[0001] Die Erfindung betrifft einen Spinnkopf zum Schmelzspinnen einer Vielzahl von Filamenten
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Spinnkopf ist Bestandteil einer Schmelzspinnvorrichtung zum kontinuierlichen
Erzeugen von synthetischen Fäden. Der Spinnkopf ermöglicht das Extrudieren einer Polymerschmelze
zu einer Vielzahl von strangförmigen Filamenten, die zur Erzeugung von synthetischen
Fäden zu mehreren zusammengefasst werden. Derartige Spinnköpfe weisen somit üblicherweise
an ihren Unterseiten eine Düsenplatte auf, die eine Vielzahl von Düsenbohrungen enthält,
durch welche die Polymerschmelze zum Extrudieren der Filamente gedrückt wird. Die
Filamente werden dann in einer dem Spinnkopf nachgelagerten Fadenbehandlungsvorrichtung
zu multifilen Fäden zusammengeführt, verfestigt und nachbehandelt sowie abschließend
zu Spulen gewickelt. Dabei ist es durchaus üblich, pro Spinnkopf einen Faden oder
mehrere Fäden zu erzeugen. So werden in der jüngsten Zeit Tendenzen beobachtet, dass
insbesondere Spinnköpfe benutzt werden, um pro Spinnkopf zwei multifile Fäden zu erzeugen.
[0003] Ein derartiger Spinnkopf ist beispielsweise aus der
WO 2005/098098 A1 bekannt. Der bekannte Spinnkopf weist hierzu eine Runddüsenplatte auf, die eine Vielzahl
von Düsenbohrungen enthält. Der Runddüsenplatte ist eine Filterplatte zur Aufnahme
von zwei separaten Filterelementen zugeordnet, die durch zwei separate Schmelzeeinlasskanäle
in eine Einlassplatte mit einem Schmelzeverteilersystem verbunden sind. Derartige
Platten werden üblicherweise in einem Gehäuse gehalten, das lösbar mit einem Düsenträger
verbunden ist. Hierbei ist es üblich, dass zur Wartung und Reinigung der Düsenplatte
und der Filterelemente das Gehäuse wiederholbar mit dem Düsenträger zu verbinden ist.
Üblicherweise weist das Gehäuse an einem Einsteckende ein Gewinde auf, um das Gehäuse
nach Vormontierung der Düsenplatte, Filterplatte und Einlassplatte mit einem Adapter
eines Düsenträgers zu verschrauben. Die Verbindung lässt sich dabei durch ein Gewinde
durch einen Bajonettverschluss ausführen, wie beispielsweise für einen einfädigen
Spinnkopf in der
DE 38 18 017 A1 beschrieben ist.
[0004] Derartige Techniken basieren jedoch darauf, dass an den Kontaktflächen zwischen der
Einlassplatte und dem Düsenträger Relativbewegungen aufgrund der Drehung des Gehäuses
auftreten. Bei einem Spinnkopf, bei welchem ein zentrisch angeordneter Schmelzeeinlass
in der Trennfuge überwunden werden muss, lassen sich derartige Relativbewegungen durch
entsprechende Dichtsystem beherrschen. Jedoch bei einem Spinnkopf, bei welcher zwei
außermittig angeordnete Schmelzeeinlässe in der Trennfuge zum Düsenträger hin beim
Montieren und Demontieren überbrückt werden müssen, führen derartige Relativbewegungen
jedoch zu Problemen in der Überdeckung der Schmelzeeinlässe und zu Problemen bei den
Abdichtungen beider Schmelzeeinlässe.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spinnkopf der eingangs genannten
Art derart zu gestalten, dass ein schnelles und sicheres Auswechseln der Runddüsenplatte
und der Filterelemente möglich wird.
[0006] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, einen Spinnkopf mit zwei Filterelementen
bereitzustellen, welcher hohe Schmelzedurchsätze ermöglicht.
[0007] Für einen Spinnkopf wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch gelöst, dass die Einlassplatte
am Umfang eine Außenformung aufweist und verdrehsicher an dem Düsenträger gehalten
ist und dass das Gehäuse an einem Einsteckende eine Innenformung aufweist, durch welches
das Gehäuse mit der Außenformung der Einlassplatte verbindbar ist. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche
definiert.
