(19)
(11) EP 2 228 215 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.2010  Patentblatt  2010/37

(21) Anmeldenummer: 10154981.4

(22) Anmeldetag:  01.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 21/00(2006.01)
B41F 23/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 12.03.2009 DE 102009001510

(71) Anmelder: manroland AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Graziel, Bernhard
    63110, Rodgau (DE)
  • Mohn, Karlheinz
    63505, Langenselbold (DE)

   


(54) Bogenverarbeitungsmaschine


(57) Bogenverarbeitungsmaschine mit einer im Bereich eines bogenführenden Zylinders angeordneten Bepuderungsvorrichtung, wobei a) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Bogenführungseinrichtung (22) aufweist, die sich entlang eines Umfangsabschnitts des Zylinders (18) erstreckt; b) die Bepuderungsvorrichtung eine Puderauftrageinrichtung (27) aufweist, die an einer ersten Umfangsposition positioniert ist, mit welcher Puder auf die Bogen richtbar ist; c) die Bepuderungsvorrichtung eine Blaseinrichtung (30) aufweist, die an einer zweiten Umfangsposition, die in Drehrichtung des Zylinders gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, mit welcher Luft auf die Bogen richtbar ist; d) die Bepuderungsvorrichtung eine Absaugeinrichtung (32) aufweist, die an einer dritten Umfangsposition, die in Drehrichtung gesehen nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, mit welcher Luft und Puder absaugbar ist; e) die Bogenführungseinrichtung (22) im Wesentlichen geschlossen ist, sodass sich zwischen Blaseinrichtung und Absaugeinrichtung eine definierte Luftströmung zur Führung der Bogen ausbildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenverarbeitungsmaschine, insbesondere eine Bogendruckmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auftragen von Puder auf Bogen.

[0002] In der Drucktechnik ist es bereits Stand der Technik, bedruckte Bedruckstoffe mit Puderteilchen zu bepudern bzw. zu bestäuben. In Bogendruckmaschinen dient die Bepuderung bzw. Bestäubung von bedruckten Bogen dazu, ein Verblocken der Bogen im Bereich des Auslegers zu verhindern. Weiterhin kann auf die Bogen aufgetragenes Puder die Trocknung der aufgetragenen Druckfarbe erleichtern.

[0003] Aus der EP 0 886 579 B1 ist eine Bogendruckmaschine mit einer in die Bogendruckmaschine integrierten Bepuderungsvorrichtung zum Auftragen von Puder auf bedruckte Bogen bekannt. Nach diesem Stand der Technik ist die Bepuderungsvorrichtung im Bereich eines bogenführenden Zylinders, nämlich eines Förderzylinders, positioniert, wobei die Bepuderungsvorrichtung das Puder auf die bedruckten Bogen mithilfe von Puderdüsen sprüht.

[0004] Die Puderdüsen sind dabei gemäß der EP 0 886 729 B1 in einem Saugkasten positioniert, wobei mit Hilfe von im Saugkasten verlaufenden Blasleitungen in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders bzw. Förderzylinders gesehen sowohl in einem Bereich vor den Puderdüsen als auch in einem Bereich nach den Puderdüsen Blasluft auf zu bepudernde Bogen gerichtet werden kann. Das Innere des Saugkastens, in welchem die Puderdüsen positioniert sind, ist mit einem Sauggebläse verbunden, mithilfe dessen Luft aus der Saugkammer abgesaugt werden kann.

[0005] Mit der aus der EP 0 886 579 B1 bekannten Bepuderungsvorrichtung kann zwar prinzipiell Puder auf gedruckte Bogen aufgetragen werden, eine gewünschte Gleichmäßigkeit des Puderauftrags über das gesamte Format der Bogen sowie eine unerwünschte Kontamination der Umgebung mit Puder stellen jedoch bislang ungelöste Probleme dar. Es besteht daher Bedarf an einer Bogenverarbeitungsmaschine mit einer Bepuderungsvorrichtung, mithilfe derer einerseits auf zu bepudernde Bogen über das gesamte Format derselben gleichmäßig Puder aufgetragen werden kann, und mithilfe derer andererseits eine Kontamination einer Umgebung der Bepuderungsvorrichtung und damit der übrigen Baugruppen der bogenverarbeitenden Maschine mit Puder vermieden werden kann.

