[0001] Die Erfindung betrifft eine flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Sie geht von der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 55 316 A1 aus, aus der eine Brennkraftmaschine mit einer angegossenen Versteifungsrippe am
Zylinderrohr bekannt ist. Die Brennkraftmaschine verfügt über ein Kurbelgehäuse mit
einer Zylinderbank, mit einer Anzahl von in Reihe angeordneten Zylindern, sowie mit
wenigstens einem einer jeweiligen Zylinderbank zugeordneten Fluidkühlsystem mit wenigstens
einem im Zylinderblock ausgebildeten Fluidkanal, welcher Kühlmittel durch den Zylinderblock
als Kühlmittelmantel benachbart zu den Zylindern zu deren Kühlung leitet. Zwischen
den Zylindern ist ein Stegbereich ausgebildet, der nicht vom Kühlmittel durchströmt
wird. Auf der, dem Stegbereich gegenüberliegenden Seite des Kühlmittelkanals sind
Verschraubungspfeifen zur Montage eines Zylinderkopfes angeordnet.
[0003] Zum technischen Umfeld wird weiter auf die europäische Patentanmeldung
EP 1 116 871 A2 verwiesen, in der ebenfalls ein Kurbelgehäuse mit dem gleichen prinzipbedingten Nachteil
aus der
DE 102 55 316 A1 offenbart ist.
[0004] Nachteilig an der beschriebenen Ausgestaltung ist die starke Kühlmittelumlenkung
im Bereich des Steges und der Verschraubungspfeifen, wodurch ein hoher Druckverlust
im Kühlsystem entsteht.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den o. g. Nachteil zu verhindern.
[0006] Diese Aufgabe wird durch das Merkmal im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird die Verlustleistung des Kühlsystems
durch Reduzierung der Strömungsdruckverluste minimiert. Darüber hinaus wird der Wirkungsgrad
des Kühlsystems erhöht. Durch diese Ausgestaltung ist in vorteilhafter Weise die Beherrschung
deutlich höherer thermomechanischer Zylinderkopfbelastungen durch die Voraussetzung
für eine gute Gleichverteilung der Kühlmittelteilströme im Zylinderkopf gegeben, in
allen Fällen, bei denen die Kühlmittelzulaufkanäle (Kühlmitteleintrittsöffnung mit
maximalem Kühlmitteldruck) und/oder die Kühlmittelablaufkanäle (Kühlmittelübertrittsöffnung
mit minimalem Kühlmitteldruck) im Kurbelgehäuse integriert oder angebaut sind.
Weiter werden die Herstellkosten eines erfindungsgemäßen Kurbelgehäuses deutlich reduziert,
durch die Befähigung des Druckgussverfahrens für Closed-Deck-Kurbelgehäuse aufgrund
deutlicher Festigkeitserhöhung der Einwegkerne, die zur Herstellung der Kühlmittelräume
dienen.
[0007] Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2 ist eine besonders bewährte und robuste
Kühlmittelführung.
[0008] Die Auslegung der Strömungsquerschnitte des Kühlmittelmantels gemäß Patentanspruch
3 hat sich in numerischen Berechnungen und Versuchen als besonders vorteilhaft herausgestellt.
[0009] Die Verwendung von Zylinderkopfschrauben als Befestigungselemente für den Zylinderkopf
gem. Patentanspruch 4 ist eine besonders bevorzugte Variante.
[0010] Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels
in einer einzigen Figur näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen dreidimensional dargestellten Gusskern für einen
erfindungsgemäßen Kühlmittelmantel.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen dreidimensional dargestellten Gusskern für einen
erfindungsgemäß ausgeformten Kühlmittelmantel 2. Der Kühlmittelmantel 2 ist in einem
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel beispielsweise für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
dargestellt, wobei ein vorderer und ein hinterer Teil 2', 2" des Kühlmittelmantels
2 getrennt dargestellt sind. Eine Anordnung, bzw. Lage von zwei Zylindern ist mit
1, 1' beziffert. Der Kühlmittelmantel 2 erstreckt sich radial außen um den Zylinder
1, 1' weitgehend in Längsrichtung einer Brennkraftmaschinenachse L und zwar sowohl
einlassseitig als auch auslassseitig und schlingt sich auf der von Kühlmitteleintrittsöffnungen
4, 4' abgewandten Seite um den letzten Zylinder 1 komplett herum. Zum Übertritt von
Kühlmittel in einen nicht dargestellten Zylinderkopf sind Kühlmittelübertrittsöffnungen
3, 3' vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel zwischen den Stegbereichen 5,
5' angeordnet sind. Der Hauptanteil des Kühlmittels verlässt aus einer Kühlmittelaustrittsöffnung
das Kurbelgehäuse.
