[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollladenbespannung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bzw. 5.
[0002] Rollläden, die als Sichtschutz, zur Verdunkelung von Fenstern oder zur Isolierung
der Fensterfläche eingesetzt werden, bestehen im Wesentlichen aus länglichen Flächenelementen
bzw. Lamellen, die horizontal an der Außenseite einer Fensterfläche herabgelassen
werden können. Die Lamellen sind gelenkig miteinander verbunden, so dass der Rollladen
oberhalb des Fensters auf einer Rolle aufgewickelt werden kann.
[0003] Nachteilig an derartigen Rollläden ist, dass sie im herabgelassenen Zustand optisch
unattraktiv für den im Raum befindlichen Betrachter sind.
[0004] Zur Verschönerung der Rollladeninnenseiten gibt es verschiedene Ansätze.
[0005] In der Druckschrift
DE 10 2007 007 420 B4 wird vorgeschlagen, eine selbstklebende Beschichtung bzw. Folie an der Innenseite
des Rollladens anzubringen, auf die Bilder aufgedruckt sein können.
[0006] Derartige Folien sind auf Grund von Blasen und Faltenwurf schwierig an der Rollladeninnenseite
anzubringen und weiterhin schwierig wieder zu entfernen, wenn z.B. ein anderes Motiv
gewünscht wird. Insbesondere stellt die ungleichmäßige Länge des Rollladens in senkrechter
Richtung ein Problem dar. Diese ergibt sich durch die gelenkigen Verbindungen der
Lamellen, die üblicher Weise derart ausgestaltet sind, dass beim Herablassen bzw.
beim Aufwickeln des Rollladens Schlitze zwischen den Flächenelementen auftreten. Eine
aufgeklebte Folie kann dieser Längenänderung des Rollladens nur entsprechen, wenn
sie in einzelne Bahnen geteilt wird.
[0007] Dem entsprechend schlägt die Druckschrift
DE 10 2005 044 955 B3 eine flächige Perforation der Folie vor, so dass die Folie sich bei der erstmaligen
Öffnung der Schlitze jeweils entlang der entsprechenden Perforation zerteilt.
[0008] Durch derartige Maßnahmen erhöhen sich der Fertigungsaufwand und der Aufwand beim
späteren Entfernen der Folie, wobei gleichzeitig die Attraktivität des aufgedruckten
Motivs verringert wird.
[0009] Die Druckschrift
DE 198 22 084 C1 zeigt eine einteilige Bildmotiv-Bahn für einen Rollladen. Diese Bahn wird an der
Innenseite des Rollladens aufgespannt und dabei über ihren oberen und unteren Rand
am Rollladen befestigt. Zum Längenausgleich auf Grund der Schlitze wird vorgeschlagen,
die Bahn aus elastischem Material zu fertigen und / oder elastische Bänder vorzusehen,
die am unteren Rand der Bahn angebracht sind und diese in Richtung einer unteren Lamelle
des Rollladens vorzuspannen.
[0010] Nachteilig an derartigen Rollladenbespannungen ist, dass das Motiv durch die Verlängerung
in senkrechter Richtung optisch verzogen wird. Elastische Bänder haben einen begrenzten
Dehnungsbereich und üben eine veränderliche Spannkraft auf die Bildbahn aus. Dadurch
kann die Bildbahn zu schlaff oder zu stark gespannt sein. Im ersten Fall kann die
Bildbahn wellig werden, und im zweiten Fall kann die obere Befestigung abreißen. Außerdem
haben derartige Bänder eine eingeschränkte Lebensdauer durch Ausleiern bei Dauerbelastung
und geringe Witterungebeständigkeit.
[0011] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Rollladenbespannung
zu schaffen, die die oben genannten Nachteile vermeidet.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Rollladenbespannung nach Patentanspruch 1 oder 5 gelöst.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
beschrieben.
