[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Betonfertigteilen und insbesondere
eine Verwahreinrichtung für Seilschlaufen, und mit einem Verwahrkasten, der mindestens
ein Klemmteil und eine Seilöse der Seilschlaufe aufnimmt, wobei der Verwahrkasten
einen Boden und Seitenwände aufweist und wobei im Boden des Verwahrkastens mindestens
eine Öffnung für die Hindurchführung von aus dem Verwahrkasten herausstehenden freien
Enden der Seilschlaufe und die Aufnahme eines Abschnittes des Klemmteiles vorgesehen
ist,
[0002] Derartige Verwahreinrichtungen sind bereits in zahlreichen Varianten aus dem Stand
der Technik bekannt.
[0003] Diese Verwahrkästen mit ihren darin aufgenommenen Seilschlaufen werden für die Herstellung
von Betonfertigteilen, typischerweise Betonwänden, aber auch Stützen bzw. Pfosten
oder Säulenelementen verwendet. Dabei wird eine entsprechende Verwahreinrichtung zusammen
mit der darin aufgenommenen Seilschlaufe am Rand einer Schalung für ein Betonfertigteil
eingelegt, so daß die von dem die Seilöse aufnehmenden Verwahrkasten rechtwinklig
abstehenden, freien Enden der Seilschlaufe in das Innere des von der Schalung umfaßten
Raumes hineinragen und mit dem Beton vergossen werden können. Der Verwahrkasten liegt
mit seiner offenen oder auch geschlossenen Oberseite von innen an der Schalung an
und sollte im Übrigen, abgesehen von einer Bodenöffnung zum Hindurchführen der freien
Enden der Seilschlaufe, im wesentlichen rundum geschlossen und gegenüber der Schalung
abgedichtet sein, um zu verhindern, daß die in dem Verwahrkasten aufgenommene Seilöse
von Beton umflossen wird.
[0004] Nach dem späteren Entfernen der äußeren Schalung und gegebenenfalls dem Öffnen der
Verwahreinrichtung wird dann die zumeist abgewinkelte und in dem Verwahrkasten aufgenommene
Seilöse aus der den freien Seilenden entgegengesetzt liegenden offenen oder zu öffnenden
Oberseite des Verwahrkastens herausgeklappt, soweit sie nicht bereits aus dem Verwahrkasten
hervorsteht. Die Seilöse dient dann der Aufnahme von einem oder mehreren Bewehrungselementen,
gemeinsam mit entsprechenden Seilösen von benachbarten Fertigbauteilen, wobei der
Zwischenraum zwischen den benachbarten Fertigbauteilen, in welchen sich die Seilösen
und entsprechende Bewehrungselemente befinden, durch einen Vergußmörtel ausgefüllt
wird und somit eine feste Verbindung zwischen den benachbarten Fertigbauteilen herstellt.
[0005] Die vorliegende Erfindung betrifft demzufolge auch ein Verfahren zur Herstellung
und Verbindung von Betonfertigteilen, bei welchem mindestens ein Verwahrkasten mit
mindestens einer abgewinkelten Seilschlaufe von innen her an eine Begrenzungswand
einer Schalung angelegt und mit Beton vergossen wird, wobei nach dem Aushärten des
Betons und zum Verbinden benachbarter Betonfertigteile eine in dem Verwahrkasten aufgenommene
Seilöse der Seilschlaufe aus einer zu einer Außenfläche des Betonfertigteils offenen
Seite des Verwahrkasten heraussteht bzw. herausgeklappt wird.
[0006] Für die Verbindung solcher Betonfertigteile wird anschließend mindestens ein Bewehrungselement
durch die ausgeklappte Seilöse hindurchgeführt, wobei anschließend der die Seilöse
und die Bewehrung enthaltende Zwischenraum zwischen benachbarten Betonfertigteilen
durch einen Vergussmörtel ausgefüllt wird.
[0007] Anstelle von im allgemeinen quaderförmigen Verwahrkästen, die mindestens einen Boden
und vier umlaufende, miteinander verbundene Seitenwände aufweisen, werden teilweise
auch sogenannte "Schienen" oder "Verwahrschienen" in einer Schalung aufgenommen, die
sich im allgemeinen über die gesamte Höhe eines Fertigbauteils entlang dessen Schmalseite
erstrecken, und bei denen gegebenenfalls auf die stirnseitigen Seitenwände der Verwahrschiene
verzichtet werden kann, wenn die Schiene dort mit angrenzenden Schalungselementen
abschließt. Insbesondere die Stirnseiten der Verwahrkästen (oder gegebenenfalls auch
der Schienen) können auch durch Klebeband oder Endstopfen gebildet werden.
[0008] Eine solche Verwahrschiene besteht also im wesentlichen nur aus einem Boden und zwei
gegenüberliegenden, parallelen Seitenwänden, die gegenüber dem Boden entweder rechtwinklig
oder unter Einschluß eines stumpfen Winkels abgewinkelt sind, so daß sie annähernd
einen trapezförmigen Querschnitt bilden. Auch Verwahrkästen können einen etwa trapezförmigen
Querschnitt haben und insoweit von der Grundform eines Quaders abweichen, werden aber,
soweit die entsprechenden Trapezwinkel nicht allzuweit von 90° abweichen, hier dennoch
als "im Wesentlichen quaderförmig" angesehen.
[0009] Die Seilschlaufe wird im allgemeinen durch ein separates "Klemmteil" am Verwahrkasten
fixiert, welches primär eine Abdichtung der Bodenöffnung dient, durch welche die von
der Seilöse ausgehenden Seilenden hindurch und aus dem Verwahrkasten herausgeführt
werden. Das Klemmteil kann auch einen oder mehrere Biegeanschläge für ein Abwinkeln
der Seilöse gegenüber den freien Seilenden aufweisen, soweit diese Biegeanschläge
nicht durch den Verwahrkasten oder Teile desselben oder durch die die Oberseite des
Verwahrkastens abdeckende Schalung gebildet werden. Solche Biegeanschläge dienen teilweise
ebenfalls als Fixierelemente für die Seilschlaufe am Verwahrkasten bzw. der Verwahreinrichtung
allein durch Reibeingriff.
[0010] Diese Schienen oder Verwahrkästen sind dafür gedacht, dauerhaft in den Fertigbauteilen
zu verbleiben. Damit benachbarte und miteinander verbundene Fertigbauteile einen möglichst
festen und lastbeständigen Verbund miteinander ausbilden, sollten auch die entsprechenden
Verwahrkästen und Verwahrschienen einen möglichst festen Verbund mit dem angrenzenden
Beton und dem Vergußmörtel in der Fuge zwischen benachbarten Betonfertigteilen eingehen.
