(19)
(11) EP 2 228 617 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.2010  Patentblatt  2010/37

(21) Anmeldenummer: 10001802.7

(22) Anmeldetag:  23.02.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41G 1/30(2006.01)
F41G 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 10.03.2009 DE 202009003422 U

(71) Anmelder: G. Recknagel e.K. Precision Tradition Technology
97493 Bergrheinfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Recknagel, Georg
    97422 Schweinfurt (DE)

(74) Vertreter: Motsch, Andreas 
Patentanwälte Motsch & Seitz, St.-Anna-Platz 4
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Montagevorrichtung für Rotpunktvisiere


(57) Es wird eine Sattelmontagevorrichtung, insbesondere für Rotpunktvisiere (1), für Kurz- und Langwaffen (17) beschrieben, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Bund (8) eines Grundkörpers (3) mittels eines Klemmrads (5) mit einem Innengewinde (14) in Verbindung mit einem Außengewinde (13) einer Klemmschraube (4) in eine Vorderbase (2), Fußplatte oder einen Laufsockel ziehbar ist.




Beschreibung


[0001] Auf Jagd- und Sportwaffen werden häufig Sattelmontagevorrichtungen zur Befestigung von Zubehör montiert. Die Erfindung betrifft eine solche Sattelmontagevorrichtung, insbesondere für Rotpunktvisiere für Kurz- und Langwaffen.

[0002] Rotpunktvisiere sind kleine optische Zielvorrichtungen von geringem Gewicht, die gegenüber einem Zielfernrohr preiswert und zielsicher sind. Sie weisen keine Vergrößerungsoptik, kein Fadenkreuz und keinen Entfernungsmesser auf.

[0003] Befestigungsvorrichtungen für Kurz- und Langwaffen sind allgemein im Stand der Technik bekannt.

[0004] So wird in der EP 1 734 330 A1 eine Erfindung beschrieben, die eine Montagevorrichtung für ein Zielfernrohr betrifft. Die Montagevorrichtung umfasst einen Montagekörper und an den Montagekörper angeordnete Ausrichtelemente. Für die Befestigung der Montagevorrichtung ist eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen. Die Befestigungsvorrichtung ist als ein mit zumindest einem Klemmflügel ausgestatteter Schwenkhebel vorgesehen, der in eine entsprechende Hinterschneidung greift.

[0005] In der DE 20 2006 015 136 U1 wird eine Vorrichtung zur Befestigung eines Zusatzteils, insbesondere einer Zieleinrichtung oder dergleichen an einer Waffe beschrieben, die zumindest ein ferromagnetisches Teil aufweist, wobei die Vorrichtung eine Grundplatte umfasst, auf der das Zusatzteil befestigt werden kann, wobei die Vorrichtung durch zumindest einen Magneten an der Waffe fixiert ist.

[0006] In der EP 0 601 824 B1 wird eine Erfindung beschrieben, die eine Montage für Feuerwaffenvisiere betrifft. Sie kann in Montagesystemen für optische oder andere relativ große und/oder schwere oder empfindliche Visiervorrichtungen auf Gewehren und Pistolen im Allgemeinen und bei der Montage von Zielfernrohren auf federbetriebenen Luftgewehren im Besonderen Anwendung finden.

[0007] In dem deutschen Gebrauchsmuster G 94 05 938.1 wird eine Erfindung beschrieben, die Montagezwischenstückeinrichtungen zur Befestigung von Visiervorrichtungen, vorzugsweise auf Kurzwaffen, auf Langwaffen, vorzugsweise auf Gewehren, betrifft.

[0008] Vorderbasen für Schwenkmontagen auf Waffen werden beispielsweise in dem deutschen Gebrauchsmuster 296 17 026, Basen für Schwenkmontagen und in der DE 100 02 587 A1, tiefliegende Halterungsvorrichtung zur Befestigung eines Zielfernrohrs auf Jagd- und Sportwaffen, beschrieben.

[0009] Die Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, eine Sattelmontagevorrichtung, insbesondere für Rotpunktvisiere, für Kurz- und Langwaffen bereitzustellen, deren Befestigung auf der Waffe einfach ist und die spielfrei in die zentrale Ausnehmung der vorgenannten Vorderbasen, von Fußplatten und Laufsockel passt.

[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sattelmontagevorrichtung, insbesondere für Rotpunktvisiere, für Kurz- und Langwaffen gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Bund eines Grundkörpers mittels eines Klemmrads mit einem Innengewinde in Verbindung mit einem Außengewinde einer Klemmschraube in eine Vorderbase ziehbar ist.

[0011] Rotpunktvisiere werden überwiegend zum Flüchtigschießen auf Sauen eingesetzt, wobei sich der Jagdausübende vorzugsweise einer halbautomatischen Waffe bedient. In der Regel verbleibt ein auf dieser Waffe installiertes und eingeschossenes Rotpunktvisier dort über einen längeren Zeitraum.

[0012] Die erfindungsgemäße neue Sattelmontagevorrichtung löst die Aufgabe in hervorragender Weise.

[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Klemmschraube eine 90°- oder eine 120°-Klemmschraube. Neben diesen Vier- und Dreiflügelklemmschrauben können jedoch auch beliebige Mehrfachklemmschrauben eingesetzt werden.

[0014] Durch die Erfindung wird eine neue, einfache und damit kostengünstige Befestigungsart bereitgestellt. Es ist weder ein Klemmhebel noch ein Pivotzapfen erforderlich. Ebenso bedarf es keiner Nachstellung und keines Einschwenkens der Montage.

[0015] Ein weiterer Vorteil der neuen Sattelmontagevorrichtung besteht darin, dass ein einwandfreier und stabiler Sitz der Montage gegeben ist.

[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist bei der Sattelmontagevorrichtung die Adapterplatte mit dem Grundkörper durch Befestigungselemente verbindbar. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Höhe der Adapterplatte maximal die Hälfte der Höhe des Grundkörpers. Auf diese Weise wird eine besonders flache Bauweise erzielt.

[0017] Die Befestigung der Sattelmontagevorrichtung erfolgt nicht über das bekannte Befestigungsprinzip des Pivotzapfens, was engsten Kontakt zwischen zwei Flächen infolge einer Drehbewegung voraussetzt, sondern durch vertikales Klemmen einer Gewindeverbindung zwischen Klemmschraube und Klemmrad.

[0018] Als Werkstoff für die Sattelmontagevorrichtung wird vorzugsweise Stahl oder Leichtmetall eingesetzt.

[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Fig. 1
zeigt die erfindungsgemäße Sattelmontagevorrichtung in der Seitenansicht als Explosionszeichnung.
Fig. 2
zeigt die erfindungsgemäße Sattelmontagevorrichtung in der Vorderansicht als Explosionszeichnung.
Fig. 3
zeigt die erfindungsgemäße Sattelmontagevorrichtung in der Seitenansicht.
Fig. 4
zeigt die erfindungsgemäße Sattelmontagevorrichtung in der Vorderansicht.
Fig. 5
zeigt den Grundkörper 3 in der Draufsicht.
Fig. 6
zeigt das Klemmrad 5 in der Untersicht.
Fig. 7
zeigt die Vorderbase 2 und die von einem Flachschlüssel 6 umfasste Klemmschraube 4 in der Draufsicht.
Fig. 8
zeigt den Gegenstand der Fig. 7 mit einem um 90° gedrehten Flachschlüssel 6.
Fig. 9
zeigt den Gegenstand der Fig. 8 mit aufgesetztem Grundkörper 3.
Fig. 10
zeigt die Vorderbase 2 mit der Klemmschraube 4 sowie den Grundkörper 3 mit dem Klemmrad 5 und Adapterplatte 7 als Explosionszeichnung.


[0020] Das Rotpunktvisier 1 wird vorzugsweise durch Schrauben mit der Adapterplatte 7 verbunden. Die Adapterplatte 7 wird ihrerseits vorzugsweise mit Schrauben mit dem Grundkörper 3 verbunden.

[0021] Der Grundkörper 3 weist eine Ausnehmung zur Aufnahme des Klemmrads 5 auf.

[0022] Das Klemmrad 5 weist eine Kontaktfläche 9 sowie ein Innengewinde 14 auf.

[0023] Der Grundkörper 3 weist an seiner Unterseite einen Bund 8 und an seiner Oberseite eine Kontaktfläche 10 sowie in seiner Mitte die Öffnung 12 zur Aufnahme der Klemmschraube 4 auf.

[0024] Die Klemmschraube 4 besitzt ein Außengewinde 13 und Winkel 15 sowie einen Bund 16. Der Winkel 15 beträgt 90°. Das Klemmrad 5 weist vorzugsweise einen gerändelten Rand auf.

[0025] Die Vorderbase 2 weist eine Ausnehmung 11 auf. Die Vorderbase 2 kann auf die Waffe 17 montiert werden.

[0026] Mit einem Flachschlüssel 6 kann die Klemmschraube 4 gedreht werden.

[0027] Die Klemmschraube 4 ist in die Ausnehmung 11 der Vorderbase 2 einsetzbar. Die Klemmschraube 4 wird mit dem Flachschlüssel 6 ausgerichtet und die Öffnung 12 des Grundkörpers 3 wird auf den Bund 16 der Klemmschraube 4 geführt. Durch Drehen des Klemmrads 5 zieht sich der Bund 8 in Verbindung mit dem Außengewinde 13 der Klemmschraube 4 und dem Innengewinde 14 des Klemmrads 5 in die Vorderbase 2. Hierdurch ergibt sich eine spielfreie und sichere Verbindung.

[0028] Durch die großflächige Ausnehmung im Klemmrad 5 ergibt sich eine flache Bauweise, eine vorteilhafte Gewichtsreduzierung und insbesondere ein hoher Reibungswert als Sicherungselement.

[0029] Das Rotpunktvisier 1 kann vor oder nach der Installation aufgeschraubt werden.

[0030] Zum Lösen der Sattelmontagevorrichtung wird das Klemmrad 5 gegen den Uhrzeigersinn gedreht, hochgezogen und kann dann einfach abgenommen werden. Die Klemmschraube 4 kann herausgenommen und zur sicheren Aufbewahrung in das Klemmrad 5 eingedreht werden.

Bezugszeichenliste



[0031] 
1
Rotpunktvisier
2
Vorderbase
3
Grundkörper
4
Klemmschraube
5
Klemmrad
6
Flachschlüssel
7
Adapterplatte
8
Bund des Grundkörpers 3
9
Kontaktfläche im Klemmrad 5
10
Kontaktfläche im Grundkörper 3
11
Ausnehmung in der Vorderbase 2
12
Öffnung des Grundkörpers 3
13
Außengewinde der Klemmschraube 4
14
Innengewinde des Klemmrads 5
15
Winkel an der Klemmschraube 4
16
Bund der Klemmschraube 4
17
Waffe



Ansprüche

1. Sattelmontagevorrichtung, insbesondere für Rotpunktvisiere, für Kurz- und Langwaffen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bund (8) eines Grundkörpers (3) mittels eines Klemmrads (5) mit einem Innengewinde (14) in Verbindung mit einem Außengewinde (13) einer Klemmschraube (4) in eine Vorderbase (2), Fußplatte oder einen Laufsockel ziehbar ist.
 
2. Sattelmontagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschraube (4) eine Vierflügel-Klemmschraube ist.
 
3. Sattelmontagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschraube (4) eine Dreiflügel-Klemmschraube ist.
 
4. Sattelmontagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Adapterplatte (7) mit dem Grundkörper (3) durch Befestigungselemente verbindbar ist.
 
5. Sattelmontagevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Adapterplatte (7) maximal die Hälfte der Höhe des Grundkörpers (3) beträgt.
 
6. Sattelmontagevorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rotpunktvisier (1) mit der Adapterplatte (7) durch Befestigungselemente verbindbar ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente