[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserklosett, üblicherweise aus Keramik oder Porzellan.
[0002] Moderne Wasserklosetts, im Folgenden WC genannt, weisen anders als früher einen im
Wesentlichen mittig positionierten Siphon auf, der allseits von schräg zueinander
laufenden Wänden begrenzt ist. Nach Benutzung des WCs werden im Rahmen eines Spülgangs
die im WC befindlichen Fäkalien oder Urin über den Siphon ausgespült. Hierzu wird
eine hinreichende Wassermenge aus einem Spülbehälter oder einer Spülleitung in den
inneren Schüsselbereich des WCs eingespült, worüber die Fäkalien und der Urin ausgeschwemmt
werden. Bei der Benutzung des WCs, üblicherweise sitzend, kann es dazu kommen, dass
das abgegebene Exkrement zuerst auf eine freiliegende Nutzoberfläche einer siphonnahen
Wand auftrifft, bevor es weiter in den Siphon und das dort anstehende Wasservolumen
fällt. Je nach Konsistenz des Exkrements kann es zu Anhaftungen an der Nutzoberfläche
der Wandung kommen. Die Wandung selbst ist, vor allem wenn das WC längere Zeit nicht
benutzt wurde, trocken, allerhöchstens jedoch mit etwas Wasser von einem vorhergehenden
Spülgang benetzt. Wird nun gespült, so kann das hereinströmende Wasser mitunter die
Anhaftungen nicht abspülen, das heißt, dass auch trotz mehrmaligen Spülens Fäkalien
an der WC-Wand haften bleiben, die dann mit einer WC-Bürste zu entfernen sind. Dies
ist einerseits unansehnlich und unangenehm, darüber hinaus ist das mehrfache Spülen
mit einem erhöhten Wasserverbrauch verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Wasserklosett anzugeben, das
demgegenüber verbessert ist und bei dem dererlei Anhaftungen weitestgehend vermieden
werden können.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist ein Wasserklosett vorgesehen, umfassend wenigstens
eine Aufbringeinrichtung zum Aufbringen eines fluiden Gleit- oder Trennmittels aus
einem klosettseitig vorgesehenen Mittelreservoir auf wenigstens einen Abschnitt der
oberhalb einer bei Benutzung in einem Siphon des Wasserklosetts stehenden Wasserlinie
freiliegenden Nutzoberfläche des Wasserklosetts.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Wasserklosett wird zumindest ein Abschnitt der Nutzoberfläche
der WC-Wand, auf welchen Abschnitt bei Benutzung üblicherweise das Exkrement fallen
kann, über eine Aufbringeinrichtung mit einem fluiden Gleit- oder Trennmittel belegt,
das eine Gleit- oder Trennschicht auf der Wandoberfläche bildet, die dergestalt ist
bzw. wirkt, dass das auftreffende Exkrement an der Wandfläche weitestgehend oder vollständig
ohne Anhaftung abgleitet. Diese Gleit- oder Trennschicht, die je nach verwendetem
Gleit- oder Trennmittel auch sehr dünn sein kann, deckt die Wandfläche ab, das heißt,
die Wandfläche selbst wird nicht unmittelbar beaufschlagt, sondern die Gleit- oder
Trennschicht, die letztlich wie eine separate Gleit- oder Trennfläche wirkt und ein
anhaftungsfreies Abgleiten ermöglicht. Wird nun vor der Benutzung des WCs diese Gleit-
oder Trennschicht aufgebracht, so kann mit besonderem Vorteil eine derartige Verschmutzung
vermieden werden. Die Wand bleibt sauber, Urin und Exkremente können mit einem einzigen
Spülgang ausgeschwemmt werden, so dass der Wasserverbrauch gegenüber bekannten WCs
deutlich reduziert werden kann, auch ist eine Benutzung einer Toilettenbürste nicht
mehr erforderlich.