[0014] Die erfindungsgemäße Rollladenbespannung dient zur optischen Aufwertung der Innenseite
eines Rollladens, der eine Vielzahl von Lamellen hat, und hat eine biegbare Bildfläche,
die an einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist. Dabei ist ein oberer Randabschnitt
der Bildfläche an einer oberen Lamelle befestigt. An einer unteren Lamelle oder einer
Abschlussleiste ist zumindest eine Spannvorrichtung angeordnet, die eine Spule hat,
auf der ein biegeschlaffes Zugmittel mit geringer Dehnbarkeit zumindest abschnittsweise
aufgewickelt ist. Dabei ist ein oberes Ende des Zugmittels am unteren Randabschnitt
der Bildfläche befestigt, während die Spule über eine Spiralfeder in Aufwickelrichtung
vorgespannt ist. Dadurch ist eine Rollladenbespannung mit einer Spannvorrichtung geschaffen,
die über einen vergleichsweise großen Bereich weitgehend konstante Spannkraft auf
die Bildfläche ausüben kann. Damit sind erfindungsgemäß Bildflächen trotz unterschiedlicher
Höhen mit etwa gleichmäßiger Spannkraft spannbar, ohne dass ein Anpassen bzw. Versetzen
der Spannvorrichtung(en) von der unteren Lamelle oder der Abschlussleiste zu einer
anderen Lamelle nötig ist. Somit kann die Spannvorrichtung insbesondere an der Abschlussleiste
des Rollladens verbleiben, die z. B. von einem Abschnitt des Fensterrahmens verdeckt
ist. Weiterhin hat die erfindungsgemäße Spannvorrichtung eine gegenüber dem Stand
der Technik verlängerte Lebensdauer, da eine Spiralfeder haltbarer als ein elastisches
Band ist.
[0015] Vorzugweise sind jeweils die Spule mit dem aufgewickelten Abschnitt des Zugmittels
und die Spiralfeder in einem Gehäuse der Spannvorrichtung angeordnet, das an der unteren
Lamelle oder Abschlussleiste befestigt ist. Dabei ist das Zugmittel durch eine Öffnung
des Gehäuses geführt. Dadurch sind eine einfache Lagerung der Spule und eine sichere
Aufwicklung des Zugmittels bei gleichzeitigem Schutz vor Fremdeinwirkung und Verschmutzung
gegeben.
[0016] Vorzugweise ist das Zugmittel eine Schnur, deren oberes Ende aus Gründen einer einfach
wieder lösbaren Verbindung über eine Greifklammer oder einen Haken der Spannvorrichtung
am unteren Randabschnitt der Bildfläche befestigt ist.
[0017] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
sind die Spannvorrichtungen ähnlich wie ein Skizipper oder ein Kartenjojo ausgebildet,
die bereits als Massenware auf dem Markt verfügbar und dem entsprechend kostengünstig
sind.
[0018] Eine andere Variante der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung zur optischen Aufwertung
der Innenseite eines Rollladens hat ebenfalls eine Vielzahl von Lamellen und eine
biegbaren Bildfläche, die an einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist, wobei
ein oberer Randabschnitt der Bildfläche an einer oberen Lamelle befestigt ist. Dabei
wird eine konstante Spannkraft durch eine Gewichtsleiste erreicht, die an einem unteren
Randabschnitt der Bildfläche befestigt ist. Damit sind erfindungsgemäß Bildflächen
trotz unterschiedlicher Höhen mit gleichmäßiger Spannkraft spannbar.
[0019] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Variante hat die Rollladenbespannung
seitliche ortsfeste etwa senkrechte Führungsschienen, in denen seitliche Endabschnitte
der Gewichtsleiste aufgenommen und geführt sind. Dadurch wird ein Pendeln der Bildfläche
und insbesondere der Gewichtsleiste gegen den Rollladen und gegen das Fenster verhindert.
[0020] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
ist die Bildfläche ein bedrucktes Gewebe.
[0021] Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
ist die Bildfläche eine reflektierende Projektionsfläche für einen Projektor oder
Beamer, der im Raum aufgestellt ist und ein Lichtbild an die Projektionsfläche projeziert.
[0022] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Bildfläche ein biegbares
elektronisches Display oder E-Paper, dessen Motiv durch elektrische Spannung veränderbar
ist. Bei derartigen Bildflächen ist ein Motivwechsel sehr einfach, wobei zur Anzeige
des Motivs keine Energie benötigt wird.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Variante ist die Bildfläche ein biegbares elektronisches
Display mit organischen Leuchtdioden (OLED). Diese haben ohne energieaufwändige Hintergrundbeleuchtung
einen sehr hohen Kontrast.
