[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushaltsgeschirrspülmaschine,
mit einer Anschlusseinrichtung zum Aufnehmen von Zulaufwasser und mit einer Ablaufsteuereinrichtung,
bei der ein oder mehrere Spülprogramme zur Steuerung eines Ablaufs von ein oder mehreren
Spülgängen hinterlegt sind.
[0002] Eine aus der Praxis bekannte Haushaltsgeschirrspülmaschine zum Spülen von Geschirr
weist einen verschließbaren Spülbehälter auf, in den zu spülendes Spülgut eingebracht
werden kann, um es dort zu reinigen. Die bekannte Haushaltsgeschirrspülmaschine umfasst
weiterhin eine Anschlusseinrichtung, welche zum Aufnehmen von Frischwasser an eine
externe Frischwasserquelle anschließbar ist. In der Praxis handelt es sich bei der
Frischwasserquelle um eine Wasserleitung einer gebäudeseitig installierten Wasserversorgung.
Die Anschlusseinrichtung ist so mit dem Spülbehälter verbunden, dass das durch die
Anschlusseinrichtung aufgenommene Frischwasser in den Spülbehälter geleitet werden
kann, wo es als Spülwasser Verwendung findet.
[0003] Die Haushaltsgeschirrspülmaschine weist weiterhin eine Umwälzpumpe auf, welche es
ermöglicht, das sich in einem unteren Bereich des Spülbehälters sammelnde Spülwasser
über eine Sprüheinrichtung auf das Spülgut zu sprühen. Das Spülwasser gelangt dann
durch seine Schwerkraft wieder zurück in den unteren Bereich des Spülbehälters, so
dass ein geschlossener Umwälzkreislauf gebildet ist.
[0004] Dabei ist in dem Umwälzkreislauf eine elektrische Heizeinrichtung angeordnet, welche
es ermöglicht, das Spülwasser während des Spülens auf eine vorgesehene Temperatur
zu bringen. Um dabei die Heizeinrichtung gezielt steuern zu können, ist ferner ein
Sensor für die Temperatur des Spülwassers vorgesehen. Weiterhin weist die bekannte
Geschirrspülmaschine eine Laugenpumpe auf, welche es ermöglicht, nicht mehr benötigtes
Spülwasser nach außen abzupumpen.
[0005] Zur Steuerung des Ablaufs eines Spülprozesses, der üblicherweise als Spülgang bezeichnet
wird, weist die Geschirrspülmaschine eine Ablaufsteuereinrichtung auf. Unter einer
Ablaufsteuereinrichtung wird dabei eine solche Steuereinrichtung verstanden, welche
einen Ablauf eines Spülgangs nach vorgegebenen Schritten steuert.
[0006] Die zur Durchführung eines Spülgangs erforderlichen Schritte sowie die Übergangsbedingungen
für den Wechsel von einem Schritt zu einem nachfolgenden Schritt sind dabei in einem
Spülprogramm festgelegt. Dabei enthält ein Spülprogramm sämtliche Informationen, welche
von der Ablaufsteuereinrichtung zur automatischen Steuerung des Ablaufs eines Spülgangs
benötigt werden. Hierdurch ergibt sich ein hoher Bedienkomfort, da sich der Bediener,
nachdem er ein Spülprogramm gestartet hat, nicht mehr um den weiteren Ablauf des Spülgangs
kümmern braucht.
[0007] Ein typischer Spülgang umfasst in dieser zeitlichen Reihenfolge einen Vorspülgang,
einen Reinigungsgang, einen Zwischenspülgang, einen Klarspülgang und einen Trocknungsgang.
Ggf. kann dabei der Zwischenspülvorgang entfallen oder durch einen Abpumpvorgang teilweise
oder ganz ersetzt sein.
[0008] Nachdem der Bediener ein entsprechendes Spülprogramm gestartet hat, wird der Vorspülgang
begonnen, wobei durch eine entsprechende Ansteuerung der Zulaufwasseraufnahmeeinrichtung
zunächst Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser, in die Geschirrspülmaschine eingebracht
wird. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Umwälzpumpe wird dann das Zulaufwasser
als Spülwasser umgewälzt, um so das Spülgut von groben Verschmutzungen zu befreien.
Nach einer vorgegebenen Zeit wird dann zumindest ein Teil des nunmehr verschmutzten
Spülwassers unter entsprechender Ansteuerung der Laugenpumpe abgepumpt und der Vorspülgang
beendet.
[0009] Zu Beginn des nun folgenden Reinigungsgangs wird unter erneuter Ansteuerung der Aufnahmeeinrichtung
weiteres Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser in den Spülbehälter eingebracht.
Dieses wird durch Ansteuern der Heizeinrichtung in einer Heizphase des Reinigungsgangs
erwärmt. Während der Heizphase des Reinigungsgangs wird dem nunmehr im Spülbehälter
befindlichen Spülwasser in aller Regel Reinigungsmittel über eine durch die Ablaufsteuereinrichtung
gesteuerte Reinigungsmitteldosiereinrichtung hinzugefügt. Weiterhin wird während der
Heizphase des Reinigungsgangs die Umwälzpumpe so gesteuert, dass das Spülwasser umgewälzt
wird, um so auch festsitzende Verschmutzungen vom Spülgut entfernen zu können. Wenn
die Temperatur des Spülgangs einen durch das Spülprogramm vorgegebenen Wert erreicht,
wird dies mittels des Sensors für die Temperatur des Spülgangs detektiert, worauf
die Ablaufsteuereinrichtung die Heizeinrichtung abschaltet. Im Anschluss an die nunmehr
beendete Heizphase des Reinigungsgangs wird eine Nachwasch- oder Nachreinigungsphase
des Reinigungsgangs mit einer vorgegebenen Zeitdauer durchgeführt, bei der das Spülwasser
weiter umgewälzt wird. Zu Ende der Nachwaschphase wird die Laugenpumpe erneut angesteuert,
so dass wenigstens ein Teil des Spülwassers des Reinigungsgangs abgepumpt wird.
[0010] Zu Beginn des nun ggf. nachfolgenden Zwischenspülgangs wird das Spülwasser im Spülbehälter
über die Aufnahmeeinrichtung erneut mit Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser aufgefüllt.
Üblicherweise wird das Spülwasser des Zwischenspülgangs nicht beheizt, jedoch mittels
der Umwälzpumpe umgewälzt. Durch den Zwischenspülgang können insbesondere Reinigungsmittelreste
vom Spülgut entfernt werden. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer wird das nunmehr
Reinigungsmittelreste umfassende Spülwasser des Zwischenspülgangs zumindest teilweise
abgepumpt.
[0011] Am Anfang des zeitlich nachfolgenden Klarspülgangs wird die Aufnahmeeinrichtung erneut
angesteuert, um Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser in den Spülbehälter einzubringen.
Dieses wird durch eine Klarspülmittelzugabeeinrichtung mit Klarspülmittel versetzt,
durch Ansteuern der Heizeinrichtung erwärmt und durch entsprechendes Ansteuern der
Umwälzpumpe umgewälzt. Bei Erreichen einer vorgesehen Temperatur wird die Umwälzpumpe
und die Heizeinrichtung abgeschaltet. Weiterhin wird das Spülwasser über die Laugenpumpe
abgepumpt und der Klarspülgang beendet. Der Klarspülgang dient insbesondere dazu,
eine Fleckenbildung auf dem gereinigten Spülgut zu vermeiden, was im Wesentlichen
durch die chemischen Eigenschaften des Klarspülmittels erreicht wird. Weiterhin dient
der Klarspülgang im Allgemeinen dazu, das Spülgut für den nunmehr folgenden Trocknungsgang
vorzubereiten, indem dieses auf eine relativ hohe Temperatur gebracht wird.
[0012] Während des nun folgenden Trocknungsgangs, bei dem kein neues Spülwasser in den Spülbehälter
eingebracht wird, verdampft aufgrund der hohen Temperatur des Spülguts das noch daran
anhaftende Spülwasser. Dieses kondensiert dann vor allem an den Wänden des Spülbehälters
und sammelt sich in einem unteren Bereich des Spülbehälters. Von dort wird das Spülwasser
nach einer vorbestimmten Zeit mittels der Laugenpumpe abgepumpt und der Trocknungsgang
beendet.
[0013] Der dargestellte Grundablauf eines typischen Spülgangs kann auf vielfältige Weise
abgewandelt werden. So können beispielsweise unterschiedliche Zeitkonstanten oder
unterschiedliche Temperaturen vorgegeben werden. Auch ist es möglich, einzelne Teilspülgänge,
wie beispielsweise den Vorspülgang und/oder Zwischenspülgang, wegzulassen, oder einzelne
Teilspülgänge, wie beispielsweise den Vorspülvorgang, Zwischenspülgang oder Reinigungsgang,
mehrfach hintereinander durchzuführen, oder mehrere Teilspülgänge wie z.B. mehrere
Vorspülvorgänge, Zwischenspülgänge, Reinigungsvorgänge hintereinander einzufügen,.
Auf diese Weise ist es möglich, den vorgesehenen Ablauf des Spülgangs an verschiedene
Anwendungsfälle anzupassen.
[0014] Bei modernen Geschirrspülmaschinen ist es daher üblich, mehrere Spülprogramme zur
Steuerung des Ablaufs eines Spülgangs vorzusehen. Der Bediener hat dabei die Möglichkeit,
je nach Anwendungsfall ein geeignetes Spülprogramm auszuwählen. So kann neben einem
Normalspülprogramm beispielsweise ein Intensivspülprogramm zur Erzielung einer höheren
Reinigungswirkung, ein Energiesparspülprogramm zur Verringerung des Energiebedarfs
und/oder ein Schonspülprogramm zur schonenderen Behandlung des Spülguts vorgesehen
sein. Zudem kann ein weiteres Spülprogramm vorgesehen sein, welches an die Beladungsmenge
und/oder an die Spülgutart angepasst ist. Sämtliche der genannten Spülprogramme können
auch in einer Schnellspülvariante, mit der die Verringerung der Gesamtdauer des Spülgangs
angestrebt wird, vorgesehen sein.
[0015] Jedes der vorgesehenen Spülprogramme ist dabei so gestaltet, dass, unter Berücksichtigung
weiterer Vorgaben, wie beispielsweise einer maximalen Spülgangdauer oder einer maximalen
Beanspruchung des Spülguts, bei einem auf der Basis des jeweiligen Spülprogramms durchgeführten
Spülgang eine definierte Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung bei maximaler Effizienz
erreichbar ist. Die Effizienz entspricht dabei dem Verhältnis von dem erzielten Spülergebnis
sowie dem hierzu erforderlichen Aufwand.
