufhängungsverhältnis, 1:1 oder 2:1
- n =
- Seilanzahl
- sg =
- spezifisches Seilgewicht in Kg/m
- g =
- Beschleunigung
- mA =
- (FH - A)*sg*n
- mB =
- (FH - AH)*sg*n
- mC =
- (FH - AH)*sg*n
- mD =
- A*sg*n
[0035] Zur Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit eines Aufzugs ist es neben dem
erläuterten Verfahren zur Prüfung der Treibfähigkeit bei Nothalt außerdem erforderlich,
weitere Kennwerte zu ermitteln. Zu diesem Zweck kann das erfindungsgemäße Verfahren,
welches eine Prüfsequenz bildet, mit weiteren Prüfsequenzen kombiniert werden. Dazu
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, auf zumindest einem zum Gegengewicht korrespondierenden
ersten Puffer eine erste Kraftmesseinrichtung und auf zumindest einem zum Fahrkorb
korrespondierenden zweiten Puffer eine zweite Kraftmesseinrichtung abzustützen. Die
Kraftmesseinrichtungen werden also ebenfalls in die Aufzugsschachtgrube eingebracht
und befinden sich damit in der Nähe der Abstandsmesseinrichtung. Das ermöglicht es
vorteilhafterweise, die Messwerte der Abstandsmesseinrichtung und/oder der Kraftmesseinrichtungen
mittels eines damit verbundenen, vorzugsweise in den Aufzugsschachtgrubenraum gesetzten,
Computers zu erfassen und auszuwerten. Das Einrichten einer die Kraftmesseinrichtungen,
die Abstandsmesseinrichtung sowie den Computer umfassenden Messeinrichtung in der
Aufzugsschachtgrube lässt sich schnell und einfach durchführen. Mit einer solchen
Messeinrichtung können sämtliche zur Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit
eines Aufzugs erforderlichen Kennwerte ermittelt werden.
[0036] So kann in einer weiteren Prüfungssequenz die Übertreibfähigkeit des Aufzugs gemessen
werden. Bei einem zu prüfenden Aufzug, bei dem der Fahrkorb über zumindest ein über
eine Treibscheibe geführtes Seil mit einem Gegengewicht verbunden ist, können zur
Ermittlung eines eine Übertreibfähigkeit des Aufzugs beschreibenden Kennwerts die
folgenden Schritte durchgeführt werden:
Absetzen des Gegengewichts auf die erste Kraftmesseinrichtung;
Bewegen der Treibscheibe in eine den Fahrkorb anhebende Richtung bis zum Seilschlupf;
Messen der auf die erste Kraftmesseinrichtung wirkenden Kraft über der Zeit; und
[0037] Ermitteln der Übertreibfähigkeit aus den gemessenen Werten.
[0038] Die vorgeschlagene zweite Prüfungssequenz kann einfach und schnell mit der oben beschriebenen
Messeinrichtung durchgeführt werden. Die Übertreibfähigkeit T' kann nach der folgenden
Formel ermittelt werden:

, wobei gilt:
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- Fm' =
- gemessene Kraft beim Seilschlupf
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- A =
- gemessener Abstand von der Schachtgrube zum Boden des Fahrkorbs
- FH =
- gemessene Förderhöhe
- AH =
- errechnete Höhe des Antriebs nach Eingabe der Etagenposition des Antriebs
- V =
- Aufhängungsverhältnis, 1:1 oder 2:1
- n =
- Seilanzahl
- sg =
- spezifisches Seilgewicht in Kg/m
- g =
- Erdbeschleunigung
- mA =
- (FH - A)*sg*n
- mB =
- (FH - AH)*sg*n
- mC =
- (FH - AH)*sg*n
- mD =
- A*sg*n
[0039] Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer weiteren Prüfungssequenz kombiniert
werden. Dabei können bei einem zu prüfenden Aufzug, bei dem der Fahrkorb über zumindest
ein über eine Treibscheibe geführtes Seil mit einem Gegengewicht verbunden ist, zur
Ermittlung eines eine Mindesttreibfähigkeit des Aufzugs beschreibenden Kennwerts die
folgenden Schritte durchgeführt werden:
Absetzen des Fahrkorbs auf die zweite Kraftmesseinrichtung;
Bewegen der Treibscheibe in eine das Gegengewicht anhebende Richtung bis zum Seilschlupf;
Messen der auf die zweite Kraftmesseinrichtung wirkenden Kraft über der Zeit; und
[0040] Ermitteln der Mindesttreibfähigkeit aus den gemessenen Werten.