[0012] In anderen Ausführungsbeispielen ist auch die Umkehrung der Strömungsrichtung des
Kühlmittels möglich, d. h. die Kühlmitteleintrittsöffnungen 4, 4' werden zu Kühlmittelaustrittsöffnungen
und die Kühlmittelaustrittsöffnung 6 wird zu einer Kühlmitteleintrittsöffnung. Das
Kühlmittel kann auch über die Kühlmittelübertrittsöffnungen 3, 3' vom Zylinderkopf
in den Kühlmittelmantel 2 strömen.
[0013] Zum Verschrauben eines nicht dargestellten Zylinderkopfes, weitgehend in Richtung
einer Zylinderlängsachse Z sind Schraubenpfeifen für Befestigungselemente vorgesehen,
die in dem Zwickelbereich der Stegbereiche 5, 5' angeordnet sind. Erfindungsgemäß
erstreckt sich der Kühlmittelmantel 2 im Kurbelgehäuse vollständig um die Befestigungselemente
herum. Wie bereits erwähnt, erstreckt sich in diesem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Kühlmittelmantel 2 beidseitig der Zylinder 1, 1' sowie im vorderen Teil 2' um
einen Zylinder 1 herum.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann sich der Kühlmittelmantel 2 auch im hinteren
Teil 2" um einen Zylinder 1 herum erstrecken oder auch im vorderen und hinteren Teil
2', 2".
[0015] Auch Weiter ist ein Strömungsquerschnitt des Kühlmittelmantels 2 auf der den Zylindern
1, 1' gegenüberliegenden Seite der Befestigungselemente zumindest 10 % eines Strömungsquerschnittes
des Kühlmittelmantels 2 zwischen den Zylindern 1, 1' und den Befestigungselementen.
Als Befestigungselemente haben sich insbesondere Zylinderkopfschrauben bewährt.
[0016] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird die Verlustleistung des Kühlsystems
durch Reduzierung der Strömungsdruckverluste minimiert. Hieraus resultiert ein höherer
Wirkungsgrad des Kühlsystems, was zu einer Beherrschung deutlich höherer thermomechanischer
Zylinderkopfbelastungen durch die Voraussetzung für eine sehr gute Gleichverteilung
der Kühlmittelteilströme im Zylinderkopf, in allen Fällen, bei denen die Kühlmittelzulaufkanäle
(Kühlmitteleintrittsöffnungen 4, 4') und/oder die Kühlmittelablaufkanäle (Kühlmittelübertrittsöffnungen
3, 3') im Kurbelgehäuse und/oder im Zylinderkopf integriert oder angebaut sind. Dies
gilt auch für die o. g. weiteren Ausführungsbeispiele.
[0017] Weiter ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine deutliche Reduzierung
der Herstellkosten durch Befähigung des Druckgussverfahrens für Closed-Deck-Kurbelgehäuse
aufgrund deutlicher Festigkeitserhöhungen der Einwegkerne, die zur Herstellung der
Kühlmittelräume dienen.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1,1'
- Zylinder
- 2.
- Kühlmittelmantel
- 2'
- vorderer Teil des Kühlmittelmantels
- 2"
- hinterer Teil des Kühlmittelmantels
- 3, 3'
- Kühlmittelübertrittsöffnung
- 4, 4'
- Kühlmitteleintrittsöffnung
- 5, 5'
- Stegbereich
- 6.
- Kühlmittelaustrittsöffnung
- Z
- Zylinderlängsachse
- L
- Brennkraftmaschinenlängsachse
1. Flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse mit zumindest zwei
zueinander benachbart angeordneten Zylindern (1, 1'), um die radial außen ein sich
weitgehend in Längsrichtung einer Brennkraftmaschinenlängsachse (L) erstreckender
Kühlmittelmantel (2) angeordnet ist, wobei ein zu dem Kurbelgehäuse korrespondierender
Zylinderkopf weitgehend in einer Zylinderlängsachse (Z) mit Befestigungselementen
auf das Kurbelgehäuse (1) anordenbar ist, wobei die Befestigungselemente weitgehend
parallel zu der Zylinderlängsachse (Z), auf der den Zylindern (1, 1') gegenüberliegenden
Seite des Kühlmittelmantels (2) in das Kurbelgehäuse ragen,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kühlmittelmantel (2) im Kurbelgehäuse vollständig um die Befestigungselemente
herum erstreckt.
2. Flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kühlmittelmantel beidseitig der Zylinder (1, 1') und stirnseitig des Kurbelgehäuses
um einen Zylinder (1, 1') herum erstreckt.
3. Flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Strömungsquerschnitt des Kühlmittelmantels (2) auf der den Zylindern (1, 1')
gegenüberliegenden Seite der Befestigungselemente zumindest 30% eines Strömungsquerschnittes
des Kühlmittelmantels (2) zwischen den Zylindern (1, 1') und den Befestigungselementen
beträgt.
4. Flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente Zylinderkopfschrauben sind.