[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zahnbürstenkopf mit einem Borstenträger,
auf dem eine Vielzahl von vorzugsweise büschelförmigen Reinigungselementen befestigt
sind, wobei der Borstenträger zumindest eine bewegliche Schwinge aufweist, die mit
einem ersten Ende, das von einem handstückseitigen Ende des Zahnbürstenkopfs abgewandt
ist, angelenkt ist und mit einem freien zweiten Ende dem handteilseitigen Ende des
Zahnbürstenkopfs zugewandt ist, wobei die genannte Schwinge zumindest eine Reihe von
Reinigungselementen trägt. Die Erfindung betrifft weiterhin eine vorzugsweise manuelle
Zahnbürste mit einem solchen Zahnbürstenkopf.
[0002] Bei Zahnbürsten ist es wünschenswert, das Borstenfeld gegenüber dem Randstück, mit
dem die Zahnbürste geführt wird, flexibel zu lagern, so dass sich der Zahnbürstenkopf
und das Borstenfeld von selbst an die Kontur der gerade geputzten Zahnreihe oder des
Zahnfleisches anpasst sowie Fehler im Anstellwinkel von selbst ausgeglichen werden
und auch übermäßige Andruckkräfte durch Wegfedern abgemildert werden. Hierzu ist es
bekannt, den Borstenträger, der die Borstenbüschel trägt, elastisch zu lagern. Der
Term "Borstenträger" meint hierbei nicht zwangsweise, dass der Träger tatsächlich
"echte" Borsten oder Borstenbüschel trägt, sondern schließt auch ein, dass anstelle
von oder zusätzlich zu Borstenbüscheln andere Reinigungselemente beispielsweise in
Form von Elastomerstreifen oder Interdentalspitzen, oder auch andere Massageelemente
an dem Borstenträger befestigt sind. Beispielsweise zeigen die Schriften
US 6,178,582,
US 5,052,071,
US 6,073,299,
US 5,465,450 verschiedene Ausgestaltungen von Zahnbürstenköpfen, deren Borstenträger bereichsweise
elastisch ausgebildet sind, so dass sich verschiedene Borstenträgerabschnitte zueinander
verwinden können. Dies wird nach den genannten Schriften dadurch erzielt, dass in
einen an sich üblichen, plattenförmigen Borstenträger biegsame Abschnitte aus Elastomeren
eingebaut werden, so dass vom Handstück bzw. Zahnbürstenhals durch einen solchen Elastomerabschnitt
getrennte Borstenfeldteile unter dem Putzandruck wegbiegen können. Dies führt in der
Regel dazu, dass ein vom Zahnbürstenhals bzw. -handstück abgewandter Teil des Borstenfelds
sich wegbiegt, was wiederum zur Folge hat, dass am schwer erreichbaren hinteren Ende
der Mundhöhle platzierte Zähne schwierig zu reinigen sind, da der am tiefsten in die
Mundhöhle eindringende Abschnitt des Borstenfeldes immer wegbiegt.
[0003] Es wurde deshalb bereits ein Zahnbürstenkopf mit einer andersartig ausgebildeten
Flexibilität bzw. Beweglichkeit vorgeschlagen, bei dem die an der Bürstenkopfspitze,
d.h. vom Zahnbürstenhals bzw. -handstück am weitesten beabstandeten Abschnitte des
Borstenfelds am wenigsten nachgiebig gelagert sind, während näher beim Handteilhals
angeordnete Borstenfeldabschnitte stärker nachgeben bzw. wegbiegen können. Hierzu
wird am Zahnbürstenkopf eine Schwinge vorgesehen, die sozusagen rückwärts auskragt,
d.h. mit ihrem vom Zahnbürstenhals abgewandten Ende am Zahnbürstenkopf angelenkt ist
und mit ihrem freien Ende zum Zahnbürstenhals hin vorspringt. Während dieses beim
Zahnbürstenhals liegende freie Ende auf- und niederwippen kann, so dass die darauf
befestigten Borstenbüschel bzw. Reinigungs- oder Massageelemente unter dem Putzandruck
wegfedern können, sind die an der Bürstenkopfspitze angeordneten Borstenbüschel bzw.
Reinigungs- oder Massageelemente ohne einen solchen Wippeneffekt gelagert, so dass
sie nicht in der gleichen Weise ausweichen können.
[0004] Einen solchen Zahnbürstenkopf mit rückwärts auskragenden Wippen zeigt beispielweise
die Schrift
US 2008/0184511 A1. Konkret werden hierbei zwei Wippen vorgesehen, die die Schenkel eines U bilden und
durch einen gemeinsamen Mittelabschnitt verbunden sind, mit dem die genannten Wippen
am Korpus des Zahnbürstenkopfs befestigt sind. Die freien Enden der Wippen erstrecken
sich zum Zahnbürstenhalsteil hin, so dass die darauf befestigten Borstenbüschel auf-
und niederwippen können. Die beiden Wippen sind hierbei voneinander beabstandet und
erstrecken sich rechts und links von einem zentralen Borstenträgerabschnitt, der starr
mit dem Korpus des Zahnbürstenkopfs verbunden ist, so dass die von den genannten Wippen
gebildeten seitlichen Borstenfeldabschnitte relativ zu dem mittleren Borstenträgerabschnitt
auf- und niederwippen können.
[0005] Ein solcher Zahnbürstenkopf besitzt zwar eine überlegene Kinematik und damit eine
verbesserte Konturanpassung des Borstenfelds bei dennoch hoher Reinigungseffizienz
auch an schwer zugänglichen Bereichen der Mundhöhle, allerdings nimmt die Breite des
Borstenträgers quer zur Zahnbürstenlängsrichtung zu, da die genannten Schwingen eine
gewisse Beabstandung vom Zentralbereich des Borstenträgers benötigen, um die gewünschte
Beweglichkeit sicherzustellen und gleichzeitig die Befestigung von Borstenbüscheln
zu gestatten. Hierunter leidet bislang jedoch die gewünschte Dichte des Borstenfelds
insgesamt und die angestrebte Kompaktheit, die ein Eindringen in unzugängliche Stellen
erleichtert. Gleichzeitig ist die bislang erzielte Abstimmung zwischen der Nachgiebigkeit
des auf den Schwingen gelagerten Borstenfeldabschnitts gegenüber dem feststehenden
Borstenfeldteil verbesserungsfähig.
[0006] Weiterhin zeigt die
EP 18 34 605 A1 einen Zahnbürstenkopf mit einer Weichkunststoffwippe, die gummielastische Reinigungselemente
trägt.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Zahnbürstenkopf sowie eine verbesserte Zahnbürste der genannten Art zu schaffen, die
Nachteile des Standes der Technik vermeiden und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbilden.
Vorzugsweise soll bei hoher Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Borstenfelds
an verschiedene Konturen eine verbesserte Kontrolle der Putzbewegung, die die Reinigung
an schwer zugänglichen Stellen erleichtert, erreicht werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Zahnbürstenkopf gemäß Anspruch 1 sowie
eine Zahnbürste gemäß Anspruch 14 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Um trotz beweglicher Schwingen- bzw. Flügelanordnung ein kompaktes und dichtes Borstenfeld
bzw. Reinigungs- und/oder Massageelementefeld zu erreichen, wird vorgeschlagen, die
Reinigungselemente in den Randbereichen bzw. außen liegenden Abschnitten der Schwinge
zum Zentrum des Borstenträgers bzw. Zahnbürstenkopf hin zu neigen, so dass die von
den freien Enden der Reinigungselemente definierte Arbeitsfläche des Borstenfelds
bzw. Reinigungselementefelds eine kleinere Fläche besitzt als die Grundfläche des
Borstenträgers, innerhalb derer die genannten Reinigungselemente fußseitig am Borstenträger
befestigt sind. Neben einer optischen Verkleinerung des Bürstenkopfs wird hierdurch
eine bessere Kontrolle der Putzbewegung erzielt, da ein kleinerer, kompakterer Bereich
in direktem Kontakt mit den Zähnen bzw. dem Zahnfleisch steht, d.h. es agieren mehr
Borsten bzw. Reinigungselemente dort, wo der Benutzer es will. Erfindungsgemäß sind
zumindest die von einer Längsmittelebene des Zahnbürstenkopfs am entferntesten auf
der Schwinge angeordnete Reinigungselemente mit ihrem freien Ende nach innen zur genannten
Längsmittelebene hin spitzwinklig verkippt. Die genannte Längsmittelebene meint dabei
eine Ebene enthaltend die Zahnbürstenlängsachse sowie parallel zur Hauptrichtung der
Borstenbüschel bzw. Reinigungselemente. Trotz breitem Borstenträger wird durch die
nach innen weisenden freien Enden der äußersten Borstenbüschel bzw. Reinigungselemente
ein kompaktes Borstenfeld erzielt. Trotz Beweglichkeit der Schwinge kann das Borstenfeld
bzw. Reinigungselementefeld Applikationsstoffe wie Zahnpasta gut auf der Arbeitsfläche
halten und vermeiden, dass die Zahnpasta leicht in Zwischenräume auf den Boden des
Borstenträgers wandert.
[0010] Insbesondere von Vorteil ist die nach innen geneigte Anordnung der äußeren Schwingenbüschel
dann, wenn der Borstenträger ein bewegliches Schwingenpaar aufweist, die rechts und
links im Wesentlichen symmetrisch bezüglich der Längsmittelebene der Zahnbürste angeordnet
sind und/oder äußere Randabschnitte des Borstenträgers bilden. In diesem Fall sind
zumindest die von der Längsmittelebene am entferntesten angeordneten Reinigungselemente
bzw. Borstenbüschel mit ihren freien Enden nach innen zur Längsmittelebene hin verkippt,
so dass die Breite der von den freien Enden definierten Arbeitsfläche reduziert wird.
Die Reinigungselemente der linken und rechten Schwinge sind also gegenläufig aufeinander
zu geneigt.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass alle Reinigungselemente
auf den beweglichen Schwingen unter dem gleichen Winkel nach innen verkippt sind,
wobei allerdings auch vorgesehen sein kann, dass nur einige der auf den Schwingen
angeordneten Reinigungselemente geneigt angeordnet sind. Alternativ zu einer solchen
einheitlichen Neigung der Reinigungselemente kann in vorteilhafter Weiterbildung der
Erfindung auch vorgesehen sein, dass verschiedene Reinigungselemente auf einer Schwinge
unter verschiedenen Neigungswinkeln unterschiedlich stark geneigt angeordnet sind.
Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass weiter außen, d.h. weiter von der Längsmittelebene
entfernt angeordnete Reinigungselemente stärker nach innen geneigt sein können als
weiter innen auf der Schwinge angeordnete Reinigungselemente.
[0012] Grundsätzlich kann die Neigung der Reinigungselemente auf den Schwingen unter unterschiedlich
großen Winkeln erfolgen. Um einerseits die gewünschte Verkleinerung der Arbeitsfläche
und die gewünschte Kompaktheit des Arbeitselementefelds zu erreichen, andererseits
jedoch keine zu große Nachgiebigkeit der Reinigungselemente durch zu große Schrägstellung
in Kauf nehmen zu müssen, sind in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die geneigt
angeordneten Reinigungselemente unter einem Neigungswinkel von 1° bis 30°, vorzugsweise
etwa 5° bis 20° gegenüber der Längsmittelebene geneigt angeordnet. Hierbei erweist
es sich als vorteilhaft, wenn die äußersten, von der Längsmittelebene am entferntesten
angeordneten Reinigungselemente mit ihren Längsachsen unter einem Winkel von 10° bis
20° gegenüber der Längsmittelebene verkippt sind, während weiter innen, von der Längsmittelebene
weniger weit beabstandete Reinigungselemente auf den Schwingen unter einem Winkel
von nur 5° bis 15° gegenüber der Längsmittelebene geneigt sind.
[0013] Bei Anordnung zweier Schwingen bzw. Flügeln mit darauf angeordneten Reinigungselementen
kann zwischen den beiden Schwingen ein zentraler Borstenträgerabschnitt vorgesehen
sein, der vorteilhafterweise starr mit einem Korpus des Zahnbürstenkopfs verbunden
ist, so dass die Schwingen beim Auf- und Niederwippen relativ zu dem zentralen Borstenträgerabschnitt
bewegt werden. Auf dem genannten zentralen Borstenträgerabschnitt können ebenfalls
Reinigungselemente, insbesondere Borstenbüschel und/oder Elastomerstreifen befestigt
sein, wobei diese zentralen Reinigungselemente vorteilhafterweise ungeneigt, d.h.
parallel zur Längsmittelebene angeordnet sein können. Gleichwohl können die auf dem
zentralen Borstenträgerabschnitt befestigten Reinigungselemente jedoch in der genannten
Längsmittelebene, d.h. in Zahnbürstenlängsrichtung nach vorne oder hinten verkippt
sein, vorzugsweise unter einem spitzen Winkel gegenüber einer Normalen auf die Zahnbürstenlängsachse.
In alternativer Ausbildung der Erfindung kann jedoch auch auf einen solchen zentralen
Borstenträgerabschnitt verzichtet werden, d.h. zwischen den rechts und links angeordneten
Schwingen ist kein weiterer Borstenträgerabschnitt vorgesehen und/oder die genannten
Schwingen grenzen unmittelbar aneinander.
[0014] Die auf den Schwingen angeordneten Reinigungselemente haben bezüglich dem Anlenkpunkt
bzw. Drehpunkt der Schwinge je nach Entfernung vom freien Ende der Schwinge einen
unterschiedlichen Hebelarm, d.h. je nachdem, an welcher Stelle auf der Schwinge ein
Reinigungselement angeordnet ist, setzt es Putzandruck mehr oder minder leicht in
eine Auslenkbewegung der Schwinge um. Um diesen Effekt zu nutzen und eine bessere
Steuerung der Auslenkbewegung der Schwinge zu erreichen, ist nach einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung zum freien Ende der Schwinge hin ein massiveres und insbesondere
knicksteiferes Reinigungselement vorgesehen. Insbesondere ist das letzte Reinigungselement
am freien Ende einer Schwinge massiver und insbesondere knicksteifer ausgebildet als
die in einem mittleren Abschnitt der Schwinge und/oder weiter zum ersten Ende der
Schwinge hin angeordnete Reinigungselemente, wobei das genannte massivere Borstenbüschel
bzw. Reinigungselement vorteilhafterweise zumindest genauso hoch ist wie die weiter
zum ersten Ende hin angeordneten Reinigungselemente. Die Krafteinwirkung, die beim
Putzen die flexiblen Schwingen bewegt, wird durch das bzw. die letzten größeren Reinigungselemente
gezielter eingeleitet, wodurch die Ausweichbewegung der Schwinge präziser gesteuert
wird. Kleine, dünne Borstenbüschel würden eher dazu tendieren, unkontrolliert wegzubrechen.
Zum anderen kann je nach Bürstenhaltewinkel des Benutzers erheblicher Druck auf die
letzten, an den freien Enden der Schwinge angeordneten Reinigungselemente ausgeübt
werden. Die massivere und/oder knicksteifere und/oder querschnittsflächenmäßig größere
Auslegung des bzw. der letzten Reinigungselemente verhindert ein Verwinden oder Ausweichen
des Reinigungselements und verteilt die einwirkende Kraft auf eine größere Fläche.
Hierdurch wird ein angenehmeres Putzgefühl erzielt und ein Pieksen am Zahnfleisch
reduziert.
[0015] Vorteilhafterweise sind die genannten Reinigungselemente am freien Ende der Schwingen
höher als die angrenzenden Reinigungselemente und/oder die in einem mittleren Abschnitt
der Schwingen angeordeten Reinigungselemente, so dass die erste Biegung der Schwingen
bzw. die Krafteinleitung am Beginn der Biegung kontrolliert übernommen wird. Erst
ab einer gewissen Ausweichbewegung der Schwinge greifen die angrenzenden Reinigungselemente
und/oder die in einem mittleren Abschnitt der Schwinge angeordneten Borstenbüschel
mit ein und verteilen die Last gleichmäßig für ein optimales Gefühl, so dass keine
lokale Überbelastung entsteht.
[0016] Um einerseits eine ausreichende Konturanpassung durch ein Ausweichen der Schwingen
zu ermöglichen, andererseits jedoch ausreichend hohe Putzkräfte zum Eindringen in
Interdentalräume zu ermöglichen, ist ein gezieltes Ausweichen der Wippen unter einer
definierten Putzkraft erwünscht und ein kontrolliertes Ansprechen der Schwingen auf
Putzdruck erwünscht. Diesbezüglich erweist es sich nach einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung als besonders vorteilhaft, wenn die Schwingen derart ausgebildet
sind, dass bei einer Andruckkraft des Zahnbürstenkopfs gegen Zähne und/oder Zahnfleisch
im Bereich von etwa 1 N bis 5 N die freien Enden der Schwingen eine Ausweichbewegung
von minimal 1 mm und maximal 6 mm, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 3,5 mm, ausführen
(dies betrifft die Ausweichbewegung der Schwingen allein - das Kopfende wird als fixiert
angenommen). Hierdurch wird ein guter Kompromiss zwischen leichtfüßigem Anpassen an
verschiedene Konturerhebungen einerseits sowie einer guten Kontrollierbarkeit der
Putzbewegung andererseits erzielt.
[0017] Die gewünschte Nachgiebigkeit der Schwingen kann grundsätzlich auf verschiedene Art
und Weise erzielt werden. Beispielsweise kann eine bewegliche Lagerung der Schwingen
bei gleichzeitiger Abstützung beispielsweise durch ein elastisches Federelement vorgesehen
werden. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung jedoch ist vorgesehen, dass die
Schwingen mit ihren ersten Enden drehfest an einem Korpusteil des Zahnbürstenkopfs
angelenkt sind und selbst elastisch verformbar ausgebildet sind derart, dass die zuvor
genannte Stell- bzw. Ausweichbewegung der Schwingen bei den üblichen Putzandruckkräften
erreicht wird. Die Schwingen sind also derart elastisch ausgebildet, dass sich unter
normalen Putzandrücken die gewünschte Verformung der Schwingen einstellt.
[0018] Um bei einfach zu fertigenden, andererseits jedoch kompakten Abmessungen der Schwinge
die gewünschte Nachgiebigkeit zu erreichen, besitzen die Schwingen in Weiterbildung
der Erfindung bei einer freien Länge im Bereich von etwa 20 mm bis 70 mm, vorzugsweise
etwa 30 bis 50 mm, einen Elastizitätsmodul im Bereich von 300 bis 700 MPa, wobei ein
besonders günstiger Kompromiss zwischen Konturanpassung einerseits und Kontrollierbarkeit
der Putzbewegung andererseits durch einen Elastizitätsmodul im Bereich von 350 bis
500 MPa erreicht wird. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können
die Schwingen aus einem Polyethylen-Polypropylen-Gemisch bestehen, wobei vorteilhafterweise
10 bis 30 %, vorzugsweise 20 % TPE und 70 bis 90 %, vorzugsweise etwa 80 % PP vorgesehen
sind.
[0019] Die Schwingen können hierbei grundsätzlich aus demselben Material wie der Korpus
des Zahnbürstenkopfs und/oder der Halsteil der Zahnbürste gefertigt sein. Beispielsweise
können die Schwingen unmittelbar integral einstückig an den Korpus des Zahnbürstenkopfes
angespritzt sein.
[0020] Alternativ können die Schwingen jedoch auch aus einem anderen Material bestehen als
der Korpus des Zahnbürstenkopfes und/oder der Halsteil. Dies ermöglicht es, neben
einer optischen Differenzierung und damit Funktionsverdeutlichung eine optimale Abstimmung
der Bauteileigenschaften auf die jeweilige Funktion zu erreichen.
[0021] Die genannten Schwingen können hierbei grundsätzlich in verschiedener Art und Weise
mit dem Korpus des Zahnbürstenkopfs verbunden sein. Beispielsweise können die Schwingen
formschlüssig, beispielsweise durch Verrasten, oder stoffschlüssig, beispielsweise
durch Anschweißen oder Anspritzen, oder auch kraftschlüssig, beispielsweise durch
Ankleben, befestigt werden. Die nachträgliche Verbindung erlaubt es, die entsprechenden
Bauteile separat zu fertigen.
[0022] Um eine besonders feste und gegen unbeabsichtigtes Lösen gesicherte Verbindung zu
erzielen, kann nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein,
dass die Schwingen mittels einer formschlüssigen und stoffschlüssigen Verbindung fest
an dem Korpusteil des Zahnbürstenkopfs befestigt sind. Insbesondere kann der genannte
Korpusteil des Zahnbürstenkopfs einen hinteschnitten geformten, vorzugsweise mit gegenüberliegenden
Nuteinschnitten versehenen Befestigungsabschnitt besitzen, an dem die Schwingen angespritzt
sind, so dass das Schwingenmaterial in die genannten Nuteinschnitte eingreift.
[0023] Durch das Wegfedern der Schwingen unter den üblichen Putzandrücken wird der Neigungswinkel
der Schwinge verändert, wodurch sich der Anstellwinkel des Arbeitsflächenabschnitts,
der von den freien Enden der auf den Schwingen befestigten Reinigungselemente gebildet
wird, verändert. Da dies nur in begrenztem Maße erwünscht ist, ist nach einem weiteren
Aspekt der vorliegenden Erfindung eine gegenläufige elastische Beweglichkeit des Zahnbürstenkopfs
und/oder des daran angeformten Halsteils vorgesehen. Insbesondere kann ein mit dem
Borstenträger verbindbarer Halsteil unter Putzandruckkräften im Bereich von 1 N bis
5 N auf den Zahnbürstenkopf elastisch bewegbar ausgebildet sein. Hierzu kann der genannte
Halsteil beabstandet vom Borstenträger und/oder beabstandet von den Schwingen eine
Querschnittsverjüngung vorzugsweise in Form eines fensterartigen Durchbruchs aufweisen.
Insbesondere kann der genannte Durchbruch durch den Halsteil in vertikaler Richtung,
d.h. parallel zur Längsmittelebene ausgebildet sein. Durch ein gegenläufiges Zurückfedern
der Schwingen einerseits und des Halsteils andererseits kann die Anstellwinkeländerung
durch Zurückfedern der Schwingen kompensiert werden. Gleichzeitig wird durch die unterschiedlichen
Hebelverhältnisse eine Mehrstufigkeit der Ausweichbewegungen erzielt. Während die
Schwingen eine Feinanpassung bewirken, kann durch ein Wegfedern des gesamten Zahnbürstenkopfs
über eine Verformung des Halsteils eine gröbere Anpassbewegung erzielt werden.
[0024] Diese und weitere Merkmale, die in Kombination miteinander oder für sich und unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bilden können, gehen außer aus den Ansprüchen und der vorangehenden Beschreibung auch
aus den Zeichnungen sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
hervor. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer Zahnbürste mit einem zwei Schwingen
aufweisenden Borstenträger nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung,
- Fig. 2:
- eine schematische, stirnseitige Ansicht des Zahnbürstenkopfs der Zahnbürste aus Fig.
1, die die schräg nach innen geneigte Anordnung der auf den Schwin- gen platzierten
Borstenbüschel zeigt,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf den Bürstenkopf aus Fig. 2, die die Erstreckung der seitlichen
Schwingen und die Anordnung der darauf befestigten Borstenbüschel zeigt,
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht eines Zahnbürstenkopfs mit zwei seitlichen Schwingen ähn- lich
den vorhergehenden Figuren, wobei auf den Schwingen eine anders ausge- bildete Beborstung
vorgesehen ist und zwischen den Schwingen kein weiterer Borstenträgerteil und keine
weiteren Borstenbüschel vorgesehen sind,
- Fig. 5:
- eine Draufsicht auf den Zahnbürstenkopf aus Fig. 4, der die Anordnung der Borstenbüschel
und deren Ausbildung auf den Schwingen zeigt,
- Fig. 6:
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 5, die die Verbindung zwischen den
Schwingen des Borstenträgers und dem Korpus des Zahnbürstenkopfs zeigt, und
- Fig. 7:
- eine schematische Seitenansicht eines Zahnbürstenkopfs mit seitlichen Schwin- gen
des Borstenträgers ähnlich den vorhergehenden Ausführungsformen, die die Beweglichkeit
der seitlichen Schwingen des Borstenträgers verdeutlicht.
[0025] Die in Fig. 1 gezeichnete Zahnbürste 1 ist eine manuelle Zahnbürste frei von einem
Antrieb, die einen vorzugsweise aus Kunststoff spritzgegossenen Handteil 2 aufweist,
der ein Griffstück der Zahnbürste 1 bildet und im Wesentlichen länglich, etwa stabförmig
ausgebildet ist.
[0026] Der genannte Handteil 2 ist über einen Halsteil 3 mit einem Zahnbürstenkopf 4 verbunden,
wobei der genannte Zahnbürstenkopf 4 an den Handteil 2 und/oder den Halsteil 3 integral
einstückig angeformt sein kann. Alternativ kann der genannte Zahnbürstenkopf 4 jedoch
aus lösbar mit dem Halsteil 3 verbunden sein.
[0027] Der genannte Zahnbürstenkopf 4 umfasst in der gezeichneten Ausführungsform ein mit
dem Halsteil 3 fest verbundenes Korpusteil 5, an dessen Oberseite ein Borstenträger
6 angeordnet ist.
[0028] Der - ganz grob gesprochen - plattenförmige Borstenträger 6 trägt ein Borstenfeld
7 umfassend eine Vielzahl von Borstenbüschel 8, die ggf. mit zusätzlich angeordneten
Elastomerstreifen die Reinigungselemente der Zahnbürste 1 bilden.
[0029] Der genannte Borstenträger 6 kann hierbei mehrstückig ausgebildet sein und umfasst
insbesondere zwei seitlich angeordnete, im Wesentlichen parallel - grob gesprochen
- zur Zahnbürstenlängsrichtung 9 verlaufende Schwingen 10, 11. Die genannten Schwingen
10 und 11 können zwischen sich einen zentralen, länglichen Borstenträgerabschnitt
12 einschließen, der starr mit dem genannten Korpusteil 5 des Zahnbürstenkopfs 4 verbunden
sein kann, wobei die starre Verbindung selbstverständlich lösbar ausgebildet sein
kann, um auch diesen Teil des Borstenträgers 6 wechseln zu können. Alternativ können,
wie dies Fig. 5 zeigt, die seitlichen Schwingen 10 und 11 ohne dazwischen liegenden
Borstenträgerabschnitt vorgesehen sein, so dass zwischen den auf den Schwingen 10
und 11 platzierten Borstenbüschel 8 keine weiteren Borstenbüschel vorgesehen sind.
[0030] Die genannten Schwingen 10 und 11 sind mit ihren ersten, vorderen Enden 13, die an
der Spitze des Zahnbürstenkopfs 4 liegen und/oder von dem Halsteil 3 abgewandt sind,
an dem Korpusteil 5 des Zahnbürstenkopfs 4 angelenkt, während die frei auskragenden
anderen Enden 14 der Schwingen 10 und 11 zu dem Halsteil 3 hin weisen und/oder zu
dem halsteilseitigen Ende des Zahnbürstenkopfs 4 reichen. Die Schwingen 10 und 11
sind also insgesamt länglich und grob gesprochen balkenförmig bzw. flügelförmig ausgebildet
und kragen sozusagen vom vorderen Ende des Zahnbürstenkopfs 4 rückwärts zum Handteil
2 hin frei aus, so dass die genannten freien Enden 14 am handteilseitigen Ende des
Zahnbürstenkopfs 4 frei nach oben und unten auf- und niederwippen können. Die Beweglichkeit
der genannten Schwingen 10 und 11 ist hierbei derart ausgebildet, dass die genannten
Schwingen 10 und 11 im Wesentlichen parallel zur Längsmittelebene 15, vgl. Fig. 2,
auf- und abwippen können, vgl. Fig. 7, wobei in Fig. 7 die Längsmittelebene 15 der
Zeichenebene entspricht.
[0031] In der gezeichneten Ausführungsform nach den Figuren 2 und 3 sowie nach den Figuren
4 und 5 sind die beiden Schwingen 10 und 11 an ihren ersten, angelenkten Enden 13
durch einen Verbindungs- und/oder Lagerabschnitt 16 miteinander verbunden, so dass
die genannten Schwingen 10 und 11 zusammen mit dem Verbindungs- und/oder Lagerabschnitt
16 ein U-förmiges Gebilde formen.
[0032] An dem genannten Lagerabschnitt 16 sind die Schwingen 10 und 11 an dem Korpusteil
5 befestigt. Die Verbindung zum Korpusteil 5 kann hierbei grundsätzlich verschieden
ausgebildet sein, wie eingangs erläutert. In der gezeichneten Ausführungsform nach
Fig. 6 kann vorteilhafterweise eine form- und stoff- bzw. kraftschlüssige Verbindung
vorgesehen sein. Insbesondere kann der Korpusteil 5 des Zahnbürstenkopfs 4 einen hinterschnitten
ausgebildeten Befestigungsabschnitt 17 umfassen, der vom Material der Schwingen 10
und 11 bzw. des Lagerabschnitts 16 umspritzt ist. In der gezeichneten Ausführung nach
Fig. 6 umfasst der Befestigungsabschnitt 17 des Korpusteils 5 ein zur Oberseite des
Zahnbürstenkopfs 4 bzw. zum Borstenträger 6 hin vorspringenden Flanschabschnitt, der
gegenüberliegende nutförmige Einschnürungen bzw. Hintergriffe 18 aufweist, die nach
Art einer Längsnut in den Korpusteil 5 eingearbeitet sein können.
[0033] Der Lagerabschnitt 16 der Schwingen 10 und 11 ist in der gezeichneten Ausführung
nach Fig. 6 im Zweikomponentenspritzgießverfahren an den genannten Befestigungsabschnitt
17 des Korpusteils 5 angespritzt, so dass eine formschlüssige und stoff- bzw. kraftschlüssige
Verbindung entsteht. Hierdurch kann ein unbeabsichtigtes Lösen der Schwingen 10 und
11 sicher vermieden werden, zum anderen können die Schwingen 10 und 11 unabhängig
vom Material des Halsteils 3 und/oder des Korpusstücks 5 aus dem für die Elastizität
der Schwingen 10 und 11 bestmöglichen Material geformt werden.
[0034] Die Geometrie der Schwingen 10 und 11 kann grundsätzlich variieren und an die gewünschten
Eigenschaften der Borstenfeldabschnitte angepasst werden. In den gezeichneten Ausführungsformen
besitzen die Schwingen 10 und 11 eine freie Länge L - also die vom Lagerabschnitt
16 auskragende Länge - von etwa 30 bis 50 mm. Die Querschittsgestaltung und die Materialwahl
für die Schwingen 10 wird hierbei vorteilhafterweise derart getroffen, dass die Schwingen
10 und 11 bei normalen Putzkräften an ihren freien Enden 14 eine vertikale Auslenkung
x von etwa 2 bis 3,5 mm erfahren. Dies kann nach einer vorteilhaften Ausführung der
Erfindung dadurch erreicht werden, dass die Schwingen 10 und 11 im Bereich ihrer freien
Länge L einen etwa gleich bleibenden Querschnitt besitzen und einen Elastizitätsmodul
im Bereich von 350 bis 500 MPa besitzen, so dass eine insgesamt schöne Biegekurve
der Schwingen erreicht wird. Die genannte Auslenkung x tritt hierbei vorteilhafterweise
bei üblichen Putzandruckkräften im Bereich von etwa 1 bis 5 N und insbesondere etwa
3 N auf den Zahnbürstenkopf 4 auf, wobei in Fig. 7 die genannte Putzandruckkraft durch
den Pfeil 19 versinnbildlicht wird. Ferner bezieht sich die genannte Auslenkung x
auf eine alleinige Verformung der Schwingen 10 und 11 - das freie Kopfende ist dabei
fixiert.
[0035] Wie die Ausführung nach den Figuren 2 und 3 zeigt, kann die Beborstung der Schwingen
10 und 11 vorteilhafterweise eine geneigte Anordnung der Borstenbüschel 8 beinhalten,
gemäß der die Borstenbüschel 8 gegenüber der Längsmittelebene 15 spitzwinklig geneigt
sind. Insbesondere können die genannten Borstenbüschel 8 auf den Schwingen 10 und
11 nach innen zum Zentrum des Borstenfelds 7 hin geneigt sein, so dass die Arbeitsfläche
des Borstenfelds 7, die von den freien Enden der Borstenbüschel 8 definiert wird,
kleiner ist als die Fläche am Fuß der Borstenbüschel, die von der Hüllkurve um die
Borstenbüschel am Borstenträger aufgespannt wird.
[0036] Wie Fig. 2 zeigt, können die Borstenbüschel 8 auf den Schwingen 10 und 11 hierbei
in unterschiedlichen Winkeln nach innen geneigt sein, wobei vorteilhafterweise weiter
außen positionierte Borstenbüschel 8a stärker nach innen geneigt sind als weiter innen,
d.h. näher an der Längsmittelebene 15 positionierte Borstenbüschel 8b. Unmittelbar
auf der Längsmittelebene 15 liegende Borstenbüschel sind dabei vorteilhafterweise
gegenüber der genannten Längsmittelebene 15 nicht geneigt. Wie Fig. 2 zeigt, können
die äußersten Borstenbüschel 8a unter einem Winkel α2 von etwa 15° geneigt sein, während
weiter innen liegende, jedoch immer noch von der Längsmittelebene 15 beabstandete
Borstenbüschel 8b unter einem Winkel von etwa 10° geneigt sein können.
[0037] Wie die Ausführung nach den Figuren 4 und 5 und auch die Ausführung nach Fig. 1 zeigt,
kann am freien Ende 14 der Schwingen 10 und 11 ein vergrößertes und/oder massiver
ausgebildetes Borstenbüschel 8c vorgesehen sein, das im Vergleich zu den benachbarten
und/oder in einem mittleren Bereich der Schwingen 10 und 11 und/oder weiter zur Anlenkstelle
der Schwingen hin positionierten Borstenbüschel 8 einen größeren Querschnitt und/oder
eine größere Höhe und/oder eine größere Knicksteifigkeit besitzen kann, so dass dieses
am freien Ende 14 angeordnete Borstenbüschel 8c sozusagen ein Steuerungsbüschel bildet,
das die Wippbewegung der Schwingen 10 und 11 steuert. Insbesondere kann die Querschnittsfläche
dieses Borstenbüschels 8c am freien Ende 14 der Schwingen 10 und 11 etwa 4/3 bis 6/3
der durchschnittlichen Querschnittsfläche der anderen Borstenbüschel 8 auf den Schwingen
10 und 11 betragen. Die Höhe kann etwa 110 % bis 150 %, vorzugsweise etwa 120 % bis
140 % der benachbarten Borstenbüschel 8 betragen. Hierdurch drücken die genannten
Borstenbüschel 8c an den freien Enden 14 die Schwingen 10 und 11 bei Zahn- bzw. Zahnfleischkontakt
nach unten, wobei der entstehende Druck über die größere Fläche besser verteilt wird
und die nachfolgenden Borstenbüschel erst nach anfänglichem Niederdrücken der Schwingen
10 und 11 in Eingriff gelangen, so dass insgesamt ein angenehmes Putzgefühl erzielt
wird.
[0038] In der gezeichneten Ausführung nach Fig. 5 können die Borstenbüschel 8 auf den Schwingen
10 und 11 vorteilhafterweise verschiedene Querschnittsformen besitzen, wobei in der
gezeichneten Ausführungsform Borstenbüschel mit runden Querschnitten mit Borstenbüscheln
mit länglichen, flachgedrückten Querschnitten alternieren, wobei Letztere quer zur
Längsrichtung der Schwingen ausgerichtet sind.
[0039] Wie Fig. 7 zeigt, können die Schwingen 10 und 11 in der unausgelenkten Ausgangsstellung
etwa parallel zur Längsachse und/oder parallel zu einer die Längsachse enthaltenden
Querebene - die senkrecht auf die Zeichenebene der Fig. 7 steht - angeordnet sein.
In der niedergedrückten Stellung, die gemäß Fig. 7 gestrichelt gezeichnet ist, können
die Schwingen 10 und 11 leicht abschüssig zum Halsteil 3 hin verlaufen.
1. Zahnbürstenkopf mit einem Borstenträger (6), auf dem eine Vielzahl von vorzugsweise
büschelförmigen Reinigungselementen (8) befestigt sind, wobei der Borstenträger (6)
zumindest eine Schwinge (10, 11) aufweist, die mit einem ersten Ende (13), das von
einem handstückseitigen Ende des Zahnbürstenkopfs (4) abgewandt ist, angelenkt ist
und mit einem freien zweiten Ende (14) dem handstückseitigen Ende des Zahnbürstenkopfs
(4) zugewandt ist, wobei die genannte Schwinge (10, 11) eine Reihe von Reinigungselementen
(8) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die von einer Längsmittelebene (15) des Zahnbürstenkopfs am entferntesten
auf der Schwinge (10, 11) angeordneten Reinigungselemente (8) mit ihren freien Enden
nach innen zur genannten Längsmittelebene hin spitzwinklig verkippt sind.
2. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei zumindest ein Paar bewegliche
Schwingen (10, 11) vorgesehen sind, die in der genannten Weise mit jeweils einem ersten
Ende angelenkt und mit einem freien Ende dem handstückseitigen Ende des Zahnbürstenkopfs
zugewandt sind, wobei die genannten Schwingen (10 und 11) jeweils zumindest eine Reihe
von Reinigungselementen (8) tragen und vorzugsweise symmetrisch zur Längsmittelebene
(15) angeordnet sind.
3. Zahnbürstenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf der zumindest einen
Schwinge (10, 11) Reinigungselemente (8) unter verschiedenen Winkeln (α1, α2) nach
innen zur Längsmittelebene (15) hin geneigt sind, wobei vorzugsweise weiter außen,
von der Längsmittelebene (15) entfernter angeordnete Reinigungselemente (8a) stärker
geneigt sind als näher zur Längsmittelebene (15) angeordnete Reinigungselemente (8b).
4. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei alle von der Längsmittelebene
(15) beabstandeten Reinigungselemente (8) auf der zumindest einen Schwinge (10, 11)
unter einem Winkel von 1° bis 30°, vorzugsweise 5° bis 20°, zur Längsmittelebene (15)
hin geneigt angeordnet sind.
5. Zahnbürstenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Borstenträger (6)
einen zwischen den Schwingen (10, 11) liegenden Mittelabschnitt (12) aufweist, der
zumindest eine Reihe von Reinigungselementen (8) trägt, die im Wesentlichen parallel
zur Längsmittelebene (15) angeordnet sind, wobei der genannte Mittelabschnitt (12)
des Borstenträgers (6) vorzugsweise starr mit dem Zahnbürstenkopf (4) verbindbar ist.
6. Zahnbürstenkopf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei am freien Ende (14) der zumindest einen Schwinge (10, 11) ein Reinigungselement
(8c) befestigt ist, das eine größere Knicksteifigkeit und/oder eine größere Querschnittsfläche
als in einem mittleren Schwingenabschnitt befestigte Reinigungselemente (8) besitzt.
7. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das am freien Ende (14) der
Schwinge (10, 11) befestigte Reinigungselement (8c) eine größere Höhe besitzt als
die näher zum ersten Ende (13) der Schwinge (10, 11) hin positionierten Reinigungselemente.
8. Zahnbürstenkopf nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die zumindest eine Schwinge (10, 11) derart ausgebildet ist, dass
bei einer Putzandruckkraft des Zahnbürstenkopfs (4) gegen Zähne und/oder das Zahnfleisch
im Bereich von 1 N bis 5 N das freie Ende (14) der Schwinge (10, 11) eine Ausweichbewegung
von minimal 1 mm und maximal 6 mm, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 3,5 mm, ausführt.
9. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Schwinge (10, 11) mit
ihrem ersten Ende (13) drehfest an einem Korpusteil (5) des Zahnbürstenkopfs (4) angelenkt
ist und elastisch ausgebildet ist, wobei die Schwinge (10, 11) bei einer freien Länge
L im Bereich von 20 mm bis 70 mm, vorzugsweise 30 mm bis 50 mm, einen Elastizitätsmodul
im Bereich von 300 MPa bis 700 MPa, vorzugsweise 350 MPa bis 500 MPa, besitzt.
10. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Schwinge (10, 11) aus
einem anderen Material als ein Mittelabschnitt des Borstenträgers (6) und/oder ein
den Borstenträger tragender Korpusteil (5) des Zahnbürstenkopfs (4) besteht.
11. Zahnbürstenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein mit dem Borstenträger
(6) verbindbares Halsteil (3) unter Putzandruckkräften im Bereich von 1 N bis 5 N
auf den Zahnbürstenkopf (4) elastisch bewegbar ausgebildet ist, wobei der Halsteil
(3) beabstandet vom Borstenträger (6) eine Querschnittsverjüngung vorzugsweise in
Form eines fensterartigen Durchbruchs aufweist derart, dass bei den genannten Putzandruckkräften
sowohl der Halsteil (3) als auch die Schwinge (10) eine elastische Verformung erfährt.
12. Zahnbürstenkopf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Schwinge (10, 11) mittels einer form- und stoffschlüssigen Verbindung
fest an einem Korpusteil (5) des Zahnbürstenkopfs (4) befestigt ist.
13. Zahnbürstenkopf nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Korpusteil (5) einen hinterschnitten
geformten, vorzugsweise mit gegenüberliegenden Nuthintergriffen (18) versehenen Befestigungsabschnitt
(17) besitzt, an dem die Schwinge (10, 11) angespritzt ist.
14. Zahnbürste mit einem Zahnbürstenkopf (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.