[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine flächig ausgebildete Leuchte mit einer Vielzahl
von punktförmigen Lichtquellen, die in einer flächenförmigen Anordnung verteilt einem
Reflektor zugeordnet sind.
[0002] Zur zonierten oder auch vollständigen Ausleuchtung von Räumen sind flächig ausgebildete
Leuchten vorgeschlagen worden, die eine Vielzahl von punktförmigen Lichtquellen beispielsweise
in Form von LEDs aufweisen, die in einem Raster verteilt angeordnet sind. Derartige
flächig ausgebildete Leuchtensysteme können beispielsweise an einer Wand, insbesondere
an der Decke eines Raums montiert werden. Je nach Anordnung der Leuchte können hierbei
aber mehrere Probleme auftreten. Zum einen kommt es dann, wenn eine helle Ausleuchtung
des Raums gewünscht ist und hierfür entsprechend lichtstarke Lichtquellen verwendet
werden, zu einer Blendung der Raumnutzer, wenn diese schräg nach oben in die Leuchte
schauen. Eine gerichtete Abstrahlung des Lichts nach unten nur mit einem sehr kleinen
Öffnungswinkel würde zwar die genannte Blendwirkung beseitigen bzw. stark verringern,
allerdings würde hierdurch nur noch ein sehr kleiner Bereich des Raumes ausgeleuchtet
werden.
[0003] Zum anderen ist die atmosphärische Wirkung bisheriger flächig ausgebildeter Leuchtensysteme
eher unbefriedigend. Werden die Lichtquellen nach Art eines "Sternenhimmels" hinter
einem Deckenpaneel versteckt, gibt es faktisch überhaupt keine Tiefenwirkung mehr.
Zudem leidet oftmals der Wirkungsgrad des Leuchtensystems, wenn die Lichtquellen hinter
einem Deckenpaneel verblendet angeordnet werden.
[0004] Werden andererseits die Lichtquellen sichtbar in der Decke angeordnet, kommt es einerseits
zu der genannten Blendwirkung. Andererseits bleibt auch im ausgeschalteten Zustand
die Flächenwirkung der Decke bzw. deren Gestaltbarkeit durch die sichtbar angeordneten
Lichtquellen beeinträchtigt.
[0005] Die Schrift
DE 101 24 539 beschreibt eine LED-Leuchte, die allerdings nicht als stationäre Leuchte zur Ausleuchtung
von Gebäuderäumen und Plätzen, sondern als Kraftfahrzeug-Heckleuchte ausgebildet ist.
Die LEDs sind in Mulden eines facettierten Reflektors angeordnet, wobei vor die Leuchtmittel-Reflektoranordnung
eine Lochblende unter das Abdeckglas der Heckleuchte gesetzt ist, um die bei Kraftfahrzeugen
modisch gewordene Erscheinung eines Lichtquellenrasters zu erzeugen. Die genannte
Lochblende ist allerdings nicht reflektierend ausgebildet, so dass es zu relativ hohen
Abstrahlverlusten kommt. Zudem ist die Größe der Lochung dazu vorgesehen, die Leuchtmittel
hinter der Lochblende sichtbar zu belassen, was bei stationären Gebäudeleuchten aufgrund
der entstehenden Blendwirkung nicht akzeptabel ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Leuchte der
eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet
und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll bei weitgehender
Blendfreiheit eine dennoch breit strahlende Lichtverteilung mit einem ausgewogenen
Verhältnis von vertikaler zu horizontaler Beleuchtungsstärke bei gleichzeitiger Tiefenwirkung
der optischen Erscheinung der Leuchte erzielt werden, ohne einen guten Wirkungsgrad
der Leuchte zu opfern.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Leuchte gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Es wird vorgeschlagen, den punktförmigen Lichtquellen bzw. dem diesen zugeordneten
Reflektor einen weiteren, fein gelochten Reflektor vorzublenden, der einen Teil des
abgestrahlten Lichts zurückwirft und einen anderen Teil des Lichts durch feine Löcher
austreten lässt, so dass eine Lichtpunktzerlegung erzielt wird, die Blendungserscheinungen
eliminiert. Erfindungsgemäß ist von dem genannten ersten Reflektor beabstandet ein
zweiter Reflektor vorgesehen, der an seiner dem ersten Reflektor zugewandten Oberfläche
reflektierend ausgebildet ist und mit einer feinen Lichtaustrittslochung versehen