[0006] Zum Aufbringen des Gleit- oder Trennmittels umfasst die Aufbringeinrichtung zweckmäßigerweise
wenigstens eine Düse, die über eine Zufuhrleitung mit dem Mittelreservoir verbunden
ist, über welche Düse das Gleit- oder Trennmittel auf die Nutzfläche sprüh- oder spritzbar
ist. Das Mittelreservoir, das über eine entsprechende Pumpe verfügt oder dem eine
solche zugeordnet ist, dient als Gleit- oder Trennmittelspeicher, aus dem bei Bedarf
über die Pumpe das Mittel zu der Düse gepumpt wird, über die je nach Düsenausgestaltung
das fluide Mittel mehr oder weniger großflächig auf den zu belegenden Wandabschnitt
gesprüht oder gespritzt wird. Selbstverständlich ist es auch denkbar, nicht nur eine
Düse, sondern mehrere Düsen, beispielsweise in einer Düsengruppe, am entsprechenden
Wandbereich vorzusehen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung ist es auch denkbar, zwei Düsen oder Düsengruppen vorzusehen,
von denen sich eine in einem Bereich vor dem Siphon und die andere in einem Bereich
hinter dem Siphon befindet, wobei die Angaben "vor" und "hinter" dem Siphon sich auf
die WC-Vorderseite (= vor dem Siphon) und die WC-Rückseite (= hinter dem Siphon) beziehen.
Selbstverständlich können die Düsen oder Düsengruppen derart ausgelegt bzw. angeordnet
sein, dass auch die Seitenwände des üblicherweise quasi schalenförmig in den Siphon
laufenden Wandbereichs belegt werden. Die Zerstäubung kann dabei entweder mit Luft
oder luftlos erfolgen, je nach verwendetem fluiden Gleit- oder Trennmittel.
[0008] Wie bereits beschrieben, umfasst das Mittelreservoir zweckmäßigerweise eine Fördereinrichtung,
die entweder im Reservoir, das als geeigneter Behälter ausgebildet ist, der ohne weiteres
mit neuem Gleit- oder Trennmittel nachgefüllt werden kann, angeordnet sein kann, die
aber auch extern dazu vorgesehen sein kann. Diese Fördereinrichtung dient entweder
der unmittelbaren Förderung des Gleit- oder Trennmittels selbst oder eines Gemischs
aus dem Gleit- oder Trennmittel und Luft, oder nur von Luft im Falle der Zerstäubung
des Gleit- oder Trennmittels. Bei der Fördereinrichtung kann es sich z.B. um eine
Pumpe handeln. Das Mittelreservoir sowie die Fördereinrichtung, z.B. die Pumpe, ist
zweckmäßigerweise in einem von vorne und der Seite nicht einsehbaren Bereich des WCs
integriert, beispielsweise in einem Bereich vor dem Siphon zwischen einer vorderen
Abschluss- oder Sichtwand des WCs und der vorderen Siphonwand, wo sich ein hinreichender
Aufnahmeraum ausbilden lässt. Selbstverständlich ist eine entsprechende Zugangsöffnung
vorzusehen, über die der Anwender in diesen Bereich gelangen kann, um das Mittelreservoir
aufzufüllen oder auszutauschen respektive gegebenenfalls im Rahmen von Wartungsarbeiten
die Fördereinrichtung, z.B. die Pumpe zu erneuern oder die Zuleitungen zu ersetzen
etc.
[0009] Wie bereits beschrieben, wird beim erfindungsgemäßen Wasserklosett das Gleit- oder
Trennmitte vor der eigentlichen WC-Benutzung aufgebracht. Je nach den Eigenschaften
des Gleit- oder Trennmittels, wie lange dies also seine Gleit- oder Trenneigenschaften
ausüben kann, kann dieser Aufbringzeitpunkt auch lange vor einer nachfolgenden Benutzung
liegen. Denkbar ist es beispielsweise unmittelbar nach einer erfolgten Spülung automatisch
das Gleit- oder Trennmittel aufzubringen, mithin also zu einem Zeitpunkt, zu dem eine
nachfolgende Benutzung noch nicht ersichtlich ist. Die Aufbringeinrichtung umfasst
in diesem Fall eine entsprechende Steuerungseinrichtung, die beispielsweise einen
vorgenommenen Spülvorgang erfasst und nach Abschluss desselben, gegebenenfalls nach
einer vorgegebenen Wartezeit, automatisch das Aufbringen des Gleit- oder Trennmittels
veranlasst.
[0010] Alternativ hierzu ist es auch möglich, das Gleit- oder Trennmittel erst unmittelbar
vor einer beabsichtigten Benutzung aufzubringen. Dies kann auf zweierlei Arten erfolgen,
zum einen manuell durch den Benutzer initiiert, zum anderen auch automatisch. Eine
benutzerinitiierte Mittelaufbringung kann beispielsweise derart erfolgen, dass eine
Bedieneinrichtung, beispielsweise eine geeignete Taste oder dergleichen, im Bereich
des Wasserklosetts, beispielsweise an einem Seitenbereich oder im Bereich eines Spülkastens
oder dergleichen, vorgesehen ist, bei deren Betätigung das Gleit- oder Trennmittel
aufgebracht wird. Über diese Taste oder dergleichen wird die Steuerungseinrichtung
respektive die Pumpensteuerung betätigt, das Gleit- oder Trennmittel wird unmittelbar
vor der beabsichtigten Benutzung aufgebracht. Alternativ zur benutzerinitiierten Mittelaufbringung
ist es auch denkbar, dies automatisch vorzunehmen, wozu das Gleit- oder Trennmittel
über eine Steuerungseinrichtung gesteuert automatisch in einem definierten Zyklus
aufgebracht wird, beispielsweise alle 5, alle 10 oder alle 15 Minuten, oder in längeren
Intervallen, gegebenenfalls abhängig vom verwendeten Mittel. Die Zykluszeit kann vom
Benutzer gegebenenfalls auch gewählt werden. Denkbar ist es aber auch, eine beabsichtigte
Benutzung sensorisch zu erfassen, wenn sich also eine Person dem WC nähert. Beispielsweise
kann klosettseitig ein Näherungssensor oder ein Sitzsensor vorgesehen sein, der automatisch
erfasst, wenn sich eine Person dem WC nähert respektive Platz nimmt, woraufhin automatisch
die Steuerungseinrichtung respektive Pumpensteuerung betätigt wird und das Gleit-
oder Trennmittel aufgebracht wird. Selbstverständlich ist es möglich, eine zyklische
automatische Steuerung oder eine sensorische Steuerung zusammen mit einer manuellen
Bedienmöglichkeit zu kombinieren.
[0011] Das Gleit- oder Trennmittel ist besonders bevorzugt biologisch abbaubar, so dass
es zu keiner Umweltbeeinträchtigung trotz vorteilhafter Nutzung seiner Gleit- oder
Trenneigenschaften kommt. Es muss eine bessere Haftfähigkeit auf der Nutzoberfläche
besitzen als Wasser, damit es möglichst gut und lange auf der Oberfläche haftet. Wasser
ist wie bereits einleitend beschrieben nicht als Gleit- oder Trennmittel geeignet,
da es nur sehr dünnschichtig benetzt und sehr schnell abtrocknet. Es sollte ferner
möglichst lang fluid, also feucht bleiben und nicht an- oder austrocknen, damit es
seine Eigenschaften möglichst lange zur Verfügung stellt. Als mögliche verwendbare
Gleit- oder Trennmittel sind exemplarisch anzuführen:
- Tenside, Spülmittel, Seifen, Glycerin, Alkohole, die jeweils - gegebenenfalls auch
gemischt - unverdünnt oder mit Wasser verdünnt verwendet werden können, mithin also
entsprechende Wassermischungen,
- Wasser mit quellfähigem Additiv wie Methylcellulose, Carboxymethylcellulose oder Stärke,
sowie
- Öle.
[0012] Allen beschriebenen Gleit- oder Trennmitteln, sei es dass sie unverdünnt oder verdünnt
zum Einsatz kommen, ist zu Eigen, dass sie einen für längere Zeit hinreichend fluiden
respektive viskosen Gleit- oder Trennschichtfilm ausbilden können, der die Anhaftung
verhindert. Die Haftfähigkeit der beschriebenen Gleit- oder Trennmittel auf dem keramischen
Untergrund ist infolge Adhäsion oder verglichen mit Wasser deutlich höherer Viskosität
sehr gut, so dass auch bei relativ langer Zeit zwischen dem Aufbringen des Mittels
und der WC-Benutzung das Vorhandensein des Gleit- oder Trennfilms sichergestellt ist.
[0013] Neben dem Wasserklosett selbst betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum Betrieb
eines Wasserklosetts der beschriebenen Art, das sich dadurch auszeichnet, dass vor
einer erfolgenden Benutzung des Wasserklosetts über eine Aufbringeinrichtung ein fluides
Gleit- oder Trennmittel aus einem Mittelreservoir auf wenigstens einen oberhalb einer
bei Benutzung in einem Siphon des Wasserklosetts stehenden Wasserlinie freiliegenden
Abschnitt der Nutzoberfläche des Wasserklosetts aufgebracht wird. Dies kann über eine
oder mehrere Düsen, die das fluide Gleit- oder Trennmittel aufspülen oder aufspritzen,
erfolgen.
[0014] Das Gleit- oder Trennmittel wird bei Betätigung einer klosettseitig vorgesehenen
Bedieneinrichtung aufgebracht, beispielsweise bei Betätigung einer Taste oder dergleichen.
Alternativ ist es denkbar, dass das Gleitmittel oder Trennmitte über eine Steuerungseinrichtung
gesteuert automatisch in einem definierten Zyklus oder bei vorzugsweise sensorisch
erfasster Benutzung des Wasserklosetts aufgebracht wird. Der Begriff "Benutzung" des
Wasserklosetts umfasst in diesem Zusammenhang zum einen eine erfolgte Benutzung, wenn
also das Gleit- oder Trennmittel quasi unmittelbar nach einem Spülvorgang nach erfolgter
Benutzung aufgebracht wird. Er umfasst gleichermaßen die sensorische Erfassung einer
Annäherung einer Person an das Wasserklosett oder das Platznehmen einer Person, wenn
also unmittelbar eine Benutzung erfolgt respektive bevorsteht.
[0015] Als Gleit- oder Trennmittel wird vorzugsweise ein biologisch abbaubares Mittel verwendet,
das eine bessere Haftfähigkeit auf der Nutzoberfläche als Wasser aufweist, resultierend
aus seinen adhäsiven Eigenschaften oder seiner hinreichend hohen Viskosität, die deutlich
höher als die von Wasser ist und beispielsweise bis zu ca. 500 mPas betragen kann.
[0016] Das Gleit- oder Trennmittel ist (exemplarisch, jedoch nicht beschränkend) gewählt
aus:
- Tensiden, Spülmitteln, Seifen, Glycerin, Alkoholen, jeweils unverdünnt oder mit Wasser
verdünnt,
- Wasser mit quellfähigem Additiv wie Methylcellulose, Carboxymethylcellulose oder Stärke,
- Öle.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung.
[0018] In dieser ist ein erfindungsgemäßes WC 1 gezeigt, bestehend aus einem Keramik- oder
Porzellankörper 2, an dem ein Siphon 3 ausgebildet ist, in dem im Betrieb eine gewisse
Wassermenge 4 bis zu einer Wasserlinie 5 ansteht. Oberhalb der Wasserlinie 5 sind
freiliegende Wandabschnitte 6, 7, die selbstverständlich quasi zylindrisch oberhalb
des Siphons in an sich bekannter Weise verlaufen, wie auch im vorderen Bereich eine
Wandfläche 8 freiliegt. Um zu verhindern, dass es insbesondere im Bereich der Wandfläche
6 zur Anhaftung von Fäkalien kommt, aber auch zur Sicherstellung eines vollständigen
Abflusses von Urin und dergleichen von den Wandflächen 7, 8 ist erfindungsgemäß eine
Aufbringeinrichtung 9 vorgesehen, über die ein fluides Gleit- oder Trennmittel auf
diese Wandflächen oder Nutzoberflächen gebracht werden kann. Diese Aufbringeinrichtung
9 umfasst zum einen ein Mittelreservoir 10, in dem ein Gleit- oder Trennmittel 11,
beispielsweise mit Tensiden versetztes Wasser, Spülmittel (verdünnt oder unverdünnt),
Seifenlauge, Glycerin oder dergleichen aufgenommen ist. Vorgesehen ist ferner eine
Fördereinrichtung in Form einer Pumpe 12, die über eine entsprechende Steuerungseinrichtung
13 verfügt. Die Fördereinrichtung dient entweder der Förderung des reinen Gleit- oder
Trennmittels oder aber eines Gemischs aus Gleit- oder Trennmittel und Luft, oder nur
von Luft, wenn das Gleit- oder Trennmittel zerstäubt ausgebracht werden soll. Über
Zufuhrleitungen 14, 15 steht das Mittelreservoir 10 mit Düsen 16, 17 in Verbindung,
die im Bereich der Wände 6 und 8 bzw. der entsprechenden Wandabschnitte positioniert
sind. Es kann sich dabei um Einzeldüsen handeln, aber auch um mehrere Düsengruppen.
Wie durch die Pfeile dargestellt ist, ist es nun möglich, über diese Düsen das Gleit-
oder Trennmittel 11 auf die Wandflächen 6, 7 und 8 zu sprühen, diese also mit dem
fluiden Gleit- oder Trennmittel zu belegen, so dass sich auf den entsprechenden benetzten
Flächen eine Gleit- oder Trennmittelschicht ausbildet. Diese verhindert ein Anhaften
auffallenden Exkrements respektive von Urin, so dass sich kein Urinstein bildet. Es
ist auch möglich, nur die Düse 14 oder nur die Düse 15 vorzusehen, je nachdem, welche
Wandflächen benetzt werden sollen.
[0019] Um den Aufbringvorgang zu steuern, mithin also um die Pumpe 12 zu steuern, kann nach
einer ersten Erfindungsalternative eine Bedieneinrichtung 18, beispielsweise eine
Taste oder ein Berührungssensor oder dergleichen, vorgesehen sein, der an einer beliebigen
Position am Wasserklosett oder in unmittelbarer Nähe des Wasserklosetts 1 positioniert
sein kann und der in der Figur nur exemplarisch neben dem Wasserklosett dargestellt
ist. Der Benutzer betätigt die Bedieneinrichtung 18 unmittelbar vor der eigentlichen
Benutzung, mit der Betätigung der Bedieneinrichtung 18 wird über die Steuerungseinrichtung
13 die Pumpe 12 angesteuert und das Gleit- oder Trennmittel aufgespritzt.
[0020] Zusätzlich oder alternativ ist es auch denkbar, beispielsweise ein Näherungssensor
19 vorzusehen, der im gezeigten Beispiel an einer Vorderwand des WCs 1 angeordnet
ist und der erfasst, wenn sich eine Person dem Wasserklosett nähert. Bei hinreichender
Näherung wird von einer Benutzungsabsicht ausgegangen, woraufhin vom Sensor 19 ein
entsprechendes Signal an die Steuerungseinrichtung 13 gegeben wird, die wiederum die
Pumpe 12 ansteuert und das Aufspritzen des Gleit- oder Trennmittels erwirkt.
[0021] Weiterhin ist exemplarisch als Alternative oder zusätzlich zum Sensor 19 ein weiterer
Sensor 20 im Bereich der oberen WC-Öffnung 21 vorgesehen. Dieser Sensor 20 erfasst,
wenn eine Person auf dem WC 1 Platz nimmt bzw. im Begriff ist, dies zu tun. Daraufhin
wird ein entsprechendes Signal vom Sensor 20 an die Steuerungseinrichtung 13 gegeben,
die ihrerseits die Pumpe 12 zum Aufbringen des Gleit- oder Trennmittels 11 ansteuert.
Selbstverständlich sind die entsprechenden Sensoren bzw. Sensorpositionen lediglich
exemplarischer Natur, die Sensoren können auch anderswo angeordnet sein.
[0022] Ersichtlich befindet sich das Mittelreservoir 10 nebst Pumpe 12 in einem Raum 22
im "Inneren" des WCs 1. Das WC 1 weist eine quasi umlaufende Sichtschutzwand 23 auf,
die sich im gezeigten Beispiel bis zum hinteren Ende des WCs 1 erstreckt. Denkbar
ist es aber auch, diese beispielsweise nur bis zum Ende 24 des Siphons zu ziehen.