[0008] Die Erfindung trennt sich von dem Konstruktionsprinzip, bei welchem die austauschbaren
Bauteile eines Spinnkopfes in einem Gehäuse durch eine Einlassplatte vormontiert gehalten
sind und als ein Düsenpaket an dem Düsenträger verschraubt werden. Bei dem erfindungsgemäßen
Spinnkopf wird die Einlassplatte mit den beiden Schmelzeeinlasskanälen verdrehsicher
an dem Düsenträger gehalten und als Befestigungselement genutzt. Insoweit lassen sich
Relativbewegungen an der Einlassplatte aufgrund von Montage und Demontage vermeiden.
[0009] Um sicherzustellen, dass bei einer Montage und Demontage die Filterplatte zentriert
zur Einlassplatte gehalten werden kann, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders
vorteilhaft, bei welcher die Filterplatte mehrere hervorragende Führungsstifte aufweist,
die in mehrere Zentrieröffnungen der Einlassplatte hineinragen. Damit ist sichergestellt,
dass beispielsweise bei einer Verschraubung des Gehäuses am Umfang der Einlassplatte
lediglich das Gehäuse als eine sogenannte Überwurfmutter dient und die Filterplatte
zentriert zur Einlassplatte gehalten ist.
[0010] Dabei ist die Runddüsenplatte und die Filterplatte vorzugsweise verdrehsicher miteinander
verbunden, so dass im Übergangsbereich zwischen der Runddüsenplatte und der Filterplatte
keine Relativbewegungen während der Montage eintreten.
[0011] Um sicherzustellen, dass die Filterplatte und die Runddüsenplatte mit geringer Vorspannung
an der Einlassplatte montierbar sind, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt
verwendet, bei welcher die Runddüsenplatte an der Unterseite eine umlaufende Gleitfläche
aufweist, die sich an einer ringförmigen Gleitkante des Gehäuses abstützt. Damit lassen
sich Relativbewegungen bei Montage und Demontage zwischen der Runddüsenplatte und
dem Gehäuse selbst an den Stützstellen ausführen.
[0012] Damit bei geringer Vorspannung der Platten gegeneinander trotzdem eine hohe Dichtwirkung
im Betrieb erzielt werden kann, wird der erfindungsgemäße Spinnkopf bevorzugt derart
ausgebildet, dass die Filterplatte zwei Filteröffnungen zur Aufnahme nebeneinander
angeordnete hohlzylindrische Filterelemente aufweist und dass den Filterelementen
innerhalb der Filteröffnungen mehrere Verteilelemente derart zugeordnet sind, dass
jedes der Filterelemente selbstdichtend gehalten ist und von außen nach innen durchströmbar
ist. Derartige hohlzylindrische Filterelemente haben zudem den besonderen Vorteil,
dass große Filterflächen realisierbar sind und somit hohe Schmelzedurchsätze erreicht
werden können.
[0013] Die Filterelemente werden hierbei vorzugsweise durch ein inneres Stützrohr mit einer
Lochung und einem äußeren Filtermantel gebildet, die an den Enden des Filterelementes
zu einer Dichtkante verbunden sind, wobei die Filterelemente in ihrem Durchmesser
und ihren Längen identisch ausgebildet sind. Damit wird einerseits eine hohe Druckstabilität
erreicht, so dass hohe Schmelzedrücke beim Extrudieren der Filamente ausführbar sind.
Desweiteren wird gewährleistet, dass an jedem der Filterelemente eine hohe selbstdichtende
Einbaulage innerhalb der Filterplatte erreicht wird.