ist. Durch die einander zugewandten, reflektierend ausgebildeten Oberflächen der beiden
Reflektoren wird eine Mehrfachreflexion erreicht, die das reflektierte Licht durch
die Lochöffnungen in dem zweiten Reflektor in den Raum strahlt. Somit wird der Großteil
des Lichtes bedingt durch den hohen Reflexionsgrad der Spiegelflächen in den Raum
gestrahlt. Die Lochstruktur ist hierbei vorteilhafterweise so gestaltet, dass eine
Transparenz zu dem ersten Reflektor entsteht und das visuelle Bild, das die beiden
Reflektoren zusätzlich bewirken, ein sozusagen entmaterialisiertes Erscheinungsbild
entstehen lässt. Die Leuchte erhält eine Tiefenwirkung, da das Licht sozusagen aus
verschiedenen Ebenen zu kommen scheint. Andererseits sind die Lichtquellen im ausgeschalteten
Zustand hinter dem zweiten, gelochten Reflektor mehr oder minder unsichtbar, wodurch
die Leuchte architektonisch vielfältig einsetzbar ist und im ausgeschalteten Zustand
das Deckenbild oder Wandbild nicht stört. Die Unterseite bzw. dem Raum zugewandte
Seite des zweiten Reflektors kann beliebig gestaltet werden, beispielsweise farbig
beschichtet, mit einem Muster bedruckt oder mit jeder anderen gewünschten Oberflächenstruktur
bzw. -gestaltung versehen werden.
[0009] Die Lichtaustrittslochung in dem zweiten Reflektor ist hierbei vorteilhafterweise
so fein ausgebildet, dass das Bild der dahinter liegenden punktförmigen Lichtquellen
und/oder das von dem ersten Reflektor erzeugte Lichtbild sozusagen zerschlagen wird.
Diese Zerschlagung des Bilds der Lichtquellen in eine Vielzahl von Lichtpunkten bewirkt
eine sehr viel geringere Blendung bzw. eliminiert die Blendung vollständig. Zusätzlich
erfolgt eine Ausblendung über die Lochblech-Materialstärke mit geringen Streulichtdichten.
[0010] Vorteilhafterweise sind in dem genannten zweiten Reflektor sehr viel mehr feine Löcher
vorgesehen als hinter dem Reflektor Lichtquellen angeordnet sind, d.h. die Anzahl
der Löcher der Lichtaustrittslochung ist deutlich größer als die Anzahl der punktförmigen
Lichtquellen. Hierbei ist der Lochabstand der Lochung des zweiten Reflektors vorteilhafterweise
deutlich kleiner als der Abstand der Lichtquellen. Je nach Beleuchtungsaufgabe und
gewünschter Geometrie der Leuchte, die modulhaft-kleinflächig ausgebildet sein kann
oder auch sich in Form von ausgedehnten Flächen anwenden lässt, kann die Anzahl der
feinen Löcher in dem zweiten Reflektor mindestens zehn Mal so groß, vorzugsweise mehr
als hundert Mal so groß und insbesondere auch mehr als tausend Mal so groß wie die
Anzahl der punktförmigen Lichtquellen sein. Je nach Lochdurchmesser der Lochung kann
der Lochabstand weniger als 1/3, vorzugsweise auch weniger als 1/10 und insbesondere
auch weniger als 1/30 des Abstands der punktförmigen Lichtquellen voneinander betragen.
[0011] Die Löcher der Lichtaustrittslochung besitzen hierbei vorteilhafterweise einen Lochdurchmesser,
der kleiner ist als der Durchmesser der Lichtquellen, so dass auch bei direktem Blick
in die Leuchte hinein nicht die gesamte Lichtquelle als einzelner Punkt zu sehen ist.
Je nach Durchmesser der Lichtquelle kann der Lochdurchmesser der Reflektorlochung
unterschiedlich gewählt sein, wobei vorteilhafterweise der Lochdurchmesser weniger
als ½ Mal dem Durchmesser der Lichtquelle beträgt. Werden beispielsweise LEDs als
punktförmige Lichtquellen verwendet, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
ein Lochdurchmesser von weniger als 2 mm vorgesehen sein, wobei vorteilhafterweise
der Lochdurchmesser weniger als 1 mm beträgt. Der Durchmesser der punktförmigen Lichtquellen
kann im Fall der Verwendung von LEDs zwischen 2 und 5 mm betragen. Es können jedoch
nicht nur LEDs Verwendung finden, sondern auch andere vorzugsweise punktförmige Lichtquellen
eingesetzt werden, beispielsweise Halogenglühlampen.
[0012] Um eine Vielzahl von Spiegelbildern zu erzeugen und hierdurch der Leuchte eine große
Tiefenwirkung mit gleichzeitig ausgewogener Lichtverteilung zu geben, ist der erste
Reflektor, dessen reflektierend ausgebildete Oberfläche dem auszuleuchtenden Raum
zugewandt ist, vorteilhafterweise nicht eben ausgebildet, sondern mit einer Prägung
der Licht reflektierend ausgebildeten Oberfläche bzw. einer optisch wirksamen Oberflächenstruktur
versehen. Hierdurch wird das Licht nicht nur gerade bzw. gleich gerichtet auf den
zweiten Reflektor reflektiert bzw. durch dessen Lochung hindurch geworfen, sondern
es entstehen unterschiedlich gerichtete Reflexionen, die in Verbindung mit der Transparenz
des gelochten zweiten Reflektors eine Vielzahl von Spiegelbildern entstehen lässt.
[0013] Die genannte Oberflächenstruktur der reflektierenden Oberfläche des ersten Reflektors
kann hierbei grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist eine
facettierte Oberflächenstruktur vorgesehen, die kein milchig-gleichmäßiges Spiegelbild
entstehen lässt, sondern eine Vielzahl diskreter Spiegelbilder entstehen lässt, deren
Anordnung je nach Betrachtungswinkel der Leuchte variiert. Die facettenförmig ausgebildeten
Prägungen der reflektierenden Oberfläche des ersten Reflektors lässt die flächig ausgebildete
Leuchte insgesamt nach Art eines Diamanten immer wieder unterschiedlich funkeln, wenn
der Betrachter sich durch den ausgeleuchteten Raum bewegt.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung kann die Oberflächenstruktur des ersten Reflektors
eine Vielzahl von muldenförmigen Vertiefungen umfassen, die vorzugsweise in einer
mit der flächenförmigen, verteilten Anordnung der Lichtquellen korrespondierenden
Anordnung verteilt sind. Die genannten Vertiefungen sind hierbei vorteilhafterweise
facettenförmig ausgebildet, wobei insbesondere pyramidenförmige Vertiefungen vorgesehen
sein können. Für solche pyramidenförmigen Oberflächenstrukturen können grundsätzlich
verschiedene Grundflächen vorgesehen sein, beispielsweise können die Pyramiden dreieckige,
viereckige, fünf- oder sechseckige Grundflächen besitzen, wobei sich als guter Kompromiss
zwischen einer einfachen Fertigung einerseits und einer ausreichend hohen Spiegelbild-Vervielfachung
durch eine Pyramidenstruktur aus Pyramiden mit quadratischem Grundriss erreichen lässt.
[0015] Die Vertiefungen der Oberflächenstruktur besitzen hierbei vorteilhafterweise einen
relativ großen Öffnungswinkel von vorzugsweise mindestens 2 x 45°, um eine breite
Ausleuchtung zu gewährleisten. In Weiterbildung der Erfindung können die Vertiefungen
einen Öffnungswinkel im Bereich von 2 x 50° bis 2 x 70° und vorzugsweise etwa 2 x
60° besitzen.
[0016] Die Tiefe der genannten Vertiefungen der Oberflächenstruktur ist hierbei vorteilhafterweise
kleiner als die Diagonale über den oberen Rand einer muldenförmigen Vertiefung bzw.
über den Öffnungsquerschnitt der Vertiefung. Sind beispielsweise quadratische Pyramiden
in den Reflektor geprägt, kann die Pyramidentiefe bzw. -höhe weniger als 50 % der
Diagonalen über die Pyramidenbasis betragen.
[0017] Die muldenförmigen Vertiefungen der facettierten Oberflächenstruktur sind vorteilhafterweise
in eine Vielzahl unterscheidbarer und voneinander abgegrenzte Flächensegmente unterteilt,
wobei vorteilhafterweise eine Unterteilung in ebene Flächensegmente vorgesehen ist,
wie dies beispielsweise bei einem Diamantschliff der Fall ist.
[0018] Die punktförmigen Lichtquellen sind vorteilhafterweise in den muldenförmigen Vertiefungen
der Oberflächenstruktur angeordnet, wobei die Lichtquellen vorteilhafterweise zentriert
und/oder am Boden der jeweiligen Vertiefung positioniert sind.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die punktförmigen Lichtquellen
auf einer Leiterplatte angeordnet sein, die sich hinter dem ersten Reflektor erstreckt.
Der genannte erste Reflektor besitzt vorteilhafterweise eine Vielzahl von Durchstecköffnungen,
durch die hindurch die punktförmigen Lichtquellen von einer Rückseite des Reflektors
her in die muldenförmigen Vertiefungen eingesetzt sind.
[0020] Der zweite Reflektor, der die genannte Lichtaustrittslochung aufweist, besitzt vorteilhafterweise
eine von dem ersten Reflektor verschiedene Oberflächenform. Nach einer vorteilhaften
Ausführung der Erfindung ist der genannte zweite Reflektor eben und/oder frei von
einer Oberflächenstruktur ausgebildet.
[0021] Je nach Anwendungsfall kann der genannte zweite Reflektor jedoch auch uneben ausgebildet
sein. Insbesondere dann, wenn eine asymmetrische Lichtabstrahlung gewünscht wird,
kann es vorteilhaft sein, wenn der zweite Reflektor mit einer asymmetrischen Oberflächenstruktur
und/oder einer asymmetrischen Prägung versehen ist. Insbesondere kann der genannte
zweite Reflektor eine asymmetrische Falzung aufweisen, bei der die Löcher der Lichtaustrittslochung
alle und/oder in überwiegender Zahl zu einer Seite hin orientiert sind, insbesondere
in Schenkeln der Falzung ausgebildet sind, die zur selben Seite hin gerichtet sind.
[0022] Ist der genannte zweite Reflektor mit einer asymmetrischen Oberflächenstruktur versehen,
ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung auch der erste Reflektor mit einer
asymmetrischen Prägung bzw. Oberflächenstruktur versehen, wobei vorteilhafterweise
die Hauptrichtung der Oberflächenstruktur des ersten Reflektors zur selben Seite hin
verkippt ist wie die Hauptachse der Oberflächenstruktur des zweiten Reflektors. Hierdurch
kann mit einem hohen Wirkungsgrad eine asymmetrische Abstrahlung erzielt werden.
[0023] Ist beispielsweise der erste Reflektor mit einer pyramidenförmigen Prägung versehen,
sind die Hauptachsen der Pyramiden unter einem spitzen Winkel von kleiner 90° zur
Ebene des genannten ersten Reflektors verkippt. Ist der zweite Reflektor mit der genannten
schrägen Falzung versehen, sind die Hauptachsen der Falzung, die einen jeweiligen
Falz in zwei gleiche Öffnungswinkel teilen, zur selben Seite hin unter einem ebenfalls
spitzen Winkel von weniger 90° verkippt.
[0024] Unabhängig von ihrer Oberflächenstrukturierung und -prägung sind die beiden Reflektoren
vorteilhafterweise in zueinander parallelen Ebenen angeordnet. Durch die Veränderung
des Abstands der beiden Reflektoren voneinander kann in einfacher Weise die Tiefenwirkung
der Leuchte gesteuert werden. Hierbei kann vorteilhafterweise eine bewegliche, insbesondere
verschiebliche Lagerung zumindest eines der Reflektoren vorgesehen sein. Die abstandsveränderliche
Halterung bzw. Lagerung der beiden Reflektoren erlaubt eine einfache Veränderung der
Tiefenwirkung und Anpassung der Leuchte an verschiedene Einbausituationen.
[0025] Vorteilhafterweise ist der zweite Reflektor eben ausgebildet bzw. kann er in Form
einer ebenen Platte ausgebildet sein, die die genannte Lochung aufweist. Der erste
Reflektor ist vorteilhafterweise zwar reliefartig geformt und mit den vorgenannten
muldenartigen Vertiefungen versehen, kann hierbei jedoch eine ebene Hüllfläche besitzen,
d.h. die vorgenannten Vertiefungen liegen mit ihren Offnungs- und/oder Bodenquerschnitten
in jeweils einer gemeinsamen Ebene. Vorteilhafterweise kann die Leuchte insgesamt
in Form eines ebenen Panels ausgebildet sein, so dass sie angepasst an die üblichen
ebenen Decken- und Wandkonturen in vorteilhafterweise als Wand- und/oder Deckenleuchte
montiert werden kann. Vorteilhafterweise können auch die Lichtquellen in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet sein. In alternativer Ausbildung der Erfindung kann die Leuchte bzw.
können die ersten und zweiten Reflektoren auch eine vorzugsweise regelmäßige, stetige
und kontinuierliche Wölbung besitzen, beispielsweise zur Anpassung an eine tonnengewölbeförmige
Decke eine beispielsweise zylindrische, rinnenförmige oder paraboloide Wölbung besitzen,
wobei auch hier vorteilhafterweise vorgesehen ist, die ersten und zweiten Reflektoren
mit einander entsprechenden Wölbungen zu versehen und/oder in einem über die Flächen
betrachtet im Wesentlichen gleichbleibenden Abstand voneinander anzuordnen. In vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung sind jedoch der erste Reflektor, der zweite Reflektor
und die Lichtquellen in zueinander parallel Ebenen angeordnet.
[0026] Um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, sind die reflektierend ausgebildeten Oberflächen
der beiden Reflektoren jeweils hoch reflektierend ausgebildet, wobei in Weiterbildung
der Erfindung ein Reflexionsgrad von mindestens 90 %, vorzugsweise mindestens 95 %
und insbesondere 97 % oder mehr vorgesehen sein kann.
[0027] Um einerseits dem ersten Reflektor eine ausreichende Transparenz zu geben, die die
gewünschte Tiefenwirkung entstehen lässt, andererseits jedoch eine Blendwirkung zu
vermeiden, besitzt der zweite Reflektor einen Lochanteil von vorzugsweise 5 % bis
25 %, d.h. 95 % bis 75 % der Fläche des Reflektors werden von reflektierendem Material
gebildet, während die Lochfläche zusammengerechnet etwa 5 % bis 25 % der Gesamtfläche
des Reflektors ausmacht. In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung beträgt der genannte
Lochanteil 10 % bis 15 %, wodurch ein guter Kompromiss zwischen Transparenz und Tiefenwirkung
einerseits und Blendfreiheit andererseits erzielt wird.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische, schematische Darstellung einer flächig ausgebildeten Leuchte
nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung in einem Teilschnitt, der den gelochten
Reflektor und eine darüber liegende Glasplatte teilweise weggeschnitten zeigt, um
den darunter liegenden ersten Reflektor und die darauf angeordneten Lichtquellen zu
zeigen,
- Fig. 2:
- eine Schnittansicht der Leuchte aus Fig. 1, die von oben nach unten übereinander die
Abdeckscheibe, den gelochten zweiten Reflektor, den hiervon beabstandeten ersten Reflektor
mit pyramidenförmiger Prägung und darauf angeordneten Lichtquellen, die die Lichtquellen
tragende Platine sowie den Gehäuseboden zeigt,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf den mit einer pyramidenförmigen Prägung versehenen ersten Reflektor,
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung des Strahlengangs zwischen den beiden Reflektoren, und
- Fig. 5:
- eine ausschnittsweise Schnittansicht ähnlich Fig. 4 einer Leuchte nach einer alternativen
vorteilhaften Ausführung der Erfindung mit asymmetrisch geprägten Reflektoren, die
den Strahlengang zwischen den beiden Reflektoren verdeutlicht.
[0029] Die in den Figuren gezeigte Spiegel kaskade bildet ein Leuchtensystem, das flächig
ausgebildet ist und modulhaft-kleinflächig oder sich auch zu ausgedehnten Flächen
anwenden lässt. Der Raum kann damit zoniert oder gleichmäßig beleuchtet werden.
[0030] In der gezeichneten Ausführungsform umfasst die Leuchte 1 ein im Wesentlichen quaderförmiges,
flaches Gehäuse 2, das beispielsweise als Blech- oder Kunststoffkasten ausgebildet
sein kann und in seinem Inneren die Funktionsbauteile der Leuchte aufnimmt.
[0031] Wie Fig. 2 zeigt, ist am Boden des Gehäuses 2 eine Leiterplatine 4 angeordnet, auf
der in einem regelmäßigen Raster eine Vielzahl von punktförmigen Lichtquellen 3 angeordnet
sind, die in der gezeichneten Ausführungsform als LEDs ausgebildet sind.
[0032] Über der genannten Platine 4 sitzt ein erster Reflektor 5, der eine optisch wirksame
Oberflächenstruktur 13 in Form einer Prägung aufweist, die in der gezeichneten Ausführungsform
aus einer Vielzahl von pyramidenförmigen Vertiefungen 9 besteht, die in einem regelmäßigen
Raster angeordnet sind, welches dem Raster der Lichtquellen 3 entspricht. Am Boden
der pyramidenförmigen Vertiefungen 9 sind in dem Reflektor 5 Durchtrittsausnehmungen
14 ausgebildet, durch die hindurch die punktförmigen Lichtquellen 3 von der Platine
4 her eingesetzt sind, so dass die genannten Lichtquellen 3 zentrisch am Boden der
genannten pyramidenförmigen Vertiefungen 9 positioniert sind.
[0033] Die Oberfläche des genannten ersten Reflektors 5, die mit der genannten pyramidenförmigen
bzw. facettierten Oberflächenstruktur 13 versehen ist, ist hoch reflektierend ausgebildet,
um Verluste gering zu halten. Beispielsweise kann der Reflektor 5 aus einem Aluminiumblech
mit einer hoch reflektierenden Beschichtung aus Miro-Silver mit einem Reflexionsgrad
von 97 % ausgebildet sein.
[0034] In der gezeichneten Ausführungsform besitzen die pyramidenförmigen Vertiefungen 9
einen quadratischen Grundriss, so dass die Vertiefungen die Kontur einer vierseitigen,
gleichmäßigen Pyramide besitzen. Wie Fig. 2 zeigt, ist dabei die Tiefe t der Vertiefungen
9 deutlich kleiner als das Maß der lichten Weite w am oberen Rand der pyramidenförmigen
Vertiefungen 9. In der gezeichneten Ausführungsform beträgt der Öffnungswinkel der
pyramidenförmigen Vertiefungen 9 zwei Mal 60°. Die Basisfläche der pyramidenförmigen
Vertiefungen 9 kann hinsichtlich ihrer Größe variieren. In der gezeichneten Ausführungsform
beträgt sie in der Größenordnung zwischen 5 x 5 cm und 15 x 15 cm, wobei vorteilhafterweise
alle Vertiefungen 9 im Wesentlichen dieselbe Geometrie besitzen. Die Anordnung der
Vertiefungen 9 ist in einem gleichmäßigen Raster getroffen. In der gezeichneten Ausführungsform
erstreckt sich dabei die Oberflächenstruktur 13 in Form der Vertiefungen 9 im Wesentlichen
über die gesamte Fläche des Reflektors 5 bzw. im Wesentlichen über die gesamte Grundfläche
der Leuchte 1.
[0035] Über dem genannten ersten Reflektor 5 sitzt ein zweiter Reflektor 6, der von dem
ersten Reflektor 5 beabstandet ist und in einer zur Ebene des ersten Reflektors 5
parallelen Ebene angeordnet ist.
[0036] Der erste Reflektor 5 ist in der gezeichneten Ausführungsform nach Fig. 2 im Wesentlichen
eben ausgebildet und auf seiner dem ersten Reflektor 5 zugewandten Seite reflektierend
ausgebildet. Auch für den zweiten Reflektor 6 ist eine hoch reflektierende Oberfläche
vorgesehen, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Der zweite Reflektor 6 kann ebenfalls
beispielsweise aus einem Aluminiumblech bestehen, das mit einer hoch reflektierenden
Oberflächenbeschichtung aus Miro-Silver mit einem Reflexionsgrad von 97 % versehen
ist.
[0037] Der genannte zweite Reflektor 6 ist hierbei mit einer feinen Lichtaustrittslochung
7 versehen, die in der gezeichneten Ausführungsform aus einer Vielzahl von Löchern
8 besteht, die in einem gleichmäßigen Raster angeordnet sind, wie dies Fig. 1 andeutet.
Die genannten Löcher 8 sind hierbei von ihrem Durchmesser her deutlich kleiner als
die Basisfläche der Vertiefungen 9 der Oberflächenstruktur 13 des ersten Reflektors
5, und insbesondere auch deutlich kleiner als der Durchmesser der punktförmigen Lichtquellen
3. In der gezeichneten Ausführungsform ist der Durchmesser d der Löcher 8 der Lochung
7 kleiner als 1 mm und beträgt etwa 0,8 bis 0,9 mm. Der Lochabstand a der Lichtaustrittslochung
7 ist hierbei ebenfalls deutlich kleiner als der Abstand b der punktförmigen Lichtquellen
3, d.h. das Raster der Lichtaustrittslochung 7 ist deutlich feiner als das Raster
der Lichtquellen 3.
[0038] Die Beabstandung der beiden Reflektoren 5 und 6 kann grundsätzlich verschieden getroffen
sein, wobei durch Veränderung des Abstands der beiden Reflektoren 5 und 6 die Tiefenwirkung
der Leuchte verändert werden kann.
[0039] Die dem ersten Reflektor 5 abgewandte Seite des zweiten Reflektors 6, d.h. die Lichtaustrittsseite
der Leuchte ist variabel gestaltbar und muss nicht reflektierend ausgebildet sein.
Beispielsweise kann die Lichtaustrittsseite des zweiten Reflektors 6 farbig beschichtet
sein, um die Leuchte architektonisch an die gewünschte Raumgestaltung anzupassen.
[0040] Über dem zweiten Reflektor 6 sitzt vorteilhafterweise eine transparente Abdeckung
15, um einen Staubeintritt durch die Lichtaustrittslochung 7 in das Innere der Leuchte
zu verhindern. Die Abdeckung 15 schließt hierbei vorteilhafterweise bündig an das
Gehäuse 2 an.
[0041] Fig. 4 verdeutlicht den durch die Leuchte nach den Figuren 1 bis 3 erzielbaren Strahlengang.
Die von den punktförmigen Lichtquellen 3 abgestrahlten Strahlen treffen zunächst auf
den zweiten Reflektor 6, wobei ein Teil der Strahlen, der auf die Löcher 8 der Lichtaustrittslochung
7 treffen, durch den Reflektor 6 hindurchgehen, während der Rest der Strahlen von
der reflektierenden Oberfläche des zweiten Reflektors 6 zurückgeworfen werden. Diese
zurückgeworfenen Strahlen treffen auf den ersten Reflektor 5 und werden von dessen
facettierter Oberflächenstruktur 13 in unterschiedliche Richtungen wieder zurück auf
den zweiten Reflektor 6 geworfen, so dass eine Mehrfachreflexion entsteht, so dass
das reflektierte Licht durch die Lochöffnungen der Lichtaustrittslochung 7 in den
Raum strahlt und ein Großteil des Lichts bedingt durch den hohen Reflexionsgrad der
Spiegelflächen in den Raum gestrahlt wird. Durch die feine Lochung des zweiten Reflektors
6 wird hierbei einer Lichtpunktzerlegung erreicht, wodurch Blendungserscheinungen
eliminiert werden. Gleichzeitig gibt die Lochstruktur der vorgeblendeten Reflektorebene
eine Transparenz, durch die das visuelle Bild entmaterialisiert wird und die Leuchte
eine Tiefenwirkung erhält. Durch die Führung des Strahlengangs wird eine Lichtverteilung
mit sehr breiter Strahlungscharakteristik und ausgewogenem Verhältnis von vertikaler
zu horizontaler Beleuchtungsstärke erreicht, ohne dass eine Blendwirkung eintritt.
[0042] Fig. 5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Leuchte 1, bei dem der erste
Reflektor 5 und der zweite Reflektor 6 mit einer asymmetrischen bzw. zu einer Seite
hin geneigten Oberflächenstruktur versehen sind, so dass ein asymmetrisches Abstrahlbild
erzielt wird, das zu einer Senkrechten auf die Ebene der Leuchte 1 geneigt ist, vgl.
Fig. 5. Bei dieser Ausführungsform ist also der zweite Reflektor 6 nicht eben ausgebildet,
sondern ebenfalls mit einer Prägung versehen bzw. reliefartig ausgebildet.
[0043] Insbesondere ist der zweite Reflektor 6 in der gezeichneten Ausführung nach Fig.
5 mit einer Falzung 10 versehen, die eine rinnenförmige bzw. wellblechförmige Konturierung
des zweiten Reflektors 6 entstehen lässt, wobei die Falzung 10 allerdings auch hier
sozusagen facettiert ausgebildet ist, d.h. aus ebenen Flächenabschnitten mit einer
Kantung zwischen benachbarten Flächenabschnitten ausgebildet ist.
[0044] Wie Fig. 5 zeigt, ist hierbei die Falzung 10 asymmetrisch bzw. geneigt ausgebildet.
Eine Hauptachse 11 auf die Falzung 10 ist zur Reflektorebene spitzwinklig geneigt,
wobei als Hauptachse 11 die den gesamten Öffnungswinkel mittig halbierende Gerade
gemeint ist, vgl. Fig. 5.
[0045] Der erste Reflektor 5 ist ähnlich der zuvor beschriebenen Ausführung mit einer Oberflächenstruktur
13 umfassend pyramidenförmige Vertiefungen 9 versehen, wobei hier allerdings die Vertiefungen
9 in Form schiefer Pyramiden konturiert sind, so dass Hauptachsen 12, die den Öffnungswinkel
der Vertiefungen 9 mittig teilen, ebenfalls spitzwinklig zur Reflektorebene geneigt
sind, vgl. Fig. 5.
