[0001] Die Erfindung betrifft einen Verkaufsautomaten für essfertige, warme oder heiße Speisen,
welche in dem Automaten gekühlt oder tiefgekühlt gelagert wurden. Typische Speisen,
welche mit dem erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten in vorteilhafter Weise gelagert
und verkauft werden können sind Pizzastücke.
[0002] In Verkaufsautomaten, in denen rasch Lebensmittel vom gekühlten oder tiefgekühlten
Zustand in einen heißen, essfertigen Zustand gebracht werden sollen, werden üblicherweise
Mikrowellenherde, oftmals in Kombination mit Heißluft verwendet. Lebensmittel bei
denen eine Backkruste wünschenswert ist, werden schon vor dem Kühlen oder Gefrieren
entsprechend vorgebacken. Der Geschmack der so erhitzten, aus einem Verkaufsautomaten
erhaltenen Lebensmittel, kann aber nicht mit Lebensmitteln mithalten, welche tatsächlich
unmittelbar vor der Übergabe zum Verzehr fertig gebacken wurden.
[0003] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Ofen bereit zu
stellen, welcher in einem Verkaufsautomaten verwendbar ist um Speisen innerhalb sehr
kurzer Zeit, typischerweise weniger als drei Minuten, von einem nicht fertig gebackenen,
gekühlten oder tiefgekühlten Zustand in einen heißen, fertig gebackenen Zustand über
zu führen, ohne dabei Mikrowellenstrahlung anzuwenden.
[0004] Zum Erfüllen der Aufgabe wird vorgeschlagen, einen Ofen zu verwenden, welcher eine
Einrichtung zum Erhitzen von Luft und eine Einrichtung zum Bewegen von Heißluft durch
den Backraum enthält, sowie zwei Infrarotstrahlungsquellen die mit Infrarotstrahlung
in unterschiedlichen Spektralbereichen von oben und von unten auf eine im Ofen zu
erhitzende Speise strahlen. Dabei ist die Infrarotstrahlungsquelle mit der langwelligeren
Strahlung im Backraum unterhalb der Speise angeordnet und die Infrarotstrahlungsquelle
mit der kurzwelligeren Strahlung im Backraum oberhalb der Speise. Gute Ergebnisse
werden erzielt, wenn die untere Infrarotstrahlungsquelle dazu in der Lage ist mit
einer Strahlungsleistung von 3 bis 8 W je cm
2 Grundfläche der zu erhitzenden Speise Infrarotstrahlung nach oben zu senden, wobei
die Strahlungsenergie zu mehr als 50% in Strahlung mit einem Wellenlängenbereich von
5 bis 10 µm liegt und wenn die obere Infrarotstrahlungsquelle dazu in der Lage ist
mit einer Strahlungsleistung von 5 bis 10 W je cm
2 Grundfläche der zu erhitzenden Speise Infrarotstrahlung nach unten zu senden, wobei
die Strahlungsenergie zu mehr als 50% in Strahlung mit einer Wellenlänge von weniger
als 3 µm liegt.
[0005] Weitere vorteilhafte Einzelheiten werden an Hand einer Zeichnung erläutert:
- Fig. 1:
- zeigt einen erfindungsgemäßen Ofen in Schrägrissansicht von vorne, wobei aus Anschaulichkeitsgründen
die an der vorderen Seite befindliche Ofentüre nicht dargestellt ist.
[0006] Das quaderförmige äußere Gehäuse 1 dient neben der mechanischen Halterung vorwiegend
zur Wärmeisolation. Typischerweise kann es aus zwei Schichten Stahlblech mit einer
dazwischen befindlichen isolierenden Schicht, die beispielsweise aus Steinwolle bestehen
kann, aufgebaut sein.
[0007] Der Backraum 2 des Ofens ist innerhalb des äußeren Gehäuses durch eine quaderförmige
Mantelfläche 3 abgegrenzt, wobei sich zwischen der inneren Fläche des Gehäuses 1 und
der demgegenüber deutlich kleineren Mantelfläche 3 des Backraumes ein weitgehend leerer
Zwischenraum 4 erstreckt, welcher vorwiegend zum Leiten von Heißluft dient. Vom Backraum
2 zum Zwischenraum 4 kann Heißluft durch Schlitze in der Bodenfläche der Mantelfläche
3 des Backraumes fließen. Vom Zwischenraum 4 in den Backraum 2 kann Heißluft durch
Schlitze in der Deckfläche der Mantelfläche 3 des Backraumes 2 fließen.
[0008] Im Backraum ist etwa auf dessen mittlerer Höhe ein horizontal ausgerichtetes Gitter
5 angeordnet, welches als Auflagefläche für die zu erhitzende Speise 6 vorgesehen
ist. Die Grundrissfläche der Speise ist geringfügig kleiner als die Grundrissfläche
des Backraums, sodass Heißluft im Backraum an der Speise vorbeiströmen kann.
[0009] Heißluft wird durch einen unterhalb des Backraums 2 im Zwischenraum 4 angeordneten,
in einer horizontalen Ebene rotierenden Radiallüfter 7 bewegt. Der Radiallüfter drängt
Luft radial nach außen, sodass sie im Zwischenraum 4 nach oben strömt, durch die oberen
Schlitze in der Mantelfläche 3 in den Backraum strömt, durch diesen nach unten strömt
und durch die unteren Schlitze in der Mantelfläche 3 wieder zum Radiallüfter 7 gelangt.