[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde eine neuartige Bogenverarbeitungsmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Bogenverarbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1, die zumindest dadurch gekennzeichnet ist, dass: a) die Bepuderungsvorrichtung eine Bogenführungseinrichtung aufweist, die sich entlang eines Umfangsabschnitts des bogenführenden Zylinders erstreckt; b) die Bepuderungsvorrichtung eine Puderauftrageinrichtung aufweist, die an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung positioniert ist, wobei mit Hilfe der Puderauftragseinrichtung Puder auf die Bogen richtbar ist; c) die Bepuderungsvorrichtung eine Blaseinrichtung aufweist, die an einer zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung, die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der Blaseinrichtung Luft auf die Bogen richtbar ist; d) die Bepuderungsvorrichtung eine Absaugeinrichtung aufweist, die an einer dritten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung, die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der Absaugeinrichtung Luft und Puder absaugbar ist; e) die Bogenführungseinrichtung im Wesentlichen geschlossen ist, sodass sich zwischen der Blaseinrichtung und der Absaugeinrichtung eine definierte Luftströmung zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich der Puderauftrageinrichtung ausbildet.

[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Bogenführungseinrichtung der Bepuderungseinrichtung und die erfindungsgemäße Anordnung von Puderauftrageinrichtung, Blaseinrichtung und Absaugeinrichtung entlang der Bogenführungseinrichtung kann ein gleichmäßiger Auftrag von Puder über das gesamte Format zu bepudernder Bogen gewährleistet werden. Weiterhin wird eine Kontamination der Umgebung der Bepuderungsvorrichtung und damit benachbart zur Bepuderungsvorrichtung positionierter anderer Baugruppen der Bogenverarbeitungsmaschine vermieden. Ferner kann mit einer hohen Effizienz Puder auf zu bepudernde Bogen aufgetragen werden, wodurch ein Puderverbrauch deutlich reduziert werden kann.

[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Anspruch 16 definiert.

[0009] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1:
einen Ausschnitt aus einer als Bogendruckmaschine ausgebildeten Bogenverarbeitungsmaschine im Bereich eines letzten Druckwerks und eines sich an das letzte Druckwerk anschließenden Auslegers;
Fig. 2:
eine schematisierte Darstellung einer im Bereich eines bogenführenden Zylinders der Bogendruckmaschine angeordneten Bepuderungsvorrichtung zum Auftragen von Puder auf bedruckte Bogen; und
Fig. 3:
einen Querschnitt durch die Anordnung der Fig. 2 entlang der Schnittrichtung III-III in Fig. 2.


[0010] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer als Bogendruckmaschine 10 ausgebildeten Bogenverarbeitungsmaschine im Bereich eines letzten Druckwerks 11 und eines dem Druckwerk 11 nachgeordneten Auslegers 12 der Bogendruckmaschine 10.

[0011] In der Bogendruckmaschine 10 werden Bogen in den Druckwerken 11 mit Druckfarbe bedruckt, wobei jedes Druckwerk 11 einen Formzylinder 13, einen Übertragungszylinder 14, einen Druckzylinder 15, ein Farbwerk 16 sowie ein Feuchtwerk 17 aufweist. Auf dem Formzylinder 13 eines jeden Druckwerks 11 ist eine Druckform positioniert, wobei mithilfe des Farbwerks 16 Druckfarbe und mithilfe des Feuchtwerks 17 Feuchtmittel auf die auf dem jeweiligen Formzylinder 13 des jeweiligen Druckwerks 11 positionierte Druckform aufgetragen wird. Ausgehend von der Druckform gelangt die Druckfarbe über eine auf dem Übertragungszylinder 14 positionierte Übertragungsform auf den zu bedruckenden Bedruckstoff, wobei zu bedruckende Bogen durch einen Druckspalt, der zwischen dem Übertragungszylinder 14 und dem Druckzylinder 15 des jeweiligen Druckwerks 11 ausgebildet ist, hindurchbewegt wird.

