[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von Verkehrsinformationen
durch die Sammlung und Verarbeitung verkehrsbedingter Zusatzdaten. Die Erfindung betrifft
gleichfalls ein System zur Umsetzung des Verfahrens.
[0002] Generell sind Verfahren zur Bereitstellung von Verkehrsinformationen bekannt, bei
denen aktuelle Verkehrsmeldungen zentral gesammelt und beispielsweise über Radiosender
verbreitet werden. Zudem sind Systeme bekannt, die per Radiosignal oder per SMS Verkehrsmeldungen
in Form digitaler Daten versenden, die dann zur Routenplanung in die Navigation einbezogen
werden.
[0003] Das
US 5,173,691 zeigt ein Verfahren zur Bereitstellung aktueller Verkehrsinformationen, bei dem neben
Daten der Verkehrsüberwachung auch von Verkehrsteilnehmern übermittelte Informationen
zu deren Standort, Fahrtrichtung und aktueller Geschwindigkeit herangezogen werden.
[0004] Weiterhin sind Verfahren zur Erstellung von Prognosen betreffend den zukünftig zu
erwartenden Verkehr auf einem bestimmten Streckenabschnitt bekannt. Ein solches Verfahren
zusammen mit einem entsprechenden System werden beispielsweise in
DE 100 63 763 A1 beschrieben. Bei diesem System werden abstrakte und umfangreiche Ergebnisse theoretisch
ermittelter Verkehrsprognosen auf eventuell für den Nutzer interessante Teile analysiert,
wobei diese Teile dann dem Nutzer dargeboten werden.
[0005] Nachteilig an den bislang eingesetzten Verfahren zur Integration von Verkehrsinformationen
ist, dass sie nur auf aktuell ermittelten Daten basieren und keine Prognose zulassen.
Andererseits ist an den bekannten Systemen zur Prognose nachteilig, dass sie auf mehr
oder weniger guten Rechenmodellen basieren, aber nicht die aktuelle Situationen berücksichtigen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung
von Verkehrsinformationen zu schaffen, dass bei einfacher und kostengünstiger Umsetzung
eine optimierte Routenplanung insbesondere auch anhand treffsicherer Prognosen über
die Verkehrssituation auf bestimmten Streckenabschnitten zu bestimmten Zeiten ermöglicht
wird. Zudem ist es die Aufgabe der Erfindung, ein System zur Umsetzung des Verfahrens
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgaben werden mit dem Verfahren nach Anspruch 1 und dem System nach Anspruch
12 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen genannt.
[0008] Der wesentliche Gesichtspunkt der Erfindung besteht darin, Verkehrsinformation nicht,
wie bislang, nur aus gesammelten Zustandsdaten über momentan betroffene Streckenabschnitte
zu generieren, wie es beispielsweise von Verkehrsmeldungen im Rundfunk und Traffic
Message Channel (TMC) bekannt ist, oder sie aus rein theoretischen Berechnungen abzuleiten,
sondern "echte" Fahrtdaten von einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern, die sich gerade
auf einer Reise befinden oder die eine Reise planen, zu nutzen und dann an eine zentrale
Stelle zu übermitteln, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Anhand dieser Fahrtdaten
werden dann erfindungsgemäß Rückschlüsse auf das Verkehrsaufkommen auf bestimmten
Streckenabschnitten zu bestimmten Zeiten gezogen, wobei versucht, wird daraus abzuleiten,
wann sich wie viele Fahrzeuge auf ihren individuell völlig verschiedenen Reisen in
den bestimmten Streckenabschnitten treffen.
[0009] Erfindungsgemäß werden dazu eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern mit mobilen Sendegeräten
ausgestattet, mit denen jeweils individuelle Fahrtdaten betreffend die aktuelle Reise
des Verkehrsteilnehmers drahtlos an eine zentrale Rechenanlage (Server) übermittelt
werden. Solche Fahrtdaten können der Start, das Ziel sowie der Fahrtbeginn der Reise
sein. Als mobile Sendegeräte, die dem Verkehrsteilnehmer respektive seinem Fahrzeug
zugeordnet sind, bieten sich dabei Geräte an, die über die vorhandenen Mobilfunknetze
mit dem Server kommunizieren. Wenn nun die Fahrtdaten von möglichst vielen Verkehrsteilnehmern
auf diese Weise gesammelt werden, kann daraus zeitbezogene Streckeninformationen betreffend
einzelne Streckenabschnitte extrapoliert werden. Anhand einer ausreichenden Menge
von Fahrtdaten kann das System beispielsweise ermitteln, dass an einem bestimmten
Tag gegen 16:00 Uhr mindestens 1500 Fahrzeuge vor der Baustelle auf der A3 bei Montabaur
in Fahrtrichtung Frankfurt zu erwarten sind, wobei diese vorher auf ganz verschiedenen
Strecken unterwegs waren. Die Streckeninformation kann in diesem Fall durch Summation
der Anzahl innerhalb eines bestimmten Zeitfensters in einem bestimmten Streckenabschnitt
befindlichen Fahrzeuge erzeugt werden, wobei die Anzahl der Fahrzeuge anhand der Fahrtdaten
dieser Fahrzeuge ermittelt wird. Eine solche Streckeninformation wird dann an Empfangsgeräte
der Verkehrsteilnehmer drahtlos übermittelt, wobei die Empfangsgeräte und die Verkehrsteilnehmer
damit die Möglichkeit bekommen, sich auf diese Situation einzustellen. Die Streckeninformation
kann also recht treffsichere Vorhersagen über das zu bestimmten Zeiten zu erwartende
Verkehrsaufkommen innerhalb bestimmter Streckenabschnitte enthalten.
[0010] Im einfachsten Fall können ein Startpunkt, eine Startzeit und ein Zielort manuell
über eine Tastatur des Sendegerätes als Fahrtdaten eingegeben werden, die dann per
einmaligem Befehl an den Server übermittelt werden. Besonders komfortabel ist es jedoch,
diese Daten einem im Fahrzeug vorhandenen Navigationssystem zu entnehmen und automatisch
zu versenden. Falls ein solches Navigationssystem ehedem vorhanden ist, ist es außerdem
vorteilhaft, als Fahrtdaten auch die aktuellen Positionsdaten zu übermitteln, wobei
diese Übermittlung vorteilhafterweise automatisch und in vorgebbaren zyklisch wiederkehrenden
Abständen stattfindet. Mit diesen Daten können alternative Routenempfehlungen gegeben
werden, wobei es natürlich vorteilhaft ist, die Streckeninformation nicht über Rundfunk
zu verbreiten, sondern sie in einem solchen Format, beispielsweise TMC, zur Verfügung
zu stellen, das von den in den Fahrzeugen vorhandenen Navigationssystemen selektiv
verarbeitet werden kann.
[0011] Erfindungsgemäß werden gewissermaßen Routenverläufe einer Vielzahl von Fahrzeugen
unter Berücksichtigung des zeitlichen Faktors auf das Straßennetz projiziert und ermittelt,
wann sie sich wo vereinen. Dabei kann es sich um Fahrtdaten erst geplanter Fahrten
und/oder aktueller Fahrten handeln. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden
eine Vielzahl von Fahrtdaten über einen langen Zeitraum gespeichert, so dass neben
aktuellen Fahrtdaten auch historische Fahrtdaten zur Erzeugung der Streckeninformation
zur Verfügung stehen. Die historischen Fahrtdaten können dann statistisch ausgewertet
und dem System zur Verfügung gestellt werden. Dabei können historische Fahrtdaten
auch in der ausgewerteten Form als Streckeninformation archiviert werden. Anhand historischer
Daten kann das System auch lernen, dass es beispielsweise immer zu bestimmten Zeiten
bestimmter Tage vor dem Elbtunnel zu langen Staus kommt. Gemäß der Erfindung können
all diese zur Verfügung stehenden Daten im Hinblick auf eine zu erwartende Verkehrssituationen
ausgewertet werden. Die Erfindung liegt also gewissermaßen darin, zu erwartende Verkehrssituationen
anhand möglichst vieler tatsächlicher erhobener Daten zu simulieren. Solche Simulationen
sind beispielsweise von Wetterprognosen bekannt, die sich bestimmter Modelle bedienen
und diese auf vorhandene Daten anwenden. Entsprechend kann auch für die Verkehrsprognosen
auf bekannte Funktionen zurückgegriffen werden.
