[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratzenfeder, insbesondere zur Verwendung in Schaumstoff-
oder Latexmatratzen, aus einem Federkörper aus Kunststoff mit oberen und unteren Stützflächen
und dazwischen angeordneten Federelementen.
[0002] Ein bekanntes, als Matratzenfeder ausgebildetes Einzelfederelement, welches in der
DE 20 2006 018 923 U1 veröffentlich ist, weist eine zylindrische Hüllfläche auf und quer zu ihrer Hochachse
einen längsprofilartigen Aufbau seiner Teilfederelemente. Ein mittleres Teilfederelement
ist mit seitlich geöffneten maulförmigen Profilelementen ausgestattet, welche dem
Einzelfederelement hervorragende Federeigenschaften verschaffen.
[0003] Zur Ausrüstung von Matratzenfedern mit solchen bekannten Einzelfederelementen muss
jedoch ein verhältnismäßig hoher Aufwand betrieben werden, da diese Einzelfederelemente
in separate Ausnehmungen in Schaummaterial einer Matratzenfeder eingesetzt werden
müssen, so dass nicht nur die aufwendige Fertigung des Einzelfederelementes sondern
auch eine kosten- und zeitintensive Fertigung einer damit ausgestatteten Matratze
wesentliche Nachteile mit sich bringt. Des Weiteren verhindert die Anordnung solcher
Einzelfederelemente in separaten Kammern einer Matratze einen ungehinderten Luftaustausch,
wodurch ein optimales Feuchtigkeitsmanagement verhindert wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Matratzenfeder zur Verfügung zu stellen, die kostengünstig
herstellbar ist und die eine wirtschaftlichere Fertigung damit ausgestatteter Matratzen
ermöglicht und einen verbesserten Luftaustausch und dadurch optimierten Feuchtigkeitsabtransport
gewährleistet. Gleichzeitig sollen die vorteilhaften Federeigenschaften des Einzelfederelementes
erhalten bleiben.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen
des ersten Schutzanspruches erfindungsgemäß im Zusammenhang mit dessen kennzeichnenden
Merkmalen insbesondere dadurch, dass die Matratzenfeder die Form eines hohlen Strangprofils
aufweist, dessen Außenmantel alle Federbauteile bildet.
[0006] Ein solches Strangprofil hat den Vorteil, dass es in liegender Anordnung nicht gegen
ein Umfallen gesichert werden muss, wie dies beim Stand der Technik erforderlich ist
und erlaubt eine kostengünstige Herstellung der Matratzenfeder mit einer im Verhältnis
zum Materialeinsatz verhältnismäßig großen Auflagerfläche und großem, Schaumstoffmaterial
ersetzenden Volumen, so dass auch der Materialeinsatz stark optimiert ist. Des Weiteren
erlaubt ein solches hohles Strangprofil bei starker vertikaler Belastung eine sehr
tiefe Absenkung, wobei sich die Federeigenschaften aufgrund der Konstruktionsform
vorteilhaft progressiv einstellen lassen.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich aus und im Zusammenhang mit den weiteren Merkmalen
der Unteransprüche.
[0008] Bevorzugterweise weist der Außenmantel über seinen Umfang eine im Wesentlichen identische
Wandstärke auf, wodurch erreicht werden kann, dass die mechanische Belastung der Matratzenfeder
in allen Bereichen etwa gleich groß ist und das eingesetzt Material optimal ausgenutzt
und nirgendwo überlastet wird. Hierdurch wird auch die Dauerhaltbarkeit der Matratzenfeder
verbessert.
[0009] Vorteilhaft ist des Weiteren, dass der Außenmantel im Querschnitt einen geschlossenen
Linienzug bildet, was beispielsweise dann, wenn der Außenmantel der Matratzenfeder
ohne seitliche Ausnehmungen oder Schlitze ausgestattet, sondern geschlossen ausgebildet
ist, die Matratzenfedern zur Herstellung einer Matratze von außen umschäumt werden
können, ohne ihren inneren freien Federweg oder ihre Belüftungsfunktion einzubüßen.
Hierdurch lassen sich die Menge des einzusetzenden Schaumstoffmaterials und auch das
Eigengewicht des fertigen Produktes wesentlich reduzieren, was sich positiv auf die
Handhabbarkeit einer so hergestellten Matratze und auch auf die Gesamtkosten auswirkt.
[0010] Falls dies gewünscht ist, kann jedoch der Außenmantel einer Matratzenfeder auch mit
seitlichen Ausnehmungen versehen sein, was entweder deren vollständiges Einschäumen
in einer Matratze ermöglicht, so dass leichterer Schaum mit einer geringeren Tragfähigkeit
verwendet werden kann, oder nach Einlegen der Matratzenfeder in fertig ausgeschnittene
Bereiche einer Schaumstoffmatratze später zu einem wesentlich verbesserten Luftaustausch
in der Matratze führt.
[0011] Als ganz besonders vorteilhaft erweist es sich bei der erfinderischen Matratzenfeder,
dass auch bei dieser das aus dem Stand der Technik bekannte maulförmige Profilelement
genutzt werden kann, um die Federeigenschaften günstig zu beeinflussen. Die Matratzenfeder
weist hierzu seitlich konkav von den Seitenrändern der oberen und unteren Stützflächen
nach innen gerichtete Mantelflächenabschnitte auf, deren Enden an einem sich wiederum
nach außen erstreckenden, im Querschnitt V-förmigen Mantelabschnitt angeformt sind,
so dass beidseitig ein im Querschnitt nach innen gerichtetes maulförmiges Profilelement
erzeugt wird. Bei einer vertikalen Belastung der Matratzenfeder wird eine solche Maulöffnung
aufgeweitet, wodurch ein gegenseitiges Aufliegen der Mantelflächenabschnitte aufeinander
vermieden wird und ein mit zunehmender Verformung stark abnehmender Verformungsweg
verwirklicht wird, ohne dass dieser durch ein "auf Block gehen" der Matratzenfeder
schlagartig begrenzt würde.
[0012] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
lassen sich mehrere Matratzenfedern quer und/ oder längs zur Längsrichtung einer Matratze
nebeneinander anordnen, wobei sie bevorzugt an ihren stirnseitigen Profilöffnungen
Aufnahmevorrichtungen oder Rastvorrichtungen zum gegenseitigen Auf- oder Einschieben
von benachbarten Matratzenfedern aufweisen. Hierdurch wird auf besonders einfache
Art und Weise eine Bau-breitenvariation von Matratzen ermöglicht, indem einfach so
viel Matratzenfedern zusammengekuppelt werden, wie sie für die herzustellende Breite
einer Matratze benötigt werden.
[0013] Je nach dem, ob solche einzelnen oder zusammengesetzte Matratzenfedern in einen Hohlraum
einer Matratze eingelegt oder nur von außen oder auch von innen umschäumt werden sollen,
lassen sich damit eine Vielzahl der unterschiedlichsten Matratzenvarianten herstellen.
Zur Variation der Federhärte lassen sich dabei entweder die Kunststoffe oder die Wandstärken
der Matratzenfedern oder auch die verwendeten Schäume in weiten Bereichen variieren.
[0014] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann eine Matratzenfeder
in ihrem freien Innenraum mit einer Härteverstellvorrichtung ausgestattet sein, die
den freien Federweg entweder steif oder elastisch begrenzt, wobei eine Verstellvorrichtung
seitlich aus einer mit der entsprechenden Matratzenfeder aufgebauten Matratze herausgeführt
sein kann.
[0015] Vorteilhaft ist des Weiteren die Möglichkeit der Anordnung einer unteren Halterung
an der erfinderischen Matratzenfeder, so dass diese auch als Unterfederung eines Sitz-
oder Liegemöbels verwendet werden kann.
[0016] Insbesondere bei ihrer Verwendung mit aneinander gekoppelten nicht oder nur außen
umschäumten Matratzenfedern lässt sich mit diesen eine hervorragende Belüftung einer
damit erzeugten Matratze erzeugen, wodurch sich der erzielbare Schlafkomfort einer
solchen Matratze deutlich verbessern lässt.
[0017] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Ansicht einer Matratzenfeder,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Matratzenfeder gem. Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Ansicht der Matratzenfeder gem. Fig. 2 im unbelasteten und belasteten Zustand.
[0018] Die Matratzenfeder 1 besteht aus einem hohlen Strangprofil aus Kunststoff mit einem
Außenmantel 4 mit über seinen Umfang im Wesentlichen identischer Wandstärke, der im
Querschnitt einen geschlossenen Linienzug bildet. Eine Ausführungsform, wie sie in
Fig. 1 dargestellt ist, ist mit seitlichen Ausnehmungen 5 versehen, um Material- und
Gewichtseinsparungen zu erzielen, um die Federeigenschaften zu beeinflussen und die
Durchlüftung einer mit der matratzenfeder 1 damit gebauten Matratze zu verbessern.
