[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feststellvorrichtung für einen Blendrahmen
und einen daran drehbar oder drehkippbar gelagerten Flügel umfassende Fenster, Türen
oder dergleichen mit einem Feststellarm, an dessen einem Ende ein zum schwenkbaren
Lagern des Feststellarms an dem Blendrahmen ausgebildetes erstes Lagerelement und
an dessen anderem Ende ein zum schwenkbaren Lagern des Feststellarms an dem Flügel
ausgebildetes zweites Lagerelement vorgesehen ist. Weiterhin ist die Erfindung auf
ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen und einem daran drehbar gelagerten
Flügel sowie mit einer zwischen dem Flügel und dem Blendrahmen angebrachten Feststellvorrichtung
gerichtet.
[0002] Feststellvorrichtungen der eingangs genannten Art umfassen üblicherweise einen horizontal
angeordneten Feststellarm, der an dem oberen oder unteren waagerecht angeordneten
Querholm des Flügels sowie dem entsprechenden oberen oder unteren waagerecht verlaufenden
Querholm des Blendrahmens schwenkbar befestigt ist. Mit solchen Feststellvorrichtungen
können geöffnete Flügel in beliebigen Stellungen gehalten werden, um ein selbsttätiges
Zufallen oder ein unerwünscht weiteres Öffnen des Flügels zu verhindern.
[0003] Problematisch an diesen Feststellvorrichtungen ist, dass diese aufgrund ihrer Konstruktionsgröße
bei schmalen Fenstern nicht eingesetzt werden können. Da Fenster oder Türen in der
Regel meist schmäler als hoch sind, ist bei schmalen Fenster- oder Türkonstruktionen
somit ein Feststellen des Flügels bzw. eine Begrenzung der Flügelöffnungsweite nicht
möglich.
[0004] Darüber hinaus ragt der Feststellarm solcher Feststellvorrichtungen bei geöffnetem
Flügel in den Öffnungsbereich des Flügels hinein, was je nach Anwendungsfall störend
sein kann. Beispielsweise können solche Feststellvorrichtungen bei Fenstertüren mit
Bodenschwellen oder durchlaufendem Boden nicht eingesetzt werden.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Feststellvorrichtung anzugeben,
die bei allen Fenster- oder Türenbauarten verwendbar ist und nicht störend in den
Öffnungsbereich zwischen Flügel und Blendrahmen hineinragt. Weiterhin soll ein entsprechendes
Fenster bzw. eine entsprechende Tür angegeben werden.
[0006] Ausgehend von einer Feststellvorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, dass das erste Lagerelement zur Befestigung am bandseitig gelegenen
Holm des Blendrahmens und das zweite Lagerelement zur Befestigung am bandseitig gelegenen
Holm des Flügels ausgebildet sind. Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Fenster bzw.
eine erfindungsgemäß ausgebildete Tür umfasst eine erfindungsgemäß ausgebildete Feststellvorrichtung,
wobei das erste Lagerelement am bandseitig gelegenen Holm des Blendrahmens und das
zweite Lagerelement am bandseitig gelegenen Holm des Flügels angeordnet sind.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Feststellvorrichtung so ausgebildet, dass sie nicht an den
waagerechten Holmen sondern an den bandseitigen senkrechten Holmen des Flügels und
des Blendrahmens angebracht werden kann. Auf diese Weise kann die Feststellvorrichtung
auch bei sehr schmalen Fenstern oder Türen eingesetzt werden. Weiterhin wird vermieden,
dass bei geöffnetem Flügel der Feststellarm störend im Öffnungsbereich zwischen Flügel
und Blendrahmen angeordnet ist. Somit ist auch die Verwendung bei Fenstern oder Türen,
die mit einer Bodenschwelle oder durchlaufendem Boden ausgestattet sind, möglich.
[0008] Bevorzugt besitzen das erste und das zweite Lagerelement jeweils drei rotatorische
Freiheitsgrade. Im Gegensatz zu den bekannten Feststellvorrichtungen, bei denen die
Feststellarme üblicherweise nur um eine Achse verschwenkbar sind, ist der Feststellarm
gemäß der Erfindung somit sowohl gegenüber dem Blendrahmen als auch gegenüber dem
Flügel um alle drei senkrecht aufeinander stehenden, den Raum aufspannenden möglichen
Drehachsen verdrehbar. Dadurch ist gewährleistet, dass der Feststellarm die bei der
Anbringung in der bandseitig gelegenen Falzluft erforderliche komplexe Schwenkbewegung
gegenüber dem Blendrahmen sowie gegenüber dem Flügel ausführen kann.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfassen das erste und/ oder
das zweite Lagerelement ein Kugelgelenk mit einem Kugelkopf und einer Kugelpfanne,
in der der Kugelkopf drehbar gelagert ist. Die Kugelpfanne kann dabei den Kugelkopf
großflächig oder auch nur über bestimmte Teilbereiche des Kugelkopfs umfassen. Durch
ein Kugelgelenk ist die erforderliche Schwenkbewegung des Feststellarms entsprechend
den drei rotatorischen Freiheitsgraden sehr einfach und kostengünstig herstellbar.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird zumindest einer
der Kugelköpfe in der Kugelpfanne durch eine insbesondere selbsttätig lösbare Rastverbindung
gehalten. Dadurch wird erreicht, dass bei einer Krafteinwirkung auf den sich in seiner
maximalen Öffnungstellung befindenden Flügel die Rastverbindung automatisch bei Überschreiten
einer vorgegebenen Kraft gelöst wird, so dass keine Belastungen auf tragende Bauteile
des Fensters oder der Tür einwirken und beispielsweise ein Bruch eines Lagers verhindert
wird.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das erste
und/oder das zweite Lagerelement eine selbsttätig lösbare Befestigungseinrichtung
zur Befestigung an dem Blendrahmen bzw. an dem Flügel. Anstelle oder zusätzlich zu
der lösbaren Rastverbindung des Kugelkopfs kann somit das Lagerelement selbsttätig
lösbar an dem Blendrahmen bzw. an dem Flügel befestigt sein, um die erforderliche
sicherheitsrelevante Selbstlösung zu erreichen. Auch in diesem Fall kann die Befestigungseinrichtung
als Rastverbindung ausgebildet sein.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das erste und/oder
das zweite Lagerelement gegenüber dem Blendrahmen bzw. gegenüber dem Flügel verschiebbar
ausgebildet. Insbesondere kann dabei das zweite Lagerelement zur verschiebbaren Lagerung
in einer Beschlagaufnahmenut des Flügels ausgebildet sein. Dazu ist es möglich, dass
das zweite Lagerelement ein zur verschiebbaren Lagerung in der Beschlagaufnahmenut
des Flügels ausgebildetes Gleitelement umfasst.
[0013] Durch die Verschiebbarkeit des ersten und/oder des zweiten Lagerelements kann zumindest
eines der Enden des Feststellarms verschoben werden, so dass ein Öffnen und ein Schließen
des Fensters bzw. der Tür möglich ist. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass anstelle
oder zusätzlich zu der Verschiebbarkeit der Lagerelemente der Feststellarm eine verstellbare
Länge besitzt und dabei insbesondere teleskopartig ausgebildet ist.
[0014] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine
Bremseinheit vorgesehen, über die die Leichtgängigkeit der Verschiebbarkeit des ersten
und/oder des zweiten Lagerelements einstellbar ist. Dabei kann die Bremseinheit Stellmittel,
insbesondere in Form zumindest einer Einstellschraube umfassen. Über die Bremseinheit
ist somit die Bremswirkung der Feststellvorrichtung beispielsweise je nach Anwendungsfall
oder Größe des Flügels individuell einstellbar. Grundsätzlich kann eine solche Bremseinheit
auch bei der Ausbildung des längenverstellbaren Feststellarms vorgesehen sein.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein
weiterer Feststellarm zur Verbindung des bandseitig gelegenen Holmes des Blendrahmens
und des bandseitig gelegenen Holmes des Flügels vorgesehen. Vorteilhaft kann dabei
ein gemeinsames Lagerelement zur Lagerung von mehreren, insbesondere von zwei Feststellarmen
ausgebildet sein. Grundsätzlich können die beiden Feststellarme jedoch auch an insbesondere
beabstandeten unterschiedlichen Lagerelementen gelagert sein.
[0016] Diese Ausführungsform kann insbesondere für größere Flügel mit hohem Gewicht verwendet
werden, um über die zwei oder mehr Feststellarme eine ausreichende Bremswirkung zu
erreichen.
