[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungs- und Verbolzungseinheit, für aus einem Grundelement
teleskopierbaren Schüssen, insbesondere die Schüsse eines Teleskopauslegers eines
Mobilkranes, umfassend zwei relativ zueinander verschiebbar angeordnete Sicherungsbolzen
und einen mit einem Greifer zusammenwirkenden Verriegelungsbolzen.
[0002] Aus der
DE 198 24 672 A1 ist ein Kran mit einem Teleskopausleger bekannt, dessen in dem Grundausleger einzeln
teleskopierbaren Schüsse nach dem Lösen von arretierenden Sicherungsbolzen mit einer
Kolben-Zylinder-Einheit aus - und einfahrbar sind und in den jeweils aus- oder eingefahrenen
Stellungen durch Verriegelungsbolzen verbolzbar sind.
Die Verriegelungsbolzen sind mit einem Greifer verbunden, der die Verbindung zum Antrieb
herstellt.
[0003] Wie aus der
DE 199 26 131 B4 ersichtlich, erfolgt die Betätigung der Sicherungsbolzen oft über einen Hebelmechanismus.
[0004] Derartige Sicherungs- und Verbolzungseinheiten, kurz SVE genannt, finden ihr Einsatzgebiet
überall dort, wo Bauteile translatorisch bewegt werden müssen, hauptsächlich bei Mobilkranen
mit einem Teleskopausleger, Baukranen mit Teleskopmast , Windkrafträdern, die einen
teleskopierbaren Mast besitzen, Hubarbeitsbühnen, Fahrstühlen, Gabelstablern u.a.
[0005] Bisher bekannte Lösungen arbeiten - wie vorstehend beschrieben - immer mittelbar
zum Ausführen der gewünschten Bolzenposition mit Hilfe von Zahnstangen oder Schiebekulissen
und auch die Erfassung der Bolzenposition geschieht immer mittelbar. Daher wäre es
denkbar, dass bei Bruch der Zahnstange oder Bruch der Schiebekulisse immer noch eine
sichere Position des Verbolzungsbolzens über die Sensorik angezeigt wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherungs- und Verbolzungseinheit zu schaffen,
die im Gegensatz zu bisherigen SVE's keine zwischengeschalteten Bauteile zwischen
'Auslöseelement' und 'Betätigungselement' besitzt. Dabei soll eine Reduzierung der
Anzahl der Teile und eine Reduzierung des Gewichts und der Kosten der Bauteile erreicht
werden.
[0007] Das Ziel wäre somit das Weglassen der nicht benötigten Bauteile, wie Zahnstange,
Schiebekulisse, Federelemente usw. Eine Verringerung der Teileanzahl (weniger Kosten,
weniger Gewicht), sowie eine Möglichkeit für ein unmittelbares Abfragen der Bolzenposition.
Hinzu käme die Möglichkeit zur Verringerung der Baugröße der SVE gegenüber vergleichbaren
Lösungen; jedoch abhängig von der Belastung.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Sicherungs- und Verbolzungseinheit,
für aus einem Grundelement teleskopierbaren Schüssen, insbesondere die Schüsse eines
Teleskopauslegers eines Mobilkranes, umfassend zwei relativ zueinander verschiebbar
angeordnete Sicherungsbolzen und einen mit einem Greifer zusammenwirkenden Verriegelungsbolzen,
die dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Sicherungsbolzen und eine als Kolbenstange ausgebildete Verlängerung des
Greifers gemeinsam in einem unteren Gehäuseteil senkrecht zueinander verschiebbar
angeordnet sind und dass der Kolben für die Kolbenstange des Greifers sich in einem
auf das untere Gehäuseteil aufgesetzten oberen Gehäuseteil befindet.
[0009] Der Kern der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das hydraulische Auslöseelement
auch gleichzeitig mechanisches Betätigungselement ist, und damit der Wegfall von zwischengeschalteten
Bauteilen (Schiebekulisse, Zahnstange, usw.) möglich ist.
Weitere Vorteile sind die absolute mechanische Eigensicherheit durch Wahl der Geometrie,
keine hydraulische/elektrische Logik in Form von Ventilen/ Schaltern oder sonstigem
zur Erlangung der Eigensicherheit.
[0010] Damit kann ein Telesystem zur Verfügung gestellt werden, das bei mehreren Teleskopauslegern
(großer Querschnitt bis sehr kleinem Querschnitt) wie bei einem Baukastenprinzip,
verwendet werden kann.
[0011] Durch Exzentrizität, d. h. die Geomtrie des Greiferzylinders, kann der darunterliegende
Sicherungszylinder nach beiden Seiten gleichlang ausgefahren werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Sicherungs- und Verbolzungseinheit besteht somit quasi nur noch
aus 3 Bauteilen, und zwar dem Gehäuse, den Sicherungsbolzen (Sicherungszylinder),
hydraulisch/ pneumatisch und dem Greifer (Verbolzungszylinder), hydraulisch/ pneumatisch.
[0013] Die Erfindung erlaubt die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Bauraumes,
da nur Bauteile eingesetzt werden, die auch den unmittelbaren Funktionen ( sichern,
verbolzen) dienen. Der Greifer ist senkrecht zur Achse des Sicherungszylinders angeordnet.
Die Ansteuerung der Funktionselemente kann hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
Die Funktionseinheit (SVE) wird hydraulisch/ pneumatisch betätigt, ist jedoch mechanisch
eigensicher verriegelt. Keine zusätzlichen Betätigungselemente notwendig.
Entfall von Schiebekulisse/ Zahnstangen/ Federn/.
[0014] Die Anzahl der notwendigen Bauteile wurde auf das nötigste begrenzt, d. h. auch die
Zahl möglicher Fehlerquellen wurde auf ein Minimum reduziert.
[0015] Absolute Eigensicherheit ist vorhanden; wenn entsichert ist, ist wegen der mechanischen
Logik gleichzeitig verbolzt. - Die Achse des Sicherungsbolzens ist zu Teleskopierzylinderlängsachse
wegen Bauraumreduzierung außermittig angebracht. - Die Erfassung der Bolzenstellung
erfolgt unmittelbar durch Initiatoren an angearbeiteten Schaltkanten an dem Sicherungszylinder
und an den Greifer.
[0016] Es sind nur jeweils 2 hydraulische/ pneumatische Zuleitungen an den Sicherungszylinder
bzw. an das Gehäuseoberteil notwendig.
[0017] Es ist keine keine hydraulische Logik erforderlich. - Die Funktionseinheit (SVE)
kann an irgendeiner Position in Längsrichtung des Teleskopierzylinders angebracht
werden, jedoch vorzugsweise am Anfang des schiebbaren Teiles.
[0018] Die Erfindung soll nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert werden.
Dabei zeigt:
[0019]
- Fig. 1
- die einzelnen Bauteile der Sicherungs- und Verbolzungseinheit,
- Fig. 2-4
- die einzelnen Positionen des Greifers bzw. der Sicherungsbolzen und die
- Fig. 5-7
- die entsprechenden Darstellungen, jedoch im Querschnitt der Schüsse gesehen.
[0020] Die erfindungsgemäße Sicherungs- und Verbolzungseinheit besteht aus einem Gehäuseunterteil
1 und einem darauf befestigten Gehäuseoberteil 2.
Im Gehäuseunterteil 1 sind die beiden Sicherungsbolzen 3 verschiebbar gelagert, wobei
der rechte und der linke Bolzen durch eine Kolbenstange 3a verbunden sind. Der zu
der Kolbenstange 3a gehörige Kolben, der sich in einem der Bolzen befindet, ist hier
nicht dargestellt.
Durch diese Anordnung können die beiden Sicherungsbolzen relativ zueinander auseinander
bzw. zusammen geschoben werden.
Die Kolbenstange 3a weist - wie aus der Zeichnung ersichtlich - einen geringeren Durchmesser
auf als die Sicherungsbolzen selbst.
[0021] Auf das Gehäusunterteil 1 ist das Gehäuseoberteil 2 aufgesetzt und in diesem ist
eine Kolbenstange 4a geführt, die eine Verlängerung des Greifers 4 darstellt. Bezogen
auf dessen Längsachse ist die Längsachse der Kolbenstange 4a exzentrisch und weist
an ihrem freien Ende eine Ausnehmung 4b auf. Der Greifer 4 ragt aus dem Gehäuseoberteil
2 heraus .
Das obere freie Ende de Greifers 4 ist - wie die Figuren 5-7 zeigen - in üblicher
Weise mit einem Verriegelungsbolzen 5 in Eingriff bringbar.
[0022] Wie die Figuren 2-4 zeigen, sind die Abmessungen des unteren Teiles der Kolbenstange
des Greifers mit der Ausnehmung 4b, die Kolbenstange 3a und der Abstand der Sicherungsbolzen
3, wenn sie auseinander geschoben sind, so bemessen, dass die Kolbenstange 4a mit
der Ausnehmung 4b in den Zwischenraum zwischen den Sicherungsbolzen abgesenkt werden
kann und dabei die Kolbenstange 3a teilweise umfasst.
[0023] In dieser abgesenkten Position hat der Greifer 4 den mit ihm verbundenen Verriegelungsbolzen
5 entriegelt, wie dies die Figuren 4 und 7 zeigen.
[0024] Somit ergeben sich die in den Figuren 2-4 bzw. 5-7 dargestellten Zustände, und zwar
die entsicherte Stellung der Sicherungsbolzen 3 bei verbolzter Position des Verriegelungsbolzens
5 (Fig. 2 und Fig. 5), die gesicherte Position der Sicherungsbolzen 3 und die verbolzte
Position des Verriegelungsbolzens 5 (Fig. 3 und Fig. 6) und die gesicherte Postion
der Sicherungsbolzen 3, bei entbolzter Postion des Verriegelungsbolzens 5 (Fig. 4
und Fig. 7).
[0025] In den Figuren 5 bis 7 sind die Schüsse des Teleskopauslegers mit 6 und 7 bezeichnet.
1. Sicherungs- und Verbolzungseinheit, für aus einem Grundelement teleskopierbaren Schüssen,
insbesondere die Schüsse eines Teleskopauslegers eines Mobilkranes, umfassend zwei
relativ zueinander verschiebbar angeordnete Sicherungsbolzen (3) und einen mit einem
Greifer (4) zusammenwirkenden Verriegelungsbolzen (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsbolzen (3) und eine als Kolbenstange (5) ausgebildete Verlängerung
des Greifers (4) gemeinsam in einem unteren Gehäuseteil (1) senkrecht zueinander verschiebbar
angeordnet sind und dass der Kolben (6) für die Kolbenstange (5) des Greifers (4)
sich in einem auf das untere Gehäuseteil (1) aufgesetzten oberen Gehäuseteil (2) befindet.
2. Sicherungs- und Verbolzungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsbolzen (3) durch eine in dem einen Sicherungsbolzen geführte Kolbenstange
(3a) relativ zueinander zusammen bzw. auseinander verschiebbar sind.
3. Sicherungs- und Verbolzungseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die als Verlängerung des Greifers (4) ausgebildete Kolbenstange (4a) exzentrisch
zur Greiferachse verläuft und an ihrem freien Ende eine Ausnehmung (4b) aufweist,
mit der sie die Kolbenstange (3a) der auseinander geschobenen Sicherungsbolzen (3)
umfassend zwischen diese absenkbar ist, um den Verriegelungsbolzen (5) zu entriegeln.
4. Sicherungs- und Verbolzungseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ansteuerung der Kolben hydraulisch oder pneumatisch erfolgt.
5. Sicherungs- und Verbolzungseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erfassung der Bolzenstellung unmittelbar durch Initiatoren durch angearbeitete
Schaltkanten an den Sicherungsbolzen und an dem Greifer erfolgt.