[0012] Die besonderen Vorteile der Erfindung liegen darin, dass es nunmehr möglich ist,
eine gegenüber dem Stand der Technik hinsichtlich der Routenplanung und der Abschätzung
der Ankunftszeiten deutlich verbesserte Navigationsunterstützung für Autofahrer zu
bieten. Dabei ist ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass sich standardisierte
Consumer Hardware, insbesondere herkömmliche Mobiltelefone, nutzen lassen, so dass
die Erfindung für einen großen Kreis von Endkunden zu kostengünstigen Bedingungen
erschwinglich ist. Das ist insofern besonders wichtig, als das Verfahren insofern
vom Ausmaß der Verbreitung "lebt", als eine weite Verbreitung eine gute Statistik
erzeugt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass Navigationsysteme erheblich
"intelligenter" und vorausschauender werden. Zudem können die Systembetreiber Verkehrsinformationen
bündeln und diese kommerziell zur Verfügung stellen.
[0013] Vorteilhaft ist auch, dass die Erfindung auf derzeit schon erhältlicher Technik,
wie sie insbesondere von der Mobilkommunikation über GPRS oder UMTS Standard bekannt
ist, aufgebaut werden kann. Auch das für die Navigation erforderliche digitale Kartenmaterial
ist vorhanden. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist auch, dass sich Fahrzeuge
mit Navigationssystem mit dem erfindungsgemäßen System einfach aufrüsten lassen, indem
beispielsweise das Navigationssystem lediglich um das zur Kommunikation nötige Mobiltelefon
ergänzt wird. Auch solche Kombinationen aus Navigationssystem und Mobiltelefon werden
heute schon als "Telematik" Systeme in Kraftfahrzeugen eingesetzt und brauchen für
die Umsetzung der Erfindung lediglich mit der entsprechenden Funktionalität ausgestattet
werden. Besonders vorteilhaft ist es, vorhandene Navigationsgeräte, wir GPS, GLONASS
oder mobilfunknetzbasierte Lokalisierungsmechanismen, zu benutzen. Bei der Ermittlung
der Streckeninformationen können auch entsprechend einfach von anderen Systemen zur
Verfügung gestellte Verkehrsmeldungen berücksichtigt werden, wie sie insbesondere
über TMC übermittelt werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist es daher vorzusehen, dass der Server weitere verkehrsrelevante Informationen,
beispielsweise über aktuelle Verkehrsbehinderungen oder auch über lokale Wetterverhältnisse,
aus anderen Quellen erhält.
[0014] Der zentrale Server kann auch zur Überwachung des Zugriffs auf das System eingesetzt
werden, wobei die Authentifizierung der Nutzer beispielsweise über die MSISDN des
mobilen Endgerätes oder über Nutzernamen und Passwort erfolgen kann. In einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform erfasst der Server auch den Gebrauch des Systems durch
den Kunden, um diesen nach vorgegebenen Kriterien, beispielsweise der zeitlichen Dauer
des Gebrauchs oder der gefahrenen Strecke abzurechnen.
[0015] Zur Umsetzung der Erfindung ist zunächst der Betreiber des Systems, der insbesondere
den Server zur Verfügung stellt, erforderlich. Dieser setzt Hardware und Software
Komponenten als Laufzeitumgebung für die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein. Dabei kann es sich auch um eine Vielzahl physisch voneinander getrennter Systemkomponenten
handeln. Als mobile sendende Endgeräte bieten sich Endgeräte mit einer Benutzeroberfläche
zur Bedienung, insbesondere zur Eingabe von Routen und Zielorten, an. Derartige Endgeräte
sind auch heute schon vielerorts in Kraftfahrzeugen als Telematik Systeme insbesondere
im Zusammenhang mit Navigationssystemen vorhanden. Die Komponenten zur Lokalisierung
können sich beispielsweise des Global Positioning Systems (GPS) bedienen. Diese Komponenten
können eigenständig oder in die sendenden Endgeräte integriert sein. Weiterhin ist
es vorteilhaft, wenn der Server Zugriff auf eine Datenbank hat, die die oben dargestellte
Profilinformation sowie benutzerspezifische Informationen bezüglich Berechtigung zur
Nutzung des Systems und deren Abrechnung, sowie die jeweiligen letzten oder aktuellen
Aufenthaltsorte der Nutzer enthält.