[0012] Um zu bedruckende Bogen durch die einzelnen Druckwerke 11 zu bewegen sowie ausgehend vom letzten Druckwerk 11 dem Ausleger 12 zuzuführen, sind neben den Druckzylindern 15 weitere bogenführende Zylinder, nämlich Transferzylinder 18, vorhanden. So sind gemäß Fig. 1 dem Druckzylinder 15 des in Fig. 1 gezeigten Druckwerks 11 Transferzylinder 18 vorgeschaltet sowie nachgeschaltet, wobei die beiden dem Druckzylinder 15 des Druckwerks 11 nachgeschalteten Transferzylinder 18 die bedruckten Bogen einer Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 zuführen, der letztendlich bedruckte Bogen in Form eines Auslegestapels 20 aus der Bogendruckmaschine auslegt.

[0013] In die Bogendruckmaschine der Fig. 1 ist eine in Fig. 1 nicht-gezeigte Bepuderungsvorrichtung integriert, die vorzugsweise im Bereich des der Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18 positioniert ist. Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Bogendruckmaschine 10 der Fig. 1 im Bereich der beiden dem Druckwerk 11 nachgeordneten Transferzylinder 18, wobei im Bereich des der Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18 die Bepuderungsvorrichtung 21 positioniert ist, mithilfe derer auf die bedruckten Bogen vor der Übergabe desselben an die Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 Puder aufgetragen werden kann.

[0014] Die Bepuderungsvorrichtung 21 umfasst eine Bogenführungseinrichtung 22, die sich entlang eines Umfangsabschnitts eines bogenführenden Zylinders, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiels entlang eines Umfangsabschnitts des der Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18, erstreckt.

[0015] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Bogenführungseinrichtung 22 derart konturiert, dass dieselbe an einem in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen vorderen Abschnitt 24 sich im Wesentlichen tangential zur Umfangskontur des bogenführenden Zylinders 18 erstreckt, wobei sich der Abstand der Bogenführungseinrichtung 22, nämlich des vorderen Abschnitts 24 derselben, vom bogenführenden Zylinder 18 in Drehrichtung desselben gesehen verringert. In Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen vorne ist demnach der Abstand zwischen dem vorderen Abschnitt 24 der Bogenführungseinrichtung 22 und dem bogenführenden Zylinder 18 größer als in einem hinteren Bereich des vorderen Abschnitts 24 der Bogenführungseinrichtung 22.

[0016] An einem in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen hinteren Abschnitt 25 der Bogenführungseinrichtung 22 ist dieselbe kreisbogenförmig konturiert, wobei im Bereich dieses hinteren Abschnitts 25 der Abstand der Bogenführungseinrichtung 22 vom bogenführenden Zylinder 18 in etwa konstant ist.

[0017] In einem mittleren Abschnitt 26 der Bogenführungseinrichtung 22, der zwischen dem vorderen Abschnitt 24 und dem hinteren Abschnitt 25 derselben positioniert ist, ist der Abstand derselben vom bogenführenden Zylinder 18 größer als an den in Drehrichtung 23 des Zylinders 18 gesehen vor und hinter dem mittleren Abschnitt 26 liegenden Abschnitten 24 und 25, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel der mittlere Abschnitt 26 der Bogenführungseinrichtung 22 glockenartig gegenüber den Abschnitten 24 und 25 aufgeweitet ist.

[0018] Die Bepuderungsvorrichtung 21 verfügt weiterhin über eine Puderauftrageinrichtung 27, die an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22 positioniert ist, nämlich im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 im Bereich des mittleren Abschnitts 26 der Bogenführungseinrichtung 22.

[0019] Die Puderauftrageinrichtung 27 verfügt über mehrere in Axialrichtung des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nebeneinander positionierte Puderdüsen 28, mithilfe derer Puder in Form eines Puderstrahls 29 auf zu bepudernde Bogen richtbar ist. Zu bepudernde Bogen werden zwischen dem äußeren Umfang des bogenführenden Zylinders 18 und der Bogenführungseinrichtung 22 geführt und demnach an der Puderauftrageinrichtung 27 vorbeigeführt.

