[0001] Die Erfindung betrifft eine Handhabungs- und/oder Packmaschine zur Handhabung von
Verpackungsgütern und ein entsprechendes Verfahren zu deren Steuerung.
[0002] Zur Handhabung und Verpackung von Gebinden und Verpackungsgütern können teil- oder
vollautomatische Handhabungssysteme dienen, die je nach Gebindegröße mit spezifischen
Formatteilen versehen sind. Auf diese Weise können je nach Maschinenausrüstung unterschiedliche
Gebindegrößen verarbeitet werden. Diese Gebinde können bspw. durch bekannte Getränkekästen
mit einer Mehrzahl von darin angeordneten Flaschen oder durch Gebinde von mit Folie
zusammengehaltenen Flaschen oder dergleichen gebildet sein.
[0003] Bei bekannten Handhabungssystemen erfolgt ein Wechsel von Formatteilen durch teilautomatische
Koppelung der Behälterspezifischen Formatteile und durch anschließendes Überführen
und Einlagerung in Magazinen. Dabei werden mit Hilfe eines Greiferkopfträgers der
Maschine alle Formatteile positioniert und manuell miteinander gekoppelt. Anschließend
wird die komplette Formatteileeinheit mit Hilfe des Greiferkopfträgers der Maschine
vor einem freien Regalmagazinplatz positioniert. Ein Antrieb im jeweiligen Magazinplatz
zieht die gekoppelten Formatteile ins Magazin. Das Einbringen der neuen Formatteile
in die Maschine erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0004] Bei der Aufnahme der gekoppelten Formatteile und deren anschließender Überführung
in den Magazinplatz muss der Greiferkopfträger einen relativ weiten Weg zurücklegen.
Aus diesem Grund und aufgrund des außermittigen Schwerpunktes der gekoppelten Formatteile
treten Torsionskräfte auf, die zu einer erheblichen Belastung des Greiferkopfträgers
führen können. Zudem muss bei dem Formatteilewechsel das gesamte Gewicht der gekoppelten
Einheit bewegt werden, so dass insgesamt hohe Beanspruchungen der Antriebe, Lagerungen
und Führungen der Maschine auftreten.
[0005] Weiterhin ist aufgrund der notwendigen Erreichbarkeit der Magazinplätze eine relativ
hohe Maschinensäule und unter Umständen ein relativ langer Transportweg notwendig,
da alle Magazinplätze beim Formatteilewechsel mit dem Greiferkopfträger erreicht werden
müssen. Aus diesem Grund ist die Magazingröße begrenzt, da normalerweise auch die
Säulenhöhe und deren Querhub begrenzt sind, nicht zuletzt durch die zur Verfügung
stehende Einbauhöhe, bspw. in einer Maschinenhalle.
[0006] Schließlich sind manuelle Tätigkeiten beim Wechsel der Formatteile unerlässlich,
jedoch aufgrund ihrer Ansiedlung in Gefahrenbereichen ungünstig und deshalb nach Möglichkeit
zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
[0007] Aus der
DE 34 11 117 C2 ist eine Packmaschine zum Ein- und Auspacken von Behältern oder Flaschen bekannt,
die mehrere Greiferköpfe sowie jeweils einen Halterahmen für eine Gruppe von Greiferköpfen
aufweist. Weiterhin sind eine Einrichtung für die Verstellung eines Halterahmens aus
einer Lagerstellung in die Arbeitsstellung und eine Antriebseinrichtung für die Hin-
und Herbewegung des in der Arbeitsstellung befindlichen Halterahmens zwischen den
Lagen für die Aufnahme und Abgabe der Behälter vorhanden. Die lösbar an der Packmaschine
befestigten Halterahmen mit den Gruppen von Greiferköpfen sind mittels eines Fahrgestells
zu Abstellplätzen eines der Packmaschine zugeordneten, beweglichen Magazins transportierbar.
Für die vertikale Lagerung der Halterahmen mit den Gruppen von Greiferköpfen besteht
die Möglichkeit eines Paternosteraufzugs, der eine komplexe Mechanik erfordert, um
die einzelnen Magazine in die gewünschten Ablagepositionen zu befördern und umzulenken.
