(19)
(11) EP 2 230 058 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.09.2010  Patentblatt  2010/38

(21) Anmeldenummer: 09006903.0

(22) Anmeldetag:  22.05.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B28B 7/08(2006.01)
B28B 11/12(2006.01)
B28B 7/16(2006.01)
B28D 1/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 16.01.2009 DE 102009005354

(71) Anmelder: Georg Prinzing GmbH & Co. KG
89143 Blaubeuren (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraiß, Richard
    89150 Laichingen (DE)

   


(54) Schachtunterteil mit variablem Gerinne


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung zur Herstellung von Schachtunterteilen (1) mit variablen Gerinnen (3) und Anschlüssen (2). Die Schachtunterteile (1) werden in umgekehrter Lage durch das Rüttelpressverfahren oder das Gießverfahren monolithisch mit der kompletten Auftrittsfläche (13) hergestellt. In der Auftrittsfläche (13) befindet sich noch kein Gerinne. Auch die entsprechenden Zu- und Abläufe sind noch nicht vorhanden.
Beim Gießverfahren erfolgt die Teilerhärtung der Schachtunterteile in den Formeinrichtungen. Danach werden die Schachtunterteile entformt und um 180° gewendet und auf Paletten abgesetzt.
Beim Rüttelpressverfahren wird der Beton in der Formeinrichtung durch Rütteln verdichtet. Anschließend erfolgt die Sofortentschalung auf Stahlpaletten (60). Dabei wird das Schachtunterteil um 180° gewendet. Die Teilerhärtung erfolgt beim Rüttelpressverfahren auf den Stahlpaletten (60), die gleichzeitig auch zum Weitertransport der Schachtunterteile (1) dienen.
Der Fräsvorgang der Anschlüsse und variablen Gerinne (3) erfolgt in vorteilhafter Weise in natürlicher Lage (Einbaulage) oder in geschwenktem Zustand von bis zu 135° zur natürlichen Lage. Die Schachtunterteile (1) sind in dem teilerhärteten Zustand bereits so fest, dass keine Verformung mehr entsteht. Die Festigkeit des Betons ist jedoch noch gering, so dass der feinkörnige Beton schnell und mit geringer Antriebsleistung und Verschleiß abgetragen werden kann. Mit dem neuen Verfahren und der dazugehörigen Vorrichtung werden die monolithischen Schachtunterteile (1) weitgehend automatisch produziert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtunterteilen mit variablen Gerinneausführungen und variablen Anschlüssen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruches 1 und 10

[0002] Schachtunterteile bilden das unterste Teil eines Einstiegschachtes und dienen zur Richtungs-, Neigungs- und Querschnittsveränderungen von Kanälen und Leitungen.

[0003] In der Regel werden die Schachtunterteile mit dem Rüttelpressverfahren oder Gießverfahren in umgekehrter natürlicher Lage in Stahlformen hergestellt. Die Anschlüsse für die Rohre können bei diesem Gießvorgang mit eingeformt werden oder werden nach dem Erhärten gebohrt. Die Schachtunterteile werden nach dem Erhärten, dies ist etwa nach 24 Stunden, in die natürliche Lage gewendet und das Gerinne manuell eingeformt und geglättet.

[0004] Bei einem bekannten Verfahren gemäß DE69604961T2 wird das Schachtunterteil vor dem Bohren der seitlichen Öffnungen mit einem härtbaren Füllmaterial gefüllt. Nach ausreichender Erhärtung dieses Füllmaterials wird das Gerinne von oben herausgefräst. Nachteilig hierbei ist, dass das Schachtunterteil nicht monolithisch in einem Guss hergestellt ist und mindestens 2 Vorgänge für das Betonieren des Schachtunterteiles erforderlich sind.

