[0001] Die Erfindung betrifft eine Therapievorrichtung für Pferde, bestehend aus einem Laufband
in einem Wassertank.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist bekannt. Der Wassertank umfasst einen Boden, zwei
Längswände und zwei Stirnwände, von denen sich mindestens eine zum Herein- und Herausführen
des Pferdes öffnen bzw. schließen läßt. Je nach Gesundheits- oder Trainingszustand
des Pferdes wird der Wassertank unterschiedlich stark geflutet. Der Wasserspiegel
kann z.B. die halbe Höhe des Pferdekörpers erreichen. Während oder nach dem Fluten
wird das Laufband in Bewegung gesetzt. Häufig misten die Pferde während dieser Bewegungstherapie.
Um eine Verschmutzung des Pferdes und des Wassers sowie vor allem des Wasserablaufes
zu vermeiden, hat man versucht, den Pferdemist in einem an dem Pferdekörper befestigten,
aus einem wasserundurchlässigen Kunststoffgewebe bestehenden Mistbeutel aufzufangen,
jedoch mit sehr beschränktem Erfolg, weil das nicht unbeträchtliche Gewicht des Pferdemists
dazu führt, dass einerseits die obere Öffnung des Mistbeutels zuklappt und andererseits
der Mistbeutel infolge seines Gewichts an dem sich bewegenden Pferd allmählich nach
unten rutscht. Ein Teil des Pferdemists, insbesondere bei mehrmaligem Misten, fällt
deshalb nach wie vor direkt in das Wasser in dem Tank. Bei hohem Wasserspiegel tritt
zudem Wasser unmittelbar in den Mistbeutel ein, so dass dieser unter dem Zusatzgewicht
noch weiter nach unten abgleitet. Im einen wie im anderen Fall wird das Ziel verfehlt,
zu verhindern, dass Pferdemist in das Wasser gelangt, beim Entleeren des Wassertanks
den Ablauf verstopft, zumindest aber aufwendig abgefiltert werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Therapievorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art dahingehend zu verbessern, dass im Regelfall kein Pferdemist
in das Wasser gelangen kann.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Therapievorrichtung zum zusätzlichen
Aufhängen des am Pferdekörper mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Dadurch wird verhindert, dass Pferdemist in das Wasser gelangt. Das Wasser in dem
Tank kann deshalb mehrfach verwendet und hierzu über einen externen Auffangbehälter
im Kreislauf geführt werden.
[0006] Vorzugsweise besteht die vorgeschlagene Vorrichtung aus einem L-förmigen Kragarm
mit einem an dem Wassertank befestigten unteren Ende und einem oberen, freien Ende,
das zumindest annähernd mittig über dem Laufband Befestigungsmittel zum Aufhängen
des Pferdemistbeutels hat. An dem Befestigungsmittel, z.B. einer Ringöse, können dann,
z.B. mittels Karabinern, die oberen Enden von Stricken eingehängt werden, deren untere
Enden mit voneinander beabstandeten, z.B. sich gegenüberliegenden Ösen am Oberrand
des Mistbeutels verbunden sind. Dadurch wird das Abgleiten des Mistbeutels unter dem
Gewicht des Mists verhindert. Bei geeigneter Anbringung der Stricke wird auch verhindert,
dass die obere Öffnung des Mistbeutels zusammenklappt.
[0007] Der Kragarm kann um eine Hochachse schwenkbar an dem Wassertank angebracht sein.
Stattdessen kann der Kragarm auf einer an den Wassertank heranfahrbaren, wagenartigen
Rollvorrichtung montiert sein.
[0008] Das untere Ende des Kragarms kann an beliebiger Stelle des Wassertanks befestigt
sein, vorzugsweise an einer der Längswände in jenem Bereich, auf dessen Höhe sich
bei Benutzung der Therapievorrichtung der Schweif des Pferdes befindet.
[0009] Das untere Ende des Kragarms ist zweckmäßig über ein Drehlager mit dem Wassertank
verbunden. Das Drehlager ermöglicht es einerseits, den Kragarm zum Herein- und Herausführen
des Pferdes wegzuschwenken und läßt andererseits und vor allem zu, dass das freie
Ende des Kragarms während der Therapie bzw. des Trainings des Pferdes dessen Bewegungen
folgt, denn das Pferd hat in dem Wassertank bzw. auf dem Laufband einen Bewegungsspielraum
in Längsrichtung, der je nach Größe des Pferdes und Länge des Laufbandes bis zu etwa
einem Meter betragen kann.