[0024] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der letzten Variante sind die organischen Leuchtdioden
aus Polymeren (PLED) gefertigt.
[0025] Aus Gründen einer einfachen Befestigung und hoher Flexibilität kann zwischen der
oberen Lamelle und dem oberen Randabschnitt der Bildfläche ein selbsthaltendes Band
(vorzugsweise doppelseitiges Klebeband oder Klettband) angeordnet sein.
[0026] Aus Gründen einer einfachen und dauerhaften Befestigung kann jedes Gehäuse mit zumindest
einer Schraube oder mit Klebstoff oder mit einer Magnetverbindung an der unteren Lamelle
oder der Abschlussleiste befestigt sein, oder im Sinne hoher Flexibilität kann zwischen
der unteren Lamelle oder der Abschlussleiste und dem Gehäuse ein selbsthaltendes Band
(vorzugsweise doppelseitiges Klebeband oder Klettband) angeordnet sein.
[0027] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist ein kompressibles Klebeplättchen oder ein
Klebepad ein weiteres doppelseitiges Klebeband zwischen der unteren Lamelle oder der
Abschlussleiste und jedem Gehäuse vorgesehen, um Unebenheiten der Anlageflächen auszugleichen.
[0028] Aus Gründen einer Vergleichmäßigung der Spannkraft auf die gesamte Bildfläche bzw.
auf ihren gesamten unteren Randabschnitt kann daran eine Leiste befestigt sein, die
über ihre gesamte Länge mit dem unteren Randabschnitt der Bildfläche verbunden ist.
[0029] Weiterhin kann zwischen der Bildfläche und dem Rollladen eine Wärmeisolationsschicht
angebracht sein. Dadurch kann bei niedrigen Außentemperaturen Heizenergie gespart
werden oder bei hohen Außentemperaturen die Raumtemperatur niedriger gehalten bzw.
Energie für eine Klimaanlage gespart werden.
[0030] Es wird bevorzugt, wenn das Klebeband repositionierbar ist, also abgelöst und erneut
festgeklebt werden kann.
[0031] Im Folgenden wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung detailliert
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rollladenbespannung in einer
Ansicht;
Figur 2 eine Spannvorrichtung der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung (gemäß Figur
1) in einer perspektivischen Ansicht;
Figur 3 einen Ausschnitt der Spannvorrichtung der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
(gemäß Figur 2) im Schnitt; und
Figur 4 ein Fenster mit Rollladen und mit der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
in einen seitlichen Schnitt.
[0032] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
1 in einer Ansicht. Dabei ist die Blickrichtung von einem Raum durch sein geöffnetes
Fenster auf die Rollladenbespannung 1 gerichtet. Das geöffnete Fenster hat zwei Fensterflügel
2 und einen Fensterrahmen 4.
[0033] An der Außenseite des Fensters ist ein Rollladen angeordnet, der in etwa zur Hälfte
heruntergelassen ist. Dabei ist ein oberer nicht gezeigter Abschnitt auf einer oberhalb
des Fensters angeordneten Rolle aufgerollt (vgl. Figur 4), während ein unterer Abschnitt
das Fenster etwa zur Hälfte abdeckt.
[0034] Der Rollladen besteht aus einer Vielzahl von langgestreckten Lamellen 6, deren Läge
der Breite des Fensters entspricht, während ihre Breite einige Zentimeter beträgt.
In Figur 1 ist nur die unterste Lamelle 6 dargestellt.
[0035] Unterhalb des Rollladens ist eine Abschlussleiste 8 angeordnet, deren Maße etwa denen
der Lamellen 6 entsprechen, wobei die Abschlussleiste 8 im gänzlich heruntergelassenen
Zustand des Rollladens auf einer Fensterbank (vgl. Figur 4) aufliegt.
[0036] Alle Lamellen 6 und die Abschlussleiste 8 sind auf gleiche Weise jeweils an ihren
langen Seiten gelenkig miteinander verbunden. Diese gelenkige Verbindung erlaubt es,
den Rollladen durch Zug an einem Rollladengurt 10 etwa walzenförmig oberhalb des Fensters
aufzurollen, obwohl die Lamellen 6 weitgehend biegesteif sind (vgl. Figur 4).
