[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung einer Verschlusseinrichtung zum mindestens
teilweisen Verschließen einer Raumöffnung, beispielsweise eines Fensters, einer Tür
oder dergleichen.
[0002] Türen oder Fenster können einen feststehenden Rahmen und einen dem Rahmen gegenüber
schwenkbaren und/oder kippbaren Flügel aufweisen. Hierzu können in oder nahe den Ecken
des Rahmens angeordnete Scharniere oder Ecklager vorgesehen sein, welche die bewegliche
Verbindung zwischen Rahmen und Flügel bereitstellen.
[0003] Ausstellvorrichtungen für kippbare Türen oder Fenster weisen einen Ausstellarm auf,
der auf einem gegenüber einem ersten Teil der Verschlusseinrichtung, beispielsweise
gegenüber dem feststehenden Rahmen, um eine Achse kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung,
beispielsweise des Flügels eines Fensters, mittels eines Drehlagers um eine Drehachse
drehbar festgelegt ist. Da im geschlossenen Zustand die Drehachse mit der Längserstreckung
des Ausstellarms einen rechten Winkel einschließt, kann das Drehlager durch eine drehgelenkige
Nietverbindung gebildet werden. Beim Kippen des Fensterflügels verändert sich jedoch
die Winkellage des Flügels in Bezug auf den Rahmen und damit auch die Winkellage der
Lagerachse des Drehlagers in Bezug auf den feststehenden Rahmen der Verschlusseinrichtung
und damit in Bezug auf den Ausstellarm. Dies führt beim Kippen des Fenster- oder Türflügels
zu einer Verformung des Ausstellarms. Die dabei auftretenden Kräfte müssen vom Ausstellarm
und von dem Drehlager aufgenommen werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausstellvorrichtung bereitzustellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet. In einer Ausführungsart soll
die Betriebssicherheit der Ausstellvorrichtung und damit der gesamten Verschlusseinrichtung
weiter erhöht sein, insbesondere soll eine dauerhaft sichere Verbindung zwischen dem
Ausstellarm und den damit verbundenen Teilen der Verschlusseinrichtung gewährleistet
sein. Vorzugsweise soll die erhöhte Betriebssicherheit auch mit geringeren Herstellkosten
und/oder einer Reduzierung der Masse der eingesetzten metallischen Werkstoffe erreicht
werden.
[0005] Die Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Ausstellvorrichtung gelöst. Besondere
Ausführungsarten sind in den Unteransprüchen bestimmt.
[0006] In einer Ausführungsart ist die Aufgabe bei der Ausstellvorrichtung einer Verschlusseinrichtung
zum mindestens teilweisen Verschließen einer Raumöffnung, beispielsweise eines Fensters,
einer Tür oder dergleichen, wobei die Ausstellvorrichtung einen Ausstellarm aufweist,
der an einem gegenüber einem vorzugsweise feststehenden ersten Teil der Verschlusseinrichtung
um eine Achse kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung mittels eines Drehlagers
um eine Drehachse drehbar festgelegt ist, dadurch gelöst, dass die Ausstellvorrichtung
mindestens ein Schwenklager aufweist, mittels dem der Ausstellarm am kippbaren zweiten
Teil der Verschlusseinrichtung um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, um dadurch
die beim Kippen des zweiten Teils auftretenden Kräfte in dem Ausstellarm und/oder
in dem Drehlager zu reduzieren.
[0007] Durch das vorzugsweise an dem kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung angeordnete
Schwenklager ist es möglich, die aufgrund der Kippbewegung sich verändernde Winkelposition
der Längserstreckung des vorzugsweise streifen- oder schienenförmigen Ausstellarms
in Bezug auf die Drehachse des Drehlagers auftretenden Kräfte zu reduzieren. Bei den
bekannten Ausstellvorrichtungen müssen die Ausstellarme aus Stahl hergestellt sein,
um die beim Kippen auftretenden Verformungskräfte aufzunehmen. Außerdem muss bei den
bekannten Ausstellvorrichtungen das Drehlager entsprechend dimensioniert sein, um
die infolge der Verformung des Ausstellarms auftretenden Lagerkräfte aufnehmen zu
können. Durch die Anordnung eines Schwenklagers ist es möglich, für den Ausstellarm
einen ressourcenschonenderen Werkstoff zu verwenden, beispielsweise Aluminium. Außerdem
sind die durch die reduzierte Verformung des Ausstellarms in das Drehlager eingeleiteten
Kräfte reduziert.