[0020] Die Bepuderungsvorrichtung 21 verfügt weiterhin über eine Blaseinrichtung 30, die an einer zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, nämlich im Bereich des vorderen Abschnitts 24 der Bogenführungseinrichtung 22. Mithilfe der Blaseinrichtung 30 ist Luft 31 auf zu bepudernde Bogen richtbar.

[0021] Ferner verfügt die Bepuderungsvorrichtung 21 über eine Absaugeinrichtung 32, die an einer dritten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen, nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, nämlich im Bereich des hinteren Abschnitts 25 der Bogenführungseinrichtung 22. Mithilfe der Absaugeinrichtung 32 kann ein Gemisch 33 aus Luft und Puder abgesaugt werden.

[0022] Die Bogenführungseinrichtung 22 ist im Wesentlichen geschlossen, sodass sich zwischen der im vorderen Abschnitt 24 derselben positionierten Blaseinrichtung 30 und der im hinteren Abschnitt 25 derselben positionierten Absaugeinrichtung 33 eine definierte Luftströmung 34 zur definierten Führung der zu bepudernden Bogen ausbildet.

[0023] Bedingt durch die definierte Luftströmung 34 werden zu bepudernde Bogen insbesondere im Bereich der Puderauftrageinrichtung 27 und damit im mittleren Abschnitt 26 der Bogenführungseinrichtung 22 zwischen der Bogenführungseinrichtung 22 und dem äußeren Umfang des bogenführenden Zylinders 18 stabil geführt, und zwar derart, dass sich über das gesamte Format der zu bepudernden Bogen ein definierter, gleichförmiger Abstand zu den Puderdüsen 28 ausbildet. Hierdurch kann über das gesamte Format der zu bepudernden Bogen ein gleichmäßiger Puderauftrag gewährleistet werden.

[0024] Wie bereits erwähnt, ist die Bogenführungseinrichtung 22 im Wesentlichen geschlossen ausgeführt, und zwar in Umfangsrichtung derselben. So ist die Bogenführungseinrichtung 22 einerseits an einer sich in Umfangsrichtung und in Axialrichtung erstreckenden Wand 35 sowie andererseits an sich in Umfangsrichtung und in Radialrichtung erstreckenden Seitenwänden 36 (siehe Fig. 3) im Wesentlichen geschlossen ausgeführt, wobei zwischen den Seitenwänden 36 und der äußeren Umfangsfläche des bogenführenden Zylinders 18 zur Abrichtung ein zum Beispiel als Bürstendichtung oder Dichtlippe ausgebildetes Dichtungselement 37 vorgesehen ist.

[0025] Die Luftströmung 34 in dem zwischen der Bogenführungseinrichtung 22 und dem äußeren Umfang des bogenführenden Zylinders 18 ausgebildeten Raum 38 wird im Wesentlichen durch die Menge der über die Blaseinrichtung 30 auf die Bogen gerichteten Luft 31 und der Menge des durch die Absaugeinrichtung 32 abgesaugten Gemischs 33 aus Luft und Puder bestimmt. Vorzugsweise wird im Bereich der Absaugeinrichtung 33 eine größere Luftmenge abgesaugt als im Bereich der Blaseinrichtung 30 auf die Druckbogen gerichtet wird, wobei hierzu dann an einer vierten Umfangsposition der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der dritten Umfangsposition, an welcher die Absaugeinrichtung 33 positioniert ist, liegt, mindestens eine Öffnung 39 zur Ansaugung von Umgebungsluft eingebracht ist.

[0026] Durch diese Ansaugung von Umgebungsluft stellt sich dann eine Luftströmung ein, die von der oder jeder Öffnung 39 zur Absaugeinrichtung 32 gerichtet ist und der Luftströmung 34 im Bereich der Absaugeinrichtung 32 entgegen wirkt. Hierdurch kann sicher vermieden werden, dass Puder in einen Abschnitt der Bogenführungseinrichtung 22 gelangt, der in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der Absaugeinrichtung 32 liegt. Überschüssiges Puder wird demnach vollständig von der Absaugeinrichtung 32 abgesaugt, wodurch verhindert wird, dass überschüssiges Puder die Umgebung der Bepuderungsvorrichtung 21 kontaminieren kann.

[0027] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Bepuderungsvorrichtung 21 eine weitere Blaseinrichtung 40, die an einer fünften Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der dritten Umfangsposition und demnach nach der Absaugeinrichtung 32 liegt, positioniert ist.

[0028] Mithilfe dieser weiteren Blaseinrichtung 40, die getaktet betrieben wird, kann Blasluft in einen Kanal des bogenführenden Zylinders 18 zur Reinigung desselben gerichtet werden, nämlich dann, wenn an der weiteren Blaseinrichtung 40 kein Bogen vorbeigeführt wird. Beim Kanal, der mithilfe der Blaseinrichtung 40 gereinigt wird, handelt es sich vorzugsweise um einen Kanal, in dem Greifeinrichtungen für mithilfe des bogenführenden Zylinders 18 zu fördernde Bogen eingebracht sind. Diese Greifeinrichtungen erfassen Bogen an einer Vorderkante derselben.

[0029] Die Luftströmung 34 wird durch entsprechende Dimensionierung der Blasleistung der Blaseinrichtung 30 und der Saugleistung der Absaugeinrichtung 32 derart eingestellt, dass freie Hinterkanten der zu transportierenden Bogen an der Bogenführungseinrichtung 22 entlang gleiten.

[0030] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die fünfte Umfangsposition der Bogenführungseinrichtung 22, an welcher die weitere Blaseinrichtung 40 positioniert ist, zwischen der dritten Umfangsposition, an welcher die Absaugeinrichtung 32 positioniert ist, und der vierten Umfangsposition, an welcher die oder jede Öffnung ausgebildet ist, positioniert.

[0031] Im Unterschied hierzu ist es jedoch auch möglich, dass die fünfte Umfangsposition, an welcher die weitere Blaseinrichtung 40 positioniert ist, in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der vierten Umfangsposition, an welcher die oder jede Öffnung 39 ausgebildet ist, liegt.

[0032] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Bepuderungsvorrichtung 21 zumindest teilweise gegenüber dem bogenführenden Zylinder 18 verlagerbar, nämlich schwenkbar und zwar um die in Fig. 2 gezeigte Achse 41. So sind gemäß Fig. 2 im bevorzugten Ausführungsbeispiel die Blaseinrichtung 30 sowie die Puderauftrageinrichtung 27 zusammen mit den entsprechenden Abschnitten 24 und 26 der Bogenführungseinrichtung 22 relativ zum bogenführenden Zylinder 18 schwenkbar. Fig. 2 zeigt die Blaseinrichtung 30 sowie die Puderauftrageinrichtung 27 in zwei unterschiedlichen Positionen, nämlich in einer an den bogenführenden Zylindern 18 angeschwenkten Arbeitsposition und in einer in Richtung des Pfeils 42 vom bogenführenden Zylinders 18 weggeschwenkten Wartungsposition, wobei in der Wartungsposition, in welcher die Blaseinrichtung mit 30' und die Puderauftrageinrichtung mit 27' beziffert ist, der Zugang zum bogenführenden Zylinder 18 zur Reinigung desselben erleichtert ist.

[0033] Im Unterschied zum gezeigten Ausführungsbeispiel ist es, abhängig von dem in der Bogendruckmaschine zur Verfügung stehenden Bauraum, auch möglich, die gesamte Bepuderungsvorrichtung 21 verlagerbar, insbesondere schwenkbar, auszugestalten. Auch ist es möglich, lediglich die Blaseinrichtung 30 zusammen mit dem vorderen Abschnitt 24 der Bogenführungseinrichtung 22 verlagerbar auszugestalten.