[0016] Wie oben schon angedeutet, kann die Erfassung der Fahrtdaten im einfachsten Falle
"manuell" erfolgen. Dabei kann der Nutzer Eckdaten seiner Reise über das Endgerät
eingeben und an den Server schicken. Als solche Eckdaten können beispielsweise Start,
Zielort, Startzeit und geplante Route eingegeben werden. Anhand dieser Daten kann
der Server ermitteln, wann der Verkehrsteilnehmer an welcher Stelle zu erwarten ist.
Diese Daten können einerseits zur Berechnung der Verkehrsdichte zu bestimmten Zeiten
auf bestimmten Streckenabschnitten herangezogen werden, wobei andererseits die daraus
berechneten Prognosen wiederum die Routenplanung für den Verkehrsteilnehmer beeinflussen.
[0017] Wie schon beschrieben, ist es vorteilhaft, wenn diese Daten automatisch übermittelt
werden und wenn zusätzlich von Navigationssystemen ermittelte aktuelle Positionsdaten
der Verkehrsteilnehmer genutzt werden. Im Idealfall kommuniziert das Navigationssystem
des Fahrzeugs kontinuierlich mit dem Server. Dabei können, insbesondere nach vorheriger
Authentifizierung oder einer Autorisierung kontinuierlich die aktuellen Orts- und
Geschwindigkeitsinformationen zusammen mit der aktuellen Zeit und dem Datum erfasst
und an den Server unter Nutzung der Möglichkeit der mobilen Datenkommunikation übermittelt
werden. Die Übertragung kann in einem serverseitig festlegbaren Intervall stattfinden,
wobei die Daten zwischenzeitlich im Endgerät zwischengespeichert werden können. Die
Erfassung von Orts- und Geschwindigkeitsinforrnationen sowie deren Übertragung kann
endgeräteseitig unterbleiben sofern keine Ortsveränderung festgestellt wird.
[0018] Die Übertragung der Daten erfolgt vorteilhafterweise in komprimierter Form, wobei
es wegen des geringeren Datenvolumens besonders vorteilhaft ist, wenn diese Daten
in Form von "Delta-Informationen", also als Information lediglich über eine Änderung,
übertragen werden, wobei beispielsweise statt der absoluten Ortsinformation mit geografischer
Länge und Breite lediglich der Differenzvektor und die Differenzgeschwindigkeit im
Verhältnis zur letzten übertragenen Geschwindigkeit bzw. Ortsinformationen übertragen
wird. Dabei kann in regelmäßigen Abständen oder nach Kommunikationsstörungen eine
Übertragung der Gesamtinformation in Form der Ortskoordinaten sowie der Geschwindigkeit
erfolgen.
[0019] Bei Störungen in der mobilen Datenübertragung, beispielsweise in Funklöchern, ist
es vorteilhaft, die Fahrtdaten im Endgerät zu speichern und sie erst zu übertragen,
nachdem die mobile Datenkommunikation neu aufgebaut wurde. Zudem ist es vorteilhaft,
die Orts- und Geschwindigkeitsinformationen auf Plausibilität hin zu überprüfen und
gegebenenfalls zu korrigieren oder zu löschen. Solche Korrekturen können beispielsweise
mit dem bekannten Verfahren des "Map-Matching" durchgeführt werden.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden Profile, insbesondere aufgrund
"historischer" Daten, erstellt, die ebenso zur Erstellung der Prognosen herangezogen
werden können. Solche Profile können zeitabhängige oder nutzerspezifische Datenbestände
sein, die sich auf Routen oder auf Streckenabschnitte beziehen. Der Server kann die
eingehenden Daten nutzen, um Verkehrsprofile, insbesondere nutzerspezifische oder
nicht nutzerspezifische Bewegungsprofile sowie Orts-, Straßen-, Straßenabschnitts-,
Richtungs- oder zeitspezifische Profile der Verkehrsdichte zu erstellen. Auch diese
Daten können dazu genutzt werden, um Routenprognosen zu erzeugen oder um dynamische
Fahrzeitprognosen auf der Basis der Geschwindigkeitsprofile abzugeben.
[0021] Eine besondere Art von Profilen sind nutzerspezifische Bewegungsprofile. Dabei können
nutzerspezifisch erfasste Ortsinformationen im Zusammenhang mit Straßenabschnitten
für die jeweilige Richtung der Befahrung zugeordnet werden. Daraus ergibt sich eine
Route, die der Verkehrsteilnehmer vom Startpunkt zum Endpunkt befahren hat. Diese
Route ergibt zusammen mit der Zeitinformation einen Datenbankeintrag, der einen Teil
des nutzerspezifischen Bewegungsprofils bilden kann. Es sind auch nutzerunspezifische
Bewegungsprofile denkbar. Dabei werden die nutzerspezifisch erfassten Ortsinformationen
für Straßenabschnitte und für die jeweilige Richtung der Befahrung zugeordnet. Der
Zeitpunkt der Befahrung wird auch mit festgehalten. Daraus ergibt sich eine Folge
von Streckenabschnitten zwischen Start und Ziel mit der jeweiligen Verkehrsdichte
zu bestimmten Zeiten. In ihrer Gesamtheit stellt diese Sammlung an zeitlich zugeordneten
Folgen von Streckenabschnitten die nutzerunspezifischen Bewegungsprofile dar.
[0022] Bei der Erstellung von Geschwindigkeitsprofilen werden die nutzerspezifischen erfassten
Ortsinformationen den Straßenabschnitten für die jeweilige Richtung der Befahrung
zugeordnet. Dabei wird auch der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit der Befahrung festgehalten.
Über die Zeit ergibt sich für jeden Streckenabschnitt eine umfangreiche Sammlung von
Datum-Uhrzeit / Geschwindigkeits -Paaren, die für die Prognosen herangezogen werden
können.
[0023] Wie schon angedeutet, werden vorteilhafterweise Funktionen implementiert, die eine
Authentifizierung, eine Autorisierung und/oder eine Möglichkeit zur Abrechnung unterstützen.
Die Authentifizierung des Nutzers kann dadurch geschehen, dass sich dieser mit Eingabe
einer vorher vereinbarten Kombination von Username und Passwort identifiziert. Im
weiteren kann die bei der Datenübertragung vom Endgerät verwendete IP-Adresse zur
Identifikation genutzt werden, über die der Server das Endgerät identifiziert. Dieser
IP-Adresse kann seitens des Netzbetreibers eine Mobilfunknummer und dieser wiederum
ein Nutzer zugeordnet sein. Zur Autorisierung kann auf die in der Datenbank abgebildeten
nutzerspezifischen Nutzungsrechte zugegriffen werden, welche die Nutzung zeitlich,
räumlich und/oder nach anderen Kriterien einschränken können. Bei einer räumlichen
Einschränkung der Nutzung können die jeweils aktuell vom Endgerät übermittelten Ortsinformationen
zur Prüfung der räumlichen Einschränkung verwendet werden.
[0024] Die Abrechnung erfolgt vorteilhafterweise auf der Basis von nutzerspezifischen Abrechnungsereignissen,
die vom Server generiert und externen Billing-Systemen zur Verfügung gestellt werden.
Dabei sind Abrechnungen anhand der vom Nutzer innerhalb eines Zeitraums zurückgelegten
Strecke oder anhand übermittelter Routeninformationen möglich. Auch eine Abrechnung
auf der Basis benutzter Verkehrswege, beispielsweise Autobahnen, kann vorteilhaft
sein.
[0025] In der Figur ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung
von verkehrsrelevanter Information anhand eines vereinfachten Schaubildes dargestellt:
[0026] Gezeigt sind zwei Verkehrsteilnehmer in ihren Fahrzeugen 1 und 2, die jeweils mit
einem mobilen Sende-Empfangsgerät, dessen Antennen 3 sichtbar sind, ausgestattet sind.
Die Fahrzeuge 1 und 2 haben ein Navigationssystem, das als Fahrtdaten die Positionsdaten
des jeweiligen Ortes, hier mit A und B gekennzeichnet, sowie die Geschwindigkeit der
Fahrzeuge bestimmt, der sich jeweils auf einer Straße 4 und 5 befindet. Mit den mobilen
Sendegeräten werden jeweils individuelle Fahrtdaten drahtlos an eine zentrale über
ein Funknetz erreichbare Rechenanlage 6 übermittelt. Auf der Rechenanlage 6 ist eine
Funktionalität realisiert, die Fahrtdaten und Positionen einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern
sammelt und zu zeitabhängiger Streckeninformationen betreffend einzelne Streckenabschnitte
verarbeitet, wobei hier ein Streckenabschnitt 7, der zwischen zwei Ausfahrten der
Autobahn 4 liegt, gezeigt ist. Die Rechenanlage 6 übermittelt wiederum die Streckeninformationen
an die Sende-Empfangsgeräte der Verkehrsteilnehmer drahtlos.
[0027] Die Rechenanlage 6 weist einen Server 8 auf, der Zugriff auf eine Datenbank 9, auf
der Profile, insbesondere ausgewertete historische Fahrtdaten, hinterlegt sind. Zur
Ermittlung der Streckeninformationen kann die Rechenanlage 6 auf Verkehrsmeldungen
anderer Systeme 10 und Informationen betreffend die aktuelle Wettersituation auf bestimmten
Streckenabschnitten zurückgreifen.
[0028] In dem hier dargestellten Beispiel stehen der Rechenanlage 6 als Fahrtdaten die aktuellen
Positionen A und B der Fahrzeuge 1 und 2, sowie deren Geschwindigkeit und das jeweilige
Ziel C und D zur Verfügung. Anhand dieser Fahrtdaten ermittelt die Rechenanlage, dass
sich die Fahrzeuge 1 und 2 gemeinsam zu derselben Zeit auf dem Streckenabschnitt 7
befinden werden, auch wenn sich ihre Routen nachher wieder trennen werden. Da die
Rechenanlage 6 weiß, dass zudem noch 1500 andere Fahrzeuge zu dieser Zeit den Streckenabschnitt
7 in dieser Richtung nutzen und da der Wetterbericht für diese Gegend Regen angesagt
hat, kann sie prognostizieren, dass es zu Verkehrsstockungen kommt. Diese Streckeninformation
wird an die Verkehrsteilnehmer in einem Format übermittelt, das eine Einbeziehung
in die individuelle Navigation ermöglicht.
[0029] In diesem Beispiel wurde die Streckeninformation durch Summation der Anzahl innerhalb
eines bestimmten Zeitfensters in dem Streckenabschnitt 7 befindlichen Fahrzeuge erzeugt,
wobei die Anzahl der Fahrzeuge anhand der Fahrtdaten dieser Fahrzeuge ermittelt wird.
1. Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von verkehrsrelevanten Informationen,
wobei eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern mit mobilen Sendegeräten ausgestattet
ist, mit denen jeweils individuelle Fahrtdaten drahtlos an eine zentrale Rechenanlage
übermittelt werden,
wobei Fahrtdaten einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern gesammelt und zu Streckeninformationen
betreffend einzelne Streckenabschnitte verarbeitet werden, wobei die Streckeninformationen
in Abhängigkeit von der Zeit ermittelt werden,
wobei die Streckeninformationen an Empfangsgeräte der Verkehrsteilnehmer drahtlos
übermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streckeninformationen Vorhersagen betreffend das zu bestimmten Zeiten zu erwartende
Verkehrsaufkommen innerhalb bestimmter Streckenabschnitte enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fahrtdaten ein Startpunkt, eine Startzeit und ein Zielort übermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fahrtdaten aktuelle Positionsdaten übermittelt werden, die insbesondere anhand
eines Satellitennavigationssystemes ermittelt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrtdaten automatisch in vorgebbaren zyklisch wiederkehrenden Abständen übermittelt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streckeninformationen Situationsmeldungen enthalten, die anhand der Fahrtdaten
ermittelt sind und die Verkehrsdichten zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Streckenabschnitten
umfassen.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass neben aktuellen Fahrtdaten auch historische Fahrtdaten zur Erzeugung der Streckeninformation
benutzt werden.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streckeninformation durch Summation der Anzahl innerhalb eines bestimmten Zeitfensters
in einem bestimmten Streckenabschnitt befindliche Fahrzeuge erzeugt wird, wobei die
Anzahl der Fahrzeuge anhand der Fahrtdaten dieser Fahrzeuge ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streckeninformationen in einem Format übermittelt werden, das eine Einbeziehung
in die individuelle Navigation ermöglicht.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Ermittlung der Streckeninformationen von anderen Systemen zur Verfügung gestellte
Verkehrsmeldungen berücksichtigt werden, wie sie insbesondere über Traffic Message
Channel (TMC) übermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragung nach einer Kompression der Daten erfolgt und/oder dass lediglich
Änderungen übertragen werden.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Informationen betreffend die aktuelle Wettersituation als Fahrtdaten übertragen werden.
12. System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend
- eine zentrale, über ein Funknetz erreichbare Rechenanlage (6),
- eine Vielzahl von mit Fahrzeugen (1,2) am Straßenverkehr teilnehmenden Nutzern,
die mit mobilen und zur drahtlosen Kommunikation mit der Rechenanlage (6) geeigneten
Sendegeräten (3) ausgestattet sind, wobei den Sendegeräten jeweils ein Navigationsmodul
zur Bestimmung der aktuellen Position zugeordnet ist, die das Sendegerät (3) der Rechenanlage
(6) zusammen mit anderen Fahrtdaten übersendet,
- eine auf der Rechenanlage (6) realisierte Funktionalität, die Fahrtdaten und Positionen
einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern sammelt und zu Streckeninformationen betreffend
einzelne Streckenabschnitte (7) verarbeitet, wobei die Rechenanlage (6) Streckeninformationen
in Abhängigkeit von der Zeit ermittelt,
- Mittel, die Streckeninformationen den Verkehrsteilnehmern zur weiteren Verarbeitung
im Navigationsmodul zusenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Streckeninformationen Vorhersagen betreffend das zu bestimmten Zeiten zu erwartende
Verkehrsaufkommen innerhalb bestimmter Streckenabschnitte enthalten.
1. Method for generating and providing traffic-relevant information, wherein a plurality
of road users are equipped with mobile transmitters with which individual travel data
are transmitted wirelessly to a central computer system,
wherein travel data from a plurality of road users are collected and processed into
route information concerning individual route sections, wherein the route information
is ascertained as a function of time, wherein the route information is transmitted
wirelessly to receivers of the road users,
characterized in that
the route information contains forecasts concerning the traffic volume to be expected
at certain times within certain route segments.
2. Method according to claim 1,
characterized in that
a starting point, a starting time, and a destination are transmitted as travel data.
3. Method according to claim 1 or 2,
characterized in that
current position data, which in particular are ascertained using a satellite navigation
system, are transmitted as travel data.
4. Method according to claim 3,
characterized in that
the travel data are automatically transmitted in predefinable, cyclically recurring
intervals.
5. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the route information contains situation reports that are ascertained using the travel
data and that include traffic densities at certain times and in certain route segments.
6. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
historical travel data are also used in addition to current travel data for generating
the route information.
7. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the route information is generated by summation of the number of vehicles located
in a certain route segment during a certain time window, wherein the number of vehicles
is ascertained using the travel data from these vehicles.
8. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the route information is transmitted in a format that permits inclusion in individual
navigation.
9. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
traffic reports that are made available by other systems, in particular as they are
transmitted over the Traffic Message Channel (TMC), are taken into account during
the acquisition of route information.
10. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the transmission takes place after compression of the data and/or in that only changes are transmitted.
11. Method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
information concerning the current weather situation is transmitted as travel data.
12. System for carrying out the method according to any one of the preceding claims, having
- a central computer system (6) that can be reached through a radio network,
- a plurality of users with vehicles (1, 2) participating in traffic who are equipped
with mobile transmitters (3) that are suitable for wireless communication with the
computer system (6), wherein a navigation module for determining the current position
that the transmitter (3) sends to the computer system (6) together with other travel
data is associated with each of the transmitters,
- a functionality implemented on the computer system (6) that collects travel data
and positions of a plurality of road users, and processes the same into route information
concerning individual route segments (7), wherein the computer system (6) ascertains
route information as a function of time,
- means for sending the route information to the road users for further processing
in the navigation module,
characterized in that
the route information includes forecasts concerning the traffic volume to be expected
within certain route segments at certain times.
1. Procédé de génération et de mise à disposition des informations liées à la circulation,
dans lequel une pluralité des usagers de la route est munie avec des appareils émetteurs
qui transmettent, par la voie sans fil, des données de parcours individuelles à une
système ordinateur central,
des données de parcours d'une pluralité des usagers de la route étant recueillies
et converties en informations de route concernant des tronçons de route différents,
les informations de route étant déterminées en fonction du temps,
les informations de route étant transmises à des appareils récepteurs des usagers
de la route,
caractérisé en ce que les informations de route contiennent des prévisions relatives à la circulation présumée
pour des heures fixes dans des tronçons de route définis.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un point de départ, une heure de départ et un lieu de destination sont transmis en
tant que données de parcours.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des données de position actuelles, qui sont déterminées en particulier moyennant
une système de navigation par satellite, sont transmises en tant que données de parcours.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que les données de parcours sont transmises automatiquement à des intervalles prédéterminables
qui se répètent de manière cyclique.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les informations de route contiennent des rapports de situation, qui sont déterminés
à base des données de parcours et comprennent les densités de circulation pour des
heures fixes et dans des tronçons de route définis.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que, en plus des données de parcours actuelles, des données de parcours historiques sont
utilisées pour la génération des informations de route.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'information de route est générée par addition du nombre des véhicules dans un créneau
horaire défini et dans un tronçon de route défini, le nombre des véhicules étant déterminé
à base des données de parcours de ces véhicules.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les informations de route sont transmises dans un format qui permet l'intégration
dans la navigation individuelle.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la détermination des informations de route prend en compte des informations de trafic
rendues par des autres systèmes, en particulier comme celles-ci transmises par le
canal TMC (Traffic Message Channel).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la transmission s'effectue après une compression des données et/ou en ce que seulement des changements sont transmis.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des informations relatives à la situation météorologique actuelle sont transmises
en tant que données de parcours.
12. Système pour la mise en oeuvre du procédé selon l'une quelconque des revendications
précédentes, présentant
- une système ordinateur (6) centrale, accessible moyennant un réseau radio,
- une pluralité des utilisateurs qui prennent part à la circulation routière avec
leurs véhicules (1, 2), les utilisateurs étant munis des appareils émetteurs (3) mobiles
et appropriés à la communication sans fil avec le système ordinateur (6), un module
de navigation étant associé à chacun des appareils émetteurs pour la détermination
de la position actuelle qui est transmis, avec des autres données de parcours, au
système ordinateur (6) par l'appareil émetteur (3),
- une fonctionnalité réalisée dans le système ordinateur (6) qui recueille des données
de parcours et des positions d'une pluralité des usagers de la route et les convertit
en informations de route concernant des tronçons de route (7) différents, le système
ordinateur (6) déterminant les informations de route en fonction du temps,
- des moyens pour transmettre les informations de route aux usagers de la route, pour
un traitement ultérieur dans le module de navigation,
caractérisé en ce que les informations de route contiennent des prévisions relatives à la circulation présumée
pour des heures fixes dans des tronçons de route définis.