[0016] Nachteilig bei der bekannten Geschirrspülmaschine ist es, dass der konkrete Ablauf
eines Spülgangs nicht nur von dem gewählten Spülprogramm, sondern auch von Umweltbedingungen
abhängig ist. Die gewünschte Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung kann folglich
nur dann in effizienter Weise sichergestellt werden, wenn die Geschirrspülmaschine
unter Normbedingungen betrieben wird. Wird die Geschirrspülmaschine jedoch unter davon
abweichenden Bedingungen betrieben, so wird die gewünschte Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung
über- oder unterschritten. Eine zu große Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung führt
zwar einerseits zu einem befriedigenden Spülergebnis, andererseits aber gleichzeitig
zu einer Verringerung der Effizienz, insbesondere Energieeffizienz, der Geschirrspülmaschine.
Eine zu geringe Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung führt hingegen zu einem unbefriedigenden
Spülergebnis.
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Geschirrspülmaschine bereitzustellen,
bei der bei verschiedenen Umweltbedingungen ein befriedigendes Spülergebnis in effizienter
Weise erreicht werden kann.
[0018] Diese Aufgabe wird bei einer Geschirrspülmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Ablaufsteuereinrichtung zur Anpassung wenigstens eines Parameters
wenigstens eines der Spülprogramme an eine Temperatur des Zulaufwassers ausgebildet
ist.
[0019] Unter einem Parameter eines Spülprogramms wird dabei ein Zahlenwert einer Kenngröße
verstanden, die bei der Durchführung eines Spülgangs zur Steuerung des Ablaufs des
Spülgangs herangezogen wird. Derartige Parameter können beispielsweise für Führungsgrößen,
Führungsgrößenverläufe, für Verweilzeiten, Reaktionszeiten, Verzögerungszeiten, Zykluszahlen
und/oder technologische Kennwerte des jeweiligen Spülgangs benötigt werden.
[0020] Die Erfindung geht davon aus, dass der konkrete Ablauf eines Spülgangs wesentlich
von der Einlauftemperatur des zugeführten Zulaufwassers abhängig ist. Die Anpassung
wenigstens eines Parameters eines Spülprogramms an die Einlauftemperatur des Zulaufwassers
ermöglicht es, die für ein Spülprogramm vorgesehene Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung
eines Spülgangs unabhängig von der Einlauftemperatur des Zulaufwassers exakt einhalten
zu können. Dabei kann eine zu geringe Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung, was
zu einem unbefriedigenden Spülergebnis führen würde, ebenso wie eine zu große Reinigungs-
und/oder Trocknungswirkung, was zu einer Verschlechterung der Effizienz der Geschirrspülmaschine
führen würde, vermieden werden. Auf diese Weise kann bei einem stets befriedigenden
Spülergebnis eine Verbesserung der Energieeffizienz, der Zeiteffizienz und/oder der
Betriebskosteneffizienz erzielt werden.
[0021] Die Geschirrspülmaschine umfasst insbesondere eine Aufnahmeeinrichtung zum Einlauf
von Zulaufwasser. Diese kann z.B. an eine externe Frischwasserquelle angeschlossen
sein , um aus der Frischwasserquelle stammendes Frischwasser als Zulaufwasser aufnehmen
zu können. Zusätzlich oder alternativ kann sie ggf. auch mit einer Brauchwassereinrichtung
verbunden sein, die Brauchwasser wie z.B. aufbereitetes, gereinigtes Grauwasser oder
Regenwasser als Zulaufwasser bzw. Betriebswasser bereitstellt. Inbesondere kann eine
erste Teilmenge des Zulaufwassers von einer Kaltwasserleitung sowie eine zweite Teilmenge
von einer Warmwasserleitung oder einem sonstigem Warmwasserreservoir stammen, so dass
sich für das insgesamt zugeführte Betriebswasser eine Mischtemperatur einstellt.
[0022] Die erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushaltsgeschirrspülmaschine
ist nun zweckmäßigerweise derart eingestellt, dass ihre Ablaufsteuereinrichtung vorzugsweise
auf die jeweilig vorliegende Anfangstemperatur der zugeführten Betriebswassermenge
durch Anpassung von ein oder mehreren Parametern des jeweilig durchzuführenden Geschirrspülprogramms
derart reagiert, dass insbesondere eine Energieeinsparung ohne Einbusen hinsichtlich
Spül- und/oder Trocknungsleistung ermöglicht ist.
[0023] Die Reinigungswirkung eines Spülgangs setzt sich insbesondere aus der hydraulischen
Reinigungswirkung, der thermischen Reinigungswirkung und/oder der chemischen Reinigungswirkung
zusammen.
[0024] Dabei ist die hydraulische Reinigungswirkung insbesondere von dem Volumenstrom des
Spülwassers, dem Sprühdruck des Spülwassers, und/oder von der zeitlichen Dauer der
hydraulischen Einwirkung auf das Spülgut abhängig. Sofern der Volumenstrom und der
Sprühdruck über die Laufzeit konstant sind, ist die hydraulische Reinigungswirkung
proportional dem Produkt aus Volumenstrom, Düsendruck und Laufzeit. Sind Volumenstrom
und/oder Düsendruck über die Laufzeit veränderlich, so ergibt sich die mechanische
Reinigungswirkung vorzugsweise aus dem Integral des Produkts von Volumenstrom und
Düsendruck über die Laufzeit. Die thermische Reinigungswirkung wird im Allgemeinen
insbesondere als Integral der Temperatur über der Laufzeit angegeben, da die Temperatur
aufgrund der notwendigen Heizphasen des Spülgangs Schwankungen unterliegt. Die chemische
Reinigungswirkung ergibt sich vorzugsweise aus den chemischen Eigenschaften des Spülwassers
sowie der Einwirkzeit. Da sich auch die chemischen Eigenschaften des Spülwassers im
Verlauf eines Spülgangs signifikant verändern können, ist auch hier in aller Regel
zweckmäßigerweise ein Integral zu bilden.
[0025] Zwischen den genannten Faktoren der Reinigungswirkung bestehen aber auch zahlreiche
Wechselwirkungen. So beeinflusst beispielsweise die chemische Zusammensetzung des
Spülwassers auch dessen mechanische Reinigungswirkung. Weiterhin beeinflusst der Temperaturverlauf
die chemische Zusammensetzung des Spülwassers und damit die chemische Reinigungswirkung.
So ist beispielsweise die maximal erreichte Spülwassertemperatur während eines Spülgangs
entscheidend dafür, ob sich ein zugesetztes Reinigungsmittel in der gewünschten Form
auflöst und im Spülwasser verteilt.
[0026] Die Trocknungswirkung eines Spülgangs ergibt sich insbesondere aus dem Temperaturverlauf
während des Trocknungsgangs, aus der Dauer der Trocknungszeit, aus dem Luftumsatz
im Spülbehälter, und/oder aus einem Luftdurchsatz durch den Spülbehälter hindurch.
[0027] Aus dem Gesagten wird deutlich, dass prinzipiell eine Anpassung in Abhängigkeit von
der Temperatur des Frischwassers eines jeden Parameters eines Spülprogramms, der die
hydraulische Reinigungswirkung, die thermische Reinigungswirkung und/oder die chemische
Reinigungswirkung eines auf der Basis des jeweiligen Spülprogramms durchgeführten
Spülgangs beeinflusst, einen Beitrag zum Erreichen einer gewünschten Reinigungswirkung,
insbesondere Konstanthalten der tatsächlichen Reinigungswirkung des Spülgangs beitragen
kann. Ebenso wird deutlich, dass prinzipiell eine Anpassung in Abhängigkeit von der
Temperatur des Frischwassers jedes Parameters eines Spülprogramms, der die Trocknungswirkung
eines auf der Basis des jeweiligen Spülprogramms durchgeführten Spülgangs beeinflusst,
insbesondere einen Beitrag zum Konstanthalten der tatsächlichen Trocknungswirkung
des Spülgangs beitragen kann. Die konkrete Auswahl des oder der Parameter, welche
an die Temperatur des Frischwassers angepasst werden, kann folglich so erfolgen, dass
weitere Zielvorgaben, wie beispielsweise eine Verkürzung der Laufzeit des Spülgangs,
bestmöglich erreicht werden.
[0028] Dabei ist es nun möglich, die Anschlusseinrichtung der Geschirrspülmaschine wahlweise
an verschiedene Zulaufwasserquellen anzuschließen, welche Zulaufwasser unterschiedlicher
Temperatur liefern, ohne hierbei Einbußen bezüglich des Spülergebnisses oder der Effizienz
hinnehmen zu müssen. Ebenso ist es möglich, die Anschlusseinrichtung an eine Zulaufwasserquelle
anzuschließen, welche Zulaufwasser mit wechselnder Einlauftemperatur liefert. Auch
hier kann die Geschirrspülmaschine stets effizient betrieben und ein befriedigendes
Spülergebnis sichergestellt werden.
[0029] Die Ablaufsteuereinrichtung kann so ausgebildet sein, dass der wenigstens eine Parameter
des wenigstens einen Spülprogramms an einen Einlauftemperaturbereich des Zulaufwassers
anpassbar ist, der beispielsweise von 10°C bis 60°C reicht. Hierdurch ist der in der
Praxis auftretende Temperaturbereich des Zulaufwassers zumindest im Wesentlichen abgedeckt.
[0030] In diesem Fall ist es beispielsweise problemlos möglich, die erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine
in herkömmlicher Weise an eine haushaltsübliche Kaltwasserleitung anzuschließen, welche
Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser bei einer Temperatur von beispielsweise 10°C
bis 20°C bereitstellt. Insbesondere ist aber problemlos möglich, die erfindungsgemäße
Geschirrspülmaschine an eine haushaltsübliche Warmwasserleitung anzuschließen, welche
Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser, mit einer Temperatur von beispielsweise 40°C
bis 60°C bereitstellt.
[0031] Eine derartiger Anschluss der Geschirrspülmaschine an eine Warmwasserleitung ist
in vielen Fällen energie- und kosteneffizienter als ein Anschluss an eine Kaltwasserleitung.
Der Grund für die gesteigerte Kosteneffizienz liegt darin, dass bei Verwendung von
Warmwasser der elektrische Energiebedarf eines Spülgangs deutlich sinkt, was zu einer
deutlichen Verringerung der Stromkosten des Haushaltes führen kann. Diese Ersparnis
ist in vielen Fällen größer, als der zusätzliche Kostenaufwand zum Aufheizen des Wassers
der Warmwasserleitung. Dies gilt insbesondere dann, wenn dem Haushalt eine moderne
Brennwertheizanlage, eine Kraftwärmekopplungsanlage oder eine Fernwärmeanlage zur
Verfügung steht.
