[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenverarbeitungsmaschine, insbesondere eine Bogendruckmaschine,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Auftragen von Puder auf Bogen.
[0002] In der Drucktechnik ist es bereits Stand der Technik, bedruckte Bedruckstoffe mit
Puderteilchen zu bepudern bzw. zu bestäuben. In Bogendruckmaschinen dient die Bepuderung
bzw. Bestäubung von bedruckten Bogen dazu, ein Verblocken der Bogen im Bereich des
Auslegers zu verhindern. Weiterhin kann auf die Bogen aufgetragenes Puder die Trocknung
der aufgetragenen Druckfarbe erleichtern.
[0003] Aus der
EP 0 886 579 B1 ist eine Bogendruckmaschine mit einer in die Bogendruckmaschine integrierten Bepuderungsvorrichtung
zum Auftragen von Puder auf bedruckte Bogen bekannt. Nach diesem Stand der Technik
ist die Bepuderungsvorrichtung im Bereich eines bogenführenden Zylinders, nämlich
eines Förderzylinders, positioniert, wobei die Bepuderungsvorrichtung das Puder auf
die bedruckten Bogen mithilfe von Puderdüsen sprüht.
[0004] Die Puderdüsen sind dabei gemäß der
EP 0 886 729 B1 in einem Saugkasten positioniert, wobei mit Hilfe von im Saugkasten verlaufenden
Blasleitungen in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders bzw. Förderzylinders gesehen
sowohl in einem Bereich vor den Puderdüsen als auch in einem Bereich nach den Puderdüsen
Blasluft auf zu bepudernde Bogen gerichtet werden kann. Das Innere des Saugkastens,
in welchem die Puderdüsen positioniert sind, ist mit einem Sauggebläse verbunden,
mithilfe dessen Luft aus der Saugkammer abgesaugt werden kann.
[0005] Mit der aus der
EP 0 886 579 B1 bekannten Bepuderungsvorrichtung kann zwar prinzipiell Puder auf gedruckte Bogen
aufgetragen werden, eine gewünschte Gleichmäßigkeit des Puderauftrags über das gesamte
Format der Bogen sowie eine unerwünschte Kontamination der Umgebung mit Puder stellen
jedoch bislang ungelöste Probleme dar. Es besteht daher Bedarf an einer Bogenverarbeitungsmaschine
mit einer Bepuderungsvorrichtung, mithilfe derer einerseits auf zu bepudernde Bogen
über das gesamte Format derselben gleichmäßig Puder aufgetragen werden kann, und mithilfe
derer andererseits eine Kontamination einer Umgebung der Bepuderungsvorrichtung und
damit der übrigen Baugruppen der bogenverarbeitenden Maschine mit Puder vermieden
werden kann.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde eine neuartige
Bogenverarbeitungsmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Bogenverarbeitungsmaschine
gemäß Anspruch 1, die zumindest dadurch gekennzeichnet ist, dass: a) die Bepuderungsvorrichtung
eine Bogenführungseinrichtung aufweist, die sich entlang eines Umfangsabschnitts des
bogenführenden Zylinders erstreckt; b) die Bepuderungsvorrichtung eine Puderauftrageinrichtung
aufweist, die an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung
positioniert ist, wobei mit Hilfe der Puderauftragseinrichtung Puder auf die Bogen
richtbar ist; c) die Bepuderungsvorrichtung eine Blaseinrichtung aufweist, die an
einer zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung, die in Drehrichtung
des bogenführenden Zylinders gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert
ist, wobei mit Hilfe der Blaseinrichtung Luft auf die Bogen richtbar ist; d) die Bepuderungsvorrichtung
eine Absaugeinrichtung aufweist, die an einer dritten Umfangsposition entlang der
Bogenführungseinrichtung, die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen
nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert ist, wobei mit Hilfe der Absaugeinrichtung
Luft und Puder absaugbar ist; e) die Bogenführungseinrichtung im Wesentlichen geschlossen
ist, sodass sich zwischen der Blaseinrichtung und der Absaugeinrichtung eine definierte
Luftströmung zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich der Puderauftrageinrichtung
ausbildet.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Bogenführungseinrichtung der Bepuderungseinrichtung
und die erfindungsgemäße Anordnung von Puderauftrageinrichtung, Blaseinrichtung und
Absaugeinrichtung entlang der Bogenführungseinrichtung kann ein gleichmäßiger Auftrag
von Puder über das gesamte Format zu bepudernder Bogen gewährleistet werden. Weiterhin
wird eine Kontamination der Umgebung der Bepuderungsvorrichtung und damit benachbart
zur Bepuderungsvorrichtung positionierter anderer Baugruppen der Bogenverarbeitungsmaschine
vermieden. Ferner kann mit einer hohen Effizienz Puder auf zu bepudernde Bogen aufgetragen
werden, wodurch ein Puderverbrauch deutlich reduziert werden kann.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Anspruch 16 definiert.
[0009] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt aus einer als Bogendruckmaschine ausgebildeten Bogenverarbeitungsmaschine
im Bereich eines letzten Druckwerks und eines sich an das letzte Druckwerk anschließenden
Auslegers;
- Fig. 2:
- eine schematisierte Darstellung einer im Bereich eines bogenführenden Zylinders der
Bogendruckmaschine angeordneten Bepuderungsvorrichtung zum Auftragen von Puder auf
bedruckte Bogen; und
- Fig. 3:
- einen Querschnitt durch die Anordnung der Fig. 2 entlang der Schnittrichtung III-III
in Fig. 2.
[0010] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer als Bogendruckmaschine 10 ausgebildeten Bogenverarbeitungsmaschine
im Bereich eines letzten Druckwerks 11 und eines dem Druckwerk 11 nachgeordneten Auslegers
12 der Bogendruckmaschine 10.
[0011] In der Bogendruckmaschine 10 werden Bogen in den Druckwerken 11 mit Druckfarbe bedruckt,
wobei jedes Druckwerk 11 einen Formzylinder 13, einen Übertragungszylinder 14, einen
Druckzylinder 15, ein Farbwerk 16 sowie ein Feuchtwerk 17 aufweist. Auf dem Formzylinder
13 eines jeden Druckwerks 11 ist eine Druckform positioniert, wobei mithilfe des Farbwerks
16 Druckfarbe und mithilfe des Feuchtwerks 17 Feuchtmittel auf die auf dem jeweiligen
Formzylinder 13 des jeweiligen Druckwerks 11 positionierte Druckform aufgetragen wird.
Ausgehend von der Druckform gelangt die Druckfarbe über eine auf dem Übertragungszylinder
14 positionierte Übertragungsform auf den zu bedruckenden Bedruckstoff, wobei zu bedruckende
Bogen durch einen Druckspalt, der zwischen dem Übertragungszylinder 14 und dem Druckzylinder
15 des jeweiligen Druckwerks 11 ausgebildet ist, hindurchbewegt wird.
[0012] Um zu bedruckende Bogen durch die einzelnen Druckwerke 11 zu bewegen sowie ausgehend
vom letzten Druckwerk 11 dem Ausleger 12 zuzuführen, sind neben den Druckzylindern
15 weitere bogenführende Zylinder, nämlich Transferzylinder 18, vorhanden. So sind
gemäß Fig. 1 dem Druckzylinder 15 des in Fig. 1 gezeigten Druckwerks 11 Transferzylinder
18 vorgeschaltet sowie nachgeschaltet, wobei die beiden dem Druckzylinder 15 des Druckwerks
11 nachgeschalteten Transferzylinder 18 die bedruckten Bogen einer Fördereinrichtung
19 des Auslegers 12 zuführen, der letztendlich bedruckte Bogen in Form eines Auslegestapels
20 aus der Bogendruckmaschine auslegt.
[0013] In die Bogendruckmaschine der Fig. 1 ist eine in Fig. 1 nicht-gezeigte Bepuderungsvorrichtung
integriert, die vorzugsweise im Bereich des der Fördereinrichtung 19 des Auslegers
12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18 positioniert ist. Fig. 2 zeigt einen
Ausschnitt aus der Bogendruckmaschine 10 der Fig. 1 im Bereich der beiden dem Druckwerk
11 nachgeordneten Transferzylinder 18, wobei im Bereich des der Fördereinrichtung
19 des Auslegers 12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18 die Bepuderungsvorrichtung
21 positioniert ist, mithilfe derer auf die bedruckten Bogen vor der Übergabe desselben
an die Fördereinrichtung 19 des Auslegers 12 Puder aufgetragen werden kann.
[0014] Die Bepuderungsvorrichtung 21 umfasst eine Bogenführungseinrichtung 22, die sich
entlang eines Umfangsabschnitts eines bogenführenden Zylinders, nämlich im gezeigten
Ausführungsbeispiels entlang eines Umfangsabschnitts des der Fördereinrichtung 19
des Auslegers 12 unmittelbar vorgelagerten Transferzylinders 18, erstreckt.
[0015] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Bogenführungseinrichtung 22 derart konturiert,
dass dieselbe an einem in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen
vorderen Abschnitt 24 sich im Wesentlichen tangential zur Umfangskontur des bogenführenden
Zylinders 18 erstreckt, wobei sich der Abstand der Bogenführungseinrichtung 22, nämlich
des vorderen Abschnitts 24 derselben, vom bogenführenden Zylinder 18 in Drehrichtung
desselben gesehen verringert. In Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen
vorne ist demnach der Abstand zwischen dem vorderen Abschnitt 24 der Bogenführungseinrichtung
22 und dem bogenführenden Zylinder 18 größer als in einem hinteren Bereich des vorderen
Abschnitts 24 der Bogenführungseinrichtung 22.
[0016] An einem in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen hinteren Abschnitt
25 der Bogenführungseinrichtung 22 ist dieselbe kreisbogenförmig konturiert, wobei
im Bereich dieses hinteren Abschnitts 25 der Abstand der Bogenführungseinrichtung
22 vom bogenführenden Zylinder 18 in etwa konstant ist.
[0017] In einem mittleren Abschnitt 26 der Bogenführungseinrichtung 22, der zwischen dem
vorderen Abschnitt 24 und dem hinteren Abschnitt 25 derselben positioniert ist, ist
der Abstand derselben vom bogenführenden Zylinder 18 größer als an den in Drehrichtung
23 des Zylinders 18 gesehen vor und hinter dem mittleren Abschnitt 26 liegenden Abschnitten
24 und 25, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel der mittlere Abschnitt 26 der Bogenführungseinrichtung
22 glockenartig gegenüber den Abschnitten 24 und 25 aufgeweitet ist.
[0018] Die Bepuderungsvorrichtung 21 verfügt weiterhin über eine Puderauftrageinrichtung
27, die an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22 positioniert
ist, nämlich im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 im Bereich des mittleren Abschnitts
26 der Bogenführungseinrichtung 22.
[0019] Die Puderauftrageinrichtung 27 verfügt über mehrere in Axialrichtung des bogenführenden
Zylinders 18 gesehen nebeneinander positionierte Puderdüsen 28, mithilfe derer Puder
in Form eines Puderstrahls 29 auf zu bepudernde Bogen richtbar ist. Zu bepudernde
Bogen werden zwischen dem äußeren Umfang des bogenführenden Zylinders 18 und der Bogenführungseinrichtung
22 geführt und demnach an der Puderauftrageinrichtung 27 vorbeigeführt.
[0020] Die Bepuderungsvorrichtung 21 verfügt weiterhin über eine Blaseinrichtung 30, die
an einer zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung
23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert
ist, nämlich im Bereich des vorderen Abschnitts 24 der Bogenführungseinrichtung 22.
Mithilfe der Blaseinrichtung 30 ist Luft 31 auf zu bepudernde Bogen richtbar.
[0021] Ferner verfügt die Bepuderungsvorrichtung 21 über eine Absaugeinrichtung 32, die
an einer dritten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung
23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen, nach der ersten Umfangsposition liegt,
positioniert ist, nämlich im Bereich des hinteren Abschnitts 25 der Bogenführungseinrichtung
22. Mithilfe der Absaugeinrichtung 32 kann ein Gemisch 33 aus Luft und Puder abgesaugt
werden.
[0022] Die Bogenführungseinrichtung 22 ist im Wesentlichen geschlossen, sodass sich zwischen
der im vorderen Abschnitt 24 derselben positionierten Blaseinrichtung 30 und der im
hinteren Abschnitt 25 derselben positionierten Absaugeinrichtung 33 eine definierte
Luftströmung 34 zur definierten Führung der zu bepudernden Bogen ausbildet.
[0023] Bedingt durch die definierte Luftströmung 34 werden zu bepudernde Bogen insbesondere
im Bereich der Puderauftrageinrichtung 27 und damit im mittleren Abschnitt 26 der
Bogenführungseinrichtung 22 zwischen der Bogenführungseinrichtung 22 und dem äußeren
Umfang des bogenführenden Zylinders 18 stabil geführt, und zwar derart, dass sich
über das gesamte Format der zu bepudernden Bogen ein definierter, gleichförmiger Abstand
zu den Puderdüsen 28 ausbildet. Hierdurch kann über das gesamte Format der zu bepudernden
Bogen ein gleichmäßiger Puderauftrag gewährleistet werden.
[0024] Wie bereits erwähnt, ist die Bogenführungseinrichtung 22 im Wesentlichen geschlossen
ausgeführt, und zwar in Umfangsrichtung derselben. So ist die Bogenführungseinrichtung
22 einerseits an einer sich in Umfangsrichtung und in Axialrichtung erstreckenden
Wand 35 sowie andererseits an sich in Umfangsrichtung und in Radialrichtung erstreckenden
Seitenwänden 36 (siehe Fig. 3) im Wesentlichen geschlossen ausgeführt, wobei zwischen
den Seitenwänden 36 und der äußeren Umfangsfläche des bogenführenden Zylinders 18
zur Abrichtung ein zum Beispiel als Bürstendichtung oder Dichtlippe ausgebildetes
Dichtungselement 37 vorgesehen ist.
[0025] Die Luftströmung 34 in dem zwischen der Bogenführungseinrichtung 22 und dem äußeren
Umfang des bogenführenden Zylinders 18 ausgebildeten Raum 38 wird im Wesentlichen
durch die Menge der über die Blaseinrichtung 30 auf die Bogen gerichteten Luft 31
und der Menge des durch die Absaugeinrichtung 32 abgesaugten Gemischs 33 aus Luft
und Puder bestimmt. Vorzugsweise wird im Bereich der Absaugeinrichtung 33 eine größere
Luftmenge abgesaugt als im Bereich der Blaseinrichtung 30 auf die Druckbogen gerichtet
wird, wobei hierzu dann an einer vierten Umfangsposition der Bogenführungseinrichtung
22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der dritten
Umfangsposition, an welcher die Absaugeinrichtung 33 positioniert ist, liegt, mindestens
eine Öffnung 39 zur Ansaugung von Umgebungsluft eingebracht ist.
[0026] Durch diese Ansaugung von Umgebungsluft stellt sich dann eine Luftströmung ein, die
von der oder jeder Öffnung 39 zur Absaugeinrichtung 32 gerichtet ist und der Luftströmung
34 im Bereich der Absaugeinrichtung 32 entgegen wirkt. Hierdurch kann sicher vermieden
werden, dass Puder in einen Abschnitt der Bogenführungseinrichtung 22 gelangt, der
in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der Absaugeinrichtung
32 liegt. Überschüssiges Puder wird demnach vollständig von der Absaugeinrichtung
32 abgesaugt, wodurch verhindert wird, dass überschüssiges Puder die Umgebung der
Bepuderungsvorrichtung 21 kontaminieren kann.
[0027] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Bepuderungsvorrichtung
21 eine weitere Blaseinrichtung 40, die an einer fünften Umfangsposition entlang der
Bogenführungseinrichtung 22, die in Drehrichtung 23 des bogenführenden Zylinders 18
gesehen nach der dritten Umfangsposition und demnach nach der Absaugeinrichtung 32
liegt, positioniert ist.
[0028] Mithilfe dieser weiteren Blaseinrichtung 40, die getaktet betrieben wird, kann Blasluft
in einen Kanal des bogenführenden Zylinders 18 zur Reinigung desselben gerichtet werden,
nämlich dann, wenn an der weiteren Blaseinrichtung 40 kein Bogen vorbeigeführt wird.
Beim Kanal, der mithilfe der Blaseinrichtung 40 gereinigt wird, handelt es sich vorzugsweise
um einen Kanal, in dem Greifeinrichtungen für mithilfe des bogenführenden Zylinders
18 zu fördernde Bogen eingebracht sind. Diese Greifeinrichtungen erfassen Bogen an
einer Vorderkante derselben.
[0029] Die Luftströmung 34 wird durch entsprechende Dimensionierung der Blasleistung der
Blaseinrichtung 30 und der Saugleistung der Absaugeinrichtung 32 derart eingestellt,
dass freie Hinterkanten der zu transportierenden Bogen an der Bogenführungseinrichtung
22 entlang gleiten.
[0030] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die fünfte Umfangsposition der Bogenführungseinrichtung
22, an welcher die weitere Blaseinrichtung 40 positioniert ist, zwischen der dritten
Umfangsposition, an welcher die Absaugeinrichtung 32 positioniert ist, und der vierten
Umfangsposition, an welcher die oder jede Öffnung ausgebildet ist, positioniert.
[0031] Im Unterschied hierzu ist es jedoch auch möglich, dass die fünfte Umfangsposition,
an welcher die weitere Blaseinrichtung 40 positioniert ist, in Drehrichtung 23 des
bogenführenden Zylinders 18 gesehen nach der vierten Umfangsposition, an welcher die
oder jede Öffnung 39 ausgebildet ist, liegt.
[0032] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Bepuderungsvorrichtung 21 zumindest teilweise
gegenüber dem bogenführenden Zylinder 18 verlagerbar, nämlich schwenkbar und zwar
um die in Fig. 2 gezeigte Achse 41. So sind gemäß Fig. 2 im bevorzugten Ausführungsbeispiel
die Blaseinrichtung 30 sowie die Puderauftrageinrichtung 27 zusammen mit den entsprechenden
Abschnitten 24 und 26 der Bogenführungseinrichtung 22 relativ zum bogenführenden Zylinder
18 schwenkbar. Fig. 2 zeigt die Blaseinrichtung 30 sowie die Puderauftrageinrichtung
27 in zwei unterschiedlichen Positionen, nämlich in einer an den bogenführenden Zylindern
18 angeschwenkten Arbeitsposition und in einer in Richtung des Pfeils 42 vom bogenführenden
Zylinders 18 weggeschwenkten Wartungsposition, wobei in der Wartungsposition, in welcher
die Blaseinrichtung mit 30' und die Puderauftrageinrichtung mit 27' beziffert ist,
der Zugang zum bogenführenden Zylinder 18 zur Reinigung desselben erleichtert ist.
[0033] Im Unterschied zum gezeigten Ausführungsbeispiel ist es, abhängig von dem in der
Bogendruckmaschine zur Verfügung stehenden Bauraum, auch möglich, die gesamte Bepuderungsvorrichtung
21 verlagerbar, insbesondere schwenkbar, auszugestalten. Auch ist es möglich, lediglich
die Blaseinrichtung 30 zusammen mit dem vorderen Abschnitt 24 der Bogenführungseinrichtung
22 verlagerbar auszugestalten.
[0034] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung kann in die
Bogendruckmaschine 10 eine Zylinderreinigungseinrichtung für den bogenführenden Zylinder
18, dem die Bepuderungsvorrichtung 21 zugeordnet ist, integriert sein, wobei dann
die in den Figuren nicht dargestellte Zylinderreinigungseinrichtung entlang eines
anderen Umfangsabschnitts des Zylinders 18 wie die Bepuderungsvorrichtung 21 positioniert
ist. So ist es zum Beispiel möglich, die Bepuderungsvorrichtung 21 und die nicht-gezeigte
Zylinderreinigungseinrichtung etwa diametral gegenüberliegend am bogenführenden Zylinder
18 zu positionieren. Mithilfe einer solchen Zylinderreinigungseinrichtung kann zur
Reinigung des bogenführenden Zylinders 18 Blasluft auf denselben gerichtet werden,
um an der äußeren Umfangsfläche des Zylinders 18 anhaftendes Puder pneumatisch abzurakeln.