[0005] Bei einem weiteren Verfahren gemäß DE19828094D1 wird ein Schachtunterteilrohling durch Verdichten des erdfeuchten Betons geformt. Nach dem Entschalen des Schachtunterteilrohlinges steht dieser mit seiner dicken Sohlplatte (Bodenplatte) auf dem Untergrund. In dieser Position wird in den noch erdfeuchten Beton (noch nicht erhärteten Beton) mittels eines Fräswerkzeuges ein Rohgerinne gefräst.
Nachteilig ist dass bei dem Fräsen des erdfeuchten Betons nur ein Rohgerinne hergestellt werden kann mit sehr grober Oberfläche und Beschädigungen. Außerdem entstehen Verklebungen des Betons am Unterteil. Auch das Absaugen des frischen, erdfeuchten Betons führt in der Absaugeinrichtung zu großen Problemen, da dort der Beton anklebt und abbindet. Durch das Entschalen im Wendeverfahren des Schachtunterteilrohlinges aus noch erdfeuchtem Beton und das Herausziehen der Aussparkerne und das Fräsen des Rohgerinnes entstehen an der Wandung und am Spitzende Deformationen (Unebenheiten), welche die Dichtheit und Statik des Schachtbauwerkes beeinträchtigen.

[0006] Bei einem weiteren Verfahren gemäß DE103117321A1 wird für jedes Gerinne ein Modell aus Styropor hergestellt. Dieses Modell wird in den Gießformen befestigt und anschließend der flüssige Beton eingegossen (SVB). Die Entschalung erfolgt nachdem der Beton weitgehend abgebunden hat und die erforderliche Festigkeit aufweist. Das Modell wird nach dem Entschalungsvorgang zerstört. Nachteilig bei diesem Verfahren ist dass es nur für das Gießverfahren geeignet ist. Es werden also viele Formen benötigt deren Handhabung aufwendig ist und die hohe Investitionen voraussetzen. Die Herstellung der Modelle kann nicht automatisiert werden. Es bleibt also noch viel Handarbeit übrig. Die Materialkosten für die verlorenen Modelle sind hoch. Der verwendete, selbstverdichtende Beton (SVB) ist teuer. Eine wirtschaftliche, rationelle und nachhaltige Fertigung ist mit diesem Verfahren nicht gegeben.

[0007] Die Aufgabe ist bei dem Verfahren, der im Oberbegriff des Anspruches 1 definierten Art, gemäß der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst.

[0008] Weitere vorteilhafte Verfahrensmerkmale ergeben sich aus den Ansprüchen 2 - 9.

[0009] Das Verfahren ermöglicht die automatische und wirtschaftliche Herstellung von monolithischen Schachtunterteilen mit variablen Anschlüssen und variablen Gerinnen.

[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ermöglicht ist in dem Anspruch 10 gekennzeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen 11 bis 15. Die durch die Gestaltung der Vorrichtung erreichten Vorteile liegen in dem geringen Aufwand für die Formen und der erreichbaren vollen Automatisierung der Schachtunterteil-herstellung mit variabler Gerinneausbildung und variablen Anschlüssen.

[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung:

[0012] Der vollständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend allein zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich durch Nennung der Anspruchsnummern darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrücklich und als erfindungswesentlich offenbart zu gelten haben.

[0013] Dabei sind alle in der vorstehenden und folgenden Beschreibung erwähnten Merkmale, wie auch die allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale weitere Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben oder insbesondere nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.

[0014] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert und zeigt:
Figur 1
eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Schachtunterteils in natürlicher Lage auf einer Stahlpalette mit dem Fräsroboter, der das variable Gerinne durch Abtragen des teilerhärteten Betons herstellt.
Figur 2
eine schematische Darstellung der Formeinrichtung vertikal geschnitten. Die Formeinrichtung besteht aus Formkern, Profilring und Formmantel. Das Schachtunterteil wird noch ohne Gerinne und ohne Anschlüsse in der Formeinrichtung durch Rütteln oder Gießen hergestellt.
Figur 3
eine schematische dreidimensionale Darstellung der Schwenk- und Drehvorrichtung (64, 66) für die teilerhärteten Schachtunterteile mit dem Fräsroboter, der die variablen Gerinne und Anschlüsse durch Abtragen des teilerhärteten Beton herstellt.


[0015] Die Herstellung der Schachtunterteile (1) jedoch noch ohne variable Gerinne (3) und ohne variable Anschlüsse (2) erfolgt im Rüttelpressverfahren oder Gießverfahren. Hierbei werden die Schachtunterteile (1) in umgekehrter natürlicher Lage in Formeinrichtungen (19) hergestellt. Beim Gießverfahren erfolgt die Teilerhärtung in den Formen (19). Nach dieser Teilerhärtung, die eine Zeit von 1 - 10 Stunden in Anspruch nehmen kann, erfolgt die Entschalung aus den Formen (19) und das Wenden der Schachtunterteile (1) um ca. 180 ° in die natürliche Lage (Einbaulage). Alternativ können die Schachtunterteile bis auf 135° zur natürlichen Lage geschwenkt werden. In diesen Lagen erfolgt die Herstellung der variablen Anschlüsse (2) und Gerinne (3) durch schichtweises Abtragen des teilerhärteten Betons (4, 62).

[0016] Der Beton (4, 62) kann schnell und ohne größeren Energieaufwand abgetragen werden, weil der Beton (4, 62) noch eine geringe Härte aufweist. Der Beton ist feinkörnig, so dass eine hohe Maßhaltigkeit und Formgenauigkeit der Gerinne und Anschlüsse erzielt wird. Durch die Teilerhärtung sind die abgetragenen Betonreste (4) relativ trocken und können durch Absaugen oder Wegblasen entfernt werden.

[0017] Beim Rüttelpressverfahren werden die Schachtunterteile (1) auch ohne Gerinne (3) und Anschlüsse (2) in umgekehrter natürlicher Lage in einer Stahlform (19) verdichtet. Das Entschalen der Schachtunterteile (1) erfolgt unmittelbar nach diesem Verdichtungsvorgang durch Wenden der Formeinrichtung (19) um 180 ° und Entschalen der Schachtunterteile (1) auf Stahlpaletten (60). Auf diesen Stahlpaletten (60) erfolgt nun in natürlicher Lage die Teilerhärtung. Danach wird in gleicher Weise wie beim Gießverfahren das Gerinne (3) und die Anschlüsse (2) durch Fräsen hergestellt. Die Schachtunterteile (1) sind bei beiden Verfahren monolitisch aus einem Guss hergestellt. Zur Herstellung der Gerinne (3) und Anschlüsse (2) werden keinerlei Kunststoffteile oder Modelle benötigt. Lediglich eine Fräsroboter (22) mit den entsprechenden Fräsprogrammen. Der gesamte Fertigungsablauf kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren automatisiert werden. Die Gerinne (3) sind strömungstechnisch optimiert. Es sind beliebige Formen der Gerinne (3) und Anschlüsse (2) machbar. Die Spitzenden (30) der Schachtunterteile (1) sind sehr maßgenau, da die Herstellung der Gerinne (3) und der Anschlüsse (2) erst erfolgt nach einer Teilerhärtung von ca. 1 - 10 Stunden, so dass keine Verformungen mehr am Schachtunterteil (1) auftreten.

[0018] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Schachtunterteilen (1) aus Beton, die in umgekehrter Lage in Formen (19) gerüttelt oder gegossen werden. Das variable Gerinne (3) und die variablen Anschlüsse (2) werden dabei jedoch noch nicht hergestellt sondern lediglich die komplette Auftrittsfläche ohne Gerinne (13). Die variablen Gerinne (3) und variablen Anschlüsse (2) werden in einem zweiten Arbeitsgang durch Betonabtrag (4) des teilerhärteten Betons hergestellt. Die Schachtunterteile befinden sich beim Fräsen der Gerinne und Anschlüsse in natürlicher Lage (Einbaulage). Alternativ können die Schachtunterteile bis auf 135° zur natürlichen Lage geschwenkt werden. Dabei erfolgt zuerst das Fräsen der Anschlüsse (2) von außen. Der Betonabtrag (4) ist feinkörnig und relativ trocken und kann somit mit Pressluft (63) nach außen abgeblasen werden. Anschließend erfolgt das Fräsen des variablen Gerinnes (3) von oben oder von der Seite. Dabei wird der Betonabtrag (4) durch die Anschlussöffnungen (2) nach außen weggeblasen.