[0014] Zur Abdichtung der Filterelemente liegen diese mit einer ihrer Dichtkanten jeweils
an einem umlaufenden Haltesteg der Filterplatte. Die gegenüberliegenden Dichtkanten
werden dagegen durch ein Druckstück abgedichtet, welche mit einem Dichtkragen auf
die Dichtkanten der Filterelemente einwirken. Hierzu sind die Verteilerelemente innerhalb
der Filteröffnungen durch ein Druckstück und ein Anschlussstück gebildet, die zur
Schmelzeführung innerhalb der Filterplatte zusammenwirken. Hierbei ist durch das Anschlußstück
ein Schmelzeeinlass gebildet, welcher unmittelbar der Unterseite der Einlassplatte
zugewandt ist. Durch diese Weiterbildung der Erfindung ist ein getrennte Schmelzeführung
zu beiden Filterelementen vorteilhaft realisierbar, so dass damit insbesondere die
extrudierten Filamente zur Erzeugung von zwei Fäden genutzt werden können.
[0015] Beim Einsatz derartiger Spinnköpfe erfolgt die Schmelzezuführung zu den Schmelzeeinlasskanälen
bevorzugt durch Spinnpumpen, so dass jeder Schmelzestrom in vorbestimmter Durchflussmenge
und Betriebsdruck in Filterelementen und somit den Düsenbohrungen der Runddüsenplatte
zugeführt werden kann.
[0016] Um alternativ einen durch eine Spinnpumpe erzeugten Schmelzestrom möglichst gleichmäßig
auf beide Filterelemente verteilen zu können, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass der Einlassplatte eine Dosierplatte mit einem Dosiermittel
vorgeordnet ist, welches Dosiermittel die zufließende Polymerschmelze mittels mechanisch
gekoppelter Verdränger auf die Schmelzeeinlasskanäle dosiert verteilt.
[0017] Hierbei werden die Verdränger vorzugsweise durch Zähne mehrerer miteinander kämmender
Zahnräder gebildet. So lassen sich beispielsweise drei Zahnräder zur Bildung von zwei
Zahnradpaarungen in der Dosierplatte anordnen, um jeweils zwei separate zugeführte
Teilschmelzeströme dosiert an die Schmelzekanäle der Einlassplatte zu leiten.
[0018] In diesem Fall ist die Weiterbildung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Dosierplatte
eine Verteilerplatte zugeordnet ist, die einen Hauptschmelzeeinlass bildet, welche
über zwei Verteilkanäle in der Verteilplatte mit dem Dosiermittel verbunden ist. Damit
können die Zahnräder innerhalb der Dosierplatte zu beiden Seiten durch die Einlassplatte
und die Verteilerplatte gehalten werden.
[0019] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird unter Bezugnahme zu den beigefügten Figuren
nachfolgend einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Spinnkopfes erläutert.
[0020] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen
Spinnkopfes
- Fig. 2
- schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausfüh- rungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Spulkopfes
- Fig. 3
- schematisch eine zweite Querschnittsansicht des Ausführungs- beispiels aus Fig. 2
- Fig. 4
- schematisch eine Draufsicht auf eine Dosierplatte des Ausfüh- rungsbeispiels nach
Fig. 2
[0021] In der Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spinnkopfes
schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel weist
einen Düsenträger 1 auf, der an der seiner Unterseite eine Düsenaufnahmeöffnung 4
aufweist, die sich zwischen einem Heizmantel 5 erstreckt. Im mittleren Bereich der
Düsenaufnahmeöffnung 4 ist eine Adapterplatte 2 vorgesehen, die mit dem Düsenträger
1 fest verbunden ist. Die Adapterplatte 2 weist zwei Schmelzeanschlüsse 9.1 und 9.2
auf, die üblicherweise über Verteilleitungen mit jeweils eine Spinnpumpe (hier nicht
dargestellt) verbunden sind.
