[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mischen von pulver- und/oder granulatförmigen
Stoffen mit einer Mischmaschine, umfassend einen Mischkopf, ausgestaltet mit einem
oder mehreren Elementen zum Anschließen desselben an ein ein Mischgut enthaltenes
Behältnis zur Ausbildung eines das Mischgut enthaltenden geschlossenen Mischbehälters,
welcher Mischkopf schwenkbar gegenüber einem Gestell dergestalt gelagert ist, dass
der aus Mischkopf und Behältnis gebildete Mischbehälter zum Durchführen des Mischprozesses
verschwenkt werden kann, sowie umfassend eine Einrichtung zum Erzeugen eines Mischgutstromes
und zumindest ein in den Mischgutstrom eingreifendes, rotatorisch angetriebenes Mischwerkzeug.
Ferner betrifft die Erfindung eine Mischmaschine, umfassend einen Mischkopf, ausgestaltet
mit einem oder mehren Elementen zum Anschließen desselben an ein ein Mischgut enthaltendes
Behältnis zur Ausbildung eines das Mischgut enthaltenden geschlossenen Mischbehälters,
welcher Mischkopf schwenkbar gegenüber einem Gestell dergestalt gelagert ist, dass
der aus Mischkopf und Behältnis gebildete Mischbehälter zum Durchführen des Mischprozesses
verschwenkbar ist, sowie umfassend eine Einrichtung zum Erzeugen eines Mischgutstromes
und zumindest ein in den Mischgutstrom eingreifendes rotatorisch angetriebenes Mischwerkzeug.
[0002] Bei derartigen Mischmaschinen handelt es sich um industrielle Mischer, die zum Mischen
insbesondere von Schüttgut, typischerweise pulverförmigem Schüttgut, wie dieses etwa
zum Erstellen von Kunststoffgranulatgemischen oder auch in der Farbindustrie benötigt
wird, eingesetzt werden. Diese Mischmaschinen verfügen über einen gegenüber einem
Gestell schwenkbar gelagerten Mischkopf, der gleichzeitig zum Verschließen eines das
Mischgut enthaltenden Behältnisses dient, das zum Zwecke des darin befindlichen Mischgutes
an den Mischkopf angeschlossen wird. Nach Anschließen des Behältnisses an den Mischkopf
ist ein aus dem Mischkopf und dem das Mischgut enthaltenen Behältnis ein geschlossener
Mischbehälter gebildet. Zum Zwecke des Anschließens des Behältnisses an den Mischkopf
verfügt der Mischkopf über ein oder mehrere Anschlusselemente, beispielsweise einen
umlaufenden Flansch. Aufgrund des Umstandes, dass bei diesen Mischmaschinen ein das
Mischgut enthaltende Behältnis an den Mischkopf angeschlossen wird, werden diese Mischer
auch als Containermischer angesprochen. Der Mischkopf selbst ist schwenkbar gegenüber
dem Gestell der Mischmaschine angeordnet, damit das Mischen in Bezug auf den Mischkopf
in einer Überkopfstellung, bei der der Mischkopf zuunterst und das daran angeschlossene
Behältnis zuoberst angeordnet sind.
[0003] Derartige vorbekannte Containermischer verfügen über eine Einrichtung zum Erzeugen
eines Mischgutstroms. Als Mischgutstromerzeugungseinrichtung dient bei herkömmlichen
Mischern ein axial im Mischkopf gelagertes Werkzeug, rotatorisch durch Motor angetrieben.
Ein solches Werkzeug verfügt über mehrere in radialer Richtung von der Antriebswelle
abragender Flügel, so dass dieses nach Art eines Propellers ausgebildet ist. Ein solcher
Containermischer ist aus
EP 0 225 495 A2 bekannt. Weiter kann vorgesehen sein, auf der Antriebswelle mehrere derartiger Werkzeuge
anzuordnen. Bei den vorbekannten Mischern dient dieses Werkzeug als Mischwerkzeug
und erzeugt bei einem Betrieb des Mischers mit dem in dem Mischbehälter enthaltenen
Mischgut einen Mischthrombus. Durch das oder die Mischwerkzeuge wird das Mischgut
in einem axialen Bereich nach oben geschleudert, in radialer Richtung nach außen abgelenkt
und schwerkraftbedingt sodann an der Innenwand des Behälters zu den Werkzeugen zurück.
Durch die vorbeschriebenen Mischwerkzeuge wird somit ein Mischgutstrom erzeugt, in
den das gesamte, in dem Mischbehälter befindliche Mischgut enthalten ist. Aufgrund
der Beschleunigung des Mischgutes an dem oder den Mischwerkzeugen und den in dem Mischgutstrom
enthaltenen Turbolenzen erfolgt der Mischprozess.
[0004] Bei Anwendungen, bei denen neben den Mischwerkzeugen mehr Energie in das Mischgut
eingebracht werden soll, ist in den Wandabschnitt des Behälters radial eingreifend
ein zweites motorisch angetriebenes Mischwerkzeug angeordnet. Bei diesem Werkzeug
handelt es sich um ein bezüglich seiner Drehzahl deutlich höher drehendes Werkzeug,
verglichen mit der Drehgeschwindigkeit des zur Erzeugung des Mischthrombus verwendeten
Werkzeuges. Dabei kann vorgesehen sein, dass mehrere derartiger radial angeordneter
Mischwerkzeuge vorgesehen sind. Das zumindest eine Mischwerkzeug dient zum weiteren
Energieeintrag in den durch das Förderwerkzeug erzeugten Mischthrombus und zum Verbessern
einer Partikeldispersion und damit zum Unterstützen des Mischprozesses. Bei der Konzeption
derartiger Mischmaschinen ist für den Mischvorgang die Ausbildung des hoch energetischen
Mischthrombus zwingend erforderlich. Bei diesen vorbekannten Mischmaschinen werden
die Partikel in dem Mischthrombus je nach Mischgut mit einer Geschwindigkeit im Bereich
von etwa 20 m/sec gefördert.
[0005] Bei industriellen Mischmaschinen ist man bestrebt, die gewünschte Durchmischung in
einer möglichst kurzen Zeit zu erreichen. Auch wenn mit höheren Werkzeugdrehzahlen
grundsätzlich eine Durchmischung in kürzerer Zeit möglich ist, als mit langsamer drehenden
Werkzeugen ist in aller Regel zu berücksichtigen, dass in das zu mischende Gut nicht
zuviel Wärme eingetragen werden darf. Gerade bei einem Mischen von Kunststoffgranulaten
ist hierauf zu achten, da ansonsten die einzelnen Granulatpartikel miteinander verbacken
und/oder auch an den Werkzeugen anbacken können. Aus diesem Grunde wird bei den vorbeschriebenen
Mischmaschinen die Mischdauer begrenzt, um zu verhindern, dass sich durch den Antrieb
der ersten und zweiten Mischwerkzeuge sowie die Mantelreibung der Partikel an der
Innenwand des Behälters das Mischgut zu sehr erwärmt.
[0006] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren sowie eine eingangs genannte Mischmaschine
dergestalt zu verbessern, damit nicht nur durch einen geringeren Temperatureintrag
ein schonenderes Mischen möglich ist, sondern damit zudem der Mischprozess besser
kontrollierbar ist.
[0007] Gelöst wird diese verfahrensbezogene Aufgabe erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes,
gattungsgemäßes Verfahren mittels der Mischgutstromerzeugungseinrichtung ein niedrig
energetischer Primärmischgutstrom als Förderstrom zum Zuführen des in dem Mischbehälter
enthaltenen Mischgutes an das zumindest eine Mischwerkzeug erzeugt wird, durch welches
Mischwerkzeug ein nur einen Bruchteil des in dem Mischbehälter befindlichen Mischgutes
erfassender, jedoch für den eigentlichen Mischvorgang verantwortlicher SekundärMischgutstrom
als Querstrom zu dem als Förderstrom dienenden PrimärMischgutstrom erzeugt wird.
[0008] Die vorrichtungsbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte,
gattungsgemäße Mischmaschine gelöst, bei der die Mischgutstromerzeugungseinrichtung
zum Erzeugen eines niedrig energetischen Primärmischgutstroms als Förderstrom zum
Zuführen des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes an das zumindest eine in
dem Mischkopf in den durch die Mischgutstromerzeugungseinrichtung erzeugten Primärmischgutstrom
eingreifend angeordnete Mischwerkzeug ausgelegt ist und dass das zumindest eine Mischwerkzeug
zum Erzeugen eines nur einen Bruchteil des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes
umfassenden Sekundärmischgutstroms als Querstrom zu dem Primärmischgutstrom vorgesehen
ist.
[0009] Bei diesem Verfahren - gleiches gilt für die beanspruchte Mischmaschine - wird mit
der Mischgutstromerzeugungseinrichtung lediglich ein Förderstrom, der im Rahmen dieser
Ausführungen als Primärmischgutstrom bezeichnet ist, erzeugt. In diesem Primärmischgutstrom
ist das gesamte, in dem Mischbehälter befindliche Mischgut erfasst. Dieser Mischgutstrom
dient zum Zuführen des Mischgutes an ein oder mehrere Mischwerkzeuge, die jeweils
einen als Querstrom zu dem Förderstrom ausgelegten Sekundärmischgutstrom erzeugen.
Von dem zumindest einen Mischwerkzeug wird nur ein Bruchteil des in dem Mischbehälter
erfassenden Mischgutes erfasst. Dieser zumindest eine Sekundärmischgutstrom ist für
den eigentlichen Vorgang des Mischens des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes
verantwortlich.
[0010] Das Besondere dieses Verfahrens und einer solchermaßen konzipierten Mischmaschine
liegt darin, dass der Vorgang des Mischens immer nur an einem Bruchteil des in dem
Mischbehälter enthaltenen Mischgutes vorgenommen wird, wobei durch die Mischgutstromerzeugungseinrichtung
zum Generieren des Primärmischgutstromes als Förderstrom das Mischgut sukzessive dem
oder den Mischwerkzeugen zugeführt wird. Die Ausrichtung des Sekundärmischgutstromes
ist quer zur Strömungsrichtung des Primärmischgutstromes, wobei der Primärmischgutstrom
ausgelegt ist, damit sukzessive und wiederkehrend das in dem Mischbehälter enthaltene
Mischgut dem oder den Mischwerkzeugen für die Durchführung des eigentlichen Mischens
zugeführt wird. Diese Konzeption hat zum Vorteil, dass der als Förderstrom vorgesehene
Primärmischgutstrom mit einem Minimum an Energieeintrag in das Mischgut generiert
werden kann, da dieser Strom grundsätzlich allein dem Zweck dient, das in dem Behälter
enthaltene Mischgut an das oder die Mischwerkzeuge zu fördern. Da das zumindest eine
Mischwerkzeug zum Erzeugen eines hinsichtlich seiner Masse gegenüber dem Primärmischgutstrom
vergleichbar kleinen Mischgutmasse umfassenden SekundärMischgutstroms vorgesehen ist,
kann das Mischwerkzeug entsprechend kleinbauend und mit einem entsprechend geringer
dimensionierten Antrieb ausgeführt sein. Darüber hinaus erlaubt diese Konzeption,
dass in die Bahn des Primärmischgutstromes mehrere Mischwerkzeuge angeordnet sein
können, die alle nach dem vorgenannten Prinzip arbeiten. Sind mehrere derartige Mischwerkzeuge
vorgesehen, können diese hinsichtlich ihrer Werkzeuge unterschiedlich konzipiert sein.