[0037] Im hängenden bzw. aufgerollten Zustand entstehen in den Bereichen der gelenkigen
Verbindungen jeweils zwischen benachbarten Lamellen 6 Schlitze 12 (vgl. Figur 2).
Im gänzlich geschlossenen bzw. herabgelassenen Zustand werden diese Schlitze 12 geschlossen,
da jede Lamelle 6 auf der darunter befindlichen Lamelle 6 bzw. auf der Abschlussleiste
8 aufliegt.
[0038] Durch diese sich öffnenden bzw. schließenden Schlitze 12 ist der Rollladen im hängenden
bzw. aufgerollten Zustand länger, als im herabgelassenen bzw. geschlosseen Zustand.
[0039] Die Innenansicht von herabgelassenen Rollläden wird von den meisten Betrachtern als
unattraktiv empfunden. Daher ist an der Innenseite des Rollladens erfindungsgemäß
eine Bildfläche vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel von einem bedruckten
Gewebe 14 gebildet ist. Dieses Gewebe 14 ist vergleichsweise dünn und unelastisch,
wobei es mit einem oder mehreren frei wählbaren Motiven bedruckt ist. Dabei wird durch
Thermosublimationsdruck bedrucktes Flaggenmaterial oder ähnliches bevorzugt, das knitterfrei,
abriebfest, feuchtigkeitsbeständig, waschbar und frei zuschneidbar ist, da es nicht
gesäumt werden muss. Das Gewebe 14 ist dünn genug, um bei einem Heraufziehen bzw.
Aufwickeln des Rollladens diese Funktion nicht zu behindern. Die Größe des Gewebes
14 entspricht in etwa dem des Fensterrahmens 4. Ein oberer Abschnitt des bedruckten
Gewebes 14 ist zusammen mit den Lamellen, an denen er anliegt, auf der Rolle aufgerollt
(vgl. Figur 4), während ein unterer Abschnitt des bedruckten Gewebes 14 (in Figur
1) hinter dem Fenster zu sehen ist.
[0040] Ein oberer Randabschnitt des bedruckten Gewebes 14 ist über ein doppelseitiges Klebeband
an der entsprechenden oberen Lamelle festgeklebt (vgl. Figur 4).
[0041] An einem unteren Randabschnitt 16 des Gewebes 14 sind drei gleichmäßig beabstandete
Spannvorrichtungen 18 vorgesehen. Die beiden äußeren Spannvorrichtungen 18 sind (in
Figur 1) links und rechts nahe den seitlichen Rändern des Gewebes 14 angeordnet, während
die mittlere Spannvorrichtung 18 mittig dazwischen angeordnet ist.
[0042] Figur 2 zeigt eine der drei Spannvorrichtungen 18 in einer perspektivischen Ansicht.
Sie hat ein Gehäuse 20, eine Schnur 22 und eine Greifklammer 24. Die Greifklammer
24 ist prinzipiell mit einer Wäscheklammer vergleichbar und greift mit Federdruck
am unteren Randabschnitt 16 des Gewebes 14 an. Dabei sind zur Verbesserung der Haftreibung
beidseitig rutschfeste Gummiteile 26 vorgesehen. (In Figur 2) unten ist an der Greifklammer
24 die Schnur 22 angeknotet, wobei ein unterer Abschnitt der Schnur 22 in das Gehäuse
20 eingezogen ist.
[0043] Das Gehäuse 20 ist über ein doppelseitiges Klebeband 27 mit einem Klebepad 28 verbunden,
wobei dieses wiederum über ein doppelseitiges Klebeband 27 an der Abschlussleiste
8 befestigt ist. Durch das Klebepad 28 werden eventuelle Unebenheiten der Anlageflächen
des Gehäuses und der Abschlussleiste 8 ausgeglichen und eine optimale Klebekraft des
doppelseitigen Klebebandes erreicht.
[0044] Figur 3 zeigt einen Ausschnitt der Spannvorrichtung 18 im Schnitt.
[0045] Im Gehäuse 20, das fest mit der Abschlussleiste 8 verbunden ist, ist konzentrisch
eine Spule 30 aufgenommen und auf einem Zapfen 32 des Gehäuses 20 gelagert. Der untere
Abschnitt der Schnur 22 ist auf der Spule 30 aufgewickelt und mit einer Knoten-Loch-Kombination
34 an dieser befestigt.
[0046] In einem Innenraum der Spule 30 ist eine Spiralfeder 36 angeordnet, die einerseits
mit einem hakenförmigen Endabschnitt 38 in eine Ausnehmung der Spule 30 eingreift
und sich andererseits über einen ebenfalls hakenförmigen Endabschnitt 40 in einem
Schlitz des Zapfens 32 abstützt.
[0047] Die Figur 3 zeigt vereinfachend nur einen Teil der Wicklungen der Schnur 22 auf der
Spule 30 und nur einen Teil der Windungen der Spiralfeder 36 im Inneren der Spule
30.
[0048] Somit ist die Greifklammer 24 (vgl. Figur 2) über die Schnur 22 gemäß den Pfeilen
(in den Figuren 2 und 3) nach unten vorgespannt. Dabei wirkt auch bei der vorbeschriebenen
Längenänderung des Rollladens aufgrund der zahlreichen Windungen der Spiralfeder 36
eine weitgehend konstante Spannkraft auf den unteren Randabschnitt 16 des Gewebes
14.
[0049] Figur 4 zeigt einen Fensterflügel 2 incl. Rollladen mit der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung
im seitlichen Schnitt. Dabei ist der Rollladen heruntergelassen, wobei seine Abschlussleite
8 noch nicht auf der Fensterbank 42 aufliegt. In dieser Position (und in weiter herabgelassenen
Positionen) kann bei diesem Ausführungsbeispiel nach Öffnung des Fensterrahmens 4
das doppelseitige Klebeband 44 an einer oberen Lamelle 6a befestigt bzw. entfernt
werden. Das Klebeband 44 erstreckt sich dabei vorzugsweise über die gesamte Länge
der oberen Lamelle 6a bzw. über die gesamte Breite des Fensters. An der dem Fenster
zugewandten Oberfläche des Klebebandes 44 ist der obere Randabschnitt 46 des Gewebes
14 angeklebt. Somit ist der obere Randabschnitt 46 des Gewebes 14 am Rollladen befestigt.
[0050] Zur Vergleichmäßigung der von den Spannvorrichtungen 18 aufgebrachten Spannkraft
kann am unteren Randabschnitt 16 des bedruckten Gewebes 14 eine Querleiste angebracht
sein, deren Länge der Breite des Fensterrahmens 4 entspricht, und die über ihre gesamte
Länge mit dem unteren Randabschnitt 16 des Gewebes 14 verbunden ist.
[0051] Erfindungsgemäß ist es möglich, das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Gewebe 14 durch
verschiedene andere Gewebe auch mit kleineren Höhenmaßen zu ersetzen. Dazu kann die
Schnur 22 auch deutlich weiter aus dem Gehäuse 20 herausgezogen werden als in den
Figuren 1 und 2 gezeigt, ohne dass die Spiralfeder 36 überdehnt wird, wobei die Spannkraft
weitgehend konstant bleibt. Dabei können die Gehäuse 20 an der Abschlussleiste 8 des
Rollladens verbleiben, wodurch sie im herabgelassenen Zustand des Rollladens hinter
einem unteren Abschnitt des Fensterrahmens 4 angeordnet sind, so dass sie die optische
Wirkung des Gewebes 14 nicht beeinträchtigen.
[0052] Weiterhin kann mit den erfindungsgemäßen Spannvorrichtungen 18 auch eine relativ
große Längenänderung eines Rollladens, wie sie z. B. im Falle einer Balkontür auftritt,
bei weitgehend konstanter Spannkraft ausgleichen.
[0053] Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann statt dem bedruckten Gewebe
14 auch ein biegbares elektronisches Display als Bildfläche vorgesehen sein. Dabei
können diejenigen Technologien zum Einsatz kommen, die zum Darstellen des Motivs keine
Energie benötigen, wie z. B. Gyricon, Elektrophorese, bistabile LCDs oder Elektrobenetzung
(Elektrowetting). Bei diesen Technologien kann durch Anlegen einer elektrischen Spannung
das Motiv verändert werden.
[0054] Außerdem können auch Bildflächen bzw. Displays erfindungsgemäß am Rollladen befestigt
werden, deren Motive von einer Vielzahl von organischen Leuchtdioden (OLEDs) oder
der aus Polymeren gefertigten Variante (PLEDs) erzeugt werden.
