[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, mit wenigstens
zwei Drehflügeltüren, und mit einer Federeinheit, welche beide Drehflügeltüren zumindest
im Schließbetrieb in Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt, wobei die Federeinheit
im Normalbetrieb, das heißt bei manuell hervorgerufenen Öffnungs- und Schließbewegungen
der Drehflügeltüren, ständig ihre gespannte Position beibehält und einen Mitnehmer
aufweist, welcher mit den Drehflügeltüren lediglich im Schließbetrieb, zum Beispiel
im Brandfall, wechselwirkt.
[0002] Ein Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank der vorbeschriebenen Ausführungsform
wird in der
EP 2 017 420 A1 vorgestellt. Hierbei sind zwei an einen Schrankkorpus angelenkte Drehflügeltüren
realisiert, welche gemeinsam an ein in einer Führung verschiebbares Verbindungselement
angeschlossen sind. Dadurch lässt sich eine sogenannten Einhandöffnung realisieren.
Das heißt, die Bewegung einer Drehflügeltür führt über das gemeinsame und in der Führung
verschiebbare Verbindungselement dazu, dass auch die andere Drehflügeltür eine entsprechende
Bewegung erfährt. Die Drehtlügeltüren werden insgesamt manuell geöffnet und geschlossen.
Lediglich im Schließbetrieb, regelmäßig im Brandfall, kommt die Federeinheit ins Spiel.
Zu diesem Zweck behält die Federeinheit im Normalbetrieb, das heißt bei den manuell
hervorgerufenen Öffnungs- und Schließbewegungen der Drehflügeltüren, ständig ihre
gespannte Position bei.
[0003] Ausschließlich im Schließbetrieb und hier meistens im Brandfall wird die gespannte
Position der Federeinheit aufgehoben, indem die Federeinheit ausgelöst wird und nun
für eine automatische - und nicht manuelle - Schließung der Drehflügeltüren sorgt.
Zu diesem Zweck ist die Federeinheit mit einem Fixierelement ausgerüstet, welches
die gespannte Position der Federeinheit sicherstellt. Im Schließbetrieb, zum Beispiel
im Brandfall, wird das Fixierelement geöffnet, so dass sich die Federeinheit entspannen
kann und über ihren Mitnehmer die Drehflügeltüren (automatisch) in die Schließstellung
überführt.
[0004] Bei den Drehflügeltüren kann es sich um jedwede Türen mit flügelartigem Charakter
und einseitiger Anlenkung an einen Schrankkorpus bei einem solchen Schrank handeln,
wobei grundsätzlich auch Falttüren denkbar sind, wie sie beispielhaft in der
DE 200 19 307 U1 beschrieben werden.
[0005] Bei dem solchermaßen ausgerüsteten Schrank handelt es sich meistens um einen Sicherheitsschrank,
Laborschrank, Umweltschrank, Werkzeugschrank, Kleiderschrank oder dergleichen, bei
dem es darauf ankommt, insbesondere im Brandfall die im Schrank bevorrateten Gegenstände
und Stoffe bzw. Materialien zu schützen. Hierbei kann es sich beispielhaft um sicherheitsrelevante
Produkte wie Chemikalien, brennbare Flüssigkeiten etc. handeln. Eine Schließung im
Brandfall verhindert in diesem Zusammenhang, dass die Flüssigkeiten oder Chemikalien
zu brennen anfangen.
[0006] Der Stand der Technik nach der gattungsbildenden
EP 2 017 420 A1 hat sich insgesamt bewährt, ist jedoch vom Einsatzspektrum her in gewisser Weise
begrenzt. Denn es wird praktisch ausschließlich eine Einhandöffnung verfolgt. Hinzu
kommt, dass die Federeinheit an dem gemeinsamen Verbindungselement für die beiden
Drehflügeltüren seitlich angreift, was von der Krafteinleitung her nicht optimal ist.
[0007] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Schrank, insbesondere
Sicherheitsschrank, der eingangs beschriebenen Ausführungsform so weiter zu entwickeln,
dass die Krafteinleitung seitens der Federeinheit in die Drehflügeltüren verbessert
ist und ergänzend die Möglichkeit besteht, verschiedene Öffnungsvarianten zu realisieren.
[0008] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem Schrank,
insbesondere Sicherheitsschrank, der eingangs beschriebenen Ausführungsform vor, dass
die Federeinheit zwischen beidseitigen Führungen der Drehflügeltüren angeordnet ist.
[0009] Im Allgemeinen greift die Federeinheit mit ihrem obligatorischen Mitnehmer an zumindest
einem Verbindungselement der jeweiligen Drehflügeltür im Schließbetrieb an, Das heißt,
jede Drehflügeltür kann grundsätzlich mit einem eigenen Verbindungselement ausgerüstet
sein und werden. In diesem Fall werden die beiden getrennt voneinander ausgelegten
Verbindungselemente von dem wenigstens einem Mitnehmer gemeinsam im Schließbetrieb,
beispielsweise im Brandfall, beaufschlagt. Dazu mögen die beiden Verbindungselemente
aneinander angrenzen.
[0010] Jedenfalls wird die Auslegung meistens so getroffen, dass der eine (einzige) Mitnehmer
der Federeinheit beide (getrennten) Verbindungselemente im Schließbetrieb gemeinsam
beaufschlagen kann, so dass die mit den Verbindungselementen wirkverbundenen Drehflügeltüren
auch gemeinsam mittels des Mitnehmers im Schließbetrieb die beschriebene automatische
Schließung erfahren. In diesem Fall korrespondiert die separate Auslegung der Verbindungselemente
für jeweils die Drehflügeltür dazu, dass beide Drehflügeltüren getrennt voneinander
manuell geschlossen und geöffnet werden (können). Dazu gehört eine Zweihandbedienung.
[0011] Darüber hinaus liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn die Drehflügeltüren ein sie
koppelndes gemeinsames Verbindungsglied aufweisen. Dann ist im Unterschied zu der
zuvor beschriebenen Zweihandöffnung eine Einhandöffnung bzw. Einhandbedienung möglich.
Denn durch das die beiden Drehflügeltüren koppelnde gemeinsame Verbindungsglied folgt
die eine Drehflügeltür der anderen Drehflügeltür bzw. deren Bewegungen.
[0012] In jedem Fall dienen die beidseitigen Führungen der Drehflügeltüren regelmäßig zur
Führung der beiden Verbindungselemente oder des gemeinsamen Verbindungselementes.
Dabei sind die beiden Drehflügeltüren an das eine gemeinsame oder die beiden Verbindungselemente
über jeweils eine Schubstange oder ein anderes Verbindungsglied angeschlossen. Sobald
der Mitnehmer an dem einen oder den beiden Verbindungselementen angreift, sorgt die
Federeinheit im Schließbetrieb dafür, dass das eine Verbindungselement oder die beiden
Verbindungselemente eine Kraftbeaufschlagung in Schließrichtung erfahren. Da die Drehflügeltüren
jeweils über Verbindungsglieder bzw. Schubstangen an das jeweilige Verbindungselement
oder das gemeinsame Verbindungselement angeschlossen sind, erfahren auch die Drehflügeltüren
eine entsprechende Kraftbeaufschlagung in Richtung ihrer Schließstellung. Die Kraftbeaufschlagung
wird insgesamt von einer Rollfeder zur Verfügung gestellt, die in Verbindung mit dem
Mitnehmer im Wesentlichen die Federeinheit bildet,
[0013] Die vorerwähnte Rollfeder nimmt in ihrem gespannten Zustand und im Normalbetrieb
eine längserstreckte Anordnung an. Hierfür sorgt ein Fixierelement, welches die längserstreckte
Rollfeder in dem gespannten Zustand hält. Sobald das Fixierelement im Schließbetrieb
(beispielsweise im Brandfall) ausgelöst wird, kann sich die längserstreckte Rollfeder
entspannen und zusammenziehen. Bei diesem Vorgang beaufschlagt der Mitnehmer das eine
oder die beiden Verbindungselemente in Richtung Schließstellung der Drehflügeftüren
wie dargelegt.
[0014] Dadurch, dass die Federeinheit zwischen den beidseitigen Führungen der Drehflügeltüren
bzw. des einen oder der beiden Verbindungselemente angeordnet ist und im Übrigen über
eine parallele Anordnung im Vergleich zu den beidseitigen Führungen verfügt und in
etwa mittig zwischen ihnen angeordnet ist, wird eine besonders günstige Krafteinleitung
in das eine oder die beiden Verbindungselemente beobachtet. Tatsächlich sorgt die
Federeinheit im Schließbetrieb dafür, dass das eine oder die beiden Verbindungselemente
in der Regel linear entlang der beidseitigen Führungen verschoben werden, Denn das
jeweilige Verbindungselement ist in den beidseitigen Führungen linear verschiebbar
gelagert. Da die Krafteinleitung erfindungsgemäß mittig zwischen den beiden Führungen
erfolgt und im Übrigen die Federeinheit im Schließbetrieb eine Schließkraft erzeugt,
die im Wesentlichen gleichgerichtet zu den beiden beidseitigen und parallel zueinander
angeordneten Führungen erzeugt wird, ist eine einwandfreie Funktionalität gegeben.
[0015] Denn im Idealfall teilt sich die von der Federeinheit im Schließbetrieb aufgebrachte
Schließkraft gleichmäßig auf die beiden parallel zueinander angeordneten und beidseitig
der Federeinheit angeordneten Führungen auf. Dies um so mehr, als die Schließkraft
exakt in Richtung dieser Führungen verläuft und folglich problemlos dafür sorgt, dass
das eine gemeinsame Verbindungselement bzw. die beiden Verbindungselemente entlang
der beidseitigen Führungen linear verschoben werden.
[0016] Das heißt, der erfindungsgemäße Aufbau des Schrankes, insbesondere Sicherheitsschrankes,
lässt sowohl einen Einhandbetrieb als auch eine Zweihandbedienung zu. Hierzu ist es
lediglich erforderlich, das die beiden Drehflügeltüren koppelnde gemeinsame Verbindungselement
bei der Einhandbedienung durch ein gleichsam mittig im Bereich des Mitnehmers der
Federeinheit geteiltes Verbindungselement zu ersetzen. Dadurch wird eine große Produktvielfalt
bei weitgehender Übereinstimmung der Basiselemente zur Verfügung gestellt. Zugleich
ist die Krafteinleitung der Federeinheit in das eine gemeinsame Verbindungselement
bzw. die beiden Verbindungselemente optimiert, so dass insbesondere Verkantungen des
gemeinsamen Verbindungselementes oder der jeweiligen Verbindungselemente in den zugehörigen
Führungen nicht zu befürchten sind. Es ist also gewährleistet, dass im Schließbetrieb
die Drehflügeltüren zuverlässig geschlossen werden.
[0017] Dabei sollte betont werden, dass das Fixierelement, welches die längserstreckte Rollfeder
der Federeinheit oder allgemein die Feder der Federeinheit im Normalbetrieb in gespanntem
Zustand hält, nicht nur im Brandfall ausgelöst wird oder werden kann. Denn grundsätzlich
kann der Schließbetrieb auch unabhängig von einem Brandfall beispielsweise durch einen
Schalter, einen Magneten etc. ausgelöst werden, um für die gewünschte automatische
- und nicht manuelle - Schließung zu sorgen. Im Regelfall fällt der Schließbetrieb
jedoch mit dem Brandfall zusammen.
[0018] Schlussendlich hat es sich bewährt, wenn das Verbindungselement mit wenigstens einer
Schließfeder ausgerüstet ist. Im Falle von zwei Verbindungselementen verfügt jedes
Verbindungselement über eine eigene Schließfeder. Dabei sorgt die Schließfeder regelmäßig
dafür, dass manuelle Schließbewegungen der Drehflügeltür bzw. der Drehflügeltüren
kurz vor Erreichen der Schließstellung gedämpft werden.
[0019] Im Ergebnis wird ein Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, zur Verfügung gestellt,
der eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten eröffnet. So kann der Schrank vom Grundprinzip
her sowohl für eine Einhandöffnung bzw. Einhandbedienung als auch für eine Zweihandbedienung
ausgelegt werden. Tatsächlich erfordert der Wechsel von der einen zur anderen Bedienart
lediglich den Austausch des einen oder der mehreren Verbindungselemente und gegebenenfalls
die zusätzliche Anbringung einer Schließfeder. Dagegen bleiben die Anlenkung der Drehflügeltüren,
die Führung des einen oder der mehreren Verbindungselemente, die Anbringung und der
Betrieb der Federeinheit etc. unberührt. Auf diese Weise kann die Anzahl der erforderlichen
Bauteile für verschiedene Varianten drastisch reduziert werden, was zu erheblichen
Kosteneinsparungen führt.
[0020] Hinzu kommt, dass die Anbringung der Federeinheit zwischen den beidseitigen Führungen
der Drehflügeltüren die Krafteinleitung im Schließbetrieb optimiert. Das heißt, die
von der Federeinheit im Schließbetrieb auf die beiden Drehflügeltüren ausgeübten Schließkräfte
greifen optimal an den Drehflügeltüren an, so dass diese im Schließbetrieb zuverlässig
geschlossen werden. Außerdem stellt die Erfindung hierdurch sicher, dass die im Normalbetrieb
gespannte Feder bzw. längserstreckte Rollfeder der Federeinheit die Drehflügeltüren
auch noch nach Jahren oder sogar Jahrzehnten zuverlässig schließt. Hierin sind die
wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, in einer perspektivischen Übersicht,
- Fig. 2
- einen Blick auf das Kopfende eines zugehörigen Schrankkorpus perspektivisch mit geschlossenen
Drehflügeltüren unter Berücksichtigung zweier verschiedener denkbarer Ausgestaltungen
und
- Fig. 3 und 4
- den Gegenstand nach Figur 2 bei einseitig oder beidseitig geöffneten Drehflügeltüren.
[0022] In den Figuren ist ein Schrank dargestellt, der vorliegend als Sicherheitsschrank
ausgeführt ist und zur Bevorratung von lediglich in Figur 1 angedeuteten Chemikalien
1 dient. Um die Chemikalien 1 komfortabel im Innern des Schrankes unterzubringen,
sind an einen Schrankkorpus 2 Drehflügeltüren 3 angeschlagen. Die Drehflügeltüren
3 lassen sich synchron mit einer Hand öffnen und schließen (Einhandbedienung) oder
auch getrennt voneinander mit zwei Händen bedienen (Zweihandbedienung). Bei den Drehflügeküren
3 kann es sich grundsätzlich auch um Falttüren handeln.
[0023] Wie üblich weist der Schrankkorpus 2 Seitenwandungen 2a sowie eine Kopf- oder Deckenwandung
2b, eine Bodenwandung 2c sowie schließlich eine Rückwandung 2d auf Die Drehflügeltüren
3 sind jeweils um vertikale Achsen 4 drehbar an den Schrankkorpus 2 angeschlagen.
Beide Drehflügeltüren 3 sind an ein gemeinsames Verbindungselement 5 bzw. jeweilige
Verbindungselemente 5 angeschlossen, die ihrerseits eine Anordnung im Bereich der
Deckenwandung 2b erfahren. Insbesondere anhand der Figuren 2 bis 4 erkennt man, dass
das jeweilige Verbindungselement 5 über Schubstangen 6 oder allgemein Verbindungsglieder
auf die Drehflügeltüren 3 arbeitet.
[0024] Zwei parallele Führungen 7 jeweils querrandseitig des einen Verbindungselementes
5 bzw. der beiden Verbindungselemente 5 sorgen dafür, dass das (jeweilige) Verbindungselement
5 Linearbewegungen in Querrichtung der Deckenwandung 2b ausführen kann. Das deutet
ein Doppelpfeil in der Figur 2 an. Die jeweils an die Drehflügeltür 3 angeschlossene
Schubstange 6 ist mit einem Ausleger 5a des (jeweiligen) Verbindungselementes 5 verbunden.
Tatsächlich setzt sich das (jeweilige) Verbindungselement 5 im Wesentlichen aus dem
randseitigen Ausleger 5a und einer Strebe 5b zusammen.
[0025] Die beiden Ausleger 5a verfügen über eine dreieckige Gestaltung, sind vorliegend
als rechtwinkliges Dreieck konzipiert. Dabei ist eine Kathete dieses rechtwinkligen
Dreieckes an die Strebe 5b angeschlossen. Im Scheitelpunkt der anderen Kathete ist
die jeweilige Schubstange bzw. das Verbindungsglied 6 gelenkig mit dem Ausleger 5a
verbunden.
[0026] Beide Drehflügeltüren 3 können an ein gemeinsames Verbindungselement 5 angeschlossen
sein, wie dieses der Ausschnitt in Figur 2 zeigt. In diesem Fall ist die Strebe 5b
durchgängig gestaltet. Das heißt, bei Rückgriff auf ein gemeinsames Verbindungselement
5 für die beiden Drehflügeltüren 3 (Einhandbedienung) ist die Strebe 5b einstückig
ausgelegt und verbindet die beiden Ausleger 5a miteinander. In gleicher Weise stellt
das Verbindungselement 5 ein durchgängiges Bauteil dar.
[0027] Die Strebe 5b kann aber auch geteilt sein, wie dieses die Gesamtdarstellung in der
Figur 2 zeigt und auch in den Figuren 3 und 4 zum Ausdruck kommt. In diesem Fall grenzen
die beiden Verbindungselemente 5 aneinander an. Tatsächlich definieren die dann realisierten
beiden Streben 5b bzw. die geteilte Strebe 5b einen Teilungsbereich T.
[0028] Sobald eine Drehflügeltür 3 manuell in öffnendem oder schließendem Sinne beaufschlagt
wird, sorgt die zugehörige Schubstange bzw. das Verbindungsglied 6 dafür, dass diese
Drehbewegung der zugehörigen Drehflügeltür 3 in eine Linearbewegung des (jeweiligen)
Verbindungselementes 5 entlang der zugehörigen Führung 7 umgesetzt wird. Sofern die
beiden Drehflügeltüren 3 durch ein gemeinsames Verbindungselement 5 miteinander gekoppelt
sind, wird die beschriebene Linearbewegung des gemeinsamen Verbindungselementes 5
wiederum in eine Drehbewegung der zugehörigen anderen Drehflügeltür 3 umgesetzt. Dadurch
lassen sich beide Drehflügeltüren 3 synchron um den gleichen Drehwinkel verschwenken,
und zwar per Einhandbedienung.
[0029] Sind jedoch zwei getrennt voneinander ausgelegte Verbindungselemente 5 für die jeweilige
Drehflügeltür 3 realisiert, so sorgt eine manuelle Beaufschlagung der Drehflügeltür
3 lediglich dafür, dass die zugehörige Schubstange 6 bzw. das Verbindungsglied diese
Drehbewegung der zugehörigen Drehflügeltür 3 in eine Linearbewegung des Verbindungselementes
5 entlang der Führung 7 umsetzt. In beiden Fällen ist das gemeinsame Verbindungselement
5 bzw, sind die beiden getrennten Verbindungselemente 5 als gegenüber der Deckenwandung
2b des Schrankkorpus 2 verfahrbarer Schlitten 5 ausgebildet,
[0030] Zu dem Schlitten 5 respektive dem jeweiligen Schlitten 5 gehören die Führungen bzw.
Schlittenführungen 7, die für die entsprechende Linearbewegung des Verbindungselementes
5 sorgen. Das heißt, das Verbindungselement 5 bzw. die beiden Verbindungselemente
5 sind in den beidseitigen Führungen 7 linear verschiebbar gelagert. Dabei empfiehlt
sich eine insgesamt spiegelbildliche Auslegung des einen oder der beiden Verbindungselemente
5, und zwar im Vergleich zu einer lediglich in Figur 3 angedeuteten Zentralebene Z
in Bezug auf den Schrankkorpus 2.
[0031] Neben den beschriebenen manuellen Öffnungs- und Schließbewegungen der Drehflügeltüren
3 (Normalbetrieb) können diese auch eine automatische Schließung erfahren. Diese automatische
Schließung der Drehflügeltüren 3 korrespondiert zum Schließbetrieb. Zu diesem Zweck
ist der erfindungsgemäße Sicherheitsschrank mit einer Federeinheit 8, 9, 10 ausgerüstet.
Die Federeinheit 8, 9, 10 sorgt dafür, dass die beiden Drehflügeltüren 3 wenigstens
im Schließbetrieb in Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt werden. Das
deutet die gestrichelte Darstellung eines Mitnehmers 10 in der Figur 2 an. Denn diese
gestrichelte Darstellung des Mitnehmers 10 korrespondiert zur Endstellung der Federeinheit
8, 9, 10 im Schließbetrieb.
[0032] Dabei ist die Federeinheit 8, 9, 10 im Normalbetrieb funktional von dem Verbindungselement
5 bzw. den beiden Verbindungselementen 5 entkoppelt. Das heißt, die im Normalbetrieb
vorgenommenen manuellen Öffnungs- und Schließbewegungen der Drehflügeltüren 3 führen
nicht zu einer Beaufschlagung des Federelementes 8, 9, 10. Das Federelement 8, 9,
10 bleibt von zugehörigen Bewegungen der Drehflügeltüren 3 völlig unberührt, Nur im
Schließbetrieb sorgt die Federeinheit 8, 9, 10 dafür, dass die Drehflügeltüren 3 in
Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt werden und folglich eine automatische
Schließung erfahren.
[0033] Im Detail behält die Federeinheit 8, 9, 10 im Normalbetrieb ständig ihre gespannte
Position bei, wie sie in den Figuren 2 bis 4 zu erkennen ist. Zu dieser gespannten
Federeinheit 8, 9, 10 im Normalbetrieb korrespondiert, dass eine Rollfeder 8 oder
allgemein eine Feder 8 ihren gespannten respektive längserstreckten Zustand einnimmt.
Zusätzlich ist die Federeinheit 8, 9, 10 mit dem bereits angesprochenen Mitnehmer
10 ausgerüstet, welcher mit dem einen oder den beiden Verbindungselementen 5 im Schließbetrieb
wechselwirkt. Der Schließbetrieb ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Rollfeder 8 ihren längserstreckten gespannten Zustand verlässt und sich aufrollt
bzw. zusammenzieht, bis der Mitnehmer 10 die gestrichelte Position nach Figur 2 erreicht.
[0034] Zu der Federeinheit 8, 9, 10 gehört neben der Feder respektive Rollfeder 8 und dem
Mitnehmer 10 ein Halteelement 9, Mit Hilfe dieses Halteelementes 9 ist die Federeinheit
8, 9, 10 an den Schrankkorpus 2 angeschlossen und erfährt eine Führung Im Detail und
nach dem Ausführungsbeispiel ist die Federeinheit 8, 9. 10 nicht einschränkend mit
der Deckenwandung 2b verbunden. Denn grundsätzlich könnte die Federeinheit 8, 9, 10
auch an die Bodenwandung 2c angeschlossen sein. Bei dem Halteelement 9 handelt es
sich um einen Anschlagwinkel in Verbindung mit einer Führungsschiene, mit dessen Hilfe
die Rollfeder 8 gegenüber der Deckenwandung 2b positioniert wird. Zugleich ist das
Halteelement 9 mit einem Linearführungselement, vorliegend der Führungsschiene ausgerüstet,
weiche für die Führung des Mitnehmers 10 bzw. der Rollfeder 8 sorgt.
[0035] Bei Betrachtung der Figuren 2 bis 4 erkennt man, dass die Federeinheit 8, 9, 10 zwischen
den beidseitigen Führungen 7 der Drehflügeltüren 3 angeordnet ist. Tatsächlich erstreckt
sich die Rollfeder 8 der Federeinheit 8, 9, 10 jeweils parallel zu den beidseitigen
Führungen 7 und ist in etwa mittig zwischen den Führungen 7 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
findet sich die Rollfeder 8 in der bereits angesprochenen Zentralebene Z des Schrankkorpus
2. Dadurch wird eine gleichmäßige Krafteinleitung in das eine bzw. die beiden Verbindungselemente
5 im Schließbetrieb gewährleistet.
[0036] Der Übergang der Rollfeder 8 von ihrem längserstreckten gespannten Zustand in die
aufgerollte entspannte Position korrespondiert dazu, dass die Federeinheit 8, 9,10
ausgelöst wird. Zu diesem Zweck ist der Mitnehmer 10 über ein Verbindungsmittel 11
an ein Fixierelement 12 angeschlossen. Das Fixierelement 12 ist seinerseits am Schrankkorpus
2 bzw. nach dem Ausführungsbeispiel an der Deckenwandung 2b festgelegt. Im Rahmen
des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend setzt sich das Fixierelement 12 aus
zwei durch Schmelzlot miteinander verbundenen Metallplatten zusammen (Thermoelement).
[0037] Im Rahmen einer alternativen Vorgehensweise kann das Fixierelement auch als über
eine Glaspatrone gespannter zweiteiliger Metallkäfig ausgebildet sein. Bei Erreichen
einer Auslösetemperatur platzt die Glaspatrone und der Käfig teilt sich in zwei Hälften.
Wie im zuvor beschriebenen Fall führt dieses dazu, dass das Fixierelement 12 bei Erreichen
bzw. Überschreiten der Auslösetemperatur die Federeinheit 8, 9, 10 nicht mehr in gespanntem
Zustand festhalten kann bzw. die Federeinheit 8, 9.10 ausgelöst wird.
[0038] Als Folge hiervon kommt der Mitnehmer 10 von dem Fixierelement 12 frei und kann sich
die Rollfeder 8 aufrollen. Bei diesem Vorgang wird der Mitnehmer 10 in seine zurückgezogene
und in Figur 2 gestrichelt dargestellte Stellung im Schrankkorpus 2 automatisch überführt.
Dadurch übt die sich aufrollende Rollfeder 8 über den Mitnehmer 10 zugleich eine Schließkraft
F auf das eine oder die beiden Verbindungselemente 5 aus. Diese Schließkraft F ist
mit ihrer zugehörigen Kraftrichtung in der Figur 3 angedeutet. Man erkennt, dass die
Schließkraft F bzw. deren Kraftrichtung mit der Längserstreckung der beiden Führungen
7 übereinstimmt. Auf diese Weise wird eine besonders günstige Krafteinleitung in die
Führungen 7 und folglich in die Drehflügeltüren 3 im Schließbetrieb beobachtet.
[0039] Die Federeinheit 8, 9, 10 übergreift das eine gemeinsame Verbindungselement 5 bzw.
die beiden getrennt voneinander ausgelegten Verbindungselemente 5. Tatsächlich ist
die Auslegung so getroffen, dass die Rollfeder 8 in gespanntem Zustand oberhalb der
Strebe 5b angeordnet ist und der Mitnehmer 10 die Strebe 5b hintergreift, und zwar
- bei zwei getrennten Verbindungselementen 5 - im zugehörigen Trennbereich T. Dadurch
stellt die Erfindung sicher, dass auch bei zwei Verbindungselementen 5 bzw. getrennter
Strebe 5b die beiden Verbindungselemente 5 und folglich die damit gelenkig verbundenen
Drehflügeltüren 3 durch die eine gemeinsame Federeinheit 8, 9, 10 bzw. den an beiden
Streben 5b angreifenden Mitnehmer 10 synchron im Schließbetrieb geschlossen werden.
[0040] Der Mitnehmer 10 der Federeinheit 8, 9, 10 ist in geöffnetem Zustand der Drehflügeltüren
3 in unmittelbarer Nachbarschaft zum einen Verbindungselement 5 bzw. den beiden Verbindungselementen
5 angeordnet. Das erkennt man in der Figur 3. Tatsächlich wird an dieser Stelle ein
Abstand im Zenitmeter- oder Millimeterbereich beobachtet. Das heißt, selbst bei manuell
vollständig geöffneten Drehflügeltüren 3 schlägt die Strebe 5b bzw. schlagen die beiden
Streben 5b nicht an den Mitnehmer 10 an, um die Funktion der Federeinheit 8, 9, 10
im Schließbetrieb nicht in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.
[0041] Schließlich erkennt man im Rahmen des Ausführungsbeispiels noch eine Schließfeder
13 bzw. zwei Schließfedern 13, die dafür sorgen, dass eine manuelle Schließbewegung
der Drehflügeltüren 3 kurz vor Erreichen der Schließstellung gedämpft wird. Selbstverständlich
kann auf die eine oder die beiden Schließfedern 13 nach dem Ausführungsbeispiel auch
verzichtet werden, Denn die Bewegung der Drehflügeltüren 3 erfolgt wie beschrieben
und im Normalbetrieb rein manuell und die Schließfeder 13 sorgt primär dafür, dass
der Schließvorgang nicht all zu "hart" vollzogen wird.
1. Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, mit wenigstens zwei Drehflügeltüren (3),
und mit einer Federeinheit (8, 9, 10), welche beide Drehflügeltüren (3) zumindest
im Schließbetrieb in Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt, wobei die Federeinheit
(8, 9, 10) im Normalbetrieb, das heißt bei manuell hervorgerufenen Öffnungs- und Schließbewegungen
der Drehflügeltüren (3), ständig ihre gespannte Position beibehält und einen Mitnehmer
(10) aufweist, welcher mit den Drehflügeltüren (3) lediglich im Schließbetrieb, zum
Beispiel im Brandfall, wechselwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) zwischen beidseitigen Führungen (7) der Drehflügeltüren
(3) angeordnet ist.
2. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) mit ihrem Mitnehmer (10) an zumindest einem Verbindungselement
(5) der jeweiligen Drehflügeltür (3) im Schließbetrieb angreift.
3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehflügeltüren (3) ein sie koppelndes gemeinsames Verbindungselement (5) aufweisen
(Einhandbedienung).
4. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehflügeltüren (3) jeweils ein eigenes Verbindungselement (5) aufweisen (Zweihandbedienung).
5. Schrank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verbindungselemente (5) aneinander angrenzen (Trennbereich T), wobei der
Mitnehmer (10) im Schließbetrieb beide Verbindungselemente (5) gemeinsam beaufschlagt.
6. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) parallel zu den beidseitigen Führungen (7) und in etwa
mittig zwischen ihnen angeordnet sind.
7. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) im Schließbetrieb eine Schließkraft (F) erzeugt, die
im Wesentlichen gleichgerichtet zu den Führungen (7) verläuft.
8. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) an einen Schrankkorpus (2) angeschlossen ist und das
wenigstens eine Verbindungselement (5) übergreift.
9. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (10) der Federeinheit (8, 9, 10) bei geöffneten Drehflügeltüren (3)
in unmittelbarer Nachbarschaft zum Verbindungselement (5) angeordnet ist.
10. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) im Wesentlichen eine in gespanntem Zustand längserstreckte
Rollfeder (8) und den mit dem Verbindungselement (5) im Schließbetrieb wechselwirkenden
Mitnehmer (10) aufweist.
11. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) als gegenüber einem Boden (2c) oder einer Decke (2b) des
Schrankkorpus (2) linear verfahrbarer und gegebenenfalls geteilter Schlitten (5) ausgebildet
ist.
12. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) (jeweils) in den beidseitigen Führungen (7) linear verschiebbar
gelagert ist.
13. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) mit wenigstens einer Schließfeder (13) ausgerüstet ist,
weiche manuelle Schließbewegungen der Drehflügeltüren (3) kurz vor Erreichen der Schließstellung
dämpft.