Zudem muss für jede Einlagerung immer die komplette Masse der eingelagerten Garnituren
bewegt werden, wodurch ein erheblicher Energieeinsatz beim Wechsel jeder einzelnen
Garnitur erforderlich ist.
[0008] Die
DE 37 32 283 C1 offenbart eine Vorrichtung zum Ein- und Auspacken von gebindeweise in zugeordneten
Behältern, wie Kästen, Kartons oder dergleichen, aufnehmbaren Gegenständen, wie Flaschen,
Gläsern, Dosen etc. Die Vorrichtung umfasst einen mit Greifern versehenen, einen Packhub
ausführenden Greiferkopf, der auf einem zugeordneten Tragrahmen lösbar festlegbar
ist. Der Tragrahmen ist an einem bewegbar auf einem Ständer gelagerten, mittels wenigstens
einer Antriebseinrichtung antreibbaren Tragarm befestigt. Ein dem Tragrahmen benachbartes
Magazin weist mehrere Gefache für jeweils einen Greiferkopf auf. Das Magazin ist als
Turm mit stationär übereinander angeordneten Gefachen ausgebildet, die durch die vertikale
Bewegung des Tragrahmens anfahrbar sind, dessen maximaler, über den Packhub hinausgehender
Hub zumindest dem Abstand zwischen dem obersten und untersten Gefach entspricht. Bei
dieser Vorrichtung muss der gesamte Maschinenständer der Höhe des Magazins angepasst
sein, so dass der Maschinenständer höher ausgeführt sein muss als es für den regulären
Betrieb erforderlich wäre, was zu weiteren Nachteilen, auch hinsichtlich des für den
Ständer zur Verfügung stehenden Einbauraums führen kann.
[0009] Ein vorrangiges Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zu schaffen, die mit einfachen Bewegungsabläufen Handhabungseinrichtungen und Formatteile
in Magazine befördert und aus diesen entnimmt. Zudem soll die gesamte Vorrichtung
platzsparend ausgebildet und angeordnet sein und möglichst kurze Umstellzeiten bei
einem Produktwechsel ermöglichen.
[0010] Dieses Ziel wird bei einer Handhabungs- und/oder Packmaschine mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 dadurch erreicht, dass zwischen der Maschine und einem Magazin
für Handhabungseinrichtungen und/oder Formatteile ein Schienensystem zum schnellen
Austausch von Einheiten mit Hilfe des teil- oder vollautomatisch steuerbaren Magazins
angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Maschine dient zur Handhabung von Verpackungsgütern
und weist wenigstens eine Handhabungseinrichtung sowie dieser zugeordnete, an die
Größe der zu handhabenden Verpackungsgüter angepasste Formatteile auf. Die Handhabungseinrichtung
und die zugeordneten Formatteile sind gemeinsam auswechselbar und sind zwischen einer
Arbeitsstellung an der Maschine und einer Lagerstellung in dem Magazin bewegbar angeordnet.
Erfindungsgemäß sind die Handhabungseinrichtung und die zugeordneten Formatteile automatisch
miteinander verriegelbar. Entsprechend der vorliegenden Erfindung sind zwischen der
Maschine und dem Magazin Schienen zur annähernd horizontalen Beförderung der wenigstens
einen auswechselbaren Handhabungseinrichtung und /oder mindestens eines der Handhabungsvorrichtung
zugeordneten Formatteils angeordnet. Eine Anordnung bestehend aus einer Handhabungseinrichtung
und mindestens einem dieser zugeordneten Formatteile wird im vorliegenden Zusammenhang
auch als Garnitur bezeichnet. Diese Garnitur wird mittels des Schienensystems zwischen
der Arbeitsstellung an der Maschine und der Lagerstellung im Magazin bewegt. Das Schienensystem
kann wahlweise eine zentrale Schiene aufweisen, auf der die mit dem Magazin auszutauschenden
Teile kippsicher befördert werden können. Zweckmäßigerweise sind jedoch Schienenpaare
vorgesehen, die typischerweise geradlinig und weitgehend horizontal zwischen der Maschine
und dem Magazin angeordnet sind.
