[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Pudervorrichtung
einer Druckmaschine in Abhängigkeit von mindestens einer Messung eines mit der Pudermenge
auf dem bestäubten Druckbogen korrelierenden Paramater, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] In
DE 102008019936 A1 ist ein Verfahren beschrieben, bei welchem beim Fördern des Bogens ein Aufdruck mit
Puderpartikeln mittels eines Ultraschalldetektors detektiert wird. Anhand der Ultraschall-Detektorsignale
kann die Dosierung der Puderpartikel auf die Oberfläche gesteuert werden.
[0003] In
EP 0824683 B1 ist ein Gerät zur Bestimmung der Puderdichte auf einem bestäubten Druckerzeugnis
beschrieben, welches bei der Messung auf einem Messtisch liegt. Über dem Druckerzeugnis
ist ein optischer Messkopf angeordnet, der auf einem mäanderförmigen Weg von der Ausgangsecke
zur gegenüberliegenden Ecke des Druckerzeugnisses geführt wird.
[0004] Bei den bekannten Verfahren erfolgt die Messung des mit der Pudermenge auf dem bestäubten
Druckbogen korrelierenden Parameters, z. B. der sogenannten Puderdichte, innerhalb
des Druckbildes. Dies kann bei Verwendung eines optischen Messgerätes zu unterschiedlichen
Messergebnissen bei gleicher Puderdichte führen, da das Druckbild von Druckauftrag
zu Druckauftrag variiert. Dadurch variiert auch die optische Dichte des Untergrundes,
auf welchem die messtechnisch zu erfassenden Puderpartikel liegen, und ergeben sich
demzufolge unterschiedliche Schwellwerte für die Messung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern einer Pudervorrichtung
anzugeben, bei dem eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern einer Pudervorrichtung einer Druckmaschine
in Abhängigkeit von mindestens einer Messung eines mit der Pudermenge auf dem bestäubten
Druckbogen korrelierenden Parameters ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen korrelierenden Parameters
innerhalb eines Messfeldes auf den Druckbogen erfolgt, welches sich außerhalb des
Druckbildes befindet, oder dass die Mehrzahl der Messungen des mit der Pudermenge
auf dem bestäubten Druckbogen korrelierenden Parameters innerhalb mehrerer Messfelder
auf den Druckbogen erfolgen, welche sich außerhalb des Druckbildes befinden.
[0007] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Messung oder Messungen nicht mehr innerhalb
des Druckbildes erfolgen, hat dessen Beschaffenheit keinen Einfluss mehr auf die Qualität
des Messergebnisses. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine hohe Prozesssicherheit
und eine sichere Reproduzierbarkeit gewährleistet.
[0008] In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen genannt, welche nachfolgend im Einzelnen
kurz erläutert werden.
[0009] Bei einer Weiterbildung ist das Messfeld Bestandteil eines Druckkontrollstreifens
oder sind die Messfelder Bestandteile besagten Druckkontrollstreifens. Der Druckkontrollstreifen
kann sich über die gesamte Druckbreite erstrecken und im Bereich des druckbildfreien
Vorderrandes des Druckbogens befinden.
[0010] Bei einer weiteren Weiterbildung ist das oder jedes Messfeld ein Volltonfeld, welches
mit einer der beiden dunkleren Druckfarben des Vierfarbendrucks - d. h., mit Schwarz
(Black) oder Cyan - gedruckt ist.
[0011] Bei einer weiteren Weiterbildung ist das oder jedes Messfeld ein Schwarzfeld, d.
h., ein mit der Druckfarbe Schwarz (Black) bedrucktes Messfeld. Die beiden zuletzt
erläuterten Weiterbildungen sind hinsichtlich eines hohen Kontrastes zwischen der
Druckfarbe des Hintergrundes und den darauf liegenden Puderpartikeln vorteilhaft.