Aus diesem Grund werden Verwahrkästen und Schienen bzw. deren Oberflächen häufig bewußt
so ausgestaltet, daß sie eine möglichst feste Verbindung zu den angrenzenden Beton-
und Vergußmörtelflächen ausbilden. Beispielsweise können an den Außen- und Innenflächen
Vorsprünge und Aussparungen der Verwahrkästen vorgesehen werden, und diese Verwahrkästen
oder Verwahrschienen können auch aus Materialien hergestellt werden, die relativ gut
und fest an Beton haften. Auch durch die äußere Geometrie des Verwahrkastens, der
nicht nur als rechteckiger Quader ausgebildet wird, sondern teilweise auch gegenüber
dem Boden um mehr als 90° abgewinkelte Seitenflächen aufweisen kann, kann man die
Fixierung des Verwahrkastens an dem Beton und die Verbindung zwischen Vergußmörtel
und Fertigteil verbessern, indem der Vergußmörtel Hinterschneidungen ausfüllt, die
durch die entsprechend geneigten Seitenwände des Verwahrkastens (von dessen Oberseite
her gesehen) gebildet werden.
[0011] All diese Maßnahmen zur Verbesserung der Verbindung zwischen den Verwahrkästen oder
Verwahrschienen und den Betonfertigteilen, in welche die Verwahrkästen oder Verwahrschienen
involviert sind, bedeuten aber einen erheblichen Zusatzaufwand. Außerdem sind die
Verwahrkästen und Verwahrschienen verlorene Teile, welche die Kosten für die herzustellenden
Betonfertigteile erhöhen.
[0012] Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Verwahreinrichtungen sowie eine Verfahren zur Herstellung von Betonfertigteilen zu
schaffen, die weniger Aufwand erfordern und geringere Kosten verursachen und dennoch
den Verbund benachbarter Betonfertigteile verbessern oder zumindest nicht beeinträchtigen.
[0013] Diese Aufgabe wird für die Verwahreinrichtung dadurch gelöst, daß der Verwahrkasten
nach dem Fixieren der freien Enden der Seilschlaufe von der Seilschlaufe und dem gegebenenfalls
damit verbundenen Klemmteil abnehmbar ist.
[0014] Hinsichtlich des eingangs beschriebenen Verfahrens wird die obige Aufgabe dadurch
gelöst, dass ein Verwahrkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 15 verwendet wird, welcher
für eine anschließende Wiederverwendung nach dem Ausklappen der Seilöse aus dem Betonfertigteil
entfernt wird.
[0015] Für den Transport und für das Einbringen in eine Schalung und für das Fixieren der
Seilschlaufe im Verwahrkasten derart, daß die freien Enden der Seilschlaufe von dem
in die Schalung eingegossenen Beton vollständig umschlossen werden, bilden Verwahrkasten
und Klemmteil (gemeinsam mit der Seilschlaufe) vorzugsweise eine Einheit. Dabei sind
zweckmäßigerweise der Verwahrkasten und seine Verbindung mit dem Klemmteil derart
ausgestaltet, daß der Verwahrkasten, nach dem Vergießen der Seilschlaufenenden mit
dem Beton und dem Entfernen der Schalung, mindestens von der Seilschlaufe und vorzugsweise
auch von dem Klemmteil lösbar ist; und er ist auch aus der durch den Verwahrkasten
in dem Beton gebildeten Aussparung herausnehmbar. Jegliche Verbindung zwischen Verwahrkasten
und Seilschlaufe und/oder Klemmteil ist demnach als lösbare Verbindung ausgestaltet.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Klemmteil als sogenannter "Winkelhalter"
ausgebildet der eine Seilschlaufe, die aus einer Seilöse und zwei parallelen freien
Enden besteht, in einem abgewinkelten Zustand hält., in dem die Seilenden sich in
etwa rechtwinklig von der durch die Seilöse definierte Seilösenebene erstrecken.
[0017] Dies vereinfacht das Anbringen und Haltern einer Seilschlaufe an und teilweise in
der Verwahreinrichtung bzw. in dem Verwahrkasten in einem platzsparenden, abgewinkelten
Zustand der Seilöse.
[0018] Für eine gleichzeitig abgedichtete Hindurchführung der Seilenden und eine Fixierung
an einem Verwahrkasten könnte der Winkelhalter beispielsweise im wesentlichen die
Form eines Pyramidenstumpfes haben, der in enger Passung in eine entsprechend geformte
Bodenöffnung eines Verwahrkastens von der Unterseite her einschiebbar ist. Dies gibt
dem Winkelhalter in der Öffnung des Verwahrkastens einen festen form- bzw. reibschlüssigen
Sitz, der aber durch Abziehen des Verwahrkastens von dem Winkelhalter in einer zum
Boden des Verwahrkastens senkrechten Richtung ohne weiteres wieder lösbar ist.
[0019] Neben einer solchen form- und reibschlüssigen Verbindung durch passendes Einstecken
des Winkelhalters in eine Bodenöffnung könnten zusätzlich auch Rastelemente am Winkelhalter
oder an dem Verwahrkasten vorgesehen sein, die in entsprechende Öffnungen oder Hinterschneidungen
an dem jeweils anderen Teil verrasten, jedoch auch ohne weiteres wieder lösbar sind.
Auch etwaige Rastelemente sollten also nicht durch abrupte, wechselseitige Hinterschneidungen
in formschlüssigen Eingriff treten, sondern eher durch einen Eingriff eines mit Schrägflächen
versehenen Vorsprungs in eine entsprechende Vertiefung oder durch nur sehr kurze Überstände
oder Hinterschneidungen, so daß ein Lösen von Winkelhalter und Verwahrkasten mit einer
definierten Kraft, die man vorzugsweise ohne weiteres von Hand aufbringen kann, leicht
möglich ist.
[0020] Dabei hat in einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwahreinrichtung
der Verwahrkasten im wesentlichen eine längliche Quaderform und besteht aus einem
hinreichend stabilen Material, so daß er aus einem die Außenseite von Boden und Seitenwänden
umgebenden Betonbett ohne Beschädigung lösbar ist. Insbesondere sollten also die Seitenwände
und der Boden des Verwahrkastens so ausgestaltet sein, daß keinerlei formschlüssige
Verbindung mit dem Beton entsteht, sondern allenfalls eine reibschlüssige Verbindung,
die, ebenso wie etwaige Verbindungen mit Rastelementen oder dergleichen am Winkelhalter,
ohne weiteres bzw. mit einer wohldefinierten Kraft, wie sie durch einen Benutzer,
notfalls mit Hilfe eines einfachen Handwerkzeugs, ohne weiteres aufbringbar ist, sowohl
vom Beton als auch von dem Winkelhalter gelöst werden kann.