[0011] Jede sogenannte Garnitur kann durch übereinander stapelbare und/oder miteinander
verriegelbare Formatteile und einer zugehörigen Handhabungseinrichtung, beispielsweise
Greiferköpfe, gebildet werden. Die Formatteile können zudem an ihren Unterseiten Gleiteinrichtungen
oder Räder zur besseren Beförderung auf den Schienen aufweisen. Es werden vorzugsweise
mehrere Greiferköpfe für eine Garnitur verwendet. Zudem können an einem Greiferkopfträger
wahlweise auch mehrere Garnituren angebracht werden.
[0012] Diese Handhabungs- und/oder Packmaschinen können taktweise als Ein- und Auspacker
für eine Vielzahl von Verpackungsgütern arbeiten. Beim Einpacken kommen die Verpackungsgüter
auf einem Behältertisch an und werden dort in Gassen gelenkt, damit sie einen gewissen
Abstand aufweisen. Greiferköpfe, die an der Handhabungseinrichtung angebracht sind,
nehmen die Verpackungsgüter auf und setzen diese in bereitstehende Leergebinde oder
Getränkekästen ein. Die Formatteile, auch Einführrahmen genannt, dienen dazu, um die
Verpackungsgüter sicher in die Gebinde zu leiten.
[0013] Beim Auspacken stoppen die vollen Gebinde oder Getränkekästen auf einer Gebindebahn
in einer festgelegten Position. Dort entnehmen die Greiferköpfe die Verpackungsgüter
und setzen diese auf einem Ablauftisch sicher wieder ab. Eine Packkurve ergibt sich
jeweils aus dem Zusammenspiel einer Horizontal- und einer Vertikalbewegung eines Greiferkopfträgers.
Die Horizontalbewegung führt ein Maschinenausleger aus, welcher an einer Hubsäule
befestigt ist. Ein Kurbelantrieb kann bspw. für ein schonendes Anfahr- und Abbremsverhalten
sorgen. Die Vertikalbewegung erfolgt hingegen am Greiferkopfträger, der wiederum am
Maschinenausleger angebracht ist. Diese Bewegung kann über ein Hubwerk mit auf geeignete
Weise geregelten Motoren erfolgen. Für die Hubsäule und für den Maschinenausleger
sind somit typischerweise jeweils getrennte Antriebe vorhanden. Die Packkurven lassen
sich jeweils für volle und leere Gebinde unterschiedlich Programmieren. Auf die beschriebene
Weise kann kann ein optimierter Bewegungsablauf für die Handhabungs- und/oder Packmaschine
realisiert werden. Als Antriebe für den Behältertisch und die Gebindebahn kommen bspw.
Drehstrommotoren mit Frequenzumrichtern o. dgl. in Frage.
[0014] Für einen Wechsel der Handhabungseinrichtungen bietet das Magazin Einrichtungen zur
horizontalen und/oder vertikalen Beförderung der Handhabungseinrichtungen von und
zu wenigstens zwei separaten Ablagepositionen an. Somit kann der Wechsel schnell,
sicher und bedienerfreundlich durchgeführt werden. Das Magazin ist vorzugsweise als
Regalsystem mit wenigstens zwei übereinander angeordneten Ablageebenen für die Handhabungseinrichtungen
ausgestattet, denen eine kombinierte Horizontal- und Vertikalfördereinrichtung zugeordnet
ist.
[0015] Um die Handhabungseinrichtungen an dieses Magazin übergeben zu können, weist dieses
zumindest eine, seitlich zu einer durch ein Schienensystem definierten Übergabeposition
angeordneter Ablageposition für die Handhabungseinrichtungen auf. Diese Übergabeeinheit
wird mittels einer Hubeinrichtung in Bewegung versetzt. Ein Antrieb der Hubeinrichtung
erfolgt gemeinsam durch wenigstens einen Antriebsmotor, der vorzugsweise über ein
Getriebe mit der Hubeinrichtung gekoppelt ist. Das Getriebe kann bspw. auf Stangen
oder Antriebswellen wirken, die wiederum mit einem Band, einem Antriebsriemen, einer
Kette oder einem anderen geeigneten Zugmittel in Verbindung stehen. Das Zugmittel,
bspw. das Band oder die Kette, wird durch die Bewegung der Stange bzw. der Antriebswelle
in Bewegung versetzt. Da das Zugmittel weiterhin mit der Übergabeeinheit in Wirkverbindung
steht, kann diese in gewünschter Weise nach oben und unten bewegt werden.
[0016] Die Gruppierung der Garnituren sowie deren Austausch durch die Überführung einer
zu deaktivierenden Garnitur in das Magazin und durch Überführung einer zu aktivierenden
Garnitur aus dem Magazin in die Arbeitsstellung an der Maschine sind gemäß einer weiteren
Ausführungsvariante teil- oder volllautomatisch steuerbar. Beim Wechsel können die
Verbindungen bspw. durch Roboterkupplungen gelöst werden, wobei ein Eingreifen des
Bedieners nicht erforderlich ist.
[0017] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung einer Handhabungs- und/oder Packmaschine
zur Handhabung von Verpackungsgütern, die wenigstens eine Handhabungseinrichtung sowie
dieser zugeordnete, an die Größe der zu handhabenden Verpackungsgüter angepasste Formatteile
aufweist, sind die Handhabungseinrichtung und die zugeordneten Formatteile gemeinsam
auswechselbar und zwischen einer Arbeitsstellung an der Maschine und einer Lagerstellung
in einem Magazin bewegbar. Wenigstens eine auswechselbare Handhabungseinrichtung und
wenigstens ein dieser zugeordnetes Formatteil bilden eine so genannte Garnitur, wobei
die mindestens eine Handhabungseinrichtung und das mindestens eine zugeordnete Formatteil
automatisch miteinander verriegelt und gemeinsam auf annähernd horizontal verlaufenden
Schienen zwischen der Maschine und dem Magazin befördert werden.
[0018] Die Garnituren können zwischen ihrer Arbeitsstellung an der Maschine und ihrer Lagerstellung
im Magazin ausgetauscht werden. D.h. wenn bspw. ein Wechsel der Verpackungsgüter ansteht
und die Greiferköpfe sowie die Formatteile nicht mehr für die Handhabung der Verpackungsgüter
passen, müssen diese ausgewechselt werden. Hierzu werden die Garnituren im Magazin
horizontal und/oder vertikal von und zu wenigstens zwei separaten Ablagepositionen
befördert, und die neuen Garnituren werden aus dem Magazin geholt und an die Handhabungs-/oder
Packmaschine angebracht.
[0019] Die Garnituren im Regalsystem werden im ausgebildeten Magazin mittels einer kombinierten
Horizontal- und Vertikalfördereinrichtung zwischen wenigstens zwei übereinander angeordneten
Ablageebenen befördert. Mittels einer Übergabeeinheit, die durch das Schienensystem
definiert wird, werden die Garnituren zwischen der Übergabeposition und wenigstens
einer seitlich zu dieser angeordnete Ablageposition transportiert.
[0020] Eine Garnitur wird beispielsweise durch übereinander stapelbare und/oder miteinander
verriegelbare Formatteile und zugehörige Greiferköpfe gebildet, wobei die Formatteile
an ihrer Unterseite Gleiteinrichtungen oder Räder zur Beförderung auf den Schienen
aufweisen können. Diese Einrichtung an den Formatteilen ist notwendig, da die Beförderung
mittels des Schienensystems über die Einrichtung verlaufen wird. Auch der Transport
ins Magazin zur Lagerung erfolgt somit über die Schienen.
[0021] Die Gruppierung der Garnituren sowie deren Austausch werden durch Überführung einer
zu deaktivierenden Garnitur in das Magazin und durch Überführung einer zu aktivierenden
Garnitur aus dem Magazin in die Arbeitsstellung an der Maschine automatisch gesteuert.
