[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine mit einer Kommunikationsvorrichtung interagierende
Notrufvorrichtung.
[0002] Solche Notrufvorrichtungen kommen hauptsächlich dort zum Einsatz, wo sich einzelne
oder mehrere Personen bzw. wechselnde Personengruppen unter erhöhten Sicherheitsanforderungen
aufhalten, wie z. B. auf öffentlichen Plätzen, Firmengeländen oder in Strafvollzugsanstalten.
An diesen Einsatzorten muß der vor Ort Verantwortliche auch davon ausgehen, dass ein
hohes Gewaltpotential besteht.
[0003] Ein weiteres Einsatzgebiet solcher Notrufvorrichtungen sind Orte, an denen eine permanente
Überwachung aus juristischen und/oder ökonomischen Gründen nicht realisiert werden
kann, wodurch ein eigenes in eine Kommunikationsvorrichtung integriertes Notrufsystem
auch dann noch einen sicheren Betrieb gewährleisten muß, wenn alle anderen Kommunikationskanäle
der Kommunikationsvorrichtung außer Betrieb sind oder nicht ordnungsgemäß funktionieren.
[0004] Bisherige Lösungen, schlagen Lösungen vor, einen separaten Notrufknopf an einer speziellen
Stelle anzubringen.
[0005] Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass nicht sicher gestellt ist, dass in
einem Notfall der Notruf auch wirklich abgesetzt werden kann.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Notrufvorrichtung zu konzipieren, welche
die oben genannten Nachteile vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Kommunikationsvorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch
gelöst. Die abhängigen Ansprüche zeigen bevorzugte Ausführungsformen.
[0008] Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch eine Notrufvorrichtung, insbesondere einen
Notrufmelder, umfassend ein Notrufaktivierungselement, geeignet zum manuellen Aktivieren
eines Notrufsignals, zwei redundante Meldewege zur Versendung des Meldesignals, wobei
ein erster Meldeweg drahtgebunden ist und ein zweiter Meldeweg drahtungebunden ist
und wobei das Notrufsignal auf beiden Wegen zugleich sowohl zu einer in der näheren
Umgebung verorteten Kommunikationsvorrichtung, als auch zu einer an einem anderen
Ort verorteten Notrufineldestelle übermittelt wird.
[0009] Hierbei bewirkt ein Notrufinelder, umfassend ein Notrufaktivierungselement, geeignet
zum manuellen Aktivieren eines Notrufsignals, daß eine Person in Not diesen Signalgeber
schell erreichen kann und unkompliziert betätigen kann.
[0010] Zwei redundante Meldewege zur Versendung des Meldesignals, wobei ein erster Meldeweg
drahtgebunden ist und ein zweiter Meldeweg drahtungebunden ist bewirken eine sichere
Datenübertragung. Im Gegensatz zur VDE-Vorschrift, der gemäß derartige Systeme auf
allen beiden Wegen Funk zu nutzen haben, greift das vorliegende Konzept abwechend
von der VDE auf mindestens einen drahtgebundenen Meldeweg zurück
[0011] Wenn das Notrufsignal auf beiden Wegen zugleich sowohl zu einer in der näheren Umgebung
verorteten Kommunikationsvorrichtung, als auch zu einer an einem anderen Ort verorteten
Notrufineldestelle übermittelt wird, so wird dieses Signal nicht nur auf zwei Wegen
übermittelt, sondern auch noch an zwei unterschiedliche Ziele übermittelt, was die
Sicherheit des Meldewegs und der Absetzung des Notrufs noch weiter erhöht.
[0012] Ein Notrufineldesystem unfaßt definitionsgemäß mindestens einen Notrufinelder und
mindestens eine Kommunikationsvorrichtung, die vom Notrufinelder getrennt verortet
sein kann. Der Notrufinelder generiert und versendet das Notrufsignal und die Kommunikationsvorrichtung
ist in der Lage dieses zu verarbeiten. Darüber hinaus kann das Notrufineldesystem
auch einen Arbeitsplatz von Wachpersonal umfassen, an welchem diese abgesandten und/oder
verarbeiteten Notrufineldungen eingehen.
[0013] Im Alarmfall sendet das Notrufineldesystem vorzugsweise in kurzen, unregelmäßigen
Abständen den Notruf aus. Das Funkmodul sendet daher aus Geschwindigkeits- und Blockungsgründen
vorzugsweise nur kurze Meldungen, diese enthalten den Alarmgrund und die eindeutige
Identifikation des alarmierenden Notrufineldesystems.
[0014] Die zugehörige Antenne befindet sich vorzugsweise ebenfalls innerhalb des Gehäuses.
[0015] Das im Alarmfall vorgesehene Sicherheitskonzept der Alarmvorrichtung bewirkt, dass
mehrere gleichzeitig alarmierende Notrufineldesysteme bzw. Notrufmelder sich nicht
gegenseitig beim Absetzen ihrer jeweiligen Alarmsignale stören.
[0016] Durch die Notrufvorrichtung können je nach einleitendem Ereignis auch unterschiedliche
Alarme hervorgerufen werden, die auch alle unterschiedlich klingen und/oder aussehen.
[0017] Rescue-Alarm: Dieser wichtigste Alarm wird ausgelöst, wenn ein Bediener, wie z.B.
ein Gefangener den Notrufknopf der Notrufvorrichtung des Notrufmeldesystems drückt.
