Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Beschichten,
von pulverförmigem Material mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel. Die Vorrichtung
umfasst eine Fördervorrichtung, welche mindestens eine Förderleitung enthält, durch
welche das pulverförmige Material gefördert wird, und mindestens eine Einbringvorrichtung
zum Einbringen des flüssigen Zusatzmittels in die mindestens eine Förderleitung nach
dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von pulverförmigem
Material mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel sowie eine Verwendung einer Vorrichtung
zum Behandeln von pulverförmigem Material mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel
nach den Oberbegriffen der weiteren unabhängigen Ansprüche.
Stand der Technik
[0003] Der Werkstoff Zement wird in der Regel aus Zementklinker gewonnen. Dabei wird der
Zementklinker, das Vorprodukt aus dem Zementdrehrohrofen, zum Zementpulver gemahlen,
dann mit Gips, der als Abbinderegler fungiert, vermischt, wobei durch den Mischvorgang
das Endprodukt Zement entsteht. Der gewonnene Zement wird nach der Herstellung in
Silos gelagert. Bei der Weiterverarbeitung zu Beton wird der Werkstoff Zement mit
Zuschlagstoffen, chemischen Zusatzmitteln und Wasser vermengt. Durch die Zugabe der
Zusatzmittel sollen die Eigenschaften des Betons in chemischer und/oder physikalischer
Hinsicht verbessert werden. So können die Zusatzmittel beispielsweise die Fliesseigenschaft,
die Viskosität, das Verdichtungsverhalten und das Abbindverhalten des Betons beeinflussen.
[0004] Die Zugabe von flüssigem Zusatzmittel während der Weiterverarbeitung, insbesondere
während der Förderung, ist schwierig, da die zur Herstellung des Betons benötigten
pulverförmigen Materialien, insbesondere deren Staub, mit dem flüssigen Zusatzmittel
reagieren können und durch Verschmutzung der Fördervorrichtung die Förderung des pulverförmigen
Materials beeinträchtigen. Dies kann besonders dann auftreten, wenn lokal eine zu
grosse Menge Zusatzmittel zugegeben wird oder das Zusatzmittel die Fördervorrichtung
kontaminiert, was zu Verstopfung und Ausfall der Förderung des pulverförmigen Materials
führen kann.
[0005] Die Reaktion der pulverförmigen Materialien, insbesondere deren Staub, mit dem flüssigen
Zusatzmittel kann ferner durch Verschmutzung der Einbringvorrichtung das Einbringen
des flüssigen Zusatzmittels beeinträchtigen.
[0006] Insbesondere bei der pneumatischen Förderung oder der Förderung in Luftförderrinnen
der zur Herstellung des Betons benötigten pulverförmigen Materialien herrschen typischerweise
hohe Staubkonzentrationen und/oder hohe Temperaturen, was der Bildung der vorgehend
erwähnten Verschmutzungen besonders zuträglich ist.
[0007] Ein zuverlässiges und kontrollierbares Einbringen der flüssigen Zusatzmittel sowie
eine homogene Verteilung des flüssigen Zusatzmittels auf das pulverförmige Material
sind wichtig für die Qualität des finalen Produktes und den störungsfreien Ablauf
des Behandlungsprozesses.
Darstellung der Erfindung
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art eine kontrollierte, zuverlässige und konstante Behandlung des pulverförmigen
Materials mit flüssigem Zusatzmittel zu gewährleisten.
[0009] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale des ersten Anspruches erreicht.
[0010] Kern der Erfindung ist es also, dass die Einbringvorrichtung 6 der Vorrichtung 1
eine Zuleitung 7 und mindestens zwei Düsen 8 umfasst, worüber das flüssige Zusatzmittel
3 in die Förderleitung 5 und zum pulverförmigen Material 2 einführbar ist, wobei die
Austrittsöffnungen 9 der mindestens zwei Düsen 8, in einem Abstand von 0.5 - 10 m,
insbesondere 1 - 5 m, an der Förderleitung 5 angebracht sind.
[0011] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass durch die Anordnung
der Austrittsöffnungen 9 der mindestens zwei Düsen 8 in einem Abstand von 0.5 - 10
m eine lokale Übersättigung mit flüssigem Zusatzmittel 3 in der Förderleitung 5 verhindert
werden kann. Unter anderem kann dadurch die Förderleistung des flüssigen Zusatzmittels
auf mehrere Düsen 8 verteilt werden und durch den Abstand der Austrittsöffnungen 9
voneinander kann die Zugabe von flüssigem Zusatzmittel über einen grösseren Bereich
in der Förderleitung verteilt werden.
[0012] Es ist besonders zweckmässig, wenn die die Vorrichtung 1 Mittel 10 zur Bestimmung
der Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und Mittel 11 zur Bestimmung des Förderdrucks
PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und gegebenenfalls Mittel 12 zur Bestimmung der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2 aufweist. Ein Anstieg des Förderdrucks
PFZ kann beispielsweise eine Verstopfung in der Einbringvorrichtung 6 anzeigen oder aber
einen Anstieg der Durchflussrate
FIFZ, bedingt durch eine Erhöhung der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2.
[0013] Daher kann bei Erreichen eines definierten oberen Förderdrucks
PFZ o gegenüber Normal- bzw. Optimal-Betrieb eine weitere Düse 8 zugeschaltet werden (Kaskade),
worauf der Förderdruck
PFZ dank der grösseren Auslassfläche wieder in den Normalwertbereich
PFZ opt zurückfällt und das Sprühbild bleibt in einem sicheren Bereich. Das heisst unter
anderem, dass beispielsweise ein gewollter Flachstrahl nicht als gebündelter Strahl
oder unkontrolliertes Sprühbild austritt. Umgekehrt funktioniert es bei Abfall des
Förderdrucks
PFZ analog. Das Fördern von flüssigem Zusatzmittel innerhalb eines Normalwertbereich
PFZ opt ist dahingehend von Vorteil, dass die Düse, insbesondere wenn es sich um Flachstrahldüsen
handelt, einen Druckbereich, respektive Durchflussbereich aufweisen, in welchen ein
optimales Sprühbild gewährleistet ist. Ausserhalb von
PFZ opt ist kann es beispielsweise zu Verschmutzung der Fördervorrichtung oder der Düsen
kommen oder zu einer lokalen Übersättigung mit flüssigem Zusatzmittel 3 in der Förderleitung
5. Dies wäre einem kontrollierbaren Einbringen von flüssigem Zusatzmittel sowie einer
homogenen Verteilung des flüssigen Zusatzmittels auf das pulverförmige Material nicht
dienlich.
[0014] Eine Zugabe des flüssigen Zusatzmittels 3 alleine basierend auf einer Bestimmung
der Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels (mehr Durchfluss erfordert mehr geöffnete Düsen) wäre
auch denkbar, würde jedoch weder dem Druckanstieg im Falle einer Verstopfung Rechnung
tragen noch dem Fördern der Düsen in ihrem vorteilhaften Druckbereich. Zusätzlich
könnte der Förderdruck
PFZ soweit ansteigen, dass die Einbringvorrichtung beschädigt würde und die Behandlung
des pulverförmigen Materials mit flüssigem Zusatzmittel zum Erliegen käme.
[0015] Es ist weiter von Vorteil, wenn die Vorrichtung 1 mindestens eine Mischvorrichtung
14 umfasst, welche das Gemisch aus pulverförmigem Material 2 und flüssigem Zusatzmittel
3 durchmischt. Dies ist insbesondere der homogenen Verteilung des flüssigen Zusatzmittels
auf das pulverförmige Material zuträglich. Wenn die Mischvorrichtung 14 das pulverförmige
Material 2 aktiv in Förderrichtung des pulverförmigen Materials 2 bewegt, können insbesondere
Verstopfungen der Förderleitung 5 vorgebeugt, respektive aufgelöst werden.
[0016] Es ist weiter zweckmässig, wenn mindestens eine der Düsen 8 beweglich, insbesondere
drehbar zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen Zusatzmittels 3, ist. Einerseits
kann durch eine Drehung der Düse zur Achse der Austrittsrichtung, insbesondere wenn
es sich um eine Düse mit einem Sprühbild mit elliptischer oder rechteckförmiger Aufprallfläche
16 handelt, das Sprühbild der Durchflussrate
FIFZ und/oder dem Förderdruck
PFZ, insbesondere dem Förderdruck
PFZ, des flüssigen Zusatzmittels 3 angepasst werden.
[0017] Die mindestens eine Düse 8 kann jedoch auch beweglich in die Förderleitung 5 hinein
und hinaus angeordnet sein. Dies ist unter anderem der Vorbeugung von Verschmutzungen
der Düse 8 zuträglich, da dadurch die Düsen, insbesondere die Austrittsöffnung 9,
vor dem Staub 17 des pulverförmigen Materials 2 geschützt werden. Weiter können dadurch
Düsen ausserhalb der Förderleitung 5 durch eine Reinigungsvorrichtung 18 gereinigt
werden, was die konstruktive Gestaltung der Reinigungsumgebung verbessert. Weiter
können dadurch nicht verwendete Düsen ausserhalb der Förderleitung vor dem Staub 17
geschützt werden. Beide Varianten erhöhen die Flexibilität der Vorrichtung 1 gegenüber
der Menge und Viskosität des flüssigen Zusatzmittels 3.
[0018] Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängiger Ansprüche. Besonders
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen angegeben.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Aufsicht möglicher Positionen von Aufprallflächen
von flüssigem Zusatzmittel;
- Fig. 3 a - b
- Darstellungen einer möglichen Mischvorrichtung;
- Fig. 4
- eine weitere schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0021] Es sind nur die für das unmittelbare Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente
gezeigt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0022] In Figur 1 ist der schematische Aufbau einer Vorrichtung 1 zum Behandeln, insbesondere
Beschichten, von pulverförmigem Material 2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel
3 gezeigt. Die Vorrichtung 1 umfasst mindestens eine Fördervorrichtung 4, welche mindestens
eine Förderleitung 5 enthält, durch welche das pulverförmige Material 2 gefördert
wird, sowie mindestens eine Einbringvorrichtung 6 zum Einbringen des flüssigen Zusatzmittels
3 in die mindestens eine Förderleitung umfassend das pulverförmige Material 2. Die
Einbringvorrichtung 6 umfasst eine Zuleitung 7 und mindestens zwei Düsen 8, worüber
das flüssige Zusatzmittel 3 in die Förderleitung 5 und zum pulverförmigen Material
2 einführbar ist, wobei die Austrittsöffnungen 9 der mindestens zwei Düsen 8, in einem
Abstand von 0.5 - 10 m, insbesondere 1 - 5 m, an der Förderleitung 5 angebracht sind.
[0023] Es ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mindestens drei Düsen 8 umfasst. Durch mindestens
zwei, insbesondere mindestens drei Düsen kann die Vorrichtung das Behandeln von pulverförmigem
Material 2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel 3 in einen breiteren Bereich
der Durchflussrate
FIFZ gewährleisten. Unter "pulverförmigem Material" wird in diesem Dokument ein Material
verstanden, das man durch Zerteilung eines trockenen festen Stoffs, beispielsweise
durch Zerkleinern, Zerreiben, Zerstoßen oder Mahlen in Mühlen, oder durch Sprühtrocknung
erhält.
[0024] Nach der Korngröße ist eine grobe Einteilung der pulverförmigen Materialien möglich;
eine genauere Klassifizierung pulverförmiger Materialien erfolgt beispielsweise über
ihre Schüttdichte und durch Siebanalyse. Vorteilhafterweise weisen die pulverförmigen
Materialien, insbesondere beim pneumatischen Transport, ein Fliessverhalten auf, das
an Flüssigkeiten erinnert. Typischerweise haben die pulverförmigen Materialien 2 eine
Teilchengrösse von im Wesentlichen 1 - 200 µm, bevorzugt 3 - 30 µm und/oder eine Feinheit
nach Blaine von 2000 - 8000 cm
2/g, bevorzugt 3000 - 6000 cm
2/g
.
[0025] Als pulverförmiges Material 2 eignen sich nichthydraulisches, hydraulisches und latent
hydraulisches pulverförmiges Material aller Art, vorzugsweise solches, welche für
die Bauindustrie in grosser Menge benötigt wird.
[0026] Weiter sind als pulverförmige Materialien 2 prinzipiell alle Stoffe, die für die
Herstellung von Beton, Mörtel oder Gips verwendet werden, geeignet, insbesondere Zementpartikel.
Es können auch Stoffe oder Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Silikafume, Flugasche, Leichtzuschlag,
Schlacke, Fasermaterialien, zum Beispiel organische wie Polypropylenfasern, usw. oder
anorganische wie Basalt, Glas usw. verwendet werden.
[0027] Es ist zu betonen, dass es prinzipiell möglich ist, alle Stoffe, die für die Herstellung
von Beton, Mörtel oder Gips verwendet werden, mit flüssigem Zusatzmittel 3 zu behandeln,
insbesondere zu beschichten. Die Behandlung des pulverförmigen Materials kann vorteilhafterweise
dort erfolgen, wo die pulverförmigen Materialien pneumatisch gefördert werden. Das
heisst der Behandlungsprozess muss nicht notwendigerweise bei der Herstellung des
Betons, Mörtels oder Gips erfolgen. Die Grundstoffe können also am Ort ihrer Herstellung
bereits behandelt werden. So können beispielsweise die Zementpartikel direkt am Ende
des Zementherstellungsprozesses behandelt werden.
[0028] Das pulverförmige Material 2 umfasst bevorzugt mindestens ein Bindemittel, welches
vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Zement, Mörtel, Gips, Silikafume,
Flugasche, Schlacke und Hüttensand oder eine Mischung davon.
[0029] Insbesondere bevorzugt ist das pulverförmige Material 2 Zement.
[0030] Als flüssige Zusatzmittel 3 sind typischerweise Stoffe geeignet, welche zerstäubt
und/oder zertropft und/oder verdampft werden können und eine Viskosität von 1 - 500
mPa*s aufweisen.
[0031] Beispielsweise werden hier nicht abschliessend einige flüssige Zusatzmittel, aus
deren Namen meist die Wirkung hervorgeht, aufgezählt: Betonverflüssiger, Fliessmittel,
Luftporenbilder, (Reaktions-)Verzögerer, Beschleuniger, wie Erstarrungs- und Erhärtungsbeschleuniger,
Stabilisierer, Chromatreduzierer, Einpresshilfen, Schaumbildner, Luftporenbildner,
Dichtungsmittel, Korrosionsinhibitor und Recyclinghilfen.
[0032] Das mindestens eine flüssige Zusatzmittel 3 ist typischerweise ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Dispergiermittel, Verflüssiger, Fliessmittel, Verzögerer, Beschleuniger,
Stabilisierer, Schwindreduzierer, Luftporenbildner und Korrosionsinhibitor oder eine
Mischung davon.
[0033] Es ist insbesondere vorteilhaft, als flüssiges Zusatzmittel einen Hochleistungsbetonverflüssiger,
vorzugsweise das Produkt ViscoCrete® der Firma Sika, zu verwenden. Dieser Hochleistungsbetonverflüssiger
vermindert den Wasseranspruch von Zement und verbessert die Verarbeitbarkeit des Betons.
[0034] Die Fördervorrichtung 4, welche mindestens eine Förderleitung 5 enthält, durch welche
das pulverförmige Material 2 gefördert wird, ist typischerweise eine Fördervorrichtung
in der Bauindustrie.
[0035] Eine solche Fördervorrichtung 4 dient beispielsweise zum Transport von der Produktion
des pulverförmigen Materials 2 zu einem Zwischenlager, wie einem Zwischensilo, zu
einem mobilen Transportmittel, wie beispielsweise einem LKW oder Eisenbahnwagon, oder
einem Endlager. Der Transport des pulverförmigem Material 2 in einer Förderleitung
5 erfolgt in der Regel mittels Becherwerken, Förderbändern, pneumatisch oder in sogenannten
Luftförderrinnen, auch "air slides" genannt. Solche Luftförderrinnen sind beispielsweise
bei der Firma Mahr GmbH, Deutschland, kommerziell erhältlich. Luftförderrinnen bestehen
typischerweise aus rechteckigen Stahlrohren mit einer Breite von 10 - 100 cm und einer
Höhe von 10 - 100 cm, das pulverförmige Material 2 weist während dem Fördern darin
eine Füllhöhe von typischerweise ¼ - ¾ des für das pulverförmige Material vorgesehenen
Bereichs auf. Das Bewegen des pulverförmigen Materials 2 in einer Luftförderrinne
beruht auf dem Fluidisieren des pulverförmigen Materials mittels Luft, sowie dem Schrägstellen
der Rinne von 5 bis 10°, was zusammen mit der kinetischen Energie, welche das pulverförmige
Material beim Eintreten in die Luftförderrinne mitbringt, eine Bewegung des pulverförmigen
Materials ermöglicht.
[0036] Das Fluidisieren geschieht mittels Durchströmen mit Luft von unten durch das auf
einem perforierten Untergrund befindlichem pulverförmigen Material, wodurch die Teilchen
des pulverförmigen Materials innerhalb der entstehenden Wirbelschicht in einer ständigen
Auf- und Abbewegung bleiben und so gewissermaßen in der Schwebe bleiben.
[0037] Die Trennung von Fluidisierluft und dem pulverförmigen Material erfolgt durch ein
Trenngewebe aus Kunststoff- oder Glasfasern, wobei die Fluidisierluft das Gewebe passieren
kann, das zu fördernde pulverförmige Material 2 jedoch nicht.
[0038] In der Förderleitung 5 herrschen oft Temperaturen von bis zu 120 °C, weiter bildet
sich über dem pulverförmigen Material 2 Staub 17 aus pulverförmigem Material.
[0039] Unter dem Begriff "Staub" wird im vorliegenden Dokument die unerwünschte disperse
Verteilungen fester Stoffe, insbesondere von pulverförmigem Material 2, in Gasen verstanden,
entstanden durch mechanische Prozesse oder durch Aufwirbelung, insbesondere durch
den Transport in der Förderleitung 5, wobei der feste Stoff in die Umgebungsluft innerhalb
der Förderleitung 5 eindispergiert wird
[0040] Vorzugsweise ist die Förderleitung 5 eine Luftförderrinne. Typischerweise wird das
pulverförmige Material 2 bei einer konstanten Geschwindigkeit von ca. 0.5 - 10 m/s
durch die Förderleitung 5 transportiert.
[0041] Die Einbringvorrichtung 6 zum Einbringen des flüssigen Zusatzmittels 3 in die mindestens
eine Förderleitung 5 umfasst eine Zuleitung 7 und mindestens zwei Düsen 8. Über mindestens
eine Düse ist das flüssige Zusatzmittel 3 in die Förderleitung 5 und zum pulverförmigen
Material 2 einführbar.
[0042] Das flüssige Zusatzmittel 3 kann beispielsweise zerstäubt (Aerosol) und/oder zertropft
(Tropfen) und/oder verdampft (Dampf) werden. Durch die unterschiedliche Konsistenz
kann die Beschichtungsdicke des pulverförmigen Materials mit dem flüssigen Zusatzmittel
eingestellt werden.
[0043] Über die Zuleitung 7 wird typischerweise bei einem Druck von 1 - 15 bar, bevorzugt
3 - 7 bar das flüssige Zusatzmittel 3 zu den mindestens zwei Düsen 8 geleitet. Typischerweise
ist der Druck der Zuleitung grösser oder gleich, insbesondere grösser als der Nenndruck
der Düsen. Vorteilhafterweise weist die Einbringvorrichtung 6 eine Pumpe zum Fördern
des flüssigen Zusatzmittels 3 auf, sowie mindestens ein Ventil 19 vor mindestens einer
Düse 8. Typischerweise besteht die Zuleitung 7 aus einer Hauptzuleitung 71 sowie Nebenzuleitungen
72, welche die Hauptzuleitung 71 mit den Düsen 8 verbinden.
[0044] Geeignete Düsen 8 erlauben unter anderem das Versprühen von flüssigen Zusatzmittel
3 bei Drücken von 1 - 30 bar, bevorzugt 3 - 7 bar. Typischerweise handelt es sich
um Flachstrahldüsen, Nebeldüsen oder Zweistoffdüsen, insbesondere um Flachstrahldüsen.
[0045] Nebeldüsen sind dahingehend von Vorteil, dass sie unter Druck stehende Flüssigkeiten
in feinste Tropfen mit großer spezifischer Oberfläche zerstäuben können.
[0046] Zweistoffdüsen zeichnen sich durch eine sehr feine Zerstäubung durch das Vermischen
von Flüssigkeiten mit Luft oder Gas aus. Weiter können sie verschiedene Sprühbilder,
wie beispielsweise Flachstrahl, Hohlkegel oder Vollkegel-Sprühbilder erzeugen.
[0047] Flachstrahldüsen zeichnen sich durch eine gleichmäßige Flüssigkeits- und Druckverteilung
aus. Weiter erlauben sie eine grosse Variabilität bei der Wahl des Sprühwinkels. Besonders
geeignete Düsen weisen einen Sprühwinkels von 30° - 120° auf. Je nach Gestaltung der
Austrittsöffnung 9 der Düse ist eine elliptische oder rechteckförmige Aufprallfläche
16 möglich. Flachstrahldüsen sind preiswert und erlauben durch eine definierte und
gut regulierbare Aufprallfläche 16 das gezielte Behandeln des pulverförmigen Materials
2 mit dem flüssigen Zusatzmittel 3. Dies ist dahingehend von Vorteil, dass dadurch
der Kontakt des flüssigen Zusatzmittels 3 mit der Förderleitung 5, insbesondere den
Wänden und, falls es sich um eine Luftförderrinne handelt, dem Trenngewebe, vermieden
werden kann. Dies verringert die Gefahr einer Blockierung der Förderung des pulverförmigen
Materials 2 dadurch, dass entweder das Fluidisieren des pulverförmigen Materials 2
eingeschränkt wird oder das pulverförmige Material sich an den Wänden festsetzt und
verklumpt.
[0048] Typischerweise weisen die mindestens zwei Düsen 8 eine Düsenbohrung von 0.1 - 1 mm
auf.
[0049] Die Düsen 8 sind typischerweise so an der Förderleitung 5 angeordnet, dass das flüssigen
Zusatzmittels 3 möglichst gleichmässig mit einem möglichst grossen Teil des pulverförmigen
Material 2 in Kontakt gebracht werden kann. Typischerweise sind die Düsen an der dem
pulverförmigen Material 2 entgegengesetzten Wand der Förderleitung angeordnet. Es
ist weiter von Vorteil, wenn die Düsen, insbesondere die Austrittsöffnung 9, in der
Förderleitung 5 einen möglichst grossen Abstand zum pulverförmigen Material 2 aufweisen.
Dies erlaubt einerseits eine grössere Flexibilität beim Behandeln mit dem flüssigen
Zusatzmittel 3, andererseits sind die Düsen dadurch weniger dem Staub 17 des pulverförmigen
Materials 2 ausgesetzt, wodurch die Möglichkeit der Verschmutzung der Düsen reduziert
wird.
[0050] Der Abstand zwischen der Austrittsöffnung 9 der Düse 8 und dem pulverförmigen Material
2 ist typischerweise abhängig vom der Füllhöhe des pulverförmigen Materials 2, der
Form des Querschnitts der Förderleitung und dem Sprühwinkel der Düse.
[0051] Die Austrittsöffnung 9 muss nicht unbedingt kreisscheibenförmig sein, sondern kann
andere Querschnittsgeometrien aufweisen; insbesondere kann sie z. B. als länglicher
Schlitz ausgebildet sein, deren Länge ein Vielfaches ihrer Höhe beträgt. Die Austrittsrichtung
des flüssigen Zusatzmittels 3 beim Verlassen der Düse muss nicht unbedingt identisch
sein mit der Richtung der Düsenachse.
[0052] Es ist weiter zweckmässig, wenn mindestens eine der Düsen 8 beweglich, insbesondere
drehbar zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen Zusatzmittels 3, ist. Einerseits
kann durch eine Drehung der Düse zur Achse der Austrittsrichtung, insbesondere wenn
es ich um eine Düse mit einem Sprühbild mit elliptischer oder rechteckförmiger Aufprallfläche
16 handelt, das Sprühbild der Durchflussrate
FIFZ und/oder dem Förderdruck
PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 angepasst werden. Dies ist schematisch in Figur 2 gezeigt.
Figur 2 ist eine Aufsicht auf das pulverförmige Material 2, welches in der Förderleitung
5 transportiert wird und zeigt mögliche Positionen von Aufprallflächen 16. Wird die
Aufprallfläche 16 der kleineren Aufprallfläche 161 vergrössert, beispielsweise durch
eine Erhöhung der Durchflussrate
FIFZ und/oder dem Förderdruck
PFZ, so kann das Besprühen des Aussenbereichs 20 durch die grössere Aufprallfläche 162
durch Drehung der Düse zur Achse der Austrittsrichtung verhindert werden. Dadurch
kann eine Verschmutzung des Aussenbereichs 20, beispielsweise der Förderleitung 5,
insbesondere den Wänden und, falls es sich um eine Luftförderrinne handelt, dem Trenngewebe,
vermieden werden. Weiter kann dadurch die Zugabe des flüssigen Zusatzmittels 3 über
einen grösseren Bereich in der Förderleitung verteilt erfolgen. Vorzugsweise ist die
Drehbarkeit der mindestens einen Düse zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen
Zusatzmittels 3 durch ein Regelsystem 13 regelbar.
[0053] Typischerweise fördert mindestens eine der mindestens zwei Düsen das flüssige Zusatzmittel
3 in die Förderleitung 5 und zum pulverförmigen Material 2. Es ist insbesondere von
Vorteil, wenn die Vorrichtung 1 im Normalbetrieb mindestens zwei Düsen aufweist, welche
das flüssige Zusatzmittel 3 in die Förderleitung 5 fördern sowie eine Düse, welche
kein flüssiges Zusatzmittel fördert. Dadurch kann die Vorrichtung 1 sowohl bei Erreichen
eines definierten oberen Förderdrucks
PFZ o gegenüber Normal- bzw. Optimal-Betrieb als auch bei Abfall des Förderdrucks
PFZ entsprechend reagieren und die Förderung im Normalwertbereich
PFZ opt sicherstellen.
[0054] Die mindestens eine Düse 8 kann jedoch auch beweglich in die Förderleitung 5 hinein
und hinaus angeordnet sein. Dies ist unter anderem der Vorbeugung von Verschmutzungen
der Düse 8 zuträglich, da dadurch die Düsen, insbesondere die Austrittsöffnung 9,
vor dem Staub 17 des pulverförmigen Materials 2 geschützt werden. Weiter können dadurch
Düsen ausserhalb der Förderleitung 5 durch eine Reinigungsvorrichtung 18 gereinigt
werden, was die Reinigungsumgebung verbessert. Weiter können dadurch nicht verwendete
Düsen ausserhalb der Förderleitung vor dem Staub 17 geschützt werden. Vorzugsweise
ist die Bewegung der mindestens einen Düse in die Förderleitung 5 hinein oder hinaus
durch ein Regelsystem 13 regelbar.
[0055] Die Beweglichkeit der Düsen 8 erlaubt eine höhere Flexibilität der Vorrichtung 1
in Bezug auf die Durchflussrate
FIFZ sowie des Förderdrucks
PFZ, dadurch können beispielsweise flüssige Zusatzmittel über einen grösseren Viskositätsbereich
hinweg verwendet werden. Natürlich können auch Düsen beide Beweglichkeiten, in die
Förderleitung 5 hinein und hinaus sowie drehbar zur Achse der Austrittsrichtung des
flüssigen Zusatzmittels 3, aufweisen.
[0056] Es ist weiter von Vorteil, wenn die Vorrichtung 1 mindestens eine Reinigungsvorrichtung
18 zum Reinigen der Einbringvorrichtung 6 aufweist. Die Reinigungsvorrichtung 18 kann
ein Mittel zum Reinigen der Einbringvorrichtung 6 umfassen, welches ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Sieb, Lösungsmittel, Druckluft, mechanisches Werkzeug
und Ultraschall. Weiter kann die Reinigungsvorrichtung 18 Teile oder die ganze Einbringvorrichtung
6 bei Bedarf und/oder zeitlich permanent oder in regelmässigen Abständen reinigen
und es kann vorteilhaft sein, wenn die Reinigungsvorrichtung 18 durch ein Regelsystem
13 regelbar ist. Die Reinigungsvorrichtung 18 kann weiter innerhalb oder ausserhalb
der Förderleitung 5 angeordnet sein Es kann selbstverständlich auf eine Kombination
der erwähnten Mittel verwendet werden und vorteilhaft sein.
[0057] Es ist weiter vorteilhaft, wenn die Vorrichtung 1 mindestens eine Mischvorrichtung
14 umfasst, welche das Gemisch aus pulverförmigem Material 2 und flüssigem Zusatzmittel
3 durchmischt.
[0058] Als Mischvorrichtung 14 eignen sich typischerweise Vorrichtungen, die das pulverförmige
Material 2 und das flüssige Zusatzmittel 3 zu einem vollständig oder teilweise durchmischten
gemeinsamen fliessfähigen Stoffstrom vermischen können.
[0059] Typischerweise ist die Mischvorrichtung 14, mindestens teilweise, in der Förderleitung
5 angeordnet.
[0060] Bei der Mischvorrichtung 14 kann es sich um eine statische Mischvorrichtung, bei
der das Mischen durch wiederholte Teilung des Materialstroms 21 erfolg, sowie um eine
dynamische Mischvorrichtung, bei der der Materialstrom mittels eines bewegten Elements
mehrfach geteilt oder gar verwirbelt wird, handeln. Unter dem Begriff "Materialstrom"
wird in dem vorliegende Dokument pulverförmiges Material 2 in der Förderleitung 5
und zusätzlich, falls vorhanden, flüssiges Zusatzmittel 3 in Verbindung mit pulverförmigem
Material, verstanden,
[0061] Als statische Mischvorrichtungen sind beispielsweise Vorrichtungen geeignet, welche
Formteile aufweisen, welche den Materialstrom 21 in der Förderleitung 5 durch mehrfaches
Teilen, Ablenken und Zusammenführen zu mischen vermögen. Beispielsweise können die
Formteile pflugscharähnliche Mischwerkzeuge, deren Größe, Anordnung, Umfangsgeschwindigkeit
und geometrische Form so bemessen und aufeinander abgestimmt sind, daß sie den Materialstrom
21 optimal zu vermischen vermögen.
[0062] Weiter sind Formteile in spiralförmiger Form oder Wendeln vorteilhaft, welche im
Materialstrom eine Rotationsumkehrung und Stromteilung verursachen können und dadurch
eine gute und kontinuierliche Durchmischung gewährleisten.
[0063] Statische Mischvorrichtungen sind dahingehend von Vorteil, dass sie wenig gewartet
werden müssen, typischerweise den Materialstrom wenig verlangsamen und keine Fremdenergie
benötigen.
[0064] Als dynamische Mischvorrichtungen sind beispielsweise Schneckenmischer geeignet.
Die Formgebung des Schneckenbandes, beispielsweise ein einfaches, unterbrochenes oder
gegenläufiges Schneckenband, erteilt dem Materialstrom 21 eine wirbelnde, dreidimensionale
Bewegung. Dabei erfolgt das Zusammenbringen des pulverförmigen Materials und des flüssigen
Zusatzmittels durch Schubbewegungen entlang der Förderleitung 5 und im Materialstrom
21 selbst.
[0065] Weiter sind als dynamische Mischvorrichtungen in der Förderleitung 5 angeordnete
Homogenisatoren geeignet, welche mit Pumpwirkung arbeiten.
[0066] Als dynamische Mischvorrichtungen ist auch ein Taumelelement 141 geeignet, wie es
in Figur 3a und 3b gezeigt ist. Das Taumelelement 141 kann sich teilweise oder vollständig
im Materialstrom 21 befinden. In Figur 3a ist die Flussrichtung des Materialstroms
21 durch einen geraden Pfeil gezeigt. Typischerweise weist das Taumelelement eines
oder mehrere scheibenartige Formteile 142 auf, welche so mit der Taumelelementachse
143 verbunden sind, dass sie beim Rotieren der Taumelelementachse eine Taumelbewegung
vertikal zur Taumelelementachse ausführen. Typischerweise ist das mindestens eine
scheibenartige Formteil auf eine Art und Weise fest an der Taumelachse 143 angeordnet,
dass das scheibenartige Formteil gegenüber der Vertikalachse 144 der Taumelelementachse
2° - 20° geneigt angeordnet ist. Eine mögliche Neigung 145 des scheibenartigen Formteils
gegenüber der Vertikalachse 144 der Taumelelementachse 143 ist in Figur 3b gezeigt.
Die scheibenartigen Formteile sind typischerweise kreisförmige Platten aus Metall.
Die Taumelelementachse ist typischerweise im Wesentlichen horizontal zur Fliessrichtung
des pulverförmigen Materials 2 in der Förderleitung 5 angeordnet. Die Taumelbewegung
der scheibenförmigen Formteile zur Fliessrichtung des pulverförmigen Materials 2 soll
eine gute und kontinuierliche Durchmischung gewährleisten.
[0067] Die Rotation der scheibenartigen Formteile um die Taumelelementachse ist vorteilhafterweise
so schnell, dass pulverförmiges Material 2 in Kontakt mit dem scheibenartigen Formteil
eine Beschleunigung in Richtung der Förderrichtung des pulverförmigen Materials erfährt.
[0068] Der Vorteil der dynamischen Mischvorrichtungen liegt darin, dass sie zusätzlich zum
Mischvorgang auch noch das pulverförmige Material 2 aktiv in die Förderrichtung des
pulverförmigen Materials bewegen. Dies kann zur Verhinderung und/oder Beseitigung
von Verstopfungen, insbesondere durch Verklumpen von pulverförmigem Material, in der
Förderleitung genutzt werden.
[0069] Bei der Mischvorrichtung 14 handelt es insbesondere um eine Mischvorrichtung, welche
das pulverförmige Material 2 aktiv in Förderrichtung des pulverförmigen Materials
2 bewegt. Bevorzugt handelt es sich bei der Mischvorrichtung 14 um ein Taumelelement.
[0070] Bei der Mischvorrichtung 14 kann es sich weiter um eine mechanische oder eine pneumatische
Mischvorrichtung handeln.
[0071] Bei pneumatischen Mischvorrichtungen handelt es sich vorzugsweise um Mischvorrichtungen,
welche mindestens eine Mischdüse 15 umfasst, durch welche ein Gas, insbesondere Luft,
in das Gemisch aus pulverförmigem Material 2 und flüssigem Zusatzmittel 3 geblasen
werden kann. Der durch die Mischdüse 15 erzeuge Gasstrahl erzeugt die notwendigen
Mischbewegungen im Materialstrom 21. Der Vorteil der pneumatischen Mischvorrichtungen
liegt darin, dass sie einfach zu regeln sind und dass sie keine mechanisch bewegten
Teile aufweisen.
[0072] Es ist besonders zweckmässig, wenn die Vorrichtung 1 Mittel 10 zur Bestimmung der
Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3, beispielsweise ein Durchflussmesser, und Mittel 11
zur Bestimmung des Förderdrucks
PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3, beispielsweise ein Manometer, aufweist.
[0073] Weiter ist es von Vorteil, wenn die Vorrichtung 1 Mittel 12 zur Bestimmung der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2, beispielsweise ein Durchflussmesser für pulverförmige
Medien, aufweist.
[0074] Die Bestimmung des Durchflusses
FIPM des pulverförmigen Materials 2 kann empirisch oder technisch erfolgen.
[0075] Die Vorrichtung 1 kann weiterhin mindestens ein Regelsystem 13 umfassen, welches
als Messgrösse die Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und/oder den Förderdruck
PFZ des flüssigen Zusatzmittels und/oder die Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2 aufweist.
[0076] Vorteilhafterweise weist das Regelsystem 13 als Messgrösse den Förderdruck
PFZ des flüssigen Zusatzmittels auf.
[0077] Es ist besonders zweckmässig, wenn das Regelsystem 13 als Regelgrösse mindestens
eine Düse 8 zu- oder wegschalten und/oder als Regelgrösse mindestens eine Reinigungsvorrichtung
zu- oder wegschalten kann.
[0078] Das Massen-Verhältnis von zugegebenem flüssigen Zusatzmittel 3 zu pulverförmigem
Material 2 ist typischerweise 1 : 10 - 1 : 1000, insbesondere von 1 : 100 - 1 : 500.
[0079] Weiter ist es von Vorteil, wenn das Regelsystem 13 Mittel 10 zur Bestimmung der Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3, beispielsweise ein Durchflussmesser, und Mittel 11
zur Bestimmung des Förderdrucks
PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3, beispielsweise ein Manometer, aufweist.
[0080] Weiter ist es von Vorteil, wenn das Regelsystem 13 Mittel 12 zur Bestimmung der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2, beispielsweise ein Durchflussmesser für pulverförmige
Medien, aufweist.
[0081] Durch Festlegung eines Maximal-Förderdrucks
PFZ max des flüssigen Zusatzmittels 3 und ein Abschalten der Förderung des flüssigen Zusatzmittels
bei Erreichen des Maximal-Förderdrucks
PFZ max, beispielsweise durch eine Verstopfung in der Hauptzuleitung 71, kann eine Beschädigung
der Einbringvorrichtung 6 verhindert werden.
[0082] Abweichungen der Förderleistung des flüssigen Zusatzmittels 3, beispielsweise durch
Verschmutzungen, können durch Änderung des Förderdrucks
PFZ, insbesondere in Verbindung mit entsprechendem Drehen der Düsen zur Achse der Austrittsrichtung
der flüssigen Zusatzmittels, und/oder aber durch Zuschalten oder Abschalten von Düsen
8 kompensiert werden.
[0083] Das Regelsystem 13 kann insbesondere als Regelgrösse den Einsatz der Reinigungsvorrichtungen
18 und/oder den Einsatz der Mischvorrichtungen 14 aufweisen. Es ist insbesondere von
Vorteil, wenn das Regelsystem 13 als Regelgrössen die erwähnten Vorrichtungen sowie
ein Drehen der Düsen zur Achse der Austrittsrichtung der flüssigen Zusatzmittels und
ein Zuschalten oder Abschalten von Düsen aufweist.
[0084] In Figur 4 ist schematisch ein Beispiel für eine Vorrichtung 1 gezeigt. Durch die
Förderleitung 5 der Fördervorrichtung 4 wird pulverförmiges Material 2 gefördert und
über die Einbringvorrichtung 6 wird flüssiges Zusatzmittels 3 über Düsen 8 in die
Förderleitung 5 gesprüht. Die Vorrichtung weist ferner ein Mittel 12 zur Bestimmung
der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2 auf.
[0085] Ferner befinden sich Mischvorrichtungen 14 in der Förderleitung 5, welche mindestens
teilweise im Materialstrom 21 des pulverförmigen Materials befinden. Bei den Mischvorrichtungen
handelt es sich um Taumelelemente, wie sie vorhergehend beschrieben wurden.
[0086] Die Einbringvorrichtung 6 umfasst eine Zuleitung 7 bestehend aus einer Hauptzuleitung
71 sowie Nebenzuleitungen 72 und vier Düsen 8, wovon die Austrittsöffnungen 9 von
drei Düsen in der Förderleitung 5 angeordnet sind und flüssiges Zusatzmittel abgeben
und eine Düse kein flüssiges Zusatzmittel fördert und zum Schutz vor dem Staub 17
ausserhalb der Förderleitung 5 angeordnet ist. Bei den vier Düsen handelt es sich
um Düsen, welche in die Förderleitung 5 hinein und hinaus bewegt werden können sowie
drehbar zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen Zusatzmittels 3 sind. Beide
Beweglichkeiten sind Regelgrössen eines Regelsystems 13.
[0087] Die Vorrichtung umfasst ferner Mittel 10 zur Bestimmung der Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und des Förderdrucks
PFZ 11 des flüssigen Zusatzmittels. Die Nebenleitungen 72 weisen weiter ein 1-Wegventil
22, insbesondere ein 1-Wegventile mit zwei Schaltstellungen, die elektrisch betätigt
werden können, auf. Das Regelsystem 13 kann dadurch die Förderung einzelner Düsen
an- oder abschalten.
[0088] Weiter umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln, insbesondere Beschichten,
von pulverförmigem Material 2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel 3, wobei
das flüssige Zusatzmittel 3 über eine vorhergehend beschriebene Vorrichtung 1 mit
dem pulverförmigen Material 2 in Kontakt gebracht wird.
[0089] Insbesondere umfasst das Verfahren die Schritte:
- a. Fördern eines pulverförmigen Materials 2 durch eine Förderleitung 5;
- b. Besprühen des pulverförmigen Materials 2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel
3 in einer Menge, welche proportional zur Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials ist.
[0090] Weiter kann es von Vorteil sein, wenn das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt
umfasst:
c. Bestimmen der Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials 2 und/oder Bestimmen von mindestens einem Förderparameter
FPFZ des flüssigen Zusatzmittels 3, wobei FPFZ die beiden Parameter Durchflussrate FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 umfasst.
[0091] Bevorzugt umfasst der Schritt das Bestimmen der Durchflussrate
FIPM des pulverförmigen Materials 2, Bestimmen der Durchflussrate
FIFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 und Bestimmen des Förderdrucks
PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3.
[0092] Es ist von Vorteil, wenn das Verfahren zusätzlich mindestens einen der folgenden
Schritte umfasst:
d. An- oder Abschalten mindestens einer Düse 8, über welche das pulverförmigen Materials
2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel 3 besprüht wird, falls mindestens ein
Förderparameter FPFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 einen Grenzwert FPFZ min unterschreitet oder einen Grenzwert FPFZ max überschreitet, insbesondere falls der Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 einen Grenzwert PFZ max überschreitet; und/oder
e. Drehen mindestens einer Düse zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen Zusatzmittels
3 falls mindestens ein Förderparameter FPFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 einen Grenzwert FPFZ min unterschreitet oder einen Grenzwert FPFZ max überschreitet, insbesondere falls der Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels 3 einen Grenzwert PFZ max überschreitet.
[0093] Es ist von Vorteil, wenn das Verfahren zusätzlich mindestens den folgenden Schritt
umfasst:
f. Durchmischen des Gemisch aus pulverförmigem Material 2 und flüssigem Zusatzmittel
3 durch eine Mischvorrichtung 14.
[0094] Weiter ist es von Vorteil, wenn das Verfahren zusätzlich mindestens den folgenden
Schritt umfasst:
g. Abschalten der Förderung des flüssigen Zusatzmittels 3 bei Erreichen eines Maximal-
Förderdrucks PFZ max. Es ist weiter von Vorteil, wenn das Verfahren zusätzlich mindestens den folgenden
Schritt umfasst:
h. Reinigen von Teilen oder der ganzen Einbringvorrichtung 6 durch eine Reinigungsvorrichtung
18.
[0095] Die Vorteile der zusätzlichen Schritte wurden vorhergehend beschrieben.
[0096] Weiter umfasst die Erfindung die Verwendung einer Vorrichtung 1, wie sie vorhergehend
beschrieben wurde, zum Behandeln, insbesondere Beschichten, von pulverförmigem Material
2 mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel 3.
[0097] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0098]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Pulverförmigem Material
- 3
- Flüssigen Zusatzmittel
- 4
- Fördervorrichtung
- 5
- Förderleitung
- 6
- Einbringvorrichtung
- 7
- Zuleitung
- 71
- Hauptzuleitung
- 72
- Nebenzuleitung
- 8
- Düse
- 9
- Austrittsöffnung
- 10
- Mittel zur Bestimmung der Durchflussrate FIFZ des flüssigen Zusatzmittels
- 11
- Mittel zur Bestimmung des Förderdrucks PFZ des flüssigen Zusatzmittels
- 12
- Mittel zur Bestimmung der Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials
- 13
- Regelsystem
- 14
- Mischvorrichtung
- 141
- Taumelelement
- 142
- Scheibenartiges Formteil
- 143
- Taumelelementachse
- 144
- Vertikalachse der Taumelelementachse 143
- 145
- Neigung des scheibenartigen Formteils gegenüber der Vertikalachse 144
- 15
- Mischdüse
- 16
- Aufprallfläche
- 161
- Kleinere Aufprallfläche
- 162
- Grössere Aufprallfläche
- 17
- Staub des pulverförmigen Materials
- 18
- Reinigungsvorrichtung
- 19
- Ventil
- 20
- Aussenbereich Aufprallfläche
- 21
- Materialstrom
- 22
- 1-Weg-Ventil
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln, insbesondere Beschichten, von pulverförmigem Material
(2) mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel (3) umfassend eine Fördervorrichtung
(4), welche mindestens eine Förderleitung (5) enthält, durch welche das pulverförmige
Material (2) gefördert wird, und mindestens eine Einbringvorrichtung (6) zum Einbringen
des flüssigen Zusatzmittels (3) in die mindestens eine Förderleitung (5) umfassend
das pulverförmige Material (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Einbringvorrichtung (6) eine Zuleitung (7) und mindestens zwei Düsen (8) umfasst,
worüber das flüssige Zusatzmittel (3) in die Förderleitung (5) und zum pulverförmigen
Material (2) einführbar ist, wobei die Austrittsöffnungen (9) der mindestens zwei
Düsen (8), in einem Abstand von 0.5 - 10 m, insbesondere 1 - 5 m, an der Förderleitung
(5) angebracht sind.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleitung (5) eine Luftförderrinne ist.
3. Vorrichtung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) Mittel (10) zur Bestimmung der Durchflussrate FIFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) und Mittel (11) zur Bestimmung des Förderdrucks PFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) und gegebenenfalls Mittel (12) zur Bestimmung der
Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials (2) aufweist.
4. Vorrichtung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) mindestens ein Regelsystem (13) umfasst, welches als Messgrösse
die Durchflussrate FIFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) und/oder den Förderdrucks PFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) und/oder die Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials (2) aufweist.
5. Vorrichtung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) mindestens eine Mischvorrichtung (14) umfasst, welche das Gemisch
aus pulverförmigem Material (2) und flüssigem Zusatzmittel (3) durchmischt.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (14) das pulverförmige Material (2) aktiv in Förderrichtung
des pulverförmigen Materials (2) bewegt.
7. Vorrichtung gemäss Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (14) innerhalb der Förderleitung (5) angeordnet ist.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (14) ein Taumelelement ist.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (14) mindestens eine Mischdüse (15) umfasst, durch welche ein
Gas in das Gemisch aus pulverförmigem Material (2) und flüssigem Zusatzmittel (3)
geblasen werden kann.
10. Vorrichtung gemäss einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Düsen (8) beweglich, insbesondere drehbar zur Achse der Austrittsrichtung
des flüssigen Zusatzmittels (3), ist.
11. Vorrichtung gemäss einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das pulverförmige Material (2) mindestens ein hydraulisches Bindemittel umfasst,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zement, Mörtel, Gips, Silikafume,
Flugasche, Schlacke und Hüttensand.
12. Vorrichtung gemäss einem der der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flüssige Zusatzmittel (3) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Dispergiermittel, Verflüssiger, Fliessmittel, Verzögerer, Beschleuniger, Stabilisierer,
Schwindreduzierer, Luftporenbildner und Korrosionsinhibitor oder eine Mischung davon.
13. Verfahren zum Behandeln, insbesondere Beschichten, von pulverförmigem Material (2)
mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel (3), dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Zusatzmittel (3) über eine Vorrichtung (1) gemäss einem der vorhergehenden
Ansprüche mit dem pulverförmigen Material (2) in Kontakt gebracht wird.
14. Verfahren gemäss Anspruch 13, umfassend die Schritte:
a) Fördern eines pulverförmigen Materials (2) durch eine Förderleitung (5);
b) Besprühen des pulverförmigen Materials (2) mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel
(3) in einer Menge, welche proportional zur Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials ist;
und gegebenenfalls
c) Bestimmen der Durchflussrate FIPM des pulverförmigen Materials (2) und/oder Bestimmen von mindestens einem Förderparameter
FPFZ des flüssigen Zusatzmittels (3), wobei FPFZ die beiden Parameter Durchflussrate FIFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) und Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) umfasst.
15. Verfahren gemäss Anspruch 14, umfassend die Schritte:
d) An- oder Abschalten mindestens einer Düse (8), über welche das pulverförmigen Materials
(2) mit mindestens einem flüssigen Zusatzmittel (3) besprüht wird, falls mindestens
ein Förderparameter FPFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) einen Grenzwert FPFZ min unterschreitet oder einen Grenzwert FPFZ max überschreitet, insbesondere falls der Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) einen Grenzwert PFZ max überschreitet; und/oder
e) Drehen mindestens einer Düse (8) zur Achse der Austrittsrichtung des flüssigen
Zusatzmittels (3) falls mindestens ein Förderparameter FPFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) einen Grenzwert FPFZ min unterschreitet oder einen Grenzwert FPFZ max überschreitet, insbesondere falls der Förderdruck PFZ des flüssigen Zusatzmittels (3) einen Grenzwert PFZ max überschreitet.