[0017] Bevorzugt besitzt der Feststellarm einen kreisförmigen Querschnitt, und ist insbesondere
als Feststellstange ausgebildet. Mit dieser Ausbildung können die auftretenden Kräfte,
insbesondere die beim Schließen des Flügels auftretenden Druckkräfte, sicher aufgenommen
werden, da aufgrund des kreisförmigen Querschnitts eine höhere Steifigkeit als beispielsweise
bei einem flachförmigen Feststellarm erreicht wird.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilansicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Fenster in geöffneter Stellung,
- Fig. 2
- das Fenster nach Fig. 1 aus einem anderen Blickwinkel,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf das Fenster nach Fig. 1 in geschlossener Stellung mit weggelassenem
Blendrahmen,
- Fig. 4
- eine Führungsschiene gemäß der Erfindung,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Führungsschiene nach Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Feststellarm gemäß der Erfindung,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Lagerelements,
- Fig. 8
- einen Längsschnitt durch das Lagerelement nach Fig. 7,
- Fig. 9
- einen Teil eines erfindungsgemäß ausgebildeten weiteren Lagerelements in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 10
- das Lagerelement nach Fig. 9 in zusammengebautem Zustand,
- Fig. 11
- eine Ansicht eines Fensters mit einer Feststellvorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung in geöffnetem Zustand,
- Fig. 12
- das Fenster nach Fig. 11 aus einem anderen Blickwinkel,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht auf das Fenster nach Fig. 12 in geschlossenem Zustand mit weggelassenem
Blendrahmen,
- Fig. 14
- eine Führungsleiste gemäß der zweiten Ausführungs-form der Erfindung, und
- Fig. 15
- einen Querschnitt durch die Führungsleiste nach Fig. 14.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Flügel 1 eines Fensters, der über ein Ecklager 2 drehbar an einem
Blendrahmen 3 gelagert ist. Zwischen einem senkrechten bandseitig gelagerten Holm
4 des Flügels 1 und einem senkrechten bandseitig gelegenen Holm 5 des Blendrahmens
3 ist eine Feststellvorrichtung 6 angeordnet, durch die eine Öffnungsbegrenzung des
Flügels 1 sowie eine Feststellung zwischen der geschlossenen Stellung des Flügels
1 und seiner maximalen Öffnungsstellung erreichbar ist.
[0021] Die Feststellvorrichtung 6 umfasst einen stabförmig ausgebildeten Feststellarm 7
mit kreisförmigem Querschnitt, an dessen Enden jeweils Kugelköpfe 8, 9 ausgebildet
sind, wie sie insbesondere aus Fig. 6 deutlicher zu erkennen sind. Der Kugelkopf 8
ist in einer Kugelpfanne 10 (siehe Fig. 9 und 10) eines ersten Lagerelements 11 angeordnet,
das zusammen mit dem Kugelkopf 8 ein Kugelgelenk 12 für den Feststellarm 7 bildet.
[0022] Das erste Lagerelement 11 ist über zwei Schrauben 13 an dem bandseitig gelegenen
Holm 5 des Blendrahmens 3 festgeschraubt und dadurch unverschiebbar an diesem fixiert.
[0023] Der Kugelkopf 9 ist in einer Kugelpfanne 14 (siehe Fig. 7, 8) eines zweiten Lagerelements
15 angeordnet, das somit zusammen mit dem Kugelkopf 9 ein weiteres Kugelgelenk 16
für den Feststellarm 7 bildet.
[0024] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, umfasst das zweite Lagerelement 15 ein Gleitelement
17, das verschiebbar in einer Beschlagaufnahmenut 18 des Flügels 1 gelagert ist. Dazu
ist in der Beschlagaufnahmenut 18 eine Führungsschiene 19 angeordnet, die in den Fig.
4 und 5 näher dargestellt ist.
[0025] In dem Gleitelement 17 ist eine Bohrung 20 ausgebildet, in die ein Stellmittel, insbesondere
in Form einer Einstellschraube, bevorzugt einer Inbusschraube, einschraubbar ist.
Dieses Stellmittel bildet eine Bremseinheit für das Gleitelement 17 und damit für
das zweite Lagerelement 15. Die Bremswirkung kann beispielsweise dadurch entstehen,
dass unterhalb des Gleitelements 17 im Bereich der Bohrung 20 ein Spreizelement vorgesehen
ist, das durch Einschrauben der Einstellschraube seitlich, insbesondere radial nach
außen gedrängt wird und dadurch mit der Führungsschiene 19 verklemmt wird. Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass die durch die Bohrung 20 geführte Einstellschraube bei weiterem
Einschrauben am Boden 21 (siehe Fig. 4 und 5) der Führungsschiene 19 zur Anlage kommt
und dadurch eine Bremswirkung erzeugt. Durch entsprechend weites oder weniger weites
Einschrauben der Einstellschraube kann die Schwergängigkeit der Verschiebbarkeit des
Gleitelements 17 und damit die Bremswirkung der Feststellvorrichtung 6 individuell
eingestellt werden.
[0026] Am unteren Ende der Führungsschiene 19 ist ein Begrenzungselement 22 in Form eines
Nutsteins 22' angeordnet, das über Schrauben 23 mit dem Flügel 1 verschraubt ist.
[0027] In ähnlicher Weise ist an dem entgegengesetzten Ende der Führungsschiene 19 ein weiterer
Nutstein 24 mit Schrauben 25 am Flügel 1 befestigt, wobei dieser Nutstein 24 jedoch
so angeordnet ist, dass bei vollständig geschlossenem Fenster die Oberkante des Gleitelements
17 von der Unterkante des Nutsteins 24 beabstandet ist.
[0028] Im Gegensatz dazu läuft bei vollständig geöffnetem Flügel 1 die Unterkante des Gleitelements
17 an der Oberkante des Begrenzungselements 22 an, wodurch ein weiteres Öffnen des
Flügels 1 verhindert wird.
[0029] Aus der in Fig. 3 gezeigten Darstellung ist zu erkennen, dass bei geschlossenem Flügel
1 das Gleitelement 17 des zweiten Lagerelements 15 in der Führungsschiene 19 nach
oben bis kurz vor den Nutstein 24 verschoben ist.
[0030] Die erforderliche Schwenk- und Drehbewegung des Feststellarms 7 zwischen der Offenstellung
des Flügels 1 und dessen Schließstellung wird durch die drei rotatorische Freiheitsgrade
aufweisenden Kugelgelenke 12 und 16 sowie die Verschiebbarkeit des zweiten Lagerelements
15 ermöglicht. Dabei ist zusätzlich der die Kugelpfanne 14 umfassende Teil 26 des
zweiten Lagerelements 15 gegenüber dem Gleitelement 17 um eine Achse 35 (Fig. 1) drehbar
gelagert.
[0031] Wie weiterhin aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist bei geschlossenem Flügel 1 die gesamte
Beschlaganordnung einschließlich des Feststellarms 7 innerhalb der bandseitig gelegenen
Falzluft des Fensters angeordnet.
[0032] Aus Fig. 4 ist zu erkennen, dass die Führungsschiene 19 an ihrem Grund 21 Bohrungen
27 aufweist, über die sie zusammen mit dem Begrenzungselement 22 und dem Nutstein
24 an dem Flügel 1 befestigbar ist.
[0033] Das Begrenzungselement 22 und der Nutstein 24 können seitliche Führungsnuten umfassen,
über die sie auf entsprechende Führungsansätze 28 im oberen Bereich der Führungsschiene
19 (siehe Fig. 5) einschiebbar sind.
[0034] Aus Fig. 6 ist zu erkennen, dass der Feststellarm 7 einen zylindrisch ausgebildeten
Mittelbereich 28 umfasst, an den sich endseitig jeweils ein kegelstumpfförmiger Abschnitt
29 anschließt, an dessen Enden wiederum jeweils die Kugelköpfe 8, 9 angeordnet sind.
[0035] Gemäß Fig. 7 umfasst der Teil 26 des zweiten Lagerelements 15 eine seitliche Schrägfläche
30, in der die Kugelpfanne 14 ausgebildet ist. An der Unterseite 31 des Teils 26 ist
ein zapfenförmiges Rastelement 32 mit zwei Rastnasen 33 ausgebildet, die zusammen
mit einer entsprechenden Bohrung in dem Gleitelement 17 eine Rastverbindung 34 bildet.
Dabei wird durch den kreisförmigen Außenquerschnitt des zapfenförmigen Rastelements
32 die erwähnte Verdrehbarkeit des Teils 26 um die Drehachse 35 ermöglicht.
[0036] Die Ausbildung der Rastnasen 33 sowie der Kugelpfanne 14 ist aus dem Längsschnitt
gemäß Fig. 8 noch deutlicher zu erkennen.
[0037] Fig. 9 zeigt einen Teil 36 des ersten Lagerelements 11, das als erste Schließteilhälfte
37 ausgebildet ist. Die Schließteilhälfte 37 besitzt zwei gegenüberliegende schräge
Stirnflächen 38, in denen jeweils zwei Hälften der Kugelpfannen 10 ausgebildet sind.
Durch Zusammensetzen zweier Schließteilhälften 37 entsteht das in Fig. 10 dargestellte
Schließteil 39, das das erste Lagerelement 11 bildet. Eine exakte Zentrierung der
beiden Schließteilhälften 37 erfolgt dabei durch ringförmige Ansätze 40 und entsprechend
kreisförmig ausgebildete Vertiefungen 41, die beim Zusammensetzen der Schließteilhälften
37 ineinander eingreifen. Gleichzeitig sind die Ansätze 40 und die Vertiefungen 41
jeweils mit einer Bohrung 42 versehen, durch die die Schrauben 13 zum Befestigen des
ersten Lagerelements 11 an dem Blendrahmen 3 hindurchgeführt werden können.
[0038] Während in den Fig. 9 und 10 an dem Schließteil 39 zwei Lagerpfannen 10 ausgebildet
sind, ist für die Verwendung bei der Beschlaganordnung nach den Fig. 1 bis 5 nur eine
der beiden Kugelpfannen 10 erforderlich.
[0039] Die zweite Kugelpfanne 10 ist hingegen bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 11 bis 15 notwendig. In diesem zweiten Ausführungsbeispiel werden bereits
zum ersten Ausführungsbeispiel beschriebene Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 bis 10 bezeichnet.
[0040] Die in dem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigte Feststellvorrichtung 6' unterscheidet
sich von der Feststellvorrichtung nach den Fig. 1 bis 5 lediglich dadurch, dass zwei
Feststellarme 7 vorgesehen sind, deren Enden an zwei symmetrisch ausgebildeten zweiten
Lagerelementen 15 verschwenkbar gelagert sind. Die jeweils beiden anderen Enden der
zwei Feststellarme 7 sind jeweils über die Kugelköpfe 8 in den zwei Kugelschalen 10
des gemeinsamen ersten Lagerelements 11 verschwenkbar gelagert.
[0041] Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 11 bis 15 eine längere Führungsschiene 19' vorgesehen, um jeweils die
Führung der beiden Gleitelemente 17 der beiden zweiten Lagerelemente 15 zu ermöglichen.
[0042] Mit dieser doppelarmigen Ausbildung können Flügel mit höheren Gewichten ebenfalls
sicher in ihren Öffnungswinkeln begrenzt und in beliebigen Öffnungswinkeln festgestellt
werden.
[0043] Grundsätzlich können die Feststellarme 7 auch an voneinander beabstandeten Lagerelementen
11 gelagert sein, von denen eines beispielsweise im Bereich des unteren Ecklagers
und das andere im Bereich eines oberen Ecklagers oder eines Scherenlagers angeordnet
sein kann. Auch eine Anordnung in einem sonstigen Bereich zwischen dem oberen und
dem unteren Ende des Blendrahmens ist möglich.
[0044] Desweiteren ist mit der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung auch eine Kippöffnungsbegrenzung
bei Kipp- oder Drehkippflügeln realisierbar.
[0045] Durch die Rastverbindung 34 ist gewährleistet, dass bei einer Krafteinwirkung auf
den bereits vollständig geöffneten Flügel 1, beispielsweise durch eine gegen den Flügel
1 laufende Person, keine erhöhten Kräfte auf tragende Bauteile, wie beispielsweise
das Ecklager 2 einwirken, sondern eine selbsttätige Lösung der Rastverbindung 34 gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel bzw. der beiden Rastverbindungen 34 gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel erfolgt und somit ein Bruch des Ecklagers 2 und damit verbunden
ein Absturz des Flügels 1 zuverlässig verhindert werden kann.
[0046] Durch die Anordnung der Feststellvorrichtung im Bandbereich ist insbesondere eine
vollständig verdeckte Ausbildung möglich. Je nach Ausführung kann die Feststellvorrichtung
aber auch teilweise verdeckt oder sichtbar angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Flügel
- 2
- Ecklager
- 3
- Blendrahmen
- 4
- bandseitig gelegener Holm des Flügels
- 5
- bandseitig gelegener Holm des Blendrahmens
- 6, 6'
- Feststellvorrichtung
- 7
- Feststellarm
- 8
- Kugelkopf
- 9
- Kugelkopf
- 10
- Kugelpfanne
- 11
- erstes Lagerelement
- 12
- Kugelgelenk
- 13
- Schraube
- 14
- Kugelpfanne
- 15
- zweites Lagerelement
- 16
- Kugelgelenk
- 17
- Gleitelement
- 18
- Beschlagaufnahmenut
- 19, 19'
- Führungsschiene
- 20
- Bohrung
- 21
- Grund der Führungsschiene
- 22
- Begrenzungselement
- 22'
- Nutstein
- 23
- Schrauben
- 24
- Nutstein
- 25
- Schrauben
- 26
- Teil des zweiten Lagerelements
- 27
- Bohrungen
- 28
- zylindrischer Mittelteil
- 29
- kegelstumpfförmige Abschnitte
- 30
- Schrägfläche
- 31
- Unterseite
- 32
- zapfenförmiges Rastelement
- 33
- Rastnasen
- 34
- Rastverbindung
- 35
- Drehachse
- 36
- Teil des ersten Lagerelements
- 37
- Schließteilhälften
- 38
- Stirnflächen
- 39
- Schließteil
- 40
- Ansätze
- 41
- Vertiefungen
- 42
- Bohrungen
1. Feststellvorrichtung für einen Blendrahmen (3) und einen daran drehbar oder drehkippbar
gelagerten Flügel (1) umfassende Fenster, Türen oder dergleichen mit einem Feststellarm
(7), an dessen einem Ende ein zum schwenkbaren Lagern des Feststellarms (7) an dem
Blendrahmen (3) ausgebildetes erstes Lagerelement (11) und an dessen anderem Ende
ein zum schwenkbaren Lagern des Feststellarms (7) an dem Flügel (1) ausgebildetes
zweites Lagerelement (15) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Lagerelement (11) zur Befestigung am bandseitig gelegenen Holm (5) des
Blendrahmens (3) und das zweite Lagerelement (15) zur Befestigung am bandseitig gelegenen
Holm (4) des Flügels (1) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Lagerelement (11, 15) jeweils drei rotatorische Freiheitsgrade
besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und/oder das zweite Lagerelement (11, 15) ein Kugelgelenk (12, 16) mit
einem Kugelkopf (8, 9) und einer Kugelpfanne (10, 14) umfassen, in der der Kugelkopf
(8, 9) drehbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer der Kugelköpfe (8, 9) in der Kugelpfanne (10, 14) durch eine insbesondere
selbsttätig lösbare Rastverbindung gehalten wird.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und/oder das zweite Lagerelement (11, 15) eine selbsttätig lösbare Befestigungseinrichtung
zur Befestigung an dem Blendrahmen (3) bzw. an dem Flügel (1) umfasst, insbesondere
dass die Befestigungseinrichtung als Rastverbindung (34) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und/oder das zweite Lagerelement (11, 15) gegenüber dem Blendrahmen (3)
bzw. gegenüber dem Flügel (1) verschiebbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Lagerelement (15) zur verschiebbaren Lagerung in einer Beschlagaufnahmenut
(18) des Flügels (1) ausgebildet ist, insbesondere dass das zweite Lagerelement (15)
ein zur verschiebbaren Lagerung in der Beschlagaufnahmenut (18) des Flügels (1) ausgebildetes
Gleitelement (17) umfasst.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Bremseinheit vorgesehen ist, über die die Leichtgängigkeit der Verschiebbarkeit
des ersten und/oder des zweiten Lagerelements (11, 15) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremseinheit Stellmittel, insbesondere in Form zumindest einer Einstellschraube
umfasst.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Begrenzungselement (22) vorgesehen ist, durch das die Verschiebbarkeit
des ersten und/oder des zweiten Lagerelements (11, 15) begrenzt ist.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein weiterer Feststellarm (7) zur Verbindung des bandseitig gelegenen Holmes
(5) des Blendrahmens (3) und des bandseitig gelegenen Holmes (4) des Flügels (1) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gemeinsames Lagerelement (11) zur Lagerung von mehreren, insbesondere von zwei
Feststellarmen (7) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Feststellarm (7) einen kreisförmigen Querschnitt besitzt.
14. Fenster oder Tür mit einem Blendrahmen (3) und einem daran drehbar gelagerten Flügel
(1) sowie mit einer zwischen dem Flügel (1) und dem Blendrahmen (3) angebrachten Feststellvorrichtung
(6, 6'),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellvorrichtung (6, 6') nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgebildet ist und dass das erste Lagerelement (11) am bandseitig gelegenen Holm
(5) des Blendrahmens (3) und das zweite Lagerelement (15) am bandseitig gelegenen
Holm (4) des Flügels (1) angeordnet sind.
15. Fenster oder Tür nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Lagerelement (15) in einer Beschlagaufnahmenut (18) des Flügels (1) verschiebbar
gelagert ist und/oder
dass durch die Feststellvorrichtung (6, 6') eine Dreh- und/oder eine Kippöffnungsbegrenzung
des Flügels (1) erfolgt.