Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydraulikeinheit für einen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine
mit hydraulisch variablem Gaswechselventiltrieb. Die Hydraulikeinheit umfasst:
■ zumindest eine antriebseitige Gebereinheit,
■ zumindest eine abtriebseitige Nehmereinheit,
■ zumindest ein ansteuerbares Hydraulikventil,
■ zumindest einen Mitteldruckraum,
■ zumindest einen Hochdruckraum, der im Übertragungssinn zwischen der zugehörigen
Gebereinheit und der zugehörigen Nehmereinheit angeordnet und über das zugehörige
Hydraulikventil mit dem zugehörigen Mitteldruckraum verbindbar ist,
■ zumindest einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum, der über
eine Drosselöffnung mit dem zugehörigen Mitteldruckraum verbunden ist,
■ und ein Hydraulikgehäuse mit einem Gehäuseunterteil, einem Gehäusezwischenteil und
einem Gehäuseoberteil,
wobei die Gebereinheit, die Nehmereinheit, der Hochdruckraum, das Hydraulikventil
und der Mitteldruckraum im Gehäuseunterteil verlaufen, der Niederdruckraum im Gehäuseoberteil
ausgebildet ist und die Drosselöffnung Teil eines das Gehäusezwischenteil durchsetzenden
Hydraulikmittelkanals ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Eine derartige Hydraulikeinheit geht aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2007 054 376 A1 hervor. Bei der dort vorgeschlagenen Hydraulikeinheit sind alle wesentlichen, für
die hydraulisch variable Übertragung von Nockenerhebungen auf die Gaswechselventile
erforderlichen Bauteile und die Druckräume in einem gemeinsamen Hydraulikgehäuse in
Sandwichbauweise zusammengefasst. Das Gehäuseunterteil ist sehr kompakt bauend ausgebildet,
und bei dem Gehäusezwischenteil handelt es sich zudem um eine im wesentlichen flache
Platte, so dass jeder der Mitteldruckräume auf ein entsprechend kleines Volumen begrenzt
ist.
[0003] Wie es in der zitierten Druckschrift erläutert ist, kann jedoch ein kleinvolumiger
Mitteldruckraum beim Startvorgang der Brennkraftmaschine problematisch sein, insbesondere
wenn es sich um einen Startvorgang bei tiefen Außentemperaturen und nach längerem
Stillstand der Brennkraftmaschine handelt. Dies liegt darin begründet, dass die Hydraulikmittelversorgung
der Brennkraftmaschine während des Startvorgangs noch keinen ausreichenden Hydraulikmittelstrom
in den Mitteldruckraum fördert und lediglich das im Mitteldruckraum verbliebene und
zudem bei tiefen Temperaturen geschrumpfte Hydraulikmittelvolumen unzureichend groß
für ein vollständiges Wiederbefüllen eines dann expandierenden Hochdruckraums ist.
Diese Problematik gilt in verstärktem Maße für sich in kurzer Zeitfolge wiederholende
Startvorgänge, da in diesem Fall der Hydraulikmittelverbrauch aus dem Mitteldruckraum
größer als das von der Hydraulikmittelversorgung der Brennkraftmaschine nachgeförderte
Volumen sein kann. Solche Mehrfachstartvorgänge sind beispielsweise für Taxifahrzeuge
an Taxiständen typisch.
[0004] Zur Lösung dieser Problematik wird in der zitierten Druckschrift vorgeschlagen, im
Gehäuseoberteil einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum auszubilden,
der über eine Drosselöffnung im Gehäusezwischenteil mit dem Mitteldruckraum verbunden
ist. Mit Hilfe des Niederdruckraums wird zum einen das während des Startvorgangs der
Brennkraftmaschine erforderliche Hydraulikmittelreservoir für den Mitteldruckraum
und mithin für den Hochdruckraum erweitert und zum anderen das Risiko eines Ansaugens
von Gasblasen weitestgehend beseitigt. Letzteres ergibt sich durch das Gehäusezwischenteil,
das den Niederdruckraum vom Mitteldruckraum separiert, so dass während der Stillstandsphase
der Brennkraftmaschine und dabei abkühlendem und folglich schrumpfendem Hydraulikmittel
die Bildung von Gasblasen im Mitteldruckraum durch Nachsaugen von Hydraulikmittel
aus dem Niederdruckraum verhindert wird.
