[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Gasbrenners sowie eine zur
Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Zur Steuerung eines Gasbrenners bzw. eines Gasherdes wird bei Beginnen des Brennvorgangs
üblicherweise ein zugehöriges Bedienelement erfasst und soweit gedreht, wie es einer
gewünschten Brennerleistung bzw. Leistungsstufe entspricht. Eine Zündung der Gasflamme
am Gasbrenner wird entweder durch eine separate Zündtaste oder, vor allem bei neueren
Gasbrennern, durch das Schließen eines elektrischen Kontaktes am Gashahn automatisch
bewirkt. Dabei wird der einzelne ausgewählte Gasbrenner gezündet bzw. es werden alle
Gasbrenner über ein Zündmodul gemeinsam gezündet und lediglich derjenige, der mit
Gas versorgt wird, beginnt zu brennen. Die Flamme brennt dann erst etwas später, beispielsweise
ein bis drei Sekunden später, da erst dann genügend Gas vorhanden ist für die Flamme.
Je nach Brennerkonstruktion und eingestellter Brennerleistung kann auch eine zeitlich
unterschiedliche Verzögerung möglich sein, da die ausgelassene Gasmenge mit der eingestellten
Brennerleistung steigt. Diese Verzögerung ist nachteilig, unter anderem auch deswegen,
weil eventuell mehrere Zündfunken aktiviert werden müssen und eine Bedienperson instinktiv
eine Fehlfunktion vermuten könnte oder die Zündgeräusche als störend empfindet.
Aufgabe und Lösung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren sowie
eine entsprechende Vorrichtung zu schaffen, mit denen Nachteile des Standes der Technik
vermieden werden können und insbesondere ein komfortables und schnelles Starten des
Brennvorgangs am Gasbrenner mit eingestellter Brennerleistung vorgenommen werden kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Vorteilhafte sowie bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im
folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0005] Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass mittels eines zugehörigen Bedienelementes
ein Brennvorgang am Gasbrenner gestartet, gestoppt und eine Brennerleistung eingestellt
wird. Erfindungsgemäß wird entweder eine Annäherung auf sehr kurze Entfernung oder
eine Berührung des Bedienelements mit einer Hand einerseits oder andererseits eine
beginnende Betätigung des Bedienelements als solche erfasst und daraufhin wird bei
dem Gasbrenner eine Mindestmenge an Gas mit zeitlicher Beschränkung, die die Einhaltung
der Sicherheitsanforderungen sicherstellt, ausgelassen bzw. am Gasbrenner freigesetzt.
Dies kann eine zeitliche Beschränkung von einigen Sekunden sein, beispielsweise bis
zu fünf oder sogar zehn Sekunden. Anschließend wird durch Betätigung des Bedienelementes,
beispielsweise durch Drehen bei einem Dreh-Bedienelement, zur Einstellung der Brennerleistung
ein Starten der Gaszufuhr entsprechend der eingestellten Brennerleistung bewirkt.
Nach Abschluss der Einstellung der gewünschten Brennerleistung bzw. der gewünschten
Leistungsstufe am Bedienelement und/oder nach einer vorgegebenen Zeit, die bei wenigen
Sekunden liegt, wird der Gasbrenner auf übliche Art und Weise gezündet. Dies erfolgt
in den meisten Fällen durch einen genannten Zündfunken.
[0006] So kann erreicht werden, dass durch das Auslassen der genannten Mindestmenge an Gas
bei Einhaltung der Sicherheitsanforderungen, welche mit dem allerersten Beginn der
Betätigung des Bedienelementes erfolgt, also entweder dem Annähern oder dem Berühren
oder dem Drehen, bereits Gas am Gasbrenner ausgelassen wird. Ist dann die gewünschte
Brennerleistung eingestellt, insbesondere eben durch Drehen des Bedienelements, was
in der Regel ein bis zwei Sekunden dauert, kann direkt ein Zündfunken erzeugt werden
und es wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bereits ein Zünden des Gasbrenners
möglich sein. Es wird also sozusagen mit der Erfindung der zeitliche Vorlauf zum Erzeugen
des Zündfunkens genutzt, der mit dem Ereignis der Annäherung, der Berührung oder Betätigung
des Bedienelements beginnt und mit der Einstellung der gewünschten Brennerleistung
bzw. Leistungsstufe oder einer Zeitspanne von wenigen Sekunden endet. Dies nimmt eine
Bedienperson als deutliche Verkürzung des Zündens des Gasbrenners wahr, was eine Erhöhung
des Bedienkomforts auf der einen Seite ist und auf der anderen Seite nimmt eine Bedienperson
wahr, dass sehr früh bzw. bereits mit dem ersten Zündfunken der Gasbrenner gezündet
wird. Eine Optimierung der Geräuschentwicklung durch den Zündvorgang kann durch Reduzierung
der notwendigen Funkenanzahl bis zur Zündung erreicht werden. Durch die Einhaltung
der Sicherheitsanforderungen wird gewährleistet, dass bei zu lange dauerndem Einstellvorgang
bzw. bei doch nicht gewünschtem Starten des Gasbrenners zwar eine gewisse Gasmenge
freigesetzt wird, diese aber keine Gefährdung oder Sicherheitsrisiko darstellt. Wird
also am Bedienelement doch kein Brennvorgang des Gasbrenners gestartet, so kann sich
die während des Vorlaufs ausgelassene Gasmenge verteilen und ist dabei aufgrund ihrer
geringen Menge unschädlich. Durch eine Reduzierung der Zündfolge kann im Mittel der
Energiebedarf für die Zündung reduziert werden, was den Einsatz von Zündeinrichtungen
mit Batteriebetrieb erleichtert bzw. die Gesamtenergieeffizienz des Gasherdes erhöhen
kann.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass eine Berührung
des Bedienelementes mit einer Hand das Auslassen der genannten Mindestmenge an Gas
bewirkt. Dazu kann die Berührung des Bedienelementes mittels eines Berührungssensors
am Bedienelement erfasst werden. Vorteilhaft ist dieser Berührungssensor so ausgebildet,
dass er ohne mechanischen Schaltweg arbeitet, also kein mechanischer Schalter ist.
Besonders vorteilhaft ist es ein kapazitiver Berührungssensor, wie er beispielsweise
aus der in expliziten Bezug genommenen
EP 1775650 allgemein für Bedienvorrichtungen bekannt ist.
[0008] Bei einer entsprechend vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens kann ein Bedienelement einen solchen Berührungssensor in der Form aufweisen,
dass er am Außenumfang eines Bedienelements angeordnet ist, insbesondere wenn dieses
zur Drehbetätigung ausgebildet ist und einen sogenannten Drehknebel aufweist. Besonders
vorteilhaft kann dieser Berührungssensor einen wesentlichen Teil des Außenumfangs
einnehmen, insbesondere den gesamten Außenumfang bedecken. Somit ist sichergestellt,
dass bei jedem beliebigen Greifen des Bedienelementes am Außenumfang die Berührung
als solche erkannt und genutzt werden kann. Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein
Berührungssensor auch an einer Vorderseite des Bedienelementes vorgesehen sein.
[0009] In alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann ein Näherungssensor vorgesehen sein,
der entweder am Bedienelement selber angeordnet ist und dann vorteilhaft ebenfalls
kapazitiv arbeitet. Er kann so eingestellt bzw. angesteuert sein, dass er eine Annäherung
auf wenige Zentimeter als solche erkennt und dann das Auslassen der Mindestmenge an
Gas bewirkt. Auch hierfür kann ein kapazitives Funktionsprinzip verwendet werden.
Alternativ dazu kann der Näherungssensor nahe an dem Bedienelement an dem Gasherd
angeordnet sein, beispielsweise an einer Bedienblende direkt neben dem Bedienelement.
In diesem Fall können Näherungssensoren entweder ebenfalls als kapazitiv arbeitend
oder beispielsweise als Reflex-Lichtschranke ausgebildet sein, wie es grundsätzlich
sehr ähnlich aus der
DE 102007057076 A1 der selben Anmelderin bekannt ist.
[0010] Gemäß der dritten Alternative kann die Mindestmenge an Gas ausgelassen werden bei
beginnender Betätigung des Bedienelementes. Diese kann entsprechend durch eine Steuerung
ausgewertet werden. Dies ist vor allem dann möglich, wenn in vorteilhafter, auch isoliert
verwendbarer Ausgestaltung der Erfindung das Bedienelement ein elektronischer Code-Schalter
ist, also nicht direkt mechanisch die Gaszufuhr steuert. Dies ist vor allem im Zusammenhang
mit elektronischen Gasventilen vorteilhaft möglich.
[0011] In nochmaliger weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass nach dem Starten einer Betätigung des Bedienelementes bzw. einer Berührung
und/oder Bewegung bzw. Drehung des Bedienelementes dann eine Zündung des Gasbrenners
bewirkt wird, wenn diese Betätigung oder Bewegung für mindestens eine Sekunde unterbrochen
wird bei einer Brennerleistung, die von Null unterschiedlich ist. Dadurch kann bewirkt
werden, dass nach dieser Wartezeit von einer Sekunde, die eventuell auch kürzer sein
kann, die Brennerleistung als fixiert eingestellt angesehen wird und dann eben die
Zündung des Gasbrenners erfolgt durch den Zündfunken. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass allgemein nach einer bestimmten Zeitspanne, beispielsweise zwei Sekunden oder
drei Sekunden, nach Berührung oder Starten der Betätigung des Bedienelementes der
Gasbrenner gezündet wird. Dann kann selbst in dem Fall, dass eine Bedienperson etwas
länger braucht, um sich für die Einstellung einer Brennerleistung zu entscheiden,
bereits der Gasbrenner gezündet wird. Als vorteilhaft wird aber angesehen, den Abschluss
des Einstellvorgangs abzuwarten.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Mindestmenge
an Gas, die eben nach Annäherung an das Bedienelement, Berührung oder Betätigung des
Bedienelementes freigesetzt wird, sowohl eine mengenmäßige als auch eine zeitliche
Beschränkung aufweist. Die genannte zeitliche Beschränkung kann beispielsweise bei
maximal fünf Sekunden liegen, insbesondere bei maximal drei Sekunden. Daraus ergibt
sich eine mengenmäßige Beschränkung. Des weiteren kann eine mengenmäßige Beschränkung
dadurch vorgesehen sein, dass das Gasventil des Gasbrenners nur ein bestimmtes Stück
geöffnet wird, so dass beispielsweise nach zwei Sekunden Ausströmen des Gases bereits
ausreichend Gas zur Zündung des Gasbrenners nach Starten des Zündfunkens vorhanden
ist.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zu Beginn des
Auslassens der Mindestmenge an Gas an eine Bedienperson angezeigt wird, wozu sich
eine optische und/oder akustische Anzeige anbieten. Mit einer optischen Anzeige kann
insbesondere auch das angenäherte oder berührte Bedienelement gekennzeichnet oder
beleuchtet werden. Zusätzlich oder alternativ dazu kann der entsprechende Gasbrenner
bzw. die zugehörige Kochstelle optisch angezeigt werden, insbesondere durch Beleuchtung,
beispielsweise durch Beleuchtung von unten. Dies kann durch eine Kochfeldplatte des
Gasherdes hindurch erfolgen, entweder direkt durch diese hindurch, wenn sie lichtdurchlässig
ist, oder durch entsprechende Lichtdurchlässe hindurch.
[0014] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Gaskochfelds an einem Gasherd mit mehreren
Bedienknebeln an einer Vorderblende vor einer Kochfeldplatte,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Vorderblende des Kochfelds aus Fig. 1 mit einer Näherungssensorik
über dem Bedienknebel und
- Fig. 3
- eine Abwandlung der Darstellung aus Fig. 2 mit einer Berührungssensorik am Bedienknebel.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0016] In Fig. 1 ist eine Schrägansicht eines Gaskochfeldes 11 an einem Gasherd 12 dargestellt.
Das Gaskochfeld 11 weist eine Kochfeldplatte 14 auf, beispielsweise aus Glaskeramik,
mit vier verteilt angeordneten Kochstellen 15a-d mit jeweils einem Gasbrenner 16a-d,
wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Vorne an dem Herd Gasherd 12 unterhalb
des Gaskochfeldes 11 ist eine Vorderblende 17 vorgesehen, unter der ein Backofen angeordnet
ist, auf den nicht näher eingegangen wird. Rechts an der Vorderblende 17 sind vier
Bedienknebel 19a-d vorgesehen. Der Bedienknebel 19a ist der Kochstelle 15a zugeordnet
zu ihrer Bedienung bzw. zu deren Leistungseinstellung. Dies gilt entsprechend auch
für die übrigen Kochstellen und die übrigen Bedienknebel. Wie aus dem Stand der Technik
bekannt, kann also mit dem Bedienknebel 19a die Kochstelle 15a bzw. deren Gasbrenner
16a bedient werden, also eingeschaltet und in ihrer Leistungshöhe eingestellt werden.