[0035] Wie bereits ausgeführt, ist die Bogenführungseinrichtung 22 im Wesentlichen geschlossen.
Nur an den Positionen, an welchen über die Blaseinrichtung 30 Luft 31 auf zu bepudernden
Bogen gerichtet werden soll und an welchen über die Puderdüsen 28 Puder auf die Bogen
gerichtet werden soll und an welchen über die Absaugeinrichtung 32 das Gemisch 33
aus Luft und Puder abgesaugt werden soll, ist dieselbe geöffnet. Weitere Öffnungen
können im Bereich der weiteren Blaseinrichtung 40 sowie der Öffnungen 39 zum Ansaugen
von Umgebungsluft vorhanden sein. Insgesamt kann hierdurch gewährleistet werden, dass
nahezu kein Puder die Umgebung der Bepuderungsvorrichtung 21 kontaminieren kann.
[0036] Zum Absaugen des Gemischs 23 aus Luft und Puder im Bereich der Absaugeinrichtung
32 sind in die Bogenführungseinrichtung 22 im Bereich der Absaugeinrichtung 32 entsprechende
Öffnungen derart eingebracht, dass das Absaugen des Gemisch 23 von den Bogen über
die gesamte Axialerstreckung und Umfangserstreckung der Absaugeinrichtung 32 gleichmäßig
und flächig erfolgt.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 10
- Bogendruckmaschine
- 11
- Druckwerks
- 12
- Ausleger
- 13
- Formzylinder
- 14
- Übertragungszylinder
- 15
- Druckzylinder
- 16
- Farbwerk
- 17
- Feuchtwerk
- 18
- Transferzylinder
- 19
- Fördereinrichtung
- 20
- Auslegestapel
- 21
- Bepuderungsvorrichtung
- 22
- Bogenführungseinrichtung
- 23
- Drehrichtung
- 24
- Abschnitt
- 25
- Abschnitt
- 26
- Abschnitt
- 27
- Puderauftrageinrichtung
- 28
- Puderdüse
- 29
- Puderstrahl
- 30
- Blaseinrichtung
- 31
- Luft
- 32
- Absaugeinrichtung
- 33
- Gemisch
- 34
- Luftströmung
- 35
- Wand
- 36
- Seitenwand
- 37
- Dichtungselement
- 38
- Raum
- 39
- Öffnung
- 40
- Blaseinrichtung
- 41
- Gelenk
- 42
- Pfeil
1. Bogenverarbeitungsmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, mit einer im Bereich
eines bogenführenden Zylinders angeordneten Bepuderungsvorrichtung zum Auftragen von
Puder auf verarbeitete Bogen oder zu verarbeitende Bogen,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Bogenführungseinrichtung (22) aufweist, die
sich entlang eines Umfangsabschnitts des bogenführenden Zylinders (18) erstreckt;
b) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Puderauftrageinrichtung (27) aufweist, die
an einer ersten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22) positioniert
ist, wobei mit Hilfe der Puderauftragseinrichtung (27) Puder auf die Bogen richtbar
ist;
c) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Blaseinrichtung (30) aufweist, die an einer
zweiten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung
des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vor der ersten Umfangsposition liegt, positioniert
ist, wobei mit Hilfe der Blaseinrichtung (30) Luft auf die Bogen richtbar ist;
d) die Bepuderungsvorrichtung (21) eine Absaugeinrichtung (32) aufweist, die an einer
dritten Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung
des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der ersten Umfangsposition liegt, positioniert
ist, wobei mit Hilfe der Absaugeinrichtung (32) Luft und Puder absaugbar ist;
e) die Bogenführungseinrichtung (22) im Wesentlichen geschlossen ist, sodass sich
zwischen der Blaseinrichtung (30) und der Absaugeinrichtung (32) eine definierte Luftströmung
zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich der Puderauftrageinrichtung (27) ausbildet.
2. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) in Umfangrichtung im Wesentlichen geschlossen ist.
3. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einer sich in Umfangrichtung und in Axialrichtung
erstreckenden Wand (35) im Wesentlichen geschlossen ist.
4. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) weiterhin an sich in Umfangrichtung und in Radialrichtung
erstreckenden Seitenwänden (36) im Wesentlichen geschlossen ist.
5. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders
(18) gesehen vorderen Abschnitt (24), an welchem die Blaseinrichtung (30) positioniert
ist, derart ausgebildet ist, dass sich der Abstand der Bogenführungseinrichtung (22)
vom bogenführenden Zylinder (18) in Drehrichtung desselben verringert.
6. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders
(18) gesehen hinteren Abschnitt (25), an welchem die Absaugeinrichtung (32) positioniert
ist, derart ausgebildet ist, dass der Abstand der Bogenführungseinrichtung (22) vom
bogenführenden Zylinder (18) in etwa konstant ist.
7. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenführungseinrichtung (22) an einem in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders
(18) gesehen mittleren Abschnitt (26), an welchem die Puderauftrageinrichtung (27)
positioniert ist, einen Abstand aufweist der größer ist als an in Drehrichtung des
Zylinders (18) gesehen vor und hinter dem mittleren Abschnitt (26) liegenden Abschnitten
(24, 25).
8. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Bogenführungseinrichtung (22) an einer vierten Umfangsposition derselben,
die in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der dritten Umfangsposition
liegt, mindestens ein Öffnung (39) zur Ansaugung von Umgebungsluft eingebracht ist.
9. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bepuderungsvorrichtung (22) eine weitere Blaseinrichtung (40) aufweist, die an
einer fünften Umfangsposition entlang der Bogenführungseinrichtung (22), die in Drehrichtung
des bogenführenden Zylinders (18) gesehen nach der dritten Umfangsposition liegt,
positioniert ist, wobei mit Hilfe der weiteren Blaseinrichtung (40) Luft in einen
Kanal des bogenführenden Zylinders zur Reinigung desselben richtbar.
10. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die fünfte Umfangsposition in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen
nach der vierten Umfangsposition liegt.
11. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die fünfte Umfangsposition in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen
vor der vierten Umfangsposition liegt.
12. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die die Bepuderungsvorrichtung (21) zumindest teilweise gegenüber dem bogenführenden
Zylinder (18) verlagerbar, insbesondere schwenkbar, ist.
13. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders (18) gesehen vorderer
Abschnitt (24) der Bogenführungseinrichtung (22), an welchem die Blaseinrichtung (30)
positioniert ist, zusammen mit der Blaseinrichtung (30) gegenüber dem bogenführenden
Zylinder (18) verlagerbar ist.
14. Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch ein mittlerer Abschnitt (26) der Bogenführungseinrichtung (22), an welchem die
Puderauftrageinrichtung (27) positioniert ist, zusammen mit der Puderauftrageinrichtung
(27) gegenüber dem bogenführenden Zylinder (18) verlagerbar ist.
15. Bogenverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Zylinderreinigungseinrichtung, die entlang eines anderen Umfangsabschnitts des
bogenführenden Zylinders (18) wie die Bepuderungsvorrichtung (21) positioniert ist,
wobei mit Hilfe der Zylinderreinigungseinrichtung zur Reinigung des bogenführenden
Zylinders (18) Blasluft auf denselben richtbar ist.
16. Verfahren zum Auftragen von Puder auf verarbeitete Bogen oder zu verarbeitende Bogen,
mit zumindest den folgenden Schritten:
a) zu bepudernde Bogen werden mit Hilfe einer Bogenführungseinrichtung entlang eines
bogenführenden Zylinders bewegt;
b) auf die zu bepudernden Bogen wird im Bereich des bogenführenden Zylinders ein Puderstrahl
gerichtet;
c) in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen vor dem Puderstahl wird Blasluft
auf die zu bepudernden Bogen gerichtet;
d) in Drehrichtung des bogenführenden Zylinders gesehen nach dem Puderstahl wird Luft
und Puder von den die zu bepudernden Bogen abgesaugt;
e) zwischen der Bogenführungseinrichtung und dem bogenführenden Zylinder wird eine
definierte Luftströmung zur Führung der Bogen insbesondere im Bereich des Puderstrahls
ausbildet.
17. Verfahren nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch Merkmale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15.