[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden mit Trockeneisteilchen.
[0002] Trockeneisteilchen in Form von Schnee, Pellets, Nuggets, Scherben oder Scheiben werden
durch Abschaben von größeren Trockeneisblöcken oder durch Verpressen von Trockeneisschnee
hergestellt. Eine Vorrichtung zur Erzeugung von Trockeneispellets wird beispielsweise
in der
US 5 845 516 A beschrieben. Nach ihrer Herstellung werden die Trockeneisteilchen häufig in offenen
Gefäßen zwischengelagert und von Hand in kleinere Gebinde abgefüllt. Die zur dauerhaften
Lagerung von Trockeneisteilchen eingesetzten Gebinde sind zwar in der Regel thermisch
gut isoliert und derart verschließbar, dass keine Umgebungsluft in den Behälter eindringen
kann, jedoch müssen auch diese Behälter zum Befüllen geöffnet werden. Dabei kommen
die Trockeneisteilchen mit Luftfeuchtigkeit in Kontakt, was zur Wassereisbildung und
damit zum Verkleben der Trockeneisteilchen miteinander führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Abfüllen von
Trockeneisteilchen in Gebinde zu schaffen, bei der die Gefahr des Verklebens der Trockeneisteilchen
vermindert ist.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe bei einer Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden mit Trockeneisteilchen
dadurch, dass die Vorrichtung mit einer Einrichtung zum Erzeugen von Trockeneisteilchen,
einer im Wesentlichen luftdicht mit dieser verbundenen geschlossenen Fördereinrichtung
und einer sich an die Fördereinrichtung anschließenden, im Wesentlichen luftlicht
mit dieser verbundenen Dosiereinrichtung zum Dosieren einer vorbestimmten Menge von
Trockeneisteilchen in das Gebinde ausgerüstet ist.
[0005] Der Ausdruck "im Wesentlichen luftdicht" soll hier grundsätzlich keineswegs als ein
hermetisch dichter Gasabschluss verstanden werden, der freilich im Rahmen der Erfindung
nicht ausgeschlossen ist. Der Ausdruck "im Wesentlichen luftdicht" soll hier vielmehr
ganz allgemein als eine Anordnung verstanden werden, bei der das Eindringen von Umgebungsluft
zumindest weitgehend unterbunden wird. Dies kann im Rahmen der Erfindung etwa durch
geeignete, zumindest nahezu gasdichte Dichtelemente zwischen den Teilen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwirklicht werden, aber insbesondere auch dadurch, dass sich aufgrund
der Sublimation eines Teils des Trockeneises im Innern der Anordnung eine Atmosphäre
ausbildet, deren Gasdruck um ein Geringfügiges höher als der Umgebungsdruck ist und
während des Betriebs der Vorrichtung auf diesem Überdruck gehalten wird, und die demzufolge
an etwaigen Öffnungen oder Leckagen der Anordnung einen nach außen gerichteten Gasstrom
erzeugt, der das Eindringen von Außenluft wirksam verhindert.
[0006] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kommt als Fördereinrichtung eine
in einem Transportschlauch angeordnete Transportschnecke oder Transportspirale zum
Einsatz. Die Fördereinrichtung umfasst damit einen Schnecken- Spiralförderer, wobei
die Transportspirale beispielsweise als Rundspirale, Flachspirale, Carreespirale,
Multifluxspirale oder Bürstenspirale ausgebildet sein kann. Eine solche Fördereinrichtung
ermöglicht die Überwindung sowohl horizontaler als auch vertikaler Abstände zwischen
dem Ort der Herstellung der Trockeneisteilchen und dem Ort ihrer Abfüllung. Dadurch
ist es möglich, die Dosiereinrichtung oberhalb der zu füllenden Gebinde anzuordnen,
wodurch das Befüllen insbesondere großer oder sperriger Gebinde erheblich vereinfacht
wird.
[0007] Vorteilhafterweise umfasst die Fördereinrichtung einen flexiblen Transportschlauch,
in dem eine gleichfalls flexible Förderschnecke angeordnet ist. Beispiele für derartige
flexible Transportsysteme finden sich beispielsweise in der
EP 0051550 A1 oder
EP 0462912A1.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Dosiereinrichtung
einen im Wesentlichen luftdicht abtrennbaren und thermisch isolierten Lagerbereich
aufweist. Dadurch können die zur Dosiereinrichtung transportierten Trockeneisteilchen
unabhängig vom Betrieb der Einrichtung zur Erzeugung der Trockeneisteilchen oder der
Fördereinrichtung über einen Zeitraum von beispielsweise bis zu 12 bis 24 Stunden
zwischengelagert werden und in kleinere Gebinde abgefüllt werden. Die Abfüllung einzelner
Gebinde kann so erfolgen, ohne dass hierzu die Einrichtung zum Erzeugen der Trockeneisteilchen
und/oder die Fördereinrichtung in Betrieb genommen oder abgeschaltet werden muss.
Es ist im Rahmen der Erfindung auch denkbar, zusätzlich oder alternativ zum Lagerbereich
im Umfeld der Dosiereinrichtung, vor der Fördereinrichtung einen weiteren thermisch
isolierten und im Wesentlichen luftdicht abgeschlossenen Lagerbereich vorzusehen,
aus dem die Trockeneisteilchen bei Bedarf der Dosiereinrichtung zugeführt werden können.
[0009] Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch
ein Kontroll- und Steuersystem, das die Einrichtung zum Erzeugen von Trockeneisteilchen,
die Fördereinrichtung und die Dosiereinrichtung in Abhängigkeit von eingegebenen Parametern
koordiniert. Auf diese Weise werden die Trockeneisteilchen bedarfsgerecht hergestellt
und der Dosiereinrichtung zugeführt.
[0010] Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden.
Die einzige Zeichnung (Fig. 1) zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Befüllen von Gebinden mit Trockeneisteilchen.
[0011] Die Vorrichtung 1 dient zum Befüllen von Gebinden 2, beispielsweise Säcken, "Bigbags",
Kisten, fahrbaren Containern oder sonstigen Behältern mit Trockeneisteichen in Form
von Pellets, Nuggets, Scherben oder Schnee. Die Trockeneisteilchen werden in einer
dafür üblichen Einrichtung erzeugt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um
einen Pelletierer 3 zum Erzeugen von Trockeneisteilchen in Form von Pellets, also
zylindrischen Partikeln mit einem Durchmesser von ca. 3 mm und einer Länge zwischen
5 mm und 30 mm. Im Pelletierer 3 werden die Trockeneispellets beispielsweise dadurch
erzeugt, dass flüssiges Kohlendioxid unter Druck herangeführt wird und unter Entstehung
von Kohlendioxidgas und Kohlendioxidschnee entspannt wird. In hier nicht gezeigter
Weise wird der Kohlendioxidschnee verpresst und durch eine Lochscheibe gedrückt, in
der sich eine Vielzahl von Öffnungen befinden, deren Durchmesser ungefähr dem Durchmesser
der zu erzeugenden Pellets entspricht. Das aus den Öffnungen der Lochscheibe hervordringende
stäbchenförmige Eis bricht selbsttätig ab bzw. wird von Zeit zu Zeit abgebrochen und
bildet so Pellets der genannten Größenordnung aus. Die Pellets werden am Produktausgang
4 des Pelletierers 3 ausgestoßen und gelangen in einen Vorratstrichter 6. Der Vorratstrichter
6 und die Verbindung zum Produktausgang 4 des Pelletierers 3 sind mit einer Abschirmung
7 versehen, durch die der Trichter im Wesentlichen luftdicht von der umgebenden Atmosphäre
abgeschirmt wird. Zwar ist der Vorratstrichter 6 thermisch isoliert, dennoch erwärmen
sich die im Vorratstrichter 6 bevorrateten Pellets im Laufe der Zeit, wodurch Kohlendioxid
von der Oberfläche der Pellets sublimiert. Dadurch bildet sich innerhalb der Abschirmung
7 eine kohlendioxidreiche Atmosphäre aus, deren Gasdruck schließlich den Gasdruck
der Umgebungsluft übersteigt und auf diese Weise das Eindringen von Umgebungsluft
durch möglicherweise in der Abschirmung 7 vorhandene Öffnungen verhindert. Die Abschirmung
7 muss also nicht hermetisch gasdicht ausgebildet sein, es genügt, dass das Eindringen
von Umgebungsluft durch etwaig vorhandene Öffnungen auf die genannte Weise zumindest
weitgehend verhindert wird.
[0012] Vom Vorratstrichter 6 gelangen die Pellets über ein geeignetes Dosier- und Verschlussorgan
8 in die Eintrittsöffnung 9 einer Fördereinrichtung 10. Bei der Fördereinrichtung
10 handelt es sich bevorzugt um einen Schnecken- oder Spiralförderer, bei dem ein
Vortriebsorgan 11 in Form einer langgestreckten Schnecke oder Spirale in einer schlauchförmigen
Förderleitung 12 aufgenommen ist. Mittels eines Motors 13 wird das Vortriebsorgan
11 in Drehbewegungen um seine Längsachse versetzt, wodurch die Pellets in der Förderleitung
12 in Richtung auf eine Austrittsöffnung 14 der Fördereinrichtung 10 vorgetrieben
werden. Mit einer Fördereinrichtung 10 können die Pellets über eine horizontale und/oder
vertikale Distanz von 5 m und darüber gefördert werden. Es ist im Rahmen der Erfindung
auch möglich, mehrerer Fördereinrichtungen 10 hintereinanderzuschalten, um auf diese
Weise größere Förderlängen und/oder größere Förderhöhen zu erzielen. In diesem Fall
muss jedoch darauf geachtet werden, dass auch zwischen zwei aufeinander folgenden
Förderanlagen Maßnahmen vorgesehen sind, mit denen das Eindringen von Umgebungsluft
verhindert werden soll. Dies kann beispielsweise mit geeigneten Abdeckungen zwischen
den jeweiligen Austrittsöffnungen der vorhergehenden und den jeweiligen Eintrittsöffnungen
der folgenden Fördereinrichtung geschehen.
[0013] Von der Austrittsöffnung 14 der Fördereinrichtung 10 gelangen die Pellets in einen
Lagerbehälter 17 mit Dosiereinrichtung 16. Der Lagerbehälter 17 ist beispielsweise
auf einem Gestell oberhalb des zu befüllenden Gebindes 2 angeordnet und ist derart
thermisch isoliert, dass Pellets über einen gewissen Zeitraum, etwa einige Stunden,
beispielsweise über Nacht, bevorratet werden können, ohne dass ein wesentlicher Verlust
an Kohlendioxid durch Sublimation stattfindet. Über ein Verschlussorgan 18 werden
die Pellets dosiert an das unterhalb der Dosiereinrichtung 16 des Lagerbehälters 17
angeordnete Gebinde 2 abgegeben, das dazu im Wesentlichen luftdicht, jedoch lösbar,
mit der Dosiereinrichtung 16 verbunden wird. Die Dosiereinrichtung 16 kann weiterhin
hier nicht gezeigte Entleerungshilfen haben, beispielsweise eine Rührwelle im Innern
der Dosiereinrichtung 16, die durch beständiges langsames Drehen ein Verkeilen der
Pellets bei der Abfüllung verhindert, und/oder Vibratoren an der Außenseite des Lagerbehälters
17, durch die ebenfalls ein Verkeilen der Pellets verhindert werden sollen. Die Verbindung
zwischen der Dosiereinheit 16 und der Fördereinrichtung 10 ist ebenfalls mit einer
Abdeckung 19 ausgerüstet, die das Eindringen von Umgebungsluft und damit von Feuchtigkeit
so weit wie möglich unterdrücken soll.
[0014] Bevorzugt sind das Vortriebsorgan 11 und die Förderleitung 12 aus einem flexiblen
Material gefertigt, um eine Förderung der Pellets entlang einer kurvenförmigen Strecke
zu ermöglichen. Dadurch kann der Standort der Dosiereinrichtung 16 verändert werden
werden, ohne dass notwendigerweise immer zugleich auch der Aufstellort des Pelletierers
3 geändert werden muss.
[0015] Mittels einer Steuereinheit 20 können die Funktionen der Vorrichtung 1 vollautomatisch
überwacht und angesteuert werden. Die Steuereinheit 20 regelt die Produktion der Pellets
im Pelletierer 3, den Öffnungszustand der Schleusen 8, 18 sowie die Vortriebsgeschwindigkeit
des Vortriebsorgans11 in der Fördereinrichtung 10.
[0016] Beim Betrieb der Vorrichtung 1 werden die im Pelletierer 3 erzeugten Pellets über
die Fördereinrichtung 10 in die Dosiereinrichtung 16 geleitet und von dieser dosiert
an die zu befüllenden Gebinde 2 abgegeben. Aufgrund der Lagerung der laufend erzeugten
Pellets im Lagerbehälter 17 können auch bei kontinuierlicher Produktion der Pellets
nacheinander mehrere Gebinde 2 nacheinander befüllt werden, ohne dass hierzu der Produktionsprozess
angehalten werden müsste.
[0017] Die Vorrichtung 1 ist modular aufgebaut, d.h. sie besteht aus unabhängig miteinander
zu verbindenden Teilen und kann daher leicht an einem Standort auf- und wieder abgebaut
werden. Im gesamten Transportweg zwischen Pelletierer 3 und der Dosiereinrichtung
16 bzw. dem Gebinde 2 sind die Pellets dabei von einer kohlendioxidreichen Atmosphäre
umgeben. Das Eindringen von Umgebungsluft und der darin enthaltenen Feuchtigkeit wird
so weitgehend unterbunden. Dadurch neigen die in dem Gebinde 2 vorliegenden, abgefüllten
Pellets weitaus weniger dazu miteinander zu verkleben, als dies bei Pellets nach dem
Stande der Technik der Fall ist.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1.
- Vorrichtung
- 2.
- Gebinde
- 3.
- Pelletierer
- 4.
- Produktausgang
- 5.
- -
- 6.
- Vorratstrichter
- 7.
- Abschirmung
- 8.
- Verschluss- und Dosierelement
- 9.
- Eintrittsöffnung
- 10.
- Fördereinrichtung
- 11.
- Vortriebsorgan
- 12.
- Förderleitung
- 13.
- Motor
- 14.
- Austrittsöffnung
- 15.
- -
- 16.
- Dosiereinrichtung
- 17.
- Lagerbehälter
- 18.
- Verschluss- und Dosierelement
- 19.
- Abdeckung
- 20.
- Steuereinheit
1. Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden (2) mit Trockeneisteilchen, mit einer Einrichtung
(3) zum Erzeugen von Trockeneisteilchen, einer im Wesentlichen luftdicht mit dieser
verbundenen Fördereinrichtung (10) und einer sich an die Fördereinrichtung (10) anschließenden,
im Wesentlichen luftlicht mit dieser verbundenen Dosiereinrichtung (16) zum Dosieren
einer vorbestimmten Menge von Trockeneisteilchen in das Gebinde (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Fördereinrichtung (10) ein in einem Transportschlauch (12) angeordnete Transportschnecke
oder Transportspirale zum Einsatz kommt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (10) einen flexiblen Transportschlauch(12) umfasst, in dem
eine gleichfalls flexible Förderschnecke (11) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (16) einen im wesentlichen luftdicht abtrennbaren und thermisch
isolierten Lagerbereich (17) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Kontroll- und Steuersystem (20), dass die Einrichtung (3) zum Erzeugen von Trockeneisteilchen,
die Fördereinrichtung (10) und die Dosiereinrichtung (16) in Abhängigkeit von eingegebenen
Parametern steuert.