[0021] Zum leichteren Aufbringen einer Abzugs- bzw. Auszugskraft auf den Verwahrkasten,
um ihn aus dem Betonbett und von dem Winkelhalter zu lösen, ist gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, daß die dem Boden gegenüberliegende Oberseite des Verwahrkastens
mindestens teilweise offen ist, oder hinterschnittene Aussparungen aufweist oder dass
Nocken an den Seitenwänden zum Aufbringen einer Auszugskraft auf den Verwahrkastenvorgesehen
sind, um diesen aus einem Betonbett herauszuziehen.
[0022] Beispielsweise könnte die Oberseite teilweise geschlossen sein bzw. einzelne, die
gegenüberliegenden Seitenwände überbrückende Deckelemente oder Bügel aufweisen oder
aber die Oberseite des Verwahrkastens könnte ganz geschlossen sein, jedoch eine Vertiefung
mit Hinterschneidungen aufweisen, in welche man ein einfaches Handwerkzeug einbringen
kann, um dann auf die Oberseite des Verwahrkastens und damit auf den Verwahrkasten
insgesamt eine entsprechende Zugkraft ausüben zu können, um ihn aus dem Betonbett
und von dem Winkelhalter, der über die einbetonierten freien Enden der Seilschlaufe
ebenfalls in dem Betonbett festgehalten wird, zu lösen. In einer Ausführungsform weisen
die beiden gegenüber liegenden längeren Seitenwände jeweils einen nach innen vorspringenden
Nocken auf, den man mit den Fingern oder einem hakenförmigen Werkzeug (beispielsweise
einem Spitzhammer) hintergreifen kann, um den Verwahrkasten aus dem Betonbett heraus
und von dem oder den Winkelhalter(n) abzuziehen,
[0023] Im Gegensatz zu entsprechenden, herkömmlichen Verwahreinrichtungen sollten in einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Außenflächen des Verwahrkastens
aus einem glatten, schlecht an Beton haftenden Material bestehen. Denkbar wäre es
auch, daß der Verwahrkasten einen trapezförmigen Querschnitt bzw. die Form eines Pyramidenstumpfes)
mit länglich rechteckigem Querschnitt) hat, so daß die Oberseite eine etwas größere
Fläche bildet als der Boden des Verwahrkastens, was ein Lösen von dem die Seitenwände
umgebenden Betonbett ebenfalls erleichtert.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform könnte der Winkelhalter einen die Seilöse teilweise
aufnehmenden und fixierenden Sockel aufweisen, wobei der Sockel einen umlaufenden
und an der Außenseite des Bodens des Verwahrkastens anliegenden Dichtflansch aufweist.
[0025] Der Sockel könnte demnach zum Beispiel eine Quaderform haben oder auch zylindrisch
oder von beliebigem polygonförmigem Querschnitt sein mit zum Boden des Verwahrkastens
im wesentlichen senkrecht verlaufenden Seitenwänden, er könnte aber auch pyramidenstumpfförmig,
wiederum mit beliebigem Pyramidenquerschnitt, sein, so daß er mit einem etwas verjüngten
Ende leicht in eine Bodenöffnung des Verwahrkastens einführbar ist, während ein Abschnitt
mit größerem Querschnitt, der vorzugsweise unmittelbar an einen umlaufenden Dichtflansch
anschließt, in enger Passung in der Bodenöffnung des Verwahrkastens sitzt.
[0026] Der Dichtflansch ist, wie bereits erwähnt, vorzugsweise vollständig umlaufend ausgebildet,
auch wenn dies kein zwingendes Erfordernis ist, wenn schon der Sockel selbst dicht
in der Bodenöffnung des Verwahrkastens sitzt. In diesem Fall dient der "Dichtflansch"
im wesentlichen nur als definierter Endanschlag beim Einschieben des Winkelhalters
in die Bodenöffnung des Verwahrkastens.
[0027] Der Dichtflansch kann aber auch zusätzlich oder allein abdichtende Funktion haben
und ist in diesem Fall, wie bereits erwähnt, vorzugsweise umlaufend ausgebildet und
er kann an seinem äußeren Rand auch leicht in Form einer Dichtlippe verjüngt ausgebildet
sein und insbesondere kann der äußere, umlaufende Flanschrand leicht zum Sockel hin
verkippt sein, so daß der Sockel mit dem Flanschquerschnitt annähernd die Form eines
"Pilzhutes" hat. Dies bewirkt, daß beim Einschieben des Sockels in die Bodenöffnung
der Flansch zuerst mit der Außenseite des Bodens des Verwahrkastens in einen dichtenden
Eingriff kommt, wobei durch weiteres, vollständiges Einschieben des Sockels in die
Bodenöffnung der äußere Flanschrand elastisch hochgebogen wird und dadurch mit einer
gewissen Vorspannung gut dichtend am Boden des Verwahrkastens anliegt.
[0028] In einer bevorzugten Variante hat jedoch der Dichtflansch seinerseits die Form eines
Pyramidenstumpfes, d. h. seine Umfangsfläche ist deutlich abgeschrägt (z. B. um 30°
bis 50° relativ zur Ebene des Flansches), wobei der untere Rand der entsprechenden
Bodenöffnung des Verwahrkastens in gleicher Weise (oder mit einem geringfügig steileren
Winkel) abgeschrägt ist, so daß der Dichtflansch nach Art eines Dichtkonus in die
abgeschrägte Bodenöffnung hineinpasst.
[0029] Dabei sollte der Dichtflansch gegenüber dem Sockel einen Überstand von mindestens
5 mm haben, d.h. der Dichtflansch sollte umlaufend mindestens 5 mm breit sein.
[0030] An der Oberseite des Dichtflansches, die dem Innenraum des Verwahrkastens zugewandt
ist, können Klemmbügel oder Rastelemente vorgesehen sein, die mit dem Rand der Bodenöffnung
in Eingriff treten und den Winkelhalter auf jeden Fall temporär und für die Zeit des
Transportes, der Handhabung und des Einbaus in eine Schalung, einschließlich des Vergießens
mit Beton genügend sicher und in abgedichteter Anlage am Verwahrkasten festhalten.
Dies Rast- oder Klemmverbindung sollte jedoch auch problemlos lösbar sein, um den
Verwahrkasten beschädigungsfrei und ohne großen Aufwand von dem Winkelhalter abziehen
zu können, nachdem dessen in das Betonbett ragende Teile und die freien Enden der
vom Winkelhalter gehaltenen Seilschlaufe einbetoniert sind. Diese Rastelemente bilden
deshalb einen lösbaren Eingriff mit dem Rand der Bodenöffnung, d. h. etwaige Rastvorsprünge
haben nur einen kurzen Überstand oder liegen mit Schrägflächen am Rand der Bodenöffnung
an, so daß sie mit einer wohldefinierten Kraft, die auf den Verwahrkasten senkrecht
zum Boden und weg vom Betonbett ausgeübt wird, außer Eingriff gebracht werden können.
[0031] Die Rastelemente für eine temporäre Fixierung des Winkelhalters könnten entweder
am Sockel oder auch an dem Dichtflansch vorgesehen sein. Der Verwahrkasten ist gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als ein wiederverwendbarer Verwahrkasten
ausgestaltet, d.h. er besteht aus einem hinreichend stabilen und festen Material,
so daß er das Ausziehen aus einem Betonbett und das Abziehen von dem Winkelhalter
in der Regel ohne Beschädigungen übersteht und später erneut mit einem neuen Winkelhalter
und einer darin aufgenommenen Seilschlaufe ausgestattet werden kann, während die zuvor
in dem Verwahrkasten aufgenommene Seilschlaufe und der entsprechende Winkelhalter
in dem mit Hilfe der Verwahreinrichtung hergestellten Betonfertigteil verbleiben.
[0032] Es versteht sich, daß der Verwahrkasten demzufolge auch aus einem gegenüber Witterungseinflüsse
und gegenüber flüssigem Beton beständigen Material, insbesondere aus einem entsprechenden
Kunststoffmaterial, bestehen sollte. Daneben eignet sich aber auch Aluminium oder
eine Kombination verschiedener Materialien einschließlich Aluminium oder verzinktem
Stahlblech als Material für einen entsprechenden Verwahrkasten. Der Winkelhalter besteht
allerdings in der Regel aus Stahl oder ist ein durch Spritzguß hergestelltes Kunststoffteil.
Darüber hinaus hat in einer Ausführungsform der Erfindung der Verwahrkasten an seiner
dem Boden gegenüberliegenden Oberseite Verbindungseinrichtungen für die Verbindung
mit einer Schalung. Diese Verbindungseinrichtungen können sehr unterschiedliche Formen
annehmen. Beispielsweise könnten die Seitenwände des Verwahrkastens nach außen gewendete
Flansche aufweisen, die ihrerseits Nagellöcher oder Schraublöcher oder dergleichen
aufweisen, so daß der Verwahrkasten auf diese Weise an eine Schalung angenagelt werden
kann und beim Lösen der Schalung auf diese Weise der Verwahrkasten zusammen mit der
Schalung von dem Betonfertigteil gelöst wird.
[0033] Bevorzugt sind jedoch Verbindungseinrichtungen in Form von Magneten, die in der Nähe
der Enden oder an den seitlichen Rändern des Verwahrkastens angeordnet sind, wobei
in einem solchen Fall selbstverständlich auch die Schalung aus einem magnetisierbaren
Metall bestehen bzw. an entsprechenden Positionen ein magnetisierbares Metall aufweisen
muß. Zweckmäßigerweise werden entsprechende Verwahrkästen mit Magneten in Verbindung
mit Metallplattenschalungen oder Metallschienen-Schalungen verwendet, wobei metallische
Schienen zumindest den stirnseitigen bzw. schmalseitigen Randabschluß von Betonfertigteilen
bzw. Betonplatten bilden.
[0034] Die Magnete können dabei in Kammern bzw. Endabschnitten in der Nähe der Stirnseiten
der länglichen, quaderförmigen Verwahrkästen aufgenommen sein. Die Oberseite der Verwahrkästen
bzw. der die Magnete aufnehmenden Kammern sollte zumindest im Bereich der die Magnete
aufweisenden Endabschnitte teilweise geschlossen sein sollte, um den oberen Rand der
Magnete zu umfassen und die Magnete in dem Verwahrkasten zu halten. Alternativ können
die Magnete jedoch auch eine solche Form aufweisen, dass sie formschlüssig in den
Kammern gehalten werden.
[0035] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist ein entsprechender
Verwahrkasten zwei Öffnungen für die Hindurchführung der freien Enden von gleichzeitig
zwei im Verwahrkasten aufnehmbaren Seilschlaufen auf. Platz- und materialsparend ist
dabei eine Variante, bei der die Winkelhalter in den beiden Öffnungen spiegelbildlich
derart zueinander angeordnet sind, dass die beiden Seilösen einander überlappen.
[0036] Wenn die Verwahreinrichtung als längere Schiene ausgebildet ist, sind im allgemeinen
mehr als 2 Öffnungen im Boden der Schiene vorgesehen, in denen die Seilschlaufen jeweils
in gleicher oder auch in wechselnder Orientierung der Seilösen aufgenommen sind.
[0037] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der
dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Verwahrkastens mit zwei darin aufgenommenen Seilschlaufen
und entsprechenden Winkelhaltern,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Verwahrkastens ohne Seilschlaufen und Winkelhalter,
- Figur 3
- einen Winkelhalter mit einer abgewinkelten Seilschlaufe ohne Verwahrkasten,
- Figur 4
- den Verwahrkasten nach Figur 1 in einem in eine Schalung eingesetzten Zustand,
- Figur 5
- eine fertige Betonwand mit einbetonierten Seilschlaufen und herausgenommenem Verwahrkasten,
und
- Figur 6
- Schnittansichten verschiedener Varianten von Winkelhaltern.
[0038] Man erkennt in Figur 1 die insgesamt mit 100 bezeichnete Verwahreinrichtung, die
aus einem Verwahrkasten 10, zwei in den Verwahrkasten 10 eingesetzten Winkelhaltern
30 und je einer in jedem der beiden Winkelhalter 30 abgewinkelten und gehalterten
Seilschlaufe 20 besteht.
[0039] Der Verwahrkasten 10 hat angenähert die Form eines länglichen, flachen Quaders, jedoch
mit leicht geneigten Seitenflächen 12, 13, so daß die Oberseite 14 des Verwahrkastens
10 insgesamt eine etwas größere Fläche definiert als der gegenüberliegende Boden.
Man könnte die Form des Verwahrkastens daher auch als Pyramidenstumpf mit einem länglich-rechteckigen
Grundriß beschreiben. Die Neigung der Seitenwände 12, 13 gegenüber der Ebene des Bodens
11 und/oder der Oberseite 14 liegt bei der dargestellten Ausführungsform in einer
Größenordnung zwischen 75 und 85°.
[0040] Ohne daß mit konkreten Maßangaben derzeit eine Beschränkungsabsicht verbunden ist,
sollte dennoch erwähnt werden, daß die typische Breite eines solchen Verwahrkastens
zwischen 50 und 80 mm variieren kann, wohingegen die Länge in größeren Bereichen variiert.
In dem vorliegenden Beispiel ist ein Verwahrkasten 10 für zwei Seilschlaufen 20 vorgesehen,
die aufeinander zu abgewinkelt sind und sich in ihrem im Verwahrkasten 20 aufgenommenen
Zustand wechselseitig überlappen. Die Gesamtlänge einer abgewinkelten Seilöse 21 liegt
typischerweise in einer Größenordnung zwischen 80 und 150 mm, so daß die beiden Seilschlaufen
20 zusammen mit den zugehörigen Winkelhaltern 30 insgesamt eine Grundfläche des Bodens
11 beanspruchen, die in Längsrichtung gemessen ein Maß zwischen mindestens 120 und
bis zu 250 oder 300 mm oder auch mehr haben kann.
[0041] Zusätzlich ist hier noch eine durch einen Steg bzw. eine Trennwand 19 abgetrennte
Kammer an jeder der Stirnseiten des Verwahrkastens 10 vorgesehen, die z.B. der Aufnahme
eines Magneten 18 oder einer sonstigen Befestigungseinrichtung dient, so daß der Verwahrkasten
mit den darin aufgenommenen Seilschlaufen 20 in möglichst einfacher und schneller
Weise an einer Schalung 40 (siehe Figur 4) befestigt werden kann.
[0042] Weitere Details des Verwahrkastens erkennt man anhand der Figur 2, die in den Teilfiguren
a und b den Verwahrkatsen in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten zeigt..
[0043] In Figur 2a erkennt man den Verwahrkasten in einer perspektivischen Ansicht schräg
auf den Boden 11 des Verwahrkastens, während der Verwahrkasten 10 in Figur 2b in einer
perspektivischen Schrägansicht auf seine offene Oberseite 14 dargestellt ist.
[0044] Man erkennt, daß der Verwahrkasten 10 annähernd die Form eines länglichen Quaders
hat, wobei allerdings die Seitenwände 12, 13, ausgehend vom Boden 11 leicht nach außen
geneigt sind, typischerweise um 5 bis 15° gegenüber einer Senkrechten zum Boden, so
daß sich sowohl in einem Längsschnitt als auch in einem Querschnitt jeweils senkrecht
zur Ebene von Boden 11 und Oberseite 14 ein trapezförmiger Außenquerschnitt des Verwahrkastens
10 ergibt. Dies wird besonders deutlich anhand der Figur 6. Da der Verwahrkasten für
eine mehrfache Wiederverwendung vorgesehen ist, ist er in der hier dargestellten Ausführungsform
entweder aus Stahl oder einem anderen, stabilen Material hergestellt oder z. B. als
ein relativ massives, aus Kunststoff spritzgegossenes Teil ausgebildet. Der hier dargestellte
Verwahrkasten 10 weist zwei Bodenöffnungen 15 auf, wobei der untere äußere Rand der
Bodenöffnungen 15 abgeschrägt ist und wobei außerdem die Eckbereiche der ansonsten
im wesentlichen rechteckigen Bodenöffnungen 15 deutlich abgerundet sind. Die Schrägflächen
16 dienen einer sicheren Abdichtung mit einem entsprechenden "Dichtkonus" eines an
einem Winkelhalter vorgesehenen Dichtflansches 32, der später noch genauer beschrieben
wird. Dabei wird der Begriff "Dichtkonus" hier auch für ein im Querschnitt im wesentlichen
rechteckiges Element verwendet, da der Eingriff der Schrägflächen des "Dichtkonus"
36 mit den Schrägflächen der Bodenöffnung 15 in ähnlicher Weise abdichtend wirkt wie
bei einem Konus mit kreisförmigem Querschnitt.
[0045] In Figur 2b erkennt man die im wesentlichen offene Oberseite 14 des Verwahrkastens
10, wobei etwa in der Mitte der Seitenwände 12 noch zwei gegenüberliegende, einwärts
ragende Auszugsnocken 17 erkennbar sind. Diese Auszugsnocken dienen dazu, mit Hilfe
eines beispielsweise hakenförmigen Hilfswerkzeugs den Verwahrkasten 10 aus einem Betonbett
herauszuziehen, nachdem die Seilösen 21 von den Niederhaltern 35 gelöst und in eine
Position herausgeklappt wurden, wie sie letztlich auch in Figur 5 dargestellt ist.
Häufig wird es möglich sein, den Verwahrkasten 10 einfach durch Hintergreifen der
Nocken 17 mit den Fingern einer Hand aus der entsprechenden Aussparung im Beton herauszuziehen.
Bei Bedarf kann aber auch ein entsprechendes Hilfswerkzeug verwendet werden, welches
die Nocken hintergreift.
[0046] An den schmalseitigen Enden des Verwahrkastens 10 erkennt man außerdem noch zwei
Kammern, die durch Magnetblöcke 18 ausgefüllt sind. Die Magnetblöcke 18 können mit
dem Verwahrkasten 10 vergossen sein, sie können aber auch nachträglich in entsprechende
Kammern eingesetzt und fixiert werden, die an entsprechender Position an den Enden
des Verwahrkastens 10 vorgesehen wurden. Diese Kammern sind durch eine Trennwand bzw.
einen Trennsteg 19 von dem die Winkelhalter 30 und die Seilösen 21 aufnehmenden Hohlraum
des Verwahrkastens getrennt. Zweckmäßigerweise sind die Magnete 18 so in den entsprechenden
Kammern des Verwahrkastens fixiert, daß sie soeben bündig mit der Oberseite 14 abschließen
oder aber gegenüber der Oberseite 14 noch geringfügig nach innen zurückversetzt sind
und nur bei Anlage an einen magnetischen Gegenstand, wie z.B. eine Schalungsplatte
40 aus Metall, durch die Wirkung der relativ starken magnetischen Anziehungskraft
unter leichter elastischer Verformung des oberen Randes der Kammern in Kontakt mit
der betreffenden Platte 40 treten, so daß der gesamte umlaufende Rand der Oberseite
14 des Verwahrkastens 10 dicht an die Schalungsplatte 40 angepreßt wird. Auf diese
Weise kann man auf eine Abdeckung der offenen Oberseite 14 verzichten, um zu verhindern,
daß beim Gießen eines entsprechenden Betonfertigteils, in deren Schalung der Verwahrkasten
mit den Seilschlaufen 20 aufgenommen ist, Beton durch die offene Oberseite 14 in den
Verwahrkasten eindringt, da bereits die dichte Anlage des Randes der Oberseite 14
hierfür ausreicht. Die Magnete könnten selbstverständlich auch an anderen Positionen,
vorzugsweise im Randbereich des Verwahrkastens angeordnet sein. Ebenso könnte ein
nach außen abgewinkelter Randflasch des Verwahrkastens Nagellöcher, eine Klebschicht
oder andere Befestigungshilfsmittel für die vorübergehende Befestigung an eine Schalung
aufweisen.
[0047] Figur 3 zeigt einen Winkelhalter 30 zusammen mit einer Seilschlaufe 20 in einer Ansicht
ohne den Verwahrkasten. Der Verwahrkasten 10 benötigt somit keinerlei Elemente, um
die Seilschlaufe 20 in der abgewinkelten Position zu halten, in welcher die Seilöse
21 gegenüber den Seilenden 22 um etwa 90° abgewinkelt ist. Der Winkelhalter 30 ist
z. B. ist ein Kunststoffteil, das vorzugsweise im Spritzgußverfahren hergestellt wird
und das entsprechende Durchführungen und Biegeanschläge 35 enthält, die es ermöglichen,
die Seilschlaufe 20 insgesamt in der dargestellten Position zu halten. Der Winkelhalter
30 besteht im wesentlichen aus einem Sockel 31, der, wie man insbesondere auch in
den Figuren 4 und 6 erkennen kann, an seiner Unterseite noch einen Ansatz 34 aufweist,
der gleichzeitig einen Biegeanschlag für die Seilschlaufe bildet, in welchem die Seilenden
22 im wesentlichen senkrecht zu der Seite des Sockels und zum Boden eines Verwahrkastens
11 geführt sind. In dieser Form ist ein entsprechender Winkelhalter 30, gegebenenfalls
auch noch mit Rast- oder Fixierelementen für die Befestigung am Rand der Öffnung 15
des Verwahrkastens 10, bereits bekannt. Der hier dargestellte und beschriebene Winkelhalter
30 gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von diesen herkömmlichen Winkelhaltern
vor allem durch den umlaufenden Dichtflansch 32, der am unteren Rand des Sockels 31
ansetzt.
[0048] Weitere Details des Winkelhalters 30 sind in einer Schnittansicht gemäß Figur 6a
erkennbar, die in einem Schnitt durch Figur 1 senkrecht zu dessen Längsrichtung einem
Bereich entspricht, der in der Nähe der offenen Stirnseite des Winkelhalters 30 liegt.
[0049] Figur 4 zeigt einen Blick in das Innere einer Schalung 40, wobei die erfindungsgemäße
Verwahreinrichtung 100 an einer stirnseitigen Schalungsplatte 40 befestigt ist. Wie
bereits erwähnt, können in den Kammern an den Enden des Verwahrkastens 10 Magnete
18 angeordnet und fixiert sein, die, wenn die Schalungsplatte 40 beispielsweise aus
Stahl besteht, den Verwahrkasten 10 mit den darin aufgenommenen Seilschlaufen an der
Schalungsplatte 40 sicher festhalten. Die Magnete und die entsprechende Kammer 18
bzw. der obere Rand der Kammern 18, der teilweise durch den Steg 19 gebildet wird,
können dabei so ausgestaltet und geformt sein, daß eine obere Fläche der Magnete etwas
unterhalb der äußeren Oberfläche bzw. Oberseite 14 des Verwahrkastens 10 liegt, so
daß die Magnete den umlaufenden oberen Rand der Oberseite 14, die im übrigen offen
ist, fest und dicht an das Schalungsbrett anpressen. Dabei können die Kammern 18 und
die Magnete so bemessen sein, daß bei einer geringfügigen elastischen Verformung des
Randes der Kammern 18 soeben ein Kontakt zwischen den Magneten und der Schalungsplatte
40 entsteht.
[0050] Wie man in Figur 3 deutlich erkennt, ragen in dieser Anordnung die freien Enden 22
der Seilschlaufen 20 im wesentlichen senkrecht zur Fläche der Schalungsplatte 40 und
somit senkrecht zu einer später entstehenden Stirnseite eines Betonfertigteils in
den von der Schalung begrenzten freien Raum hinein, der später mit flüssigem Beton
aufgefüllt wird. Dabei werden die freien Seilenden 22 zusammen mit der die Enden fest
zusammenpressenden Quetschhülse 24 in dem Beton eingeschlossen und einbetoniert.
[0051] Die Figuren 6b und 6c zeigen weitere Varianten eines entsprechenden Winkelhalters
mit etwas abweichender Flanschform.
[0052] Figuren 6a-c werden nachstehend im Zusammenhang miteinander beschrieben.
[0053] In Figur 6a erkennt man den Verwahrkasten 10 mit einem eingesetzten Winkelhalter
30 im Querschnitt. Man erkennt im Schnitt weiterhin auch die zwei Abschnitte der Seilöse
21, die durch zwei gegenüberliegende, flanschartige Niederhalter 35 des Winkelhalters
30 herabgedrückt werden , dass sie in der gegenüber den Seilenden 22 um 90° abgewinkelten
Position der Seilöse 21 gehalten werden.
[0054] Man erkennt in den Querschnittsansichten der Figuren 6a-6c, daß der Verwahrkasten
10 relativ massive Wände 12 und einen entsprechenden Boden 11 aufweist, wobei der
Verwahrkasten 10 in den dargestellten Ausführungsvarianten relativ massive Wände hat,
wie sie für ein spritzgegossenes Kunststoffteil typisch wären, wobei aber der Verwahrkasten
insbesondere auch aus Stahl oder einem anderen stabilen Material und selbstverständlich
auch in geringerer Wandstärke hergestellt werden kann. Die Außenflächen der Wände
12 sind gegenüber einer Senkrechten zum Boden 11 um etwa 10° geneigt, so daß sich
ein in etwa trapezförmiger Außenquerschnitt des Verwahrkastens 10 bzw. 10' ergibt.