[0041] Auch die vorgeschlagene weitere Prüfungssequenz kann einfach und schnell mit der
oben beschriebenen Messeinrichtung durchgeführt werden. Dabei kann die Mindesttreibfähigkeit
T" nach der folgenden Formel ermittelt werden:

, wobei gilt:
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- Fm" =
- gemessene Kraft beim Seilschlupf
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- A =
- gemessener Abstand von der Schachtgrube zum Boden des Fahrkorbs
- FH =
- gemessene Förderhöhe
- AH =
- errechnete Höhe des Antriebs nach Eingabe der Etagenposition des Antriebs
- V =
- Aufhängungsverhältnis, 1:1 oder 2:1
- n =
- Seilanzahl
- sg =
- spezifisches Seilgewicht in Kg/m
- g =
- Erdbeschleunigung
- mA =
- (FH - A)*sg*n
- mB =
- (FH - AH)*sg*n
- mC =
- (FH - AH)*sg*n
- mD =
- A*sg*n
[0042] Ein Gewicht des Fahrkorbs kann nach der folgenden Formel ermittelt werden:

, wobei gilt:
- g =
- Erdbeschleunigung
- Fm1 =
- gemessene Kraft zum Zeitpunkt t1
- s̈ =
- Verzögerung zum Zeitpunkt t1
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
[0043] Ferner kann ein Gewicht des Fahrkorbs auch nach der folgenden Formel ermittelt werden:

, wobei
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- Fm1 =
- gemessene erste Kraft an der Kraftmesseinrichtung zum Zeitpunkt t1
- Fm2 =
- gemessene zweite Kraft an der Kraftmesseinrichtung
- g =
- Erdbeschleunigung
- a1 =
- Verzögerung zum Zeitpunkt t1
[0044] Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Abstandsmesseinrichtung ist es vorteilhafterweise
ferner besonders einfach möglich, das jeweils anteilige Seilgewicht auf der Gegengewichtsseite
und/oder auf der Fahrkorbseite zu berechnen und bei der Bestimmung der Kennwerte zu
berücksichtigen.
[0045] Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer weiteren Prüfungssequenz kombiniert
werden. Dabei können bei einem zu prüfenden Aufzug, bei dem ein Fahrkorb über zumindest
ein über eine Treibscheibe geführtes Seil mit einem Gegengewicht verbunden ist, zur
Messung einer Kennlinie der Puffer die folgenden Schritte durchgeführt werden:
Abstützen des Fahrkorbs oder des Gegengewichts auf die auf dem jeweiligen Puffer aufgenommene
Kraftmesseinrichtung;
Bewegen der Treibscheibe in eine zum abgestützten Gegengewicht oder Fahrkorb weisende
Richtung bis zum Seilschlupf;
Messen der auf die Kraftmesseinrichtung wirkenden Kraft über dem Abstand zwischen
dem festen Messpunkt und dem auf dem Puffer abgestützten Gegengewicht oder Fahrkorb;
und
[0046] Ermitteln der Pufferkennlinie aus den gemessenen Werten.
[0047] Auch die vorgeschlagene weitere Prüfungssequenz kann schnell und einfach unter Verwendung
der oben beschriebenen Messeinrichtung durchgeführt werden. Dabei können auch die
weiteren Prüfungssequenzen vorteilhafterweise mit unbeladenem Fahrkorb durchgeführt
werden. Das vereinfacht und beschleunigt weiter das vorgeschlagene Verfahren.
[0048] Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist eine Anordnung zur Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit eines Aufzugs vorgesehen, bei der ein Fahrkorb in einem Aufzugsschacht
bewegbar ist, und wobei im Aufzugsschacht eine optische Abstandsmesseinrichtung zur
Messung einer Änderung eines Abstands des Fahrkorbs gegenüber einem festen Messpunkt
im Aufzugsschacht angeordnet ist.
[0049] Die vorgeschlagene Anordnung lässt sich einfach und schnell herstellen. Zu diesem
Zweck ist es beispielsweise lediglich erforderlich, eine Abstandsmesseinrichtung auf
einem Boden des Aufzugsschachtgrubenraums abzusetzen, und gegenüber einer Fahrkorbunterseite
zu justieren. Ein zeitaufwändiges, umständliches und kompliziertes Anbringen von Messwertaufnehmern
an Seilen, der Treibscheibe oder dgl. ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung nicht
erforderlich.
[0050] Wegen der vorteilhaften Ausgestaltungen der Abstandsmesseinrichtung, insbesondere
der Verwendung eines optischen Distanzsensors sowie der Ausgestaltungen des optischen
Distanzsensors wird auf die vorangegangene Beschreibung zum erfindungsgemäßen Verfahren
verwiesen. Die dort offenbarten Merkmale zu den Ausgestaltungen der Abstandsmesseinrichtung
bilden gleichfalls Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Anordnung.