Daher ist es mit dem vorbeschriebenen Verfahren und der vorbeschriebenen Mischmaschine
möglich, den Mischkopf mit einem oder mehreren Dispergierwerkzeugen und einem oder
mehreren Homogenisierwerkzeugen auszurüsten. Mit einer solchermaßen konzipierten Mischmaschine
kann ein Mischgut den jeweiligen Anforderungen entsprechend optimal gemischt werden,
da die einzelnen Mischwerkzeuge unterschiedlich und, wenn gewünscht, auch unabhängig
voneinander angesteuert werden können. Diese können einzeln oder einander ergänzend
zum Erzielen eines Mischergebnisses betrieben werden. Durch diese Möglichkeit und
durch die Trennung der Mischgutbewegungen in einen Primärmischgutstrom als Förderstrom
und einen Sekundärmischgutstrom als Mischgutstrom erlaubt dieser eine bessere Kontrolle
und eine differenziertere Einstellung der für den Mischprozess verantwortlichen Verfahrensparameter.
[0011] Handelt es sich bei dem Mischwerkzeug um ein Dispergierwerkzeug, mit dem ein höher-
oder hochenergetischer Sekundärmischgutstrom erzeugt wird, ist auch bei einer solchen
Ausgestaltung des Mischwerkzeuges der Energieeintrag in den Mischgutstrom relativ
gering. Zum einen verweilen die jeweils den Sekundärmischgutstrom ausbildenden Partikel
nur über eine gewisse Zeit in diesem, bevor diese in Folge des Förderprozesses des
Primärmischgutstromes aus dem Sekundärmischgutstrom herausgebracht werden. Folglich
erhalten diese aus dem Sekundärmischgutstrom herausgebrachten Partikel anschließend
hinreichend Gelegenheit, sich abzukühlen, bevor diese durch den Umlauf des primären
Partikelstroms erneut diesem oder einem weiteren Mischwerkzeug zugeführt werden.
[0012] Zum Erzeugen eines Primärmischgutstromes kann als Mischgutstromerzzeugungseinrichtung
eine entsprechend schwenkbare Aufhängung des Mischbehälters dienen. Der Primärmischgutstrom
wird sodann durch eine entsprechende Bewegung des Mischbehälters erzeugt. Eine solche
Bewegung des Mischbehälters kann eine pendelnde und/oder eine taumelnde Bewegung sein.
Dabei wird man vorzugsweise die Pendelachse um eine Drehachse in diskreten Schritten
bewegen.
[0013] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, den Primärmischgutstrom durch zumindest
ein in dem Mischbehälter angeordnetes, rotierend angetriebenes Förderwerkzeug zu erzeugen.
Bei einer solchen Ausgestaltung wird der Primärmischgutstrom konzentrisch zur Rotationsachse
des Förderwerkzeuges, welche Rotationsachse vorzugsweise der Längsachse des Mischbehälters
entspricht, herumgefördert. Gemäß einer Ausgestaltung ist ein solches Förderwerkzeug
ein mit seiner Welle den Boden des Mischkopfes durchgreifendes bodenräumendes, mit
geringer Drehzahl angetriebenes Werkzeug, umfassend zumindest eine bodenräumende Schaufel.
Bei dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Bewegungsbahn der zumindest einen
Schaufel des Förderwerkzeuges in Bezug auf die den Boden des Mischkopfes ebenfalls
durchgreifende Welle des zumindest einen Mischwerkzeuges in einem größeren radialen
Abstand zur Welle des Förderwerkzeuges angeordnet ist als die Welle des Mischwerkzeuges.
Somit wird bei dieser Ausgestaltung die Schaufel in radialer Richtung in Bezug auf
die Welle des Förderwerkzeuges an der Außenseite der jeweiligen Welle bzw. des oder
der Werkzeuge des Mischwerkzeuges vorbeigeführt. Das Förderwerkzeug ist bodenräumend
konzipiert, damit sich auf dem Boden des Mischbehälters in der Mischstellung der Mischmaschine
kein Bodensatz ansammelt, der einer weiteren Durchmischung nicht zugeführt wird.
[0014] Da durch das Förderwerkzeug keine oder allenfalls nur eine geringe Energie in den
als Förderstrom dienenden Primärmischgutstrom eingebracht wird, ist nicht zu befürchten,
dass an diesen Werkzeugen Mischgutpartikel anbacken. Daher ist auch ein Reinigen dieser
Mischmaschine, insbesondere seiner Förderwerkzeuge problemlos und infolge dessen rascher
durchzuführen.
[0015] Ein als Bodenräumer konzipiertes Förderwerkzeug verfügt gemäß einem Ausführungsbeispiel
über zumindest einen wendelsegmentartig konzipierten Förderarm, der in radialer Richtung
bezogen auf die Welle des Werkzeuges außenseitig an dem oder den Mischwerkzeugen vorbeiführbar
angeordnet ist. Zum Ergreifen von auf dem Boden des Behälterteils des Mischkopfes
befindlichem Mischgut, welches im Bereich des Wellendurchgriffs des oder der Mischwerkzeuge
angeordnet ist, verfügt die zumindest eine Schaufel des Förderwerkzeuges vorzugsweise
über eine in radialer Richtung nach innen weisende Ausnehmung, während die Schaufel
selbst sich bis in den Bereich der Nähe der Welle des Förderwerkzeuges erstreckt.