[0019] Die Matratzenfeder 1 weist obere und untere Auflagerflächen auf, wobei diese in Profillängsrichtung
mittig mit einer leicht konkaven Einformung 9 versehen ist, um die wirksamen Auflagerflächen
zu minimieren bzw. die Belüftung einer Matratze zu verbessern, wodurch jeweils zwei
parallele, leicht ballige Stützflächen 2;3 erzeugt sind. Von den zu den freien Außenseiten
leicht in Richtung der gegenüberliegenden Stützflächen 3;2 geschwungen ausgebildeten
Stützflächen 2;3 besitzt die Matratzenfeder 1 seitlich konkav von den Rändern der
oberen Stützfläche 2 und der unteren Stützfläche 3 nach innen gerichtete Mantelflächenabschnitte,
deren Enden oben an einen sich wiederum nach außen erstreckenden V-förmigen Mantelabschnitt
6 angeformt sind, so dass beidseitig ein im Querschnitt nach innen gerichtetes maulförmiges
Profilelement 7 erzeugt ist. Die Maulöffnung dieses Profilelementes 7 vergrößert sich
mit steigender vertikaler Kraftbeanspruchung (F) der Matratzenfeder 1, so dass auch
bei starker Belastung kein "auf Block gehen" der Matratzenfeder erfolgt (s
u = unbelastet < S
b=belastet), wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist.
[0020] Diese Bauform führt bei einer mechanischen Krafteinwirkung von oben oder unten zu
einer gleichmäßigen Materialbeanspruchung der Matratzenfeder 1.
[0021] Der freie Innenraum der Matratzenfeder 1 und die seitlichen Ausnehmungen 5 in deren
Außenmantel 4 oder, je nach Ausführungsform der in einem Schaumstoff erzeugten Ausnehmung
für die Matratzenfeder 1, auch die konkaven Bereiche in deren Außenkontur, erzeugen
in einer Matratze quer verlaufende Belüftungskanäle, durch die von einem Schläfer
als Körperausdünstungen abgegebene Feuchtigkeit seitlich aus einer Matratze heraus
befördert werden kann.
1. Matratzenfeder, insbesondere zur Verwendung in Schaumstoff- oder Latexmatratzen, aus
einem Federkörper aus Kunststoff mit oberen und unteren Stützflächen und dazwischen
angeordneten Federelementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratzenfeder (1) die Form eines hohlen Strangprofiles aufweist, dessen Außenmantel
(4) alle Federbauteile bildet.
2. Matratzenfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (4) über seinen Umfang eine Wandstärke aufweist.
3. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (4) im Querschnitt einen geschlossenen Linienzug bildet.
4. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (4) mit seitlichen Ausnehmungen (5) versehen ist.
5. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (4) geschlossen ausgebildet ist.
6. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie seitlich konkav von der oberen Stützfläche (2) und der unteren Stützfläche (3)
nach innen gerichtete Mantelflächenabschnitte aufweist, deren Enden oben an einem
sich wiederum nach außen erstreckenden V-förmigen Mantelabschnitt (6) angeformt sind,
so dass beidseitig ein im Querschnitt nach innen gerichtetes maulförmiges Profilelement
(7) erzeugt ist.
7. Matratzenfeder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (7) bei Belastung der Matratzenfeder (1) eine größere Maulöffnung
aufweist als im unbelasteten Zustand.
8. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Matratzenfedern (1) quer und/ oder längs zur Längsrichtung einer Matratze
nebeneinander angeordnet werden können.
9. Matratzenfeder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihren stirnseitigen Profilöffnungen (8) Aufnahmevorrichtungen oder Rastvorrichtungen
zum gegenseitigen Auf- oder Einschieben von benachbarten Matratzenfedern (1) aufweist.
10. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie frei in einem rechteckigen oder an ihre Kontur angepassten Hohlraum eine Matratze
einlegbar oder ohne seitliche Ausnehmungen nur außen oder mit seitlichen Ausnehmungen
(5) vollständig umschäumt ausgebildet ist.
11. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Variation ihrer Federhärte zur Herstellung von Matratzen mit unterschiedlich
federnden Liegezonen aus unterschiedlichen Kunststoffen, Kunststoffmischungen und/
oder Wandstärken gefertigt ist.
12. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in ihrem Innenraum eine Härteverstellvorrichtung angeordnet ist, die den freien Federweg
steif oder elastisch begrenzt.
13. Matratzenfeder nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer unteren Halterung versehen und als Unterfederung eines Sitz- oder Liegemöbels
ausgebildet ist.