[0051] Die erfindungsgemäße Anordnung kann besonders einfach mit einer Messeinrichtung hergestellt
werden, bei der nach Art eines Kits in einem Koffer der optische Distanzsensor und
ein Computer zur Aufzeichnung und Auswertung der aufgenommenen Messwerte untergebracht
bzw. zusammengefasst sind. Im Koffer können ferner ein Reflektor sowie zumindest eine
Kraftmesseinrichtung aufgenommen sein. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Anordnung
muss der Prüfingenieur lediglich den Koffer auf den Boden der Aufzugsschachtgrube
absetzen, den Reflektor, welcher mit einer magnetischen Folie versehen sein kann,
an der Fahrkorbunterseite anbringen und den im Koffer aufgenommenen optischen Distanzsensor,
mittels eines davon beispielsweise abgestrahlten Laserstrahls, in Bezug auf den an
der Fahrkorbunterseite angebrachten Reflektor justieren. Zu diesen Zweck kann die
Abstandsmesseinrichtung mit einer Justiereinrichtung versehen sein. Es kann sich dabei
um drei an der Unterseite der Abstandsmesseinrichtung angebrachte Stützen handeln,
die in ihrer Länge, beispielsweise nach Art von Justierschrauben, veränderbar sind.
[0052] Ferner ist es möglich, eine oder mehrere Kraftmesseinrichtungen auf den Puffern abzustützen
und diese über eine Kabelverbindung mit der Messvorrichtung zu verbinden. Anschließend
kann der Prüfingenieur eine vorgegebene Bewegungssequenz des Fahrkorbs veranlassen.
Aus den mit der Messeinrichtung aufgezeichneten Messwerten können alle für die Prüfung
der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit eines Aufzugs erforderlichen Kennwerte automatisch
oder teilweise automatisch ermittelt werden.
[0053] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Teilansicht eines Auf- zugs mit einer Messeinrichtung,
- Fig. 2
- den gemessenen Abstand über der Zeit und die Ablei- tung der gemessenen Kurve,
- Fig. 3
- eine zweite perspektivische Teilansicht des Aufzugs sowie der Messeinrichtung,
- Fig. 4
- eine dritte perspektivische Teilansicht des Aufzugs und der Messeinrichtung,
- Fig. 5
- den gemessenen vertikalen Abstand über der Zeit und die Ableitung der gemessenen Kurve,
- Fig. 6
- den gemessenen Abstand über der Kraft,
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht einer Seilanordnung,
- Fig. 8
- ein Weg/Zeit-Diagramm einer Prüfsequenz,
- Fig. 9
- das Weg/Zeit-Diagramm gemäß Fig. 8 im Punkt M2 und
- Fig. 10
- das Weg/Zeit-Diagramm gemäß Fig. 8 im Punkt M4.
[0054] Fig. 1 zeigt schematisch und in perspektivischer Teilansicht eine erfindungsgemäße
Messeinrichtung zur Prüfung der Treibfähigkeit eines Aufzugs. In Fig. 1 sind über
eine Treibscheibe 1 mehrere Seile 2 geführt. Die einen Enden der Seile 2 sind an einem
Fahrkorb 3, die anderen Enden an einem Gegengewicht 4 angebracht. Mit dem Bezugszeichen
5 ist eine Antriebs- und Bremseinrichtung zum Antreiben und Abbremsen der Treibscheibe
1 bezeichnet. Auf einem Schachtboden 6 eines (hier nicht näher gezeigten) Aufzugsschachts
befindet sich ein optischer Distanzsensor 7. Ein davon emittierter Sendelichtstrahl
8 zur Messung eines Abstands wird beispielsweise mittels eines Reflektors an einer
Unterseite des Fahrkorbs 3 reflektiert und als Empfangslichtstrahl von einem Empfänger
des optischen Distanzsensors 7 empfangen. Der optische Distanzsensor 7 ist mit einem
Computer 9 zur Aufzeichnung der damit gemessenen Abstandswerte über der Zeit verbunden.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist ein erster Puffer zum Dämpfen einer Abwärtsbewegung des
Gegengewichts 4 bezeichnet. Ein zweiter Puffer 11 dient der Dämpfung der Abwärtsbewegung
des Fahrkorbs 3. Der erste 10 und der zweite Puffer 11 sind auf dem Schachtboden 6
des Aufzugsschachts abgestützt. Auf dem ersten Puffer 10 ist eine erste Kraftmesseinrichtung
12 und auf dem zweiten Puffer 11 eine zweite Kraftmesseinrichtung 13 angeordnet. Bei
den Kraftmesseinrichtungen 12, 13 kann es sich um herkömmliche Kraftmessdosen handeln.
