Beschreibung
[0001] Vorrichtung zur Montage eines Hitzeschildelementes
[0002] Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Montage eines Hitzeschildelementes,
ein Verfahren zur Montage eines Hitzeschildelementes und eine Verwendung der Montagevorrichtung
mit den in den Oberbegriffen jeweiliger unabhängiger Ansprüche genannten Merkmalen.
[0003] In vielen technischen Anwendungen werden leistungsfähige keramische Hitzeschilde
verwendet, um Temperaturen bis 1600 Grad Celsius zu widerstehen. Insbesondere die
Hitzeschilde von Turbinenmaschinen wie Gasturbinen und Turbinentriebwerken, wie sie
in stromerzeugenden Kraftwerken und in größeren Flugzeugen Verwendung finden, weisen
entsprechend große durch Hitzeschilde abzuschirmende Flächen im Inneren ihrer Brennkammern
auf. Wegen der thermischen Ausdehnung und wegen großer Abmessungen muss der Schild
aus einer Vielzahl einzelner aus Keramik hergestellter Hitzeschildelemente zusammengesetzt
werden, die voneinander mit einem ausreichenden Spalt beabstandet sind. Dieser Spalt
bietet den Hitzeschildelementen ausreichenden Raum für die thermische Ausdehnung.
Da jedoch der Spalt auch einen direkten Kontakt der heißen Verbrennungsgase mit der
den Hitzeschild tragenden Tragstruktur ermöglicht, wird als eine effektive Gegenmaßnahme
durch die Spalte in Richtung der Brennkammer ein Kühlfluid in Form von Kühlluft über
Kühlkanäle eingeblasen. Diese Kühlluft wird ferner dazu verwendet, gezielt die metallischen
Halterungen, mit welchen die keramischen Hitzeschildelemente (CHS, Ceramic Heat Shields)
an der Tragstruktur verklammert sind, anzublasen und somit zu kühlen.
[0004] Um die Halterungen möglichst einfach und einteilig auszuführen, ist eine Bauweise
bekannt, bei der diese Halterungen einerseits in der Tragstruktur kreisumlaufend und
parallel ausgebildete Nut eingreifend einschiebbar sind und andererseits mit ausgebildeten
Greifabschnitten in Halternuten verklammert werden, die in seitlichen Kanten der keramischen
Hitzeschildelemente ausgebildet sind. Die Hitzeschildelemente werden nacheinander
mit den Haltern in die Nuten der Tragstruktur eingeschoben, wobei die nachkommenden
Elemente die vorher positionierten in ihren Positionen versperren. Auf diese Weise
kann beispielsweise eine kreisumlaufende Reihe von Hitzeschildelementen in einer Brennkammer
einer Gasturbine gebildet werden.
[0005] Das letzte verbleibende Hitzeschildelement kann jedoch nicht mehr auf diese Weise
montiert werden, weil die beiderseits vorhandenen benachbarten Hitzeschildelemente
eine tangential gerichtete Montagebewegung blockieren. Oft wird ein derartiges letzes
Hitzeschildelement als Attrappenplatte oder kurz Attrappe bezeichnet. Folglich werden
zum Anbringen des letzten Hitzeschildelementes Lösungen mit Verschraubungen angewendet,
die eine Montage des Hitzeschildelementes in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur
ermöglichen.
[0006] Eine bekannte Verschraubung benutzt hierzu vier Schrauben, die in den in seitlichen
Kanten des Hitzeschildelementes hierfür ausgebildete Aussparungen eingreifen. Diese
Lösung ist vielfach dadurch benachteiligt, weil die Montage ein Handhabungsproblem
mit sich bringt. Die Handhabung der vier Schrauben erzwingt beispielsweise die Verwendung
von Fixiermitteln wie Verklebung oder Klebeband, die nicht zuverlässig sind, wodurch
die Schrauben verloren gehen können und wegen hoher Beschädigungsgefahr unbedingt
gefunden werden müssen. Ferner ist eine Über-Kopf-Montage ungünstig, da die Schrauben
durch die Fixierung mit Klebeband verkippen können und somit nicht mehr in die vorgesehenen
Bohrungen eingeführt werden können. Da es sich um das letzte Hitzeschildelement handelt,
können die Schraube nicht per Hand positioniert werden, sondern müssen per Inbus -
ohne Sicht - in die Bohrungen eingefädelt werden. Außerdem kann es notwendig sein,
zwei Personen für die Montage des letzten Hitzeschildelementes einzusetzen, da die
vier Schrauben in die entsprechenden vier Bohrungen in der Tragstruktur eingeführt
werden müssen.