[0022] Unterhalb der Adapterplatte 2 ist eine Einlassplatte 3 angeordnet, die über mehrere
Befestigungsmittel 8 verdrehsicher mit der Adapterplatte 2 verbunden ist. Die Einlassplatte
3 weist nebeneinander liegende Schmelzeeinlasskanäle 6.1 und 6.2 auf, die den Schmelzeanschlüssen
9.1 und 9.2 in der Adapterplatte 2 zugeordnet sind. Die Trennfuge zwischen den Schmelzeanschlüssen
9.1 und 9.2 und den Schmelzeeinlasskanälen 6.1 und 6.2 werden durch zwei separate
Dichtungen 7.1 und 7.2 abgedichtet. Die Einlassplatte 3 weist an ihrem Umfang ein
Aussengewinde 24 auf. An dem Aussengewinde 24 ist ein Gehäuse 12 über ein Innengewinde
21 gehalten. Über das Gehäuse 12 werden eine Filterplatte 10 und eine Runddüsenplatte
11 an der Unterseite der Einlassplatte 3 gehalten. Die Filterplatte 10 weist zwei
nebeneinander angeordnete Filterelemente 13.1 und 13.2 auf, die über jeweils einen
Schmelzeinlass 14.1 und 14.2 den Schmelzeeinlasskanälen 6.1 und 6.2 der Einlassplatte
3 zugeordnet sind. Zur Abdichtung der Schmelzeeinlässe 14.1 und 14.2 sind zwei Dichtringe
17.1 und 17.2 den Schmelzeeinlässen 14.1 und 14.2 zugeordnet.
[0023] An der Unterseite der Filterplatte 10 sind zwischen der Filterplatte 10 und der Runddüsenplatte
11 zwei Verteilkammern 15.1 und 15.2 ausgebildet, die der Auslassseite der Filterelemente
13.1 und 13.2 zugeordnet sind. Den Verteilkammern 15.1 und 15.2 sind in der Runddüsenplatte
11 eine Vielzahl von Düsenbohrungen 16 zugeordnet, die die Runddüsenplatte 11 bis
zu einer Unterseite durchdringen.
[0024] Um bei der Montage und Verschraubung des Gehäuses 12 an der Einlassplatte 3 eine
zentrierte Anordnung der Filterplatte 10 zu erhalten, sind an der Oberseite der Filterplatte
10 in Abstand zueinander zwei Zentrierstifte 19.1 und 19.2 aufragend angeordnet. Den
Zentrierstiften 19.1 und 19.2 sind korrespondierende Zentrieröffnungen 18.1 und 18.2
in der Einlassplatte 3 zugeordnet. Die Länge der Zentrierstifte 19.1 und 19.2 ist
derart gewählt, dass die Zentrierstifte 19.1 und 19.2 unmittelbar vor Eingriff der
Verschraubung zwischen der Einlassplatte 3 und dem Gehäuse 12 in die Zentrieröffnungen
18.1 und 18.2 hineinragen. Somit wird die Filterplatte 10 in ihrer Position relativ
zur Einlassplatte 3 fixiert.
[0025] Um das Gehäuse 12 wie eine Überwurfmutter führen zu können, ist die Runddüsenplatte
11 ebenfalls verdrehsicher mit der Filterplatte 10 verbunden. Hierzu sind mehrere
Stifte 20 zwischen den beiden Platten 10 und 11 angeordnet. Die Runddüsenplatte 11
stützt sich mit einer Gleitfläche 23 unmittelbar auf eine umlaufende kragenförmige
Gleitkante 22 des Gehäuses 12 ab. Damit lässt sich das Gehäuse 12 relativ zu der sich
nicht mitdrehenden Runddüsenplatte 11 verschrauben.
[0026] Das Gehäuse 12 lässt sich somit mit den Filterplatten 10 und der Runddüsenplatte
11 wiederholbar mit der Einlassplatte 3 verschrauben, um beispielsweise Wartungszyklen
einzuhalten. Hierbei können die verwendeten Dichtungen, die den Platten 10 und 11
zugeordnet sind, vorteilhaft mehrfach verwendet werden. Ein Schleifen der Dichtung
auf den Dichtflächen wird aufgrund der fixierten Lage der Platten 10 und 11 zu der
Einlassplatte 3 vermieden.
[0027] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Spinnkopfes werden zwei Schmelzeströme
vorzugsweise durch zwei Spinnpumpen erzeugt und unter Druck den Schmelzeanschlüssen
9.1 und 9.2 zugeführt. Über die Schmelzeanschlüsse 9.1 und 9.2 wird die Polymerschmelze
durch die Schmelzeinlasskanäle 6.1 und 6.2 der Einlassplatte geleitet und zu den Schmelzeeinlässen
14.1 und 14.2 geführt. Jede der in den Teilströmen geführten Polymerschmelze wird
durch die Filterelemente 13.1 und 13.3 gefiltert und anschließend über die Verteilkammern
15.1 und 15.2 den Düsenbohrungen 16 zugeführt. Die Filterelemente 13.1 und 13.2 können
hierbei beispielsweise durch Sandfilter oder sonstiger flächiger Filter gebildet sein.
Mittels der Düsenbohrungen 16 in der Runddüsenplatte 11 wird die Polymerschmelze zu
einer Vielzahl von Filamenten extrudiert.
[0028] In den Fig. 2, 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Spinnkopfes gezeigt. Die Fig. 2 und 3 zeigen jeweils eine Querschnittsansicht des
Ausführungsbeispiels, wobei die Schnittebenen um 90° versetzt zueinander liegen. In
Fig. 4 ist schematisch eine Draufsicht einer Dosierplatte gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle
Figuren.
[0029] Bei den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 12
ebenfalls über ein Innengewinde 21 mit einem Außengewinde 24 an der Einlassplatte
3 verschraubt. An dieser Stelle wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
die Darstellung der Verschraubung sowohl in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 als
auch in dem gezeigten Ausführungsbeispiel beispielhaft ist und durch jegliche andere
Formgebungen einer lösbaren Verbindung beispielsweise einer Bajonettverbindung ersetzt
werden könnte. Wesentlich hierbei ist, dass bei Befestigung des Gehäuses an der Einlassplatte
eine Relativbewegung zwischen den Schmelzeanschlüssen vermieden wird.
[0030] Bei dem in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Filterplatte
10 unterhalb der Einlassplatte 3 zwei Filteröffnungen 25.1 und 25.2 auf, um hohlzylindrische
Filterelemente 13.1 und 13.2 aufnehmen zu können. Jedes der hohlzylindrischen Filterelemente
13.1 und 13.2 sind durch jeweils einem Stützrohr 26 und einem das Stützrohr 26 ummantelnden
Filtermantel 27 gebildet, die an beiden Enden jeweils zu einer Dichtkante 28.1 und
28.2 verbunden sind. Den Filterelementen 13.1 und 13.2 sind jeweils zur Schmelzeführung
Verteilerelemente zugeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel durch jeweils ein
Anschlussstück 30.1 und 30.2 und einem Druckstück 29.1 und 29.2 gebildet sind. Die
Ausbildung und Anordnung der Filterelemente 13.1 und 13.2 und der zugeordneten Verteilerelemente
innerhalb der Filteröffnungen 25.1 und 25.2 sind identisch ausgebildet, so dass unter
Bezug auf die Fig. 2 nachfolgend die Anordnung und Funktion anhand des Filterelementes
13.1 erläutert wird.
[0031] Die Filteröffnung 25.1 durchdringt die Filterplatte 10 jeweils von einer Oberseite
bishin zu einer Unterseite. Im unteren Bereich weist die Filteröffnung 25.1 einen
umlaufenden Haltesteg 38.1 auf, an welchem sich das Filterelement 13.1 mit der unteren
Dichtkante 28.2 abstützt. Die Filteröffnung 25.1 ist im Bereich des hohlzylindrischen
Filterelementes konisch ausgebildet, so dass sich zwischen dem Filtermantel 27 und
der Filterplatte 10 ein Freiraum einstellt.
[0032] Das Druckstück 29.1 ist pilzförmig ausgebildet und weist im oberen Bereich einen
umlaufenden Dichtkragen auf, der sich an der oberen Dichtkante 28.1 des Filterelementes
13.1 abstützt. Der ins Innere des Filterelementes 13.1 hineinragende Schaft des Druckstückes
29.1 ist konisch ausgebildet, so dass sich zwischen dem Stützrohr 26 und dem Druckstück
29.1 ein Freiraum ausbildet, der in die Filteröffnung 25.1 mündet.
[0033] Oberhalb des Druckstückes 29.1 ist innerhalb der Filteröffnung 25.1 das Anschlussstück
30.1 gehalten, wobei das Anschlussstück 30.1 einen Schmelzeeinlass 14.1 aufweist,
welcher mit dem Schmelzeeinlasskanal 6.1 in der Einlassplatte 3 korrespondiert. Der
Schmelzeeinlass 14.1 durchdringt das Anschlussstück 30.1 an einer Oberseite bis zu
einer Unterseite und mündet auf der Oberseite des Druckstückes 29.1. Zwischen dem
Anschlussstück 30.1 und dem Druckstück 29.1 ist ein Abstandshalter 31.1 gehalten,
so dass sich ein Freiraum zwischen dem Anschlussstück 30.1 und dem Druckstück 29.1
bildet, welcher in die Filteröffnung 25.1 mündet.
[0034] Das Anschlussstück 30.1 weist an seiner Oberseite einen Dichtring 17.1 auf, welcher
über die Oberseite der Filterplatte 10 hinausragt, so dass das Anschlussstück 30.1
sich mit dem Dichtring 17.1 unmittelbar sich an der Unterseite der Einlassplatte 3
abstützt.
[0035] Durch die beschriebene Anordnung, die für beide Filterelemente 13.1 und 13.2 gilt,
wird erreicht, dass die Filterelemente 13.1 und 13.2 selbstdichtend in den Filteröffnungen
25.1 und 25.2 gehalten sind und bei welchen die Polymerschmelze in den Filteröffnungen
von außen zu den Filterelementen 13.1 und 13.2 geführt werden und die Filterelemente
von außen nach innen durchströmen. Nach der Filtrierung der Polymerschmelze wird diese
über den inneren Freiraum zwischen den Filterelementen 13.1, 13.2 und den Druckstücken
29.1 und 29.2 in die angrenzenden Verteilkammern 15.1 und 15.2 oberhalb der Runddüsenplatte
11 geführt.
[0036] Wie aus der Darstellung in Fig. 3 ersichtlich ist, weist die Filterplatte 10 ebenfalls
an ihrer Oberseite zwei Zentrierstifte 19.1 und 19.2 auf, die in Zentrieröffnungen
18.1 und 18.2 der Einlassplatte 3 hineinragen.
[0037] Aus den Darstellungen in den Fig. 2 und 3 geht weiter hervor, dass der Einlassplatte
3 eine Dosierplatte 32 mit einem Dosiermittel 33 zugeordnet ist. Der Dosierplatte
32 ist eine Verteilplatte 35 und eine Adapterplatte 2 zugeordnet, wobei die Einlassplatte
3, die Dosierplatte 32 und die Verteilplatte 35 miteinander verschraubt sind und an
der Adapterplatte 2 gehalten sind. Die Adapterplatte 2 ist über einen Adapteranschluss
37 an dem Düsenträger 1 gehalten. Der Düsenträger 1 weist hierzu einen Heizkasten
auf.
[0038] Der Adapteranschluss 37 weist einen Schmelzeanschluss 9 auf, der innerhalb der Verteilplatte
35 in zwei Verteilkanäle 36.1 und 36.2 mündet. Die Verteilkanäle 36.1 und 36.2 sind
mit dem Dosiermittel 33 verbunden, durch welche die zugeführten Schmelzeströme dosiert
in die korrespondierenden Schmelzeeinlasskanäle 6.1 und 6.2 der Einlassplatte 3 führen.
[0039] In Fig. 4 ist schematisch eine Draufsicht der Dosierplatte 32 dargestellt. Das Dosiermittel
33 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch drei Zahnräder 34.1, 34.2 und 34.3 gebildet,
wobei die Zahnradpaarung 34.1 und 34.2 dem Verteilerkanal 36.1 und die Zahnradpaarung
34.2 und 34.3 dem Verteilerkanal 36.2 zugeordnet sind. Die Zahnradpaarungen 34.1 und
34.2 sowie 34.2 und 34.3 weisen entsprechend der Verteilerkanäle 36.1 und 36.2 jeweils
eine Einlasszone 40.1 und 40.2 auf, die jeweils mit einer den kämmenden Zahnrädern
gegenüberliegenden Auslasszonen 41.1 und 41.2 zusammenwirken. Die Auslasszonen 41.1
und 41.2 sind den Schmelzeeinlasskanälen 6.1 und 6.2 in der Einlassplatte 3 zugeordnet.
[0040] Durch die zwischengeschalteten Zahnradpaarungen wird eine gleichmäßige Dosierung
beider Teilströme erreicht, so dass ein zentraler Hauptschmelzestrom gleichmäßig auf
beide Filterelemente verteilbar ist.
[0041] Die Funktion des in Fig. 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Spinnkopfes ist in seiner Funktion zum Extrudieren der Filamentstränge identisch zu
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so dass an dieser Stelle keine weitere Erläuterung
gegeben wird und Bezug auf die vorgenannte Beschreibung genommen wird.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Düsenträger
- 2
- Adapterplatte
- 3
- Einlassplatte
- 4
- Düsenaufnahmeöffnung
- 5
- Heizmantel
- 6.1, 6.2
- Schmelzeeinlasskanal
- 7.1, 7.2
- Dichtung
- 8
- Befestigungsmittel
- 9, 9.1, 9.2
- Schmelzeanschluss
- 10
- Filterplatte
- 11
- Runddüsenplatte
- 12
- Gehäuse
- 13.1, 13.2
- Filterelement
- 14.1, 14.2
- Schmelzeinlass
- 15.1, 15.2
- Verteilkammer
- 16
- Düsenbohrung
- 17.1, 17.2
- Dichtungsring
- 18.1, 18.2
- Zentrieröffnung
- 19.1, 19.2
- Zentrierstift
- 20
- Stift
- 21
- Innengewinde
- 22
- Gleitkante
- 23
- Gleitfläche
- 24
- Außengewinde
- 25.1, 25.2
- Filteröffnungen
- 26
- Stützrohr
- 27
- Filtermantel
- 28.1, 28.2
- Dichtkante
- 29.1, 29.2
- Druckstück
- 30.1, 30.2
- Anschlussstück
- 31.1, 31.2
- Abstandshalter
- 32
- Dosierplatte
- 33
- Dosiermittel
- 34.1, 34.2, 34.3
- Zahnrad
- 35
- Verteilerplatte
- 36.1, 36.2
- Verteilkanal
- 37
- Adapter
- 38.1, 38.2
- Haltesteg
- 40.1, 40.2
- Einlasszone
- 41.1, 41.2
- Auslasszone
1. Spinnkopf zum Schmelzspinnen einer Vielzahl von Filamenten mit einer Runddüsenplatte
(11), die eine Vielzahl von Düsenbohrungen (16) aufweist, mit einer Filterplatte (10)
zur Aufnahme von zwei Filterelementen (13.1, 13.2) und mit einer Einlassplatte (3),
die zwei separate Schmelzeeinlasskanäle (6.1, 6.2) aufweist, wobei die Runddüsenplatte
(11), die Filterplatte (10) und die Einlassplatte (3) innerhalb eines Gehäuses (12)
ein Schmelzeführungssystem bilden, um eine Polymerschmelze von den Schmelzeeinlasskanälen
(6.1, 6.2) gefiltert zu den Düsenbohrungen (16) zu leiten, und wobei das Gehäuse (12)
zur Einleitung der Polymerschmelze lösbar mit einem Düsenträger (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einlassplatte (3) am Umfang eine Außenformung (24) aufweist und verdrehsicher
an dem Düsenträger (1) gehalten ist, und dass das Gehäuse (12) an einem Einsteckende
eine Innenformung (21) aufweist, durch welches das Gehäuse (12) mit der Außenformung
(24) der Einlassplatte (3) verbindbar ist.
2. Spinnkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterplatte (10) mehrere hervorragende Zentrierstifte (19.1, 19.2) aufweist,
die in mehrere Zentrieröffnungen (18.1, 18.2) der Einlassplatte (3) ragen.
3. Spinnkopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Runddüsenplatte (11) und die Filterplatte (10) verdrehsicher miteinander verbunden
sind.
4. Spinnkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Runddüsenplatte (11) an der Unterseite eine umlaufende Gleitfläche (23) aufweist,
die sich an einer ringförmigen Gleitkante (22) des Gehäuses (12) abstützt.
5. Spinnkopf nach einem der Ansprüche 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterplatte (10) zwei Filteröffnungen (25.1, 25.2) zur Aufnahme nebeneinander
angeordnete hohlzylindrische Filterelemente (13.1, 13.2) aufweist und dass den Filterelementen
(13.1, 13.2) innerhalb der Filteröffnungen (25.1, 25.2) mehrere Verteilerelemente
(29.1, 29.2, 30.1, 30.2) derart zugeordnet sind, dass jedes der Filterelemente (13.1,
13.2) selbstdichtend gehalten ist und von außen nach innen durchströmbar ist.
6. Spinnkopf nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterelemente (13.1, 13.2) jeweils ein inneres Stützrohr (26) mit einer Lochung
und einen äußeren Filtermantel (27) aufweisen, die an den Enden des Filterelementes
(13.1, 13.2) zu einer Dichtkante (28.1, 28.2) verbunden sind, wobei die Filterelemente
(13.1, 13.2) in ihren Durchmessern und ihren Längen identisch ausgebildet sind.
7. Spinnkopf nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Filterelemente (13.1, 13.2) in den Filteröffnungen (25.1, 25.2) mit einer ihrer
Dichtkanten (28.1, 28.2) an jeweils einem umlaufenden Haltesteg (38.1, 38.2) der Filterplatte
(11) anliegen.
8. Spinnkopf nach Anspruch 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verteilerelemente innerhalb einer der Filteröffnungen (25.1, 25.2) durch ein Druckstück
(29.1, 29.2) und ein Anschlussstück (30.1, 30.2) gebildet sind, wobei das Anschlussstück
(30.1, 30.2) einen Schmelzeeinlass (14.1, 14.2) bildet, wobei das Druckstück (29.1,
29.2) mit einem Dichtkragen auf eine der Dichtkanten (28.1, 28.2) des Filterelementes
(13.1, 13.2) einwirkt und wobei das Anschlussstück (30.1, 30.2) und das Druckstück
(29.1, 29.2) zur Führung der Polymerschmelze zusammenwirken.
9. Spinnkopf nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussstücke (30.1, 30.2) mit den Schmelzeeinlässen (14.1, 14.2) an einer Unterseite
der Einlassplatte (3) anliegen, wobei die Schmelzeeinlasskanäle (6.1, 6.2) in der
Einlassplatte (3) den Schmelzeeinlässen (14.1, 14.2) der Anschlussstücke (30.1, 30.2)
zugeordnet sind.
10. Spinnkopf nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
den Schmelzeeinlässen (14.1, 14.2) der Anschlussstücke (30.1, 30.2) separate Dichtungen
(17.1, 17.2) zugeordnet sind, die mit den Schmelzeeinlässen (14.1, 14.2) der Anschlussstücke
(30.1, 30.2) aus den Filteröffnungen der Filterplatte (11) hervorragen und sich an
der Unterseite der Einlassplatte (3) abstützen.
11. Spinnkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlassplatte (3) eine Dosierplatte (32) mit einem Dosiermittel (33) vorgeordnet
ist, welches Dosiermittel (37) die zufließende Polymerschmelze mittels mechanisch
gekoppelter Verdränger (34.1, 34.2, 34.3) auf die Schmelzeeinlasskanäle dosiert verteilt.
12. Spinnkopf nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verdränger durch Zähne mehrerer miteinander kämmender Zahnräder (34.1, 34.2, 34.3)
gebildet werden.
13. Spinnkopf nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dosierplatte (32) eine Verteilplatte (35) zugeordnet ist, die einen Hauptschmelzeanschluss
(9) bildet, welcher über zwei Verteilkanäle (36.1, 36.2) in der Verteilerplatte (35)
mit dem Dosiermittel (32) verbunden ist.