[0005] Als nachteilig hat sich jedoch der Aufwand zur Herstellung einer derartigen Drosselöffnung
in Form des nur wenige Zehntelmillimeter betragenden Kleinstdurchmessers einer Stufenbohrung
durch das Gehäusezwischenteil herausgestellt. Beispielsweise ist im Falle einer spanend
hergestellten Bohrung mit hohem Werkzeugverschleiß oder häufigem Werkzeugausfall zu
rechnen, während die Herstellung mittels Laserstrahl zu unerwünscht hohen Form- und
Querschnittsabweichungen von der Sollgeometrie der Drosselöffnung führt.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hydraulikeinheit
der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die Drosselöffnung zwischen dem Mitteldruckraum
und dem Niederdruckraum mit geringem Aufwand und gleichzeitig möglichst präzise herstellbar
ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnehmbar sind. Demnach ist es vorgesehen, dass die Drosselöffnung in einer Gehäusedichtung
verläuft, die als separates Bauteil entweder zwischen dem Gehäuseunterteil oder dem
Gehäuseoberteil einerseits und dem Gehäusezwischenteil andererseits angeordnet ist,
wobei der das Gehäusezwischenteil durchsetzende Abschnitt des Hydraulikmittelkanals
drosselarm ausgebildet ist. Die Verlagerung der Drosselöffnung vom Gehäusezwischenteil
in die Gehäusedichtung führt zu einem deutlich geringeren Herstellaufwand, da die
Drosselöffnung insbesondere durch Stanzen einer ein- oder mehrlagigen Metalldichtung,
wie sie als solche im Zylinderkopfbereich von Brennkraftmaschinen häufig Verwendung
findet, präzise und kostengünstig herstellbar ist. Gleichzeitig ist das Gehäusezwischenteil
infolge dessen nunmehr entfallender Drosselwirkung deutlich kostengünstiger herstellbar.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung soll die Gehäusedichtung als Flachdichtung ausgebildet
sein und eine röhrenförmige Erhebung aufweisen, welche die Drosselöffnung nach Art
einer Düse begrenzt. Die düsenartige Geometrie der Drosselöffnung führt zu einer ausgeprägten
Viskositätsabhängigkeit des Hydraulikmittelvolumenstroms derart, dass der zu drosselnde
Volumenstrom bei tiefen Temperaturen / hochviskosem Hydraulikmittel deutlich kleiner
als bei hohen Temperaturen / niedrigviskosem Hydraulikmittel ist. Diese Drosselcharakteristik
ist besonders dann von Vorteil, wenn das Gehäuseoberteil mit einem in den Zylinderkopf
mündenden Überlauf versehen ist. Dieser dient nicht nur der Entlüftung des Niederdruckraums,
sondern auch der Kühlung der Hydraulikeinheit, indem aufgeheiztes Hydraulikmittel
via Niederdruckraum in den Zylinderkopf entweichen und mithin in den gekühlten Hydraulikmittelkreislauf
der Brennkraftmaschine zurückgeführt werden kann. Hierbei bewirkt die viskositätsabhängige
Drosselwirkung eine bedarfsgerechte Spülung der Hydraulikeinheit, die idealerweise
dergestalt ist, dass bei heißem Hydraulikmittel eine größtmögliche Spülung und bei
kaltem Hydraulikmittel keine Spülung der Hydraulikeinheit erfolgt.
[0009] Zweckmäßigerweise ist die Gehäusedichtung zwischen dem Gehäuseunterteil und dem Gehäusezwischenteil
angeordnet, und die Erhebung erstreckt sich in eine Durchgangsbohrung im Gehäusezwischenteil.
Durch die so orientierte Erhebung können Gasblasen im Mitteldruckraum bestmöglich
in den Niederdruckraum entweichen.
[0010] Außerdem kann eine weitere Gehäusedichtung vorgesehen sein, die ebenfalls als separates
Bauteil ausgebildet und zwischen dem Gehäuseunterteil und dem Gehäuseoberteil auf
der der Gehäusedichtung abgewandten Seite des Gehäusezwischenteils angeordnet ist.
Folglich ist die Hydraulikeinheit mittels separater Gehäusedichtungen im Bereich beider
Trennfugen am Gehäusezwischenteil zur Umgebung hin abgedichtet.
[0011] Diese Gehäusedichtungen können einerseits dahingehend voneinander verschieden ausgebildet
sein, dass der die weitere Gehäusedichtung durchsetzende Abschnitt des Hydraulikmittelkanals
drosselarm ausgebildet ist. Mit anderen Worten beschränkt sich die Funktion der weiteren
Gehäusedichtung in diesem Fall auf die Abdichtung der Hydraulikeinheit zur Umgebung
hin.
[0012] Andererseits kann es sich bei der Gehäusedichtung und der weiteren Gehäusedichtung
aber auch um Gleichteile handeln. Durch entsprechende Stückzahleffekte sind weiterhin
verringerte Herstellkosten zu erwarten. Aufgrund der dann zweifachen Drosselwirkung
besteht zudem die Möglichkeit, die Drosselöffnungen mit relativ großem Querschnitt
zugunsten weiterhin verbesserter Herstellbarkeit auszuführen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und
aus den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind.
Soweit nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder
Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines hydraulisch variablen Gaswechselventiltriebs;
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Hydraulikeinheit in perspektivischer und teilweise explodierter
Schnittdarstellung;
- Figur 3
- die Ansicht A gemäß Figur 2 mit zwei voneinander verschiedenen Gehäusedichtungen,
wobei die Drosselöffnung blendenartig ausgebildet ist;
- Figur 4
- die Ansicht A gemäß Figur 2 mit zwei identischen Gehäusedichtungen, wobei die Drosselöffnungen
blendenartig ausgebildet sind;
- Figur 5
- die Ansicht A gemäß Figur 2 mit zwei Gehäusedichtungen, wobei die Drosselöffnung düsenartig
und der Durchtritt in der weiteren Gehäusedichtung drosselarm ausgebildet sind, und
- Figur 5
- die Ansicht A gemäß Figur 2 mit zwei Gehäusedichtungen, wobei die Drosselöffnung düsenartig
und der Durchtritt in der weiteren Gehäusedichtung drosselnd ausgebildet sind.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0014] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau eines hydraulisch variablen Gaswechselventiltriebs
1 schematisch offenbart. Dargestellt ist ein für das Verständnis der Erfindung wesentlicher
Ausschnitt eines Zylinderkopfs 2 einer Brennkraftmaschine mit einem Nocken 3 einer
Nockenwelle und einem in Schließrichtung federkraftbeaufschlagten Gaswechselventil
4. Die Variabilität des Gaswechselventiltriebs 1 wird mittels einer zwischen dem Nocken
3 und dem Gaswechselventil 4 angeordneten Hydraulikeinheit 5 erzeugt, die folgende
Komponenten umfasst:
■ eine antriebseitige Gebereinheit 6, hier in Form eines vom Nocken 3 angetriebenen
Pumpenstößels 7,
■ eine abtriebseitige Nehmereinheit 8, hier in Form eines das Gaswechselventil 4 unmittelbar
betätigenden Nehmerkolbens 9,
■ ein ansteuerbares Hydraulikventil 10, hier in Form eines elektromagnetischen 2-2-Wege-Schaltventils,
■ einen zwischen der Gebereinheit 6 und der Nehmereinheit 8 verlaufenden Hochdruckraum
11, aus dem bei geöffnetem Hydraulikventil 10 Hydraulikmittel in einen Mitteldruckraum
12 abströmen kann,
■ ein an den Mitteldruckraum 12 angeschlossener Druckspeicher 13 mit einem federkraftbeaufschlagten
Ausgleichskolben 14,
■ ein in Richtung des Mitteldruckraums 12 öffnendes Rückschlagventil 15, über das
die Hydraulikeinheit 5 an den Hydraulikmittelkreislauf der Brennkraftmaschine angeschlossen
ist, und
■ einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum 16, der über eine Drosselöffnung
17 in einer den Niederdruckraum 16 vom Mitteldruckraum 12 separierenden Trennwand
18 mit dem Mitteldruckraum 12 verbunden ist.
[0015] Die an sich bekannte Funktionsweise des hydraulischen Gaswechselventiltriebs 1 lässt
sich dahingehend zusammenfassen, dass der Hochdruckraum 11 zwischen der Gebereinheit
6 und der Nehmereinheit 8 als hydraulisches Gestänge wirkt, wobei das - bei Vernachlässigung
von Leckagen - proportional zum Hub des Nockens 3 vom Pumpenstößel 7 verdrängte Hydraulikvolumen
in Abhängigkeit des Öffnungszeitpunkts und der Öffnungsdauer des Hydraulikventils
10 in ein erstes, den Nehmerkolben 9 beaufschlagendes Teilvolumen und in ein zweites,
in den Mitteldruckraum 12 einschließlich Druckspeicher 13 abströmendes Teilvolumen
aufgesplittet wird. Hierdurch sind die Hubübertragung des Pumpenstößels 7 auf den
Nehmerkolben 9 und mithin nicht nur die Steuerzeiten, sondern auch die Hubhöhe des
Gaswechselventils 4 vollvariabel einstellbar.