[0017] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist in Fig. 2 ein schematischer Schnitt durch
eine Vorderblende 17 gemäß Fig. 1 dargestellt. Der Bedienknebel 19 sitzt auf einer
Drehachse 21, welche durch die ansonsten geschlossene Vorderblende 17 reicht an ein
an sich übliches Leistungssteuergerät 22. Durch Drehen des Bedienknebels 19 kann über
das Leistungssteuergerät 22 eine Leistungseinstellung an der zugehörigen Kochstelle
bzw. deren Gasbrenner 16 vorgenommen werden. Das Leistungssteuergerät 22 kann ein
sogenannter elektronischer Codeschalter sein, der elektronisch eine Drehung bzw. einen
Drehwinkel erkennt und in ein Signal umwandelt zur Ansteuerung des Gasbrenners 16
mit entsprechender Brennerleistung. Er wirkt also nicht direkt auf ein Gasventil 35
an einer Gasleitung 36. Dies ist aus dem Stand der Technik bekannt, siehe beispielsweise
die
WO 2006/090271 A1 oder die
DE 102008039801.2.
[0018] Oberhalb des Bedienknebels 19 ist an der Vorderblende 17 eine Näherungssensorik 27
vorgesehen mit Wirkrichtung in einen Bereich vor der Vorderblende 17. Diese Näherungssensorik
27 ist mit einer Steuerung 25 verbunden, die, wie hier dargestellt ist, auch mit dem
Leistungssteuergerät 22 verbunden ist. Des Weiteren ist die Steuerung 25 mit dem Gasventil
35 an der Gasleitung 36 und einer Zündeinrichtung 38 verbunden, auf die später noch
genauer eingegangen wird.
[0019] Die Näherungssensorik 27 ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt und kann beispielsweise
als sogenannte Reflektions-Lichtschranke ausgebildet sein. Insofern kann sie, wie
angedeutet ist, Licht aussenden, vorteilhaft mit einem Sender im IR-Bereich, so dass
das Licht nicht stört. Wird nun eine Hand 29 nahe an den Bedienknebel 19 gebracht,
beispielsweise in einem vordefinierten Abstand, beispielsweise 5 cm-10 cm, so wird
Licht von ihr reflektiert. Das wiederum kann die Näherungssensorik 27 zusammen mit
der Steuerung 25 feststellen. Dies wird dann von der Steuerung als Annäherung und
beabsichtigte Bedienung ausgewertet und das Gasventil 35 beginnt, die vorgenannte
Menge an Gas an der diesem Bedienknebel 19 zugeordneten Kochstelle bzw. dem Gasbrenner
16 auszulassen, damit dann eine Zündung mittels der Zündeinrichtung 38 möglichst sofort
erfolgt, da eine ausreichende Menge an Gas vorhanden ist.
[0020] Bedeutsam ist bei dieser Ausführung der Erfindung die Entfernung von dem Bedienknebel
19 bzw. der Vorderblende 17, bei der die Näherungssensorik 27 die Hand 29 erkennt.
Dabei muss eben vor allem auch erkannt werden, welchem der Bedienknebel 19 genau sich
die Hand 29 nähert. Insofern ist pro Bedienknebel 19 in der Regel eine solche Näherungssensorik
27 vorzusehen bzw. sie muss zwischen den verschiedenen Bedienknebeln unterscheiden
können. Sie kann natürlich auch in die Vorderblende 17 hinein oder versenkt oder dahinter
angeordnet sein mit einem lichtdurchlässigen Fenster odgl.. Alternativ können, beispielsweise
über dem ganz linken Bedienknebel 19a und dem ganz rechten Bedienknebel 19d, zwei
ähnliche Näherungssensoriken vorgesehen sein. Durch eine Art Kreuzpeilung kann erkannt
werden, welchem Bedienknebel 19 sich die Hand 29 nähert.
[0021] Ein Abstand von deutlich mehr als 10 cm macht für die Erkennung einer gezielten Annäherung
an einen Bedienknebel 19 eigentlich keinen Sinn, da die Annäherungsrichtung grundsätzlich
auch schräg zur Vorderblende 17 sein kann. Ein Aktivieren eines Anzeigemittels sollte
erst dann erfolgen, wenn sicher erkannt werden kann, welchem Bedienknebel 19 sich
eine Hand 29 tatsächlich nähert.
[0022] Die erkannte Annäherung der Hand 29 an den Bedienknebel 19 führt eben dazu, dass
die Steuerung 25 über die Ansteuerung des Gasventils 35 an der Gasleitung 36 die vorgenannte
gewisse Gasmenge am Gasbrenner 16 auslässt bzw. aktiviert. Diese Gasmenge kann so
bemessen sein, dass nach beispielsweise einer oder zwei Sekunden genügend Gas vorhanden
ist, damit dann durch Zünden an der Zündeinrichtung 38 mittels der Steuerung 25 eine
stabile Gasflamme brennt. Hier kann in Erweiterung der Erfindung vorgesehen sein,
dass, sobald eine Mindestmenge an Gas am Gasbrenner 16 ausgetreten ist, aber noch
keine Zündung erfolgt ist, weil beispielsweise die Hand noch an dem Bedienknebel 19
ist und dieser noch gedreht wird zur Leistungseinstellung, die Gaszufuhr über das
Gasventil 35 wiederum etwas gedrosselt wird. Dabei sollte die Gaszufuhr stets noch
so weit erfolgen, dass zu jedem Zeitpunkt eine sofortige Zündung möglich ist. Dabei
kann jedoch die anfangs leicht erhöhte Öffnung des Gasventils wieder etwas zurückgenommen
werden, da ja schon eine gewisse Gasmenge vorhanden ist. So kann die Sicherheit weiter
erhöht werden.
[0023] Des weiteren kann eben vorgesehen sein, dass die Steuerung 25 nach einer bestimmten
Zeit von beispielsweise fünf Sekunden oder zehn Sekunden, wenn die Hand immer noch
an dem Bedienknebel 19 ist oder er noch bewegt wird, das Gasventil 35 wieder schließt.
Dazu kann ein entsprechendes optisches oder akustisches Signal ausgegeben werden,
um die Bedienperson auf diesen nicht vorhergesehen bzw. kritischen Zustand hinzuweisen.
So wird als Sicherheitsvorkehrung ein zu langes Ausströmen von Gas ohne dessen Zündung
und Verbrennung vermieden. Alternativ dazu könnte wiederum eine Zündung erfolgen,
damit das austretende Gas verbrannt wird. Falls eine Bedienperson doch keine Leistungseinstellung
vornehmen wollte, wird sie den Bedienknebel wieder in Null-Stellung bringen, was dann
wiederum die Gaszufuhr abschaltet. Dann erfolgt kein Zündfunke.
[0024] Vorgenannte Probleme einer gewissen Unsicherheit bei der Annäherung einer Hand an
den Bedienknebel können mit der Anordnung gemäß einer alternativen Ausführung der
Erfindung nach Fig. 3 vermieden werden. Hier ist bei einem weitgehend ähnlichen Aufbau
eines Bedienknebels 119 an einer Vorderblende 117 ein kapazitiver Berührungssensor
127 direkt an dem Bedienknebel 119 vorgesehen. Dieser Berührungssensor 127 besteht
vorteilhaft aus Metall, beispielsweise Edelstahl, bzw. ist elektrisch leitfähig und
bildet mindestens den vorderen Teil des Bedienknebels 119, der üblicherweise angefasst
wird, oder sogar die gesamte Oberseite. Ein solcher Bedienknebel ist beispielsweise
in ähnlicher Form aus der
DE 20 2005 019 978 U1 bekannt.
[0025] Durch eine an dem Bedienknebel verlaufende, gestrichelt dargestellte elektrische
Verbindung 128 ist der Kontakt zu einem auf der Drehachse 121 sitzenden Kontaktring
139 hergestellt. Hier greift ein Schleifer 131 samt elektrischer Verbindung zu der
Steuerung 125 an, so dass die Steuerung 125 erkennen kann, wenn eine Hand 129 den
Bedienknebel 119 bzw. den Berührungssensor 127 berührt hat. Das Funktionsprinzip des
Berührungssensors 127 samt Steuerung 125 kann vorteilhaft das eines in der vorgenannten
DE 20 2005 019 978 U1 beschriebenen kapazitiven Sensors sein. Der Berührungssensor kann auch mit einer
isolierenden Beschichtung überzogen sein oder unter einer Abdeckung am Bedienknebel
sitzen. Wichtig bei der Ausbildung als kapazitiver Sensor ist eben, dass er kapazitiv
eine Berührung mit der Hand erkennen kann und dies an die Steuerung weitergibt. Bei
genügend großer Empfindlichkeit kann mit einem derartigen kapazitiven Sensor auch
ein Näherungssensor aufgebaut sein, da die kapazitive Kopplung zwischen Sensor und
Hand auch eine Strecke von einigen cm durch die Luft überbrückt. Auf diese Entfernung
kann also eine Annäherung erkannt werden.
[0026] Der Vorteil bei der Anordnung gemäß Fig. 3 mit einem Berührungssensor liegt darin,
dass erst das tatsächlich erfolgte Berühren eines Bedienknebels 119 mit einer Hand
129 erkannt wird, wenn also eine Leistungseinstellung beginnt. Die Zeitspanne zum
Auslassen der geringen Gasmenge zur Zündung beginnt dann zwar etwas später. Es sollte
aber dennoch reichen, um dann nach erfolgter Leistungseinstellung durch Drehen des
Bedienknebels den Zündfunken an der Zündeinrichtung zu zünden und dann sofort eine
sichtbare Gasflamme zu haben.
1. Verfahren zur Steuerung eines Gasbrenners beziehungsweise Gasherdes, wobei mittels
eines zugehörigen Bedienelementes ein Brennvorgang am Gasbrenner gestartet, gestoppt
und eine Brennerleistung eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Annäherung auf sehr kurze Entfernung oder eine Berührung des Bedienelementes
mit einer Hand oder eine beginnende Betätigung als solche erfasst wird und daraufhin
bei dem Gasbrenner eine Mindestmenge an Gas mit zeitlicher Beschränkung zur Einhaltung
der Sicherheitsanforderung ausgelassen wird, wobei anschließend durch Betätigung des
Bedienelementes zur Einstellung der Brennerleistung ein Starten der Gaszufuhr erfolgt
und nach Abschluss der Einstellung der gewünschten Brennerleistung bzw. Leistungsstufe
und/oder nach einer vorgegebenen Zeit von wenigen Sekunden am Bedienelement der Gasbrenner
gezündet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Berührung des Bedienelementes mit einer Hand handelt, wobei vorzugsweise
die Berührung des Bedienelementes durch einen Berührungssensor erfasst wird, der ohne
mechanischen Schaltweg arbeitet, insbesondere durch einen kapazitiven Berührungssensor.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement gedreht wird zur Betätigung beziehungsweise zur Einstellung einer
gewünschten Brennerleistung bzw. Leistungsstufe des zugehörigen Gasbrenners.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine gestartete Betätigung bzw. Drehung des Bedienelements und eine Unterbrechung
der Betätigung bzw. Drehung des Bedienelements für mindestens eine Sekunde das Zünden
des Gasbrenners bewirkt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestmenge an Gas, die nach Annäherung an das Bedienelement oder Berührung
des Bedienelements freigesetzt wird, am Gasbrenner sowohl eine mengenmäßige als auch
eine zeitliche Beschränkung aufweist, wobei die zeitliche Beschränkung bei maximal
fünf Sekunden liegt, vorzugsweise bei maximal drei Sekunden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere Bedienvorrichtung, wobei die Bedienvorrichtung ein Bedienelement aufweist
zur Auslösung bzw. Ansteuerung eines Gasbrenners bezüglich seiner Brennerleistung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement selbst einen Näherungs- oder Berührungssensor aufweist oder ihm
ein Näherungssensor zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bedienelement ein Berührungssensor in Form einer elektrisch leitfähigen Fläche
vorgesehen ist, vorzugsweise am Außenumfang eines zur Drehbetätigung ausgebildeten
Bedienelements mit flacher Vorderseite, insbesondere den Außenumfang im Wesentlichen
umgebend.