Die Kraftmesseinrichtungen 12, 13 sind mit dem Computer 9 verbunden. Der Computer
9 sowie der optische Distanzsensor 7 sind in einem Aufzugsschachtraum angeordnet,
welcher sich zwischen dem Schachtboden 6 und einer gedachten Fläche befindet, welche
etwa parallel zum Schachtboden 6 verläuft und gleichzeitig auf einer Oberseite des
ersten 10 und des zweiten Puffes 11 aufliegt.
[0055] Fig. 2 zeigt beispielhaft eine mit dem Computer 9 aufgenommene Messung des Abstands
zwischen dem optischen Distanzsensor 7 und dem Fahrkorb 3 über der Zeit sowie deren
erste Ableitung -V nach der Zeit. Aus der Steigung der ersten Ableitung des Grafen
in einem Zeitintervall t1 bis t2 nach dem Auslösen der Bremseinrichtung 5 kann die
Verzögerung a ermittelt werden. Bei gegebener Gewichtskraft auf der Gegengewichtsseite,
d. h. der Gewichtskraft des Gegengewichts 4 sowie des auf der Gegengewichtsseite vorhandenen
anteiligen Seilgewichts, sowie der Gewichtskraft auf der Fahrkorbseite, d. h. der
Gewichtskraft des Fahrkorbs 3 sowie der anteiligen Gewichtskraft des Seils 2 auf der
Fahrkorbseite, kann nach der Formel

die Treibfähigkeit T gemäß DIN EN 81-1 bei Nothalt ermittelt werden. Dabei gilt:
- s̈ =
- ermittelte Verzögerung zum Zeitpunkt t
- A =
- gemessener Abstand von der Schachtgrube zum Boden des Fahrkorbs
- FH =
- gemessene Förderhöhe
- AH =
- errechnete Höhe des Antriebs nach Eingabe der Etagenposition des Abtriebs
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- V =
- Aufhängungsverhältnis, 1:1 oder 1:2
- n =
- Seilanzahl
- sg =
- spezifisches Seilgewicht in Kg/m
- g =
- Erdbeschleunigung
- mA =
- (FH - A)*sg*n
- mB =
- (FH - AH)*sg*n
- mC =
- (FH - AH)*sg*n
- mD =
- A*sg*n
[0056] Fig. 3 zeigt eine teilweise perspektivische Ansicht des Aufzugs bei einer Messung
der Übertreibfähigkeit unter Verwendung der Messeinrichtung. Dazu wird das Gegengewicht
4 über die erste Kraftmesseinrichtung 12 auf den ersten Puffer 10 abgestützt. Es wird
mittels der ersten Kraftmesseinrichtung 12 die auf den ersten Puffer 10 wirkende Kraft
über der Zeit gemessen. Gleichzeitig kann mit dem optischen Distanzsensor 7 der Abstand
des Fahrkorbs 3 über der Kraft gemessen werden. Im Laufe der Messung wird die Treibscheibe
1 in eine den Fahrkorb 3 anhebende Richtung bis zum Seilschlupf gedreht. Aus der mit
der ersten Kraftmesseinrichtung 12 gemessenen Kraft zum Zeitpunkt des Seilschlupfs
kann die sogenannte Übertreibfähigkeit T2'/T1' nach Formel (2) ermittelt werden.
[0057] Sowohl beim Aufsetzen des Gegengewichts 4 auf den ersten Puffer 10 als auch beim
Bewegen der Treibscheibe 1 in eine den Fahrkorb 3 anhebende Richtung ändert sich der
Abstand des Fahrkorbs 3 gegenüber dem optischen Distanzsensor 7. Aus der aufgenommenen
Änderung des Abstands des Fahrkorbs 3 über der gemessenen Kraft kann die Kennlinie
des ersten Puffers 10 ermittelt werden.
[0058] Fig. 4 zeigt eine dritte perspektivische Teilansicht des Aufzugs und der Messeinrichtung.
Hier ist der Fahrkorb 3 mit der Unterseite des Fahrkorbbodens auf die auf dem zweiten
Puffer 11 aufgenommene zweite Kraftmesseinrichtung 13 aufgesetzt. Mit der zweiten
Kraftmesseinrichtung 13 (hier nicht sichtbar) wird die auf den zweiten Puffer 11 ausgeübte
Kraft gemessen. Ferner wird mit dem optischen Distanzsensor 7 der Abstand zur Unterseite
des Fahrkorbbodens gemessen. Während der Messung wird die Treibscheibe 1 in eine das
Gegengewicht 4 anhebende Richtung bis zum Seilschlupf bewegt.
