[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Gießkerntemperierung,
wie sie beispielsweise in Druckgießmaschinen zur Kühlung von Kernen entsprechender
Druckgussformen verwendet werden.
[0002] Kerne von Druckgussformen werden während des Gießprozesses typischerweise mit Wasser
als Temperiermedium gekühlt, um eine entsprechende Wärmeabfuhr von den Kernen zu gewährleisten
und auf diese Weise längere Lebensdauern der Gießkerne in den Formen zu erzielen,
beispielsweise für Gießformen, die beim Aluminiumdruckguss eingesetzt werden. Im Fall
eines Kernbruches kann eine entsprechende Kernbruchleckage des zugehörigen Kühlwasser-Strömungskanalsystems
entstehen, mit der Problematik, dass dies nicht zu Schadensfällen z.B. durch eine
Wasserdampfexplosion während des Gießvorgangs führen sollte. Zu Problemen kann auch
eine etwaige Verengung des Temperierkanals führen, in welchem das Temperiermedium
durch den Gießkern hindurchgeleitet wird.
[0003] Als Abhilfe ist es dazu bekannt, die Kühlwasserzufuhr zum Kern für die Zeitdauer
der Schmelzezufuhr in die Form, d.h. während des sogenannten Schussvorgangs, durch
ein in einer zugehörigen Wassereinlassleitung angeordnetes Ventil zu unterbrechen.
Die Problematik eines eventuellen Schadensfalles bei einem auftretenden Kernbruch
bleibt dabei aber bestehen, wenn das Ventil während des Gießvorgangs nicht korrekt
schließt.
[0004] Da die Kerntemperierung einen wesentlichen Anteil an der Lebensdauer der Kerne hat
und sich bei verbesserter Wärmeabfuhr die Gießzykluszeiten verkürzen lassen, besteht
das Bestreben, den Kern kontinuierlich zu temperieren, d.h. auch während des jeweiligen
Schussvorgangs, und so für ein konstantes Temperaturniveau des Kerns zu sorgen. Wenn
dazu ein entsprechendes Temperiergerät mit kontinuierlicher Temperiermediumzufuhr
eingesetzt wird, ist es von großer Bedeutung, eine durch einen Kernbruch bedingte
Leckage und bei Bedarf auch feinere Leckagen z.B. aufgrund von Rissbildung im Kern,
die nur vergleichsweise geringe Austrittsraten an Temperiermedium zur Folge haben,
schnellstmöglich zu erkennen, um eine entsprechende Warnmeldung bereitstellen und
gegebenenfalls den weiteren Betrieb der Gießmaschine stoppen zu können, damit der
Form keine flüssige Schmelze mehr zugeführt wird, bevor die Leckage behoben ist. Grundsätzlich
ist es bei einer solchen kontinuierlichen Kerntemperierung denkbar, mittels einer
Differenzdurchflussmessung eine von derartigen Leckagen verursachte Durchflussänderung
des Kühlwassers zu erfassen und auf diese Weise einen Kernbruch zu erkennen. Ein derartiges
Temperierungssystem ist jedoch relativ stark schmutzanfällig, und der Durchfluss und
somit auch der Differenzdurchfluss ist eine relativ träge Messgröße,was eine zuverlässige,
rasche Leckdetektion mit dieser Methode beträchtlich erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Vorrichtung
und eines Verfahrens zur Gießkerntemperierung zugrunde, mit denen sich ein Gießkern
mit hoher Funktionszuverlässigkeit temperieren lässt und mit denen insbesondere ein
Kernbruch, eine sonstige Leckage und/oder eine Temperierkanalverengung des Kerns vergleichweise
rasch und zuverlässig erkannt werden kann.
[0006] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und eines korrespondierenden Gießkerntemperierungsverfahrens
mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zu Nutze, dass im Fall einer Kernbruchleckage,
verglichen mit einem fehlerfreien Verlauf eines jeweiligen Gießvorgangs, ein schlagartiger
Anstieg des Differenzdrucks des Temperiermediums während des Gießvorgangs zwischen
dem (Vorlauf-)Druck in der zum Gießkern führenden Einlassleitung und dem (Rücklauf-)Druck
in der vom Gießkern abführenden Auslassleitung beobachtet wird. Weiter wird beobachtet,
dass im Fall einer z.B. rissbedingten Feinleckage der Auslassleitungsdruck und der
Einlassleitungsdruck während des jeweiligen Gießvorgangs in detektierbarem Maß absinken.
Weiter nutzt die Erfindung aus, dass der Einlassleitungsdruck signifikant ansteigt,
wenn sich der Temperierkanal des Kerns verengt.