Der Verwahrkasten 10 in Figur 6a weist, ebenso wie auch die beiden in Figur 6b und
6c dargestellten Verwahrkästen 10' eine in etwa rechtwinklige Bodenöffnung 15 auf,
in welche der Winkelhalter 30 (bzw. 30' oder 30") jeweils dicht eingesetzt ist. Für
das dichte Eisnetzen in die Öffnung 15 weist der Winkelhalter 30 im unteren Bereich
seines Sockels 31 einen umlaufenden Flansch 32 auf, der im Falle der Figur 6a an seinen
Außenkanten deutlich abgeschrägt ist, so daß diese abgeschrägten Flächen als eine
Art "Dichtkonus" 36 wirken, da der untere umlaufenden Rand der Bodenöffnung 15 in
ähnlicher Weise abgeschrägt ist. Auf dem Dichtflansch 32 sitzen noch in der Nähe der
Ecken des Dichtflansches Klemmbügel oder Rastelemente 33, welche auf ihrer Außenseite
entweder einen nasenartigen Vorsprung oder zumindest eine gewisse Ausbauchung aufweisen
und an ihren oberen Enden abgeschrägt sind, so daß der Winkelhalter problemlos von
unten in die Bodenöffnung 15 eingeschoben werden kann, wobei sich der Dichtkonus 36
eng und dicht an die abgeschrägte Randfläche der Bodenöffnung 15 anlegt und die nasenartigen
Vorsprünge der Rastelemente 33 schließlich hinter dem oberen Rand der Bodenöffnung
15 verrasten.
[0055] Zweckmäßigerweise wird der Winkelhalter 30 zusammen mit der bereits abgewinkelt darin
gehaltenen Seilschlaufe 20 von unten her in die Bodenöffnung 15 eingeführt. Um das
freie Ende der Seilöse 21 in den Verwahrkasten einlegen zu können, muß dazu der in
Figur 3 dargestellte Winkelhalter mit der Seilschlaufe 20 bzw. der Seilöse 21 zunächst
etwas verkantet und mit der Seilöse 21 voran durch die Bodenöffnung 15 in den Verwahrkasten
10 eingeführt werden und anschließend wird der Winkelhalter entsprechend ausgerichtet
und mit seinem Sockelteil 31 und den Rastelementen 33 in die Bodenöffnung 15 eingeführt,
bis die in Figur 6a dargestellte Position erreicht ist. Die Seilöse 21 liegt dann
flach und in etwa parallel zu dem Boden 11 in dem Verwahrkasten, wie dies in Figur
1 dargestellt ist. Das gleiche geschieht auch mit der zweiten Seilschlaufe 20 und
dem zweiten Winkelhalter 30 in Figur 1, wobei sich die eine Seilöse 21 über die andere
Seilöse 21 hinweglegt. Es versteht sich, daß die lichte Höhe des Verwahrkastens 10
ausreichend ist, um beide übereinandergelegte Seilösen darin aufzunehmen, ohne daß
eine der Seilösen über die offene Oberseite 14 hinausragt.
[0056] In den Figuren 6b und 6c sind Varianten in der Ausbildung des Dichtflansches wiedergegeben.
Bei diesen Ausführungsformen muß die Bodenöffnung 15 keine abgeschrägte Dichtungsfläche
haben. Stattdessen legt sich im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 6b ein
Dichtungsrand 36' von unten her dicht an die Außenseite des Bodens 11 an. Eine Variante
hierzu ist in Figur 6c dargestellt, bei welcher der Dichtungsrand als nach oben abgewinkelte
Dichtungslippe 36" dargestellt ist, die in dem in Figur 6c dargestellten Zustand unter
elastischer Vorspannung an der Unterseite des Bodens 11 anliegt. Alle übrigen Details
der in den Figuren 6b und 6c dargestellten Ausführungsformen stimmen mit der bereits
beschriebenen Variante gemäß Figur 6a überein.
[0057] In Figur 5 erkennt man ein fertiges Betonteil, welches mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Verwahreinrichtung hergestellt worden ist. Dabei zeigt Figur 5 nur einen Ausschnitt
einer im allgemeinen größeren Betonplatte 50, die beispielsweise als Wandelement im
Hochbau Verwendung finden kann. Entlang einer Stirnseite der in Figur 4 dargestellten
Schalung 14 können selbstverständlich mehrere Verwahrkästen 10 im Abstand neben- bzw.
übereinander angeordnet werden, so daß dementsprechend an einer Stirnseite 51 einer
Betonplatte 50, wie sie in Figur 5 dargestellt ist, in entsprechenden Abständen mehrere
derartige Seilschlaufen bzw. Seilösen 21 hervorstehen können.
[0058] Wie man sieht, weist die Stirnseite 51 des Betonfertigteils 50 eine Aussparung 52
auf, nachdem der Verwahrkasten 10 aus dieser Aussparung entfernt worden ist. Dabei
wurde der Verwahrkasten 10, nachdem die Seilösen 21 von den Niederhaltern 35 der Winkelhalter
30 gelöst und in die in Figur 5 dargestellte ausgeklappte Stellung gebracht wurden,
nach oben von den Winkelhaltern 30 ab und über die Seilösen 21 hinweg abgezogen. Die
Rastelemente 33 haben zu diesem Zweck bewußt nur einen relativ kleinen nasenartigen
Vorsprung oder einfach eine Ausbauchung ohne scharfen Vorsprung, so daß sie unter
Aufbringung einer akzeptablen und nicht allzu großen Kraft (d. h. von Hand und ohne
Hilfswerkzeuge) vom Rand der Bodenöffnung 15 gelöst werden können, wenn auf den Verwahrkasten
10 ein entsprechender Zug ausgeübt wird. Die leicht geneigten Außenflächen der Seitenwände
12, 13 des Verwahrkastens 10 erlauben außerdem eine relativ leichte Trennung aus dem
diese Wände umgebenden Betonbett, zumal dann, wenn der Verwahrkasten 10 aus einem
oberflächlich relativ glatten und an Beton schlecht haftenden Material hergestellt
ist oder aber mit einer entsprechenden Beschichtung, Lackierung oder dergleichen versehen
wird. Die auch von unterschiedlichen äußeren Bedingungen beeinflusste Haftung der
Wände 12, 13 und des Bodens 11 an dem Beton des Fertigteils 50 kann jedoch die Verwendung
eines Werkzeugs zum Lösen des Verwahrkastens erforderlich machen. Die seitlichen Nocken
oder Vorsprünge 17 können dabei als Ansatzpunkte zum Hintergreifen durch ein Werkzeug
dienen.