Das Notrufmeldesystem sendet den Alarm z.B. per Bluetooth an die Kommunikationsvorrichtung,
die wiederum den Alarm per Netzwerk weiterleitet. Parallel hierzu wird der FM Funk
der oder die nächsten Arbeitsstationen ebenfalls alarmiert. Im Normalfall erhalten
daher die Arbeitsplätze auf doppeltem Weg die Alarmmeldung mit eindeutiger Identifizierung
des auslösenden Notrufmeldesystems.
[0018] Dieser unidirektionale Funkweg mit Hilfe einer FM-digitalen Funkübertragung ermöglicht
die Übertragung von Alarmsignalen an den oder die nächstgelegenen Arbeitsplätze des
Aufsichtspersonals für Notrufempfänger.
[0019] Diese Alarmauslösung wird an dem Notrufineldesystem z.B. durch langsames Blinken
(2 Hz) einer roten Highpower-LED und durch taktgleiches Signal aus dem Piezo-Signalgeber
angezeigt.
[0020] Configuration-Alarm: Immer, wenn per Konfigurations-Schnittstelle ein Notrufineldesystem
Konfigurationsmodus geschaltet wird, wird dieser "Alarm" ausgelöst. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass nur Berechtigte die Konfiguration oder Alarmbereitschaft eines Notrufmeldesystems
verändern können.
[0021] Test-Alarm: Dieser vom Bediener über Netzwerk auszulösende Alarm stellt eine Überprüfungsmöglichkeit
für beide Meldewege dar.
[0022] Mit diesen und den folgenden Merkmalen eignet sich das Notrufineldesystem als Alarmsystem
insbesondere für Hafträume, da es insbesondere Vorgaben erfüllt, wie:
Zuverlässige Notrufineldung über mindestens zwei redundante Meldewege; eine robuste
Anbindung ohne zusätzliche Kabelwege innerhalb der Hafträume (mit Ausnahme der Stromversorgung);
eine Netzausfallsicherheit für mindestens sechs Stunden; eine konstante Überwachung
des Betriebszustands und der Netzausfallsicherung, wie in Folge noch auszuführen;
eine optionale Steuerungsmöglichkeit für ein internes Zusatzgerät innerhalb eines
Notrufmeldesystems, wie in Folge ebenfalls noch auszuführen.
[0023] Ein Notrufinelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
drahtlose Verbindung zur in der näheren Umgebung verorteten Kommunikationsvorrichtung
besteht und die drahtgebundene Verbindung zur an einem anderen Ort verorteten Notrufmeldestelle
besteht, bewirkt daß durch die zwei Wege und durch die zwei unterschiedlichen Übertragungsmethoden
eine höchstmöglich denkbare Übertragungssicherheit geschaffen wurde.
[0024] Im übrigen wird zur VDE-Zertifizierung bei derartigen Notrufsystemen eine doppelte
funkbasierte Meldelinie für das Alarmsignal gefordert. In der vorliegenden Erfindung
wird diese Lösung zu Gunsten einer funkbasierten und einer leitungsbasierten Meldelinie
ergänzt, bzw. zu Gunsten zweier leitungsbasierter Meldelinien.
[0025] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
drahtlose Verbindung eine Bluetooth-Verbindung ist und/oder die drahtgebundene Verbindung
die Stromleitung ist, bewirkt mit der Stromleitung eine hohe Sabotagesicherheit, da
die Wahrscheinlichkeit, daß Stromleitungen durchtrennt werden, gering ist und sie
bewirkt, daß auf bewährte Übertragungsmethoden zurückgegriffen werden kann.
Damit eine wirklich zuverlässige Alarm-Signalisierung möglich ist, verfügt das Notrufmeldesystem
über 2 redundante Meldewege, nämlich einen Meldeweg der insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung
abgedeckt ist und eine digitale FM-Verbindung zum nächsterreichbaren Arbeitsplatz
von Aufsichtpersonen welche die Notruf-Empfänger überwachen, bzw. die die Kommunikationsvorrichtungen
überwachen, die wiederum die Notrufsignale ergänzend oder alternativ empfangen.
[0026] Das eingesetzte Bluetooth-Modul ist insbesondere Bluetooth 2.0 kompatibel und besitzt
vorzugsweise eine Qualified Design ID. Die Paarung wird insbesondere durch den über
den externen seriellen Anschluss verbundenen Konfigurations-PC ausgelöst und nicht
flüchtig im Flashspeicher gespeichert.
[0027] Eine Option ist, daß die Verbindung zwischen der Kommunikationsvorrichtung und der
Notrufvorrichtung als Standleitung also ohne Unterbrechungen aufrechterhalten wird.
In diesem Fall ist es der Kommunikationsvorrichtung sofort möglich, ein ausgefallenes
oder sabotiertes Notrufineldesystem zu erkennen und zu melden und diesen Ausfall dem
Aufsichtspersonal zu melden. Hierbei kann die in der Kommunikationsvorrichtung sowieso
enthaltene Funktionsüberwachung im Rahmen des Sabotageschutzes bzw. der Übermittlung
eines Hartbeats zur Alarmweiterleitung von der Kommunikationsvorrichtung zum Raum
des Aufsichtspersonals und der dort verorteten Empfangsmöglichkeit für Notrufsignale
weitergeleitet werden.