[0008] Basierend auf dieser Erkenntnis beinhaltet die Erfindung die Maßnahme, den Temperiermediumdruck
in der Einlassleitung, d.h. den Vorlaufdruck, den Temperaturmediumdruck in der Auslassleitung,
d.h. den Rücklaufdruck, und den Differenzdruck zwischen Einlassleitung und Auslassleitung
mittels einer entsprechend ausgelegten Druckermittlungseinrichtung zu erfassen bzw.
zu bestimmen und die ermittelten Druckgrößen mittels einer dafür ausgelegten Temperiersteuereinrichtung
zu bewerten und abhängig davon eine Kernbruchinformation und/oder eine Feinleckageinformation
und/oder eine Information über eine Temperierkanalverengung des Kerns zu erzeugen.
Mit anderen Worten ermöglicht die Erfindung je nach Systemauslegung die Erzeugung
von einer, zwei oder allen diesen drei Störungsinformationen anhand einer entsprechenden
Auswertung von Druckverläufen eines auch während der Gießvorgänge den Gießkern durchströmenden
Temperaturmediums. Da derartige Druckänderungen deutlich schneller reagieren als eine
Durchflussmessung, kann ein Kernbruch, eine Feinleckage bzw. eine Kanalverengung durch
die Erfindung entsprechend schneller erkannt werden als auf Basis von Durchflussmessungen.
Insbesondere wird im Fall eines Kernbruchs ein schlagartiger, deutlicher Anstieg des
Differenzdrucks verglichen mit dem störungsfreien Normalbetrieb beobachtet, was die
sichere Erkennung eines Kernbruchs erleichtert.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Druckbewertung ein Vergleichen des ermittelten
Vorlaufdrucks während eines jeweiligen Gießvorgangs mit einem zugehörigen, vorgebbaren
Maximumgrenzwert und/oder mit einem ermittelten Vorlaufdruck zwischen je zwei Gießvorgängen,
ein Vergleichen des ermittelten Rücklaufdrucks während eines jeweiligen Gießvorgangs
mit einem zugehörigen, vorgebbaren Minimumgrenzwert und/oder mit einem ermittelten
Rücklaufdruck zwischen je zwei Gießvorgängen und/oder ein Vergleichen des ermittelten
Differenzdrucks während eines jeweiligen Gießvorgangs mit einem zugehörigen, vorgebbaren
Maximumgrenzwert und/oder mit einem ermittelten Differenzdruck zwischen je zwei Gießvorgängen.
Diese Bewertung bezüglich Vorlaufdruck, Rücklaufdruck bzw. Differenzdruck ermöglicht
eine sehr zuverlässige und rasche Kernbruch- und/oder Feinleckageerkennung basierend
auf den oben erwähnten Druckcharakteristika des Temperiermediums während eines jeweiligen
Gießvorgangs einerseits und zwischen je zwei Gießvorgängen andererseits bei Vorliegen
einer Kernbruch- bzw. Feinleckage verglichen mit dem störungsfreien Normalbetrieb.
Außerdem kann damit bei Bedarf auch eine Temperierkanalverengung rasch und zuverlässig
erkannt werden.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann für die Differenzdruckbewertung
die Vorgabe zweier unterschiedlicher Maximumgrenzwerte vorgesehen sein, von denen
ein erster, niedrigerer Grenzwert als Warngrenzwert zur Erzeugung einer Warnmeldung
und ein zweiter, größerer Grenzwert als Störgrenzwert zum Melden einer kernbruchbedingten
Störung fungieren. Dadurch können abgestufte Maßnahmen bei Entstehen und Erkennen
einer Kernbruchleckage vorgenommen werden.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine kontinuierliche Durchströmung des jeweiligen
Gießkern-Temperierkanals mit einem Temperiermedium, z.B. Kühlwasser, sowohl während
als auch zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen vorgesehen, in denen der Gießkern
verwendet wird. Dies hat den Vorteil, dass der Gießkern auf einem vergleichbar konstanten
Temperaturniveau gehalten werden kann. Eine Unterbrechung der Temperiermediumzufuhr
in den Temperierkanal des Kerns während des jeweiligen Gießvorgangs als reine Vorsichtsmaßname
ist nicht erforderlich, da erfindungsgemäß eine etwaige Kernbruchleckage sicher und
rasch erkannt wird.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird durch die Druckbewertung auf eine Verengung
des Temperierkanals des Kerns geschlossen, wenn der ermittelte Vorlaufdruck den zugehörigen
Maximumgrenzwert überschreitet.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird es als eine Feinleckageinformation
gewertet, wenn der ermittelte Rücklaufdruck während des Gießvorgangs um mehr als ein
vorgebbares Maß absinkt und der ermittelte Differenzdruck unter seinem Maximumgrenzwert
bleibt und/oder nicht um mehr als ein vorgebbares Maß vom ermittelten Differenzdruck
zwischen je zwei Gießvorgängen abweicht.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird es als eine Kernbruchinformation gewertet,
wenn der ermittelte Differenzdruck während des Gießvorgangs den zugehörigen Maximumgrenzwert
überschreitet. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird es als eine Kernbruchinformation
gewertet, wenn der ermittelte Differenzdruck während der Gießvorgänge um ein vorgebbares
Maß über dem ermittelten Differenzdruck zwischen je zwei Gießvorgängen liegt.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung wird ein Stoppsignal zum Unterbinden eines nächsten
Gießvorgangs erzeugt, wenn durch die Druckbewertung auf eine Kernbruchleckage und/oder
eine Feinleckage und/oder eine Temperierkanalverengung geschlossen worden ist. Dadurch
werden weitere Gießvorgänge mit einem gebrochenen Gießkern verhindert, und es kann
der defekte Gießkern ausgetauscht bzw. repariert werden.
[0016] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Blockdiagrammdarstellung einer Vorrich- tung zur Gießkerntemperierung,
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm eines z.B. mit der Vorrichtung von Figur 1 ausführbaren Gießkerntemperierungsverfahrens,
- Fig. 3
- ein Temperiermedium-Druckverlaufdiagramm für die Vor- richtung von Figur 1 während
eines typischen Gießprozes- ses,
- Figur 4
- ein Diagramm entsprechend Fig. 3 im Fall einer Feinleckage und
- Figur 5
- ein Diagramm entsprechend Fig. 3 im Fall eines Kern- bruchs.
[0017] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Gießkerntemperierungsvorrichtung beinhaltet
ein Temperiermedium-Strömungskanalsystem oder kurz Temperierkanalsystem, an das eine
wählbare Anzahl von Gießkernen anschließbar ist, wobei in diesem Beispiel exemplarisch
ein Anschluss von 20 Kernen K
1, ... K
20 gezeigt ist. Die Kerne K
1 bis K
20 gehören zu einer Gießzelle einer nicht weiter dargestellten, herkömmlichen Druckgießmaschine.
Bei der Gießmaschine kann es sich z.B. um eine Metalldruckgießmaschine handeln, wie
eine Druckgießmaschine für Aluminiumdruckguss.
[0018] Das Temperierkanalsystem beinhaltet für jeden Gießkern K
1 bis K
20 je eine Einlass- bzw. Vorlaufleitung V
1 bis V
20 und eine Auslass- bzw. Rücklaufleitung R
1 bis R
20. Jeder Kern K
1 bis K
20 beinhaltet einen nur symbolisch angedeuteten Temperierkanal T
1 bis T
20, der von einem Temperiermedium durchströmbar ist, das dem Kern K
1 bis K
20 über die Vorlaufleitung V
1 bis V
20 zugeführt und von ihm über die Rücklaufleitung R
1 bis R
20 wieder abgeführt wird. Bevorzugt ist dabei meist eine Temperierkanalführung, die
eine Durchströmung des jeweiligen Kerns K
1 bis K
20 mit dem Temperiermedium von innen nach außen bewirkt, d.h. das Temperiermedium wird
durch den Temperierkanal in das Kerninnere geleitetet und von dort sukzessiv zum Kernrandbereich
geführt. Als Temperiermedium kann Wasser oder jedes andere dem Fachmann für diesen
Anwendungszweck geeignet erscheinende Temperiermedium benutzt werden. Die Vorlauf-
und die Rücklaufleitungen V
1 bis V
20, R
1 bis R
20 können Teil eines Temperiermediumkreislaufs herkömmlicher und daher hier nicht näher
zu erläuternder Art sein. Alternativ zu einer Kreislaufführung des Temperiermediums
können im Fall des Einsatzes von Wasser als Temperiermedium die Vorlaufleitungen V
1 bis V
20 an eine Leitungswasserversorgung angeschlossen werden, und das über die Rücklaufleitungen
R
1 bis R
20 abfließende Wasser kann einfach abgeleitet oder einer anderen Nutzung zugeführt werden.
In the meisten Fällen ist es zweckmäßig, in den Rücklaufleitungen Rückschlagventile
anzuordnen.
[0019] Die gezeigte Vorrichtung beinhaltet des Weiteren eine Druckerfassungseinrichtung
mit je einem Drucksensor SV
1 bis SV
20 in jeder Vorlaufleitung V
1 bis V
20 und je einem Drucksensor SR
1 bis SR
20 in jeder Rücklaufleitung R
1 bis R
20 jeweils nahe deren Einmündung/Ausmündung in den bzw. aus dem Temperierkanal T
1 bis T
20 des jeweiligen Kerns K
1 bis K
20. Bei den Drucksensoren SV
1 bis SV
20, SR
1 bis SR
20 handelt es sich z.B. um digitale Drucksensoren. Ihre Anordnung in Kernnähe gewährleistet
eine sichere Ermittlung des Temperiermediumdrucks vor bzw. nach dem Kern K
1 bis K
20 unbeeinflusst von Störbeiträgen aufgrund etwaiger Undichtigkeiten in weiter entfernten
Abschnitten der Vorlauf- und Rücklaufleitungen V
1 bis V
20, R
1 bis R
20.