[0016] Die in Figur 2 quer geschnitten dargestellte Hydraulikeinheit 5 für eine 4-Zylinder-Reihenmaschine
weist als weiteren wesentlichen Bestandteil ein gemeinsames Hydraulikgehäuse 19 auf,
so dass die Hydraulikeinheit 5 als vormontierte und gegebenenfalls bereits mit Hydraulikmittel
befüllte Baueinheit in den Zylinderkopf 2 der Brennkraftmaschine montiert werden kann.
Das in Sandwichbauweise zusammengesetzte Hydraulikgehäuse 19 besteht aus einem Gehäuseunterteil
20, einem Gehäusezwischenteil 21 und einem Gehäuseoberteil 22. Zur Abdichtung der
Trennfuge zwischen Gehäuseunterteil 20 und Gehäusezwischenteil 21 verläuft eine Gehäusedichtung
23, und zur Abdichtung der Trennfuge zwischen Gehäusezwischenteil 21 und Gehäuseoberteil
22 verläuft eine weitere Gehäusedichtung 24. Bei beiden Dichtungen 23, 24 handelt
es sich um separate Bauteile in Form von einlagigen Metalldichtungen. Die Gehäuseteile
20, 21, 22 sind an diversen Verschraubungspunkten 25 hydraulisch dichtend miteinander
verschraubt. Zum Befestigen der gesamten Hydraulikeinheit 5 im Zylinderkopf 2 der
Brennkraftmaschine weist das Gehäuseunterteil 20 separate Verschraubungspunkte 26
auf.
[0017] Die vier im Gehäuseunterteil 20 verlaufenden Gebereinheiten 6 umfassen jeweils den
in Rückhubrichtung federkraftbeaufschlagten Pumpenstößel 7, der von einem hier nicht
dargestellten, nockenbetätigten Schlepphebel angetrieben wird. Die schwenkbewegliche
Lagerung der Schlepphebel erfolgt mittels Abstützelementen 27, die ebenfalls im Gehäuseunterteil
20 aufgenommen sind. Vom Gehäusezwischenteil 21 abgehende Bügel 28 dienen als Verliersicherung
für die Schlepphebel bei nicht im Zylinderkopf 2 montierter Hydraulikeinheit 5. Diese
ist weiterhin so ausgebildet, dass jede der Gebereinheiten 6 mit zwei der im Gehäuseunterteil
20 verlaufenden Nehmereinheiten 8 (siehe Figur 1) zusammenwirkt. Mit anderen Worten
wird für jedes Paar gleichwirkender Gaswechselventile 4, d.h. Einlassventile oder
Auslassventile eines Zylinders der Brennkraftmaschine, nur ein Nocken 3 und eine Gebereinheit
6 benötigt, wobei das vom Pumpenstößel 7 verdrängte Hydraulikvolumen beide Nehmereinheiten
8 gleichzeitig beaufschlagt.
[0018] Auf der den Gebereinheiten 6 gegenüber liegenden Seite der Hydraulikeinheit 5 sind
die jeweils einer Gebereinheit 6 und den beiden Nehmereinheiten 8 zugeordneten Hydraulikventile
10 mit elektrischen Anschlusssteckern 29 zu erkennen. Die im stromlosen Zustand den
Mitteldruckraum 12 mit dem Hochdruckraum 11 (siehe Figur 1) verbindenden Hydraulikventile
10 sind auf an sich bekannte und hier nicht näher dargestellte Weise in Ventilaufnahmen
im Gehäuseunterteil 20 befestigt. Weiterhin erkennbar ist der an den Mitteldruckraum
12 angeschlossene Druckspeicher 13 mit dem federkraftbeaufschlagten Ausgleichskolben
14.
[0019] Die jeweils als Hydraulikmittelreservoir für den zugehörigen Mitteldruckraum 12 dienenden
Niederdruckräume 16 sind durch Auswölbungen im Gehäuseoberteil 22 gebildet, das im
Tiefziehverfahren aus Stahlblech hergestellt ist. Wie es aus Figur 3 als vergrößerte
Ansicht A deutlich hervorgeht, sind der Niederdruckraum 16 und der Mitteldruckraum
12 über einen Hydraulikmittelkanal miteinander verbunden, welcher durch die Gehäusedichtungen
23, 24 und das Gehäusezwischenteil 21 verläuft. Als Trennwand 18 gemäß Figur 1 dient
die zwischen Gehäuseunterteil 20 und Gehäusezwischenteil 21 eingelegte Gehäusedichtung
23 mit gestanzter Drosselöffnung 17', die einen Durchmesser von etwa 0,4mm aufweist.