Die Ausnehmung dient zum Vorbeibewegen des Förderarmes an dem oder den Mischwerkzeugen.
Die wendelsegmentartig konzipierten Förderarme erstrecken sich ausgehend von der Schaufel
bis in eine Höhe oberhalb des oberen Abschlusses der Mischwerkzeuge. Dadurch ist gewährleistet,
dass eine Mischgutmaterialumverteilung in hinreichendem Maße erfolgt.
[0016] Bei im Durchmesser kleiner dimensionierten Mischköpfen wird man die Welle des oder
der Mischwerkzeuge zur Welle des Förderwerkzeuges typischerweise geneigt anordnen.
[0017] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematisierte perspektivische Ansicht einer Mischmaschine mit einem an den Mischkopf
derselben angeschlossenen, ein Mischgut enthaltenden Behältnis in Mischstellung,
- Fig. 2:
- eine perspektivische zum Teil geschnittene Einsicht in den Mischkopf der Mischmaschine
der Figur 1,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf den Mischkopf der Figur 2,
- Fig. 4:
- eine perspektivische Einsicht in einen Mischkopf gemäß einer weiteren Ausgestaltung
einer Mischmaschine entsprechend derjenigen der Figur 1 und
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung durch den Mischkopf der Figur 4.
[0018] Eine Mischmaschine 1 für industrielle Zwecke verfügt über ein Gestell 2, an dem schwenkbar
ein Mischkopf 3 gelagert ist. Die Schwenkachse des Mischkopfes 3 ist mit dem Bezugszeichen
S in Figur 1 kenntlich gemacht. Über einen Antrieb 4 ist der Mischkopf 3 um seine
Schwenkachse S zumindest um 180° schwenkbar. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dient die Schwenkbarkeit des Mischkopfes 3 dem Zweck, dass in seiner gegenüber der
Darstellung in Figur 1 um 180° gedrehten Stellung ein Mischgutcontainer 5 als ein
Mischgut enthaltendes Behältnis an den Mischkopf 3 angeschlossen werden kann, um dann
die aus Mischgutcontainer 5 und Mischkopf 3 gebildete Einheit - den eigentlichen Mischbehälter
- in die in Figur 1 gezeigte Mischstellung des Mischkopfes 3 verschwenken zu können.
In dieser Stellung befindet sich der Mischkopf 3 der Mischmaschine 1 zuunterst, damit
das in den Mischgutcontainer 5 enthaltene Mischgut auf die in dem Mischkopf 3 angeordneten
Werkzeuge fällt.
[0019] Der Mischkopf 3 des dargestellten Ausführungsbeispiels verfügt über zwei Werkzeuge,
die bei den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils durch einen Elektromotor angetrieben
sind. Ein erster Elektromotor 6 dient zum Antreiben eines Förderwerkzeuges; ein zweiter
Elektromotor 7 dient zum Antreiben eines Mischwerkzeuges.
[0020] Figur 2 zeigt den Mischkopf 3 mit seinen Werkzeugen W
1, W
2 in einer perspektivischen Einsicht. Der Mischkopf 3 verfügt über ein Behälterteil
8 mit einem Boden 9 und einem daran angeformten, zylindrischen Wandabschnitt 10. Der
Übergang von dem Boden 9 in den Wandabschnitt 10 ist unter Ausbildung eines bestimmten
Radius ausgeführt. Das Behälterteil 8 ist in einem Gehäuse 11 eingefasst. Das Gehäuse
11 trägt an seinem freien Ende einen Kupplungsflansch 12, an dem ein komplementär
konzipiertes Kupplungsstück des Mischgutcontainer 5 nach Anschluss an den Mischkopf
3 anliegt. Damit dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Kupplungsflansch
12 als Element zum Anschließen eines ein Mischgut enthaltenden Behältnisses, hier:
des Mischgutcontainers 5.
[0021] Das von dem Elektromotor 6 angetriebene Werkzeug W
1 ist als Förderwerkzeug konzipiert und durchgreift mit seiner Welle 14 den Boden 9
des Behälterteils 8 in seinem Zentrum. Die Welle 14 des Werkzeuges W
1 verläuft somit entlang der Längsachse des Mischbehälters und damit parallel zu dem
zylindrischen Wandabschnitt 10, der die Welle 14 konzentrisch einfasst. Das Förderwerkzeug
W
1 der Mischmaschine 1 umfasst bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Förderarme
15, 15.1. Im Folgenden ist der Förderarm 15 beschrieben. Der Förderarm 15.1 ist identisch
aufgebaut. Beide Förderarme 15, 15.1 sind mit einem Winkelabstand von jeweils 180°
zueinander angeordnet. Der Förderarm 15 ist wendelsegmentartig konzipiert und verfügt
über einen gekrümmten Wendelabschnitt 16. Das Wendelsegment 16 trägt an seinem unteren
bodenseitigen Ende eine Schaufel 17. Zwischen der Unterkante der Schaufel 17 und der
Oberseite des Bodens 9 verbleibt ein geringer Bewegungsspalt. Gehalten ist das Wendelsegment
16 an einem Stab 18, der wiederum an die Welle 14 angeschlossen ist. Der Stab 18 erstreckt
sich in radialer Richtung zu der Welle 14. Das Wendelsegment 16 ist insgesamt von
seiner Schaufel 17 bis hin zu seinem oberen Abschluss gekrümmt und in Richtung zur
Welle 14 hin nach innen geneigt. In Figur 2 ist dieses vor allem an einem Keil K des
Förderarmes 15.1 erkennbar, mittels dem das Wendelsegment 16.1 an den Stab 18.1 angeschlossen
ist. Die Neigung des Wendelsegmentes 16 dient zur Kompensation der auf das Mischgut
bei einem Betrieb der Förderwerkzeuge W
1 wirkenden Fliehkraft mit dem Zweck, einer Materialansammlung an der Innenwand des
Wandabschnittes 10 des Behälterteils 8 entgegenzuwirken und damit die gewünschte Umverteilung
in vertikaler Richtung zu unterstützen. In seinem unteren Abschnitt ist in das Wendelsegment
16 eine Ausnehmung 19 eingebracht. Aus diesem Grunde ist die Schaufel 17 gegenüber
der Ausnehmung 19 verbreitert, und zwar in radialer Richtung nach innen hin. Der radial
äußere Abschluss 20 der Wendel 16 ist mit geringem Abstand zur Innenseite des Wandabschnittes
10 geführt.
[0022] Neben den beiden Förderarmen 15, 15.1 verfügt das Förderwerkzeug W
1 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über zwei Hilfswerkzeuge 21, 21.1, die
unmittelbar oberhalb des Durchgriffs der Welle 14 durch den Boden 9 an die Welle 14
angeschlossen sind. Die Hilfswerkzeuge 21, 21.1 sind als einzelne Flügel konzipiert,
die in Drehrichtung des Werkzeuges W
1 angestellt. Die Hilfswerkzeuge 21, 21.1 dienen dem Zweck, den durch die Förderarme
15, 15.1 generierten Mischgutstrom von der Welle 14 in radialer Richtung nach außen
zu leiten. Das Förderwerkzeug W
1 ist durch den Elektromotor 6 und ein zwischengeschaltetes Getriebe 22 langsam drehend
bei einem Betrieb der Mischmaschine 1 angetrieben. Die Rotationsgeschwindigkeit des
Förderwerkzeuges W
1 ist dergestalt eingestellt, dass das Mischgut durch den niedrigenergetischen Primärmischgutstrom
gefördert wird. Dieser bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als umwälzender Förderstrom
vorgesehene Primärmischgutstrom dient zum Zuführen des Mischgutes an ein im Folgenden
beschriebenes Mischwerkzeug W
2.
[0023] Der Mischkopf 3 verfügt des Weiteren über ein Mischwerkzeug W
2, weiches durch den Elektromotor 7 angetrieben ist. Die Welle 23 des Werkzeuges W
2 ist zur Drehachse der Welle 14 geneigt. Diese Anordnung ist bei der in den Figuren
gezeigten Mischmaschine 1 gewählt worden, damit die Mischflügel des Werkzeuges W
2 in ausreichendem Abstand zur Innenseite des Wandabschnittes 10 sowie zur Bewegungsspur
der Förderarme 15, 15.1 angeordnet sind. Um Mischgutmaterial aus dem Bereich des Durchgriffes
der Welle 23 durch den Boden 9 ergreifen zu können, dient die Ausnehmung 19 der Wendelsegmente
16, 16.1 der beiden Förderarme 15, 15.1. Das Mischwerkzeug W
2 ist als Dispergierwerkzeug konzipiert. Seine Mischflügel sind bei einem Betrieb der
Mischmaschine 1 mit einer entsprechenden Drehzahl angetrieben, die der Drehzahl der
Förderwerkzeuge W
1 um ein Vielfaches übersteigt.
[0024] Figur 3 zeigt in der einer schematisierten Draufsicht die Anordnung der Welle 14,
der beiden Förderarme 15, 15.1 mit ihren Schaufeln 17, 17.1 und den beiden Hilfswerkzeugen
21, 21.1 zueinander und in Relation zu dem Werkzeug W
2. Lediglich aus Wiedergabegründen sind das Gehäuse 11 und der Wandabschnitt 10 des
Behälterteils 8 in Figur 3 als Vieleck dargestellt. Tatsächlich sind diese Elemente
kontinuierlich gekrümmt ausgeführt.
[0025] Betrieben wird die Mischmaschine 1 bzw. ihr Mischkopf 3 zum Mischen eines in dem
Mischgutcontainer 5 enthaltenen Mischgutes in der in Figur 1 gezeigten Stellung des
Mischkopfes 3 mit dem daran angeschlossenen Mischgutcontainer 5. Der Mischgutcontainer
5 befindet sich in dieser Stellung in seiner Überkopfstellung, sodass durch dessen
offene Oberseite das Mischgut in das Behälterteil 8 des Mischkopfes 3 mit den darin
angeordneten Werkzeugen W
1, W
2 einfällt. Zum Mischen wird das Förderwerkzeug W
1 durch den Elektromotor 6 angetrieben, um als Bodenräumer arbeitend das auf dem Boden
9 des Behälterteils 8 aufliegende Mischgut umzuverteilen, und zwar von dem Boden 9
abzuheben und über die Wendelsegmente 16, 16.1 der beiden Förderarme 15, 15.1 anzuheben
und über das obere Ende der Wendelsegmente 16, 16.1 und untergeordnet möglicher Weise
auch in Richtung zur Welle 14 abzuladen. Somit arbeiten die Förderarme 15, 15.1 nach
Art eines Pfluges. Mithilfe der Hilfswerkzeuge 21, 21.1 wird das über die Wendelsegmente
16, 16.1 geförderte Material in radialer Richtung nach außen gebracht und somit wieder
zu den Schaufeln 17, 17.1 der Förderarme 15, 15.1 zugeführt.
[0026] Mit dem Förderwerkzeug W
1 wird aufgrund der geringen Drehzahl ein niedrig energetischer Primärmischgutstrom
erzeugt, bei dem das Mischgut bzw. die an dem diesem Mischgutstrom beteiligten Partikel
mit einer Geschwindigkeit von etwa 1-5 m/sec bewegt werden. Die zu erzielende Fördergeschwindigkeit
ist abhängig von dem zu mischenden Material. Die Materialförderung durch das Förderwerkzeug
W
1 erfolgt somit konzentrisch um die Welle 14.
[0027] Das Förderwerkzeug W
1 dient nicht nur zur Umverteilung, sondern maßgeblich zum Zuführen des Mischgutes
an das für den eigentlichen Mischvorgang verantwortliche Mischwerkzeug W
2. Dieses mit höherer Drehzahl angetriebene Werkzeug W
2 generiert einen quer zu dem Primärmischgutstrom arbeitenden Sekundärmischgutstrom,
in dem bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Mischgutpartikel mit einer Geschwindigkeit
von 30-40 m/sec gefördert werden. Damit erfolgt der eigentliche Mischvorgang des Mischgutes
durch das zum Dispergieren eingesetzte Werkzeug W
2. Im Zuge des Primärmischgutstromes werden die Mischgutpartikel dem Werkzeug W
2 zugeführt, von diesem erfasst und in den Sekundärmischgutstrom eingebunden und durch
nachgeschobenes Mischgut aus dem Sekundärmischgutstrom nach einer gewissen Verweildauer
herausgeschoben, um über den Primärmischgutstrom nach entsprechendem Transport erneut
dem Mischwerkzeug W
2 zugeführt zu werden. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis das gewünschte Mischergebnis
erreicht ist.
[0028] Die Beschreibung der beiden Mischgutströme - Primärmischgutstrom und quer dazu angeordneter
Sekundärmischgutstrom - machen deutlich, dass das gesamte oder im wesentlichen das
gesamte in dem Mischbehälter befindliche Mischgut Teil des Primärmischgutstromes ist,
und dass nur ein Bruchteil des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes Teil des
Sekundärmischgutstromes ist. Somit erfolgt bei der Mischmaschine 1 eine Trennung zwischen
einem vornehmlich als Transport- bzw. Fördermischgutstrom zum Fördern des Mischgutes
an das eigentliche Mischwerkzeug und einem Sekundärmischgutstrom, der der eigentliche,
für den Mischvorgang maßgeblich verantwortliche Mischgutstrom ist.
[0029] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt das Förderwerkzeug W
1 über zwei Wendelsegmente 16, 16.1 mit jeweils einer Schaufel 17 bzw. 17.1 im bodennahen
Bereich. Eine Zufuhr von Mischgut an das Mischwerkzeug W
2 erfolgt bei konstanter Drehgeschwindigkeit des Förderwerkzeuges W
1 mit unterschiedlicher Intensität, wobei diese Mischgutzufuhrbewegung am größten ist,
wenn ein Wendelsegment 16 oder 16.1 einen gewissen Mindestabstand zu den Werkzeugen
des Mischwerkzeuges W
2 unterschritten hat und dieses außenseitig passiert. Eine solche Mischgutzufuhr kann
im weitesten Sinne als gepumpte Materialzufuhr angesprochen werden.
[0030] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Mischgutpartikel in dem sekundären
Mischgutstrom etwa 8-10 mal schneller bewegt als in dem primären Mischgutstrom.
[0031] Figur 4 zeigt den Mischkopf 24 einer weiteren, im Übrigen nicht näher dargestellten
Mischmaschine. Der Mischkopf 24 ist hinsichtlich seines Förderwerkzeuges W
1' ebenso konzipiert wie dieses zu dem Mischkopf 3 des vorangegangenen Ausführungsbeispiels
beschrieben ist. Im Unterschied zu dem Mischkopf 3 verfügt der Mischkopf 24 über zwei
Mischwerkzeuge W
2' und W
2". Das Mischwerkzeug W
2' ist ebenso wie das Mischwerkzeug W
2 des Mischkopfes 3 als Dispergierwerkzeug ausgebildet. Die beiden Mischwerkzeuge W
2' und W
2" sind einander bezüglich der Drehachse des Förderwerkzeuges W
1' diametral gegenüberliegend angeordnet. Das Mischwerkzeug W
2" ist nach Art einer Förderschnecke konzipiert. Bei dem Mischwerkzeug W
2" handelt es sich um ein Homogenisierwerkzeug, mit dem ein niedrig energetischer Sekundärmischgutstrom
erzeugt wird. Angetrieben ist das Mischwerkzeug W
2" ebenfalls durch einen Elektromotor 25.
[0032] In Abhängigkeit von dem zu mischenden Gut und/oder dem zu erzielenden Mischergebnis
wird entweder das Mischwerkzeug W
2' oder das Mischwerkzeug W
2" oder beide Mischwerkzeuge W
2', W
2" zum Erzeugen jeweils eines Sekundärmischgutstromes betrieben. Somit kann der Mischkopf
24 zum Mischen unterschiedlichster Stoffe verwendet werden, und zwar ohne Werkzeugwechsel.
[0033] Um eine Bedienung des Mischkopfes 24 für einen Benutzer zu erleichtern, kann vorgesehen
sein, eine Ansteuerung der Mischwerkzeuge W
2' und W
2" sowie des Förderwerkzeuges W
1' hinsichtlich ihrer Drehzahl in Abhängigkeit von dem zu mischenden Gut und dem gewünschten
Mischergebnis zu koppeln. Auf einem Bedienpanel können als Einstellvariablen neben
einer individuellen Ansteuerung der Werkzeuge W
1', W
2' und W
2" die Steuergrößen "Dispergierung" und "Homogenisierung" einstellbar sein. Wird eine
höhere Dispergierung des Mischgutes gewünscht, wird dieses in aller Regel eine Erhöhung
der Drehgeschwindigkeit des Mischwerkzeuges W
2' zur Folge haben, was unter Umständen mit einer Reduzierung der Drehgeschwindigkeit
des anderen Mischwerkzeuges W
2" verbunden sein kann. Entsprechendes gilt für eine unter Umständen gewünschte höhere
oder geringere Homogenisierung während des Mischvorganges. Gleichermaßen kann die
Drehgeschwindigkeit des Förderwerkzeuges W
1' in Optimierung des Betriebes der Werkzeuge des Mischkopfes 24 zum Erreichen eines
gewünschten Mischergebnis eingebunden werden.
[0034] Die Schnittdarstellung der Figur 5 des Mischkopfes 24 verdeutlicht die zur Längsachse
des Mischkopfes 24 geneigte Anordnung der Rotationsachsen der Mischwerkzeuge W
2' und W
2".
[0035] Mit dem Mischkopf 24 ist es möglich, in ein und demselben Mischprozess unterschiedliche
Mischprozesse und auch unterschiedliche Mischprozessstadien zu realisieren. Somit
kann mit dem Mischkopf 24 in einem ersten Mischstadium vornehmlich das Dispergierwerkzeug
W
2' als Mischwerkzeug benutzt werden, um eine Dispergierung und eine damit verbundene
Zerkleinerung zu erzielen. In einem sich daran anschließenden Mischstadium wird die
Drehzahl des Dispergierwerkzeuges W
2' abgesenkt oder dieses Werkzeug W
2' gänzlich ausgeschaltet und es schließt sich eine Phase der Homogenisierung an, in
der entweder alleinig oder vornehmlich das Homogenisierwerkzeug W
2" als Mischwerkzeug betrieben wird. Sind in einem Mischkopf weitere Mischwerkzeuge
enthalten, können weitere Mischteilschritte gefahren werden.
[0036] Durch das Konzept der Erzeugung von mehreren Mischgutströmen und dem dadurch verringerten
Energieeintrag kann, für den Fall, dass als Mischwerkzeug ein Dispergierwerkzeug vorhanden
ist, die Partikelgröße in dem gemischten Gut mit einem relativ engen Korngrößenspektrum
eingestellt werden. Dies liegt vornehmlich darin begründet, dass das Dispergierwerkzeug
nicht in Folge einer zunehmenden Erwärmung, wie dieses bei herkömmlichen Mischmaschinen
der Fall ist, vorzeitig abgeschaltet werden muss.
[0037] Wenn gewünscht, kann die schwenkbare Ausgestaltung der Mischköpfe 3, 24 genutzt werden,
um diesen samt Mischgutcontainer 5 in eine taumelnde oder parallele Bewegung zu versetzen.
Hierdurch kann der Mischprozess unterstützt werden.
[0038] In Folge der vorbeschriebenen Mehrstromkonzeption - Primärmischgutstrom und zumindest
ein quer dazu angeordneter Sekundärmischgutstrom - kann ein Mischprozess auch mit
einem geringeren Befüllungsgrad des Mischbehälters erfolgen. Während bei herkömmlichen
Containermischern eine Befüllung von mindestens 60 % gegeben sein musste, um einen
für den Mischvorgang notwendigen Mischthrombus auszubilden, können mit dem beschriebenen
Verfahren und der beschriebenen Mischmaschine zufriedenstellende Mischergebnisse auch
mit Mischbehältern erreicht werden, die nur zu 40 % mit Mischgut befüllt sind.
[0039] In der vorstehenden Beschreibung sind als Mischwerkzeuge ein Dispergierwerkzeug sowie
ein als Förderschnecke konzipiertes Homogenisierwerkzeug beschrieben. Da die Mischwerkzeuge
bei der beschriebenen Konzeption nicht für die Materialumverteilung verantwortlich
sind, können auch andere Mischwerkzeuge eingesetzt werden, wie beispielsweise Wendelwerkzeuge
oder Segmentschnecken, d.h. Förderschnecken, die aus einzelnen Wendelsegmenten zusammengesetzt
sind. Die einzelnen Wendelsegmente können paddelförmig ausgebildet sein. Diese können
hinsichtlich ihrer Neigung verstellbar sein.
[0040] Die Beschreibung der Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispieles vorgenommen.
Ohne den Umfang der Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche
weitere Ausgestaltungen der Erfindung, ohne dass diese im Einzelnen näher dargelegt
werden müssten.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Mischmaschine
- 2
- Gestell
- 3
- Mischkopf
- 4
- Antrieb
- 5
- Mischgutcontainer
- 6
- Elektromotor
- 7
- Elektromotor
- 8
- Behälterteil
- 9
- Boden
- 10
- Wandabschnitt
- 11
- Gehäuse
- 12
- Kupplungsflansch
- 14
- Welle
- 15, 15.1
- Förderarm
- 16, 16.1
- Wendelsegment
- 17
- Schaufel
- 18, 18.1
- Stab
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Abschluss
- 21, 21.1
- Hilfswerkzeug
- 22
- Getriebe
- 23
- Welle
- 24
- Mischkopf
- 25
- Elektromotor
- K
- Keil
- W1, W1'
- Förderwerkzeug
- W2, W2', W2"
- Mischwerkzeug
1. Verfahren zum Mischen von pulver- und/oder granulatförmigen Stoffen mit einer Mischmaschine
(1), umfassend einen Mischkopf (3, 24), ausgestaltet mit einem oder mehreren Elementen
(12) zum Anschließen desselben an ein ein Mischgut enthaltenes Behältnis (5) zur Ausbildung
eines das Mischgut enthaltenden geschlossenen Mischbehälters, welcher Mischkopf (3,
24) schwenkbar gegenüber einem Gestell (2) dergestalt gelagert ist, dass der aus Mischkopf
(3, 24) und Behältnis (5) gebildete Mischbehälter zum Durchführen des Mischprozesses
verschwenkt werden kann, sowie umfassend eine Einrichtung zum Erzeugen eines Mischgutstromes
und zumindest ein in den Mischgutstrom eingreifendes, rotatorisch angetriebenes Mischwerkzeug
(W2, W2'), dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Mischgutstromerzeugungseinrichtung ein niedrig energetischer Primärmischgutstrom
als Förderstrom zum Zuführen des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes an das
zumindest eine Mischwerkzeug (W2, W2') erzeugt wird, durch welches Mischwerkzeug (W2, W2') ein nur einen Bruchteil des in dem Mischbehälter befindlichen Mischgutes erfassender,
jedoch für den eigentlichen Mischvorgang verantwortlicher SekundärMischgutstrom als
Querstrom zu dem als Förderstrom dienenden PrimärMischgutstrom erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärmischgutstrom durch eine Bewegung des Mischbehälters, vorzugsweise unter
Ausnutzung seiner schwenkbaren Aufhängung erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen des Primärmischgutstroms der Mischgutbehälter in eine pendelnde und/oder
taumelnde Bewegung versetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärmischgutstrom durch zumindest ein in dem Mischbehälter angeordnetes, rotierend
angetriebenes Förderwerkzeug (W1, W1') erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärmischgutstrom konzentrisch zur Längsachse des Mischbehälters gefördert
wird.