[0007] EP 1 701 095 A1 und
EP 0 558 540 B1 beschreiben beispielhaft einen wie oben beschrieben ausgeführten Hitzeschild mit
den geschilderten Vorteilen und Nachteilen. Die Hitzeschildelemente werden oft auch
als Steine und die sie haltenden Halteelemente Steinhalter genannt.
[0008] Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die Montage eines Hitzeschildelementes
in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur eines aus einer Vielzahl von Hitzeschildelementen
aufgebauten Hitzeschildes sicher und unkompliziert zu gestalten.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung nach einem ersten Aspekt von einer Montagevorrichtung
zur Montage eines flächenhaft ausgebildeten Hitzeschildelementes eines eine Vielzahl
benachbart angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden Hitzeschildes mithilfe wenigstens
einer Schraubverbindung auf einer Tragstruktur aus. Dabei weist die Montagerichtung
in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur. Außerdem weist das Hitzeschildelement
wenigstens eine Öffnung zum Durchstecken eines Montagewerkzeuges, insbesondere eines
Schraubwerkzeuges auf.
[0010] Um mit Hilfe oben beschriebener Montagevorrichtung die erfindungsgemäßen Aufgaben
zu lösen, ist ein Rahmen mit Mitteln zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges
und wenigstens einer Halteeinrichtung zum Festhalten des Hitzeschildelementes an dem
Rahmen vorgesehen, derart, dass die Position des wenigstens einen Schraubwerkzeuges
und wenigstens einer Halteeinrichtung in Bezug aufeinander beibehalten wird.
[0011] Die Halteeinrichtung zum Festhalten des Hitzeschildelementes an dem Rahmen ist vorzugsweise
als ein Saugnapf ausgeführt, mit dem auf der gewöhnlich glatten Oberfläche des Hitzeschildelementes
eine gute Saugverbindung erzielbar ist.
[0012] Ferner kann die Halteeinrichtung zum Festhalten des Hitzeschildelementes an dem Rahmen
mit dem Rahmen festverbunden sein.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorliegender Erfindung kann die Halteeinrichtung
zum Festhalten des Hitzeschildelementes an dem Rahmen mit dem Rahmen höhenverstellbar
verbunden sein. Dadurch wird eine Anpassung der Montagevorrichtung an die Aufgabe
ermöglicht.
[0014] Wenigstens ein Mittel zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges ist in Bezug
auf den Rahmen dreh- und/oder kippbar und/oder translatorisch verschiebbar ausgeführt.
[0015] Das Mittel zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges ist vorzugsweise als ein
Kugelgelenk ausgeführt, und das Kugelgelenk ist mit einer definierten vorgegebenen
Schwergängigkeit oder Reibung beaufschlagt, wodurch das Schraubwerkzeug flexibel einstellbar
und zugleich in einer erreichten Position fixierbar ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung kann daran angepasst werden, vorhandene Attrappen-Hitzeschildelemente
mit vier Verschraubungen zu montieren, wenn insbesondere vier Schraubwerkzeuge für
vier jeweils korrespondierende Befestigungsschrauben vorgesehen sind.
[0017] Für eine einfache manuelle Betätigung ist das wenigstens eine Schraubwerkzeug mit
einem Handgriff zum manuellen Betätigen des Schraubwerkzeugs ausgestattet. Dieser
Handgriff ist beispielsweise im einfachsten Fall als eine zylindrische Verdickung
des Kopfbereiches des Schraubwerkzeuges ausgeführt.
[0018] Ferner ist das wenigstens eine Schraubwerkzeug mit seiner Werkzeugspitze in eine
im Kopf einer Befestigungsschraube ausgebildete Formvertiefung einsteckbar. Die Formvertiefung
der zum Schraubwerkzeug korrespondierenden Befestigungsschraube der wenigstens einen
Schraubverbindung des Hitzeschildelementes ist vorzugsweise als eine Inbus-, Kreuz-
oder Querschlitzkopplung oder eine anders ausgebildete Eingriffvertiefung ausgebildet.
[0019] Nach einem verfahrenstechnischen Aspekt werden die erfindungsgemäßen Aufgaben durch
ein Verfahren zur Montage eines Hitzeschildelementes mit Hilfe einer Montagevorrichtung
nach einer vorhergehend beschriebenen bevorzugten Ausgestaltung gelöst.
Hierzu wird
[0020]
- die wenigstens eine Befestigungsschraube des Hitzeschildelementes in eine für die
Befestigungsschraube vorgesehene Aussparung oder Öffnung eingesteckt,
- der wenigstens eine Saugnapf der Halteeinrichtung zum Festhalten des Hitzeschildelementes
an dem Rahmen der Montagevorrichtung durch Andrücken gegen die Oberfläche der Heißseite
des Hitzeschildelementes in eine Saugverbindung versetzt,
- das wenigstens eine Schraubwerkzeug in die im Kopf der Befestigungsschraube ausgebildete
Formvertiefung eingesteckt,
- das Hitzeschildelement mit der an ihm angebauten Montagevorrichtung in einer entlang
der Flächennormalen der Tragstruktur des Hitzeschildes gerichteten Montagebewegung
in die für ihn vorgesehene Position geführt,
- die wenigstens eine Befestigungsschraube mit Hilfe des mit ihr verbundenen Schraubwerkzeuges
in eine in der Tragstruktur ausgebildete korrespondierende Verschraubungsbohrung eingeführt,
sodass der Verschraubungsvorgang vorbereitet wird,
- das wenigstens eine Schraubwerkzeug mit der Befestigungsschraube in die Verschraubungsbohrung
eingeschraubt, und
- die Montagevorrichtung von dem Hitzeschildelement abgenommen, indem der Saugnapf gelöst
und das wenigstens eine Schraubwerkzeug aus der Formvertiefung der wenigstens einen
Befestigungsschraube herausgezogen wird. Anschließend wird jede Befestigungsschraube
mit einem Drehmomentschlüssel auf ein definiertes gewünschtes Drehmoment festgezogen.
[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, dass die Montage des Hitzeschildelementes
in einer beliebigen gewünschten Ausrichtung oder Position, darunter auch unter einem
beliebigen Neigungswinkel oder Über-Kopf-Position vorgenommen werden kann.
[0022] Nach einem verwendungstechnischen Aspekt werden die erfindungsgemäßen Aufgaben durch
eine Verwendung der Montagevorrichtung zum Montieren eines letzten, eine Reihe von
vormontierten benachbarten Hitzeschildelementen abschließenden Hitzeschildelementes
eines Hitzeschildes gelöst.
[0023] Hierbei dient der Hitzeschild vorzugsweise zum Auskleiden einer von heißen Brenngasen
angeströmten Wandung einer Turbinenmaschine, die insbesondere als eine Gasturbine
ausgeführt sein kann. Solche Turbinenmaschinen kommen als Antriebswerke von Stromgeneratoren
in Kraftwerken oder als Triebwerke in großen Flugzeugen zum Einsatz.
[0024] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen. Außerdem ergeben sich weitere erfindungsgemäße
Merkmale, Eigenschaften und Vorteile aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
unter Bezug auf die beigefügten Figuren.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Montagevorrichtung im Einsatz mit einem Hitzeschildelement.
[0026] Die in Figur 1 gezeigte bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung
ist auf einem Hitzeschildelement 14 bekannter Bauweise angebracht.
[0027] Das Hitzeschildelement 14 ist für eine senkrechte Verschraubung an der Tragstruktur
17 eingerichtet und weist hierzu an zwei einander abgewandten Seitenkanten jeweils
zwei Vertiefungen 4 auf, die hierbei vorzugsweise rechteckig ausgeführt sind, damit
die in sie jeweils einzulegenden Scheiben bzw. Winkelbleche 2 gegen eine Verdrehung
fixiert werden. Jede Vertiefung 4 weist ferner eine seitliche Aussparung 1 auf, in
welche der Stabkörper einer Befestigungsschraube 18 seitlich eingelegt wird.
[0028] Die Befestigungsschraube 18 mit der Scheibe bzw. dem Wikelblech 2 kann somit seitlich
in die seitliche Aussparung 1 und Vertiefung 4 eingelegt werden. Im Kopf der Befestigungsschraube
18 ist eine Formvertiefung zur Aufnahme einer korrespondierend geformten Werkzeugspitze
eines Schraubwerkzeuges vorgesehen. Diese Formvertiefung und die Werkzeugspitze ist
bevorzugt als eine der bekannten Inbussteckverbindungen ausgeführt, kann jedoch auch
andere Formen aufweisen, wie Kreuz- oder Querschlitz.
[0029] Axial über der Formvertiefung des Kopfes 3 der Befestigungsschraube 18 ist seitens
der Heißseite 21 des Hitzeschildelementes 14 jeweils eine Zugangsöffnung 5 durchgehend
bis in den durch die Vertiefung 4 ausgebildeten Raum getrieben. Der Durchmesser dieser
Zugangsöffnung 5 ist wesentlich kleiner, als der Durchmesser des Kopfes 2 der Befestigungsschraube
18 und ist so bemessen, dass er dazu ausreicht, ein Schraubwerkzeug 6 passieren zu
lassen. Im Betrieb des Hitzeschildes gelangen heiße Verbrennungsgase daher nur im
eingeschränkten Maße durch die in der Größe minimierten Zugangsöffnungen 5 in die
Vertiefungen 4 zu den metallischen Scheiben 2 und Köpfen 3 der Befestigungsschrauben
18. Ferner werden die Vertiefungen 4 von dem Kühlfluid gespült, das durch die Zwischenspalte
d von der Tragstruktur 17 aus in den Brennraum eingeblasen wird, um die Vertiefungen
4 gegen den Eintritt von Heißgas zu sperren. Ein Teil des Kühlfluids, das meistens
als Kühlluft vorliegt, kann auch durch die Zugangsöffnung 5 in den Brennraum gelangen.
Der Zwischenspalt d ist vorgesehen, der thermischen Ausdehnung einzelner Hitzschildelemente
8, 14 ausreichenden Raum zur Verfügung zu stellen.
[0030] Jede Befestigungsschraube 18 wird in eine Schraubverbindung in der Tragstruktur 17
eingeschraubt, die im vorliegenden Beispiel jeweils als ein Tellerfederpaket 19 ausgeführt
ist. Eine (nicht dargestellte) Gewindemutter dient dazu, das Tellerfederpaket 19 zu
komprimieren. Die vorgespannten Tellerfederpakete 19 sorgen für eine federnd nachgebende
Befestigung des Hitzeschildelementes 14, die erforderlich ist, um z. B. aufgrund thermischer
und thermoakustischer Bedingungen induzierte Bewegungen auszugleichen.
[0031] Bei der konventionellen Montage müssen die vier Befestigungsschrauben 18 mit den
Scheiben 2 in die jeweiligen seitlichen Vertiefungen 4 und Aussparungen 1 seitlich
eingelegt werden und gegen Herausfallen während der Montage gesichert werden.
[0032] An dieser Stelle ist die erfindungsgemäße Montagevorrichtung wesentlich effektiver
einsetzbar. Die Montagevorrichtung weist einen Rahmen 12 auf, der beispielsweise ein
Haltekreuz 11 als einen mittig angeordneten Träger hat. Im Mittelpunkt des Haltekreuzes
11 ist senkrecht zum Rahmen 12 eine Stange 13 als eine Halteeinrichtung für einen
Saugnapf 15 feststehend oder in einer bevorzugten Ausgestaltung höhenverstellbar angeordnet.
Die Höhenverstellbarkeit kann beispielsweise mithilfe eines an der Stange 13 aufgebrachten
Gewindes realisiert sein. Ein Handgriff 10 in Form einer zylindrischen Verdickung
dient zum Drehen der Stange 13 und somit der Höhenanpassung der Halteeinrichtung 15.
[0033] An den jeweiligen Ecken des rechtwinkligen Rahmens 12 ist jeweils ein Schraubwerkzeug
6 angebaut, wobei die Positionen dieser Schraubwerkzeuge 6 so gewählt sind, dass sie
zu den Positionen der vier Verschraubungen in der Tragstruktur 17 korrespondieren.
[0034] Jedes Schraubwerkzeug 6 ist vorzugsweise kippbar, drehbar und höhenverstellbar bzw.
höhenverschiebbar im jeweiligen Eckbereich des Rahmens 12 angeordnet. Dies ist in
einer bevorzugten Ausgestaltung beispielsweise durch ein Kugelgelenk ausgeführt, in
welchem das Schraubwerkzeug 6 auch senkrecht translatorisch verschiebbar angeordnet
ist. Vorzugsweise sind sämtliche Bewegungen durch eine voreingestellte Reibung mit
einer gewünschten Schwergängigkeit beaufschlagt, wodurch gleichermaßen eine freie
Bewegung des Schraubwerkzeuges zum Anpassen der Position zum Drehen des Schraubwerkzeuges
6 und zum Verschieben des Schraubwerkzeuges 6 in der Höhe, als auch eine Fixierung
in einer erreichten Position möglich ist. Durch eine solche Fixierung kann die Bedienperson
einzeln nacheinander alle vier Schraubwerkzeuge 6 in die jeweiligen Köpfe 2 der Befestigungsschrauben
einstecken, ohne dass man sie alle vier gleichezeitig halten muss. Jedes Schraubwerkzeug
6 weist an seinem äußeren Ende einen Handgriff 9 auf, der die manuelle Handhabung
des Schraubwerkzeuges 6 erleichtert.
[0035] Ein Montagevorgang gestaltet sich beispielsweise derart, dass die Bedienperson zunächst
ein Hitzeschildelement 14 mit den vier Befestigungsschrauben mit jeweiligen Scheiben
2 in jeder der vier seitlichen Vertiefungen 4 und Aussparungen 1 einlegt und mit der
Heißseite 21 vorzugsweise nach oben positioniert.
[0036] Dann setzt man die Montagevorrichtung vorzugsweise von oben mit den vier Schraubwerkzeugen,
einen nach dem anderen in jeweils eine Zugangsöffnung 5 ein und steckt die jeweilige
Werkzeugspitze in die Formvertiefung des Kopfes 3 der Befestigungsschraube 18. Wenn
alle vier Befestigungsschrauben 18 eingesteckt sind, passt die Bedienperson die Höhe
der Stange 13 derart an, dass der Saugnapf 15 in Berührung mit der Heißseite 21 des
Hitzeschildelementes 14 kommt und eine Saugverbindung durch Andrücken des Saugnapfes
entsteht. Hierzu kann auch der Rahmen 12 niedergedrückt werden, wodurch die Schraubwerkzeuge
6 in ihren Halterungen gegen die Reibkraft verschoben werden.
[0037] Alternativ kann umgekehrt, zuerst der Saugnapf 15 durch Andrücken in eine Saugverbindung
mit der Heißseite 21 des Hitzeschildelementes 14 gebracht werden und erst dann die
einzelnen Schraubwerkzeuge 6 in ihren Halterungen durch Kippen, Drehen und Verschieben
in die Köpfe 2 der Befestigungsschrauben eingesteckt werden.
[0038] Das auf diese Weise an der Montagevorrichtung angebrachte Hitzeschildelement 14 kann
nun von einer einzigen Bedienperson angehoben und in einer beliebig ausgerichteten
Montagestellung zwischen vormontierten benachbarten Hitzeschildern 8 eingefügt werden.
Hierbei kann die Bedienperson bequem eine nach der anderen die Befestigungsschrauben
18 durch Kippen, Drehen und Verschieben der Schraubwerkzeuge 6 in die jeweiligen Tellerfederpakete
19 einfädeln und die Gewindeverbindung durch Schrauben der Schraubwerkzeuge 6 soweit
vorantreiben, wie hierzu die manuell erzeugbaren Drehmomente erlauben.
[0039] Wenn alle vier Schraubverbindungen auf diese Weise eingeleitet sind, kann die Montagevorrichtung
abgenommen werden, indem der aus einem elastischen Werkstoff hergestellte Saugnapf
gelöst wird. Hierzu kann der Saugnapf beispielsweise ein Entlüftungs- und Belüftungsventil
mit Hebelbetätigung aufweisen oder einfach manuell angehoben werden.
[0040] Nach dem Ablösen der Montagevorrichtung kann die Bedienperson beispielsweise mithilfe
eines Drehmomentschlüssels die Befestigungsschrauben 18 bis auf ein vordefiniertes
Drehmoment festziehen.
1. Montagevorrichtung zur Montage eines flächenhaft ausgebildeten Hitzeschildelementes
(14) eines eine Vielzahl benachbart angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden
Hitzeschildes mithilfe wenigstens einer Schraubverbindung (18) auf einer Tragstruktur
(17), wobei die Montagerichtung in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur (17)
weist und das Hitzeschildelement (14) wenigstens eine Zugangsöffnung (5) zum Durchstecken
eines Montagewerkzeuges, insbesondere eines Schraubwerkzeuges (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Rahmen (12) mit Mitteln zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges (6) und
wenigstens einer Halteeinrichtung (13, 15) zum Festhalten des Hitzeschildelementes
(14) an dem Rahmen (12) vorgesehen ist, derart, dass die Position des wenigstens einen
Schraubwerkzeuges (6) und wenigstens einer Halteeinrichtung (13, 15) in Bezug aufeinander
beibehalten ist.
2. Montagevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (13, 15) zum Festhalten des Hitzeschildelementes (14) an dem
Rahmen (12) als ein Saugnapf (15) ausgeführt ist.
3. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (13, 15) zum Festhalten des Hitzeschildelementes (14) an dem
Rahmen (12) mit dem Rahmen (12) festverbunden ist.
4. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (13, 15) zum Festhalten des Hitzeschildelementes (14) an dem
Rahmen (12) mit dem Rahmen (12) höhenverstellbar verbunden ist.
5. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Mittel zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges (6) in Bezug auf
den Rahmen (12) dreh- und/oder kippbar und/oder translatorisch verschiebbar ausgeführt
ist.
6. Montagevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mittel zum Halten wenigstens eines Schraubwerkzeuges (6) als ein Kugelgelenk (7)
ausgeführt ist.
7. Montagevorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kugelgelenk (7) mit einer definierten vorgegebenen Schwergängigkeit und/oder Reibung
beaufschlagt ist, wodurch das Schraubwerkzeug (6) bewegbar und in einer erreichten
Position fixierbar ist.
8. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
insbesondere vier Schraubwerkzeuge (6) für vier jeweils korrespondierende Befestigungsschrauben
und/oder Tellerfederpakete (19) vorgesehen sind.
9. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Schraubwerkzeug (6) mit einem Handgriff (9) zum manuellen Betätigen
ausgestattet ist.
10. Montagevorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Schraubwerkzeug (6) mit seiner Werkzeugspitze in eine im Kopf (3) einer
Befestigungsschraube (18) ausgebildete Formvertiefung einsteckbar ist.
11. Montagevorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Formvertiefung der zum Schraubwerkzeug (6) korrespondierenden Befestigungsschraube
(18) der wenigstens einen Schraubverbindung (18) des Hitzeschildelementes (14) als
Inbus-, Kreuz- oder Querschlitz oder eine anders ausgebildete Eingriffvertiefung ausgebildet
ist.
12. Verfahren zur Montage eines Hitzeschildelementes mit Hilfe einer Montagevorrichtung
nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die wenigstens eine Befestigungsschraube (18) des Hitzeschildelementes (14) in eine
für die Befestigungsschraube (18) vorgesehene Aussparung (1) und/oder Vertiefung (4)
eingesteckt wird,
- der wenigstens eine Saugnapf (15) der Halteeinrichtung (13, 15) zum Festhalten des
Hitzeschildelementes (14) an dem Rahmen (12) der Montagevorrichtung durch Andrücken
gegen die Oberfläche der Heißseite (21) des Hitzeschildelementes (14) in eine Saugverbindung
versetzt wird,
- das wenigstens eine Schraubwerkzeug (6) in die im Kopf (3) der Befestigungsschraube
(18) ausgebildete Formvertiefung eingesteckt wird,
- das Hitzeschildelement (14) mit der an ihm angebauten Montagevorrichtung in einer
entlang der Flächennormalen der Tragstruktur (17) des Hitzeschildes gerichteten Montagebewegung
in die für ihn vorgesehene Position geführt wird, und
- die wenigstens eine Befestigungsschraube (18) mit Hilfe des mit ihr verbundenen
Schraubwerkzeuges (6) in eine in der Tragstruktur (17) ausgebildete korrespondierende
Verschraubungsbohrung (20) eingeführt wird, sodass der Verschraubungsvorgang vorbereitet
wird,
das wenigstens eine Schraubwerkzeug (6) mit der Befestigungsschraube (18) in die Verschraubungsbohrung
(20) eingeführt und/oder geschraubt wird, und
- die Montagevorrichtung von dem Hitzeschildelement (14) abgenommen wird, indem der
Saugnapf (15) gelöst und das wenigstens eine Schraubwerkzeug (6) aus der Formvertiefung
der wenigstens einen Befestigungsschraube (18) herausgezogen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montage des Hitzeschildelementes (14) in einer beliebigen gewünschten Ausrichtung
oder Position, darunter auch unter einem beliebigen Neigungswinkel oder Über-Kopf-Position
vorgenommen wird.
14. Verwendung der Montagevorrichtung zum Montieren eines letzten, eine Reihe von vormontierten
benachbarten Hitzeschildelementen (8) abschließenden Hitzeschildelementes (14) eines
Hitzeschildes.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei das Hitzeschild zum Auskleiden einer von heißen
Brenngasen angeströmten Wandung einer Turbinenmaschine dient, die insbesondere als
eine Gasturbine oder eine Flüssigkraftstoffturbine ausgeführt ist.