[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Verbindungsleitung zum elektrisch
leitenden Verbinden von zwei Kontaktstellen, deren Lage zueinander veränderbar ist,
welche aus mindestens drei isolierte Leiter aufweisende Adern besteht.
[0002] Derartige Verbindungsleitungen sind als Rundleitungen und als Flachleitungen mit
einer beliebigen Anzahl von Adern seit Jahren bekannt und weltweit im Einsatz. Sie
werden in bekannter Technik in großen Längen hergestellt und in der Regel zunächst
auf Spulen aufgewickelt. Für die elektrische Verbindung von zwei Kontaktstellen werden
Verbindungsleitungen in einer dem Abstand der Kontaktstellen voneinander entsprechenden
Länge von der sehr langen Leitung abgetrennt und an ihren Enden so bearbeitet, daß
sie elektrisch leitend mit den elektrischen Kontakten der Kontaktstellen verbunden
werden können. Die Anzahl der Adern, welche die Verbindungsleitungen haben, richtet
sich nach der Anzahl der in den Kontaktstellen vorhandenen elektrischen Kontakte.
Aus der
DE 19 62 536 C3 ist auch eine als Wendel ausgeführte elektrische Leitung bekannt, die dann eingesetzt
werden kann, wenn eine der zu verbindenden Kontaktstellen vorübergehend ohne Unterbrechung
der elektrischen Verbindung über eine größere Strecke von der anderen Kontaktstelle
entfernt wird. Eine solche Verbindungsleitung wird beispielsweise zur Verbindung des
Hörers mit dem Basisapparat eines Telefons eingesetzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Verbindungsleitung
so zu gestalten, daß sie wegmäßig begrenzten Änderungen der relativen Lage von zwei
Kontaktstellen ohne Zerstörung folgen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Adern eine größere
Länge als die im Ruhezustand befindliche Verbindungsleitung haben und im Verlauf derselben
miteinander verbunden sind.
[0005] In dieser Verbindungsleitung haben die Adern einen ungeradlinigen Verlauf, so daß
sie in gestrecktem Zustand länger als die im Ruhezustand befindliche Verbindungsleitung
sind. Dadurch kann die Verbindungsleitung beispielsweise einer begrenzten Vergrößerung
des Abstandes zwischen den beiden Kontaktstellen zerstörungsfrei folgen. Das gilt
auch, wenn eine der Kontaktstellen relativ zu der anderen gedreht wird, wobei die
Verbindungsleitung tordiert wird. In beiden Fällen findet nur eine reversible Streckung
der Adern statt.
[0006] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
[0007] Fig. 1 in schematischer Darstellung zwei durch eine elektrische Verbindungsleitung
verbundene elektrische Kontaktstellen.
Fig. 2, 3 und 4 drei unterschiedliche Ausführungsformen der Verbindungsleitung nach
der Erfindung, ebenfalls in schematischer Darstellung.
[0008] Eine Verbindungsleitung nach der Erfindung ist beispielsweise für den Einsatz in
Kraftfahrzeugen verwendbar. Sie kann beispielsweise zur Verbindung von Kontaktstellen
am Lenkrad eines Kraftfahrzeugs mit am anderen Ende der Lenksäule befindlichen Kontaktstellen
in einer hohlen Lenksäule angebracht sein. Die Verbindungsleitung kann dabei beispielsweise
für den Auslösemechanismus eines Airbags oder als Verbindung zu den Elementen einer
elektrischen Servolenkung eingesetzt werden. Sie kann auch als bewegliche Verbindungsleitung
für elektrisch zu betätigende Dachfenster oder Schiebtüren von Kraftfahrzeugen verwendet
werden. In allen Einsatzfällen muß die Verbindungsleitung eine Zugbelastung und/oder
eine Torsionsbelastung unbeschadet aushalten können.
[0009] In Fig. 1 sind zwei elektrische Kontaktstellen 1 und 2 in Form von rechteckigen Kästchen
dargestellt, die durch eine elektrische Verbindungsleitung 3 miteinander verbunden
sind. Die Kontaktstelle 1 soll beispielsweise feststehend sein, während die Kontaktstelle
2 im dargestellten Ausführungsbeispiel relativ zur Kontaktstelle 1 verschiebbar sein
soll. Das ist durch den Doppelpfeil 4 angedeutet. Die Verbindungsleitung 3 soll der
Bewegung der Kontaktstelle 2 zerstörungsfrei und ohne Unterbrechung der elektrischen
Verbindung folgen können. Das wird dadurch erreicht, daß die Adern ungeradlinig verlaufen
und damit im gestreckten Zustand eine größere Länge als die Verbindungsleitung 3 insgesamt
haben.
[0010] Eine derartige, bei Zugbeanspruchung verlängerbare Verbindungsleitung 2 ist beispielsweise
in Fig. 2 dargestellt. Sie hat sechs Adern 5, die miteinander verflochten bzw. verknüpft
und dadurch im Verlauf der Verbindungsleitung 3 beweglich miteinander verbunden sind.
Sie werden bei einer Zugbelastung und auch bei einer Torsionsbelastung der Verbindungsleitung
3 gestreckt, mit einer vom jeweiligen Aufbau der Verbindungsleitung abhängigen Verlängerung
von beispielsweise 3 % bis 20 %. Dieser Längenänderung können die Adern 5 zerstörungsfrei
folgen. Das Geflecht der Verbindungsleitung 3 wird dabei lediglich etwas zusammengezogen.
Diese Bewegung ist reversibel, da die Adern 5 bei Fortfall der Zug- bzw. Torsionsbelastung
wieder in ihre der Ruhestellung der Verbindungsleitung 3 entsprechende Ausgangsposition
zurückgehen.
[0011] Insbesondere bei längeren Verbindungsleitungen 3 können dieselben entsprechend der
Darstellung in Fig. 3 auch mit einem Zugband 6 ausgerüstet sein, mittels dessen sie
leichter in ihre kürzere Ruhestellung zurückgebracht werden können, wenn eine zu ihrer
Verlängerung führende Zug- bzw. Torsionsbelastung aufgehoben wird. Das kann beispielsweise
bei einer Reparatur an der Lenksäule eines Kraftfahrzeugs der Fall sein, wenn das
Lenkrad ohne Lösung der elektrischen Verbindung von der Lenksäule abgehoben und abschließend
wieder auf dieselbe aufgesetzt wird. Das Zugband 6 kann aus einem zwar zugfesten aber
trotzdem dehnbaren Material bestehen. Es kann aber auch an einem Ende federbelastet
und über mindestens eine Umlenkrolle geführt sein.
[0012] Die gleiche Wirkungsweise gilt für die Ausführungsform der Verbindungsleitung 3 nach
Fig. 4. Hier haben die Adern 5 einen wellenförmigen Verlauf. Sie sind durch Verbindungselemente
7 verbunden, welche in axialen Abständen angebracht sind und die Adern 5 jeweils beweglich
zusammenhalten.
[0013] Die Leiter der Adern 5 sind mit Vorteil als gut biegbare Litzenleiter ausgeführt,
welche aus einer großen Anzahl von miteinander verseilten oder verwürgten Drähten
aus elektrisch gut leitendem Material bestehen, wie insbesondere Kupfer oder Aluminium
bzw. eine Aluminiumlegierung. Die die Leiter umgebende Isolierung kann mit Vorteil
aus Polyethylen bestehen. Die Adern 5 sind in den Fig. 2 und 3 abgeknickt dargestellt,
um ihre Verflechtung bzw. Verknüpfung leichter verständlich zu zeigen. In praktischer
Ausführung treten derartige Knickstellen nicht auf.
[0014] In den Fig. 2 bis 4 ist die Verbindungsleitung 3 als flache, zweidimensionale Leitung
dargestellt. Sie kann im Einsatzfall auch um ihre Längsachse gebogen, als quasi rundes
Gebilde verwendet werden. Es ist auch möglich, die Verbindungsleitung beispielsweise
durch Rundflechten von vornherein als dreidimensionale Leitung herzustellen.
1. Elektrische Verbindungsleitung zum elektrisch leitenden Verbinden von zwei Kontaktstellen,
deren Lage zueinander veränderbar ist, welche aus mindestens drei isolierte Leiter
aufweisende Adern besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (5) eine größere Länge als die im Ruhezustand befindliche Verbindungsleitung
(3) haben und im Verlauf derselben miteinander verbunden sind.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (5) miteinander verflochten sind.
3. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (5) wellenförmig verlaufen und in axialen Abständen miteinander verbunden
sind.
4. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (5) zu einer dreidimensionalen Form der Verbindungsleitung (3) miteinander
verbunden sind.
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