[0059] Aus der zum Zeitpunkt des Seilschlupfs mit der zweiten Kraftmesseinrichtung 13 gemessenen
Kraft kann die Mindesttreibfähigkeit T2"/T1" nach Formel (3) ermittelt werden.
[0060] Ferner kann aus der gemessenen Änderung des Abstands des Fahrkorbs 3 über der Kraft
die Kennlinie des zweiten Puffers 11 ermittelt werden.
[0061] Fig. 5 zeigt beispielhaft eine mit dem Computer 9 aufgenommene Messung des Abstands
zwischen dem optischen Distanzsensor 7 und dem Fahrkorb 3 über der Zeit sowie deren
erste Ableitung -V nach der Zeit. Aus der Steigung der ersten Ableitung des Grafs
in einem Zeitintervall t1 bis t2 nach dem Auslösen der Fangvorrichtung kann die Verzögerung
s̈ des Fahrkorbs 3 ermittelt werden. Bei gegebener Gewichtskraft auf der Fahrkorbseite,
d. h. der Gewichtskraft des Fahrkorbs 3 und gegebener Nennlast kann nach der Formel
(1) die Verzögerung Vf für den mit Nennlast beladenen Fahrkorb 3 im freien Fall als
Kennwert ermittelt werden.
[0062] Fig. 6 zeigt beispielhaft ein mit dem Computer 9 aufgenommene Pufferkennlinie. Eine
Messung des Abstands einer Unterseite des Fahrkorbs 3 gegenüber dem Schachtboden 6
ermöglicht insbesondere auch eine Berücksichtigung der Seilgewichte.
[0063] Fig. 7 zeigt schematisch eine Seilanordnung. Die Seilgewichte können nach der Formel
(4) für 1:1 oder 1:2 gehängte Aufzüge berücksichtigt werden. Dabei können alle Abstände
vom optischen Distanzsensor (7) automatisch erfasst werden.
[0064] Zur automatischen Berücksichtigung der Seilgewichte mA, mB, mC, mD ist es lediglich
noch erforderlich, das spezifische Seilgewicht einzugeben. Das spezifische Seilgewicht
kann aus einer Tabelle entnommen werden, indem dieses gegenüber einem Seildurchmesser
verzeichnet ist.
[0065] Insbesondere bei einer Verwendung eines optischen Distanzsensors 7, welcher die zeitliche
Änderung eines Abstands zwischen der Schachtgrube und einer Unterseite des Fahrkorbs
3 aus einer Phasenverschiebung zwischen einem Sende- 8 und einem Empfangslichtstrahl
ermittelt, kann besonders schnell, effizient und einfach eine Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktionsfähigkeit eines Aufzugs durchgeführt werden. Die Effizienz des vorgeschlagenen
Verfahrens kann weiter gesteigert werden, wenn der optische Distanzsensor 7 mit Kraftmesseinrichtungen
12, 13 kombiniert wird.
[0066] Die jeweils relevanten Seilgewichte können mit der Wegmessung automatisch ermittelt
werden. Lediglich die Seilanzahl und der Seildurchmesser müssen manuell eingegeben
werden.
[0067] Der Halblastausgleich kann automatisch ermittelt werden, indem das Gegengewicht 4
bei geöffneter Bremse auf den Puffer 10 mit der Kraftmesseinrichtung 12 abgesenkt
wird. Die Kraftmesseinrichtung 12 misst dann:

[0068] Bei Halblastausgleich muss der gemessene Wert 50% der angegebenen Nennlast sein.
Der Lastausgleich in Prozent:

, wobei gilt:
- Fp =
- gemessene Kraft am Puffer des Gegengewichts
- Fm =
- ermittelte Kraft auf dem Puffer ohne Seilgewichte
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- La =
- Lastausgleich in Prozent
- NL =
- im Fahrkorb angegebene Nennlast
- V =
- Aufhängungsverhältnis, 1:1 oder 1:2
- g =
- Erdbeschleunigung
- mA =
- (FH - A)*sg*n
- mB =
- (FH - AH)*sg*n
- mC =
- (FH - AH)*sg*n
- mD =
- A*sg*n
[0069] Das Fahrkorbgewicht kann nach den folgenden Methoden automatisch ermittelt werden:
Methode 1:
[0070] Der Fahrkorb 3 wird auf den Puffer 11 gefahren, so dass eine Verzögerung > 1g erreicht
wird.