[0012] Bei einer weiteren Weiterbildung erfolgt in mindestens drei Messfeldern jeweils eine
der Messungen, wobei von den mindestens drei Messfeldern ein Messfeld in der Mitte
zwischen den beiden anderen Messfeldern liegt. Beispielsweise kann sich ein erstes
Messfeld nahe an dem auf der Antriebsseite der Druckmaschine liegenden Seitenrand
des Druckbogens befinden, kann sich ein zweites Messfeld nah an dem auf der Bedienungsseite
der Druckmaschine liegenden Bogenseitenrand befinden und kann sich das dritte Messfeld
bezüglich der Druckseite gesehen in der Bogenmitte befinden. Die mindestens dreifache
Messung ermöglicht es vorteilhafterweise, verschiedene Bereiche des Druckformats bei
der Steuerung der Pudervorrichtung zu berücksichtigen.
[0013] Bei einer weiteren Weiterbildung wird vor dem Bestäuben des Druckbogens mit dem Puder
und vor der Messung oder der Mehrzahl von Messungen des mit der Pudermenge auf dem
bestäubten Druckbogen korrelierenden Parameters mindestens eine Untergrund-Abgleichsmessung
durchgeführt. Hierbei wird eine optische Eigenschaft des Untergrundes, auf welchem
die messtechnisch zu erfassenden Puderpartikel liegen, gemessen. Bei diesem Untergrund
kann es sich z. B. um die mit der Druckfarbe Schwarz bedruckte Volltonfläche des jeweiligen
Messfeldes handeln. Für die Untergrund-Abgleichsmessung kann z. B. ein optisches Inline-Messgerät
verwendet werden, mit welchem die Druckmaschine ohnehin ausgestattet ist. Ein solches
Inline-Messgerät dient in erster Linie dazu, dass in Abhängigkeit von damit innerhalb
der Druckmaschine gemessenen Messwerten die Farbdosierung in den Druckwerken der Druckmaschine
eingestellt werden kann. Als Zusatzfunktion kann das Inline-Messgerät Messwerte gewinnen,
welche zum druckauftrags-spezifischen Kalibrieren jener Messvorrichtung dienen, mittels
welcher nachfolgend der mit der Pudermenge korrelierende Parameter erfasst wird.
[0014] Bei einer weiteren Weiterbildung erfolgt jede Messung des mit der Pudermenge auf
dem bestäubten Druckbogen korrelierenden Parameters innerhalb der Druckmaschine als
Inline-Messung. Hiervon abweichend kann es aber auch vorgesehen sein, dass der Druckbogen
auf einem Messtisch abgelegt wird, der neben der Druckmaschine steht und auf welchen
die Messung oder Messungen vorgenommen werden. Mit solchen Messtischen sind Druckereien
üblicherweise ausgestattet, um damit densitometrische Messungen oder Farbmessungen
zur Einstellung der Farbdosierung der Druckmaschine vornehmen zu können. Die auf dem
Messtisch gemessenen Pudermessdaten werden rechentechnisch anders als die für die
Einstellung der Farbdosierung gewonnenen Messdaten weiterverarbeitet.
[0015] Bei einer weiteren Weiterbildung wird die Inline-Messung oder werden die Inline-Messungen
des mit der Pudermenge korrelierenden Parameters mittels einer Messvorrichtung durchgeführt,
die am hinteren Ende des Auslagestapels angeordnet und oberhalb des Auslagestapels
platziert ist. Die oder jede Inline-Messung kann demgemäß zu einem Zeitpunkt erfolgen,
in welchem der Druckbogen bereits zur Ruhe gekommen ist, so dass die Zuverlässigkeit
der Messung erhöht wird.
[0016] Bei einer weiteren Weiterbildung wird ein Messkopf der Messvorrichtung zum Auslagestapel
hin abgesenkt, um die Messung oder Messungen vorzunehmen. Hierbei kann der Messkopf
auf den obersten Druckbogen des Auslagestapels aufsetzen, um die jeweilige Messung
vorzugnehmen. Falls ein solches Aufsetzen des Messkopfes vorgesehen ist, muss für
die Messung vorübergehend der Bogentransport der Druckmaschine ausgeschaltet werden,
weil in der Zeit der Messung keine Folgebögen auf den durch den Messkopf blockierten
Ausgabestapel ausgelegt werden können. Nachdem der Messkopf nach erfolgter Messung
vom Auslagestapel wieder abgehoben hat, kann der Bogentransport wieder eingeschaltet
werden.
[0017] Die zur Messung des mit der Pudermenge korrelierenden Parameters verwendete Messvorrichtung
kann eine optische Messvorrichtung sein, z. B. eine densitometrische oder eine spektralfotometrische
oder eine nach dem Lichtschnittverfahren arbeitende Messvorrichtung. Hierbei ist es
vorteilhaft, wenn eine Schutzvorrichtung zum Schützen der Optik der Messvorrichtung
vor Verschmutzungen vorgesehen ist. Die Optik der Messvorrichtung kann mittels einer
Abdeckung automatisch abgedeckt werden, so dass die Optik in Messpausen abgedeckt
ist. Alternativ oder zusätzlich zu dem Abdecken kann es vorgesehen sein, dass die
Optik der Messvorrichtung mittels einer Reinigungsdüse saubergeblasen wird. Die Optik
kann fortwährend oder von Zeit zu Zeit durch einen der Reinigung der Optik dienenden
Blasluftstrom mit Blasluft beaufschlagt werden. Durch die Blasluftbeaufschlagung werden
Verschmutzungen, wie z. B. Puderpartikel, von der Optik entfernt oder davon abgehalten,
sich auf der Optik festzusetzen.
[0018] Bei einer hinsichtlich einer hohen Bedienungsfreundlichkeit vorteilhaften Weiterbildung
erfolgt die von der Messung oder den Messungen des mit der Pudermenge auf dem bestäubten
Druckbogen korrelierenden Parameters abhängige Steuerung der Pudervorrichtung, indem
durch die Messvorrichtung einer Steuerungsvorrichtung die gemessenen Messwerte übermittelt
werden und die Steuerungsvorrichtung aus den Messwerten Einstellungsempfehlungen zum
Einstellen der Pudervorrichtung berechnet. Die Steuerungsvorrichtung kann z. B. ein
in den Leitstand der Druckmaschine integrierter Computer sein. Die Steuerungsvorrichtung
zeigt, z. B. über eine Anzeige am Leitstand, dem Bediener einen berechneten Soll-Wert
für die Einstellung der Pudervorrichtung an.
[0019] Zur Erfindung gehört auch eine Druckmaschine, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
oder einer der Weiterbildungen entsprechenden Verfahrens ausgebildet ist.
[0020] Konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
der dazugehörigen Zeichnung.
In dieser zeigt:
[0021]
- Figur 1
- eine Druckmaschine mit einem Bogenausleger, in dem eine Pudervorrichtung und eine
Messvorrichtung angeordnet sind,
- Figur 2
- einen in der Druckmaschine bedruckten Druckbogen mit einem Druckkontrollstreifen,
in dem mittels der Messvorrichtung Messungen vorgenommen werden,
- Figur 3
- eine ausschnittsweise Vergrößerung des Druckkontrollstreifens, welche mehrere Messfelder
einschließlich eines für die Pudermengenmessung verwendeten schwarzen Volltonfeldes
zeigt,
- Figur 4
- einen Messkopf der Messvorrichtung, dessen Optik mittels einer Abdeckung abgedeckt
und vor Verschmutzungen geschützt ist, und
- Figur 5
- den Messkopf der Messvorrichtung und eine Blasdüse, welche Verschmutzungen von der
Optik des Messkopfes durch deren Blasluftbeaufschlagung entfernt und fernhält.
[0022] Figur 1 zeigt eine Druckmaschine 1 zum Bedrucken von Druckbogen. In der Druckmaschine
1 werden die Druckbogen jeweils mindestens mit den vier für den Vierfarbendruck erforderlichen
Offsetdruckfarben Black, Cyan, Magenta und Yellow bedruckt und danach lackiert. Die
Druckmaschine 1 umfasst einen Bogenausleger 2, der die bedruckten und lackierten Druckbogen
nacheinander auf einem Auslagestapel 3 ablegt. In dem Bogenausleger 2 ist eine Pudervorrichtung
4 angeordnet, an welcher die Druckbogen vorbeitransportiert werden, wobei die Druckbogen
durch die Pudereinrichtung 4 mit Puder bestäubt werden. Nach der Bestäubung mit dem
Puder gelangen die Druckbogen zu dem Auslagestapel 3. Des Weiteren ist in dem Bogenausleger
2 eine Messvorrichtung 5 angeordnet, die sich oberhalb des Auslagestapels 3 befindet.
Die Messvorrichtung 5 ist nah an dem außenliegenden Ende des Auslagestapels 3 bzw.
nah an der Vorderkante der auf dem Auslagestapel 3 ausgelegten Druckbogen angeordnet.
Somit befindet sich die Messvorrichtung 5 vertikal direkt über einem Druckkontrollstreifen
9 (vgl. Figur 2) den jeder der Druckbogen aufweist und der parallel mit der Vorderkante
des jeweiligen Druckbogens verläuft. Die Messvorrichtung 5 ist eine optische Messvorrichtung
und dient zur optischen Erfassung der auf dem Druckbogen haftenden Puderpartikel.
Die Messvorrichtung 5 bzw. ein Messkopf 11 (vgl. Figuren 4 und 5) der Messvorrichtung
5 lässt sich entlang eines in Figur 1 mit unterbrochener Linie dargestellten Weges
aus einer vom Auslagestapel 3 zurückgezogenen Stellung in eine Stellung verstellen,
in welcher die Messvorrichtung 5 auf dem zu messenden obersten Druckbogen des Auslagestapels
3 aufsitzt. Nach erfolgter Messung wird die Messvorrichtung 5 in ihre in Figur 1 dargestellte
Passivstellung zurückverstellt, so dass durch die Druckmaschine 1 weitere Druckbogen
in den zwischen der Messvorrichtung 5 und dem Auslagestapel 3 vorhandenen Freiraum
hinein gefördert werden können und auf den Auslagestapel 3 absinken können. Die Pudervorrichtung
4 und die Messvorrichtung 5 sind steuerungstechnisch mit einer elektronischen Steuerungsvorrichtung
6 verknüpft, bei welcher es sich um den sogenannten Leitstand der Druckmaschine 1
handeln kann. Die Messvorrichtung 5 signalisiert der Steuerungsvorrichtung 6 das Messergebnis,
von welchem ausgehend die Steuerungsvorrichtung 6 einen positiven (prozentuale Erhöhung
der Pudermenge) oder negativen (prozentuale Verringerung der Pudermenge) Korrekturwert
berechnet und dem Bediener anzeigt. Entsprechend des angezeigten Korrekturwertes kann
der Bediener einen oder mehrere Einstellungsparameter der Pudervorrichtung 4 korrigieren,
so dass die auf die Druckbogen jeweils aufgebrachte Pudermenge in der gewünschten
Weise verändert wird.
[0023] Figur 2 zeigt den auf dem Auslagestapel 3 liegenden Druckbogen 7. Der Druckbogen
weist ein Druckbild 8 auf und einen Druckkontrollstreifen 9, der zwischen dem Druckbild
8 und der Vorderkante des Druckbogens 7 auf einem druckbild-freien Rand des Druckbogens
7 platziert ist. Der sich über die Druckbreite erstreckende Druckkontrollstreifen
9 besteht aus Kontrollelementen 10, die in einer Reihe angeordnet sind. Jedes der
Kontrollelemente 10 korrespondiert mit jeweils einer anderen an den Farbwerken der
Druckmaschine 1 bezüglich der dosierten Farbmenge individuell einstellbaren Farbzone.
Unter anderen umfasst der Druckkontrollstreifen 9 drei über die Druckseite gleichverteilte
Kontrollelemente 10, von denen sich das eine nahe am linken Bogenrand, das andere
nah am rechten Bogenrand und das dritte in der Bogenmitte befindet.
[0024] Figur 3 zeigt am Beispiel eines der Kontrollelemente 10 den Aufbau eines jeden Kontrollelements
des Druckkontrollstreifens 9. Das jeweilige Kontrollelement 10 umfasst mindestens
vier nebeneinanderliegende Messfelder 14, darunter ein Vollton-Messfeld für die Druckfarbe
Black, ein Vollton-Messfeld für die Druckfarbe Cyan, ein Vollton-Messfeld für die
Druckfarbe Magenta und ein Vollton-Messfeld für die Druckfarbe Yellow. Jedes dieser
Vollton-Messfelder wird in einem anderen Druckwerk der Druckmaschine 1 gedruckt. Falls
die Druckmaschine über die vier für den VierfarbenDruck erforderlichen Offsetdruckwerke
hinaus noch weitere Offsetdruckwerke, z. B. für Kunden- oder Spezialfarben, aufweist,
kann das jeweilige Kontrollelement mehr als vier Vollton-Messfelder aufweisen.
[0025] Bei der Bestäubung des Druckbogens 7 mit dem Puder gelangt letzteres nicht nur auf
das Druckbild 8, sondern auch auf den Druckkontrollstreifen 9. Der Puder, welcher
z. B. Stärkepuder sein kann, zeichnet sich aufgrund des optischen Kontrastes viel
besser von den dunklen Vollton-Messfeldern der Druckfarbe Black als von den hellen
Vollton-Messfeldem der Druckfarbe Yellow ab. Deshalb werden für die mittels der Messvorrichtung
5 (vgl. Figur 1) durchzuführenden Messungen die mit der Druckfarbe Black gedruckten
Vollton-Messfelder der drei ausgewählten Kontrollelemente 10 verwendet. In gegebenem
Beispiel werden also pro Druckbogen drei z. B. densitometrische Messwerte ermittelt.
Aus diesen drei Messwerten kann z. B. durch die Steuerungsvorrichtung 6 ein Mittelwert
gebildet werden, von welchem ausgehend die Korrekturempfehlung berechnet wird.
[0026] Figur 4 zeigt einen Messkopf 11 der Messvorrichtung 5 (vgl. Figur 1), in welchem
sich eine nicht näher dargestellte Optik, z. B. ein Linsensystem, befindet. Der Messkopf
11 ist z. B. über eine Schienenführung entlang des Druckkontrollstreifens 9 (vgl.
Figur 2), d. h., senkrecht zur Bildebene der Figur 1, bewegbar gelagert, so dass der
Messkopf 11 nacheinander zu den drei für die Messungen verwendeten Kontrollelementen
10 bzw. deren Messfeldern 14 hin verstellbar ist.
[0027] Damit die Optik des Messkopfes 11 nicht durch vagabundierenden Puder und Papierstaub
verschmutzt wird, wenn sich der Messkopf 11 während des Druckbetriebes in der vom
Auslagestapel 3 zurückgezogenen Passivstellung befindet, ist eine Abdeckung 12 vorhanden,
welche als eine Verschlussklappe oder ein Verschlussklappensystem oder ein Verschlussschieber
ausgebildet sein kann. Die Abdeckung 12 wird geöffnet, so dass sie die Optik freigibt,
wenn die Messvorrichtung zur Messung in ihre Aktivposition zum Auslagestapel 3 hin
verstellt ist. Im Gegensatz zum Druckbetrieb sind während der Messung der Bogentransport
der Druckmaschine 1 ausgeschaltet und die Pudervorrichtung 4 deaktiviert, so dass
hierbei eine verringerte Verschmutzungsgefahr der Optik besteht.
[0028] Figur 5 zeigt, dass die Messvorrichtung 5 mit einer Reinigungsdüse 13 ausgestattet
ist, welche auf die Optik des Messkopfes 11 gerichtet ist, wenn sich letzterer in
seiner Passivstellung befindet. Die Reinigungsdüse 13 kann fortlaufend Blasluft auf
die Optik blasen, um diese von sich sonst darauf absetzenden Verunreinigungen freizuhalten.
Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Reinigungsdüse 13 die Optik nur zu einem
bestimmten Zeitpunkt, z. B. nach der Abschaltung des Bogentransport der Druckmaschine
1 und der Deaktivierung der Pudervorrichtung 4 und unmittelbar vor dem Absenken der
Messvorrichtung 5 zum Auslagestapel 3 hin, kurzzeitig mit Blasluft beaufschlagt, um
auf der Optik sitzende Verunreinigungen von der Optik abzulösen. Die Reinigungsdüse
13 kann auch derart angeordnet sein, dass sich der Messkopf 11 während seines Absenkens
zum Auslagestapel 3 hin an der Reinigungsdüse 13 vorbeibewegt und dabei gereinigt
wird. Die Reinigungsdüse 13 kann die Abdeckung 12 (vgl. Figur 4) ersetzen oder in
Kombination mit dieser vorgesehen sein.
[0029] Es sind verschiedene nicht näher dargestellte Modifikationen möglich: Statt der im
dargestellten Beispiel pro Druckbogen für die Messungen verwendeten drei Kontrollelemente
10 bzw. drei Messfelder 14 können mehr (z. B. fünf Kontrollelemente 10 bzw. darin
liegende Messfelder 14) oder weniger (z. B. ein Kontrollelement 10 bzw. darin liegendes
Messfeld 14) für die Messung verwendet werden. Statt der Vollton-Messfelder der Druckfarbe
Black können auch Vollton-Messfelder einer anderen dunklen Druckfarbe (z. B. Cyan)
verwendet werden. Gegebenenfalls ist es auch möglich, statt der Vollton-Messfelder
Rasterton-Messfelder, insbesondere solche mit hoher Rastertondichte, zu verwenden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Bogenausleger
- 3
- Auslagestapel
- 4
- Pudervorrichtung
- 5
- Messvorrichtung
- 6
- Steuerungsvorrichtung
- 7
- Druckbogen
- 8
- Druckbild
- 9
- Druckkontrollstreifen
- 10
- Kontrollelement
- 11
- Messkopf
- 12
- Abdeckung
- 13
- Reinigungsdüse
- 14
- Messfeld
1. Verfahren zum Steuern einer Pudervorrichtung (4) einer Druckmaschine (1) in Abhängigkeit
von mindestens einer Messung eines mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen
(7) korrelierenden Parameters,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung oder Messungen des mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen (7)
korrelierenden Parameters innerhalb eines oder mehrerer Messfelder (14) auf dem Druckbogen
(7) erfolgen, welche sich außerhalb des Druckbildes (8) befinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Messfelder (14) Bestandteile eines Druckkontrollstreifens sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Messfelder (14) Volltonfelder sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Messfelder (14) Schwarzfelder sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messungen innerhalb von drei Messfeldern (14) erfolgen, von denen eines in der
Mitte zwischen den beiden anderen liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Bestäuben des Druckbogens (7) mit dem Puder und vor der oder den Messungen
des mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen (7) korrelierenden Parameters
mindestens eine Untergrund-Abgleichsmessung durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung oder Messungen des mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen (7)
korrelierenden Parameters in der Druckmaschine (1) als Inline-Messungen erfolgen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Inline-Messung oder -Messungen mittels einer Messvorrichtung (5) durchgeführt
werden, die am hinteren Ende des Auslagestapels (3) über diesem platziert ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Messkopf (11) der Messvorrichtung (5) zum Auslagestapel (3) hin abgesenkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Optik der Messvorrichtung (5) in Messungspausen mittels einer Abdeckung (12)
automatisch abgedeckt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Optik der Messvorrichtung (5) mittels einer Reinigungsdüse (13) saubergeblasen
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der oder den Messungen des mit der Pudermenge auf dem bestäubten Druckbogen
(7) korrelierenden Parameters abhängige Steuerung der Pudervorrichtung (4) erfolgt,
indem durch die Messvorrichtung (5) einer Steuerungsvorrichtung (6) die gemessenen
Messwerte übermittelt werden und die Steuerungsvorrichtung (6) aus den Messwerten
Einstellungsempfehlungen zum Einstellen der Pudervorrichtung (4) berechnet.