[0032] Der Kostenvorteil kann jedoch noch weiter gesteigert werden, wenn der Haushalt über
eine Erdwärmepumpe oder über eine Solaranlage zur Beheizung des Zulaufwassers verfügt.
Die erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine ist dabei ganz besonders zum Anschließen
an eine Erdwärmeanlage oder an eine Solaranlage geeignet, da das durch derartige Anlagen
beheizte Zulaufwasser in vielen Fällen witterungs- und/oder jahreszeitbedingten Temperaturschwankungen
unterliegt. Insbesondere kann das Zulaufwasser aus einem Schichtenspeicher oder einem
sonstigen Pufferspeicher, insbesondere eines Gebäudes, in die Geschirrspülmaschine
bei Bedarf zuströmen.
[0033] Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ablaufsteuereinrichtung
zur Anpassung mehrerer Parameter bei wenigstens einem der Spülprogramme ausgebildet
ist. Bei einem Spülprogramm wirken sich in aller Regel eine Mehrzahl von Parametern
auf die Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung des damit durchgeführten Spülgangs
aus. Das bedeutet, dass es grundsätzlich möglich ist, die erzielbare Reinigungs- und/oder
Trocknungswirkung eines Spülgangs über den möglichen Temperaturbereich des Zulaufwassers
auf verschiedene Weise konstant zu halten. Da sich jedoch verschiedene der anpassbaren
Parameter in bestimmten Temperaturbereichen unterschiedlich auf die Effizienz des
Spülgangs auswirken können, kann es zweckmäßig sein, mehrere Parameter eines Spülprogramms
in Abhängigkeit von der Temperatur des Frischwassers zu verändern. Auf diese Weise
kann über den gesamten möglichen Einlauftemperaturbereich des Zulaufwassers die Effizienz
des Spülgangs weiter verbessert werden. Weiterhin können durch die Anpassung mehrerer
Parameter Sättigungseffekte bei der Anpassung des Spülprogramms an die Einlauftemperatur
des Zulaufwassers vermieden werden. So kann beispielsweise zur Anpassung des Spülprogramms
an eine sich erhöhende Zulaufwassertemperatur zunächst ein erster ausgewählter Parameter
erhöht werden und dann, wenn dieser Parameter seinen Maximalwert erreicht hat, ein
zweiter Parameter derart verändert werden, dass die gewünschte Reinigungs- und/oder
Trocknungswirkung eintritt.
[0034] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ablaufsteuereinrichtung
zur Anpassung unterschiedlicher Parameter bei wenigstens zweien der Spülprogramme
ausgebildet ist. Im Vergleich zur Verwendung einer Ablaufsteuereinrichtung, welche
bei jedem hinterlegten Spülprogramm dieselben Parameter anpasst, können so die hinterlegten
Spülprogramme optimal an den jeweils vorgesehenen Anwendungsfall angepasst werden.
So können beispielsweise bei einem Schonprogramm solche Parameter von einer Anpassung
ausgeschlossen werden, welche zu einer höheren Beanspruchung des Spülguts führen könnten.
Bei einem Schnellspülprogramm kann es jedoch sinnvoll sein, gerade diese Parameter
anzupassen, um unter Inkaufnahme einer höheren Beanspruchung des Spülguts die Dauer
des Schnellspülgangs minimieren zu können.
[0035] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung sind in der Ablaufsteuereinrichtung
für den wenigstens einen Parameter wenigstens eines Spülprogramms mehrere Werte gespeichert,
welche jeweils unterschiedlichen Temperaturen des Frischwassers zugeordnet sind. Die
Werte können in Form von Listen, Tabellen, Datenbanken und dergleichen gespeichert
sein. Während der Durchführung des jeweiligen Spülprogramms können in Abhängigkeit
von der vorhandenen Temperatur des Zulaufwassers die jeweils zugeordneten Werte des
oder der Parameter ausgelesen und verwendet werden. Aufwändige Berechnungsschritte
sind in diesem Fall nicht erforderlich. Die gespeicherten Werte selbst können beispielsweise
durch geeignete Spülversuche oder durch Berechnung mittels geeigneter Spülmodelle
für eine Vielzahl gleichartiger Geschirrspülmaschinen ermittelt werden. Grundsätzlich
können die Werte für die Parameter vor der Auslieferung der Geschirrspülmaschine an
den Kunden in der Ablaufsteuereinrichtung gespeichert werden. Es ist jedoch auch möglich,
im Rahmen der Wartung einer bereits ausgelieferten Geschirrspülmaschine die zunächst
gespeicherten Werte durch zumindest teilweise geänderte Werte zu ersetzen, um so die
Effizienz einer bereits ausgelieferten Geschirrspülmaschine nachträglich zu verbessern.
[0036] Nach einer anderen zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist die Ablaufsteuereinrichtung
zur Durchführung eines Algorithmus ausgebildet, der zur Berechnung des wenigstens
einen Parameters wenigstens eines Spülprogramms in Abhängigkeit von der Einlauftemperatur
des Zulaufwassers, insbesondere Frischwassers vorgesehen ist. Bei einer derartigen
Ablaufsteuereinrichtung werden die Parameter während des Betriebs der Geschirrspülmaschine
in Abhängigkeit von der Einlauftemperatur des Zulaufwassers ermittelt. Auf diese Weise
kann die in der Ablaufsteuereinrichtung zu speichernde Datenmenge reduziert werden.
So sind in diesem Fall Wertetabellen, Wertelisten, Datenbanken und dergleichen nicht
unbedingt erforderlich.
[0037] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Ablaufsteuerung ein
Bedienteil zur manuellen Eingabe der Einlauftemperatur des Zulaufwassers zugeordnet.
Das Bedienteil ist durch den Benutzer der Geschirrspülmaschine oder durch eine Wartungskraft
wenigstens in zwei Schaltzustände bringbar. Jeder der Schaltzustände des Bedienteils
kann dabei einer Temperatur oder einem Temperaturbereich des Zulaufwassers entsprechen.
In einem einfachen Fall entspricht ein erster Schaltzustand einer niedrigen Temperatur
des Zulaufwassers und ein zweiter Schaltzustand einer hohen Temperatur des Zulaufwassers.
Auf diese Weise kann einfach zwischen einem Kaltwasserbetrieb und einem Warmwasserbetrieb
umgeschaltet werden. Es ist aber auch möglich, eine höhere Anzahl von Schaltzuständen
vorzusehen. Auf diese Weise ist es möglich, die Genauigkeit der Anpassung der Parameter
der Spülprogramme zu erhöhen. Das Bedienteil kann zur Auswahl des Schaltzustands Tasten,
Drehschalter, alphanumerische Eingabeeinheiten und dergleichen mehr umfassen.
[0038] In einem anderen zweckmäßigen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Ablaufsteuereinrichtung
ein Sensor zur Ermittlung der Einlauftemperatur des Zulaufwassers zugeordnet. Auf
diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Anpassung der Parameter auf der tatsächlichen
Temperatur des Zulaufwassers basiert. So können beispielsweise Fehler bei der manuellen
Eingabe der Temperatur des Zulaufwassers ausgeschlossen werden. Weiterhin können so
Schwankungen der Temperatur des Zulaufwassers auch während eines Spülgangs erkannt
und bei der Anpassung der Parameter berücksichtigt werden. Daher ist eine derartige
Geschirrspülmaschine insbesondere zum Anschließen an Wasserquellen mit schwankender
Temperatur, wie beispielsweise Solaranlagen oder Erdwärmeanlagen, geeignet.
[0039] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Ablaufsteuereinrichtung
zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters wenigstens eines der Spülprogramme
ausgebildet, der ein Vorgabewert für eine Intensität einer hydraulischen Einwirkung
auf das Spülgut ist. Auf diese Weise kann eine Veränderung der Gesamtreinigungswirkung
des Spülgangs, der auf einer Veränderung der Einlauftemperatur des Zulaufwassers beruht,
in einfacher Weise durch eine Veränderung der hydraulischen Reinigungswirkung ausgeglichen
werden. Eine zu geringe Reinigungswirkung kann durch eine Erhöhung der Intensität
der hydraulischen Einwirkung und eine zu hohe Reinigungswirkung durch eine Verringerung
der Intensität der hydraulischen Einwirkung ausgeglichen werden. Auf diese Weise kann
auf eine Anpassung der Temperatur des Reinigungsgangs in vielen Fällen verzichtet
oder gering gehalten werden. Die Temperatur des Reinigungsgangs kann dabei in einem
Bereich gehalten werden, in dem das verwendete Reinigungsmittel seine Wirkung optimal
entfalten kann. Auf diese Weise kann die Effizienz des Spülgangs in vielen Fällen
verbessert werden. Weiterhin kann durch die Anpassung der Intensität der hydraulischen
Einwirkung in vielen Fällen auf eine Anpassung der Zeitvorgaben für den Reinigungsgang
verzichtet werden. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Einwirkzeit der
Reinigungsmittel bei der Anpassung des Spülgangs an die Temperatur des Frischwassers
allzu großen Schwankungen unterliegt. Insbesondere ist so verhindert, dass die Einwirkzeit
des Reinigungsmittels derart verkürzt wird, dass die nunmehr fehlende chemische Reinigungswirkung
durch eine energieintensive Erhöhung einer Spülgangtemperatur ausgeglichen werden
müsste.
[0040] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für die
Intensität der hydraulischen Einwirkung bei wenigstens einem der Spülprogramme ein
Vorgabewert für eine Drehzahl einer Umwälzpumpe zum Umwälzen von Spülwasser. Motorisch
betriebene Umwälzpumpen, insbesondere elektromotorisch betriebene Umwälzpumpen, können
in vergleichsweise einfacher Weise in ihrer Drehzahl gesteuert werden. Hierdurch kann
der Volumenstrom und/oder der Sprühdruck des Spülwassers in einfacher Weise beeinflusst
werden.
[0041] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Anpassung des Vorgabewerts
für die Intensität der hydraulischen Einwirkung bei wenigstens einem der Spülprogramme
derart, dass die Intensität der hydraulischen Einwirkung bei steigender Einlauftemperatur
des Zulaufwassers, insbesondere Frischwassers erhöht ist. In aller Regel führt eine
steigende Temperatur des Zulaufwassers dazu, dass aufgrund der geringeren erforderlichen
Heizzeit der Reinigungsgang insgesamt verkürzt wird. Hierdurch nehmen die hydraulische
Reinigungswirkung und die chemische Reinigungswirkung ab. Die thermische Reinigungswirkung
kann, abhängig vom Einzelfall, erhöht oder erniedrigt sein. Dies liegt darin begründet,
dass bei steigender Zulaufwassertemperatur die durchschnittliche Spültemperatur zwar
erhöht ist, andererseits aber die thermische Einwirkzeit verkürzt ist. Dabei nimmt
in aller Regel die Gesamtreinigungswirkung des Spülgangs bei steigender Frischwassertemperatur
ohne weitere Maßnahmen ab. Durch die Erhöhung des Vorgabewerts für die Intensität
der hydraulischen Einwirkung kann diese grundsätzliche Abnahme in einfacher Weise
ausgeglichen werden.
[0042] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Ablaufsteuereinrichtung
zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters wenigstens eines der Spülprogramme
ausgebildet, der ein Vorgabewert für eine zeitliche Dauer eines Abschnitts des Spülgangs
ist. Auf diese Weise kann durch Anpassung eines Parameters sowohl die thermische Reinigungswirkung,
die hydraulische Reinigungswirkung als auch die chemische Reinigungswirkung beeinflusst
werden. Hierdurch kann in vielen Fällen eine hinreichende Anpassung des Spülprogramms
an die Einlauftemperatur des zugeführten Zulaufwassers erzielt werden, ohne dass hierfür
die Intensität der hydraulischen Einwirkung auf das Spülgut verändert werden müsste.
Ebenso kann in vielen Fällen die Höchsttemperaturen der Heizphasen des Spülgangs konstant
gehalten werden. Damit kann sowohl die mechanische Beanspruchung als auch die thermische
Beanspruchung des Spülgangs unabhängig von der Einlauftemperatur des Zulaufwassers
im Wesentlichen konstant gehalten werden, so dass sich die Anpassung der Dauer eines
oder mehrerer Abschnitte des Spülgangs gerade dann anbietet, wenn das zugrundeliegende
Spülprogramm ein Schonspülprogramm ist.
[0043] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für eine
zeitliche Dauer eines Abschnitts des Spülgangs ein Vorgabewert für eine zeitliche
Dauer einer Vorwaschphase, einer Zwischenwaschphase oder einer Nachwaschphase in einem
Reinigungsgang des Spülgangs. Unter einer Vorwaschphase wird dabei eine Phase vor
der Heizphase des Reinigungsgangs, unter einer Zwischenwaschphase eine Phase zwischen
zwei Heizphasen des Reinigungsgangs und unter einer Nachwaschphase eine Phase nach
einer Heizphase des Reinigungsgangs verstanden. Durch die Anpassung derartiger Parameter
kann die Gesamtdauer der Reinigungsphase so gestaltet werden, dass über eine Anpassung
der thermischen Reinigungswirkung, der hydraulischen Reinigungswirkung und/oder gleichzeitig
der chemischen Reinigungswirkung die Gesamtreinigungswirkung hinreichend konstant
gehalten werden kann.
[0044] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Anpassung des Vorgabewerts
für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase, einer Zwischenwaschphase und/oder einer
Nachwaschphase in einem Reinigungsgang bei wenigstens einem der Spülprogramme derart,
dass die zeitliche Dauer bei steigender Temperatur des Zulaufwassers erhöht ist. Eine
derartige Anpassung ermöglicht es in einfacher Weise, einer Verkürzung der Dauer des
Reinigungsgangs durch eine Verkürzung der Heizdauer des Reinigungsgangs bei steigender
Temperatur des Zulaufwassers entgegenzuwirken, um so die Reinigungswirkung konstant
zu halten.
[0045] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für eine
zeitliche Dauer eines Abschnitts des Spülgangs ein Vorgabewert für eine zeitliche
Dauer einer Vorwaschphase, einer Zwischenwaschphase und/oder einer Nachwaschphase
eines Klarspülgangs des Spülgangs. Auf diese Weise kann die Gesamtdauer des Klarspülgangs
an die Erfordernisse des jeweiligen Spülprogramms angepasst werden.
[0046] Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Anpassung des Vorgabewerts
für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase, einer Zwischenwaschphase und/oder einer
Nachwaschphase eines Klarspülgangs bei wenigstens einem der Spülprogramme derart,
dass die zeitliche Dauer bei steigender Temperatur des Zulaufwassers erhöht ist. Auf
diese Weise kann die Gesamtdauer des Klarspülgangs so eingestellt werden, dass eine
hinreichende Verteilung des Klarspülmittels auch dann gewährleistet ist, wenn sich
die Heizphase des Klarspülgangs aufgrund einer Erhöhung der Temperatur des Frischwassers
verkürzt.
[0047] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für eine
zeitliche Dauer eines Abschnitts des Spülgangs ein Vorgabewert für eine zeitliche
Dauer eines Trocknungsgangs. Auf diese Weise ist die Einhaltung der gewünschten Trocknungswirkung
auch dann gewährleistet, wenn sich die Temperatur des Klarspülgangs aufgrund einer
Änderung der Einlauftemperatur des Zulaufwassers verändert.
[0048] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Ablaufsteuereinrichtung
zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters wenigstens eines der Spülprogramme
ausgebildet, der ein Vorgabewert für eine Temperatur des Spülgangs ist. Auf diese
Weise kann die Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung des Spülgangs gezielt verändert
und unabhängig von der Einlauftemperatur des Zulaufwassers gehalten werden.
[0049] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für eine
Temperatur des Spülgangs bei wenigstens einem der Spülprogramme ein Vorgabewert für
eine Höchsttemperatur eines Reinigungsgangs des Spülgangs. Auf diese Weise kann die
Reinigungswirkung des Spülgangs gezielt beeinflusst werden.
[0050] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Anpassung des Vorgabewerts
für eine Höchsttemperatur eines Reinigungsgangs des Spülgangs bei wenigstens einem
der Spülprogramme derart, dass die Höchsttemperatur des Reinigungsgangs bei steigender
Einlauftemperatur des Zulaufwassers erhöht ist. Auf diese Weise ist es möglich, bei
gleichbleibendem Energieverbrauch bei steigender Einlauftemperatur des Zulaufwassers
eine höhere thermische Reinigungswirkung zu erzielen. Hierdurch kann die gewünschte
Reinigungswirkung in wesentlich kürzerer Zeit bei vertretbarem Energieverbrauch erzielt
werden. So kann in diesem Fall in aller Regel die Dauer der Nachwaschzeit des Reinigungsgangs
wesentlich verkürzt werden.
[0051] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorgabewert für eine
Temperatur des Spülgangs bei wenigstens einem der Spülprogramme ein Vorgabewert für
eine Höchsttemperatur eines Klarspülgangs des Spülgangs. Auf diese Weise kann die
Dauer des Klarspülgangs ohne Vorgabe von Zeitkonstanten variiert werden. Dies ermöglicht
es beispielsweise, die Dauer des Klarspülgangs so zu gestalten, dass die effektive
Dauer des Klarspülgangs so bemessen ist, dass das Klarspülmittel hinreichend gut verteilt
wird.
[0052] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Anpassung des Vorgabewerts
für eine Höchsttemperatur eines Klarspülgangs des Spülgangs bei wenigstens einem der
Spülprogramme derart, dass die Höchsttemperatur des Klarspülgangs bei steigender Einlauftemperatur
des Zulaufwassers erhöht ist. Hierdurch ist es möglich, die steigende Einlauftemperatur
des Zulaufwassers dazu zu nutzen, um bei weitgehend gleichbleibendem Energieverbrauch
eine höhere Temperatur des Klarspülgangs zu erreichen. Dies wiederum erlaubt eine
Verkürzung der zeitlichen Dauer des nachfolgenden Trocknungsgangs, ohne dass Abstriche
in der Trocknungswirkung erforderlich wären.
[0053] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand
von Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Geschirrspülmaschine,
- Figur 2
- ein schematisches Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Geschirrspülmaschine,
- Figur 3
- ein schematisches Ablaufdiagramm des Ablaufs eines Spülgangs bei unterschiedlichen
Temperaturen von Zulaufwasser bei einem ersten Spülprogramm,
- Figur 4
- ein schematisches Ablaufdiagramm des Ablaufs eines Spülgangs bei unterschiedlichen
Temperaturen von Zulaufwasser bei einem zweiten Spülprogramm, und
- Figur 5
- ein schematisches Ablaufdiagramm des Ablaufs eines Spülgangs bei unterschiedlichen
Temperaturen von Zulaufwasser bei einem dritten Spülprogramm.
[0054] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren 1 mit 5 jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0055] Figur 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushaltsgeschirrspülmaschine.
Dabei sind nur diejenigen Bestandteile der Geschirrspülmaschine dargestellt und erläutert,
welche für das Verständnis der Erfindung erforderlich sind.
[0056] Die Geschirrspülmaschine weist eine Ablaufsteuereinrichtung 1 auf, bei der zur Steuerung
eines Ablaufs eines Spülgangs zum Spülen von Spülgut verschiedene Spülprogramme PN,
PS, PNS hinterlegt sind. Bei dem Spülprogramm PN handelt es sich um ein Normalspülprogramm
PN, bei dem Spülprogramm PS um ein Schonspülprogramm PS und bei dem Spülprogramm PNS
um ein Schnellnormalspülprogramm PNS.
[0057] Das Normalspülprogramm PN ist dazu vorgesehen, eine mittlere Reinigungs- und/oder
Trocknungswirkung zu erzielen, so dass bei normal verschmutztem Spülgut ein befriedigendes
Spülergebnis bei einer relativ kurzen Spülgangdauer und bei einem relativ geringen
Energieverbrauch erreicht werden kann. Das Schonspülprogramm PS hingegen ist zum Spülen
von empfindlichem Spülgut vorgesehen. Dazu ist das Schonspülprogramm PS so ausgelegt,
dass das Spülgut während eines Spülgangs in thermischer und hydraulischer Hinsicht
geringer belastet wird als dies bei einem Normalspülprogramm PN der Fall ist. Hierbei
kann sich jedoch eine Verlängerung der Dauer des Schonspülprogramms PS gegenüber dem
Normalspülprogramm PN ergeben, wenn dieselbe Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung
erreicht werden soll. Das Schnellnormalspülprogramm PNS ist dazu vorgesehen, eine
vergleichbare Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung wie das Normalspülprogramm PN
zu erzielen. Gleichwohl ist es so ausgelegt, dass diese definierte Reinigungs- und/oder
Trocknungswirkung in einer kürzeren Gesamtzeit erreicht werden kann. Hierzu sind während
der Durchführung eines Spülgangs höhere Temperaturen und/oder eine höhere mechanische
Einwirkung auf das Spülgut vorgesehen. Es versteht sich von selbst, dass noch weitere
Spülprogramme, beispielsweise ein Automatikspülprogramm, bei dem der Verlauf des Spülgangs
automatisch an die Art der Beladung und/oder an die Menge der Beladung angepasst wird,
oder ein Intensivprogramm, bei dem die Reinigungs- und/oder Trocknungswirkung erhöht
ist, um auch bei stärker verschmutztem Spülgut ein befriedigendes Spülgut erreichen
zu können, vorgesehen sein können.