[0019] Der Fräsroboter (22) arbeitet programmgesteuert und trägt den teilerhärteten Beton (62) mit hoher Geschwindigkeit schichtweise ab. Dies ist in der schematischen, dreidimensionalen Darstellung der Figur 1 dargestellt. Die Stahlpalette (60) befindet sich auf einer Drehvorrichtung (66), so dass das Schachtunterteil zum Fräsen der Anschlüsse (2) in die entsprechende Position zum Fräsroboter gedreht werden kann. Der Fräsroboter (22) ist seitlich auf dem Boden angeordnet. Der Fräsroboter (22) kann selbstverständlich auch in umgekehrter Weise mit seinem Fuß nach oben, über oder seitlich zum Schachtunterteil (1) angeordnet werden.

[0020] Gemäß Figur 2 ist die Formeinrichtung (19) schematisch dargestellt. Die Schachtunterteile (1) werden hierbei noch ohne Gerinne (3) und Anschlüsse (2) entweder durch das Gießverfahren oder durch das Rüttelpressverfahren hergestellt.

[0021] Gemäß Anspruch 1 befindet sich das Schachtunterteil in vorteilhafter Weise zum Fräsen der Gerinne (3) in natürlicher Lage. Alternativ können die Schachtunterteile bis auf 135° zur natürlichen Lage geschwenkt werden. Der Fräsroboter (22) kann von oben oder von der Seite aus arbeiten. Das Schachtunterteil (1) kann flureben dem Fräsroboter (22) auf Paletten (60) zugeführt und wieder abtransportiert werden.

[0022] Gemäß Anspruch 2 erfolgt das Abtragen des Betons (4, 62) im Bereich der variablen Gerinne (3) nach einer Teilerhärtung von ca. 1 - 10 Stunden. Die Teilerhärtung kann beschleunigt werden durch Verwenden eines schnellbindenden Zementes oder indem die Schachtunterteile (1) durch eine Härtekammer geführt werden.

[0023] Gemäß Anspruch 3 erfolgt der Betonabtrag (4) durch den rotierenden Fräser (5). Der Fräser (5) ist mit Hartmetallplatten bestückt und arbeitet mit einer Drehzahl von 500 - 1500 Umdrehungen/Minute.

[0024] Gemäß Anspruch 4 sind die teilerhärteten Schachtunterteile (62) in natürlicher Lage auf Stahlpaletten (60) gehalten, so dass ein automatischer Transport der Schachtunterteilrohlinge (62) ermöglicht wird.

[0025] Gemäß Anspruch 5 ist dargelegt dass der rotierende Fräser (5) programmgesteuert (18) geführt ist und so schichtweise den Beton (62) abträgt und ein formgenaues und maßhaltiges Gerinne (3) herstellt.

[0026] Gemäß Anspruch 6 ist dargelegt dass ein feinkörniger Beton (14) verwendet wird. Dies ist eine wichtige erfindungsgemäße Voraussetzung, so dass eine möglichst glatte und genaue Oberfläche erzielt wird. Die Korngröße kann auch in einem Bereich von 0-2 mm liegen.

[0027] Gemäß Anspruch 7 ist dargelegt dass auch die variablen Anschlüsse (2) von außen gefräst werden.

[0028] Gemäß Anspruch 8 werden alle Anschlüsse (2) von außen gefräst. Dazu wird das Schachtunterteil (1) um seine vertikale Achse in die entsprechende Position gedreht. Es ist aber auch möglich dass der Fräsroboter (22) mit seinem Fuß senkrecht über dem Schachtunterteil (1) angeordnet ist und somit sowohl das variable Gerinne (3) als auch die Anschlüsse (2) erreichen kann ohne dass das Schachtunterteil (1) gedreht werden muss.

[0029] Gemäß Anspruch 9 ist dargelegt dass die Oberfläche der variablen Gerinne (3) durch Aufspritzen einer Flüssigkeit zusätzlich gehärtet und geglättet werden kann. Mit diesem Beschichtungsverfahren können auch die Anschlüsse (2) nachbehandelt werden.

[0030] Gemäß Anspruch 10 ist die Vorrichtung beschrieben insbesondere zur Durchführung des Verfahrens. Beim Gießverfahren erfolgt dabei die Teilerhärtung in der Formeinrichtung (19). Beim Rüttelverfahren wird der Beton in der Formeinrichtung (19) so verdichtet, dass eine Sofortentschalung möglich ist und die Teilerhärtung somit auf den Paletten (60) erfolgt.

[0031] Gemäß Anspruch 11 werden die variablen Gerinne (3) und variablen Anschlüsse (2) mit dem Fräsroboter (22) aus dem teilerhärteten Beton (62) ausgefräst.

[0032] Gemäß Anspruch 12 wird der Betonabtrag (4) mit Pressluft (63) durch Abblasen ständig während des Fräsvorganges entfernt. Die Anschlüsse (2) werden hierbei zuerst gefräst. Dabei wird der Betonabtrag (4) nach außen weggeblasen. Beim Fräsen der variablen Gerinne (3) wird der Beton (4, 62) zum Teil nach außen durch die Anschlüsse (2) weggeblasen oder bleibt auf der Auftrittsfläche (13) liegen. Nach dem Fräsvorgang wird das fertige Schachtunterteil vom Betonabtrag (4) gereinigt. Dies kann durch Absaugen oder Abblasen erfolgen.

[0033] Gemäß Anspruch 13 wird das teilerhärtete Schachtunterteil (1) in natürlicher Lage der Schwenkvorrichtung (64) zugeführt. Zum Fräsen des Gerinnes und der Anschlüsse wird anschließend das Schachtunterteil (1) mit der Schwenkvorrichtung (64) in eine günstige Position geschwenkt. Vorteilhaft ist zum Beispiel, wenn zum Fräsen der Anschlüsse das Schachtunterteil (1) auf einen Schwenkwinkel (65) von 90° geschwenkt wird, sodass die Anschlüsse von der Seite eingefräst werden. Bei der Herstellung von mehreren Anschlüssen wird das Schachtunterteil (1) zu seiner Mittelachse gedreht. Das Fräsen der variablen Gerinne kann anschließend mit einem Schwenkwinkel (65) größer als 90° erfolgen, so dass der Betonabtrag sehr gut entfernt werden kann.

[0034] Gemäß Anspruch 14 ist dargelegt, dass die Drehvorrichtung (66) mindestens eine angetriebene Rolle aufweist. In vorteilhafter Weise werden, wie in der Figur 3 dargestellt, 2 Rollen verwendet. Die Rollen weisen eine Gummiauflage auf, sodass das teilerhärtete Schachtelement nicht beschädigt wird und die Rollen beim Drehen der Schachtunterteile (1) nicht durchrutschen. Bei einem Schwenkwinkel (65) größer 80° bis 135° ist eine Stützrolle (67) vorhanden, wie im Anspruch 15 beschrieben. Diese Stützrolle verhindert, dass das Schachtunterteil (1) sich in Richtung Fräsroboter während des Drehvorgangs bewegt. Das Schachtunterteil (1) kann bei einem Schwenkwinkel (65) bis zu 135° nicht nach vorne zum Roboter hin wegkippen, da der Schwerpunkt, bedingt durch den dicken Boden, dies verhindert.