[0059] Lediglich die Winkelhalter 30, deren unterer Ansätze 34 zusammen mit den parallelen,
freien Enden 22 der Seilschlaufen 20 fest in dem Beton eingebettet sind, verbleiben
in dem Betonfertigteil 50. Zum Verbinden mehrerer Betonfertigteile 50 werden diese
mit ihren Stirnseiten relativ zueinander so ausgerichtet, daß sich die von beiden
Betonfertigteilen hervorstehenden Seilösen 21 überlappen, so daß durch die überlappenden
Seilösen mindestens ein Bewehrungselement hindurchgeschoben werden kann. Die Stirnseiten
51 der betreffenden Betonfertigteile 50 werden in entsprechend dichten Abstand gebracht
und die verbleibende Fuge wird mit einem Vergußmörtel vergossen, der auch den Hohlraum
52 ausfüllt und auf diese Weise eine gute, formschlüssige Verbindung zwischen beiden
Teilen herstellt, wobei der Vergußmörtel in der Aussparung 52 wesentlich besser an
den Betonoberflächen dieser Aussparung haftet als es an den Wänden eines in der Aussparung
52 dauerhaft verbleibenden Verwahrkastens 10 möglich wäre.
1. Verwahreinrichtung (100) für Seilschlaufen (20), und mit einem Verwahrkasten (10),
der mindestens ein Klemmteil und eine Seilöse (21) der Seilschlaufe (20) aufnimmt,
wobei der Verwahrkasten (10) einen Boden (11) und Seitenwände (12, 13) aufweist und
wobei im Boden (11) des Verwahrkastens mindestens eine Öffnung (15) für die Hindurchführung
von aus dem Verwahrkasten herausstehenden freien Enden (22) der Seilschlaufe (20)
und die Aufnahme eines Abschnittes des Klemmteiles vorgesehen ist, wobei der Verwahrkasten,
abgesehen von einer Bodenöffnung zum Hindurchführen der freien Enden der Seilschlaufe,
im wesentlichen rundum geschlossen und/oder gegenüber der Schalung abdichtbar ist,
um zu verhindern, daß die in dem Verwahrkasten aufgenommene Seilöse von Beton umflossen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkasten (10) nach dem Fixieren der freien Enden (22) der Seilschlaufe (20)
in einem Betonbett von der Seilschlaufe (20) und dem gegebenenfalls damit verbundenen
Klemmteil abnehmbar ist.
2. Verwahreinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , dass das Klemmteil als ein Winkelhalter (30) ausgebildet ist, der eine Seilschlaufe (20),
die aus einer Seilöse (21) und zwei parallelen freien Enden (22) besteht, in einem
abgewinkelten Zustand hält.
3. Verwahreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkasten (10) im Wesentlichen eine längliche Quaderform hat und aus einem
hinreichend stabilen Material besteht, so dass er aus einem die Außenseite von Boden
(11) und Seitenwänden (12, 13) umgebenden Betonbett ohne Beschädigung lösbar ist.
4. Verwahreinrichtung nach einem der Ansprüche 1bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Boden (11) gegenüber liegende Oberseite (14) des Verwahrkastens (10) mindestens
teilweise offen ist oder hinterschnittene Aussparungen aufweist, oder dass an den
Wänden oder am Boden mindestens ein Vorsprung (17) vorgesehen ist, und zwar jeweils
zum Aufbringen einer Auszugskraft auf den Verwahrkasten, um diesen aus einem Betonbett
herauszuziehen.
5. Verwahreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Boden (11) gegenüber liegende Oberseite (14) des Verwahrkastens (10) insgesamt
eine größere Fläche beansprucht als der Boden (11), so daß die Seitenwände (12, 13),
abweichend von einer exakten Quaderform, vom Boden (11) ausgehend leicht nach außen
geneigt sind.
6. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Außenflächen des Verwahrkasten (10) aus einem glatten, schlecht an
Beton haftenden Material bestehen.
7. Verwahreinrichtung nach Anspruch 2 oder einen der darauf rückbezogenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelhalter (30) einen die Seilöse (21) teilweise aufnehmenden und fixierenden
Sockel (31) aufweist, wobei der Sockel (31) einen umlaufenden und an der Außenseite
des Bodens des Verwahrkastens (10) anliegenden Dichtflansch (32) aufweist.
8. Verwahreinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtflansch (32) eine sich zur Innenseite des Verwahrkastens (10) hin pyramidenförmig
verjüngende Umfangsfläche hat und passend in eine der Umfangsfläche angepasste Bodenöffnung
(15) des Verwahrkastens (10) einsetzbar ist
9. Verwahreinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtflansch (32) gegenüber dem Sockel (31) einen in der Ebene des Dichtflansches
(32) gemessenen Überstand von mindestens 5 mm hat.
10. Verwahreinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtflansch (32) den Sockel (31) im Wesentlichen vollständig umgibt.
11. Verwahreinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Sockel (31) und/oder auf der Oberseite des Dichtflansches (32) Klemmbügel (33)
für eine temporäre Fixierung des Winkelhalters (30) am Verwahrkasten (10) vorgesehen
sind.
12. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkasten (10) als wiederverwendbarer Verwahrkasten (10) ausgestaltet ist.
13. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkasten (10) aus Metall, insbesondere aus Stahl, oder aus einem gegen Witterungseinflüsse
und flüssigem Beton beständigen Kunststoffmaterial besteht.
14. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verwahrkasten (10) an seiner dem Boden (11) gegenüberliegenden Oberseite (14)
Verbindungseinrichtungen (18) für die Verbindung mit einer Schalung aufweist.
15. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen in der Nähe der Enden oder seitlich am Rand des Verwahrkastens
(10) angeordnete Magnete (18) sind.
16. Verwahreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Verwahrkastens (10) zwei Öffnungen (15) für die Hindurchführung der
freien Enden von gleichzeitig zwei im Verwahrkasten (10) aufnehmbaren Seilschlaufen
(20) aufweist.
17. Verfahren zur Herstellung und Verbindung von Betonfertigteilen, bei welchem mindestens
ein Verwahrkasten mit mindestens einer abgewinkelten Seilschlaufe von Innen her an
eine Begrenzungswand einer Schalung angelegt und mit Beton vergossen wird, wobei nach
dem Aushärten des Betons und zum Verbinden benachbarter Betonfertigteile eine in dem
Verwahrkasten aufgenommene Seilöse der Seilschlaufe aus einer zu einer Außenfläche
des Betonfertigteils offenen Seite des Verwahrkasten herausgeklappt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verwahrkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 16 verwendet wird, welcher für eine
anschließende Wiederverwendung nach dem Ausklappen der Seilöse aus dem Betonfertigteil
entfernt wird.