[0058] Der Ablaufsteuereinrichtung 1 ist ein Bedienteil 2 zur Auswahl eines der Spülprogramme
PN, PS, PNS zugeordnet. Das Bedienteil 2 weist ein Tastenfeld 3 auf, welches im Ausführungsbeispiel
der Figur 1 drei Tasten umfasst, wobei jeder Taste eines der Spülprogramme PN, PS,
PNS zugeordnet ist, so dass ein Bediener durch Drücken einer der Tasten des Tastenfelds
3 genau eines der Spülprogramme PN, PS, PNS auswählen kann. Bei der Durchführung eines
Spülgangs wird dann das ausgewählte der Spülprogramme PN, PS, PNS durch ein nicht
gezeigtes Ablaufschaltwerk der Ablaufsteuereinrichtung 1 abgearbeitet. Das Ablaufschaltwerk
kann beispielsweise in Hardware aus Verknüpfungselementen und bistabilen Speicherelementen
ausgeführt sein. Das Ablaufschaltwerk kann jedoch auch einen Prozessor umfassen, auf
dem eine Ablaufschaltwerksoftware eingerichtet ist. Die Spülprogramme bzw. Spülablaufprozeduren
PN, PS, PNS umfassen jeweils diejenigen Informationen, die das Ablaufschaltwerk zur
Steuerung der Geschirrspülmaschine während eines Spülgangs benötigt. Die Spülprogramme
PN, PS, PNS enthalten insbesondere die Information, welche Schritte in welcher Reihenfolge
zur Durchführung eines Spülgangs erforderlich sind. Zudem enthalten die Spülprogramme
PN, PS, PNS die Informationen, unter welchen Bedingungen das Ablaufschaltwerk von
einem der Schritte zum nachfolgenden Schritt übergehen soll.
[0059] Die Geschirrspülmaschine umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 4 zum Einlauf von Zulaufwasser
bzw. Betriebswasser. Diese kann z.B. an eine externe Frischwasserquelle angeschlossen
sein, um aus der Frischwasserquelle stammendes Frischwasser aufnehmen zu können. Zusätzlich
oder alternativ kann sie ggf. auch mit einer Brauchwassereinrichtung verbunden sein,
die Brauchwasser wie z.B. aufbereitetes, gereinigtes Grauwasser oder Regenwasser bereitstellt.
Vorzugsweise kann die Aufnahmevorrichtung an einem Warmwasserkreislauf, insbesondere
einer thermischen Solaranlage, oder einer sonstigen, bevorzugt durch regenerative
Energien versorgten Warmwasserquelle, angekoppelt sein. Dies kann zusätzlich oder
unabhängig von einem Anschluss einer Kaltwasserleitung an der Aufnahmeeinrichtung
erfolgen. Die Aufnahmeeinrichtung 4 umfasst ein steuerbares Ventil, welches durch
die Ablaufsteuereinrichtung 1 gemäß dem ausgewählten Spülprogramm der Spülprogramme
PN, PS, PNS gesteuert wird. Weiterhin weist die Geschirrspülmaschine eine Umwälzpumpe
5 sowie ein Flüssigkeitssprühsystem auf, die dazu dienen, das in die Geschirrspülmaschine
eingelassene Zulaufwasser als Spülwasser auf das Spülgut im Inneren ihres Spülbehälters
aufzubringen. Die Umwälzpumpe 5 wird ebenfalls durch die Ablaufsteuereinrichtung 1
in Abhängigkeit von dem jeweils ausgewählten der Spülprogramme PN, PS, PNS gesteuert.
[0060] Ebenso weist die Geschirrspülmaschine eine Heizeinrichtung 6 auf, die dazu dient,
das umgewälzte Spülwasser auf eine durch das jeweilige Spülprogramm PN, PS, PNS vorgegebene
Temperatur zu bringen. Um die Temperatur des Spülwassers zu überwachen, ist ein Sensor
7 zur Überwachung der Temperatur des Spülgangs vorgesehen. Dieser Sensor 7 liefert
seine Signale an die Ablaufsteuereinrichtung 1. Um nicht mehr benötigtes Spülwasser
aus der Geschirrspülmaschine abzupumpen, ist ferner eine Abwasserpumpe, insbesondere
Laugenpumpe 8 vorgesehen, welche ebenfalls durch die Ablaufsteuereinrichtung 1 in
Abhängigkeit vom Spülprogramm PN, PS, PNS gesteuert wird. Sie dient dazu, vorzugsweise
nach dem Ablauf bzw. Ende des letzten Waschvorgangs des jeweilig gewählten Geschirrspülprogramms
das Spülwasser aus dem Flüssigkeitskreislaufsystem, insbesondere dem Pumpentopf bzw.
Pumpensumpf am und/oder im Boden des Spülbehälters und/oder der Basisträgereinheit
bzw. Bodenbaugruppeneinheit, der Geschirrspülmaschine abzupumpen.
[0061] Der konkrete Ablauf eines realen Spülgangs ist einerseits von dem jeweils ausgewählten
Spülprogramm PN, PS, PNS abhängig, andererseits jedoch auch von der Temperatur des
Zulaufwassers, welches durch die Aufnahmeeinrichtung 4 aufgenommen wird. Der Grund
liegt darin, dass Phasen, in denen das Frischwasser auf eine bestimmte Temperatur
aufgeheizt wird, um so länger sind, je kälter das Zulaufwasserwasser ist. Die Ablaufsteuereinrichtung
1 ist daher so ausgebildet, dass bei wenigstens einem der drei Spülprogramme PN, PS,
PNS wenigstens ein Parameter an die Temperatur des Zulaufwassers automatisch angepasst
wird. Vorteilhafterweise kann dabei vorgesehen sein, dass mehrere oder bevorzugt alle
der vorgesehenen Spülprogramme PN, PS, PNS an die Temperatur des Zulaufwassers anpassbar
sind.
[0062] Auf diese Weise ist es möglich, dass die jeweils vorgesehene Reinigungs- und/oder
Trocknungswirkung der einzelnen Spülprogramme PN, PS, PNS auch dann genau eingehalten
werden kann, wenn die Geschirrspülmaschine bei unterschiedlichen Temperaturen des
Zulaufwassers betrieben wird. Insbesondere ist es so problemlos möglich, die Geschirrspülmaschine
wahlweise an eine Kaltwasserquelle oder an eine Warmwasserquelle anzuschließen. Sofern
eine Warmwasserquelle verfügbar ist, kann der Energiebedarf der Geschirrspülmaschine
insbesondere deshalb gesenkt werden, weil der Energiebedarf der Heizeinrichtung 6
in solch einem Fall deutlich gesenkt werden kann. Ist jedoch kein Warmwasseranschluss
verfügbar, so kann die Geschirrspülmaschine problemlos in herkömmlicher Weise an einen
Kaltwasseranschluss angeschlossen werden. Die erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine
ist insbesondere dazu geeignet, an Wasserquellen, insbesondere Frischwasserquellen,
angeschlossen zu werden, welche Wasser, insbesondere Frischwasser, mit wechselnder
Temperatur bereitstellen. Hierbei ist insbesondere an eine Wasserversorgung zu denken,
welche eine thermische Solaranlage oder eine Erdwärmepumpe umfasst. Bei derartigen
Wasserquellen, insbesondere Frischwasserquellen, sind saisonbedingte und/oder Tageszeit-
bedingte Schwankungen der Temperatur des abgegebenen Wassers recht häufig.
[0063] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist ein Bedienteil 9 zur Eingabe der Temperatur
des Zulaufwassers vorgesehen. Das Bedienteil 9 ermöglicht es einem Bediener, die zu
erwartende Temperatur des Zulaufwassers manuell an der Ablaufsteuereinrichtung 1 einzustellen,
so dass diese den oder die Parameter des oder der Spülprogramme PN, PS, PNS zielgerichtet
anpassen kann. In einem einfachen Ausführungsbeispiel kann das Bedienteil über zwei
Schaltzustände verfügen, von denen jeweils einer durch den Bediener auswählbar ist.
Ein erster der Schaltzustände kann dann beispielsweise für einen Kaltwasserbetrieb
und ein zweiter der Schaltzustände für einen Warmwasserbetrieb vorgesehen sein. Die
Einstellung des Schaltzustandes kann der Bediener dann in Abhängigkeit davon vornehmen,
ob die Zulaufwasseraufnahmeeinrichtung 4 an eine Kaltwasserquelle oder an eine Warmwasserquelle
angeschlossen ist. Es sind jedoch auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen mehrere
Schaltzustände vorgesehen sind. Dies ermöglicht dann eine genauere Anpassung des oder
der Parameter des oder der Spülprogramme PN, PS, PNS an die Temperatur des aufgenommenen
Zulaufwassers. Das Bedienteil 9 kann hierzu Tastenfelder, Schalter und/oder eine alphanumerische
Eingabeeinheit umfassen. Auch kann das Bedienteil 9 so ausgebildet sein, dass die
Zulaufwassertemperatur stufenlos eingegeben werden kann. Hierzu kann beispielsweise
ein Dreh- oder Schiebewiderstand vorgesehen sein.
[0064] In der Ablaufsteuereinrichtung 1 ist eine Wertetabelle 10 gespeichert, welche für
jeden Parameter der Spülprogramme PN, PS, PNS, der an die Temperatur des Zulaufwassers
anpassbar ist, mehrere Werte gespeichert sind, wobei jedem Wert eine Temperatur des
Frischwasser zugeordnet ist. In Abhängigkeit von der durch den Bediener über das Bedienteil
9 eingegebenen Temperatur des Zulaufwassers können dann die jeweiligen Parameter des
ausgewählten Spülprogramms PN, PS, PNS in einfacher Weise dadurch angepasst werden,
dass die entsprechenden Werte aus der Wertetabelle 10 ausgelesen werden. Anstelle
der Wertetabelle 10 könnte auch eine entsprechende Liste oder eine Datenbank vorgesehen
sein.
[0065] Figur 2 zeigt ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Geschirrspülmaschine. Ein erster wesentlicher Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der Figur 1 liegt darin, dass das Bedienteil zur Eingabe der Temperatur des Zulaufwassers
weggelassen worden ist. Vielmehr weist die Geschirrspülmaschine der Figur 2 einen
Sensor 11 zur Ermittlung der tatsächlichen Temperatur des Zulaufwassers auf. Auf diese
Weise können Bedienfehler vermieden werden. Stets ist sichergestellt, dass die Parameter
der Spülprogramme PN, PS, PNS an die tatsächliche Temperatur des Zulaufwassers angepasst
werden. Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 erfolgt die Anpassung der jeweiligen Parameter
der Spülprogramme PN, PS, PNS mittels eines in der Ablaufsteuereinrichtung 1 gespeicherten
Algorithmus 12, der zur Ermittlung von optimierten Parametern in Abhängigkeit von
der Temperatur des Zulaufwassers ausgebildet ist. Auf diese Weise brauchen keine größeren
Datenmengen in der Ablaufsteuereinrichtung 1 gespeichert werden.
[0066] Figur 3 zeigt eine mögliche vorteilhafte Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine,
bei der ein Normalspülprogramm PN ausgewählt ist. Im oberen Bereich der Figur 3 ist
dabei ein Ablauf A eines Spülgangs dargestellt, der sich bei ausgewähltem Normalspülprogramm
PN ergibt, wenn die Geschirrspülmaschine an einen Kaltwasseranschluss angeschlossen
ist. Demgegenüber ist im unterem Bereich der Figur 3 ein in vorteilhafter Weise modifizierter
Ablauf A' eines Spülgangs dargestellt, der sich bei Auswahl des Normalspülprogramms
PN dann ergibt, wenn die Geschirrspülmaschine an einen Warmwasseranschluss angeschlossen
ist.
[0067] Im Funktionsdiagramm der Figur 3 ist auf der Querachse die Zeit in Minuten aufgetragen.
Die Abläufe A und A' sind dabei zur Vergleichbarkeit im selben zeitlichen Maßstab
dargestellt. Auf der Hochachse ist für beide Verläufe A und A' die Temperatur T des
jeweiligen Spülgangs in Grad C° dargestellt. Die Temperatur T ist jeweils als durchgezogene
Kurve dargestellt. Darüber hinaus ist auf der Hochachse jeweils für beide Abläufe
A und A' eine Drehzahl n einer Umwälzpumpe der Geschirrspülmaschine als punktierte
Linie dargestellt. Die Drehzahl n der Umwälzpumpe ist dabei als Relativwert dargestellt,
der auf eine maximale Drehzahl nmax bezogen ist. Es versteht sich von selbst, dass
die Temperaturangaben, die Zeitangaben und die Angaben der relativen Drehzahl n/nmax
der Umwälzpumpe beispielhaft sind.
[0068] Das Normalspülprogramm PN ist dafür vorgesehen, normal verschmutztes Spülgut zu spülen,
welches keiner besonderen Empfindlichkeit gegenüber einer thermischen oder einer mechanischen
Beanspruchung unterliegt. Der dargestellte Spülgang besteht aus einem Vorspülgang
VG, einem Reinigungsgang RG, einem Zwischenspülgang ZG, einem Klarspülgang KG und
einem Trocknungsgang TG, welche in dieser Reihenfolge nacheinander durchgeführt werden.
[0069] Zunächst sei der Ablauf A erläutert, der sich bei Anschluss der Geschirrspülmaschine
an eine Kaltwasserquelle ergibt, deren Zulaufwasser eine Temperatur TFW aufweist.
Zu Beginn des Vorspülgangs wird durch die Geschirrspülmaschine eine definierte Menge
von Zulaufwasser aufgenommen, welches beispielsweise eine Temperatur TFW von 15 C°
aufweist. Dieses Zulaufwasser wird als Spülwasser durch die eingeschaltete Umwälzpumpe
sowie ein oder mehrere zugeordnete Sprüheinrichtungen, insbesondere Sprüharmen, die
im Spülbehälter vorgesehen sind, umgewälzt, wodurch das Spülgut mit Spülwasser beaufschlagt
und dadurch gereinigt wird. Die Drehzahl n der Umwälzpumpe beträgt dabei ca. 75% ihres
Maximalwertes nmax. Bei einer angenommenen Umgebungstemperatur von beispielsweise
20 C° steigt die Temperatur T des Spülwassers während des Vorspülgangs VG geringfügig
an. Die Dauer des Vorspülgangs VG wird durch einen Parameter Z1 des Normalspülprogramms
PN bestimmt, wobei der Parameter Z1 ein Vorgabewert zur Vorgabe der zeitlichen Dauer
des Vorspülgangs VG ist. Der Parameter Z1 ist so gewählt, dass der Vorspülgang VG
hinreichend lange dauert, um grobe Verschmutzungen vom Spülgut zu entfernen. Zu Ende
des Vorspülgangs VG wird zumindest ein Teil des Spülwassers samt den darin enthaltenen
Verschmutzungen abgepumpt.
[0070] Zu Beginn des Reinigungsgangs RG wird weiteres Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser
mit einer Temperatur TWF zugeführt. Der Reinigungsgang RG besteht aus einer Heizphase
HRG des Reinigungsgangs RG und aus einer Nachwaschphase NRG des Reinigungsgangs RG.
Dabei wird zunächst die Heizphase HRG durchgeführt. Die Heizphase HRG dient der Erwärmung
des Spülwassers und der mechanischen Reinigung des Spülguts mit diesem erwärmten Wasser.
Während der Heizphase HRG wird dazu die Umwälzpumpe und die Heizeinrichtung der Geschirrspülmaschine
eingeschaltet, um so das Spülwasser umzuwälzen und zu erwärmen. Dabei wird die Umwälzpumpe
weiterhin mit etwa 75% ihrer Maximaldrehzahl nmax betrieben. Um die Reinigungswirkung
des Reinigungsgangs RG zu erhöhen, wird dem Spülwasser außerdem Reinigungsmittel zugegeben.
Dessen Inhaltsstoffe werden durch das erwärmte Wasser aktiviert. Während der Heizphase
HRG steigt die Temperatur T des Spülwassers in Abhängigkeit von der Leistung der Heizeinrichtung
stark an. Die Heizphase HRG wird beendet, d.h. die Heizeinrichtung 6 wird ausgeschaltet,
wenn die Temperatur T einem Parameter TRG zur Vorgabe einer Höchsttemperatur des Reinigungsgangs
entspricht. Der Parameter TRG ist ebenfalls durch das Programm PN vorgegeben.
[0071] Die Dauer der nun folgenden Nachwaschphase NRG des Reinigungsgangs RG ist durch einen
Parameter Z2 des Spülprogramms PN vorgegeben. Die Nachwaschphase RG dient der Fortsetzung
der Reinigung des Spülguts mittels der eingeschaltet bleibenden Umwälzpumpe bei ausgeschalteter
Heizeinrichtung, wobei die Temperatur T des Spülwassers leicht abfällt. Zu Ende der
Nachwaschphase NRG wird das Spülwasser je nach Verschmutzungsgrad zumindest teilweise
abgepumpt und der Reinigungsgang RG beendet.
[0072] Zu Beginn eines nachfolgenden Zwischenspülgangs ZG wird Spülwasser teilweise oder
ganz mittels der Abwasserpumpe der Geschirrspülmaschine abgepumpt. Ggf. wird für ein
Zwischenspülen erneut Zulaufwasser, insbesondere Frischwasser, mit einer Temperatur
TFW aufgenommen, wobei die Temperatur T des Spülwassers aufgrund der in der Spülmaschine
vorhandenen Wärme auch ohne Zuschalten der Heizeinrichtung einen Wert annimmt, der
über der Zulauftemperatur TFW des einlaufenden Zulaufwassers liegt. Während des Zwischenspülgangs
wird das Spülwasser weiter mittels der Umwälzpumpe umgewälzt, wodurch Reinigungsmittelreste
vom Spülgut entfernt werden. Die zeitliche Dauer des Zwischenspülgangs ZG ist durch
einen weiteren Parameter Z3 des Spülprogramms PN vorgegeben. Dabei wird zu Ende des
Zwischenspülgangs ZG das Spülwasser des Zwischenspülgangs ZG zumindest teilweise abgepumpt.
[0073] Bei Beginn des zeitlich nachfolgenden Klarspülgangs KG wird erneut Zulaufwasser,
insbesondere Frischwasser, mit der Zulauftemperatur TFW aufgenommen, welches dann
umgewälzt und erwärmt wird. Der Klarspülgang KG dauert dabei so lange, bis die Temperatur
T des Spülwassers einem Parameter TKG des Spülprogramms PN entspricht, der die Höchsttemperatur
des Klarspülgangs KG vorgibt. Während des Klarspülgangs KG wird das Spülwasser mit
Klarspülmittel versetzt. Das Klarspülmittel verringert insbesondere die Oberflächenspannung
des Spülwassers, so dass eine Fleckenbildung auf dem Spülgut verhindert ist. Zu Ende
des Klarspülgangs KG wird das Spülwasser abgepumpt und die Umwälzpumpe ausgeschaltet.
[0074] Dem nunmehr folgenden Trocknungsgang TG liegt das Prinzip zugrunde, dass aufgrund
der hohen Temperatur T während des Klarspülgangs KG das Spülgut stark erwärmt wurde,
so dass nun während des Trocknungsgangs TG an dem Spülgut anhaftendes Spülwasser verdampft.
Der Dampf kondensiert dann an Begrenzungsflächen des Spülraums, die durch die Wandflächen
des Spülbehälters gebildet sind, und/oder wird nach außen abgeführt. Die Dauer des
Trocknungsgangs TG, während derer sich das Spülgut stetig abkühlt, wird durch einen
weiteren Parameter Z4 des Spülprogramms PN bestimmt.
[0075] Dem im unteren Teil des Funktionsdiagramms dargestellten Ablauf A' liegt ebenfalls
das Normalspülprogramm PN zugrunde. Allerdings wird hier nun das Zulaufwasser, insbesondere
Frischwasser, mit einer Einlauftemperatur TFW' von etwa 40 C°, d.h. mit einer höheren
Temperatur als beim Ablauf A zugeführt. Dadurch entsteht eine modifizierte Temperaturkurve
T', wobei der Spülgang insgesamt deutlich verkürzt ist. Die zeitliche Dauer des Vorspülgangs
VG bleibt hierbei unverändert, da in dieser Phase die Heizeinrichtung ausgeschaltet
und der Parameter Z1 konstant gehalten ist. Das Spülwasser weist während des Vorspülgangs
VG eine deutlich höhere Temperatur T' auf, als dies beim Verlauf A der Fall ist. Da
die Temperatur T' des Spülwassers zu Beginn der zeitlich nachfolgenden Heizphase HRG
des Reinigungsgangs RG beim Ablauf A' wesentlich höher ist, als beim Ablauf A, ist
die Heizphase HRG hier deutlich verkürzt, bis die gewünschte Maximaltemperatur TRG
erreicht wird. Die Dauer der Nachwaschphase NRG des Reinigungsgangs RG sowie die Dauer
des Zwischenspülgangs ZG sind unverändert, da die zeitbestimmenden Parameter Z2 und
Z3 ebenfalls konstant gehalten sind. Allerdings liegt die Temperaturkurve T' während
des Zwischenspülgangs ZG höher als im Falle des Ablaufs A. Da die Temperatur T' des
Spülwassers zu Beginn des Klarspülgangs KG ebenfalls höher liegt als im vorherigen
Fall, ist auch die Dauer des Klarspülgangs KG verkürzt, bis die gewünschte Maximaltemperatur
TKG erreicht worden ist. Keine Änderungen ergeben sich hingegen für den Trocknungsgang
TG, da die Dauer durch den konstant gehaltenen Parameter Z4 und die Eingangstemperatur
des Spülwassers durch den ebenfalls konstant gehaltenen Parameter TKG bestimmt ist.
[0076] Aus dem bisher Gesagten wird deutlich, dass die chemische Reinigungswirkung des Normalspülprogramms
PN beim Ablauf A' im Vergleich zum Ablauf A aufgrund der verkürzten Gesamtlaufzeit
von Vorspülgang VG, Reinigungsgang RG, Zwischenspülgang ZG und Klarspülgang KG verkürzt
ist. Aufgrund der Verkürzung dieses Zeitraums ist auch die thermische Reinigungswirkung
verringert, da trotz gestiegener Durchschnittstemperatur des Spülwassers das thermische
Integral verkleinert ist. Ohne weitere Maßnahme wäre aufgrund der verkürzten Reinigungsdauer
auch die mechanisch-hydraulische Reinigungswirkung verringert worden. Allerdings wird
zur Vorgabe der Drehzahl n' der Umwälzpumpe ein angepasster Parameter D' verwendet,
so dass die Drehzahl n' der Umwälzpumpe auf einen höheren Drehzahlwert als im Fall
A von Figur 3 angehoben wird. Hier im Ausführungsbeispiel entspricht er nun dem Maximalwert
nmax der Umwälzpumpe. Auf diese Weise wird die hydraulische Reinigungswirkung so angehoben,
dass die Gesamtreinigungswirkung beim Ablauf A' der Gesamtreinigungswirkung beim Ablauf
A entspricht. Da sich im Vergleich der Abläufe A' und A bezüglich des Trocknungsgangs
TG keine Änderung ergibt, ist auch die Trocknungswirkung konstant gehalten. Aus dem
Funktionsdiagramm der Figur 3 wird somit deutlich, dass durch die Verwendung eines
anpassten Parameters D' zur Vorgabe der Drehzahl n' der Umwälzpumpe ein befriedigendes
Reinigungs- und Trocknungsergebnis des Spülgangs unabhängig von der Einlauftemperatur
TFW, TFW' des Zulaufwassers sichergestellt werden kann.
[0077] Figur 4 zeigt ein Funktionsdiagramm der Geschirrspülmaschine bei einem ausgewählten
Schonspülprogramm PS. Dabei zeigt der obere Bereich des Diagramms einen Ablauf A eines
Spülgangs, der aus einem Anschluss der Geschirrspülmaschine an eine Kaltwasserquelle
resultiert, deren Zulaufwasser eine Einlauftemperatur TFW aufweist. Demgegenüber zeigt
der untere Teil des Diagramms einen Ablauf A', der aus einem Anschluss der Geschirrspülmaschine
an eine Warmwasserquelle resultiert, deren Zulaufwasser eine erhöhte Einlauftemperatur
TFW' aufweist. Der Ablauf A der Figur 4 entspricht im Wesentlichen dem Ablauf A der
Figur 3. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Vorgabewert D für die
Drehzahl n der Umwälzpumpe abgesenkt ist, um so das Spülgut mit einer geringeren hydraulischen
Intensität zu beaufschlagen. Dies dient der Schonung von empfindlichem Spülgut.
[0078] Um dennoch ein befriedigendes Spülergebnis erreichen zu können, ist die Gesamtdauer
des Spülgangs gegenüber dem Fall A' von Figur 3 verlängert.
[0079] Beim im unteren Bereich von Figur 4 dargestellten Ablauf A' ist erkennbar, dass bei
Verwendung von Zulaufwasser mit höherer Temperatur TFW' auch im Falle des Schonspülprogramms
PS eine Verkürzung der Heizphase HRG des Reinigungsgangs RG und eine Verkürzung der
Heizphase HKG des Klarspülgangs KG eintritt. Während im Falle des Normalspülprogramms
PN der Figur 3 die hierdurch verringerte Reinigungswirkung durch eine Erhöhung der
Drehzahl n der Umwälzpumpe ausgeglichen wird, ist dies im Falle eines Schonspülprogramms
PS nicht erwünscht, da hierdurch die Intensität der hydraulischen Beanspruchung des
Spülguts erhöht würde. Der Parameter D wird also bei dem Schonspülprogramm PS konstant
gehalten.
[0080] Die Anpassung der Reinigungswirkung erfolgt vielmehr dadurch, dass zur Vorgabe der
Dauer der Nachwaschphase NRG des Reinigungsgangs RG ein angepasster Parameter Z2'
verwendet wird. Dieser Parameter Z2' ist so festgelegt, dass sich die zeitliche Dauer
der Nachwaschphase NRG verlängert. Zudem ist während des Klarspülgangs KG eine Vorwaschphase
VKG vorgesehen, deren Dauer durch einen Parameter Z5' bestimmt ist. Beim Ablauf A
beim Anschluss der Geschirrspülmaschine an Kaltwasser tritt dieser Parameter Z5' nicht
in Erscheinung, da er den Wert Null aufweist. Durch die Verwendung der angepassten
Parameter Z2' und Z5' verlängert sich die Gesamtdauer der Spülgänge VG, RG, ZG, KG,
so dass sowohl die chemische Reinigungswirkung, die thermische Reinigungswirkung,
als auch die hydraulische Reinigungswirkung erhöht ist. Durch entsprechende Festlegung
der Parameter Z2' und Z5' kann die Reinigungswirkung so beeinflusst werden, dass sie
der Reinigungswirkung des Ablaufs A entspricht. Da die Höchsttemperatur TKG des Klarspülgangs
KG ebenso unverändert ist wie der Parameter Z4 zur Vorgabe der Dauer des Trocknungsganges,
ist auch die Trocknungswirkung unabhängig von der jeweiligen Einlauftemperatur TFW,
TFW' des Zulaufwassers.
[0081] Figur 5 illustriert die Anpassung eines Schnellnormalspülprogramms PNS an die Einlauftemperatur
des Zulaufwassers TFW, TFW'. Angepasst wird dabei der Parameter TRG zur Vorgabe der
Höchsttemperatur des Reinigungsgangs RG. Im Vergleich zu einem konstant gehaltenen
Parameter TRG wird durch die Verwendung eines erhöhten Parameters TRG' die Heizphase
HRG des Reinigungsgangs RG bei erhöhter Einlauftemperatur TFW' des Frischwassers weniger
oder gar nicht verkürzt. Dabei steigt die Durchschnittstemperatur während des Reinigungsgangs
RG gegenüber dem Fall A von Figur 5 an. Es wird hier eine Höchsttemperatur TRG' von
etwa 65° Celsius beim Reinigungsgang RG am Ende der Aufheizphase HRG erreicht.
[0082] Weiterhin wird der Parameter TKG zur Vorgabe der Höchsttemperatur des Klarspülgangs
an die Einlauftemperatur TFW, TFW' des Zulaufwassers angepasst, wodurch bei hoher
Temperatur des Zulaufwassers TFW' durch den erhöhten Parameter TKG' nur eine geringe
oder keine Verkürzung der Heizphase HKG des Klarspülgangs KG eintritt. Hierdurch wird
auch die Durchschnittstemperatur während des Klarspülgangs KG und die Durchschnittstemperatur
während des folgenden Trocknungsgangs TG erhöht. Es wird hier im Ausführungsbeispiel
eine Höchsttemperatur TKG' von etwa 75° Celsius beim Klarspülgang KG am Ende der Aufheizphase
HKG erreicht. Auf diese Weise wird die thermische Reinigungswirkung aber auch die
Geschwindigkeit des Trocknungsvorgangs TG erhöht. Dabei ist es möglich, bei gleichbleibender
Reinigungs- und Trocknungsleistung die Dauer der Nachwaschphase NRG und die Dauer
des Trocknungsgangs TG durch eine Verwendung angepasster Parameter Z2' und Z4' zu
verkürzen. Beim Schnellnormalspülprogramm PNS wird also die durch Warmwasser eingetragene
Energie zur Erhöhung der Spültemperatur verwendet. Hierdurch kann die Gesamtdauer
des Spülgangs wesentlich verkürzt werden, ohne dass hierzu ein höherer elektrischer
Energieeintrag durch die Heizeinrichtung erforderlich wäre. Da hier im Ausführungsbeispiel
zudem die Umwälzpumpe mit ihrer Maximaldrehzahl nmax betrieben wird, ergeben sich
äußerst kurze Abläufe A, A' für einen Spülgang, der nach dem Schnellnormalspülprogramm
PNS gesteuert ist.
[0083] In einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine ist die Steuereinheit
so programmiert, dass neben einer konventionellen Variante eines Spülprogramms, d.h.
parallel dazu auch eine spezielle Variante des Spülprogramms vorgesehen ist, die speziell
an die Verwendung von Warmwasser aus einer Warmwasser-Solaranlage angepasst ist.
[0084] Die Reinigungswirkung, manchmal auch als Reinigungsleistung bezeichnet, der Geschirrspülmaschine
setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. So ergibt sich die Reinigungsleistung
aus einer Summe, welche einen hydraulischen Faktor mal der Laufzeit, einen Faktor
des thermischen Integrals und einen chemischen Faktors mal der Laufzeit sowie ggf.
einen Faktor der maximalen Spültemperatur mal der Laufzeit umfasst. Die Trocknungswirkung,
auch Trocknungsleistung genannt, hingegen ergibt sich aus der Summe eines Temperaturfaktors,
eines Faktors der Trocknungszeit, eines Faktors des Luftumsatzes und eines Faktors
des Luftdurchsatzes.
[0085] Die speziellen Varianten der Spülprogramme haben das Ziel, die Reinigungs- und Trocknungswirkung
unter Beachtung der obigen Berechnungsformeln unabhängig von der Temperatur des Zulaufwassers
konstant zu halten. Weiteres Ziel ist es, den Zusatzenergieverbrauch aus dem Stromnetz
so gering wie möglich zu halten.
[0086] Die Grunddaten der obigen Formeln zur Erzeugung der Varianten der Spülprogramme können
in Tabellen oder Formeln in einer Software der Steuereinheit hinterlegt sein.
[0087] Erhöht sich die Einlauftemperatur des Zulaufwassers, insbesondere Frischwassers bei
einer vorbekannten Geschirrspülmaschine, so verkürzt sich auch die Laufzeit eines
Spülprogramms. Eine erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine kann darauf durch eine Verlängerung
der Umwälzzeit im Reinigungsschritt zum Ausgleich der fehlenden Umwälzzeit, durch
eine Erhöhung der Umwälzpumpendrehzahl zur Kompensation der fehlenden Abtragsleistung
der ein oder mehreren Sprüheinrichtungen und/oder durch eine Verlängerung der Umwälzzeit
des Klarspülgangs zur Gewährleistung der gleichmäßigen Verteilung des Klarspülers
reagieren.
[0088] Bei einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine kann ein durch den Bediener auswählbares
Schnellspülprogramm vorgesehen sein, bei dem die Geschirrspülmaschine eine höhere
Einlauftemperatur des zulaufenden Wassers nutzt, um bei gleichbleibendem Energieverbrauch
höhere Temperaturen als bei einem Kaltwasserzulauf zu erzeugen. Hierdurch können dann
in deutlich kürzeren Spülzeiten Spül- und Trocknungsleistungen auf gleichem Niveau
erzielt werden. Der höhere Wärmeeintrag, der durch das mit höherer Einlauftemperatur
zulaufende, d.h. wärmere Zulaufwasser bei der Vorspülphase sowie Klarspülphase in
das Spülwasser a priori eingebracht werden kann, wird dazu benutzt, die Gesamtlaufzeit
des Geschirrspülprogramms gegenüber der bei einem Kaltwasseranschluss zu verkürzen.
Denn es kann insgesamt ein größeres thermisches Integral bei gleichem oder geringerem
Wärmeenergieaufwand der Heizeinrichtung gegenüber einem Kaltwasseranschluss für das
jeweilige Geschirrspülprogramm erzeugt werden. Dies kann mit höheren Maximaltemperaturen
oder Durchschnittstemperaturen insbesondere für die Reinigungsphase, Klarspülphase,
und/oder Trocknungsphase einhergehen. Das thermische Integral ergibt sich dabei durch
die Aufsummation der Fläche unterhalb des zeitlichen Temperaturverlaufs der sich jeweilig
im Spülbehälter befindlichen Spülwassermenge während der Gesamtzeitdauer des jeweilig
gewählten Geschirrspülprogramms. Insbesondere lassen sich die Zeitdauern für die Aufheizphase
beim Reinigungsvorgang sowie für die Trocknungsphase gegenüber dem Fall eines Kaltwasseranschlusses
verkürzen.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 1
- Ablaufsteuereinrichtung
- 2
- Bedienteil zur Auswahl des Spülprogramms
- 3
- Tastenfeld
- 4
- Frischwasseraufnahmeeinrichtung
- 5
- Umwälzpumpe
- 6
- Heizeinrichtung
- 7
- Sensor für die Temperatur des Spülgangs
- 8
- Laugenpumpe
- 9
- Bedienteil zur Eingabe der Temperatur des Frischwassers
- 10
- Wertetabelle für Parameter
- 11
- Sensor für die Temperatur des Frischwassers
- 12
- Algorithmus
- PN
- Normalspülprogramm
- PS
- Schonspülprogramm
- PNS
- Schnellnormalspülprogramm
- A
- Ablauf eines Spülgangs
- TFW
- Temperatur des Frischwassers
- VG
- Vorspülgang
- RG
- Reinigungsgang
- ZG
- Zwischenspülgang
- KG
- Klarspülgang
- TG
- Trocknungsgang
- HRG
- Heizphase des Reinigungsgangs
- NRG
- Nachwaschphase des Reinigungsgangs
- VKG
- Vorwaschzeit des Klarspülgangs
- HKG
- Heizphase des Klarspülgangs
- T
- Temperatur des Spülgangs
- n
- Drehzahl der Umwälzpumpe
- TRG
- Parameter zur Vorgabe einer Höchsttemperatur des Reinigungsgangs
- TKG
- Parameter zur Vorgabe einer Höchsttemperatur des Klarspülgangs
- D
- Parameter zur Vorgabe einer Drehzahl der Umwälzpumpe
- Z
- Parameter zur Vorgabe einer zeitlichen Dauer
1. Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushaltsgeschirrspülmaschine, mit einer Anschlusseinrichtung
(4) zum Aufnehmen von Zulaufwasser und mit einer Ablaufsteuereinrichtung (1), bei
der ein oder mehrere Spülprogramme (PN, PS, PNS) zur Steuerung eines Ablaufs (A) von
ein oder mehreren Spülgängen hinterlegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung wenigstens eines Parameters (D, Z2,
Z4, Z5, TRG, TKG) wenigstens eines der Spülprogramme (PN, PS, PNS) an eine Temperatur
(TFW) des Zulaufwassers ausgebildet ist.
2. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung mehrerer Parameter (Z2, Z4, TRG, TKG)
bei wenigstens einem der Spülprogramme (PNS) ausgebildet ist.
3. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung unterschiedlicher Parameter (Z2, Z4,
TRG, TKG) bei wenigstens zweien der Spülprogramme (PN, PS, PNS) ausgebildet ist.
4. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ablaufsteuereinrichtung (1) für den wenigstens einen Parameter (D, Z2, Z4,
Z5, TRG, TKG) wenigstens eines Spülprogramms (PN, PS, PNS) mehrere Werte gespeichert
sind, welche jeweils unterschiedlichen Temperaturen (TFW, TFW') des Zulaufwassers
zugeordnet sind.
5. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Durchführung eines Algorithmus (12) ausgebildet
ist, der zur Berechnung des wenigstens einen Parameters (D, Z2, Z4, Z5, TRG, TKG)
wenigstens eines Spülprogramms (PN, PS, PNS) in Abhängigkeit von der Temperatur (TFW,
TFW') des Zulaufwassers vorgesehen ist.
6. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufsteuereinrichtung (1) ein Bedienteil (9) zur manuellen Eingabe der Temperatur
(TFW) des Zulaufwassers zugeordnet ist.
7. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufsteuereinrichtung (1) ein Sensor (11) zur Ermittlung der Temperatur (TFW)
des Zulaufwassers zugeordnet ist.
8. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters
(D) wenigstens eines der Spülprogramme (PN) ausgebildet ist, der ein Vorgabewert (D)
für eine Intensität einer hydraulischen Einwirkung auf das Spülgut ist.
9. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (D) für die Intensität der hydraulischen Einwirkung bei wenigstens
einem der Spülprogramme (PN) ein Vorgabewert (D) für eine Drehzahl (n) einer Umwälzpumpe
(5) zum Umwälzen von Spülwasser ist.
10. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Vorgabewertes (D) für die Intensität der hydraulischen Einwirkung
bei wenigstens einem der Spülprogramme (PN) derart erfolgt, dass die Intensität der
hydraulischen Einwirkung bei steigender Temperatur (TFW) des Zulaufwassers erhöht
ist.
11. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters
(Z2, Z4, Z5') wenigstens eines der Spülprogramme (PS, PNS) ausgebildet ist, der ein
Vorgabewert (Z2, Z4, Z5') für eine zeitliche Dauer eines Abschnitts (NRG, TG, VKG,)
des jeweiligen Spülgangs ist.
12. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (Z2, Z4, Z5') für eine zeitliche Dauer eines Abschnitts (NRG, TG,
VKG) des Spülgangs ein Vorgabewert (Z2) für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase,
einer Zwischenwaschphase oder einer Nachwaschphase (NRG) in einem Reinigungsgang (RG)
des Spülgangs ist.
13. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 11 oder 12 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Vorgabewertes (Z2) für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase,
einer Zwischenwaschphase oder einer Nachwaschphase (NRG) in einem Reinigungsgang (RG)
bei wenigstens einem der Spülprogramme (PS) derart erfolgt, dass die zeitliche Dauer
bei steigender Temperatur (TFW) des Frischwassers erhöht ist.
14. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (Z2, Z4, Z5) für eine zeitliche Dauer eines Abschnittes (NRG, VKG,
TG) des Spülgangs ein Vorgabewert (Z5') für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase
(VKG), einer Zwischenwaschphase oder einer Nachwaschphase eines Klarspülgangs (KG)
des Spülgangs ist.
15. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Vorgabewertes (Z5') für eine zeitliche Dauer einer Vorwaschphase
(VKG), einer Zwischenwaschphase oder einer Nachwaschphase eines Klarspülgangs (KG)
bei wenigstens einem der Spülprogramme (PS) derart erfolgt, dass die zeitliche Dauer
bei steigender Temperatur (TFW) des Frischwassers erhöht ist.
16. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (Z2, Z4, Z5') für eine zeitliche Dauer eines Abschnittes (NRG, TG,
VKG) des Spülgangs ein Vorgabewert (Z4) für eine zeitliche Dauer eines Trocknungsgangs
(TG) des Spülgangs ist.
17. Geschirrspülmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuereinrichtung (1) zur Anpassung wenigstens eines solchen Parameters
(TRG, TKG) wenigstens eines der Spülprogramme (PNS) ausgebildet ist, der ein Vorgabewert
(TRG, TKG) für eine Temperatur (T) des Spülgangs ist.
18. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (TRG, TKG) für eine Temperatur (T) des Spülgangs bei wenigstens einem
der Spülprogramme (PNS) ein Vorgabewert (TRG) für eine Höchsttemperatur eines Reinigungsgangs
(RG) des Spülgangs ist.
19. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Vorgabewertes (TRG) für eine Höchsttemperatur eines Reinigungsgangs
(RG) des Spülgangs bei wenigstens einem der Spülprogramme (PNS) derart erfolgt, dass
die Höchsttemperatur (TRG) des Reinigungsgangs (RG) bei steigender Temperatur (TFW)
des Zulaufwassers erhöht ist.
20. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert (TRG, TKG) für eine Temperatur (T) des Spülgangs bei wenigstens einem
der Spülprogramme (PNS) ein Vorgabewert (TKG) für eine Höchsttemperatur eines Klarspülgangs
(KG) des Spülgangs ist.
21. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassung des Vorgabewertes (TKG) für eine Höchsttemperatur eines Klarspülgangs
(KG) des Spülgangs bei wenigstens einem der Spülprogramme (PNS) derart erfolgt, dass
die Höchsttemperatur (TKG) des Klarspülgangs (KG) bei steigender Temperatur (TFW)
des Frischwassers erhöht ist.