Die weitere Gehäusedichtung 24 zwischen Gehäusezwischenteil 21 und Gehäuseoberteil
22 unterscheidet sich von der Gehäusedichtung 23 dadurch, dass deren Durchtritt 30
ebenso wie die Durchgangsbohrung 31 im Gehäusezwischenteil 21 ein Vielfaches des Querschnitts
der Drosselöffnung 17' hat. Der Durchtritt 30 und die einfach herzustellende Durchgangsbohrung
31 stellen somit drosselarme Abschnitte des Hydraulikmittelkanals dar.
[0020] Eine zu Figur 3 alternative Ausgestaltung der Gehäusedichtungen ist in Figur 4 dargestellt.
Die Gehäusedichtung 23 und die weitere Gehäusedichtung 24 sind in diesem Fall als
Gleichteile ausgebildet, so dass der das Gehäusezwischenteil 21 durchsetzende und
den Niederdruckraum 16 mit dem Mitteldruckraum 12 verbindende Hydraulikmittelkanal
zwei drosseInde Abschnitte aufweist. Um dabei eine gleiche Drosselwirkung wie bei
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 zu erzielen, beträgt der Durchmesser der ebenfalls
gestanzten Drosselöffnungen 17" deutlich mehr als 0,4mm. Die drosselarme Durchgangsbohrung
31 im Gehäusezwischenteil 21 ist gegenüber dem vorgenannten Ausführungsbeispiel unverändert.
[0021] In den Figuren 5 und 6 sind weitere Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Gehäusedichtungen
23 und 24 dargestellt. Im Gegensatz zu den lediglich ausgestanzten Drosselöffnungen
17', 17", deren Länge der vergleichsweise geringen Materialstärke der Gehäusedichtungen
23 und 24 entspricht und deren Drosselcharakteristik folglich derjenigen einer viskositätsunabhängigen
Blende ähnelt, wird die Drosselöffnung 17"' durch eine röhrenförmige Erhebung 33 der
Gehäusedichtung 23 begrenzt. Die in einem Tiefziehschritt hergestellte und sich mit
einem Mehrfachen der Materialstärke der Gehäusedichtung 23 in die Durchgangsbohrung
31 erstreckende Erhebung 33 bewirkt, dass die Drosselöffnung 17"' die Geometrie einer
viskositätsabhängigen und hier laminar durchströmten Düse annimmt. Die in den Figuren
5 und 6 gezeigten Ausgestaltungen unterscheiden sich lediglich dadurch, dass die weitere
Gehäusedichtung 24 entweder den drosselarmen Durchtritt 30 gemäß Figur 3 oder die
mit der Drosselöffnung 17"' in Reihe geschaltete blendenartige Drosselöffnung 17"
gemäß Figur 4 aufweist.
[0022] Obwohl in den Figuren 2 und 3 nur ein Hydraulikmittelkanal mit Drosselöffnung 17'
gezeigt ist, kann jeder Mitteldruckraum 12 auch über zwei oder mehrere derartiger
Hydraulikmittelkanäle an den zugehörigen Niederdruckraum 16 angeschlossen sein. Ebenfalls
ist es denkbar, jedem Mitteldruckraum 12 zwei oder mehr voneinander separierte Niederdruckräume
16 zuzuordnen. Dies gilt in entsprechender Weise auch für die alternativen Ausgestaltungen
gemäß den Figuren 4 bis 6.
[0023] Wie in den Figuren 1 und 2 ersichtlich, können Gasblasen, die während des Betriebs
der Brennkraftmaschine über die Drosselöffnung 17 aus dem Mitteldruckraum 12 in den
Niederdruckraum 16 gelangen, über eine im Gehäuseoberteil 22 verlaufende und in den
Zylinderkopf 2 mündende Entlüftungsöffnung 32 in das Innere des Zylinderkopfs 2 abgeschieden
werden. Dies betrifft auch überschüssiges Hydraulikmittel, wobei dann die Entlüftungsöffnung
32 als Überlauf dient.
Liste der Bezugszahlen
[0024]
- 1
- Gaswechselventiltrieb
- 2
- Zylinderkopf
- 3
- Nocken
- 4
- Gaswechselventil
- 5
- Hydraulikeinheit
- 6
- Gebereinheit
- 7
- Pumpenstößel
- 8
- Nehmereinheit
- 9
- Nehmerkolben
- 10
- Hydraulikventil
- 11
- Hochdruckraum
- 12
- Mitteldruckraum
- 13
- Druckspeicher
- 14
- Ausgleichskolben
- 15
- Rückschlagventil
- 16
- Niederdruckraum
- 17
- Drosselöffnung
- 18
- Trennwand
- 19
- Hydraulikgehäuse
- 20
- Gehäuseunterteil
- 21
- Gehäusezwischenteil
- 22
- Gehäuseoberteil
- 23
- Gehäusedichtung
- 24
- weitere Gehäusedichtung
- 25
- Verschraubungspunkt
- 26
- Verschraubungspunkt
- 27
- Abstützelement
- 28
- Bügel
- 29
- Anschlussstecker des Hydraulikventils
- 30
- Durchtritt in der weiteren Gehäusedichtung
- 31
- Durchgangsbohrung im Gehäusezwischenteil
- 32
- Entlüftungsöffnung
- 33
- Erhebung
1. Hydraulikeinheit (5) für einen Zylinderkopf (2) einer Brennkraftmaschine mit hydraulisch
variablem Gaswechselventiltrieb (1), umfassend
■ zumindest eine antriebseitige Gebereinheit (6),
■ zumindest eine abtriebseitige Nehmereinheit (8),
■ zumindest ein ansteuerbares Hydraulikventil (10),
■ zumindest einen Mitteldruckraum (12),
■ zumindest einen Hochdruckraum (11), der im Übertragungssinn zwischen der zugehörigen
Gebereinheit (6) und der zugehörigen Nehmereinheit (8) angeordnet und über das zugehörige
Hydraulikventil (10) mit dem zugehörigen Mitteldruckraum (12) verbindbar ist,
■ zumindest einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum (16), der
über eine Drosselöffnung (17, 17', 17", 17"') mit dem zugehörigen Mitteldruckraum
(12) verbunden ist,
■ und ein Hydraulikgehäuse (19) mit einem Gehäuseunterteil (20), einem Gehäusezwischenteil
(21) und einem Gehäuseoberteil (22),
wobei die Gebereinheit (6), die Nehmereinheit (8), der Hochdruckraum (11), das Hydraulikventil
(10) und der Mitteldruckraum (12) im Gehäuseunterteil (20) verlaufen, der Niederdruckraum
(16) im Gehäuseoberteil (22) ausgebildet ist und die Drosselöffnung (17, 17', 17",
17"') Teil eines das Gehäusezwischenteil (21) durchsetzenden Hydraulikmittelkanals
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselöffnung (17, 17', 17", 17"') in einer Gehäusedichtung (23) verläuft, die
als separates Bauteil entweder zwischen dem Gehäuseunterteil (20) oder dem Gehäuseoberteil
(22) einerseits und dem Gehäusezwischenteil (21) andererseits angeordnet ist,
wobei der das Gehäusezwischenteil (21) durchsetzende Abschnitt des Hydraulikmittelkanals
drosselarm ausgebildet ist.
2. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusedichtung (23) als Flachdichtung ausgebildet ist und eine röhrenförmige
Erhebung (33) aufweist, welche die Drosselöffnung (17"') nach Art einer Düse begrenzt.
3. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusedichtung (23) zwischen dem Gehäuseunterteil (20) und dem Gehäusezwischenteil
(21) angeordnet ist, wobei sich die Erhebung (33) in eine Durchgangsbohrung (31) im
Gehäusezwischenteil (21) erstreckt.
4. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Gehäusedichtung (24) vorgesehen ist, die als separates Bauteil zwischen
dem Gehäuseunterteil (20) und dem Gehäuseoberteil (22) auf der der Gehäusedichtung
(23) abgewandten Seite des Gehäusezwischenteils (21) angeordnet ist.
5. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusedichtung (23) und die weitere Gehäusedichtung (24) voneinander verschieden
ausgebildet sind, wobei der die weitere Gehäusedichtung (24) durchsetzende Abschnitt
des Hydraulikmittelkanals drosselarm ausgebildet ist.
6. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Gehäusedichtung (23) und der weiteren Gehäusedichtung (24) um Gleichteile
handelt.
7. Hydraulikeinheit (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Gehäusedichtung (23) um eine ein- oder mehrlagige Metalldichtung
handelt.