, wobei gilt:
- g =
- Erdbeschleunigung
- Fm1 =
- gemessene Kraft zum Zeitpunkt t1
- s̈ =
- Verzögerung zum Zeitpunkt t1
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
Methode 2:
[0071] Das Gegengewicht 4 wird in der Nähe des Puffers 10 gefahren, beispielsweise wird
der Fahrkorb 3 in die oberste Haltestelle gefahren. Die Bremse des Antriebs wird nun
geöffnet. Das Gegengewicht 4 wird von der Kraftmesseinrichtung 12, welche auf dem
Puffer 10 liegt, abgebremst. Es entsteht eine Verzögerung a1 zum Zeitpunkt t1. Zudem
wird bei t1 die an der Kraftmesseinrichtung 10 anstehende erste Kraft Fm1 gemessen.
Bei einer Verzögerung von a1 < 1g gilt (hier zur Einfachheit mit vernachlässigten
Seilgewichten und 1:1 Aufhängung)

[0072] Wenn der Fahrkorb 3 still steht und das Gegengewicht 4 auf der Kraftmesseinrichtung
12 am Puffer 10 aufliegt, kann die zweite Kraft Fm2 gemessen werden und es gilt:

[0073] Durch Einsetzen ergibt sich:

, wobei
- mGG =
- Masse des Gegengewichts
- mFK =
- Masse des Fahrkorbs
- Fm1 =
- gemessene erste Kraft an der Kraftmesseinrichtung zum Zeitpunkt t1
- Fm2 =
- gemessene zweite Kraft an der Kraftmesseinrichtung
- g =
- Erdbeschleunigung
- a1 =
- Verzögerung zum Zeitpunkt t1
[0074] Die Verzögerung a
1 kann wieder durch die zweite Ableitung des gemessenen Abstands nach der Zeit ermittelt
werden.
[0075] Die beiden Methoden eigen sich selbstverständlich auch zur Ermittlung des Gegengewicht.
Die ermittelten Werte wie Gegengewicht, Fahrkorbgewicht, anteilige Seilgewichte, Geschwindigkeit
und Förderhöhe werden automatisch für die Berechnung der dynamischen Treibfähigkeit,
der Treibfähigkeit beim Beladen des Fahrkorbs 3, der Übertreibfähigkeit und der Pufferkennlinie
bereitgestellt. Der Sachverständige muss nicht mehr im Prüfbuch die Daten suchen.
[0076] Die Fig. 8 bis 10 zeigen Weg/Zeit-Diagramme, welche an einem Testaufzug unter Verwendung
einer Abstandsmesseinrichtung mit einem optischen Distanzsensor gewonnen worden sind.
Bei dem Testaufzug ist ein Fahrkorb 3 über mehrere über eine Treibscheibe geführte
Seile 2 mit einem Gegengewicht 4 verbunden. Der Fahrkorb 3 weist eine Fangvorrichtung
auf. Eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Treibscheibe 1 ist mit einer Bremseinrichtung
versehen. - Eine Änderung des Abstands A ist mit dem optischen Distanzsensor gegenüber
einer Fahrkorbunterseite zeitaufgelöst gemessen worden. Die Messwerte sind auf einem
Computer 9 gespeichert und nachfolgend ausgewertet worden.
[0077] Fig. 8 zeigt ein Weg/Zeit-Diagramm einer kompletten Sequenz. Hier ist der Fahrkorb
3 zu Kalibrierzwecken zunächst von einem ersten Stockwerk S1 zu den nächsthöheren
Stockwerken S2, S3, S4 bewegt worden. So können die Seilmassen mA, mB, mC und mD ermittelt
werden. Der Punkt S5 beschreibt einen sogenannten "Überfahrweg, bei dem das Gegengewicht
auf dem dazu korrespondierenden Puffer aufliegt.
[0078] Im Punkt M1 ist die Bremseinrichtung gelöst und im Punkt M2 die Fangvorrichtung ausgelöst
worden. Im Punkt M3 ist wiederum die Bremseinrichtung gelöst und im Punkt M4 die Bremseinrichtung
betätigt worden. Im Punkt S6 liegt der Fahrkorb 3 auf dem dazu korrespondierenden
Puffer in der Schachtgrube auf.
[0079] Fig. 9 zeigt in höherer Auflösung das Weg/Zeit-Diagramm gemäß Fig. 8 im Bereich des
Punkts M2. Ferner ist zur Weg/Zeit-Kurve die durch Ableitung gewonnene Geschwindigkeit/Zeit-Kurve
berechnet und ebenfalls dargestellt worden. Die etwa zum Zeitpunkt 237,2 s beobachtbare
Zunahme des Wegs beim Fahrkorb 3 wird durch das zurückfallende Gegenwicht 4 bewirkt.