Da im vorliegenden Anwendungsfall sehr schnell erhitzt werden soll, ist es vorteilhaft,
wenn die Heißluft sehr schnell herum bewegt wird. Bei einer typischen Auslegung hat
der Radiallüfter einen Durchmesser von etwa 150 mm und kann einen Volumenstrom von
bis zu 160 m
3/h Luft hervorrufen.
[0010] Die Heißluft wird vorwiegend durch die im unteren Bereich des O-fenraumes angeordnete
Infrarotstrahlungsquelle 8 erhitzt. Diese Infrarotstrahlungsquelle kann typischerweise
durch eine Keramikfläche realisiert sein, welche oberflächlich mit Nuten versehen
ist, in welche ein Heizdraht ohne weitere Ummantelung eingelegt ist. Gegenüber Anordnungen
bei denen der Heizdraht selbst auch mit Keramik ummantelt ist, wird damit eine deutlich
schnellere Aufheiz- und Abkühlzeit erreicht, wie es für den vorliegenden Anwendungsfall
wichtig ist.
[0011] Im oberen Bereich des Backraums 2 ist eine Infrarotstrahlungsquelle 9 angeordnet,
welche überwiegend eine kurzwelligere Strahlung aussendet als die untere Infrarotstrahlungsquelle
8. Die Infrarotstrahlungsquelle 9 ist typischerweise durch einen - vorteilhaft rasch
regelbaren - Quarzstrahler gebildet.
[0012] Für den Ablauf der Steuerung ist zu empfehlen, den gesamten Backvorgang in drei Zeitabschnitte
zu unterteilen. Für jeden Abschnitt können mittels Pulsweitenmodulation oder Phasenanschnittsteuerung
angepasste Leistungssollwerte für die an den einzelnen Heizelementen einzubringende
elektrische Leistung vorgegeben werden. Natürlich können auch Temperaturen gemessen
werden und entsprechend einem Sollverlauf Heizleistungen nachgeregelt werden. Durch
die Anordnung von zwei Infrarotstrahlungsquellen ist die Unterscheidung zwischen Ober-
und Unterhitze möglich. Da der Ofen innerhalb von typischerweise 20 Sekunden auf eine
Start- Betriebstemperatur von über 200°C zu bringen sein soll, ist es sinnvoll, den
Backraum im Wartezustand auf einer gewissen, gegenüber der Umgebung erhöhten Temperatur
zu halten. Dazu kann die Lufttemperatur überwacht und auf eine Haltetemperatur von
beispielsweise 100°C geregelt werden.
1. Verkaufsautomat für essfertige Speisen, welche in dem Automaten gekühlt oder tiefgekühlt
gelagert wurden, wobei der Verkaufsautomat eine Kühl- oder Gefrierzone und einen Ofen
sowie Manipulationsmittel zum Bewegen der Speise aus der Kühl- oder Gefrierzone in
den Ofen und vom Ofen an die Ausgabestelle enthält, wobei der Ofen eine Einrichtung
zum Erhitzen von Luft und zum Bewegen von Heißluft durch den Backraum enthält, wobei
im Backraum ein Gitter für die Auflage der zu erhitzenden Speise vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Backraum (2) zwei Infrarotstrahlungsquellen (8,9) angeordnet sind die dazu in
der Lage sind mit Infrarotstrahlung in unterschiedlichen Spektralbereichen in einem
Abstand von oben und von unten auf eine im Ofen zu erhitzende Speise zu strahlen,
wobei die Infrarotstrahlungsquelle (8) mit der langwelligeren Strahlung im Backraum
unterhalb des Gitters (5) welches für die Ablage der Speise (6) vorgesehen ist, angeordnet
ist und die Infrarotstrahlungsquelle mit der kurzwelligeren Strahlung im Backraum
oberhalb des Gitters (5).
2. Verkaufsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Infrarotstrahlungsquelle (8) dazu in der Lage ist, mit einer Strahlungsleistung
von 3 bis 8 W je cm2 Grundfläche der zu erhitzenden Speise Infrarotstrahlung nach oben zu senden, wobei
die Strahlungsenergie zu mehr als 50% in Strahlung mit einem Wellenlängenbereich von
5 bis 10 µm liegt und dass die obere Infrarotstrahlungsquelle (9) dazu in der Lage
ist mit einer Strahlungsleistung von 5 bis 10 W je cm2 Grundfläche der zu erhitzenden Speise Infrarotstrahlung nach unten zu senden, wobei
die Strahlungsenergie zu mehr als 50% in Strahlung mit einer Wellenlänge von weniger
als 3 µm liegt.
3. Verkaufsautomat nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Infrarotstrahlungsquelle (8) durch eine Keramikfläche realisiert ist, welche
oberflächlich mit Nuten versehen ist, in welche ein Heizdraht ohne weitere Ummantelung
eingelegt ist.
4. Verkaufsautomat nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Infrarotstrahlungsquelle (9) durch einen Quarzstrahler realisiert ist.
5. Verkaufsautomat nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb eines wärmeisolierenden Gehäuses 1 in einem Abstand zu diesem eine Mantelfläche
(3) als äußere Begrenzung der Backkammer (2) angeordnet ist, wobei die Grundfläche
und die Deckfläche der Mantelfläche (3) durch Schlitze unterbrochen sind und wobei
unterhalb der Mantelfläche (2) im Raum zwischen Mantelfläche (2) und Gehäuse (1) ein
Radiallüfterrad mit horizontaler Drehebene angeordnet ist.
6. Verkaufsautomat nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die zu erhitzende Speise ein Pizzastück ist.