[0008] In einer Ausführungsart schließen die Schwenkachse des Schwenklagers und die Drehachse
des Drehlagers des Ausstellarms im Wesentlichen einen rechten Winkel ein. Der von
dem Schwenklager bereitzustellende Schwenkwinkel entspricht im Wesentlichen dem vorgebbaren
Kippwinkel der Verschlusseinrichtung.
[0009] In einer Ausführungsart weisen das Schwenklager und das Drehlager mindestens ein
gemeinsames Lagerelement auf. Dadurch kann nicht nur die Anzahl der Teile reduziert
werden, sondern auch die Anzahl der aus einem hochfesten Werkstoff hergestellten Teile
kann reduziert werden.
[0010] In einer Ausführungsart weist das Schwenklager eine Lagerschale und ein erstes Lagerelement
auf, das mindestens abschnittsweise eine an der Lagerschale anliegende kreiszylindrische
Fläche aufweist, mittels welcher das erste Lagerelement in der Lagerschale schwenkbar
gelagert ist. Das Lagerelement ist lösbar in die Lagerschale einsetzbar, insbesondere
kann das Lagerelement in Richtung der Schwenkachse in die Lagerschale einsetzbar sein.
In einer Ausführungsart sind Lagerschale und Lagerelement entlang der Schwenkachse
zueinander beweglich. Durch eine Einstelleinrichtung kann die Längsbeweglichkeit vorgebbar
begrenzt sein und/oder die Position des Lagerelements relativ zur Lagerschale einstellbar
sein. In einer Ausführungsart ist die Lagerschale an dem kippbaren zweiten Teil der
Verschlusseinrichtung festgelegt. Das Lagerelement kann mittels des Drehlagers drehbar
an dem Ausstellarm festgelegt sein.
[0011] In einer Ausführungsart weist das Schwenklager einen mindestens abschnittsweise kreiszylindrischen
Lagerbolzen mit einer Längsachse auf, und der Lagerbolzen ist in einer im Querschnitt
mindestens teilkreisförmigen Nut entlang der Längsachse des Lagerbolzens verschiebbar.
Dabei kann der Lagerbolzen um seine Längsachse schwenkbar gelagert sein.
[0012] In einer Ausführungsart ist der Lagerbolzen auch Teil des Drehlagers. Dadurch ist
sowohl die Anzahl der erforderlichen Teile reduziert, als auch die Baugröße der Ausstellvorrichtung
herabgesetzt. In einer Ausführungsart bildet der Lagerbolzen ein rechtwinklig zur
Längsachse des Lagerbolzens sich erstreckendes Lagerelement für das Drehlager aus.
Beispielsweise kann der Lagerbolzen im Wesentlichen durch einen zylindrischen Stift
gebildet sein, und vorzugsweise einstückig einen rechtwinklig zur Längsachse des Lagerbolzens
sich erstreckenden Lagerzapfen für das Drehlager ausbilden. Das Lagerelement für das
Drehlager kann dabei aus der Lagerschale des Schwenklagers herausragen, und beispielsweise
an seinem aus der Lagerschale herausragenden Ende mit dem Ausstellarm drehbar verbunden
sein, beispielsweise mittels einer Nietverbindung.
[0013] In einer Ausführungsart weist das Schwenklager eine mindestens abschnittsweise zylindrische,
insbesondere kreiszylindrische, Stange mit einer Längsachse auf, auf der ein mit dem
Ausstellarm verbundenes Lagerelement entlang der Längsachse der Stange verschiebbar
ist und dabei um die Längsachse der Stange schwenkbar gelagert ist. Die Stange kann
dabei ortsfest an dem zweiten Teil der Verschlusseinrichtung festgelegt sein. In einer
Ausführungsart sind an der Stange Befestigungselemente festgelegt, mittels denen die
Stange an dem zweiten Teil der Verschlusseinrichtung lösbar festlegbar sind. Die Befestigungselemente
können durch Abschnitte eines Profils gebildet sein, das eine Aufnahmeöffnung für
die Stange aufweist. Die Befestigungselemente können mit der Stange durch Klemmen
oder Pressen verbunden sein, beispielsweise auch durch Aufschrumpfen, oder auf sonstige
Weise, insbesondere durch Schrauben, Stiften oder Kleben, mit der Stange verbunden
sein.
[0014] In einer Ausführungsart ist das Lagerelement des Schwenklagers auch Teil des Drehlagers.
Beispielsweise kann das Lagerelement im Wesentlichen U-förmig ausgebildet sein, wobei
die beiden Schenkel miteinander fluchtende Bohrungen für den Durchtritt der Stange
aufweisen. Ein Lagerelement des Drehlagers, beispielsweise ein Lagerzapfen, kann an
dem die beiden Schenkel miteinander verbindenden Abschnitt angeordnet sein.
[0015] In einer Ausführungsart bildet das Lagerelement des Schwenklagers vorzugsweise einstückig
ein rechtwinklig zur Längsachse der Stange sich erstreckendes Lagerelement für das
Drehlager aus, insbesondere einen Lagerzapfen. In einer Ausführungsart sind die Lagerelement
für das Schwenklager und/oder für das Drehlager aus einem hochfesten Werkstoff hergestellt,
beispielsweise aus Stahl.
[0016] In einer Ausführungsart weist die Ausstellvorrichtung weiterhin einen Begrenzerarm
auf, der sowohl mit dem Ausstellarm als auch mit dem kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung
mittels jeweils eines weiteren Drehlagers drehbar verbunden ist. Durch den Begrenzerarm
kann der Kippwinkel des zweiten Teils der Verschlusseinrichtung gegenüber dem ersten
Teil der Verschlusseinrichtung begrenzt werden. Zudem kann der Begrenzerarm eine zusätzliche
Führung der Drehbewegung des Ausstellarms bereitstellen. In einer Ausführungsart ist
der Begrenzerarm an oder nahe seinem dem Ausstellarm zugewandten Ende mittels einer
Nietverbindung mit dem Ausstellarm verbunden.
[0017] In einer Ausführungsart weist die Ausstelleinrichtung mindestens ein weiteres Schwenklager
auf, mittels dem der Begrenzerarm am kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung
um die Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Das weitere Schwenklager kann ähnlich
oder identisch wie das vorstehend beschriebene Schwenklager für den Ausstellarm ausgebildet
sein. Durch das weitere Schwenklager werden die beim Kippen des zweiten Teils der
Verschlusseinrichtung im Bereich des weiteren Drehlagers für den Begrenzerarm auftretenden
Kräfte reduziert.
[0018] In einer Ausführungsart weist die Ausstellvorrichtung eine Einstelleinrichtung auf
zum Einstellen der Position eines gegenüber dem kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung
verschiebbaren Elements des Drehlagers und/oder des Schwenklagers. Dadurch kann beispielsweise
der maximale Kippwinkel der Verschlusseinrichtung einstellbar sein. Alternativ oder
ergänzend kann sich ein aufgrund intensiver Nutzung und/oder Überbeanspruchung eingestelltes
Bewegungsspiel auf einfache Weise eliminiert werden.
[0019] In einer Ausführungsart ist mittels der Einstelleinrichtung die Position eines Elements
eines weiteren Drehlagers und/oder eines weiteren Schwenklagers einstellbar, mittels
dem ein Begrenzerarm am kippbaren zweiten Teil der Verschlusseinrichtung um eine Drehachse
und/oder eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. In einer Ausführungsart ist mittels
der Einstelleinrichtung die Position eines in einer Lagerschale verschiebbaren Lagerbolzens,
und/oder die Position eines auf einer Stange verschiebbaren Lagerelements des weiteren
Schwenklagers, einstellbar.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
mehrere Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den
Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenansicht einer Verschlusseinrichtung mit einem ersten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung,
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der Ausstellvorrichtung
in einer dem gekippten Zustand der Verschlusseinrichtung entsprechenden Position,
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der Ausstellvorrichtung
in einer Position, die der geschlossenen Position der Verschlusseinrichtung entspricht,
- Fig. 4
- zeigt eine Seitenansicht der Ausstellvorrichtung,
- Fig. 5
- zeigt eine Seitenansicht der Ausstellvorrichtung, die auch im Bereich des gemeinsamen
Lagerelements einen Schnitt zeigt, und
- Fig. 6
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Ausstellvorrichtung.
[0021] Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Verschlusseinrichtung zum mindestens teilweise
Verschließen einer Raumöffnung, im dargestellten Ausführungsbeispiel eines Fensters,
mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung 1,
die einen Ausstellarm 12 aufweist, der an einem gegenüber einem feststehenden ersten
Teil 14 der Verschlusseinrichtung, im Ausführungsbeispiel ein Fensterrahmen, um eine
außerhalb des Bildbereichs der Fig. 1 liegende aber senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 1 verlaufende Achse kippbaren zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung, im Ausführungsbeispiel
ein Fensterflügel, mittels eines Drehlagers 18 um eine Drehachse 20 drehbar festgelegt
ist. Das Drehlager 18 ist durch eine gelenkige Nietverbindung des Ausstellarm 12 mit
einem an dem zweiten Teil 16 festgelegten Lagerelement des Drehlagers 18 gebildet.
An seinem dem ersten Teil 14 zugewandten Ende ist der Ausstellarm 12 an einem an dem
ersten Teil 14 der Verschlusseinrichtung angeordneten Lagerelement 22 festgelegt,
mittels dem das zweite Teil 16 im nicht gekippten Zustand gegenüber dem ersten Teil
drehbar ist, beispielsweise im Ausführungsbeispiel das Fenster durch Drehen des Fensterflügels
um eine vertikal verlaufende Drehachse geöffnet werden kann. Das erste Teil 14 und/oder
das zweite Teil 16 der Verschlusseinrichtung sind mindestens abschnittsweise aus Profilstäben,
beispielsweise aus Aluminium oder Kunststoff, gebildet.
[0022] Die Ausstellvorrichtung 1 weist ein Schwenklager 24 auf, mittels dem der Ausstellarm
12 am kippbaren zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung um eine senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 1 verlaufende Schwenkachse 26 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse 26
und die Drehachse 20 schließen dabei sowohl im dargestellten gekippten Zustand als
auch im geschlossenen Zustand der Verschlusseinrichtung einen rechten Winkel ein.
Das Schwenklager 24 und das Drehlager 18 weisen ein gemeinsames Lagerelement 28 auf,
das im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel durch ein erstes Lagerelement 28 gebildet
ist, das mindestens abschnittsweise eine an einer Lagerschale 30 anliegende kreiszylindrische
Fläche aufweist, mittels welcher das erste Lagerelement 28 in der Lagerschale 30 um
die Schwenkachse 26 schwenkbar gelagert ist. Das die Lagerschale 30 bildende Lagerschalenelement
32 ist an einem Profilelement des zweiten Teils 16 festgelegt, oder von dem Profilelement
einstückig ausgebildet.
[0023] Die Ausstellvorrichtung 1 weist außerdem einen Begrenzerarm 34 auf, der sowohl mit
dem Ausstellarm 12 als auch mit dem kippbaren zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung
mittels jeweils eines weiteren Drehlagers 36, 38 (Fig. 2) drehbar verbunden ist. Das
an oder nahe einem von dem zweiten Teil 16 fernen Ende des Begrenzerarms 34 angeordnete
erste weitere Drehlager 36 für die Verbindung mit dem Ausstellarm 12 kann durch eine
gelenkige Nietverbindung gebildet sein. Demgegenüber kann das an oder nahe dem zweiten
Teil 16 angeordnete zweite weitere Drehlager 38 zwischen dem Begrenzerarm 34 und dem
zweiten Teil 16 im Wesentlichen identisch zu der dreh- und schwenkbaren Verbindung
des Ausstellarms 12 mit dem zweiten Teil 16 ausgebildet sein.
[0024] Die Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der
Ausstellvorrichtung 1 in einer dem gekippten Zustand der Verschlusseinrichtung entsprechenden
Position. Die Ausstellvorrichtung 1 ist mittels eines Grundkörpers 40 an dem zweiten
Teil 16 der Verschlussvorrichtung festlegbar. An dem Grundkörper 40, der im Wesentlichen
leistenförmig ausgebildet und beispielsweise aus einem Profil hergestellt sein kann,
ist das die Lagerschale 30 ausbildende Lagerschalenelement 32 festlegbar. Die Lagerschale
30 ist durch eine in Richtung der Schwenkachse 26 sich erstreckende, im Querschnitt
mindestens abschnittsweise teilkreisförmige und nach mindestens einer Seite hin offenen
Nut gebildet, in welcher ein erstes Lagerelement 28, das ein gemeinsames Lagerelement
des Schwenklagers 24 und des Drehlagers 18 bildet, sowohl längsverschieblich gelagert
ist als auch um die Schwenkachse 26 schwenkbar ist. Das erste Lagerelement 28 ist
im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel durch einen mindestens abschnittsweise
kreiszylindrischen Lagerbolzen gebildet, der einstückig einen rechtwinklig zur Schwenkachse
26 und insbesondere in Richtung der Drehachse 20 abstehenden Lagerzapfen 42 ausbildet,
der zusammen mit einer entsprechenden Bohrung in dem Ausstellarm 12 das Drehlager
18 bildet.
[0025] Die Bohrung für das Drehlager 18 ist dabei in einem durch eine Kröpfung gebildeten
Endabschnitt des Ausstellarms 12 angeordnet. Hiervon beabstandet ist der Begrenzerarm
34 mittels des ersten weiteren Drehlagers 36 mit dem Ausstellarm 12 gelenkig verbunden.
An seinem von dem Ausstellarm 12 entfernten und dem zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung
zugewandten Ende ist der Begrenzerarm 34 mittels des zweiten weiteren Drehlagers 38
gelagert. Die Lagerstelle weist darüber hinaus auch ein weiteres Schwenklager 44 auf,
das übereinstimmend ausgestaltet ist wie das Schwenklager 24 für den Ausstellarm 12,
insbesondere ein weiteres gemeinsames Lagerelement 48 aufweist, das um die vorzugsweise
parallel und insbesondere fluchtend zu der Schwenkachse 26 verlaufende weitere Schwenkachse
46 in einer von einem weiteren Lagerschalenelement 52 gebildeten weiteren Lagerschale
50 schwenkbar gelagert ist. Die erste weitere Drehachse 54 und die zweite weitere
Drehachse 56 sind vorzugsweise in allen Positionen des Ausstellarms 12 und des Begrenzerarms
34 parallel zueinander und vorzugsweise auch parallel zu der Drehachse 20.
[0026] Das gemeinsame Lagerelement 28 und/oder das weitere gemeinsame Lagerelement 48 sind
in Richtung entlang der Schwenkachse 26 bzw. der weiteren Schwenkachse 46 in das Lagerschalenelement
32 bzw. das weitere Lagerschalenelement 52 einschiebbar. Während im dargestellten
Ausführungsbeispiel das gemeinsame Lagerelement 28 beim Kippen des zweiten Teils 16
der Verschlusseinrichtung in der durch die Nut gebildeten Lagerschale 30 axial bewegbar
sein soll, kann die axiale Position des weiteren gemeinsamen Lagerelements 48 in der
Lagerschale 50 durch eine Einstelleinrichtung 60 einstellbar begrenzt sein. Hierzu
weist die Einstelleinrichtung 60 ein Einstellelement auf, das im Ausführungsbeispiel
beispielhaft als Einstellschraube 62 ausgebildet ist, deren Längsachse im Ausführungsbeispiel
parallel zu der weiteren Schwenkachse 46 verläuft oder mit dieser fluchtet, und die
in eine von dem weiteren Lagerschalenelement 52 vorzugsweise einstückig ausgebildete
Gewindebohrung einschraubbar ist und dadurch in Anlage an das stirnseitige Ende des
weiteren gemeinsamen Lagerelements 48 bringbar ist.
[0027] Die Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der
Ausstellvorrichtung 1 in einer Position, die der geschlossenen Position der Verschlusseinrichtung
entspricht. In dieser Position verlaufen die Schwenkachse 26 und die Längsrichtung
des Ausstellarms 12 parallel zueinander. In dieser Position ist die Ausstellvorrichtung
1 lösbar blockierbar, um ein Kippen des zweiten Teils der Verschlusseinrichtung zu
verriegeln. Zu diesem Zweck sind an einem von dem Drehlager 18 beabstandeten Abschnitt
an dem Ausstellarm 12 zwei in Richtung auf den Grundkörper 40 abstehende Verriegelungselemente
64, 66 angeordnet, von denen in der Fig. 3 nur die Rückseite sichtbar ist und die
im Ausführungsbeispiel als Verriegelungszapfen ausgebildet sind. In der in der Fig.
3 dargestellten Position greifen die Verriegelungselemente 64, 66 in entsprechende
Schließstücke ein, die im Ausführungsbeispiel beispielhaft als Verriegelungsnuten
68, 70 (Fig. 2) ausgebildet sind, und die von in Längsrichtung hintereinander angeordneten
Blockierelementen 72, 74 vorzugsweise einstückig ausgebildet sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel blockieren die Blockierelemente 72, 74 ein Verschwenken des Ausstellarms
12 in beide Drehrichtungen.
[0028] Die Blockierelemente 72, 74 sind mit einer in dem Grundkörper 40 längs verschiebbar
gelagerten Schubstange 76 verbunden, so dass durch ein Verschieben der Schubstange
76 die axiale Position der Blockierelemente 72, 74 derart veränderbar ist, dass die
Blockierung ausgehend von der in Fig. 3 dargestellten Position aufhebbar ist und der
Ausstellarm 12 gegenüber dem Grundkörper 40 und damit gegenüber dem zweiten Teil 16
der Verschlusseinrichtung drehbar ist. Die Schubstange 76 kann mit einem Betätigungselement,
beispielsweise mit einem Drehgriff, der Verschlusseinrichtung verbunden sein, so dass
durch Drehen des Betätigungsgriffs die Blockierung des Kippens aktivierbar und aufhebbar
ist.
[0029] Für eine Anbindung der Schubstange 76 an das Betätigungselement der Verschlusseinrichtung
ist vorzugsweise an oder nahe einem Ende der Schubstange 76 eine Verbindungseinrichtung
80 angeordnet, mittels welcher die Schubstange 76 mit einem daran anschließenden Antriebselement
vorzugsweise lösbar verbindbar ist. Die Besonderheit der Verbindungseinrichtung 80,
die auch alternativ oder ergänzend zu den vorstehend beschriebenen Merkmalen der Ausstellvorrichtung
1 realisierbar ist, besteht darin, dass bei der Verbindung der Schubstange 76 mit
dem anschließenden Antriebselement ein Längenausgleich erfolgen kann. Dadurch sind
bei der Montage beispielsweise Fertigungstoleranzen auf einfache Weise ausgleichbar.
[0030] Im Ausführungsbeispiel weist die Verbindungseinrichtung 80 eine Verbindungslasche
82 auf, die vorzugsweise einstückig eine Verbindungsnase 84 ausbildet für die Verbindung
des an die Schubstange 76 anzuschließenden Antriebselements. Die Verbindungslasche
82 weist außerdem ein in Längsrichtung der Schubstange 76 sich erstreckendes Langloch
86 auf, durch das eine in die Schubstange 76 einschraubbare Verbindungsschraube 88
hindurchtritt, mittels welcher die axiale Position der Verbindungslasche 82 und mithin
des an die Schubstange 76 anschließenden Antriebselements in Bezug auf die Schubstange
76 lösbar festlegbar ist. Die Verbindungslasche 82 und das der Verbindungslasche 82
zugewandte Ende der Schubstange 76 können miteinander korrespondierende Verzahnungen
aufweisen, so dass eine Positionierung der Verbindungslasche 82 in Bezug auf die Schubstange
76 in vorgebbaren diskreten Positionen möglich ist.
[0031] Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Ausstellvorrichtung 1 teilweise im Schnitt.
Die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der Ausstellvorrichtung 1, die auch im Bereich
des gemeinsamen Lagerelements 28 einen Schnitt zeigt. Die von dem Lagerschalenelement
32 gebildete Lagerschale 30 umfasst das gemeinsame Lagerelement 28 in einem Winkelbereich
von mehr als 180°, insbesondere mehr als 270°, und im dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa 290°. Zwischen dem Abschnitt des gemeinsamen Lagerelements 28, der die an der
Lagerschale 30 anliegende kreiszylindrische Fläche aufweist, und dem den Lagerzapfen
42 für das Drehlager 18 bildenden Abschnitt weist das gemeinsame Lagerelement 28 einen
Abschnitt mit einer vorzugsweisen kreisringförmigen und vorzugsweise rechtwinklig
zur Drehachse 20 verlaufenden Ringschulter 90 auf, an welcher der Ausstellarm 12 in
Anlage ist. Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften ist auf den Lagerzapfen 42 ein
Buchsenelement 92 aufgesteckt, auf dessen zylindrischer Außenfläche der Ausstellarm
12 in Anlage ist. Das Buchsenelement 92 kann auf den Lagerzapfen 42 aufgepresst sein
oder auf sonstige Weise an dem Lagerzapfen 42 axial unverlierbar angebracht sein.
Beispielsweise kann ein über das Buchsenelement 92 überstehendes Ende des Lagerzapfens
42 gegenüber dem Innendurchmesser des Buchsenelements 92 aufgespreitzt sein.
[0032] Die Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung 101. Das Schwenklager 124 weist eine vorzugsweise
drehfest mit dem zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung verbundene und mindestens
abschnittsweise zylindrische, im Ausführungsbeispiel kreiszylindrische Stange 194
auf, auf der ein mit dem Ausstellarm 112 verbundenes Lagerelement 196 entlang der
Längsachse der Stange 194 verschiebbar ist und dabei um die Längsachse der Stange
194 schwenkbar gelagert ist.
Im zweiten Ausführungsbeispiel ist die Stange 194 mit Abschnitten 198 eines geeignet
geformten Profils verbunden, wobei die Abschnitte 198 vorzugsweise lösbar, beispielsweise
durch eine Schraubverbindung, an dem zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung festlegbar
sind. Das Lagerelement 196 ist im Wesentlichen U-förmig, wobei in der Darstellung
der Fig. 6 nur jener Abschnitt sichtbar ist, der die beiden jeweils eine Öffnung,
beispielsweise eine Bohrung, für den Durchtritt der Stange 194 aufweisenden Schenkel
miteinander verbindet und der eine langgestreckte Durchbrechung, im Ausführungsbeispiel
ein Langloch 158, aufweist, in dem der Lagerzapfen 142 des Drehlagers 118 längs verschieblich
gelagert ist. Beim Schwenken schwenkt das Lagerelement 196 um die feststehende Stange
194, so dass sich auch die Ausrichtung der durch den Lagerzapfen 142 bestimmten Drehachse
20 schwenkt.
[0033] Der Begrenzerarm 134, der wie im ersten Ausführungsbeispiel mit dem Ausstellarm 112
über ein erstes weiteres Drehlager 136 drehbar verbunden ist, ist an seinem gegenüberliegenden
Ende über ein zweites weiteres Drehlager 138 und ein weiteres Schwenklager mit dem
zweiten Teil 16 der Verschlusseinrichtung verbindbar. Das weitere Schwenklager für
den Begrenzerarm 134 weist abweichend von dem Schwenklager 124 für den Ausstellarm
112 kein Langloch auf, sondern ein U-förmiges Lagerelement bildet einen Lagerzapfen
aus, der Bestandteil des zweiten weiteren Drehlagers 138 ist.
[0034] Auch das zweite Ausführungsbeispiel weist eine Einstelleinrichtung 160 auf, die durch
ein entlang der Stange 194 verschiebbar und in einer vorgebbaren Position fixierbares
Einstellelement 162 gebildet ist. Beispielsweise kann in das Einstellelement 162 eine
Einstellschraube einschraubbar sein, die sich an der Stirnseite eines benachbarten
Profilabschnitts 178 abstützt und dadurch das Einstellelement 162 in eine vorgebbare
Position in Bezug auf die Stange 194 bringbar ist.
1. Ausstellvorrichtung (1) einer Verschlusseinrichtung zum mindestens teilweisen Verschließen
einer Raumöffnung, beispielsweise eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, wobei
die Ausstellvorrichtung (1) einen Ausstellarm (12) aufweist, der an einem gegenüber
einem ersten Teil (14) der Verschlusseinrichtung um eine Achse kippbaren zweiten Teil
(16) der Verschlusseinrichtung mittels eines Drehlagers (18) um eine Drehachse (20)
drehbar festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung (1) mindestens ein Schwenklager (24) aufweist, mittels dem
der Ausstellarm (12) am kippbaren zweiten Teil (16) der Verschlusseinrichtung um eine
Schwenkachse (26) schwenkbar gelagert ist, um dadurch die beim Kippen des zweiten Teils (16) auftretenden Kräfte in dem Ausstellarm (12)
und/oder in dem Drehlager (18) zu reduzieren.
2. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (26) des Schwenklagers (24) und die Drehachse (20) des Drehlagers
(18) einen rechten Winkel einschließen.
3. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (24) und das Drehlager (18) mindestens ein gemeinsames Lagerelement
(28) aufweisen.
4. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (24) eine Lagerschale (30) und ein erstes Lagerelement (28) aufweist,
das mindestens abschnittsweise eine an der Lagerschale (30) anliegende kreiszylindrische
Fläche aufweist, mittels welcher das erste Lagerelement (28) in der Lagerschale (30)
schwenkbar gelagert ist.
5. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (24) einen mindestens abschnittsweise kreiszylindrischen Lagerbolzen
mit einer Längsachse aufweist, der in einer im Querschnitt mindestens teilkreisförmigen
Nut entlang der Längsachse des Lagerbolzens verschiebbar ist und dabei um die Längsachse
des Lagerbolzens schwenkbar gelagert ist.
6. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbolzen auch Teil des Drehlagers (18) ist.
7. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbolzen vorzugsweise einstückig ein rechtwinklig zur Längsachse des Lagerbolzens
sich erstreckendes Lagerelement, insbesondere einen Lagerzapfen (42), für das Drehlager
(18) ausbildet.
8. Ausstellvorrichtung (101) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (124) eine mindestens abschnittsweise zylindrische Stange (194)
mit einer Längsachse aufweist, auf der ein mit dem Ausstellarm (112) verbundenes Lagerelement
(196) entlang der Längsachse der Stange (194) verschiebbar ist und dabei um die Längsachse
der Stange (194) schwenkbar gelagert ist.
9. Ausstellvorrichtung (1; 101) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (196) auch Teil des Drehlagers (118) ist.
10. Ausstellvorrichtung (1; 101) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (196) des Schwenklagers (124) vorzugsweise einstückig ein rechtwinklig
zur Längsachse der Stange (194) sich erstreckendes Lagerelement, insbesondere einen
Lagerzapfen (142), für das Drehlager (118) ausbildet.
11. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung (1) weiterhin einen Begrenzerarm (34) aufweist, der sowohl
mit dem Ausstellarm (12) als auch mit dem kippbaren zweiten Teil (16) der Verschlusseinrichtung
mittels jeweils eines weiteren Drehlagers (36, 38) drehbar verbunden ist.
12. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung (1) mindestens ein weiteres Schwenklager (44) aufweist, mittels
dem der Begrenzerarm (34) am kippbaren zweiten Teil (16) der Verschlusseinrichtung
um die Schwenkachse (26) schwenkbar gelagert ist.
13. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung (1) weiterhin eine Einstelleinrichtung (60) aufweist zum
Einstellen der Position eines gegenüber dem kippbaren zweiten Teil (16) der Verschlusseinrichtung
verschiebbaren Elements des Drehlagers (18) und/oder des Schwenklagers (26).
14. Ausstellvorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einstelleinrichtung (60) die Position eines Elements eines weiteren Drehlagers
(36, 38) und/oder eines weiteren Schwenklagers (44) einstellbar ist, mittels dem ein
Begrenzerarm (34) am kippbaren zweiten Teil (16) der Verschlusseinrichtung um eine
weitere Drehachse (54, 56) und/oder eine weitere Schwenkachse (46) schwenkbar gelagert
ist.