Bezugszeichenliste:



[0035] 
1
Schachtunterteile
2
variable Anschlüsse
3
variable Gerinne
4
Betonabtrag
5
rotierender Fräser
6
Profilringe
9
Formmantel
13
Auftrittsfläche ohne Gerinne
14
Beton
18
programmgesteuert geführt
19
Formeinrichtung
22
Fräsroboter
30
Spitzende
60
Palette
61
Formkern
62
teilerhärteten Beton
63
Pressluft
64
Schwenkvorrichtung
65
Schwenkwinkel 0 - 135°
66
Drehvorrichtung
67
Stützrolle
68
Mittelachse



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Schachtunterteilen (1) aus Beton mit variablen Anschlüssen (2) und variablen Gerinnen (3), in dem die erste Formgebung durch das Rüttelpressverfahren oder Gießverfahren in Formen erfolgt, und die weitere Formgebung der variablen Gerinne (3) durch Abtragen von Beton erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Schachtunterteile (1) in natürlicher Lage befinden und/oder mit einem Schwenkwinkel (65) bis zu 135° zur natürlichen Lage geschwenkt werden während die variablen Anschlüsse (2) und/oder variablen Gerinne (3) durch Betonabtrag (4) des teilerhärteten Beton (62) hergestellt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schachtunterteile (1) nach der Formgebung 1-10 Stunden teilerhärten und danach der Betonabtrag (4) erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betonabtrag (4) durch einen rotierten Fräser (5) erfolgt.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schachtunterteile (1) während der Formgebung der variablen Anschlüsse (2) und/oder der variablen Gerinne (3) durch Betonabtrag (4) in natürlicher Lage auf Paletten (60) gehalten werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rotierende Fräser (5) programmgesteuert geführt wird (18) und der Betonabtrag (4) schichtweise erfolgt bis das variable Gerinne (3) und/oder die variablen Anschlüsse (2) komplett hergestellt sind.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beton (14) feinkörnig ist und die Korngröße im Bereich von etwa 0 bis 4 mm ist.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein variabler Anschluss (2) von außen gefräst wird.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass weitere oder alle variablen Anschlüsse (2) von außen gefräst werden, und dass das Schachtunterteil (1) relativ zum rotierenden Fräser (5) um seine Mittelachse (68) gedreht wird und/oder mit einem Schwenkwinkel (65) bis zu 135° geschwenkt wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche des variablen Gerinnes (3) durch Auftragen einer Flüssigkeit oder einer Beschichtung gehärtet und/oder geglättet wird.
 
10. Vorrichtung zur Herstellung von Schachtunterteilen (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 9 bestehend aus einer Formeinrichtung (19) mit Formmantel (9), Profilring (6) und Formkern (61)
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schachtunterteil (1) in der Formeinrichtung (19) teilerhärtet und danach um 180 ° in die natürliche Lage gewendet wird oder das Schachtunterteil (1) in der Formeinrichtung (19) durch rütteln verdichtet wird und in frischem Zustand von der Formeinrichtung (19) entschalt wird und auf Paletten (60) in natürlicher Lage teilerhärtet.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 16
dadurch gekennzeichnet,
dass das variable Gerinne (3) und/oder die Anschlüsse (2) mit dem Fräsroboter (22) aus dem teilerhärteten Beton (62) ausgefräst wird.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betonabtrag (4) mit Pressluft (63) entfernt wird.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12
dadurch gekennzeichnet,
dass das teilerhärtete Schachtunterteil (1, 62) zu seiner natürlichen Lage mit der Schwenkvorrichtung (64) mit einem Schwenkwinkel (65) von 0 - 135° geschwenkt wird.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehvorrichtung (66) mindestens eine angetriebene Rolle aufweist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Schwenkwinkel (65) größer 80° eine Stützrolle (67) vorhanden ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente