[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgusskörper aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Gusslegierung
mit mehr als 15 bis zu 25 Gew.-% Silizium und mit insgesamt 0 bis 10 Gew.-% an Nebenlegierungsbestandteilen
sowie ad 100 Gew.-% Aluminium, ein Verfahren zur Herstellung eines Druckgusskörpers
aus dieser Legierung, die Calcium und/oder Strontium enthält Das Herstellungsverfahren
ermöglichtdie prozesssichere und kosteneffektive Herstellung von verschleißbeanspruchten
Aluminiumgussteilen im Druckguss.
[0002] In letzter Zeit hat der Einsatz von übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierungen
für verschleißbeanspruchte Bauteile, wie Zylinderkurbelgehäuse, Kolben, Pumpen, Kompressorgehäuse,
Propeller erheblich zugenommen. Die gute Verschleißbeständigkeit von diesen Legierungen
beruht auf der Anwesenheit von Primärsiliziumausscheidungen im Gefüge, die in einer
vorteilhaften und möglichst homogenen Größenverteilung und geometrischen Form vorliegen
sollen. Um dies zu erreichen, hat sich eine Feinung des Primärsiliziums mit Phosphor
bewährt, welches in der Schmelze Keime erzeugt, an denen dann die primären Siliziumkristalle
entstehen (
Gießerei 78, 1991, Nr. 23, S. 848-852).
[0003] Aus der
EP 1 683 881 A1 ist eine verbesserte Al-Si-Legierung mit 6 bis 22 Gew.-% Si bekannt, die für die
Druckgießverfahren entwickelt wurde. Zur Reduzierung der Klebeneigung liegt der Strontiumgehalt
in dieser Legierung im Bereich von 0,05 bis 0,2 Gew.-% vor. Nachteilig wirkt sich
jedoch aus, dass die im Patent
EP 1 683 881 A1 angegebenen Strontiumgehalte eine ungewünschte Änderung der Morphologie des Primärsiliziums
von polyedrisch auf sternförmig hervorrufen. Die weiteren Folgen sind eine merkbare
Vergröberung der Primärsiliziumkristalle und eine deutliche Abnahme des Volumenanteils
dieser harten Phase im Gefüge.
[0004] Aus der
EP 1 978 120 A1 ist eine Aluminium-Silizium-Gusslegierung mit einem gezielt eingestellten, geringen
Kohlenstoffgehalt von 0,0007 bis 0,1 Gew.-% bekannt. Diese Legierung besitzt eine
gute Duktilität bei gleichzeitig geringer Korrosionsanfälligkeit.
[0005] Die derzeit erforderliche hohe Gießtemperatur für übereutektische Al-Si-Legierungen
von 760 °C bis 800 °C führt zu merklicher Abnahme der Viskosität der Schmelze und
steigert erheblich die Gefahr des Herausspritzens aus der Form. Dies wird zusätzlich
durch die hohe freiwerdende Kristallisationswärme bei der Ausscheidung von Primärsiliziumkristallen
begünstigt. Die durch höhere Temperaturen geförderte Oxidation und Wasserstoffaufnahme
führen darüber hinaus zur verstärkten Bildung von Oxideinschlüssen und Porositäten.
Die relativ hohe Kristallisationstemperatur des Primärsiliziums in bekannten Aluminium-Silizium-Gusslegierungen
für den Druckguss verstärkt die abrasive Wirkung der Primärsiliziumteilchen auf die
Gießwerkzeuge und vermindert damit erheblich ihre Standzeit. All diese Faktoren setzen
die Grenzen für die Verarbeitung der übereutektischen Al-Si-Legierungen mit dem Druckgießverfahren
herab.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Legierung und ein Verfahren bereitzustellen,
das eine prozesssichere und kosteneffektive Herstellung von verschleißbeanspruchten
Aluminiumgussteilen im Druckguss ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, nämlich
durch gezielte Einstellung von Calcium und/oder Strontium in den übereutektischen
Al-Si-Legierungen in wirksamen Mengen von ab 0,001 (≥0,001) Gew.-% bis kleiner 0,05
(< 0,05) Gew.-%, vorzugsweise bis < 0,04 Gew.-%, weiter vorzugsweise bis < 0,03 Gew.-%.
[0008] Der erfindungsgemäße Druckgusskörper ist eine solche mit den Hauptlegierungsbestandteilen
Aluminium und Silizium, genauer mit Siliziumgehalten von >15 Gew.-% bis ? 25 Gew.-%,
sowie Zirkonium als Nebenlegierungsbestandteil in einer Menge von 0,005 bis 0,3 Gew.-%.
Es handelt sich um eine übereutektische Legierung. Die Summe der Nebenlegierungsbestandteile
soll dabei 18 Gew.-% und vorzugsweise 10 Gew.-% nicht überschreiten.
[0009] Besonders vorteilhafte Druckgusslegierungen erhält man, wenn der SiliziumGehalt über
16 Gew.-.% und weiter vorzugsweise über 18 Gew.-% ist.
[0010] Für die Erfindung ist wesentlich, dass der Phosphorgehalt in der Legierung auf wenige
ppm begrenzt ist. Es wurde gefunden, dass gerade die Vermeidung von Phosphor und der
Einsatz von Calcium oder auch Strontium oder einer Kombination der Elemente Ca und
Sr die gewünschten Effekte erbringt. Phosphorzusätze erhöhen die Kristallisationstemperatur
des Primärsiliziums, was zu zwangsläufig höheren Gießtemperaturen und höheren Ausscheidungstemperaturen
der abrasiven primären Siliziumteilchen führt. Der hohe Formverschleiß mit konventionellen
übereutektischen Al-Si-Druckgusslegierungen kann daher auf den Zusatz von Phosphor
zurückgeführt werden. Erfindungsgemäß wird daher der Gehalt an Phosphor kleiner als
0,002 Gew.-% (20 ppm) gehalten. Vorzugsweise übersteigt der Phosphorgehalt nicht 10
ppm und weiter vorzugsweise nicht 9 ppm, besonders bevorzugt nicht 7 ppm.
[0011] Ferner wurde gefunden, dass es wesentlich ist, dass der Kohlenstoffgehalt möglichst
gering ist. Durch nicht vollständig reine Ausgangsmaterialien eingeschleppter Kohlenstoff
verschlechtert die Gießergebnisse. Der Kohlenstoffgehalt soll daher in der erfindungsgemäßen
Legierung kleiner als 0,0007 Gew.-% sein.
[0012] Die Ergebnisse der Erfinder zeigen, dass die Feinung und Ausbildungsform des Primärsiliziums
in erfindungsgemäßen Druckguss-Legierungen durch Zirkoniumzusätze von 0,005 bis 0,3
Gew.-% deutlich verbessert wird, ohne die Ausscheidungstemperatur der primären Siliziumkristalle
zu erhöhen. Dies liegt daran, dass die nach Zr-Zugabe in der Schmelze gebildeten Si2Zr-Teilchen
weniger patent sind als AIP-Keime und eine merkliche Unterkühlung benötigen, um keinmwirksam
zu werden.
[0013] Die erfindungsgemäß vorgesehene Behandlung der übereutektischen Aluminium-Silizium-Schmelze
durch Zusätze von Calcium oder Strontium in effektiven Zugabemengen bewirkt eine erhebliche
Abnahme der Ausscheidungstemperatur des Primärsiliziums und macht es möglich, die
Gießtemperaturen von übereutektischen Al-Si-Legierungen im Vergleich zum Stand der
Technik deutlich zu reduzieren. Niedrige Gießtemperaturen und dementsprechend höhere
Viskosität der Schmelze gewährleisten eine risikoarme Abwicklung des Druckgießverfahrens
ohne Gefahr des Herausspritzens. Zusätzliche Vorteile sind die geringere thermische
Belastung der Gießwerkzeuge und erhebliche Steigerung ihrer Standzeit. Der Formverschleiß
wird deutlich herabgesetzt. Weiterhin sorgt die Verschiebung der Ausscheidungstemperatur
des Primärsiliziums zum späteren Zeitpunkt dafür, dass diese harte Phase erst in der
Druckgießform entsteht, so dass die längst bekannte abrasive Wirkung der harten Primärsiliziumkristalle
auf die Gießwerkzeuge im neuen Verfahren entfällt.
Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte kleinere Erstarrungsintervall der
übereutektischen Al-Si-Legierungen trägt darüber hinaus zur deutlichen Verbesserung
ihres Warmrissverhaltens bei, was besonders bei der Herstellung von monolithischen
Motorblöcken im Druckguss wegen ihrer aufwändigen Verrippung von großem Vorteil ist.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Calcium- bzw. Strontiumzugabe eine
ausgezeichnete Gefügemodifizierung mit sich bringt. Die wesentlichen Merkmale der
Gefügemodifizierung sind eine erhebliche Feinung und homogene Verteilung der Primärsiliziumteilchen
und gleichzeitig eine gute Veredelung des Al-Si-Eutektikums. Dabei liegen die Primärsiliziumkristalle
im Gefüge in der gewünschten polyedrischen Form vor. Die seit langem angestrebte kombinierte
Feinung des Primärslilziums und Veredeltung des Al-Si-Eutektikums gewährleisten bekanntlich
die beste Verschleißfestigkeit und führen zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften.
[0015] Grundsätzlich sind dem Fachmann geeignete Nebenlegierungselemente für Aluminium-Silizium-Legierungen,
die im Druckguss zu technischen Komponenten weiterverarbeitet werden sollen, bekannt.
Die Nebenlegierungskomponenten verleihen der Legierung spezielle Eigenschaften, die
für die Gebrauchseignung wesentlich sind. In Weiterbildung der Erfindung sind als
mögliche Nebenlegierungsbestandteile vorgesehen:
0 bis 6 Gew.-% Kupfer (Cu),
0 bis 1 Gew.-% Magnesium (Mg),
0 bis 2 Gew.-% Eisen (Fe),
0 bis 3 Gew.-% Nickel (Ni),
0 bis 0,3 Gew.-% Chrom (Cr),
0 bis 1 Gew.-% Mangan (Mn),
0 bis 3 Gew.-% Zink (Zn),
0 bis 0,5 Gew.-% Cobalt (Co),
0 bis 0,3 Gew.-% Titan (Ti),
0 bis 0,1 Gew.-% Bor (B),
0 bis 0,1 Gew.-% Vanadium (V).
[0016] Von diesen Bestandteilen können einzelne oder mehrere zugefügt werden.
[0017] An Verunreinigungselementen sollten insgesamt nicht mehr als 0,6 Gew.-% in der Legierung
vorhanden sein, um unkontrollierbare Effekte auf die Eigenschaften der Legierung ausschließen
zu können. Verunreinigungselemente sind hier insbesondere Sn, Pb, Bi und Sb. Besonders
ist darauf zu achten, dass der Antimongehalt unter 0,01 Gew.-% liegt, da höhere Gehalte
die Wirkung von Ca und Sr beeinträchtigen.
[0018] Vorzugsweise sind in dem Gefüge der erfindungsgemäßen Druckgusskörper Primärsiliziumkristalle
in vorwiegend polyedrischer Form vorhanden. Sternförmige Primärsiliziumkristalle sollten
nicht oder nur in geringer Menge vorhanden sein.
[0019] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Primärsiliziumkristalle im Gefüge einen mittleren
Durchmesser (= (maximale Ausdehnung des Teilchens + minimale Ausdehnung des Teilchens
)/2) von 50 µm, vorzugsweise 20 µm, weiter vorzugsweise 10µm und besonders bevorzugt
7 µm nicht überschreiten, bzw. im Mittel nicht überschreiten.
[0020] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer im Druckguss
verarbeitbaren übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung mit Calcium- und/oder
Strontium-Zugabe.
[0021] Die Aufgabe der Erfindung wird daher auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Druckgusskörpers, bei welchem eine übereutektische Al-Si-Legierung mit einem
Gehalt an Calcium und/oder Strontium von je Element oder in Summe ab 0,001 bis kleiner
0,05 Gew.-% (?0,001 bis < 0,05 Gew.-%), einem Gehalt an Phosphor kleiner als 0,002
Gew.-% und einem Gehalt an Kohlenstoff kleiner als 0,0007 Gew.-% mit Formfüllzeiten
von 10 bis 300 Millisekunden im Druckguss verarbeitet wird, wobei die Ausscheidung
des Primärsiliziums erst in der Gießform erfolgt.
[0022] Je nach Siliziumgehalt kann die Temperatur der Schmelze in der Gießkammer ca. zwischen
670 °C und 700 °C liegen.
[0023] Die übereutektischen Al-Si-Legierungen mit Siliziumgehalten von über 15 bzw. 16 oder
18 Gew.-% zeichnen sich durch breite Erstarrungsintervalle aus. Daher benötigen sie
kurze Formfüllzeiten und raschen Druckaufbau bei Formfüllende, um vorzeitige Erstarrung
zu vermeiden und maximale Porenverdichtung zu erzielen.
[0024] Die genaue Zusammensetzung der übereutektischen Al-Si-Legierung ist dabei bevorzugt
wie oben beschrieben.
[0025] In Weiterbildung der Erfindung kann das Calcium in Form einer Calcium-Vorlegierung
und/oder das Strontium in Form einer Strontium-Vorlegierung zugefügt wird, wofür insbesondere
AlCa10, AlSr90 und AlSr10 verwendet werden.
[0026] Obwohl bereits im Gusszustand gute mechanische Werte vorhanden sind, können aus der
erfindungsgemäßen Legierung hergestellte Gussteile allen Wärmebehandlungen unterzogen
werden. In Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass das Druckgussteil
nach dem Gießen einer Wärmebehandlung, einer mechanischen Bearbeitung , einer Honoperation
oder einer Kombination mehrerer Behandlungen unterzogen wird.
[0027] Die Gusshaut der erfindungsgemäßen Legierung kann durch rasche Erstarrung beim Druckgießverfahren
an Primärsilizium verarmt sein. Daher kann die an Primärsilizium verarmte Randzone
entfernt werden. Dies kann z. B. durch mechanische Bearbeitung oder auch durch Honoperation
erfolgen.
[0028] Die Aufgabe der Erfindung wird schließlich auch gelöst durch die Verwendung eines
verschleißfesten Erzeugnisses nämlich eines mit dem erfindungsgemäßen Druckguss-Verfahren
hergestellten Druckgussteils für ein technisches Bauteil, insbesondere einen Kolben,
ein Zylinderkurbelgehäuse, eine Laufbuchse, einen Propeller, ein Propellerblatt, eine
Pumpe, ein Pumpengehäuse, ein Kompressorgehäuse, einen Motorblock, bzw. allgemein
ein Maschinen- oder Geräteteil.
[0029] Unter Bezugnahme auf die Abbildungen soll die Erfindung anhand eines Beispiels noch
näher erläutert werden, ohne dass die Erfindung auf dieses Beispiel beschränkt wäre.
- Fig. 1
- zeigt einen im Druckgießverfahren abgegossenen Probekörper;
- Fig. 2
- zeigt die Abkühlungskurven einer Legierung AlSi17Cu4Mg mit 50 ppm Phosphor und einer
erfindungsgemäßen Legierung AlSi17Cu4Mg mit 70 ppm Calcium;
- Fig. 3
- zeigt das Mikrogefüge einer erfindungsgemäßen Legierung AlSi17Cu4Mg unter Zugabe von
70 ppm Calcium, x 500.
Beispiel
[0030] Stellvertretend für die große Gruppe der übereutektischen Al-Si-Gusslegierungen wurden
die Legierungen der Gruppe AlSi17Cu4Mg ausgewählt. Die Versuchslegierungen mit Calcium
und mit Phosphor wurden in einem elektrisch beheizten Tiegelofen hergestellt. Die
Zugabe von Calcium erfolge mit Hilfe der handelsüblichen Vorlegierung AlCa10. Die
Zugabe von Phosphor zur Vergleichslegierung erfolgte mit Draht-Vorlegierung AlCu20P1,4.
Die Gießversuche wurden an der Druckgießmaschine GDK 750 (Fa. Müller Weingarten (Deutschland))
mit einer Gießgeschwindigkeit von 50 m/s durchgeführt. Die Gießtemperatur betrug 700
°C und die Kokillentemperatur lag bei 180 °C. Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
einwandfrei abgegossene Probekörper ist in Fig. 1 gezeigt.
[0031] Die Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzung der untersuchten Legierungen.
Tabelle 1. Zusammensetzung der Al-Si-Gusslegierungen, Gew.-%
|
Si |
Ca |
P |
Cu |
Ni |
Mg |
Fe |
Mn |
Cr |
Ti |
Zr |
Erf.Leg |
16,5 |
0,007 |
0,0009 |
3,7 |
0,02 |
0,6 |
0,18 |
0,14 |
0,03 |
0,07 |
0,005 |
Leg. Gem. Stand der Technik |
16,5 |
0,0009 |
0,005 |
3,9 |
0,03 |
0,6 |
0,16 |
0,16 |
0,04 |
0,05 |
- |
[0032] Fig. 2 stellt die gießtechnologischen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber
dem Stand der Technik überzeugend dar. Die Absenkung der Ausscheidungstemperatur des
Primärsiliziums um 27 °C durch Behandlung der Schmelze mit 70 ppm Calcium ist deutlich
zu sehen.
[0033] Im Mikrogefüge der mit dem neuen Verfahren abgegossenen Legierung wurde gleichzeitig
eine gute Veredelung und eine gute Feinung des Primärsiliziums (7 µm) erreicht, Fig.
3.
1. Druckgusskörper aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Gusslegierung mit mehr
als 15 bis zu 25 Gew.-% Silizium, 0,005 bis 0,3 Gew.-% Zirkonium und mit insgesamt
0 bis 10 Gew.-% an weiteren Nebenlegierungsbestandteilen sowie ad 100 Gew.-% Aluminium,
gekennzeichnet durch einen Gehalt in der Legierung an Calcium und/oder Strontium von je Element oder in
Summe ab 0,001 bis kleiner 0,05 Gew.%, wobei der Gehalt an Phosphor kleiner als 0,002
Gew.-% und der Gehalt an Kohlenstoff kleiner als 0,0007 Gew.-% ist.
2. Druckgusskörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass als Nebenlegierungsbestandteil wenigstens eines der folgenden Elemente in der Legierung
vorhanden ist:
0 bis 6 Gew.-% Kupfer (Cu),
0 bis 1 Gew.-% Magnesium (Mg),
0 bis 2 Gew.-% Eisen (Fe),
0 bis 3 Gew.-% Nickel (Ni),
0 bis 0,3 Gew.-% Chrom (Cr),
0 bis 1 Gew.-% Mangan (Mn),
0 bis 3 Gew.-% Zink (Zn),
0 bis 0,5 Gew.-% Cobalt (Co),
0 bis 0,3 Gew.-% Titan (Ti),
0 bis 0,1 Gew.-% Bor (B),
0 bis 0,1 Gew.-% Vanadium (V).
3. Druckgusskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Verunreinigungselemente insgesamt in einem Gehalt von nicht mehr als 0,6 Gew.-% in
der Legierung vorhanden sind.
4. Druckgusskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärsiliziumkristalle im Gefüge einen mittleren Durchmesser von 50 µm nicht
überschreiten.
5. Druckgusskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Gefüge Primärsiliziumkristalle in polyedrischer Form vorhanden sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Druckgusskörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die übereutektische AlSi-Legierung mit Formfüllzeiten von 10 bis 300 Millisekunden
im Druckguss verarbeitet wird, wobei die Ausscheidung des Primärsiliziums erst in
der Gießform erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Calcium in Form einer Calcium-Vorlegierung und/oder das Strontium in Form einer
Strontium-Vorlegierung zugefügt wird, wofür insbesondere AlCa10, AlSr90 und AlSr10
verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgussteil nach dem Gießen einer Wärmebehandlung, einer mechanischen Bearbeitung
oder einer Honoperation unterzogen wird.
9. Verwendung des mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8 erhältlichen Druckgusskörpers
für, technische Bauteile, insbesondere Kolben, Zylinderkurbelgehäuse, Laufbuchsen,
Propeller, Propellerblätter, Pumpe, Pumpengehäuse, Kompressorgehäuse, Motorblock,
ein Maschinen- oder Geräteteile.