Das zeigt im Umkehrschluss, dass das Gegengewicht 4 vorschriftsmäßig keinen Einfluss
auf die Messung der Verzögerung
s̈ hat. Die Verzögerung Vf kann durch Ermitteln der Steigung des im Wesentlichen geradlinigen
Bereichs im Geschwindigkeit/Zeit-Diagramm ermittelt werden.
[0080] Fig. 10 zeigt das Weg/Zeit-Diagramm gemäß Fig. 8 mit höherer Auflösung im Bereich
des Punkts M4. Auch hier ist die erste Ableitung der Weg/Zeit-Kurve gezeigt. Eine
Verzögerung im Punkt M4 kann hier ebenfalls durch Anlegen der in Fig. 10 gezeigten
Tangente Tg an den linearen Bereich im Geschwindigkeit/Zeit-Diagramm unter Ermitteln
deren Steigung bestimmt werden. Aus der ermittelten Verzögerung S2 kann gemäß der
Formel (2) die Treibfähigkeit T ermittelt werden.
Bezugszeichenliste
[0081]
- 1
- Treibscheibe
- 2
- Seil
- 3
- Fahrkorb
- 4
- Gegengewicht
- 5
- Antriebs- und Bremseinrichtung
- 6
- Schachtboden
- 7
- Optischer Distanzsensor
- 8
- Sendelichtstrahl
- 9
- Computer
- 10
- erster Puffer
- 11
- zweiter Puffer
- 12
- erste Kraftmesseinrichtung
- 13
- zweite Kraftmesseinrichtung
- A
- Abstand
- S1, S2, S3, S4
- Stockwerk
- Tg
- Tangente
1. Verfahren zur Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit eines Aufzugs, bei dem
ein Fahrkorb (3) in einem einen Aufzugsschachtgrubenraum aufweisenden Aufzugsschacht
bewegbar ist, und wobei zur Bestimmung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit des
Aufzugs unter vorgegebenen Prüfbedingungen ein Kennwert (Vf, T, T', T") ermittelt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Ermittlung des Kennwerts (Vf, T, T', T") eine Änderung eines Abstands (A) mittels
einer optischen Abstandsmesseinrichtung (7) zwischen dem Fahrkorb (3) und einem festen
Messpunkt im Aufzugsschachtgrubenraum gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei sich der feste Messpunkt im Aufzugsschachtgrubenraum
befindet und der Abstand (A) zu einer Fahrkorbunterseite des Fahrkorbs (3) gemessen
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mit der Abstandsmesseinrichtung
(7) zumindest 500, vorzugsweise 700 bis 2500, Abstandswerte pro Sekunde gemessen und
aufgezeichnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandsmesseinrichtung
(7) den festen Messpunkt bildet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandsmesseinrichtung
(7) in den Aufzugsschachtgrubenraum gesetzt wird, welcher durch einen Boden (6) des
Aufzugsschachts, dessen Wände und eine gedachte Fläche begrenzt ist, welche auf einer
Oberseite von auf dem Boden (6) abgestützten Puffen (10, 11) aufliegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Abstandsmesseinrichtung (7)
auf dem Boden (6) abgestützt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Abstandsmesseinrichtung
ein optischer Distanzsensor verwendet wird, welcher einen entlang einer optischen
Achse Sendelichtstrahlen (8) emittierenden Sender, wenigstens einen Oszillator zur
Modulation der Sendelichtstrahlen (8) und einen Empfangslichtstrahlen empfangenden
Empfänger mit Mitteln zur Bestimmung der Laufzeit der von der Fahrkorbunterseite reflektierten
Empfangslichtstrahlen aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mittel zur Bestimmung
der Laufzeit einen Phasendifferenzdetektor umfassen, welcher mit dem Empfänger über
einen elektrischen Signalweg verbunden ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in den elektrischen Signalweg
eine elektronische Signalverzögerungseinheit eingeschaltet ist, mit der eine Phasendifferenz
zwischen Sende- (8) und Empfangslichtstrahlen auf einen vorgegebenen Wert eingestellt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Phasenverschiebung zwischen
Sende- (8) und Empfangslichtstrahlen mittels eines Synchrongleichrichters bestimmt
wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Fahrkorbunterseite
ein Reflektor zum Reflektieren der Sendelichtstrahlen angebracht wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Auswerteeinheit zur
Auswertung der am Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale vorgesehen ist,
und wobei der Empfänger eine lichtempfindliche Fläche aufweist, deren Normalvektor
um einen vorgegebenen Kippwinkel zur optischen Achse geneigt ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kippwinkel im Bereich
von 10 bis 30° liegt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Auswertung der Messwerte
ein Tiefpassfilter, vorzugsweise ein SG-FIR Tiefpassfilter, verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Ermittlung des Kennwerts
(Vf, T, T', T") der Abstand (A) in Abhängigkeit der Zeit gemessen und daraus eine
Beschleunigung des Fahrkorbs ermittelt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Ermittlung des Kennwerts
(Vf, T, T', T") der Abstand (A) in Abhängigkeit der mittels der ersten (12) und/oder
zweiten Kraftmesseinrichtung (13) gemessenen Kraft gemessen wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf zumindest einem zum Gegengewicht
(4) korrespondierenden ersten Puffer (10) eine erste Kraftmesseinrichtung (12) und
auf zumindest einem zum Fahrkorb (3) korrespondierenden zweiten Puffer (11) eine zweite
Kraftmesseinrichtung (13) abgestützt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messwerte der Abstandsmesseinrichtung
(7) und/oder der Kraftmesseinrichtungen (12, 13) mittels eines damit verbundenen,
vorzugsweise in den Aufzugsschachtgrubenraum gesetzten, Computers (9) erfasst und
ausgewertet werden.