[0028] Die zur Funkübertragung notwendige Antenne befindet sich vorzugsweise im Inneren
des Notrufineldesystems selbst.
[0029] Darüber hinaus verfügt die Alarmvorrichtung auch über diverse weitere Alarmfunktionen,
die eine Funktionseinschränkung oder einen Sabotageversuch der Alarmvorrichtung anzeigen.
Hierbei kann vorzugsweise jede Alarmursache eine andere Erscheinungsform des Alarms,
z.B. in Ton und/oder optischer Erscheinung und/oder in Gestalt einer abgesetzten schriftlichen
Alarmmeldung aufweisen:
[0030] Bluetooth-lost-Alarm: Wenn die Kommunikationsvorrichtung keinen Heartbeat vom Notrufineldesystem
mehr empfängt oder die Bluetooth-Verbindung insgesamt zusammenbricht, meldet die Kommunikationsvorrichtung
diesen Alarm über das Netzwerk.
[0031] Die Bewertung für diesen Alarm sollte wie beim Intrusion-Alarm erfolgen und eine
sofortige Kontrolle zur Folge haben.
[0032] Ein Notrufinelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
drahtlose Verbindung eine digitale FM-Verbindung ist, bewirkt, dass über diese digitale
FM-Verbindung in beide Richtungen, also bidirektional Daten übertragen werden können.
[0033] Das eingesetzte Funkmodul, gleichgültig ob unidirektional oder bidirektional betrieben
ist vorzugsweise lizenzfrei, entspricht RTTE EN 300-220/EN 301-489 und arbeitet im
869 MHz Band. Die Abstrahlleistung liegt bei 500mW.
[0034] Die übertragene Reichweite beträgt im Freien vorzugsweise 4.000 Meter. Innerhalb
der Mauern wird vorzugsweise eine Entfernung von Notrufempfängern von 300-500m Luftlinie
realisiert.
[0035] FM-Lost-Alarm: Wenn die für die Überwachung eines Notrufineldesystems konfigurierte
Arbeitsstation für einen längeren Zeitraum keinen (in Folge noch zu beschreibenden)
Heartbeat per FM mehr empfangen hat, wird dieser Alarm ausgelöst. In diesem Fall sollte
das Wachpersonal einen Test-Alarm für dieses Notrufmeldesystem auslösen und prüfen,
ob beide Meldewege funktionieren. Wenn dies nicht der Fall ist, muss das Notrufmeldesystem
überprüft werden. Sollten mehrere Notrufmeldesysteme diesen Fehler melden, ist der
Empfänger am Arbeitsplatz von Aufsichtpersonen zu tauschen, wenn nicht Redundanzgründen
sowieso 2 Empfänger angeschlossen sind.
[0036] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
Verbindung zur Kommunikationsvorrichtung eine stehende Verbindung ist, bewirkt, dass
hierüber auch vom Notrufsignal unabhängige Statussignale des Notrufmelders abgesendet
werden können, die eine kontinuierliche Überwachung des Zustands des Notrufmelders
erlauben.
[0037] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß im Falle
eines aktivierten Notrufs ständig ein Status-Signal an die Kommunikationsvorrichtung
sendet (Heartbeat), bzw. an die Stelle, welche die Notrufe empfängt, bewirkt, dass
der Zustand des Notrufmelder mit Hilfe dieses Signals dauerüberwacht werden kann.
Das empfangene Alarm-Signal leitet die Kommunikationsvorrichtung dann vorzugsweise
z.B. über die Netzwerkverbindung an die gewünschten Arbeitsplätze zur weiteren Veranlassung
weiter.
[0038] Sollte die Kommunikationsvorrichtung ausfallen oder zerstört werden oder sollte ein
Stromausfall die Kommunikationsvorrichtung außer Betrieb setzen oder die Netzwerkverbindung
gestört sein, wird der Alarm im Fall, dass der erste Meldeweg gestört oder unterbrochen
sein sollte, über den zweiten Meldeweg sicher ausgelöst.
[0039] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß das
Status-Signal zusätzlich den Ladezustand des Netzausfall-Akkus übermittelt bewirkt,
dass der ordnungsgemäße Funktionszustand selbst bei Stromausfall zuverlässig überwacht
werden kann.
[0040] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
drahtlose und / oder die drahtgebundene Verbindung geeignet sind bidirektional Informationen
zu übermitteln, bewirkt, dass nicht nur Signale vom Notrufmelder abgesetzt werden
können, sondern auch Signale im Notrufmelder empfangen werden können, um in diesem
in einer eigenen Verarbeitungseinheit verarbeitet und ausgegeben werden zu können,
bzw. unmittelbar ausgegeben werden können, wie z.B. eine optische Bestätigung, dass
das abgesetzte Notrufsignal auch beim Wachpersonal angekommen ist, bzw. durch dieses
bestätigt wurde. Alternativ ist auch der Aufbau einer Sprachübermittlung zum Notrufmelder
oder zur Kommunikationsvorrichtung denkbar, weswegen diese in einem solchen Fall über
einen Lautsprecher und / oder ein Mikrophon umfaßt.
[0041] Ist die Bluetooth-Verbindung bidirektional, kann das Notrufmeldesystem auch von der
Kommunikationsvorrichtung Befehle empfangen, wie z.B. das Ein- oder Ausschalten eines
in der Notrufeinrichtung integrierten Zusatzgerätes, wie z.B. einem Verstärker zur
Sprachausgabe. Derartige Befehlssignale können durch die Kommunikationsvorrichtung
wiederum auf Signal durch einen Berechtigten über die Netzwerkverbindung ausgelöst
werden.