[0034] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung kann in die Bogendruckmaschine 10 eine Zylinderreinigungseinrichtung für den bogenführenden Zylinder 18, dem die Bepuderungsvorrichtung 21 zugeordnet ist, integriert sein, wobei dann die in den Figuren nicht dargestellte Zylinderreinigungseinrichtung entlang eines anderen Umfangsabschnitts des Zylinders 18 wie die Bepuderungsvorrichtung 21 positioniert ist. So ist es zum Beispiel möglich, die Bepuderungsvorrichtung 21 und die nicht-gezeigte Zylinderreinigungseinrichtung etwa diametral gegenüberliegend am bogenführenden Zylinder 18 zu positionieren. Mithilfe einer solchen Zylinderreinigungseinrichtung kann zur Reinigung des bogenführenden Zylinders 18 Blasluft auf denselben gerichtet werden, um an der äußeren Umfangsfläche des Zylinders 18 anhaftendes Puder pneumatisch abzurakeln.

[0035] Wie bereits ausgeführt, ist die Bogenführungseinrichtung 22 im Wesentlichen geschlossen. Nur an den Positionen, an welchen über die Blaseinrichtung 30 Luft 31 auf zu bepudernden Bogen gerichtet werden soll und an welchen über die Puderdüsen 28 Puder auf die Bogen gerichtet werden soll und an welchen über die Absaugeinrichtung 32 das Gemisch 33 aus Luft und Puder abgesaugt werden soll, ist dieselbe geöffnet. Weitere Öffnungen können im Bereich der weiteren Blaseinrichtung 40 sowie der Öffnungen 39 zum Ansaugen von Umgebungsluft vorhanden sein. Insgesamt kann hierdurch gewährleistet werden, dass nahezu kein Puder die Umgebung der Bepuderungsvorrichtung 21 kontaminieren kann.

[0036] Zum Absaugen des Gemischs 23 aus Luft und Puder im Bereich der Absaugeinrichtung 32 sind in die Bogenführungseinrichtung 22 im Bereich der Absaugeinrichtung 32 entsprechende Öffnungen derart eingebracht, dass das Absaugen des Gemisch 23 von den Bogen über die gesamte Axialerstreckung und Umfangserstreckung der Absaugeinrichtung 32 gleichmäßig und flächig erfolgt.

Bezugszeichenliste



[0037] 
10
Bogendruckmaschine
11
Druckwerks
12
Ausleger
13
Formzylinder
14
Übertragungszylinder
15
Druckzylinder
16
Farbwerk
17
Feuchtwerk
18
Transferzylinder
19
Fördereinrichtung
20
Auslegestapel
21
Bepuderungsvorrichtung
22
Bogenführungseinrichtung
23
Drehrichtung
24
Abschnitt
25
Abschnitt
26
Abschnitt
27
Puderauftrageinrichtung
28
Puderdüse
29
Puderstrahl
30
Blaseinrichtung
31
Luft
32
Absaugeinrichtung
33
Gemisch
34
Luftströmung
35
Wand
36
Seitenwand
37
Dichtungselement
38
Raum
39
Öffnung
40
Blaseinrichtung
41
Gelenk
42
Pfeil



Ansprüche

1. Bogenverarbeitungsmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, mit einer im Bereich eines bogenführenden Zylinders angeordneten Bepuderungsvorrichtung zum Auftragen von Puder auf verarbeitete Bogen oder zu verarbeitende Bogen, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Bogenführungseinrichtung (22) aufweist, die sich entlang eines Umfangsabschnitts des bogenführenden Zylinders (18) erstreckt;

b) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Puderauftrageinrichtung (27) aufweist, die an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22) positioniert ist, wobei mit Hilfe der Puderauftragseinrichtung (27) Puder auf die Bogen richtbar ist;

c) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Blaseinrichtung (30) aufweist, die an einer zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der Blaseinrichtung (30) Luft auf die Bogen richtbar ist;

d) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Absaugeinrichtung (32) aufweist, die an einer dritten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der Absaugeinrichtung (32) Luft und Puder absaugbar ist;

e) die Bogenführungseinrichtung (22) im Wesentlichen geschlossen ist, sodass sich zwischen der Blaseinrichtung (30) und der Absaugeinrichtung (32) eine definierte Luftströmung zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich der Puderauftrageinrichtung (27) ausbildet.