19. Anordnung zur Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsfähigkeit eines Aufzugs, bei dem
ein Fahrkorb (3) in einem einen Aufzugsschachtgrubenraum aufweisenden Aufzugsschacht
bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Aufzugsschacht eine optische Abstandsmesseinrichtung (7) zur Messung einer Änderung
eines Abstands (A) des Fahrkorbs (3) gegenüber einem festen Messpunkt im Aufzugsschacht
angeordnet ist.
20. Anordnung nach Anspruch 19, wobei die optische Abstandsmesseinrichtung im Aufzugsschachtgrubenraum
zur Messung der Änderung des Abstands (A) gegenüber einer Fahrkorbunterseite des Fahrkorbs
(3) angeordnet ist.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei die optische Abstandsmesseinrichtung
(7) zumindest 500, vorzugsweise 700 bis 2500, Abstandswerte pro Sekunde misst und
aufzeichnet.
22. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei die Abstandsmesseinrichtung (7)
einen optischer Distanzsensor zum Messen der zeitlichen Änderung eines Abstands des
Fahrkorbs (3) gegenüber einem im Aufzugsschacht befindlichen festen Punkt umfasst.
23. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, wobei der optische Distanzsensor einen
entlang einer optischen Achse Sendelichtstrahlen (8) emittierenden Sender, wenigstens
einen Oszillator zur Modulation der Sendelichtstrahlen (8) und einen Empfangslichtstrahlen
empfangenen Empfänger mit Mitteln zur Bestimmung der Laufzeit der vom Fahrkorb (3)
oder vom festen Punkt reflektierten Empfangslichtstrahlen aufweist.
24. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, wobei die Mittel zur Bestimmung der
Laufzeit einen Phasendifferenzdetektor umfassen, welcher mit dem Empfänger über einen
elektrischen Signalweg verbunden ist.
25. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, wobei in den elektrischen Signalweg
eine elektronische Signalverzögerungseinheit eingeschaltet ist, mit der eine Phasendifferenz
zwischen Sende- (8) und Empfangslichtstrahlen auf einen vorgegebenen Wert eingestellt
wird.
26. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, wobei zur Bestimmung der Phasenverschiebung
zwischen Sende- (8) und Empfangslichtstrahlen ein Synchrongleichrichter vorgesehen
ist.
27. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 26, wobei die Abstandsmesseinrichtung auf
einem Boden (6) des Aufzugsschachtgrubenraums abgestützt ist.
28. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, wobei an der Fahrkorbunterseite ein
Reflektor zum Reflektieren der Sendelichtstrahlen (8) angebracht ist.
29. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 28, wobei eine Auswerteeinheit zur Auswertung
der am Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale vorgesehen ist, und wobei
der Empfänger eine lichtempfindliche Fläche aufweist, deren Normalvektor um einen
vorgegebenen Kippwinkel zur optischen Achse geneigt ist.
30. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 29, wobei der Kippwinkel im Bereich von
10 bis 30° liegt.
31. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 30, wobei die Abstandsmesseinrichtung (7)
zur Auswertung der damit gemessenen Messwerte mit einem Computer (9) verbunden ist.
32. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 31, wobei zur Auswertung der Messwerte ein
Tiefpassfilter, vorzugsweise ein SG-FIR Tiefpassfilter, vorgesehen ist.
33. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 32, wobei zumindest eine Kraftmesseinrichtung
(12, 13) zur Messung eines Fahrkorbgewichts und/oder eines Gegengewichts (4) zur Auswertung
der damit gewonnen weiteren Messwerte mit dem Computer (9) verbunden ist.
34. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 33, wobei die Abstandsmesseinrichtung (7)
und der Computer (9) in einem Koffer zusammengefasst sind.