In jedem Fall bildet sich über diese Wandung 23, die den Siphon allseitig umgibt,
der Aufnahmeraum 22 aus, in dem das Mittelreservoir 10 angeordnet ist. Selbstverständlich
ist eine entsprechende Zugangsöffnung vorzusehen, um im Bedarfsfall an das Mittelreservoir
zu gelangen. Diese Zugangsöffnung ist hier nicht näher dargestellt, kann aber durch
eine seitliche Verschlussplatte oder dergleichen, die eine entsprechende Öffnung in
der Wandung 23 verschließt, realisiert sein. Die Zufuhrleitungen 14, 15 sind in entsprechenden
Freiräumen im Inneren des WCs 1 verlegt, gegebenenfalls sind entsprechende Durchbrechungen
in dem Keramikkörper 2 vorzusehen.
1. Wasserklosett, umfassend wenigstens eine Aufbringeinrichtung (9) zum Aufbringen eines
fluiden Gleit- oder Trennmittels (11) aus einem klosettseitig vorgesehenen Mittelreservoir
(10) auf wenigstens einen Abschnitt (6, 7, 8) der oberhalb einer bei Benutzung in
einem Siphon (3) des Wasserklosetts (1) stehenden Wasserlinie (5) freiliegenden Nutzoberfläche
des Wasserklosetts (1).
2. Wasserklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringeinrichtung (9) wenigstens eine Düse (16, 17), die über eine Zufuhrleitung
(14, 15) mit dem Mittelreservoir (10) verbunden ist, umfasst, über die das Gleit-
oder Trennmittel auf (11) die Nutzfläche (6, 7, 8) sprüh- oder spritzbar ist.
3. Wasserklosett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Düsen (16, 17) oder Düsengruppen vorgesehen ist, von denen sich eine in einem
Bereich vor dem Siphon (3) und die andere in einem Bereich hinter dem Siphon (3) befindet.
4. Wasserklosett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelreservoir (10) eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Pumpe (12), umfasst
oder dass ihm eine solche zugeordnet ist..
5. Wasserklosett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bedieneinrichtung (18) vorgesehen ist, bei deren Betätigung das Gleit- oder
Trennmittel (11) aufgebracht wird.
6. Wasserklosett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel (11) über eine Steuerungseinrichtung (13) gesteuert automatisch
in einem definierten Zyklus oder bei vorzugsweise sensorisch (19, 20) erfasster Benutzung
des Wasserklosetts (1) aufgebracht wird.
7. Wasserklosett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel (11) biologisch abbaubar ist.
8. Wasserklosett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel (11) eine bessere Haftfähigkeit auf der Nutzoberfläche
(6, 7, 8) als Wasser besitzt.
9. Verfahren zum Betrieb eines Wasserklosetts nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor einer erfolgenden Benutzung des Wasserklosetts über eine Aufbringeinrichtung
ein fluides Gleit- oder Trennmittel aus einem Mittelreservoir auf wenigstens einen
oberhalb einer bei Benutzung in einem Siphon des Wasserklosetts stehenden Wasserlinie
freiliegenden Abschnitt der Nutzoberfläche des Wasserklosetts gebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel über wenigstens eine Düse aufgesprüht oder aufgespritzt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel bei Betätigung einer klosettseitig vorgesehenen Bedieneinrichtung
aufgebracht wird, oder dass das Gleit- oder Trennmittel über eine Steuerungseinrichtung
gesteuert automatisch in einem definierten Zyklus oder bei vorzugsweise sensorisch
erfasster Benutzung des Wasserklosetts aufgebracht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Gleit- oder Trennmittel ein biologisch abbaubares Mittel verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gleit- oder Trennmittel mit einer besseren Haftfähigkeit auf der Nutzoberfläche
als Wasser verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gleit- oder Trennmittel gewählt ist aus:
- Tensiden, Spülmitteln, Seifen, Glycerin, Alkoholen, jeweils unverdünnt oder mit
Wasser verdünnt,
- Wasser mit quellfähigem Additiv wie Methylcellulose, Carboxymethylcellulose oder
Stärke,
- Öle.