[0022] Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden
detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hervor,
die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen Bezug
nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche Bezugszeichen auf und werden
teilweise nicht mehrfach erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Ablauf eines Gerätewechsels einer
Handhabungs- und/oder Packmaschine von einem Produktionsort zu einer Übergabeeinheit
eines Magazins.
Fig. 2 zeigt einen schematischen Verlauf einer Lagerung und einer Übergabe von Handhabungseinrichtungen.
Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsvariante einer Handhabungs-
und/oder Packmaschine.
Fig. 4 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der Maschine gemäß Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine weitere schematische Seitenansicht der Maschine.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte schematische Verlauf eines Gerätewechsels von einem Produktionsort
zu einer Übergabeeinheit dient zur Darstellung des Systems in groben Zügen. Der mit
"Produktionsort" bezeichnete Kasten soll im Ausführungsbeispiel eine Handhabungs-
und/oder Packmaschine 10 darstellen, an der die notwendigen Einrichtungen, die zum
Aus- oder Einpacken von Verpackungsgütern notwendig sind, angebracht sind. Eine nähere
Beschreibung hierzu wird anhand der schematischen Darstellung der Fig. 3 gegeben.
Die Verpackungsgüter können bspw. Getränkeflaschen o. dgl. sein, die in herkömmliche,
stapelbare Getränkekästen einzusortieren sind.
[0024] Bei einem Produktwechsel müssen die Einrichtungen, im Folgenden Handhabungseinrichtungen
12 (vgl. Fig. 3) genannt, normalerweise ausgetauscht werden. Diese Handhabungseinrichtungen
12 werden an eine Übergabeeinheit 46 mittels eines Schienensystems 42 übergeben. Die
Übergabeeinheit 46 transportiert die Handhabungseinrichtungen 12 weiter zu möglichen
Lagerplätzen 48 (vgl. Fig. 2) eines in unmittelbarer Nähe der Maschine 10 angeordneten
Magazins 40. Auch werden aus diesem Magazin 40 die notwendigen Handhabungseinrichtungen
12 zum weiteren Betrieb geholt und an den Produktionsort geleitet und übergeben. Die
Förderung der Handhabungseinrichtungen 12 verläuft vorzugsweise über Schienen 44.
[0025] Die Fig. 2 zeigt einen schematischen Verlauf einer Lagerung und einer Übergabe von
Handhabungseinrichtungen 12 und zugeordneten Formatteilen 14 an die Lagerplätze 48
des Magazins 40. Das Magazin 40, das bspw. durch ein Hochregal gebildet sein kann,
ist durch eine Lagergasse 41 in zwei Regalreihen getrennt. In dieser Lagergasse 41
kann sich die schienengebundene Übergabeeinheit 46 in und entgegen einer Bewegungsrichtung
B bewegen, um die Handhabungseinrichtungen 12 in die Regale ein- und auszulagern.
[0026] Die Ein- und Auslagerung der Handhabungseinrichtungen 12 und zugeordneten Formatteilen
14 kann beliebig oder nach vorgegebenen Parametern erfolgen. Für die Ein- und Auslagerung
wird die Übergabeeinheit 46 über ein Führungssystem 42, welches Schienen 44 umfasst,
geführt. Dieses Schienensystem 42 ist an den Seiten des Magazins 40 angeordnet, die
die Lagergasse 41 bilden. D.h., das Schienensystem 42 verläuft von der Maschine bis
zur Lagergasse 41 und innerhalb dieser.
[0027] Die schematische Seitenansicht der Fig. 3 zeigt die Handhabungs- und/oder Packmaschine
10 für Verpackungsgüter 30. Beim Einpacken kommen die Verpackungsgüter 30 auf einem
Behälter- oder Maschinentisch 28 an und werden dort vorab in Gassen (nicht dargestellt)
gelenkt, damit sie einen gewissen Abstand bekommen und besser greifbar sind. Greiferköpfe
20 nehmen die Verpackungsgüter 30 auf und setzen sie in bereitstehende Leergebinde
oder Getränkekästen 32 ein. Die Gebinde 32 kommen über ein Transportband 36 an und
werden über dieses auch wieder abtransportiert.