[0055] Abweichend von dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel kann
die erfindungsgemäße Bildfläche auch eine Projektionsfläche ohne eigenes Motiv sein,
auf die ein Lichtbild aus dem Inneren des Raumes (z. B. von einem Beamer) projiziert
wird.
[0056] Weiterhin kann zwischen der Bildfläche und dem Rollladen eine zusätzliche Isolierschicht
vorgesehen sein, die im herabgelassenen Zustand des Rollladens den Innenraum gegen
kalte oder warme Außentemperaturen schützen kann.
[0057] Erfindungsgemäß wird die Anzahl der Spannvorrichtungen 18 von der Biegbarkeit bzw.
der Schlaffheit der (kaum dehnbaren) Bildfläche, von ihrer Breite und insbesondere
von ihrer Höhe abhängig gemacht. Dabei wird es bevorzugt, wenn die Spannvorrichtungen
18 an der Abschlussleiste 8 befestigt werden, wobei auch eine Befestigung an einer
darüber liegenden Lamelle 6 problemlos möglich ist.
[0058] Als zusätzliche Beleuchtung können im Fensterrahmen 4 nach außen (d.h. zur Bildfläche)
gerichtete LEDs der Bildfläche angeordnet werden.
[0059] Offenbart ist eine Rollladenbespannung zur optischen Aufwertung der Innenseite eines
aus einer Vielzahl von Lamellen bestehenden Rollladens mit einer biegbaren Bildfläche,
die an einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist. Dabei ist ein oberer Randabschnitt
der Bildfläche an einer oberen Lamelle befestigt. An einer unteren Lamelle oder an
einer Abschlussleiste ist zumindest eine Spule angeordnet, auf der ein biegeschlaffes
Zugmittel zumindest abschnittsweise aufgewickelt ist. Dabei ist ein oberes Ende des
Zugmittels am unteren Randabschnitt der Bildfläche befestigt während die Spule über
eine Spiralfeder in Aufwickelrichtung vorgespannt ist.
[0060] Eine andere Variante der erfindungsgemäßen Rollladenbespannung zur optischen Aufwertung
der Innenseite eines Rollladens hat ebenfalls eine Vielzahl von Lamellen und eine
biegbaren Bildfläche, die an einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist, wobei
ein oberer Randabschnitt der Bildfläche an einer oberen Lamelle befestigt ist. Dabei
wird eine konstante Spannkraft durch eine Gewichtsleiste erreicht, die an einem unteren
Randabschnitt der Bildfläche befestigt ist.
[0061] Dadurch ist eine Rollladenbespannung geschaffen, die über einen vergleichsweise großen
Bereich weitgehend konstante Spannkraft auf die Bildfläche ausüben kann. Damit sind
erfindungsgemäß Bildflächen mit verschiedenen Höhen mit etwa gleichmäßiger Spannkraft
spannbar, ohne dass ein Anpassen bzw. Versetzen der Spule bzw. Spulen von der unteren
Lamelle zu einer anderen unteren Lamelle nötig ist. Weiterhin hat die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung eine gegenüber dem Stand der Technik verlängerte Lebensdauer.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Rollladenbespannung
- 2
- Fensterflügel
- 4
- Fensterrahmen
- 6
- Lamelle
- 6a
- obere Lamelle
- 8
- Abschlussleiste
- 10
- Rollladengurt
- 12
- Schlitz
- 14
- Gewebe
- 16
- unterer Randabschnitt
- 18
- Spannvorrichtung
- 20
- Gehäuse
- 22
- Schnur
- 24
- Greifklammer
- 26
- Gummiteil
- 27
- doppelseitiges Klebeband
- 28
- Klebepad
- 30
- Spule
- 32
- Zapfen
- 34
- Knoten-Loch-Kombination
- 36
- Spiralfeder
- 38, 40
- Endabschnitt
- 42
- Fensterbank
- 44
- doppelseitiges Klebeband
- 46
- oberer Randabschnitt
1. Rollladenbespannung zur optischen Aufwertung der Innenseite eines Rollladens, der
eine Vielzahl von Lamellen (6, 6a) hat, mit einer biegbaren Bildfläche (14), die an
einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist, wobei ein oberer Randabschnitt (46)
der Bildfläche (14) an einer oberen Lamelle (6a) befestigt ist, gekennzeichnet durch zumindest eine an einer unteren Lamelle (6) oder an einer Abschlussleiste (8) angeordnete
Spannvorrichtung (18) mit einer Spule (30), auf der ein biegeschlaffes Zugmittel (22)
zumindest abschnittsweise aufgewickelt ist, wobei ein oberes Ende des Zugmittels (22)
an einem unteren Randabschnitt (16) der Bildfläche (14) befestigt ist, und wobei die
Spule (30) über eine Spiralfeder (36) in eine Aufwickelrichtung vorgespannt ist.
2. Rollladenbespannung nach Patentanspruch 1, wobei jede Spannvorrichtung (18) ein an
der unteren Lamelle (6) oder an der Abschlussleiste (8) befestigtes Gehäuse (20) hat,
in dem die Spule (30), die Spiralfeder (36) und der aufgewickelte Abschnitt des Zugmittels
(22) angeordnet sind, wobei das Zugmittel (22) durch eine Öffnung des Gehäuses (20)
geführt ist.
3. Rollladenbespannung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Spannvorrichtung (18)
eine Greifklammer (24) oder einen Haken hat, wobei die Greifklammer (24) oder der
Haken am unteren Randabschnitt (16) der Bildfläche (14) befestigt ist, und wobei das
Zugmittel eine Schnur (22) ist, deren oberes Ende an der Greifklammer (24) oder an
dem Haken befestigt ist.
4. Rollladenbespannung nach Patentanspruch 3, wobei jede Spannvorrichtung (18) durch
eine einem Skizipper oder einem Kartenjojo ähnliche Struktur ausgebildet ist.
5. Rollladenbespannung zur optischen Aufwertung der Innenseite eines Rollladens, der
eine Vielzahl von Lamellen (6, 6a) hat, mit einer biegbaren Bildfläche (14), die an
einer Innenseite des Rollladens angeordnet ist, wobei ein oberer Randabschnitt (46)
der Bildfläche (14) an einer oberen Lamelle (6a) befestigt ist, gekennzeichnet durch eine Gewichtsleiste zum Spannen der Bildfläche (14), wobei die Gewichtsleiste an
einem unteren Randabschnitt der Bildfläche (14) befestigt ist.
6. Rollladenbespannung nach Patentanspruch 5 mit seitlichen ortsfesten etwa senkrechten
Führungsschienen, in denen seitliche Endabschnitte der Gewichtsleiste aufgenommen
und geführt sind.
7. Rollladenbespannung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Bildfläche
ein bedrucktes Gewebe (14) ist.
8. Rollladenbespannung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die Bildfläche eine
reflektierende Projektionsfläche für einen Projektor oder Beamer ist.
9. Rollladenbespannung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die Bildfläche ein
biegbares elektronisches Display oder E-Paper ist, dessen Motiv durch elektrische
Spannung veränderbar ist.
10. Rollladenbespannung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die Bildfläche ein
biegbares elektronisches Display mit organischen Leuchtdioden (OLED) ist.
11. Rollladenbespannung nach Patentanspruch 10, wobei die organischen Leuchtdioden aus
Polymeren (PLED) gefertigt sind.
12. Rollladenbespannung einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei zwischen der oberen
Lamelle (6a) und dem daran befestigten oberen Randabschnitt (46) der Bildfläche (14)
ein selbsthaltendes Band (46) angeordnet ist.
13. Rollladenbespannung nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, wobei das Gehäuse (20)
mit zumindest einer Schraube oder mit Klebstoff oder mit einer Magnetverbindung an
der unteren Lamelle (6) oder an der Abschlussleiste (8) befestigt ist, oder wobei
zwischen der unteren Lamelle (6) oder der Abschlussleiste (8) und dem Gehäuse (20)
ein selbsthaltendes Band angeordnet ist.
14. Rollladenbespannung einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei am unteren Randabschnitt
(16) der Bildfläche (14) eine Leiste zur Vergleichmäßigung der Zugkraft befestigt
ist.
15. Rollladenbespannung einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei zwischen der Bildfläche
(14) und dem Rollladen eine Wärmeisolationsschicht angebracht ist.