[0010] Der untere, im wesentlichen vertikale Schenkel des L-förmigen Kragarms ist so lang,
dass der obere, im wesentlichen horizontale Schenkel sich ausreichend hoch, z.B. 50
cm bis 80 cm, über einem normal großen Pferd befindet. Dadurch ist auch sichergesstellt,
dass die Verbindungsstricke zwischen dem Befestigungsmittel am freien Ende des Kragarms
und dem oberen Rand des Mistbeutels hinreichend lang sind, um dem sich zusammen mit
dem Pferd in Längsrichtung bewegenden Mistbeutel folgen zu können.
[0011] In der Zeichnung ist eine Therapievorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
[0012] Die Therapievorrichtung umfasst ein Laufband 1 in einem Wassertank, von dem nur die
Längswände 2 und 3 dargestellt sind. Die Längswände 2 und 3 sind über einen Boden
miteinander verbunden und bilden mit hier nicht gezeigten Stirnwänden sowie ebenfalls
nicht dargestellten Anschlüssen zum Fluten und zum Entleeren den Wassertank. Der Längswand
2 ist eine Bühne 4 vorgelagert, die dem Personal das Beobachten eines angedeuteten
Pferdes 5 erleichtert.
[0013] Das Pferd 5 wird über eine Rampe 6 bei zunächst abgeklappter hinterer Sperrstange
7 auf das Laufband 1 geführt. Anschließend wird die nicht dargestellte, hintere Stirnwand,
die über Scharniere 3a mit der hinteren Längswand 3 verbunden ist, zugeschwenkt und
mit der vorderen Längswand 2 über die dargestellten Hebelverschlüsse 2a abgedichtet
verriegelt. Die ebenfalls nicht dargestellte, vordere Stirnwand ist in entsprechender
Weise mit den Längswänden 2 und 3 schwenkbar und verriegelbar verbunden.
[0014] An dem Pferd 5 ist ein Mistbeutel 10 über Gurte wie 10a, 10b, 10c befestigt. Der
Mistbeutel 10 hat an seinem Oberrand Ösen wie 10d, an welchen Stricke 11 befestigt
sind, die nach oben verlaufen und am Ende z. B. Karabiner haben, mittels derer sie
in eine oder mehrere von z.B. drei Ösen 12 am freien Ende eines L-förmigen Kragarms
13 eingehängt sind. Der untere, im Wesentlichen vertikale Schenkel des Kragarms 13
ist über ein Drehlager 14 mit dem oberen Längsholm 2b der vorderen Längswand 2 verbunden.
Der untere Schenkel des Kragarms 13 kann bis zu einem zweiten, z.B. an dem unteren
Längsholm der vorderen Längswand 2 angebrachten Drehlager verlängert sein (nicht dargestellt).
[0015] Der Kragarm 13 dient folglich zum Aufhängen des Pferdemistbeutels 10, entlastet damit
dessen Befestigungsgurte 10a, 10b, 10c und verhindert dadurch das Abgleiten des Mistbeutels
unter dem Gewicht des Pferdemists. Das Drehlager 14 ermöglicht es, den Kragarm 13
zum Herein- und Herausführen des Pferdes 5 wegzuschwenken. Außerdem ermöglicht es
das Drehlager 14, dass das freie Ende des Kragarms 13 den Bewegungen des Pferdes in
Längsrichtung des Laufbandes und damit den Bewegungen des Mistbeutels 10 folgt.
1. Therapievorrichtung für Pferde, bestehend aus einem Laufband (1) in einem Wassertank
mit einem Boden, zwei Längswänden (2, 3) und zwei Stirnwänden und mit Anschlüssen
zum Fluten und zum Entleeren des Wassertanks, gekennzeichnet durch eine vorrichtung (13) zum Aufhängen eines Pferdemistbeutels (10).
2. Therapievorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen im wesentlichen L-förmigen Kragarm (13) mit einem an dem Wassertank
befestigten, unteren Ende und einem oberen, freien Ende umfasst, das zumindest annähernd
mittig über dem Laufband (1) Befestigungsmittel (12) zum Aufhängen des Pferdemistbeutels
(10) hat.
3. Therapievorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende des Kragarms (13) an einer der Längswände (2) des Wassertanks befestigt
ist.
4. Therapievorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Endes des Kragarms (13) über ein Drehlager (14) mit dem Wassertank (bei
2b) verbunden ist.