[0042] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß im Fall
der Sabotage des Notrufmelders ein Notrufsignal aussendet, bewirkt, daß der Notrufmelder
nicht unbemerkt ausfallen kann.
[0043] Um eine ordnungsgemäße Funktion zu gewährleisten, sind daher folgende Vorrichtungen
zum Schutz vor Sabotage vorgesehen:
[0044] Schutz vor Demontage / Zerstörung des Tasters: Der Taster wird über einen parallel
zum Schaltkontakt (optional: parallel zu den Schaltkontakten) fest verbundenen Widerstand
gebrückt. Die Auswertung des Tastersignals erfolgt anstelle eines Digitalnputs per
ADC. Dadurch kann das Entfernen schon eines Kabels zuverlässig erkannt werden (Intrusion-Alarm
wird ausgelöst).
[0045] Durch die geringe Aufbauhöhe und das verstärkte Gehäuse ist ein mechanisches Aushebeln
des Tasters aus dem Gehäuse nicht ohne mechanische Hilfe möglich.
[0046] Schutz vor Unerlaubtem Öffnen des Gehäuses über die Verriegelung: Sollte die - sonst
nur mit Spezialwerkzeug von hinten zu öffnende - Snap-In Mechanik des Gehäuses unerlaubt
geöffnet werden, wird ebenfalls ein Intrusion-Alarm ausgelöst. Zu diesem Zweck befindet
sich auf der Platine ein Microschalter mit Schalthebel, der bei geschlossenem Gehäuse
diesen Zustand signalisiert.
[0047] Schutz vor Unerlaubtem Öffnen des Gehäuses durch sonstige Gewalteinwirkung: Ein im
Gehäuse eingebauter Lichtsensor wertet einen plötzlich veränderten Lichteinfall (z.B.
bei zerbrechendem Gehäuse) ebenfalls als Alarmgrund (Intrusion-Alarm).
[0048] Schutz vor Abschirmung des Gehäuses zur Unterbrechung der Meldelinien: Durch Abschirmen
des Gehäuses durch z.B. einen Metallfilter wird die Heartbeat-Sendung an bzw. die
komplette Bluetooth-Verbindung zur Kommunikationsvorrichtung unterbrochen. Nach einem
Sicherheitsintervall sendet die Kommunikationsvorrichtung den Alarm (Bluetooth-Lost-Alarm).
[0049] Schutz vor Durchtrennung der Netzleitung: Das Notrufineldesystem hat durch Einbau
entsprechender Akkus eine Gangreserve von mindestens sechs Stunden bei Stromausfall.
Der Betrieb in Gangreserve wird durch den niedrig priorisierten "Power-Lost-Alarm"
signalisiert. Wenn die Restkapazität des Gangreserve-Akkus kritisch wird, wird der
"Critical-Power-Alarm" ausgelöst.
[0050] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß die
Kommunikationsvorrichtung nach Empfang des Alarmsignals selbsttätig und unabhängig
vom Notrufmelder ein eigenes, zweites vom ersten Alarmsignal unabhängiges Alarmsignal
aussenden lässt, bewirkt, daß einerseits der Notrufmelder und anderseits die Kommunikationsvorrichtung,
mit welcher der Notrufmelder in Verbindung stehen kann eigene Notrufsignale aussenden.
Dies ist von Vorteil, wenn nicht gewünscht wird, daß die Kommunikationsvorrichtung
nur das Alarmsignal der Notrufvorrichtung weiterleitet und damit kein eigenes Signal
ggf. zusätzlich zum weitergeleiteten Notrufsignal aussendet.
[0051] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß im Betriebszustand,
wenn ein Alarmsignal abgesetzt wird ein Statussignal (Hartbeat) absetzt bewirkt, daß
der Funktionszustand des Notrufmelders dauerüberwacht werden kann.
[0052] Infrusion-Alarm: Dieser Alarm wird ausgelöst, wenn
- a) ein Kabeldefekt am Notruftaster erkannt wird (z.B. durch einen Zerstörungsversuch)
oder
- b) der dafür vorgesehene Microschalter meldet, dass das Gehäuse unberechtigt geöffnet
wurde oder
- c) der Lichtsensor einen unerwarteten Lichteinfall erkannt hat (z.B. durch Zerstörung
des Gehäuses).
[0053] Im Normalbetrieb sendet das Notrufmeldesystem in längeren Intervallen so genannte
"Heartbeat-Signale" aus, wodurch dessen Funktion überwacht werden kann. Wenn das Notrufineldesystem
daher aktiviert ist, wird ständig ein Status-Signal an die Kommunikationsvorrichtung
gesendet (Heartbeat). In diesem Signal kann auch laufend der Ladezustand des Netzausfall-Akkus
übermittelt werden.
[0054] Damit kann das Service-Personal ohne Zutritt zum Notrufmeldesystem überprüfen, ob
ein Akku-Austausch altersbedingt ratsam ist oder nicht.
[0055] Wenn der zur Überwachung dieses Notrufmeldesystems konfigurierte Arbeitsplatz von
Aufsichtpersonen über einen unzulässig langen Zeitraum kein Signal mehr empfangen
haben sollte, wird daher automatisch ein Alarm ausgelöst.
[0056] Ergänzend kann diese Hartbeatfunktion auch die Funktionsfähigkeit der Fernkommunikationsverbindungen
selbst, wie z.B. die Funkverbindung regelmäßig mit überwachen.
[0057] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß das
Status-Signal im Betriebszustand eines Notrufs unterschiedlich ist zum Status-Signal
im Betriebszustand ohne Notruf, bewirkt, daß dieser Status als zusätzlicher Informationsträger
verwendet und ausgewertet werden kann.
[0058] Ein Notrufmelder welcher darüber hinaus auch noch die Merkmale aufweist, daß bei
Ausbleiben des Status-Signals über einen vordefinierten Zeitraum ein zusätzliches
zweites Alarmsignal ausgelöst wird, welches vom ersten Alarmsignal unterschiedlich
ist, bewirkt, daß schon durch die Eigenschaften des Alarms erkennbar ist, ob ein Funktionsdefekt
vorliegt, oder ein Alarm rein manuell ausgelöst wurde.
[0059] Ein derartiger Notrufmelder welcher Teil eines Notrufmeldesystem ist, umfassend neben
dem Notrufmeldesystem auch noch eine Kommunikationsvorrichtung,
[0060] Eine Kommunikationsvorrichtung, umfassend oder enthaltend mindestens einen. Zuvor
beschriebenen Notrufmelder, Mittel zur Eingabe von Sprache in die Kommunikationsvorrichtung,
Mittel zur Ausgabe von Sprache aus der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Weiterleitung
und / oder zum Empfang von Sprache mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung von und
/ oder an einen Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Eingabe von
Text in die Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Ausgabe von Text aus der Kommunikationsvorrichtung,
Mittel zur Weiterleitung und / oder zum Empfang von Text mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung
von und / oder an einen Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Eingabe
von Bildern, Mittel zur Ausgabe von Bildern . Mittel zur Weiterleitung und / oder
zum Empfang von Bildern mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung von und / oder an
einen Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, wobei die Mittel zur Ein-, Ausgabe
und Weiterleitung von Sprache, Text, Bildern derart ausgebildet sind, dass sie geeignet
sind Sprache, Text, Bilder in elektronisch verarbeitbare Daten umzuwandeln und umgekehrt,
Mittel zum Speichern und Absetzen eines vordefinierten und durch den Notrufinelder
bewirkten Notrufsignals, wobei das Notrufsignal mit mindestens einem der zuvor genannten
Mittel zusammenwirkt, bewirkt, eine höchstmögliche Sicherheit bei dem Hervorrufen
und beim Ausgeben eines Notrufsignals.
[0061] Eine derartige Kommunikationsvorrichtung, bei welcher außerdem die Notruffunktion
eine akustische und/oder optische Benachrichtigung nach einer außerhalb der Kommunikationsvorrichtung
verorteten Empfangsstelle übermittelt bewirkt dass die Kommunikationsvorrichtung eine
von allen anderen Funktionen der Kommunikationsvorrichtung zwar unabhängig funktionierende
Notruffunktion aufweist, die aber dennoch auf die komplexen Strukturen des Kommunikationssystem
zurückgreifen kann.
[0062] So interagiert ein Notrufmelder in einem derartigen Notrufineldesystem umfassend
eine derartige Kommunikationsvorrichtung, indem es auf dessen Weiterleitungsmöglichkeiten
für die Weiterleitung des Notrufs zurückgreifen kann und indem es auf die Ausgabemöglichkeiten
für die Ausgabe des Notrufs zurückgreifen kann.
[0063] Eine derartige Kommunikationsvorrichtung, bei welcher außerdem bei Absetzen des Notrufsignals
automatisch auch eine Kommunikationsverbindung zwischen Kommunikationsvorrichtung
und Empfangsstelle aufgebaut wird bewirkt, dass die Notruffunktion unabhängig davon,
ob einem Insassen z.B. einige der Mittel der Kommunikationsvorrichtung z.B. aus disziplinarischen
Gründen gesperrt wurde, mit Hilfe dieser Mittel an der Kommunikationsvorrichtung dennoch
z.B. einen Sprechkontakt einzuleiten hergestellt werden kann, obwohl eben z.B. die
Ausgabe von Medieninhalten über den Lautsprecher der Kommunikationsvorrichtung zuvor
abgeschalten war.
[0064] Auf diese Weise kann die Notruffunktion auch dann noch z.B. per Sprechkontakt betrieben
werden, wenn alle anderen Mittel, wie z.B. Bilddarstellung und/oder Telephonie abgeschalten
bzw. außer Funktion sein sollten. So kann die Notruffunktion gerade diesen abgeschalteten
Sprechverbindung und/oder Bilddarstellung der Kommunikationsvorrichtung in Richtung
der Aufsichtspersonen wieder herstellen.
[0065] Eine derartige Kommunikationsvorrichtung, bei welcher außerdem nach Absetzen des
Notrufsignals vom Bestehen einer Stromversorgung zur Kommunikationsvorrichtung unabhängig
erfolgt bewirkt, dass die Notruffunktion auch bei Stromausfall betrieben werden kann.
[0066] Ein Alarm-Signal kann durch die Kommunikationsvorrichtung ebenfalls über die Netzwerkverbindung
an die gewünschten Arbeitsplätze des Aufsichtspersonals zur weiteren Veranlassung
weitergeleitet werden.
[0067] Sollte die Kommunikationsvorrichtung ausfallen oder zerstört werden oder sollte ein
Stromausfall die Kommunikationsvorrichtung außer Betrieb setzen oder die Netzwerkverbindung
gestört sein, wird der Alarm durch den 2. Meldeweg trotzdem ausgelöst.
[0068] Darüber hinaus wird die Aufgabe auch gelöst durch eine Justizvollzuganstalt, ein
Krankenhaus, ein Hotel, umfassend eine beschriebene Kommunikationsvorrichtung und/oder
ein beschriebenes Notrufsystem.
[0069] Besondere Ausführungsformen werden durch die Fig. 1 angezeigt.
[0070] Fig. 1 zeigt ein Gehäuse eines erfindungsgemäßen Notrufmelders: Das Notrufmeldesystem
wird in einem Kunststoff-Gehäuse geliefert. Das Gehäuse hat seitlich eingriff- und
durchstecksichere Kühlschlitze von d <= 1 mm.
[0071] Das Gehäuse besteht vorzugsweise aus 2 Halbschalen, die in Snap-In-Technik zusammengehalten
werden.
[0072] Als Werkstoff kommt Polycarbonat/ABS Blend oder optional glasfaserverstärktes Polyamid
für eine noch höhere mechanische Belastbarkeit zum Einsatz.
[0073] Der Einsatz eines Gehäuses welches elektrisch abschirmend wirkt ist im fall, daß
Antennen in das Gehäuse eingebaut werden sollen Funksignale nicht vorteilhaft, kann
aber erwogen werden, wenn die Antennen außen am Gehäuse angebracht werden.
[0074] Bevorzugte Abmessungen des Gehäuses sind: 215 mm x 155 mm x 50 mm (L x Bx H).
[0075] Befestigung: Die Gehäuseunterseite wird vorzugsweise mit Schrauben und Dübeln fest
mit dem Mauerwerk verbunden.
[0076] Zur Montage werden die Taster-Anschlüsse und die Kontroll-Lampen Anschlüsse auf die
Platine gesteckt und das Gehäuse geschlossen.
[0077] Stromanschluss: Der Anschluss der Netzspannung erfolgt über Schraubklemmen an der
Platinenaußenkante. Der Abstand zu jedwedem anderen Stromkreis beträgt mindestens
30mm. Es besteht weder vom Null-Leiter noch von der Phase eine nicht galvanisch getrennte
Verbindung zu den SELV-Kreisen.
[0078] Netzteil: Es handelt sich um ein TÜV-geprüftes, vollständig gekapseltes Modul der
Isolationsklasse II. Die Sekundärspannung beträgt 5V mit einer Dauerleistung von 5W.
Wird die Option mit separatem Verbraucher innerhalb des Notrufmeldesystems gewünscht,
wird eine 20W-Variante des Moduls eingesetzt. Dieser Verbraucher wird per Relais über
die Kommunikationsvorrichtung ein- oder ausgeschaltet. Im Akkubetrieb wird der Verbraucher
ausgeschaltet.
[0079] Das Schaltnetzteil hat Zulassungen nach UL60601-1, IEC60601-1, TÜV EN60601-1, Zulassung
für medizinische Geräte. Der große Eingangsspannungsbereich von 90-260 VAC oder alternativ
120-350 VDC erlaubt den Einsatz in nahezu allen Umgebungen.
[0080] Das Netzteil ist gegen Überlastung und Überspannungen geschützt und geht nach Beseitigung
des Fehlers automatisch wieder in den Betriebszustand über.
[0081] Ladeschaltung und Akku: Je nach Wunsch für die Gangreserve wird ein Li-Ion, Li-Polymer
oder ein NiMH Akku eingesetzt. Der durchschnittliche Stromverbrauch des Notrufineldesystems
beträgt im Betrieb auf Gangreserve bei ca. 230mA auf 3.3V, d.h. ein 3,7V, 1800mAh
Li-Polymer-Akku würde eine Gangreserve von mindestens 6h ermöglichen. Je nach Auslastung
der beiden Meldewege liegt der durchschnittliche Verbrauch deutlich unter 230mA.
[0082] Die Ladeschaltung erkennt die anliegende Versorgungsspannung und lädt den Akku sofort
bei erfindungsgemäßer Netzspannung auf. Die Ladekurve ist für Li-Ion bzw. Li-Polymer-Akkus
optimiert, jedoch können NiMH ebenfalls mit veränderten Parametern geladen werden.
Die typische Ladezeit beträgt zweieinhalb Stunden, ein voller Akku wird mit Erhaltungsladung
auf dem optimalen Pegel gehalten.
[0083] Anschluss: Der Anschluss der Stromversorgung erfolgt per Festverdrahtung über Anreihklemmen
auf der Produktplatine. Im Gehäuse ist eine mechanische Zugentlastung vorgesehen.
[0084] Konfiguration nach Montage: Die Konfiguration erfolgt bei geschlossenem Gehäuse mittels
eines über eine serielle Schnittstelle angeschlossenen PCs. Eine an der Unterseite
des Gehäuses zugängliche RJ 14-Buchse ermöglicht die Verbindung. An diesem Anschluss
liegen keine Pegel oberhalb von 5V DC, ein weiterer Schutz ist daher nicht erforderlich.
[0085] Für die Vornahme einer Konfigurationsänderung oder eine Außerbetriebsetzung ist ein
PC vorteilhaft. Im Rahmen der Konfiguration kann dann auch die Intrusion-Überwachung
aktiviert werden.
[0086] Bedienteile / Anzeigen: Das Notrufmeldesystem verfügt naturgemäß nur über einen Notrufknopf.
Der Betriebszustand wird über LEDs auch ohne die Auswertung der Meldelinien sichtbar.
Ein integrierter Piezo-Signalgeber gibt ein akustisches Signal bei Alarmauslösung.
[0087] Notruf knöpfe: Der Notrufknopf ist vorzugsweise ein roter Einbautaster, dessen Kragen
eine Demontage von außen nicht ermöglicht. Der Taster steht vorzugsweise weniger als
20mm über dem Gehäusedeckel heraus, um nur eine geringe mechanische Angriffsfläche
zu bieten.
[0088] Der Notrufknopf hat einen Schaltkontakt (optional 2 parallele Schaltkontakte). Der
Anschluss an die Hauptplatine erfolgt per flexiblen Litzen mit einem Steckverbinder.
[0089] Das Vorhandensein des Tasters wird elektrisch laufend geprüft. Bei Entfernung einer
Leitung wird sofort Alarm ausgelöst (Intrusion-Alarm).
[0090] Die Betätigung des Tasters löst den "Rescue-Alarm" aus. Als Anzeige wird "Betriebsbereit"
ausgegeben.
[0091] Eine grüne LED zeigt bei Dauerlicht den Betriebszustand "Betriebsbereit, Netzspeisung
vorhanden" an. Eine blinkende grüne LED signalisiert "Betriebsbereit, Notstrom betrieb".
[0092] Anzeige "Alarm": Vorzugsweise eine rote Highpower-LED signalisiert blinkend die Alarmauslösung.
Ein langsames Blinken (von z.B. 2 Hz) signalisiert einen gewünschten Alarm, ein schnelles
Blinken (von z.B. 10 Hz) signalisiert Intrusion-Alarm.
[0093] Piezo-Signalgeber: Der im Gehäuse befindliche Piezo-Signalgeber wird parallel zu
der Anzeige "Alarm" angesteuert und gibt akustisch über die verschiedenen Alarmzustände
Auskunft.
[0094] Microcontroller: Es kommt ein Low-Power Microcontroller von Tl zum Einsatz. Dieser
Controller verfügt über einen eingebauten Watchdog, der den zuverlässigen Betrieb
gewährleistet.
[0095] Die Anliegende Netzspannung und der aktuelle Ladezustand wird an einen Microcontroller
übermittelt, damit diese an die Alarmzentrale den passenden Zustand melden kann und
evtl. Zusatzverbraucher abschalten kann.
[0096] Außerdem sind neben digitalen Ein- und Ausgängen, die für das Interfacing und die
Sensoren/Anzeigen benutzt werden, vorzugsweise auch Wandlereingänge vorhanden, die
für die Erfassung der Sabotagesicherungen (Taster, Lichteinfall) und den Akkuzustand
verwendet werden können.
[0097] Über serielle Schnittstellen kann das Bluetooth-Modul und der FSK Sender angesteuert
werden. Das serielle Interface zum Konfigurations-PC ist vorzugsweise durch geeignete
Maßnahmen gegen statische Entladungen auf der außen liegenden Buchse geschützt.
[0098] Das Betriebssystem kann über die serielle Schnittstelle in einem sicheren Protokoll
aktualisiert werden. Über die Konfigurationssoftware wird auch die Bluetooth-Paarung
mit der zugehörigen Kommunikationsvorrichtung durchgeführt und die eindeutige Kennung
für die Alarmzentrale eingestellt.
[0099] Sobald das Betriebssystem in den Konfigurationszustand wechselt, wird der Configuration-Alarm
ausgelöst. Damit wird sichergestellt, dass niemand keine Manipulationen an dem Notrufineldesystem
vorgenommen werden können.
[0100] Power-Lost-Alarm: Wenn die Netz-Stromversorgung unterbrochen wird, sendet das Notrufmeldesystem
diesen Alarm aus. Da unter diesen Umständen üblicherweise die Kommunikationsvorrichtung
ebenfalls ausfällt, wird die Meldung hauptsächlich über den FM Signalkanal ankommen.
[0101] Da die Netzausfallsicherung allerdings mindestens 6h hält, ist dies auch kein kritischer
Alarmzustand.
[0102] Critical-Power-Alarm: Diese Alarmmeldung wird abgesetzt, wenn der Gangreserve-Akku
nur noch für kurze Zeit einen Betrieb des Notrufmeldesystems zuläßt (unter 10% Akku-Kapazität).
In diesem Fall muss sich das Personal darauf einstellen, dass von diesem Notrufmeldesystem
keine zuverlässige Alarmauslösung mehr zu erwarten ist.
[0103] Zugrundeliegende Normen: Sicherheit, Zulassung: Electromagnetic Compatibility Directive
89/336/EEC; Low Voltage Directive 73/23/EEC; R&TTE Radio & Telecommunications Terminal
Equipment Directive 99/5/EC; EN55022:1998C1assB; EN55024.-1998; EN60950:! 997 / AI,A2,A3,A4
& AI 1; R&TTE European Directive EN300-220/EN 301-489
[0104] Fertigung, Qualitätssicherung: Die Fertigung erfolgt vorzugsweise nach
- a) ISO 9001,
- b) ISO TS 16949 (für die Automobilindustrie) und
- c) ISO 14385 (medizinische Produkte)
1. Notrufinelder, umfassend: eine Notrufaktivierungselement geeignet zum manuellen Aktivieren
eines Notrufsignals, zwei redundante Meldewege zur Versendung des Meldesignals, wobei
ein erster Meldeweg drahtgebunden ist und ein zweiter Meldeweg drahtungebunden ist
und wobei das Notrufsignal auf beiden Wegen zugleich sowohl zu einer in der näheren
Umgebung verorteten Kommunikationsvorrichtung, und/oder zu einer an einem anderen
Ort verorteten Notrufmeldestelle übermittelt wird.
2. Notrufinelder nach einem der Anspruch 1, wobei die drahtlose Verbindung zur in der
näheren Umgebung verorteten Kommunikationsvorrichtung besteht und die drahtgebundene
Verbindung zur an einem anderen Ort verorteten Notrufmeldestelle besteht.
3. Notrufinelder nach einem der zuvor genannten Ansürüche, wobei die drahtlose Verbindung
eine Bluetooth-Verbindung und/oder eine digitale FM-Verbindung ist und/oder die drahtgebundene
Verbindung die Stromleitung ist.
4. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, wobei bei Unterbrechung der
drahtlosen Verbindung ein von anderen Alarmmeldungen unabhängiger weiterer Alarm ausgelöst
wird und/oder wobei im Fall der Sabotage des Notrufinelders ein unabhängiger weiterer
Alarm ausgelöst wird, wobei diese beiden Alarme gleich oder unterschiedlich sein können.
5. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, wobei die Verbindung zur Kommunikationsvorrichtung
eine stehende Verbindung ist.
6. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, welcher im Falle eines aktivierten
Notrufs ständig ein Status-Signal an die Kommunikationsvorrichtung sendet und/oder
ein Status-Signal mitsamt zusätzlich den Ladezustand eines Netzausfall-Akkus des Notrufmelders
übermittelt.
7. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, wobei die drahtlose und / oder
die drahtgebundene Verbindung geeignet sind bidirektional Informationen zu übermitteln.
8. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, welcher im Betriebszustand,
wenn ein Alarmsignal abgesetzt wird ein Statussignal absetzt, wobei das das Status-Signal
im Betriebszustand eines Notrufs unterschiedlich oder identisch ist zum Status-Signal
im Betriebszustand ohne Notruf.
9. Notrufmelder nach einem der zuvor genannten Ansprüche, wobei bei Ausbleiben des Status-Signals
über einen vordefinierten Zeitraum ein zusätzliches zweites Alarmsignal ausgelöst
wird, welches vom ersten Alarmsignal unterschiedlich ist.
10. Kommunikationsvorrichtung, umfassend oder enthaltend mindestens einen Notrufinelder
nach einem der zuvor genannten Ansprüche, Mittel zur Eingabe von Sprache in die Kommunikationsvorrichtung,
Mittel zur Ausgabe von Sprache aus der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Weiterleitung
und / oder zum Empfang von Sprache mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung von und
/ oder an einen Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Eingabe von
Text in die Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Ausgabe von Text aus der Kommunikationsvorrichtung,
Mittel zur Weiterleitung und / oder zum Empfang von Text mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung
von und / oder an einen Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, Mittel zur Eingabe
von Bildern, Mittel zur Ausgabe von Bildern, Mittel zur Weiterleitung und / oder zum
Empfang von Bildern mit Hilfe der Kommunikationsvorrichtung von und / oder an einen
Ort jenseits der Kommunikationsvorrichtung, wobei die Mittel zur Ein-, Ausgabe und
Weiterleitung von Sprache, Text, Bildern derart ausgebildet sind, dass sie geeignet
sind Sprache, Text, Bilder in elektronisch verarbeitbare Daten umzuwandeln und umgekehrt,
Mittel zum Speichern und Absetzen eines vordefinierten und durch den Notrufinelder
bewirkten Notrufsignals, wobei das Notrufsignal mit mindestens einem der zuvor genannten
Mittel zusammenwirkt.
11. Kommunikationsvorrichtung, nach Anspruch 10, wobei die Notruffunktion eine akustische
und/oder optische Benachrichtigung nach einer außerhalb der Kommunikationsvorrichtung
verorteten Empfangsstelle übermittelt.
12. Kommunikationsvorrichtung, nach einem der Ansprüche 10 und / oder 11 , wobei das Notrufsignal
auf zwei voneinander unabhängigen Wegen zur Empfangsstelle übermittelt wird.
13. Kommunikationsvorrichtung, nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei nach Absetzen
des Notrufsignals automatisch eine Kommunikationsverbindung zwischen Kommunikationsvorrichtung
und Empfangsstelle aufgebaut wird.
14. Kommunikationsvorrichtung, nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei nach Absetzen
des Notrufsignals vom Bestehen einer Stromversorgung zur Kommunikationsvorrichtung
unabhängig erfolgt.
15. Kommunikationsvorrichtung, nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Kommunikationsvorrichtung
geeignet ist, eine individualisierte Anwesenheitskontrolle durchzuführen.