[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umrüsten einer Schneidvorrichtung zum Beschneiden
eines Papierstapels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine Schneidvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0002] Schneidvorrichtungen zum Beschneiden eines Blattstapels, insbesondere sogenannte
Dreimesserautomaten zum dreiseitigen Beschneiden des Blattstapels, müssen bei sich
änderndem Papierformat umgerüstet werden. Diese Umrüstung erfordert es auch, eine
an einem auf- und abbewegbaren Pressstempel befestigte Matrize zum Zusammendrücken
des Blattstapels beim Beschneiden auszuwechseln.
[0003] Bisher wird die Matrize unter einer Formatplatte des Pressstempels festgeklebt. Das
erfordert nicht nur Zeit, vor allem auch Erfahrungen und Geschick, weil die üblicherweise
aus Pappe gebildete Matrize des Pressstempels in genauer Relativposition zur in der
Regel aus Hartholz gebildeten Formatplatte des Pressstempels festgeklebt werden muss.
Wird die Matrize unter der Formatplatte mit auch nur geringen Abweichungen von der
Sollposition festgeklebt, hat das Beschädigungen der Matrize und vor allem der Schneidmesser
der Schneidvorrichtung zur Folge. Außerdem ist das Lösen einer Matrize von der Formatplatte
aufwendig, weil dabei üblicherweise Kleberrückstände an der Matrize und/oder der Formatplatte
zurückbleiben, die entfernt werden müssen, bevor eine andere Matrize unter der Formatplatte
festgeklebt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Umrüsten der Schneidvorrichtung
und eine entsprechende Schneidvorrichtung zu schaffen, womit einfach und zeitsparend
eine positionsgenaue und leicht lösbare Befestigung der Matrize am Pressstempel möglich
ist.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung der Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach
ist vorgesehen, durch mindestens eine formschlüssige, lösbare Kupplung die Matrize
am Pressstempel zu befestigen. Ebenso kann durch Betätigen der Kupplung die Matrize
vom Pressstempel gelöst werden. Diese Kupplungen lassen ein rasches Ankuppeln der
Matrize an den Pressstempel und ein ebenso einfaches Entfernen der Matrize vom Pressstempel
zu. Durch die formschlüssige Ausbildung der Kupplungen wird beim Befestigen der Matrize
unter einem Pressstempel gleichzeitig eine exakte Ausrichtung der Matrize vorgenommen,
so dass aufwendige manuelle Ausrichtarbeiten und die dabei zwangsläufig entstehenden
Positionierungenauigkeiten beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr auftreten.
[0006] Bevorzugt ist es vorgesehen, die Matrize mit mehreren vorzugsweise gleichen Kupplungen
am Pressstempel anzukuppeln. Durch die mehreren Kupplungen ist eine besonders exakte
Zentrierung der Matrize am Pressstempel gewährleistet.
[0007] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht es vor, dass die Matrize mit einer
Matrizenplatte an eine Formatplatte des Pressstempels angekuppelt wird. Während die
Matrize üblicherweise aus Pappe besteht, lässt sich die Matrizenplatte aus beispielsweise
Stahl bilden. Dadurch ist eine besonders stabile und vor allem positionsgenaue Verbindung
der Matrize mit dem Pressstempel möglich, weil sich die der Matrizenplatte zugeordneten
Teile der Kupplungen exakt und dauerhaft fest an der Matrizenplatte anbringen lassen.
[0008] Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahren sieht es vor, alle Kupplungen gemeinsam
zu betätigen. Dadurch ist ein besonders rascher Wechsel einer Matrize möglich. Außerdem
ist sichergestellt, dass beim Ankuppeln der Matrize an den Pressstempel auch alle
Kupplungen verriegelt sind.
[0009] Eine Schneidvorrichtung zur Lösung der genannten Aufgabe, vorzugsweise zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens, weist die Merkmale des Anspruchs 5 auf. Demnach
ist mindestens eine lösbare, formschlüssige Kupplung vorgesehen, um die Matrize mit
der Formatplatte zu verbinden. Eine solche Kupplung lässt sich rasch ver- und entriegeln.
Dadurch ist ein schneller Matrizenwechsel gewährleistet. Außerdem sorgt die formschlüssige
Ausgestaltung der mindestens einen Kupplung dafür, dass die Matrize stets korrekt
positioniert und ausgerichtet mit dem Pressstempel verbunden ist.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Schneidvorrichtung weist die Matrize einen
Matrizenkörper aus üblicherweise Pappe und eine Matrizenplatte auf. Die Matrizenplatte
kann aus einem anderen Material gebildet sein, beispielsweise Stahl, wie Edelstahl
oder auch rostfreiem Edelstahl, aber auch Aluminium oder Kunststoff. An der Matrizenplatte
können die der Matrize zugeordneten Teile der mindestens einen Kupplung dauerhaft
und vor allem exakt ausgerichtet befestigt werden. Die Matrizenplatte dient somit
als zusätzliches Mittel zum Verbinden der Matrize mit der Formatplatte des Pressstempels.
Die Matrizenplatte lässt insbesondere dann, wenn sie eine glatte Oberfläche, beispielsweise
eine polierte oder hochglanzpolierte Metalloberfläche, aufweist, ein einfaches Lösen
des Matrizenkörpers von der Matrizenplatte zu, wenn der Matrizenkörper aus irgendeinem
Grunde, beispielsweise wegen einer Beschädigung, ersetzt werden muss. Von der glatten
Oberfläche der Matrizenplatte lassen sich eventuelle Kleberückstände leicht und ohne
Beschädigungen der Matrizenplatte entfernen.
[0011] Bevorzugt ist es vorgesehen, die Matrize, und zwar vorzugsweise ihre Matrizenplatte,
durch mehrere Kupplungen formschlüssig und lösbar mit der Formatplatte zu verbinden.
Diese mehreren Kupplungen dienen zu einer exakten Ausrichtung der Matrize unter dem
Pressstempel, wodurch eine genaue Positionierung der Matrize unter dem Pressstempel
gewährleistet ist. Visuelle Ausrichtarbeiten, wie es bei bekannten Schneidvorrichtungen
dieser Art erforderlich sind, können so entfallen. Besonders exakt positioniert lässt
sich die Matrize unter dem Pressstempel mit einer zusätzlichen Matrizenplatte befestigen,
weil die bevorzugt aus Metall, aber auch Aluminium oder Kunststoff, bestehende Matrizenplatte
eine besonders genaue und stabile Anbringung der ihr zugeordneten Teile der Kupplungen
zulässt.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Schneidvorrichtung weist jede der vorzugsweise
gleich ausgebildeten Kupplungen zwei korrespondierende Kupplungsteile auf. Dabei ist
ein Kupplungsteil jeder Kupplung fest mit der Matrizenplatte und das andere Kupplungsteil
jeder Kupplung fest mit der Formatplatte verbunden. Die Kupplungsteile können so an
der Formatplatte und an der Matrizenplatte angebracht werden, dass beim formschlüssigen
Zusammensetzen der Kupplungsteile zum Verbinden der Matrize mit dem Pressstempel die
Kupplungsteile eine formschlüssige Zentrierung der Matrizenplatte mit dem Matrizenkörper
gegenüber der Formatplatte herbeiführen. Auf diese Weise wird automatisch beim Ankuppeln
der Matrize an den Pressstempel die Matrize in die vorgegebene Sollposition unter
dem Pressstempel gebracht. In dieser Sollposition ist sichergestellt, dass die Seitenflächen
der Matrize, insbesondere des Matrizenkörpers, einen gleichmäßigen Abstand zu den
Schneidmessern aufweisen.
[0013] Weiterhin ist es vorgesehen, ein Kupplungsteil jeder Kupplung relativ zum anderen
Kupplungsteil der betreffenden Kupplung beweglich auszugestalten. Durch die Relativbewegung
zwischen den Kupplungsteilen der Kupplungen erfolgt eine Verriegelung und eine Entriegelung
der Kupplungen zum Befestigen der Matrize am Pressstempel bzw. zum Lösen der Matrize
vom Pressstempel. Die Relativbewegung der beweglichen Kupplungsteile führt dazu, dass
die Matrize in der vorgegebenen Sollposition unter dem Pressstempel spielfrei fixiert
werden kann.
[0014] Bevorzugt ist es vorgesehen, die beweglichen Kupplungsteile der Formatplatte zuzuordnen.
Dadurch brauchen diese Kupplungsteile, die einen Antrieb aufweisen müssen, nur einmal
am Presstempel vorhanden zu sein und nicht an jeder der auswechselbaren Matrizen.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Schneidvorrichtung sind die beweglichen
Kupplungsteile aller Kupplungen gemeinsam betätigbar. Dadurch werden nicht nur alle
beweglichen Kupplungsteile gemeinsam bewegt zum gleichzeitigen Verriegeln bzw. Entriegeln
der Kupplungen; es ist auch nur ein einziger Betätigungsvorgang notwendig, um die
Matrize mit dem Pressstempel zu verbinden und von diesem zur Umrüstung der Schneidvorrichtung
zu lösen.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht es vor, dass der Matrizenkörper an die aus
Stahl, beispielsweise Edelstahl, oder auch Aluminium bzw. Kunststoff gebildete Matrizenplatte
angeklebt ist. Diese Verklebung erfolgt zweckmäßigerweise vollflächig, und zwar beispielsweise
durch doppelseitiges Klebeband. Die Bildung der Matrizenplatte aus Edelstahl, Metall
oder Kunststoff ermöglicht ein besonders einfaches Ablösen von Kleberresten von der
Matrizenplatte, wenn der Matrizenkörper von dieser entfernt werden muss. Insbesondere
können von der Matrizenplatte Kleberreste leicht entfernt werden, ohne dabei die Matrizenplatte
zu beschädigen.
[0017] Um das Ablösen von Kleberresten von der Matrizenplatte noch mehr zu erleichtern,
ist weiterhin vorgesehen, mindestens die zum Matrizenkörper weisende Seite der Matrizenplatte
mit einer glatten Oberfläche, vorzugsweise einer polierten oder hochglanzpolierten
Metalloberfläche, zu versehen. Von dieser können Kleberreste leicht durch Abschaben
oder auch unter Zuhilfenahme von Lösungsmitteln entfernt werden.
[0018] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Teils einer Schneidvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Pressstempels der Schneidvorrichtung mit davon gelöster Matrize,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Pressstempels mit der davon gelösten Matrize,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Formatplatte des Pressstempels mit darunter befestigten Matrizenplatte
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Formatplatte der Fig. 4.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer als Dreimesserautomat 10 ausgebildeten
Schneidvorrichtung erläutert. Mit dem Dreimesserautomaten 10 ist ein Blattstapel,
bei dem es sich beispielsweise um einen in der Fig. 1 gezeigten Druckbogenstapel 11
zum Herstellen gebundener Druckereierzeugnisse wie Bücher oder dergleichen handelt,
an drei Seiten beschneidbar. Die Erfindung eignet sich aber auch für andere Schneidvorrichtungen
mit weniger als drei Messern und zum Schneiden von Papier- oder Blattstapeln jeglicher
Art.
[0020] Der Dreimesserautomat 10 verfügt über eine Schneidplatte 12, worauf der zu beschneidende
Druckbogenstapel 11 aufliegt, drei unterschiedlichen Seiten des Druckbogenstapels
11 zugeordnete Messer, die in den Figuren aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt
sind, und einen auf- und abbewegbaren Pressstempel 13. Der auf- und abbewegbare Pressstempel
13 drückt von oben auf den zu beschneidenden Druckbogenstapel 11, so dass dieser beim
Beschneiden zwischen der Schneidplatte 12 und dem Pressstempel 13 zusammengedrückt
und somit unverschiebbar fixiert wird.
[0021] Der Pressstempel 13 weist einen Formatplattenhalter 14 auf, der mit einem schematisch
in der Figur dargestellten Linearantrieb 15 auf- und abbewegbar ist. Der Pressstempel
13 verfügt außerdem über eine unter dem Formatplattenhalter 14 angeordnete Formatplatte
16, die üblicherweise aus Hartholz gebildet ist. Der Pressstempel 13 ist weiterhin
mit einer unter der Formatplatte 16 lösbar angeordnete Matrize 17 versehen.
[0022] Erfindungsgemäß ist die Matrize 17 gebildet aus einer Matrizenplatte 18 und einem
darunter angeordneten Matrizenkörper 19. Der üblicherweise aus Pappe gebildete Matrizenkörper
19 ist mit der bevorzugt aus Edelstahl hergestellten Matrizenplatte 18 vollflächig
verklebt. Eine ebene Unterseite 24 der Matrizenplatte 18, an die der Matrizenkörper
19 angeklebt ist, verfügt über eine glatte Oberfläche, vorzugsweise eine polierte
oder auch hochglanzpolierte Oberfläche. Dadurch lassen sich Kleberreste, die beim
Trennen des Matrizenkörpers 19 von der Matrizenplatte 18 an der Matrizenplatte 18
kleben bleiben, leicht entfernen.
[0023] Gegebenenfalls kann die Matrize aber auch einteilig ausgebildet sein. Die Matrize
verfügt dann nur über den Matrizenkörper 19, der direkt unter der Formatplatte 16
befestigbar ist.
[0024] Erfindungsgemäß ist die Matrize 17 mittels der Matrizenplatte 18 durch im gezeigten
Ausführungsbeispiel vier gleich ausgebildete Kupplungen 20 mit der Formatplatte 16
formschlüssig, aber lösbar, verbunden. Jede der gleich ausgebildeten Kupplungen 20
verfügt über zwei korrespondierende Kupplungsteile 21, 22, die an festgelegten Stellen
der vier Eckbereiche der Formatplatte 16 und der Matizenplatte 18 angeordnet sind.
Ein unbewegliches Kupplungsteil 21 jeder Kupplung 20 ist fest mit der Matrizenplatte
18 verbunden, und zwar mit der vom Matrizenkörper 19 weggerichteten Oberseite 23 der
Matrizenplatte 18. Ein anderes bewegliches Kupplungsteil 22 jeder Kupplung 20 ist
ortsfest der Formatplatte 16 zugeordnet. Jedes der beweglichen Kupplungsteile 22 ist
in der Formatplatte 16 untergebracht, so dass die beweglichen Kupplungsteile 22 gegenüber
einer ebenen Unterseite 24 der Matrizenplatte 18 nicht vorstehen (Fig. 2). Die Kupplungsteile
21 und 22 jeder Kupplung 20 sind so in der Matrizenplatte 18 und dem Matrizenkörper
19 positioniert, dass nach dem Zusammenkuppeln der Kupplungsteile 21 und 22 die Matrize
17, vor allem der aus Pappe bestehende Matrizenkörper 19, exakt in der vorgesehenen
Position unter der Matrizenplatte 18 positioniert ist. Diese Position ist auf die
Messer abgestimmt, damit die Messer dicht an drei Kanten des Matrizenkörpers 19 entlangbewegbar
sind, ohne mit den Seiten des Matrizenkörpers 19 zu kollidieren bzw. diese zu berühren.
[0025] Wenn die Matrize einteilig ausgebildet ist, also nur aus dem Matrizenkörper 19 besteht,
sind die Kupplungsteile 21 aller Kupplungen 20 fest mit dem Matrizenkörper 19 verbunden
und dieser direkt formschlüssig zentriert unter der Formatplatte 16 befestigbar.
[0026] Die auf der Matrizenplatte 18 nach oben vorstehenden festen Kupplungsteile 21 sind
als mit der Matrizenplatte 18 fest verbundene, starre Zapfen 25 ausgebildet. Die vier
gleich ausgebildeten zylindrischen Zapfen sind den vier Eckbereichen der im Wesentlichen
rechteckförmigen, ebenflächigen Matrizenplatte 18 zugeordnet. An den freien Enden
sind die Zapfen 25 mit einer zylindrischen Verankerungsverdickung 26 versehen.
[0027] Die in der Formatplatte 16 angeordneten beweglichen Kupplungsteile 22 sind auch den
Eckbereichen der Formatplatte 16 zugeordnet. Die beweglichen Kupplungsteile 22 weisen
um jeweils eine horizontale Drehachse 27 drehbare Verankerungszylinder 28 auf. Die
Verankerungszylinder 28 sind in einer entsprechenden zylindrischen Aufnehmung in der
Formatplatte 16 untergebracht, so dass sie in dieser um die horizontale Drehachse
27 drehbar sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Verankerungszylinder 28
jeder Kupplung 20 unabhängig voneinander manuell verdrehbar, und zwar mittels eines
Werkzeugs, wie zum Beispiel einem Schraubendreher, der in einen von einer aufrechten
Seite der Formatplatte 16 zugänglichen Schlitz 29 in jedem Verankerungszylinder 28
einsetzbar ist. Die Verankerungszylinder 28 weisen eine Öffnung zum Durchtritt des
gegenüber der Oberseite 23 der Matrizenplatte 18 vorstehenden Teils des jeweiligen
Zapfens 25 auf. Außerdem verfügt jeder Verankerungszylinder 28 über einen sich über
etwa ein Viertel bis die Hälfte seines Umfangs erstreckenden radialen Schlitz, dessen
Abstand zur zylindrischen Mantelfläche des Verankerungszylinders 28 kontinuierlich
zunimmt zur Bildung eines Exzenters. In der Entriegelungsstellung der Kupplung 20
sind die Zapfen 25 auf der Matratzenplatte 18 durch eine schlitzartige Ausnehmung
30 am offenen Ende des Langlochs in Richtung quer zur Drehachse 27 des Verankerungszylinders
28 in den Verankerungszylinder 28 einsetzbar, und zwar so weit, dass die Matrizenplatte
18 unter der Formatplatte 16 anliegt. Durch Verdrehen des jeweiligen Verankerungszylinders
28 stützt sich das Langloch unter der Verankerungsverdickung 26 des Zapfens 25 ab.
Durch die exzentrische Ausbildung des Verankerungszylinders 28 wird beim Drehen desselben
um seine Drehachse 27 im Langloch der Zapfen 25 in den Verankerungszylinder 28 hineingezogen,
wodurch es zu einem Festspannen der Matrizenplatte 18 mit dem Matrizenkörper 19 unter
der Formatplatte 16 kommt. Wenn das Ende des Langlochs jedes Verankerungszylinders
28 am Zapfen 25 anliegt, befindet sich die Kupplung 20 in der Verriegelungsstellung.
Die Kupplung 20 bleibt selbsttätig in der Verriegelungssstellung durch eine Selbsthemmung
des in die Verriegelungsstellung verdrehten Verankerungszylinders 28, wodurch die
Matrize 17 mit der Matrizenplatte 18 fest und positionsgenau ausgerichtet unter der
Formatplatte 16 fixiert bzw. mit der Formatplatte 16 zusammengekuppelt ist.
[0028] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf den zuvor beschriebenen
Dreimesserautomaten 10 erläutert:
[0029] Beim Wechsel des Formats eines Druckbogenstapels 11 ist der Dreimesserautomat 10
umzurüsten. Dabei ist ein Austausch der Matrize 17 vorzunehmen.
[0030] Gelöst wird die Matrize 17 von der Formatplatte 16 des Pressstempels 13 durch Verdrehen
jedes einzelnen Verankerungszylinders 28 zur Bildung des beweglichen Kupplungsteils
22 jeder Kupplung 20 um seine Drehachse 27. Die Verankerungszylinder 28 werden durch
beispielsweise einen Schraubenzieher so weit verdreht, dass ihre Langlöcher die Verankerungsverdickung
26 an den oberen Enden der Zapfen 25 zur Bildung der feststehenden Kupplungsteile
21 der jeweiligen Kupplung 20 freigegeben. Dadurch sind die vier Kupplungen 20 an
den Ecken der Formatplatte 16 entriegelt bzw. geöffnet, wodurch die Zapfen 25 auf
der Matrizenplatte 18 nach unten aus den Verankerungszylindern 28 herausgezogen werden
können. Dadurch kann die gesamte Matrize 17, also die Matrizenplatte 18 mit dem darunter
festgeklebten Matrizenkörper 19, von der Unterseite 24 der Formatplatte 16 nach unten
abgezogen werden.
[0031] Der Formatwechsel erfolgt, indem die von der Formatplatte 16 gelöste gesamte Matrize
17 ausgetauscht wird gegen eine Matrize 17, die zu einem Druckbogenstapel 11 mit einem
anderen Format passt. Die neue Matrize 17, also die Matrizenplatte 18 mit dem darunter
festgeklebten Matrizenkörper 19, wird von unten gegen die Unterseite 24 der Formatplatte
16 gedrückt. Bei unter der Formatplatte 16 angeordneten neuen Matrize 17 treten die
Zapfen 25 auf der Matrizenplatte 18 der neuen Matrize 17 in die in der entriegelten
Stellung befindlichen Verankerungszylinder 28 ein. Durch Verdrehen jedes einzelnen
Verankerungszylinders 28 um die Drehachse 27 kommen die Langlöcher zur Anlage unter
den Verankerungsverdickungen 26 der Zapfen 25. Durch die exzentrische Ausbildung der
Verankerungszylinder 28 wird beim Verdrehen derselben die Matrizenplatte 18 der neuen
Matrize 17 mit ihrer Oberseite 23 gegen die Unterseite 24 der Formatplatte 16 gepresst,
wodurch eine positionsgenaue, präzise ausgerichtete und stramme Befestigung der Matrize
17 unter der Formatplatte 16 zustande kommt. Die Verankerungszylinder 28 werden in
ihrer Verriegelungsstellung durch Selbsthemmung automatisch gesichert, so dass ohne
weitere zusätzliche Sicherungsmaßnahmen die Matrize 17 zuverlässig und dauerhaft während
des Betriebs des Dreimesserautomaten 10 unter der Formatplatte 16 gehalten wird.
[0032] Die Fig. 4 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieser Dreimesserautomat
10 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1 bis 3 nur dadurch, dass die vier an
den Eckbereichen der Formatplatte 16 und der Matrize 17 angeordneten Kupplungen 20
gemeinsam betätigbar sind, um unter der Formatplatte 16 eine Matrize 17 zu verriegeln
und die Matrize 17 von der Formatplatte 16 zu lösen. Für gleiche Teile beider Ausführungsbeispiele
werden gleiche Bezugsziffern verwendet.
[0033] Die untereinander gleich ausgebildeten Kupplungen 31 verfügen auch über feste Kupplungsteile
32 an der Matrizenplatte 18 und bewegliche Kupplungsteile 33 in der Formatplatte 16.
Die festen Kupplungsteile 32 auf der Matrizenplatte 18 sind wie beim zuvor beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel als Zapfen 25 mit Verankerungsverdickungen 26 an ihren
oberen Enden ausgebildet. Die Formatplatte 16 weist von ihrer Unterseite 24 ausgehende
Aufnahmebohrungen 34 für die Zapfen 25 auf. Die Aufnahmebohrungen 34 verfügen über
einen Durchmesser, der im Durchmesser der Verankerungsverdickung 26 am oberen Ende
jedes Zapfens 25 entspricht, so dass jeder Zapfen 25 geführt an der Verankerungsverdickung
26 in die ihm zugeordnete Aufnahmebohrung 34 in der Formatplatte 16 einsteckbar ist.
[0034] Die beweglichen Kupplungsteile 33 sind beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel als
vorzugsweise zylindrische Schieber 35 ausgebildet, die in einer horizontalen Führungsbohrung
36 in der Formatplatte 16 hin- und herbewegbar sind, und zwar auf ihrer horizontalen
Längsachse, die die vertikale Längsmittelachse der jeweiligen Aufnahmebohrung 34 rechtwinklig
schneidet. Am zum jeweiligen Zapfen weisenden äußeren Ende ist jeder Schieber 35 gabelartig
ausgebildet. Das gabelartige Ende jedes Schiebers 35 korrespondiert derart mit jedem
Zapfen 25 auf der Matrizenplatte 18, dass bei an der Formatplatte 16 befestigter Matrize
17 sich die Verankerungsverdickung 26 am oberen Ende des jeweiligen Zapfens 25 auf
dem gabelartigen Ende des dem Zapfen 25 zugeordneten Schiebers 35 abstützt, wodurch
formschlüssig die Matrizenplatte 18 mit ihren vier Zapfen 25 unter der Formatplatte
16 verriegelt wird. Diese Verriegelung geschieht derart, dass bei fester Anlage der
Matrizenplatte 18 unter der Formatplatte 16 die Schieber 35 spielfrei unter den Verankerungsverdickungen
26 der Zapfen 25 anliegen.
[0035] Die zur Mitte der Formatplatte 16 weisenden Enden 37 der Schieber 35 sind gelenkig
mit einem aus zwei parallelen Laschen gebildeten Hebel 38 verbunden. Die Hebel 38
aller vier Schieber 35 sind an ihren von den Schiebern 35 weggerichteten Enden 39
mit ringartigen Vorsprüngen 40 einer Welle 41 verbunden. Die Welle 41 liegt auf einer
horizontalen Drehachse, die quer zu den Längsachsen der Schieber 35 verläuft. Diese
Drehachse befindet sich auf einer Mittelachse 42 der Formatplatte 16.
[0036] Der Wechsel einer Matrize 17 bei der Umrüstung des Dreimesserautomaten 10 geschieht
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 prinzipiell genauso wie zuvor im Zusammenhang
mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 beschrieben. Nur werden bei diesem Ausführungsbeispiel
alle vier Kupplungen 31 gleichzeitig verriegelt oder entriegelt. Dazu wird durch eine
Kurbel oder ein sonstiges Werkzeug die Welle 41 um ihre Drehachse verdreht, wodurch
alle vier Schieber 35 über die Hebel 38 gemeinsam und gleichzeitig zusammenbewegt
werden, um die Matrize 17 von der Formatplatte 16 zu lösen. Durch entgegengesetztes
Verdrehen der Welle 41 werden von den Hebeln 38 die Schieber 35 auseinanderbewegt,
um eine neue Matrize 17 unter der Formatplatte 16 positionsgenau fest zu verriegeln.
Die exakte Positionierung der Matrize 17 unter der Formatplatte 16 erfolgt dabei durch
eine spielfreie Führung der Verankerungsverdickungen 26 der Zapfen 25 der Matrizenplatte
18 in den Aufnahmebohrungen 34 in der Formatplatte 16.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Dreimesserautomat
- 11
- Druckbogenstapel
- 12
- Schneidplatte
- 13
- Pressstempel
- 14
- Formatplattenhalter
- 15
- Linearantrieb
- 16
- Formatplatte
- 17
- Matrize
- 18
- Matrizenplatte
- 19
- Matrizenkörper
- 20
- Kupplung
- 21
- Kupplungsteil
- 22
- Kupplungsteil
- 23
- Oberseite
- 24
- Unterseite
- 25
- Zapfen
- 26
- Verankerungsverdickung
- 27
- Drehachse
- 28
- Verankerungszylinder
- 29
- Schlitz
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Kupplung
- 32
- Kupplungsteil
- 33
- Kupplungsteil
- 34
- Aufnahmebohrung
- 35
- Schieber
- 36
- Führungsbohrung
- 37
- Ende
- 38
- Hebel
- 39
- Ende
- 40
- Vorsprung
- 41
- Welle
- 42
- Mittelachse
1. Verfahren zum Umrüsten einer einen Pressstempel (13) mit einer Matrize (17) aufweisenden
Schneidvorrichtung zum vorzugsweise dreiseitigen Beschneiden eines Blattstapels, wobei
die Matrize (17) des Pressstempels (13) gewechselt wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine mindestens eine lösbare, formschlüssige Kupplung (20, 31) die Matrize
(17) am Pressstempel (13) positionsgenau befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (17) von der mindestens einen Kupplung (20, 31) unter dem Pressstempel
(13) ausgerichtet wird, vorzugsweise das Ausrichten der Matrize (17) unter dem Pressstempel
(13) mit mehreren Kupplungen (20, 31) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (17) mit einer Matrizenplatte (18) an eine Formatplatte (16) des Pressstempels
(13) angekuppelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Kupplungen (20, 31) gemeinsam betätigt werden, vorzugsweise sowohl zum Ankuppeln
als auch zum Abkuppeln der Matrizenplatte (18) der Matrize (17) an bzw. von der Formatplatte
(16).
5. Schneidvorrichtung zum vorzugsweise dreiseitigen Beschneiden eines Blattstapels mit
einem Pressstempel (13) und einer Schneidplatte (12), wobei der Pressstempel (13)
eine Formatplatte (16) und eine lösbar mit der Formatplatte (16) befestigte Matrize
(17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine lösbare, formschlüssige Kupplung (20, 31) vorgesehen ist, womit die
Matrize (17) positionsgenau mit der Formatplatte (16) verbindbar ist.
6. Schneidvorrichtung insbesondere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (17) einen Matrizenkörper (19) und eine damit vorzugsweise durch Kleben
verbundene Matrizenplatte (18) aufweist und die Matrize (17) mittels ihrer Matrizenplatte
(18) durch mindestens eine lösbare, formschlüssige Kupplung (20, 31) mit der Formatplatte
(16) verbindbar ist.
7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (17), vorzugsweise ihre Matrizenplatte (18), durch mehrere Kupplungen
(20, 31) formschlüssig und lösbar positionsgenau mit der Formatplatte (16) verbindbar
ist.
8. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der vorzugsweise gleichen Kupplungen (20, 31) zwei korrespondierende Kupplungsteile
(21, 22, 32, 33) aufweist, wobei ein Kupplungsteil (21, 32) jeder Kupplung (20, 31)
mit der Matrize (17), insbesondere ihrer Matrizenplatte (18), und das andere Kupplungsteil
(22, 33) jeder Kupplung (20, 31) mit der Formatplatte (16) verbunden ist.
9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kupplungsteil (21, 22, 32, 33) jeder Kupplung (20, 31) relativ zum anderen Kupplungsteil
(21, 22, 32, 33) jeder Kupplung (20, 31) bewegbar ist.
10. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglichen Kupplungsteile (22, 33) aller Kupplungen (20, 31) der Formatplatte
(16) zugeordnet sind und/oder die unbeweglichen Kupplungsteile (21, 32) aller Kupplungen
(20, 31) fest mit der Matrizenplatte (18) verbunden sind.
11. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglichen Kupplungsteile (22, 33) aller Kupplungen (20, 31) gemeinsam betätigbar
sind.
12. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrizenplatte (18) mit dem Matrizenkörper (19) verklebt ist.
13. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrizenplatte (18) aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl, Aluminium oder Kunststoff
gebildet ist.
14. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Matrizenkörper (19) verbundene Fläche der Matrizenplatte (18) eine glatte
Oberfläche aufweist, vorzugsweise eine polierte, insbesondere hochglanzpolierte, Oberfläche.