 
2. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) in Umfangrichtung im Wesentlichen geschlossen ist.
 
3. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einer sich in Umfangrichtung und in Axialrichtung erstreckenden Wand (35) im Wesentlichen geschlossen ist.
 
4. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) weiterhin an sich in Umfangrichtung und in Radialrichtung erstreckenden Seitenwänden (36) im Wesentlichen geschlossen ist.
 
5. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vorderen Abschnitt (24), an welchem die Blaseinrichtung (30) positioniert ist, derart ausgebildet ist, dass sich der Abstand der Bogenführungseinrichtung (22) vom bogenführenden Zylinder (18) in Drehrichtung desselben verringert.
 
6. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen hinteren Abschnitt (25), an welchem die Absaugeinrichtung (32) positioniert ist, derart ausgebildet ist, dass der Abstand der Bogenführungseinrichtung (22) vom bogenführenden Zylinder (18) in etwa konstant ist.
 
7. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen mittleren Abschnitt (26), an welchem die Puderauftrageinrichtung (27) positioniert ist, einen Abstand aufweist der größer ist als an in Drehrichtung des Zylinders (18) gesehen vor und hinter dem mittleren Abschnitt (26) liegenden Abschnitten (24, 25).
 
8. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Bogenführungseinrichtung (22) an einer vierten Umfangsposition derselben, die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der dritten Umfangsposition liegt, mindestens ein Öffnung (39) zur Ansaugung von Umgebungsluft eingebracht ist.
 
9. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bepuderungsvorrichtung (22) eine weitere Blaseinrichtung (40) aufweist, die an einer fünften Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der dritten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der weiteren Blaseinrichtung (40) Luft in einen Kanal des bogenführenden Zylinders zur Reinigung desselben richtbar.
 
10. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die fünfte Umfangsposition in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der vierten Umfangsposition liegt.
 
11. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die fünfte Umfangsposition in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vor der vierten Umfangsposition liegt.
 
12. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die die Bepuderungsvorrichtung (21) zumindest teilweise gegenüber dem bogenführenden Zylinder (18) verlagerbar, insbesondere schwenkbar, ist.
 
13. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vorderer Abschnitt (24) der Bogenführungseinrichtung (22), an welchem die Blaseinrichtung (30) positioniert ist, zusammen mit der Blaseinrichtung (30) gegenüber dem bogenführenden Zylinder (18) verlagerbar ist.
 
14. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch ein mittlerer Abschnitt (26) der Bogenführungseinrichtung (22), an welchem die Puderauftrageinrichtung (27) positioniert ist, zusammen mit der Puderauftrageinrichtung (27) gegenüber dem bogenführenden Zylinder (18) verlagerbar ist.
 
15. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Zylinderreinigungseinrichtung, die entlang eines anderen Umfangsabschnitts des bogenführenden Zylinders (18) wie die Bepuderungsvorrichtung (21) positioniert ist, wobei mit Hilfe der Zylinderreinigungseinrichtung zur Reinigung des bogenführenden Zylinders (18) Blasluft auf denselben richtbar ist.
 
16. Verfahren zum Auftragen von Puder auf verarbeitete Bogen oder zu verarbeitende Bogen, mit zumindest den folgenden Schritten:

a) zu bepudernde Bogen werden mit Hilfe einer Bogenführungseinrichtung entlang eines bogenführenden Zylinders bewegt;

b) auf die zu bepudernden Bogen wird im Bereich des bogenführenden Zylinders ein Puderstrahl gerichtet;

c) in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen vor dem Puderstahl wird Blasluft auf die zu bepudernden Bogen gerichtet;

d) in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen nach dem Puderstahl wird Luft und Puder von den die zu bepudernden Bogen abgesaugt;

e) zwischen der Bogenführungseinrichtung und dem bogenführenden Zylinder wird eine definierte Luftströmung zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich des Puderstrahls ausbildet.


 
17. Verfahren nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch Merkmale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente