[0001] Die Erfindung betrifft einen Mauerstein mit Steinaußenwänden, von denen wenigstens
eine als Fügefläche zur seitlichen Verbindung mit weiteren Mauersteinen ausgebildet
ist, und einer offenen Aufnahme für einen Steckling.
[0002] Ein derartiger Mauerstein ist aus der
DE 10 2006 002 825 A1 bekannt. Der Mauerstein weist Stege auf, die voneinander getrennte Hohlräume bilden,
die zumindest teilweise der Aufnahme eines Dämmstoffs dienen. In die Hohlräume werden
Dämmstoffelemente eingefügt, die reibschlüssig in den Mauersteinen gehalten werden.
Allerdings weist ein Mauerwerk in dem die beschriebenen Mauersteine verwendet werden,
eine relativ geringe Dämmung an den Verbundstellen zwischen zwei angrenzenden Mauersteinen
auf.
[0003] Im Stand der Technik wird diesem Problem mit einem Mauerstein Rechnung getragen,
der halboffene Aufnahmen an den Steinaußenwänden aufweist. Die Aufnahmen bilden, wenn
zwei Steine aneinander gefügt werden, einen Hohlraum, in dem Dämmmaterial aufgenommen
werden kann.
[0004] Das Einsetzen der Stecklinge in die zwischen zwei Mauersteinen ausgebildeten Hohlräume
wird erst nach Fügen der Mauersteine aneinander auf der Baustelle ausgeführt und erfordert
damit einen zusätzlichen Arbeitsschritt bei der Erstellung des Mauerwerks.
[0005] Ausgehend vom Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Mauerstein derart
zu optimieren, dass ein hoher Dämmwert an der Verbundstelle zwischen angrenzenden
Mauersteinen erreicht wird, und eine qualitätssichere, kostengünstige und noch effizientere
Erstellung des Mauerwerks ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einer offenen Aufnahme
in einem Mauerstein der Steckling in Richtung der Normalen der Fügefläche durch einen
Hinterschnitt befestigt ist. Der Steckling erhöht den Dämmwert im Bereich der Fügefläche
und kann schon ab Werk und während des Transports sicher in der Aufnahme eines einzelnen
Mauersteins vorgehalten werden, da ein Herausfallen aus der Aufnahme durch die Befestigung
über den Hinterschnitt zuverlässig verhindert wird. Das Vorsehen der Stecklinge in
der Aufnahme bereits im Werk bei der Produktion des Mauersteins ermöglicht, dass dieser
Arbeitsschritt unter kontrollierten Prozessbedingungen und automatisiert vonstatten
gehen kann, und somit sowohl kostengünstig als auch qualitätssicher ist. Weiterhin
ermöglicht der Hinterschnitt ein Einsetzen ohne übermäßigen Kraftaufwand, wobei dennoch
ein sicherer Sitz des Stecklings erreicht wird.
[0007] Vorteilhafterweise weist die Aufnahme eine Schwalbenschwanzform auf, um den Hinterschnitt
zu bilden. Die Schwalbenschwanzform ist in der Ebene normal zur Erstreckungsrichtung
der Aufnahme ausgebildet, so dass der Steckling einfach in die Aufnahme eingeschoben
werden kann. Dabei ist zu beachten, dass vorteilhafterweise auch der Steckling eine
der Aufnahme entsprechende Form aufweist, einerseits um einen sicheren Sitz zu gewährleisten
und andererseits um den Hohlraum der Aufnahme ganz auszufüllen, damit eine optimale
Dämmwirkung erreicht wird.
[0008] In einer Ausführungsform weist die Aufnahme Vorsprünge auf, die wenigstens teilweise
entlang der Erstreckungsrichtung der Aufnahme verlaufen und hinter die der Steckling
eingreift. Die Vorsprünge bieten eine alternative Möglichkeit einen Hinterschnitt
auszubilden, durch den der Steckling in der Aufnahme befestigt ist. Dadurch, dass
die Vorsprünge entlang der Erstreckungsrichtung der Aufnahme verlaufen, kann der Steckling
einfach in dieser Richtung eingesetzt werden. Die Vorsprünge behindern eine solche
Einsetzbewegung nicht, aber befestigen den Steckling in Richtung der Normalen der
Fügefläche sicher.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform weist der Mauerstein auf beiden Endseiten in Steinlängsrichtung
Fügeflächen mit Aufnahmen für Stecklinge auf. Durch das Vorsehen der Aufnahmen auf
beiden Endseiten in Steinlängsrichtung kann der Bereich der erhöhten Dämmung bei zwei
aneinander angrenzenden Mauersteinen an der Fügefläche vergrößert werden, ohne dass
die einzelnen Aufnahmen vergrößert werden müssen. Dies wirkt sich vorteilhaft auf
die Stabilität des Mauersteins aus und erhöht den Dämmwert des aus den Mauersteinen
erstellten Mauerwerks.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Aufnahmen so in den Fügeflächen angeordnet, dass bei
aneinander angeordneten Mauersteinen die Stecklinge aneinander grenzen. Somit kann
ein größerer zusammenhängender Bereich geschaffen werden, der durch die aus Dämmmaterial
bestehenden Stecklinge ausgefüllt wird, wodurch der Dämmwert des Mauerwerks erhöht
werden kann.
[0011] In einer Ausführungsform verläuft die Aufnahme in einem Randbereich der Fügefläche.
Dies ermöglicht das Vorsehen von anderen funktionalen Elementen an zentraler Position,
wie z.B. von Nuten und Federn für eine Verbindung zwischen Mauersteinen. Weiterhin
ermöglicht dieses Merkmal, dass im gegenüberliegenden Randbereich der gleichen Fügefläche
eine weitere Aufnahme vorgesehen werden kann. Somit wird die Verbindung zwischen den
Mauersteinen verbessert und der Dämmwert erhöht.
[0012] In einer Ausführungsform besteht der Steckling aus einem elastisch verformbaren Material.
Dies ermöglicht ein einfaches Einführen des Stecklings in die Aufnahme und einen sicheren
Sitz desselben darin, da dieser sich im Rahmen seiner Elastizität an die Aufnahme
anpassen kann. Weiterhin kann damit erreicht werden, dass der Steckling die Aufnahme
ausfüllt und beim Fügen eines weiteren Mauersteins an den Mauerstein, der den Steckling
beinhaltet, der Steckling so verformt wird, dass er auch an dem angrenzenden Mauerstein
sicher anliegt.
[0013] Das sichere Anliegen des Stecklings an einem angrenzenden Mauerstein kann insbesondere
dadurch sichergestellt werden, dass der Steckling über die Aufnahme in Richtung der
Normalen der Fügefläche über die Fügefläche übersteht.
[0014] In einer Ausführungsform kann der über die Fügefläche überstehende Steckling von
einer Vertiefung eines angrenzenden Mauersteins teilweise aufgenommen werden. Damit
wird der Dämmwert im Bereich der Fügefläche noch weiter erhöht, da einerseits die
Fügefläche an sich besser gedämmt wird und andererseits ein höherer Anteil von Dämmmaterial
in Bezug auf das restliche Material des Mauersteins erreicht werden kann.
[0015] Vorteilhafterweise sind mehrere Aufnahmen in einer Fügefläche vorgesehen, wobei die
Aufnahmen sich insbesondere parallel erstrecken. Mehrere Aufnahmen in einer Fügefläche
können insbesondere die Raumausnutzung für Dämmmaterial durch Stecklinge in der Fügefläche
verbessern. Die parallele Erstreckung der Aufnahmen ermöglicht, dass zwischen den
Aufnahmen eine rechteckige Fläche freigehalten werden kann, die für Verbindungsmittel
zwischen den Mauersteinen, wie z.B. Nut-Feder-Verbindungen, verwendet werden kann.
[0016] Vorteilhafterweise erstrecken sich die Aufnahmen in Steinhochrichtung und die Normale
der Fügefläche verläuft in Steinlängsrichtung. Eine Fügefläche mit einer Normalen
in Steinlängsrichtung ermöglicht ein einfaches Setzen von benachbarten Mauersteinen
aneinander. Dadurch, dass sich die Aufnahmen in Steinhochrichtung erstrecken, sind
diese nicht in Richtung der Vorder- und Rückseite der Mauersteine offen, wodurch eine
geschlossene Vorder- und Rückseite beim fertigen Mauerwerk ermöglicht wird.
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der beigefügten
Figuren näher beschrieben:
- Figur 1
- zeigt eine Draufsicht auf einen Mauerstein gemäß einer ersten Ausführungs- form der
Erfindung.
- Figur 2
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 3
- zeigt eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des erfindungsge- mäßen Mauersteins.
- Figur 4
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 5
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsge- mäßen Mauersteins.
- Figur 6
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 7
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsge- mäßen Mauersteins.
- Figur 8
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 9
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die rechte Fügefläche.
- Figur 10
- zeigt eine Draufsicht auf zwei aneinandergefügte Mauersteine gemäß der vorherigen
Ausführungsform.
- Figur 11
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 12
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 13
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 14
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 15
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 16
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 17
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 18
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 19
- zeigt eine Draufsicht auf zwei aneinandergefügte, erfindungsgemäße Mauersteine gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 20
- zeigt eine Draufsicht auf zwei aneinandergefügte, erfindungsgemäße Mauersteine gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 21
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 22
- zeigt die dazugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
- Figur 23
- zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungs- gemäßen Mauersteins.
- Figur 24
- zeigt die zugehörige Seitenansicht auf die linke Fügefläche.
[0018] Gleiche Komponenten werden in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
[0019] In Figur 1 ist ein Mauerstein 1 in einer Draufsicht gezeigt. Mehrere Mauersteine
1 dieser Art werden zur Erstellung eines Mauerwerks mit Fügeflächen 9 aneinander gereiht.
Dann wird Mörtel auf die obere Seite des Mauersteins 1 aufgetragen und eine weitere
Reihe von Mauersteinen 1 auf die bereits bestehende Reihe von Mauersteinen 1 aufgesetzt.
[0020] Der Mauerstein 1 gemäß Figur 1 weist an allen Seiten Steinaußenwände 2 auf, von denen
jeweils zwei als Fügeflächen 9 für links und rechts angrenzende Mauersteine 1 ausgebildet
sind. Der Mauerstein 1 besteht aus einem Kalksteinmaterial. Im Mauerstein 1 ist ein
Hohlraum 3 vorgesehen, der mit Dämmmaterial 4 versehen werden kann. Der Hohlraum 3
erstreckt sich in Hochrichtung und läuft von der Oberseite des Mauersteins 1 zur Unterseite
des Mauersteins 1. Die den Hohlraum 3 begrenzenden Stege aus Mauersteinmaterial müssen
eine gewisse Breite aufweisen, um eine ausreichende Stabilität des Mauersteins 1 zu
ermöglichen. Sollten diese Stege zu dünn ausgelegt sein, können bereits während des
Transports Teile aus dem Mauerstein 1 ausbrechen, so dass der Mauerstein 1 unbrauchbar
wird.
[0021] In dem Hohlraum 3 wird bereits bei der Fertigung des Mauersteins 1 Dämmmaterial vorgesehen.
Insbesondere eignen sich hierfür Stecklinge 4, die in die Mauersteine 1 eingesetzt
werden. Für das Dämmmaterial kommen mineralische und nichtmineralische Dämmstoffe
in Frage. Möglichkeiten für mineralische Dämmstoffe sind z.B. Steinwolle oder Mineralwolle.
Möglichkeiten für nichtmineralische Dämmstoffe sind Phenolharzschaum, Polyurethan
Hartschaum (PU) oder expandiertes Polystyrol (EPS). Aus diesem Material können vorgeformte
Stecklinge 4 bereitgestellt werden, die dann in den Hohlraum 3 eingesetzt werden.
Andererseits ist es aber auch möglich, dass der Hohlraum 3 direkt mit einem Rohmaterial
eines Dämmstoffes ausgefüllt wird. Dafür kommt z.B. das Ausschäumen des Hohlraums
3 oder das Auffüllen des Hohlraums 3 mit mineralischen Granulaten in Verbindung mit
Bindemitteln in Frage.
[0022] Der Mauerstein 1 weist an seiner linken Seite eine Aufnahme 5 auf, die zur Fügefläche
9 offen ist. In diese Aufnahme 5 wird ein Steckling 10 bereits bei der Produktion
des Mauersteins 1 eingesetzt. Die schwalbenschwanzförmige Form der Aufnahme 5 verhindert
dabei ein Herausfallen des Stecklings 10 in Richtung der Normalen N der Fügefläche
9. Der Steckling 10 kann aus den gleichen Materialien und auf gleiche Art und Weise
gefertigt werden, wie bereits für den Steckling 4 beschrieben wurde. Die Aufnahme
5 verläuft in Hochrichtung des Mauersteins 1 in Aufnahmeerstreckungsrichtung X. In
dieser Richtung bildet die Aufnahme 5 eine Ausnehmung mit gleichbleibendem, schwalbenschwanzförmigem
und somit hinterschnittenem Querschnitt, in die der Steckling 10 durch Einschieben
von oben befestigt werden kann.
[0023] Die Erstreckung der Aufnahme 5 mit dem eingesetzten Steckling 10 in der Fügefläche
9 ist in Figur 2 dargestellt. In der Aufnahmeerstreckungsrichtung X ist der Steckling
10 in dieser Ausführungsform durch Reibschluss gesichert. Dies kann dadurch erreicht
werden, dass der Steckling 10 eine geringfügig größere Querschnittsform als die Aufnahme
5 aufweist und aus einem elastischen Material besteht. Somit ist sichergestellt, dass
der Steckling 10 weder in Aufnahmeerstreckungsrichtung X, noch in Normalrichtung N
der Fügefläche 9 herausfällt, selbst wenn der Mauerstein 1 während Handhabungsvorgängen
äußeren Kräften und Beschleunigungen ausgesetzt wird.
[0024] Figuren 3 und 4 illustrieren eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Mauersteins. Hier läuft, wie in der Seitenansicht in Figur 4 zu erkennen ist, die
Aufnahme 5 nicht über die gesamte Steinhochrichtung. In der Draufsicht in Figur 3
sind die Außenkonturen der Aufnahme 5 durch die Steinoberseite verdeckt und somit
als Strichlinie dargestellt. Innerhalb der Aufnahme 5 ist ein Vorsprung 12 ausgebildet,
der in den Steckling 10 eingreift und diesen somit in der Aufnahme 5 mittels eines
Hinterschnitts sichert.
[0025] Der Steckling 10 wird entgegen der Normalrichtung N der Fügefläche 9 in die Aufnahme
5 eingesetzt. Der Steckling 10 besteht aus einem komprimierbaren Material, in das
der Vorsprung 12 eingreifen kann, wodurch der Steckling 10 in der Aufnahme 5 gesichert
ist. Weiterhin steht der Steckling 10 noch geringfügig über die Aufnahme 5 über. Beim
Fügen der Mauersteine 1 aneinander wird der Steckling 10 in die Aufnahme 5 gedrückt,
so dass er diese voll ausfüllt und insbesondere eng am angrenzenden Mauerstein 1 anliegt.
Der Mauerstein 1 weist vier gleichgeformte Hohlräume 3b mit Stecklingen 4b im Randbereich
und einen zentralen Hohlraum 3c mit Steckling 4c auf.
[0026] Figuren 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mauersteins
1 in Draufsicht und linker Seitenansicht. Hier sind auf jeder Seite der Aufnahme 5
drei Vorsprünge 12 vorgesehen, die zusätzlich in den Steckling 10 eingreifen. Dadurch
wird sowohl der Reibschluss in Aufnahmeerstreckungsrichtung X, als auch der Formschluss
in Normalrichtung N der Fügefläche 9 verbessert, so dass die Sicherheit der Befestigung
des Stecklings 10 noch weiter erhöht wird. Der Mauerstein 1 weist einen zentralen
Hohlraum 3 mit einem Steckling 4 auf. Die Aufnahme 5 ist breiter ausgeführt, um die
Dämmung im Bereich der Fügefläche 9 zu erhöhen. Weiterhin steht der Steckling 10 geringfügig
über die Aufnahme 5 über und besteht aus einem komprimierbaren Material.
[0027] Figuren 7 bis 9 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mauersteins
1 in Draufsicht, linker Seitenansicht und rechter Seitenansicht. In Figur 7 ist dargestellt,
dass der Steckling 10 über die Aufnahme 5 übersteht, die eine Schwalbenschwanzform
aufweist. Weiterhin weist der Mauerstein 1 an der gegenüberliegenden Fügefläche 9
eine Vertiefung 11 auf, die wie in Figur 9 dargestellt, in Aufnahmeerstreckungsrichtung
X über die gesamte Höhe des Steins verläuft. Werden zwei Mauersteine 1 gemäß Figur
10 mit den jeweiligen Fügeflächen 9 aneinander angeordnet, greift der überstehende
Teil des Stecklings 10 in die Vertiefung 11 des angrenzenden Mauersteins 1 ein. Somit
wird ein noch größerer Bereich nahe der Fügefläche 9 zwischen zwei Mauersteinen 1
geschaffen, der durch einen Steckling 10 ausgefüllt ist, so dass die Dämmung im Bereich
der Fugen noch weiter erhöht werden kann.
[0028] Figuren 11 und 12 zeigen einen erfindungsgemäßen Mauerstein 1, bei welchem der Hinterschnitt
zur Befestigung des Stecklings 10 durch eine Aufnahme 5 mit konvex geformten Seitenwänden
erreicht wird. Mittels dieser Ausprägung kann eine höhere Breite des Stecklings 10
im Bereich der Fügefläche 9 erreicht werden, wodurch der Dämmwert erhöht wird. Wie
in Figur 12 dargestellt ist, erstreckt sich die Aufnahme 5 nicht über die gesamte
Höhe des Mauersteins 1. Damit liegt der Steckling 10 in einem unteren Bereich auf
dem Mauerstein 1 auf und ist somit gegen Herausfallen aus dem Mauerstein 1 gesichert.
Diese Modifikation der Aufnahme 5 kann auch in anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
vorgesehen werden.
[0029] In den Figuren 13, 14 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mauersteins
1 dargestellt, in der die Aufnahme 5 für den Steckling 10 eine asymmetrische Ausprägung
aufweist. Dadurch kann ein einfacheres Einsetzen des Stecklings 10 sowohl entgegen
der Richtung der Normalen N der Fügefläche 9, als auch in der Aufnahmeerstreckungsrichtung
X erfolgen. Natürlich ist es beim Mauerstein 1 gemäß Figuren 13, 14 auch möglich,
eine Aufnahme vorzusehen, die analog zu Figuren 3, 4 nicht entlang der gesamten Steinhöhe
verläuft, da ein Einsetzen des Stecklings von vorne einfach möglich ist. Weiterhin
sind in dem Mauerstein 1 in dieser Ausführungsform keine Hohlräume ausgebildet. Stattdessen
weist der Mauerstein 1 zumindest in seinem Inneren ein Material mit höherem Dämmwert
auf.
[0030] Figuren 15, 16 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mauersteins
1, in der zwei Vorsprünge 12 in einer ansonsten rechteckig geformten Aufnahme 5 vorgesehen
sind, um einen Hinterschnitt zu bilden und somit den Steckling 10 in der Aufnahme
5 in Normalrichtung N in der Fügefläche 9 zu sichern. Die Hohlräume 3 weisen alle
die gleichen Querschnittsform auf, wodurch in jedem Hohlraum 3 der gleiche Typ von
Steckling 4 eingesetzt werden kann.
[0031] Figuren 17, 18 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mauersteins
in Draufsicht und linker Seitenansicht. Die Aufnahme 5 verläuft in dieser Ausführungsform
in der Aufnahmeerstreckungsrichtung X konisch, so dass der Steckling 10 in der Steinhochrichtung
formschlüssig aufgenommen wird. Dafür ist es vorteilhaft, wenn der Steckling ein der
Aufnahme 5 entsprechende Form aufweist. In der Seitenansicht gemäß Figur 18 sind die
hinteren Begrenzungen der Aufnahme als gestrichelte Linien dargestellt.
[0032] In Figur 19 sind zwei mit ihren Fügeflächen 9 aneinandergefügte Mauersteine 1 dargestellt,
die eine Vielzahl von Hohlräumen 3 mit Stecklingen 4 aufweisen. In der Fügefläche
9 sind offene Aufnahmen 5 vorgesehen, in denen bereits ab Werk Stecklinge 10 eingesetzt
sind. Die Aufnahmen 5 sind jeweils in einem Randbereich der Fügefläche 9 vorgesehen.
[0033] Durch die versetzten Aufnahmen 5 an aneinandergrenzenden Fügeflächen 9 können auf
der Seite des Mauersteins 1, wo keine Aufnahme 5 vorliegt, die Hohlräume 3 näher an
der Fügefläche 9 des Mauersteins 1 ausgebildet werden. Durch die Kombination der Dämmwirkung
der Stecklinge 10 von aneinandergrenzenden Mauersteinen 1 kann der Dämmwert des Mauerwerks
erhöht werden.
[0034] Der Dämmwert des Mauerwerks kann erhöht werden, wenn, wie in Figur 20 in Draufsicht
dargestellt, in jedem der aneinander angrenzenden Mauersteine 1 zwei Aufnahmen 5 mit
Stecklingen 10 vorgesehen werden. Durch das Aneinandergrenzen der benachbarten Stecklinge
10 ergibt sich ein hoher Dämmwert an dieser Stelle. Weiterhin wird der gesamte Dämmwert
im Bereich der Fügefläche 9 dadurch erhöht, dass durch die außermittige Anordnungen
pro Fügefläche 9 zwei Aufnahmen 5 angeordnet werden können.
[0035] In Figur 21 ist ein erfindungsgemäßer Mauerstein 1 in Draufsicht dargestellt, der
zusätzlich in seinen Fügeflächen 9 Vertiefungen 8 und Vorsprünge 7 aufweist, die zusammen
eine Nut-Feder-Verbindung zwischen den Mauersteinen 1 bilden. Zusätzlich zu den mit
Stecklingen 4 versehenen Hohlräumen 3 weist der Mauerstein 1 an seinen Fügeflächen
9 Aufnahmen 5 auf. Die Aufnahmen 5 erstrecken sich über die ganze Höhe des Mauersteins
1 und weisen einen Hinterschnitt auf, um den Steckling 10 darin in Richtung der Normalen
N der Fügefläche 9 zu befestigen.
[0036] In Figur 22 ist die linke Seitenansicht des Mauersteins 1 dargestellt, in der die
Erstreckung des Vorsprungs 7, der Vertiefung 8 und der Aufnahme 5 mit dem Steckling
10 entlang der ganzen Steinhöhe in Aufnahmeerstreckungsrichtung X dargestellt ist.
Die Nut-Feder-Verbindung ermöglicht eine Positionierungshilfe der Mauersteine 1 aneinander.
Die Ausbildung der Nut-Feder-Verbindung weist vorteilhafterweise eine maximale Tiefe
von zirka 2 bis 4 mm auf. Durch diese relativ geringe Tiefe vereinfachen sich insbesondere
die weiteren Arbeitsschritte im Bereich von Wandenden, Wandecken und Fensterlaibungen,
da dann eine Grenzfläche mit nur geringen Vertiefungen vorliegt. Somit können die
Wandenden einfacher verputzt werden oder einfacher Fenster in diesem Bereich eingesetzt
werden. Generell gilt, dass aber auch Nut-Feder-Ausbildungen mit einer Tiefe bis zu
11 mm vorgesehen werden können.
[0037] In Figur 23 ist ein erfindungsgemäßer Mauerstein 1 in Draufsicht dargestellt, der
in seinem Inneren Hohlräume 3 in einer Flachverzahnung aufweist. In die Hohlräume
3 sind ebenfalls Stecklinge 4 eingefügt, um den Dämmwert des Mauersteins zu erhöhen.
Dabei weisen die Hohlräume 3 eine vornehmliche Ausprägung in Steinlängsrichtung auf,
während die Breite der Hohlräume 3 gering ist. Da die Hohlräume 3 ein geringeres Volumen
aufweisen, sind innerhalb des Mauersteins 1 eine Vielzahl von Hohlräumen 3 angeordnet.
Durch die relativ geringe Breite der Hohlräume 3 können diese näher an die Steinaußenwände
2 herangeführt werden, ohne die Stabilität des Mauersteins 1 zu beeinträchtigen. Somit
kann der Anteil von Dämmmaterial erhöht werden, wodurch der Dämmwert des gesamten
Mauerwerks erhöht wird. Der Mauerstein 1 weist ebenfalls Aufnahmen 5 mit Stecklingen
10 an seinen beiden Fügeflächen 9 auf, um weiterhin noch den Dämmwert an den Fügeflächen
9 zu erhöhen. In Figur 24 ist der Mauerstein 1 in der linken Seitenansicht dargestellt.
[0038] Die Ausprägungen der einzelnen Aufnahmen können natürlich mit jedem beliebigen Mauerstein
kombiniert werden.
[0039] Insbesondere kann eine konische Ausbildung der Aufnahme, wie in Figuren 17, 18 gezeigt,
bei jedem erfindungsgemäßen Mauerstein vorgesehen sein.
[0040] Die Größe der Aufnahmen und Stecklinge kann ebenfalls beliebig angepasst werden.
So kann insbesondere die Schenkellänge der Schwalbenschwanzform der Aufnahme variiert
werden.
[0041] Weiterhin kann bei jedem erfindungsgemäßen Mauerstein mit Aufnahme natürlich auch
ein Überstand des Stecklings vorgesehen werden, insbesondere wenn der Steckling aus
einem elastisch verformbaren Material besteht oder der daran angrenzende Mauerstein
eine Vertiefung aufweist.
[0042] Grundsätzlich können die Hohlräume und Aufnahmen eckig ausgebildet sein oder aber
Rundungen aufweisen. Die eckige Ausprägung ermöglicht einen höheren Anteil von Dämmmaterial
im Stein, wodurch der Dämmwert des Mauersteins erhöht wird.
[0043] Für die Hohlräume im Mauersteininneren ist grundsätzlich jede bekannte Ausgestaltung
denkbar.
[0044] Generell gilt, dass die Merkmale sämtlicher Ausführungsbeispiele dieser Anmeldung
beliebig miteinander kombiniert werden können, um einen vorteilhaften erfindungsgemäßen
Mauerstein zu erhalten.
1. Mauerstein (1) mit Steinaußenwänden (2), von denen wenigstens eine als Fügefläche
(9) zur seitlichen Verbindung mit weiteren Mauersteinen (1) ausgebildet ist, und
einer offenen Aufnahme (5) für einen Steckling (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steckling (10) in der Aufnahme (5) in Richtung der Normalen (N) der Fügefläche
(9) durch einen Hinterschnitt befestigbar ist.
2. Mauerstein gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) eine Schwalbenschwanzform aufweist.
3. Mauerstein gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) Vorsprünge (12) aufweist, die wenigstens teilweise entlang der Erstreckungsrichtung
(X) der Aufnahme (5) verlaufen und hinter die der Steckling (10) eingreift.
4. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerstein (1) auf beiden Endseiten in Steinlängsrichtung Fügeflächen (9) mit
Aufnahmen (5) für Stecklinge (10) aufweist.
5. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (5) in den Fügeflächen (9) so vorgesehen sind, dass bei aneinander
angeordneten Mauersteinen (1), die Stecklinge (10) aneinander angrenzen.
6. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) in einem Randbereich der Fügefläche (9) verläuft.
7. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckling (10) aus einem elastisch verformbaren Material besteht.
8. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckling (10) über die Aufnahme (5) in Richtung der Normalen (N) der Fügefläche
(9) über die Fügefläche (9) übersteht.
9. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerstein (1) eine Vertiefung (11) in einer Fügefläche (9) aufweist, die den
Steckling (10) einer Aufnahme (5) eines angrenzenden Mauersteins (1) teilweise aufnimmt.
10. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Aufnahmen (5) in einer Fügefläche (9) vorgesehen sind, wobei die Aufnahmen
(5) sich insbesondere parallel erstrecken.
11. Mauerstein gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (5) sich in Steinhochrichtung erstrecken, und die Normale (N) der Fügefläche
(9) in der Steinlängsrichtung verläuft.