[0046] Wie Fig. 5 zeigt, sind die längeren Abschnitte der Falzung 10 parallel zu den flacher
stehenden Flanken der Vertiefungen 9 ausgerichtet, während die kürzeren Abschnitte
der Falzung 10 hierzu senkrecht stehen. Hierdurch ergibt sich der in Fig. 5 dargestellte
Strahlengang.
1. Leuchte mit einer Vielzahl von punktförmigen Lichtquellen (3), die in einer flächenförmigen
Anordnung verteilt einem Reflektor (5) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass von dem genannten ersten Reflektor (5) beabstandet ein zweiter Reflektor (6) vorgesehen
ist, der an seiner dem ersten Reflektor (5) zugeordneten Oberfläche reflektierend
ausgebildet ist und mit einer feinen Lichtaustrittslochung (7) versehen ist.
2. Leuchte nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Lichtaustrittslochung (7) des
zweiten Reflektors (6) einen Lochabstand (a) besitzt, der kleiner ist als der Abstand
(b) der Lichtquellen (3), und/oder eine Lochanzahl aufweist, die wesentlich größer
als die Anzahl der Lichtquellen (3) ist.
3. Leuchte nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Lochanzahl mindestens zehn Mal
so groß, vorzugsweise zumindest hundert Mal so groß, insbesondere mindestens tausend
Mal so groß ist wie die Anzahl der Lichtquellen (3).
4. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Löcher (8) der Lichtaustrittslochung
(7) einen Lochdurchmesser (d) besitzen, der kleiner als der Lichtquellendurchmesser
und/oder kleiner als 2 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm ist.
5. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lichtquellen (3) in einem
vorzugsweise regelmäßigen Raster angeordnet sind und/oder die Lichtaustrittslochung
(7) eine Vielzahl von in einem vorzugsweise regelmäßigen Raster angeordneten Löchern
(8) aufweist, wobei der Rasterabstand der Lichtquellen (3) das Dreifache, vorzugsweise
mindestens das Zehnfache, insbesondere mindestens das Dreißigfache, des Rasterabstandes
der Lichtaustrittslochung (7) beträgt.
6. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zweite Reflektor einen
Lochflächenanteil im Bereich von 5 % bis 25 %, vorzugsweise 10 % bis 15 %, der Gesamtfläche
des zweiten Reflektors (6) und/oder dessen gelochten Flächenabschnitts aufweist.
7. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Reflexionsgrad der reflektierenden
Oberfläche des ersten und/oder des zweiten Reflektors (5; 6) größer als 90 %, vorzugsweise
95 % und insbesondere 97 % oder mehr beträgt.
8. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Reflektor (5) mit
einer vorzugsweise facettierten Oberflächenstruktur versehen ist.
9. Leuchte nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Oberflächenstruktur eine Vielzahl
von muldenförmigen, insbesondere facettierten Vertiefungen (9) umfasst, die vorzugsweise
in einer mit der verteilten Anordnung der Lichtquellen (3) korrespondierenden Anordnung
verteilt sind.
10. Leuchte nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberflächenstruktur
aus einer Vielzahl von pyramidenförmigen Vertiefungen besteht.
11. Leuchte nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tiefe t der Vertiefungen
(9) kleiner ist als die Weite oder Diagonale w der oberen Vertiefungsrandkontur, vorzugsweise
1/3 bis 2/3 der genannten Weite w beträgt, und/oder die Vertiefungen (9) einen Öffnungswinkel
im Bereich von 2 x 45° bis 2 x 75° besitzen.
12. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lichtquellen (3) in den
Vertiefungen (9), insbesondere am Boden der Vertiefungen (9) angeordnet sind.
13. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die beiden Reflektoren (5,
6) in zueinander parallelen Ebenen angeordnet sind, vorzugsweise in einem Abstand
voneinander im Bereich von 25 mm bis 300 mm, vorzugsweise etwa 50 bis 150 mm.
14. Leuchte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zweite und/oder der erste
Reflektor (6; 5) mit einer asymmetrischen Oberflächenstruktur versehen ist.
15. Leuchte nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der zweite Reflektor (6) mit einer
asymmetrischen Falzung (10) versehen ist, deren Hauptachse (11) zur selben Seite hin
verkippt ist wie eine Hauptachse (12) der Oberflächenstruktur des ersten Reflektors
(5).