[0020] Weiter umfasst die gezeigte Vorrichtung eine Temperiersteuereinrichtung mit einer
Steuereinheit 1 mit angekoppelter Bildschirmanzeige 2. Die Steuereinheit 1 kann z.B.
als speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) realisiert sein. Dabei kann sie in eine
Steuerungsanlage der zugehörigen Gießmaschine integriert oder separat von dieser vorgesehen
sein. Die Temperiersteuereinrichtung kann zudem Mittel zum Eingeben von Eingangsinformationen,
z.B. von benutzerseitig vorgebbaren Parametern, und/oder Mittel zur Steuerung der
Temperiermediumströmung durch das Temperierkanalsystem hindurch umfassen.
[0021] In die Steuereinheit 1 sind geeignete Steuerungsmaßnahmen zur Überwachung der Kerne
K
1 bis K
20 hinsichtlich einer auftretenden Verengung im jeweiligen Temperierkanal T
1 bis T
20 sowie zur Feinleckage- und Kernbruchüberwachung implementiert. Speziell bewertet
die Steuereinheit 1 hierzu empfangene Sensorsignale S, die von den Drucksensoren SV
1 bis SV
20, SR
1 bis SR
20 abgegeben werden, und schließt abhängig davon auf das Vorliegen eines Kernbruchs,
einer Feinleckage oder einer Temperierkanalverengung. In einer vorteilhaften, beispielhaften
Systemimplementierung sind dazu in der Steuereinheit 1 folgende Funktionalitäten implementiert.
[0022] Über die jeweiligen Drucksensoren SV
1 bis SV
20, SR
1 bis SR
20 erfasst die Steuereinheit 1 für jeden Kern K
1 bis K
20 kernnah den Einlassleitungs- bzw. Vorlaufdruck, d.h. den Temperiermediumdruck in
der jeweiligen Vorlaufleitung V
1 bis V
20, den Auslassleitungs- bzw. Rücklaufdruck, d.h. den Temperiermediumdruck in der jeweiligen
Rücklaufleitung R
1 bis R
20, und daraus folgend den Differenzdruck zwischen dem Einlassleitungs- bzw. Vorlaufdruck
und dem Auslassleitungs- bzw. Rücklaufdruck.
[0023] Zur Überwachung auf eine Temperierkanalverengung wird für den Vorlaufdruck ein zugehöriger
Maximumdruck geeignet vorgegeben. Wenn der tatsächlich gemessene Vorlaufdruck für
einen der Kerne K
1 bis K
20 diesen Maximumgrenzwert überschreitet, schließt die Steuereinheit 1 auf eine Verengung
des zugehörigen Temperierkanals T
1 bis T
20, z.B. aufgrund von Verkalkung, und generiert eine entsprechende Temperierkanalverengungsinformation.
Aufgrund dieser gibt die Steuereinheit 1 ein zugehöriges Meldesignal an die Druckgießmaschine
bzw. deren Steuerung über eine Verbindungsleitung 3 ab, das bewirkt, dass der nächste
Gießvorgang bzw. der nächste Schuss und selbstverständlich jeder weitere Gießvorgang
bis zur Behebung der Störung unterbunden wird. Dadurch kann sehr frühzeitig ein ansonsten
zu eventuellen Störungen führendes Verschließen des jeweiligen Temperierkanals T
1 bis T
20 erkannt und beseitigt werden. Außerdem trägt diese Überwachungsmaßnahme dazu bei,
die Qualität der Kerntemperierung zu überprüfen.
[0024] Zur Kernbruchüberwachung wertet die Steuereinheit 1 insbesondere den Rücklaufdruck
und den Differenzdruck aus. Dem liegt die Beobachtung zugrunde, dass während eines
jeweiligen Gießvorgangs im Fall eines Kernbruchs der Rücklaufdruck schlagartig absinkt,
insbesondere deutlich rascher und stärker als der Vorlaufdruck. Dies bedeutet, dass
der Differenzdruck schlagartig ansteigt.
[0025] Basierend auf dieser Beobachtung wird für den Rücklaufdruck ein Minimumgrenzwert
geeignet vorgegeben, z.B. auf einen Wert zwischen dem Wert, den der Rücklaufdruck
im Fall ohne Kernbruch zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen annimmt, und dem
Wert, den der Rücklaufdruck ohne Kernbruch während eines jeweiligen Gießvorgangs annimmt.
Die Steuereinheit 1 vergleicht den jeweils aktuell im Zeitraum während eines Gießvorgangs
gemessenen Rücklaufdruck und wertet es als eine indizielle Information über einen
vorliegenden Kernbruch, wenn der aktuell gemessene Rücklaufdruck diesen Minimumdruck
unterschreitet.
[0026] Zudem werden in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung für den Differenzdruck
ein erster und ein demgegenüber höherer zweiter Maximumgrenzwert vorgegeben, mit denen
die Steuereinheit 1 den jeweils aktuell ermittelten Differenzdruck vergleicht, wie
er sich im Zeitraum während eines jeweiligen Gießvorgangs ergibt. Wenn die Steuereinheit
1 daraus erkennt, dass der aktuelle Differenzdruck während des Gießvorgangs den ersten
Maximumgrenzwert überschreitet, wertet sie dies als potentiellen Kernbruch und gibt
eine entsprechende Warnanmeldung als eine Vorankündigungsmeldung eines wahrscheinlichen
Kernbruchs ab, z.B. über die optische Anzeige 2.