6. Mischmaschine, umfassend einen Mischkopf (3, 24), ausgestaltet mit einem oder mehren
Elementen (12) zum Anschließen desselben an ein ein Mischgut enthaltendes Behältnis
(5) zur Ausbildung eines das Mischgut enthaltenden geschlossenen Mischbehälters, welcher
Mischkopf (3, 24) schwenkbar gegenüber einem Gestell (2) dergestalt gelagert ist,
dass der aus Mischkopf (3, 24) und Behältnis (5) gebildete Mischbehälter zum Durchführen
des Mischprozesses verschwenkbar ist, sowie umfassend eine Einrichtung zum Erzeugen
eines Mischgutstromes und zumindest ein in den Mischgutstrom eingreifendes rotatorisch
angetriebenes Mischwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischgutstromerzeugungseinrichtung zum Erzeugen eines niedrig energetischen Primärmischgutstroms
als Förderstrom zum Zuführen des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes an das
zumindest eine in dem Mischkopf (3, 24) in den durch die Mischgutstromerzeugungseinrichtung
erzeugten Primärmischgutstrom eingreifend angeordnete Mischwerkzeug (W2, W2') ausgelegt ist und dass das zumindest eine Mischwerkzeug (W2, W2') zum Erzeugen eines nur einen Bruchteil des in dem Mischbehälter enthaltenen Mischgutes
umfassenden Sekundärmischgutstroms als Querstrom zu dem Primärmischgutstrom vorgesehen
ist.
7. Mischmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Mischgutstromerzeugungseinrichtung ein rotatorisch angetriebenes bodenräumendes
Förderwerkzeug (W1, W1') zum Herbeiführen einer Mischgutförderung konzentrisch zur Drehachse des Förderwerkzeuges
(W1, W1') vorgesehen ist, welches Werkzeug (W1, W1') über wenigstens eine Schaufel (17, 17.1) verfügt, und dass das zumindest ein Mischwerkzeug
(W2, W2') zwischen der Bewegungsbahn der Schaufel (17, 17.1) des Förderwerkzeuges (W1, W1') und der Welle (14) des Mischwerkzeuges (W1, W1') angeordnet ist.
8. Mischmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderwerkzeug (W1, W1') zumindest einen wendelsegmentartig konzipierten Förderarm (15, 15.1) umfasst, der
in radialer Richtung bezogen auf die Welle (14) des Förderwerkzeuges (W1, W1') außenseitig an dem zumindest einen Mischwerkzeug (W2, W2') vorbeibewegbar angeordnet ist.
9. Mischmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderarm (15, 15.1) oberhalb seiner Schaufel (17, 17.1) in radialer Richtung
nach innen weisend eine Ausnehmung (19) aufweist und sich unterhalb der Ausnehmung
die Schaufel (17, 17.1) mit ihrem zu dem Boden (9) des Mischkopfes (3, 24) weisenden
Abschluss einen radialen Abstand von der Welle (14) des Förderwerkzeuges (W1, W1') aufweist, der unter Belassung eines gewissen Spiels größer ist als der Abstand
der Welle (23) des Mischwerkzeuges (W2, W2') von der Welle (14).
10. Mischmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderwerkzeug (W1, W1') mehrere, in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnete Förderarme (15, 15.1)
aufweist.
11. Mischmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Förderwerkzeug (W1, W1') zumindest ein an seiner Welle (14) angeschlossenes Hilfswerkzeug (21, 21.1) angeordnet
ist, dessen radiale Erstreckung kleiner ist als der Abstand der Welle (23) des Mischwerkzeuges
(W2, W2') von der Welle (14) des Förderwerkzeuges (W1, W1').
12. Mischmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischwerkzeug (W2, W2') ein Dispergierwerkzeug oder ein Homogenisierwerkzeug (W2") ist.
13. Mischmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Welle (23) des Mischwerkzeuges (W2, W2', W2") gegenüber der Welle (14) des Förderwerkzeuges (W1, W1') geneigt ist.
14. Mischmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischmaschine über zumindest zwei Mischwerkzeuge (W2', W2") verfügt, von denen eines ein Dispergierwerkzeug (W2') und ein weiteres ein Homogenisierwerkzeug (W2") ist.
15. Mischmaschine nach Anspruch 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Homogenisierwerkzeug (W2") nach Art einer Schnecke konzipiert ist.