[0028] Über ein Formatteil 16 werden die Verpackungsgüter 30 sicher in die Gebinde 32 geleitet.
Dieses Formatteil 16 ist allerdings nur an der Oberseite des Gebindes 32 angelehnt.
Das Formatteil 16 wird zusammen mit der Handhabungseinrichtung 12 während eines Produktwechsels
zusammengekoppelt und als eine deaktivierende Garnitur 14 in ein Magazin 40 (vgl.
Fig. 4) gebracht.
[0029] Um jedoch das Ein- oder Auspacken von Verpackungsgütern 30 zu ermöglichen, wird mit
einem Greiferkopfträger 22 eine sog. Packkurve gefahren. Diese Packkurve setzt sich
aus horizontalen und vertikalen Bewegungsabläufen zusammen. Um die Bewegungsabläufe
umsetzen und abfahren zu können, ist der Greiferkopfträger 22 an einem Maschinenausleger
24 befestigt. Über diesen Maschinenausleger 24 kann eine horizontale Bewegung auf
den Greiferkopfträger 22 übertragen werden. Diese Bewegung wird über ein horizontales
Schienensystem 34, welches im Maschinenausleger 24 vorhanden ist und an welcher der
Greiferkopfträger 22 wie eine Laufkatze befestigt ist, ermöglicht.
[0030] Die vertikale Bewegung wird über eine Hubsäule 26 ermöglicht. An dieser Hubsäule
26 ist ebenfalls ein Schienesystem 34 angebaut, an dem der Maschinenausleger 24 mit
dem integrierten Greiferkopfträger 22 nach oben und unten in vertikaler Bewegungsrichtung
V verschoben werden kann.
[0031] Die schematische Perspektivansicht der Fig. 4 zeigt eine Handhabungs- und/oder Packmaschine
10 in Wirkverbindung mit einem Magazin 40. In diesem Magazin 40 können die Garnituren
für Verpackungsgüter 30 (vgl. Fig. 3) unterschiedlicher Art gelagert werden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist unterhalb des Greiferkopfträgers 22 beispielsweise über eine
Aufhängung 18 die Handhabungseinrichtung 12 (vgl. Fig. 3) angebracht. Diese Handhabungseinrichtungen
12 können während eines Wechsels an den Greiferkopfträger 22 automatisch oder manuell
angebracht werden.
[0032] Bei einem Produktwechsel kann die gesamte Garnitur 14 ausgetauscht werden, d.h. die
Handhabungseinrichtung 12 und das Formatteil 16 können gemeinsam ausgetauscht werden.
Hierzu wird der Greiferkopfträger 22, der am Maschinenausleger 24 befestigt ist, in
die niedrigste Stellung gefahren, so dass die daran hängende Garnitur 14 auf das darunter
befindliche Formatteil 16 abgesenkt wird. Diese tiefste Stellung des Maschinenauslegers
24 wird über den Hubbereich der Hubsäule 26 erreicht. Das Formatteil 16 und die Garnitur
14 können während dieser Stellung über eine Steuerung automatisch zusammengekoppelt
werden, so dass sie zusammen eine Handhabungseinrichtung 12 bilden. Da sich das Schienensystem
unterhalb der Formatteile 16 befindet, ist jedoch eine Verriegelung der Teile miteinander
nicht zwingend erforderlich. Es kann vielmehr genügen, wenn die Garnitur 14 mit dem
Formatteil 16 unverrückbar gekoppelt ist.
[0033] Die Handhabungseinrichtungen 12 werden im deaktivierten Zustand an ein Führungssystem
42 übergeben, welches mit einer Übergabeeinheit 46 über Schienen 44 in Verbindung
steht. Bei der Übergabe der Handhabungseinrichtung 12 an die Übergabeeinheit 46 wird
eine Hubeinrichtung 50 in Bewegung gesetzt. Diese Hubeinrichtung 50 befindet sich
außerhalb am Magazin 40.
[0034] Ein Antrieb 52 treibt die Hubeinrichtung 50 über einen Motor 54 an. Dieser Motor
54 ist über eine Abtriebswelle 57 mit einem Getriebe 56 verbunden. Dieses Getriebe
56 treibt wiederum über Koppelwellen 58 ein geeignetes Zugmittel 60 an, welches außerhalb
am Magazin 40 angebracht ist. Dieses Zugmittel 60 bewegt die Übergabeeinheit 46 in
vertikaler Bewegungsrichtung nach oben und unten zu den jeweiligen Lagerplätzen oder
Regalen 48. Aus diesen Lagerplätzen 48 kann eine aktivierte Handhabungseinrichtung
12 geholt oder eine deaktivierte Handhabungseinrichtung 12 gelagert werden. Das Zugmittel
60 kann zweckmäßigerweise eine geschlossene Rollenkette o. dgl. als Antriebsübertragungsmittel
umfassen.
[0035] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Handhabungs- und/oder Packmaschine
10 entsprechend der Fig. 4. In dieser weiteren Darstellung sind die Lagerplätze 48
im Magazin 40 ersichtlich, in denen die Handhabungseinrichtungen 12 gelagert werden
können. Ebenso ist der Antrieb 52, der die Hubeinrichtung 50 antreibt, sowie das System
der Übergabeeinheit 46 dargestellt. Die Übergabeeinheit 46 wird am Förderband 60 der
Hubeinrichtung 50 über eine Befestigungseinheit 62 angebracht und ist somit nach oben
und unten in der Lagergasse 41 (vgl. Fig. 2) des Magazins 40 beweglich angeordnet.
Diese Befestigungseinheit 62 ist auch an der gegenüberliegenden Seite, an der die
Handhabungseinrichtung 12 an die Übergabeeinheit 46 übergeben wird, angebracht.
[0036] Das Magazin 40 ist nach oben oder in der Länge erweiterbar, somit könnten die Lagerplätze
48 für die Handhabungseinrichtungen 12 (vgl. Fig. 3) ohne großen Aufwand vergrößert
werden.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen
Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Handhabungs-/ Packmaschine
- 12
- Handhabungseinrichtung
- 14
- Garnitur
- 16
- Formatteil
- 18
- Aufhängung
- 20
- Greiferkopf
- 22
- Greiferkopfträger
- 24
- Maschinenausleger
- 26
- Hubsäule
- 28
- Maschinentisch
- 30
- Verpackungsgüter
- 32
- Gebinde, Getränkekästen, Kästen
- 34
- Schienensystem
- 36
- Transportband
- 40
- Magazin
- 41
- Lagergasse
- 42
- Führungs-/ Schienensystem
- 44
- Schienen
- 46
- Übergabeeinheit
- 48
- Lagerplatz, Regal, Ablageposition
- 50
- Hubeinrichtung
- 52
- Antrieb für Hubeinrichtung
- 54
- Motor
- 56
- Getriebe
- 57
- Abtriebswelle
- 58
- Koppelwellen
- 60
- Zugmittel
- 62
- Befestigungseinheit
- B
- Bewegungsrichtung
- V
- vertikale Bewegungsrichtung
1. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) zur Handhabung von Verpackungsgütern (30),
die wenigstens eine Handhabungseinrichtung (12) sowie dieser zugeordneten, an die
Größe der zu handhabenden Verpackungsgüter (30) angepasste Formatteile (16) aufweist,
wobei die Handhabungseinrichtung (12) und die zugeordneten Formatteile (16) gemeinsam
auswechselbar und zwischen einer Arbeitsstellung an der Maschine (10) und einer Lagerstellung
in einem Magazin (40) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungseinrichtung (12) und die zugeordneten Formatteile (16) automatisch
miteinander verriegelbar sind und zwischen der Maschine (10) und dem Magazin (40)
Schienen (44) zur annähernd horizontalen Beförderung der wenigstens einen, auswechselbaren
Handhabungseinrichtung (12) und mindestens eines dieser zugeordneten Formatteils (16)
zwischen der Arbeitsstellung und der Lagerstellung angeordnet sind.
2. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) nach Anspruch 1, wobei das mindestens eine
Formatteil (16) an seiner Unterseite Gleiteinrichtungen oder Räder zur Beförderung
auf den Schienen (44) aufweist.
3. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Magazin
(40) Einrichtungen zur horizontalen und/oder vertikalen Beförderung der Handhabungseinrichtung
(12) und/oder der von und zu wenigstens zwei separaten Ablagepositionen (48) aufweist.
4. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei
das Magazin (40) als Regalsystem mit wenigstens zwei übereinander angeordneten Ablageebenen
für die Handhabungseinrichtung (12) und die zugehörigen Formatteile (16) ausgebildet
ist, denen eine kombinierte Horizontal- und Vertikalfördereinrichtung zugeordnet ist.
5. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei
das Magazin (40) zumindest eine, seitlich zu einer durch das Schienensystem (42) definierten
Übergabeposition angeordnete Ablageposition (48) für die Handhabungseinrichtung (12)
und/oder der zugehörigen Formatteile (16) aufweist.
6. Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei
die Gruppierung der Garnituren (14) bestehend aus wenigstens einer auswechselbaren
Handhabungseinrichtung (12) und mindestens einem der Handhabungseinrichtung (12) zugeordneten
Formatteil (16) sowie deren Austausch durch Überführung einer zu deaktivierenden Garnitur
(14) in das Magazin (40) und durch Überführung einer zu aktivierenden Garnitur (14)
aus dem Magazin (40) in die Arbeitsstellung an der Maschine (10) automatisch steuerbar
ist.
7. Verfahren zur Steuerung einer Handhabungs- und/oder Packmaschine (10) zur Handhabung
von Verpackungsgütern (30), die wenigstens eine Handhabungseinrichtung (12) sowie
dieser zugeordneten, an die Größe der zu handhabenden Verpackungsgüter (30) angepasste
Formatteile (16) aufweist, wobei die Handhabungseinrichtung (12) und die zugeordneten
Formatteile (16) gemeinsam auswechselbar und zwischen einer Arbeitsstellung an der
Maschine (10) und einer Lagerstellung in einem Magazin (40) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine auswechselbare Handhabungseinrichtung (12) und mindestens ein
der Handhabungseinrichtung (12) zugeordnetes Formatteil (16) eine Garnitur (14) bilden,
wobei die Handhabungseinrichtung (12) und das mindestens eine zugeordnete Formatteil
(16) automatisch miteinander verriegelt und gemeinsam auf annähernd horizontal verlaufenden
Schienen (44) zwischen der Maschine (10) und dem Magazin (40) befördert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Garnituren (14) zwischen ihrer Arbeitsstellung
an der Maschine (10) und ihrer Lagerstellung im Magazin (40) ausgetauscht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Garnituren (14) im Magazin (40) horizontal
und/oder vertikal von und zu wenigstens zwei separaten Ablagepositionen (48) befördert
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Garnituren (14) im als Regalsystem
ausgebildeten Magazin (40) mittels einer kombinierten Horizontal- und Vertikalfördereinrichtung
zwischen wenigstens zwei übereinander angeordneten Ablageebenen befördert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Garnituren (14) im Magazin
(40) zwischen einer durch das Schienensystem (42) definierten Übergabeposition und
wenigstens einer seitlich zu dieser angeordnete Ablageposition (48) befördert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei die Formatteile (16) an ihrer Unterseite
Gleiteinrichtungen oder Räder zur Beförderung auf den Schienen (44) aufweisen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei die Gruppierung der Garnituren
(14) sowie deren Austausch durch Überführung einer zu deaktivierenden Garnitur (14)
in das Magazin (40) und durch Überführung einer zu aktivierenden Garnitur (14) aus
dem Magazin (40) in die Arbeitsstellung an der Maschine (10) automatisch gesteuert
wird.