[0027] Wenn der aktuell erfasste Differenzdruck während des Gießvorgangs den höheren zweiten
Maximumgrenzwert überschreitet, wertet dies die Steuereinheit 1 als Information über
einen Kernbruch im betreffenden Kern K
1 bis K
20 und schließt daraus auf einen vorliegenden Kernbruch, insbesondere wenn dies von
der indiziellen Kernbruchinformation anhand der Überwachung des Rücklaufdrucks gestützt
wird.
[0028] Aufgrund der Kernbruchinformation gibt die Steuereinheit 1 ein zugehöriges Melde-
bzw. Stoppsignal an die Druckgießmaschine über die Verbindungsleitung 3 ab, das wiederum
bewirkt, dass der nächste Gießvorgang und jeder weitere Gießvorgang bis zur Behebung
des Kernbruchs unterbunden wird. Es versteht sich, dass die beiden zugehörigen Maximumgrenzwerte
für den Differenzdruck zur Erfüllung dieser Warn- und Steuerungsfunktionen geeignet
gewählt werden. So wird der erste Maximumgrenzwert vorzugsweise auf einen Wert etwas
über dem Druckwert festgelegt, der sich für den Differenzdruck im Zeitintervall zwischen
aufeinanderfolgenden Gießvorgängen unter Berücksichtigung typischer betriebsbedingter
Schwankungen ergibt, mindestens jedoch etwas oberhalb des Wertes, der sich für den
Differenzdruck typischerweise während eines jeweiligen Gießvorgangs im störungsfreien
Fall ergibt. Der zweite Maximumgrenzwert wird dann mit geeignet festlegbarem Abstand
über dem ersten Maxiumgrenzwert derart festgelegt, dass er vom Differenzdruck noch
sicher überschritten wird, wenn ein Kernbruch auftritt. Alternativ kann auch nur ein
einziger Differenzdruck-Maximumgrenzwert vorgegeben werden.
[0029] Zur Erkennung einer Feinleckage überwacht die Steuereinheit 1 die Temperiermedium-Druckverläufe
während eines jeweiligen Gießvorgangs darauf, ob der Rücklaufdruck um ein vorgebbares
Maß absinkt und hierbei der Differenzdruck unter seinem Maximumgrenzwert bleibt, weil
auch der Vorlaufdruck um ein vorgebbares Maß absinkt. Wenn dies der Fall ist, schließt
die Steuereinheit 1 auf das Vorliegen einer Feinleckage, die z.B. durch einen Riss
im betreffenden Gießkern K
1 bis K
20 verursacht sein kann. Die Feinleckageinformation kann beispielweise dadurch initiiert
werden, dass der Rücklaufdruck einen vorgebbaren Minimumgrenzwert unterschreitet und
gleichzeitig beobachtet wird, dass auch der Vorlaufdruck unter den für ihn im fehlerfreien
Fall typischen Wertebereich absinkt, so dass der Differenzdruck unter dem vorgegebenen
Maximumgrenzwert bleibt. Bei diesem Minimumgrenzwert für den Rücklaufdruck kann es
sich um den gleichen Wert handeln, wie er für die Überwachung auf einen Kernbruch
vorgegeben wird, alternativ kann er aber auch einen von diesem verschiedenen Wert
haben.
[0030] In allen drei beschriebenen Überwachungsfällen auf Temperaturkanalverengung, Feinleckage
bzw. Kernbruch ist es alternativ zur erwähnten Vorgabe des jeweiligen festen Grenzwertes
möglich, den während des jeweiligen Gießvorgangs ermittelten Vorlaufdruck, Rücklaufdruck
bzw. Differenzdruck mit den Druckwerten als Referenz zu vergleichen, die für den Vorlaufdruck,
Rücklaufdruck bzw. Differenzdruck in Zeiträumen zwischen je zwei Gießvorgängen ermittelt
werden. Dies realisiert eine quasi adaptive Schwellwertvorgabe für den betreffenden
Temperiermediumdruck anstelle einer festen Schwellwertvorgabe.
[0031] Da sich das oben erläuterte Verhalten des Vorlaufdrucks, des Rücklaufdrucks und des
Differenzdrucks in den angesprochenen Fehlerfällen signifikant von typischen Druckschwankungen
des Temperiermediums im normalen fehlerfreien Gießprozess unterscheidet, können die
erwähnten Grenzwerte funktionszuverlässig und ausreichend scharf eingestellt werden,
so dass sie ein rasches und sicheres Erkennen eines Kernbruchs, einer Feinleckage
und einer Temperierkanalverengung gewährleisten. Die diversen Grenzwerte und etwaige
weitere Eingabeparameter können der Steuereinheit 1 über eine übliche Eingabevorrichtung
zugeführt werden, die gegebenenfalls auch in die optische Anzeige 2 integriert sein
kann. An der optischen Anzeige 2 können die erfassten und ausgewerteten Druckwerte
je nach Wunsch zur Anzeige gebracht werden, ebenso entsprechende Warn- und Störmeldungen
in Bezug auf den jeweiligen Gießkern K
1 bis K
20. Die Visualisierung an der optischen Anzeige 2 kann gleichzeitig als Überwachungseinheit
für die Steuereinheit 1 fungieren. Sollte dabei eine Störung der Steuereinheit 1 festgestellt
werden, wird dies an der optischen Anzeige 2 angezeigt. Zusätzlich oder alternativ
kann ein entsprechendes Meldesignal an die Druckgießmaschine ausgegeben werden.
[0032] Ein typischer Gießverfahrensablauf mit Überwachung der Gießkerntemperierung auf das
Vorliegen eines Kernbruchs oder einer Temperierkanalverengung ist in Figur 2 veranschaulicht.
Nach Auslösen eines Gießvorgangs (Schritt 10) werden die benötigten aktuellen Druckwerte
zum Zeitpunkt des Gießvorgangs erfasst (Schritt 11). Anschließend werden die erfassten
Druckwerte durch die Steuereinheit 1 in der oben erläuterten Weise ausgewertet (Schritt
12). Abhängig vom Auswerteergebnis stellt die Steuereinheit 1 fest, ob eine Temperierkanalverengung
und/oder ein Kernbruch und/oder eine Feinleckage vorliegt (Schritte 13, 14 und 15).
Wenn keiner der überwachten Fehlerfälle vorliegt, wird ein nächster Gießvorgang freigegeben.
Wenn hingegen von der Steuereinheit 1 eine Temperierkanalverengung oder ein Kernbruch
oder eine Feinleckage festgestellt wurde, stoppt sie den automatisierten Gießablauf
der Druckgießmaschine mit den aufeinanderfolgenden Gießvorgängen, bis die Störung
behoben ist.
[0033] Die Fig. 3 bis 5 zeigen Diagramme, wie sie beispielsweise auf der optischen Anzeige
2 dargestellt werden können. Das jeweilige Diagramm zeigt den zeitlichen Verlauf des
aktuell erfassten Vorlaufdrucks als Kennlinie VD, den aktuell erfassten Rücklaufdruck
als Kennlinie RD und den sich daraus ergebenden Differenzdruck als Kennlinie DD. Im
gezeigten Zeitfenster von Fig. 3 liegen drei aufeinanderfolgende Gießvorgänge von
jeweils ca. 133s Dauer, die störungsfrei ablaufen.
[0034] Wie aus dem Diagramm von Figur 3 ersichtlich, treten im fehlerfreien Fall während
des Gießprozesses gewissen geringfügige Schwankungen des Vorlaufdrucks VD, des Rücklaufdrucks
RD und des Differenzdrucks DD auf, insbesondere im Zeitraum des eigentlichen sogenannten
Schusses und der Abkühlzeit. Diese Druckschwankungen können geeignet aus dem Überwachungsprozess
ausgefiltert werden, beispielsweise durch entsprechende Reduzierung des Überwachungszeitfensters
um den Zeitraum des Schusses und der Abkühlzeit. Hingegen bleibt die Überwachung in
allen anderen Zeiträumen des Gießprozesses aktiv, z.B. während eines Sprühvorgangs,
eines Formschließvorgangs, eines Dosiervorgangs, eines Formöffnungsvorgangs, eines
Teileentnahmevorgangs und eines Sprühvorgangs eines typischen Gießzyklus.
[0035] Figur 4 veranschaulicht die Druckverläufe im Fall einer Feinleckage. Wie daraus ersichtlich,
hat das Auftreten der Feinleckage zur Folge, dass der Vorlaufdruck VD und der Rücklaufdruck
RD weitgehend synchron graduell um einen bestimmten, von der Größe der Leckage abhängigen
Reduktionsdruckwert abnehmen, der im gezeigten Beispiel etwa 4 bar beträgt. Der Differenzdruck
DD bleibt dabei annährend konstant. Die synchrone Abnahme von Vorlaufdruck und Rücklaufdruck
bei weitgehend konstant bleibendem Differenzdruck wird als Feinleckage gewertet und
gemeldet. Die Meldung kann beispielsweise dadurch ausgelöst werden, dass die Steuereinheit
das Unterschreiten eines Minimumgrenzwertes von z.B. 2 bar durch den Rücklaufdruck
RD erkennt und gleichzeitig feststellt, dass der Differenzdruck konstant bleibt bzw.
jedenfalls seinen vorgegebenen Maximumgrenzwert nicht überschreitet.
[0036] Figur 5 veranschaulicht den Fall eines Kernbruchs während eines Gießzyklus. Der eintretende
Kernbruch hat zur Folge, dass der Rücklaufdruck RD schlagartig signifikant abfällt,
während der Vorlaufdruck VD zunächst fast konstant bleibt bzw. nur allmählich und
viel langsamer als der Rücklaufdruck RD etwas abfällt. Dies bedeutet gleichzeitig
einen schlagartigen Anstieg des Differenzdrucks DD um den Reduktionswert des Rücklaufdrucks
RD, im gezeigten Beispiel um fast 4 bar von ca. 9,4 bar auf ca. 13,6 bar. Durch geeignete
Vorgabe des zugehörigen Maximumgrenzwerts, z.B. auf ca. 12 bar, kann die Steuereinheit
diesen schlagartigen Differenzdruckanstieg sicher erkennen und als Kernbruch melden.
Dabei erkennt die Steuereinheit zusätzlich das schlagartige Absinken des Rücklaufdrucks
RD unter einen ebenfalls geeignet vorgegebenen Minimumgrenzwert von z.B. 1 bar oder
2 bar.
[0037] Wie aus den obigen Erläuterungen ersichtlich, ermöglicht die Erfindung eine sichere
Erkennung eines Kernbruchs, einer Feinleckage und einer Temperierkanalverengung für
eine Gießkerntemperierungsvorrichtung bei gleichzeitig möglicher kontinuierlicher
Gießkerntemperierung auch während des eigentlichen Gießvorgangs. Je nach Systemauslegung
ist es selbstverständlich möglich, die Überwachung auf einen oder zwei dieser drei
möglichen Fehlerursachen zu beschränken und hierzu jeweils wie oben zum betreffenden
Fehlerfall geschildert vorzugehen.
[0038] Alternativ oder zusätzlich zu den oben erläuterten Grenzwertvorgaben ist es erfindungsgemäß
auch möglich, auf die relative Änderung des Vorlaufdrucks, des Rücklaufdrucks und/oder
des Differenzdrucks während des jeweiligen Gießvorgangs im Vergleich zum Zeitraum
zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen abzustellen. So beinhaltet in entsprechenden
Ausführungsformen der Erfindung die Kernbruchüberwachung die Maßnahme, eine Kernbruchinformation
zu erzeugen, wenn der Rücklaufdruck während des Gießvorgangs um einen vorgebbaren
Mindestwert unter den Rücklaufdruck zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen abfällt
und der Differenzdruck während des Gießvorgangs um einen vorgebbaren Mindestwert gegenüber
dem Differenzdruck zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen ansteigt. Wenngleich
das gezeigte Ausführungsbeispiel in Anwendung bei einer Druckgießmaschine für Aluminiumguss
erläutert wurde, versteht es sich, dass die Erfindung bei der Gießkerntemperierung
beliebiger anderer herkömmlicher Gießmaschinen einsetzbar ist. Vorteilhaft ist in
jedem Fall die Möglichkeit einer kontinuierlichen Kerntemperierung mit druckbasierter
Überwachung auf Kernbrüche und/oder Feinleckagen und/oder Temperierkanalverengungen.
1. Vorrichtung zur Gießkerntemperierung mit
- einem Temperiermedium-Strömungskanalsystem, das einen Temperierkanal (T1 bis T20) in einem jeweils zu temperierenden Gießkern (K1 bis K20) mit einer zugehörigen Einlassleitung (V1 bis V20) und einer zugehörigen Auslassleitung (R1 bis R20) umfasst,
- einer Druckermittlungseinrichtung (SV1 bis SV20, SR1 bis SR20) zur Ermittlung eines Temperiermedium-Vorlaufdrucks in der Einlassleitung, eines
Temperiermedium-Rücklaufdrucks in der Auslassleitung und/oder eines Differenzdrucks
zwischen dem Vorlaufdruck und dem Rücklaufdruck und
- einer Temperiersteuereinrichtung (1), die dafür ausgelegt ist, den ermittelten Vorlaufdruck,
den ermittelten Rücklaufdruck und/oder den ermittelten Differenzdruck zu bewerten
und abhängig davon eine Kernbruchinformation und/oder eine Feinleckageinformation
und/oder eine Temperierkanalverengungsinformation zu erzeugen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiersteuereinrichtung zur Druckbewertung dahingehend ausgelegt ist, dass
sie den ermittelten Vorlaufdruck mit einem vorgebbaren Vorlaufdruck-Maximumgrenzwert
vergleicht und/oder den ermittelten Vorlaufdruck während eines Gießvorgangs mit dem
ermittelten Vorlaufdruck zwischen je zwei Gießvorgängen vergleicht und/oder den ermittelten
Rücklaufdruck während eines Gießvorgangs mit einem vorgebbaren Rücklaufdruck-Minimumgrenzwert
und/oder mit dem ermittelten Rücklaufdruck zwischen je zwei Gießvorgängen vergleicht
und/oder den ermittelten Differenzdruck während eines Gießvorgangs mit einem vorgebbaren
Differenzdruck-Maximumgrenzwert und/oder mit dem ermittelten Differenzdruck zwischen
je zwei Gießvorgängen vergleicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiersteuereinrichtung dafür ausgelegt ist, den ermittelten Differenzdruck
während eines jeweiligen Gießvorgangs mit einem ersten Differenzdruck-Maximumgrenzwert
als einem Warngrenzwert und mit einem demgegenüber größeren zweiten Differenzdruck-Maximumgrenzwert
als Störungsgrenzwert zu vergleichen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiersteuereinrichtung dafür ausgelegt ist, die Temperierkanalverengungsinformation
zu erzeugen, wenn der ermittelte Vorlaufdruck den zugehörigen Maximumgrenzwert überschreitet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass es die Temperiersteuereinrichtung als eine Feinleckageinformation wertet, wenn der
ermittelte Rücklaufdruck während eines Gießvorgangs um mehr als ein jeweils vorgebbares
Maß absinkt und der ermittelte Differenzdruck unter seinem Maximumgrenzwert bleibt
und/oder nicht um mehr als ein vorgebbares Maß vom ermittelten Differenzdruck zwischen
je zwei Gießvorgängen abweicht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass es die Temperiersteuereinrichtung als eine Kernbruchinformation wertet, wenn der
erfasste Differenzdruck während eines Gießvorgangs den zugehörigen Maximumgrenzwert
überschreitet und/oder um ein vorgebbares Maß über dem ermittelten Differenzdruck
zwischen je zwei Gießvorgängen liegt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiersteuereinrichtung zur Steuerung einer kontinuierlichen Durchströmung
des jeweiligen Temperierkanals des Gießkerns mit einem Temperiermedium während und
zwischen aufeinanderfolgenden Gießvorgängen ausgelegt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiersteuereinrichtung ein Stoppsignal zum Unterbinden eines nächsten Gießvorgangs
erzeugt, wenn sie durch die Druckbewertung auf eine Kernbruchleckage und/oder eine
Feinleckage und/oder eine Temperierkanalverengung geschlossen hat.
9. Verfahren zur Gießkerntemperierung mit folgenden Schritten:
- Ermitteln eines Temperiermedium-Vorlaufdrucks in einer Einlassleitung eines Temperierkanals
eines zu temperierenden Gießkerns und/oder eines Temperiermedium-Rücklaufdrucks in
einer Auslassleitung desselben und/oder eines Differenzdrucks zwischen dem Vorlaufdruck
und dem Rücklaufdruck und
- Bewerten des ermittelten Vorlaufdrucks, des ermittelten Rücklaufdrucks und/oder
des ermittelten Differenzdrucks und davon abhängiges Erzeugen einer Kernbruchinformation
und/oder einer Feinleckageinformation und/oder einer Temperierkanalverengungsinformation.
10. Verfahren nach Anspruch 9, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbewertungsschritt umfasst, den ermittelten Vorlaufdruck während eines Gießvorgangs
mit einem vorgebbaren Vorlaufdruck-Maximumgrenzwert und/oder mit dem ermittelten Vorlaufdruck
zwischen je zwei Gießvorgängen zu vergleichen und/oder den ermittelten Rücklaufdruck
während eines Gießvorgangs mit einem vorgebbaren Rücklaufdruck-Minimumgrenzwert und/oder
mit dem ermittelten Rücklaufdruck zwischen je zwei Gießvorgängen zu vergleichen und/oder
den ermittelten Differenzdruck während eines Gießvorgangs mit einem vorgebbaren Differenzdruck-Maximumgrenzwert
und/oder mit dem ermittelten Differenzdruck zwischen je zwei Gießvorgängen zu vergleichen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, weiter dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperierkanalverengungsinformation erzeugt wird, wenn der erfasste Vorlaufdruck
den zugehörigen Maximumgrenzwert überschreitet.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kernbruchinformation erzeugt wird, wenn
- der ermittelte Differenzdruck während eines Gießvorgangs den zugehörigen Maximumgrenzwert
überschreitet und/oder
- der ermittelte Differenzdruck während eines Gießvorgangs um ein vorgebbares Maß
über dem ermittelten Differenzdruck zwischen je zwei Gießvorgängen liegt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, weiter dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Feinleckage geschlossen wird, wenn der ermittelte Vorlaufdruck und der ermittelte
Rücklaufdruck während eines Gießvorgangs um mehr als ein jeweils vorgebbares Maß absinken
und der ermittelte Differenzdruck unter seinem Maximumgrenzwert bleibt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Temperierkanal des Gießkerns kontinuierlich während und zwischen aufeinanderfolgenden
Gießvorgängen mit Temperiermedium durchströmt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, weiter dadurch gekennzeichnet, dass ein nächster Gießvorgang unterbunden wird, wenn durch die Druckbewertung auf eine
Kernbruchleckage und/oder eine Feinleckage und/oder eine Temperierkanalverengung geschlossen
wurde.