(19)
(11) EP 2 236 722 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.2010  Patentblatt  2010/40

(21) Anmeldenummer: 10156006.8

(22) Anmeldetag:  09.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 09.03.2009 DE 102009011702

(71) Anmelder: HAUTAU GmbH
31691 Helpsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Muegge, Dirk
    31688 Nienstaedt (DE)

(74) Vertreter: Leonhard, Frank Reimund 
Leonhard - Olgemöller - Fricke Patentanwälte Postfach 10 09 62
80083 München
80083 München (DE)

   


(54) Rahmen für Schiebetüren oder -fenster


(57) Vorgeschlagen wird ein Rahmen und ein Arbeitsverfahren für ein Fenster oder eine Tür in Form eines Schiebesystems mit zwei gleich großen Blendrahmen (1,3).
- Der erste Blendrahmen (1) weist einen lotrechten Mittelpfosten (2) auf und ist durch diesen in zwei Felder (2a,2b) unterteilt. In dem einen, ersten Feld (2a) ist ein Festflügel (4), eine Festverglasung oder ein zu öffnender Flügel anbringbar.
- Das andere, zweite Feld (2b) ist offen.
- Der zweite Blendrahmen (3) hat ein durchgehendes, drittes Feld (3a), in dem ein Schiebeflügel (5) von der Größe des zweiten Feldes (2b) des ersten Blendrahmens (1) anbringbar ist. Der Flügel (5) ist zwischen einer Offenstellung vor dem ersten Feld (2a) des ersten Blendrahmens (1) in eine das zweite Feld (2b) bedeckende Stellung verschiebbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen für Türen oder Fenster, wobei wenigstens ein verschiebbarer Flügel vorgesehen ist. Die Holme des Rahmens sind Profile. Das Arbeitsverfahren des Schiebesystems wird ebenfalls beansprucht.

[0002] Schiebesysteme mit Rahmenprofilen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei der am häufigsten anzutreffenden Ausführung ist der verschiebbare Flügel unten über Ausstellarme mit Laufwagen und über obere Ausstellarme mit einer oberen Gleitschiene zum Festrahmen gekoppelt. Das bedeutet, dass der Flügel etwa um seine Bautiefe aus dem Blendrahmen herausgestellt werden muß, bis er seitlich verschoben werden kann. Die Gesamtheit der dafür notwendigen Beschlagelemente ist hoch und die Anwendung bei Schiebetüren bedienungs-unfreundlich. Durch die unter dem Flügel angebrachten Ausstellarme ist auch ein bodenbündiger Einbau nicht möglich.

[0003] Ähnliches gilt auch für sogenannte Hebeschiebetüren. Eine - Drehfenstern vergleichbare - Abdichtung in der verriegelten Schließstellung ist bei diesen Hebeschiebetüren ebenso wie bei einfachen Schiebefenstern gar nicht oder nur mit hohem Aufwand zu erreichen. Ferner sind umlaufend spezielle Rahmenprofile erforderlich. Teilweise sind auch die Fertigungsverfahren so speziell, dass nicht jeder Fensterbauer in der Lage ist einen solchen Fenstertyp herzustellen.

[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Rahmen für Fenster oder Tür in Form eines Schiebesystems und ein entsprechendes Arbeitsverfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem die oben aufgezeigten Schwierigkeiten vermieden sind und der auf einfache und preiswerte Weise herzustellen ist oder zuverlässig funktioniert (= arbeitet). Er soll die erforderliche Dichtigkeit ebenso ermöglichen, wie einen einfachen und gefahrlosen Durchgang selbst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Rahmen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 13 oder mit dem Verfahren des Anspruchs 17 gelöst.

[0006] Der eine Blendrahmen bildet den Grundrahmen, während der andere Rahmen den Schiebeflügel aufnimmt, welch letzterer in jeder seiner Stellungen in diesem zweiten Rahmen verbleiben kann. Der erste oder Grundrahmen ist durch einen vertikalen Pfosten in zwei, vorzugsweise gleich große, Felder unterteilt. Das eine Feld kann beliebig verwendet werden, z.B. für einen kipp- oder schwenkbaren oder festen Flügel oder eine feste Verglasung (Festverglasung). Für den dem anderen Feld zugeordneten und diesem angemessenen Schiebeflügel werden keine Ausstellarme benötigt.

[0007] Damit kann der Rahmen bodenbündig eingebaut werden. Dem Rahmen sind zur Bedienung (Verriegelung, Entriegelung usw.) geeignete Beschlagteile zugeordnet, welche das geringe Abstellen des Schiebeflügels aus der verriegelten und abdichtenden Stellung in die - für das Verschieben bereite - Stellung unterstützen können (Anspruch 8). Allerdings ist der verwendete Abstellweg (Anspruch 6) so gering, dass im Wesentlichen die elastische Entspannung der in der Verriegelungsstellung dichtend zusammengepressten Dichtungen am ersten und zweiten Blendrahmen für das Abstellen des Schieberflügels ausreichend ist (Anspruch 7).

[0008] Die Unterstützung dieses Vorgangs durch die Beschlagteile stellt vor allem sicher, dass beim Verschieben des Schiebeflügels die Dichtungen nicht an dem Flügelrahmen des Schiebeflügels reiben und so abgenutzt oder gar beschädigt werden.

[0009] Ein besonderer Vorteil, der durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Rahmens erreicht wird, besteht in der Möglichkeit, alle Rahmenteile aus handelsüblichen Profilen herzustellen, wie sie für die Fertigung von Dreh- oder Drehkippflügeln schon im Einsatz waren (Anspruch 5).

[0010] Der Rahmen (Anspruch 1) kann aus zwei gleich großen Blendrahmen aufgebaut werden, die jeweils eigenständig oder gesondert sind, nur deckungsgleich aufeinander-liegend miteinander verbunden werden. In einer Alternative kann dieser sich ergebende Zustand auch mit einem zusammenhängenden Rahmen erreicht werden, wobei die funktionell zwei Blendrahmen eine Einheit bilden und stofflich oder durch Stoffschluss des Profilwerkstoffes zusammenhängen.

[0011] Das zweite, offen bleibende Feld wird auch Durchgangsbereich genannt und bezieht sich auf den ersten Blendrahmen. Im zweiten Blendrahmen ist der dem offenen Feld gegenüberliegende Feldabschnitt des durchgehenden dritten Feldes dieses zweiten Blendrahmens auch der Durchgangsbereich, nur bezogen auf den anderen Blendrahmen.

[0012] Bei dem Arbeitsverfahren (Anspruch 17) wird dieser Durchgangsbereich geschlossen, wenn der Schiebeflügel in diesen Bereich hinein bewegt wird. Alternativ kann der Durchgangsbereich auch geöffnet werden, wenn der Schiebeflügel aus diesem Bereich zur Seite bewegt wird. Zuvor wurde er aus der verriegelten Schließstellung in die Zwischenstellung, welche die abgestellte, zur Verschiebebewegung bereite Stellung ist, in Richtung senkrecht zu den Ebenen der Blendrahmen heraus bewegt.

[0013] Sowohl die verriegelte (abdichtende) Schließstellung, wie auch die abgestellte Zwischenstellung fallen unter den Begriff der "das zweite Feld bedeckenden Stellung".

[0014] Wird der Schiebeflügel gegen zusätzliche Dichtungen angedrückt (Anspruch 2) ergibt sich die Schließstellung, die auch dichtende Schließstellung genannt wird, wenn zumindest eine der - bezogen auf den Schiebeflügel - umlaufenden Dichtungen auf Druck belastet wird.

[0015] Eine U-förmige Dichtung ergibt sich durch Dichtungsabschnitte oder Einzeldichtungen, die am zweiten Blendrahmen angeordnet sind (Anspruch 12b). Dieses liegende U wird ergänzt durch zumindest eine vertikale Dichtung, sodass sich die "umlaufende Dichtung" ergibt, gegen die der Schiebeflügel in der Schließstellung drücken kann.

[0016] Der Begriff der umlaufenden Dichtung ist dabei so zu verstehen, dass sich dieser Umlauf auf den Schiebeflügel (seine Dimension) erstreckt, aber die Dichtungen an den Blendrahmen angeordnet sind, wobei ein Großteil der Dichtungslänge an dem zweiten Blendrahmen und ein vertikaler Abschnitt an dem ersten Blendrahmen (respektive seinem vertikalen Pfosten, sprich Mittelpfosten) angeordnet ist. Diese Anordnung geschieht bevorzugt über ein zusätzliches Profil (Anspruch 2, 3), welches ein oder zwei Dichtungsabschnitte aufnehmen und halten kann (Anspruch 4).

[0017] Durch eine Dimensionierung der Breite dieses zusätzlichen Profils wird am Mittelpfosten Platz geschaffen. Dieser Platz kann auf Schließplatten oder ähnliche Beschlagteile zugeschnitten sein.

[0018] Zumindest im Durchgangsbereich können Verblendungselemente vorgesehen sein (Anspruch 9). Die vertikalen Innenseiten der Profilholme sind mit Abblendelementen abdeckbar, insbesondere durch ein Aufklippen (Anspruch 10).

[0019] Der Durchgangsbereich kann unten zwei Verblendungselemente besitzen, eines am ersten Blendrahmen und ein zweites am zweiten Blendrahmen. Bevorzugt sind diese Verblendungselemente eben oder rampenförmig. Die vertikalen Verblendungselemente können auch Stufen aufweisen.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
in perspektivischer Darstellung die Einzelteile des Rahmens, jedoch mit getrennten Einzelrahmen;
Figur 2
in perspektivischer Darstellung den Rahmen zusammengebaut mit Schiebeflügel 5;
Figur 3
einen horizontalen Schnitt durch den Rahmen nach Fig. 2;
Figur 3a
einen Ausschnitt des vertikalen Profilholms mit Dichtung 6;
Figur 4
einen vergrößerten Schnitt gemäß der Schnittebene X-X in Fig. 2 und mit Feld 2b;
Figur 4a
in gleicher Darstellung wie Fig. 4 eine abgewandelte Möglichkeit mit Zusatzprofil 7a und Abdeckblech 10;
Figur 5
einen vergrößerten Schnitt gemäß dem Schnitt Y-Y in Fig. 2 mit Feld 2b nach Fig. 1;
Figur 5a
den Schnitt W-W aus Fig. 2 im oberen Profilholm bei Blick nach links;
Figur 6
einen vergrößerten Schnitt gemäß dem Schnitt Z-Z in Fig. 2 und mit Feldabschnitt 3a' aus Fig. 3;
Figur 6a
in einem Ausschnitt aus Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform.


[0021] Die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform der Erfindung zeigt die Teile des gesamten Rahmens für Fenster und Türen in Form eines Schiebesystems vor ihrem Zusammenbau in perspektivischer Darstellung.

[0022] Der Rahmen besteht aus zwei gleich großen Blendrahmen 1 und 3, die deckungsgleich bemessen sind und - wie Figuren 2 und 3 zeigen - aufeinander liegend "fest" (oder: unverschieblich) miteinander verbunden werden. Diese Verbindung kann durch Zusammenschrauben, durch Verkleben oder durch andere, geeignete Verbindungselemente erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die beiden Blendrahmen 1 und 3 - wie an Hand von den Figuren 6 und 6a gezeigt und weiter unten beschrieben wird - einstückig hergestellt sind (stofflich durchgehend aus dem Werkstoff der Profilholme).

[0023] Der erste Blendrahmen 1 weist einen lotrechten Mittelpfosten 2 auf und wird durch diesen in zwei, vorzugsweise gleich große Felder 2a und 2b unterteilt. In dem einen Feld 2a wird ein Festflügel mit Rahmen 4, eine Verglasung oder ein zu öffnender Flügel zum Kippen oder Schwenken angeordnet. Das andere Feld 2b bleibt offen, was diesen Blendrahmen 1 betrifft.

[0024] Der andere, gleich große Blendrahmen 3 weist ein über die ganze Breite des Rahmens durchgehendes Feld 3a auf. Diesem Rahmen ist ein Schiebeflügel 5 zugeordnet, der in diesem Rahmen über die ganze Breite des Feldes 3a verschiebbar geführt ist.

[0025] Wenn die beiden Felder 2a und 2b des ersten Blendrahmens gleich groß sind, kann der Schiebeflügel 5 aus seiner Schließstellung am Feld 2b (gegenüber dieses Feldes) bis in Deckung mit dem Flügel 4 und/oder zurück verschoben werden.

[0026] Mit Hilfe üblicher Beschläge (nicht dargestellt) kann der Schiebeflügel 5 nach Erreichen seiner Stellung vor dem Feld 2b gegen eine geschlossen umlaufende Dichtung am Blendrahmen 3 und am Profil 7 oder 7a angedrückt werden.

[0027] Hierzu ist an dem lotrechten Pfosten 2 des Blendrahmens 1 das zusätzliche Profil 7 mit mindestens einer Nut zur Aufnahme mindestens einer Dichtung 6 (siehe Fig. 4) oder einer zusätzlichen zweiten Dichtung 6a (siehe Figur 4a) vorgesehen.

[0028] Im zweiten Blendrahmenprofil 3 kann eine Öffnung der waagerechten Dichtungsnut zum Übergang zur senkrechten Dichtungsnut am Profil 7 oder 7a hergestellt werden. Die Dichtung 6 wird als Dichtung 6b oder 6b/6a senkrecht weitergeführt. Am Blendrahmen 3 ist nur ein liegendes U als Dichtung 6 ausgebildet. Da das Profil 7 oder 7a am Vertikalpfosten 2 des ersten Blendrahmens angeordnet ist, ist diese Dichtung(en) 6b/6a auch "an dem ersten Blendrahmen" angebracht, wenngleich nicht unmittelbar, sondern mittels 7/7a und über den Pfosten 2, der zum Blendrahmen 1 gehört.

[0029] Die handelsüblichen Schnitt-Profile der verschiedenen Rahmen 1, 3 und 4, sind aus Figur 6 und die des Rahmens 5 und des Mittelpfostens 2 aus den Figuren 4 und 4a ersichtlich. Wie oben schon erwähnt, ist in den Figuren 4 und 4a auch das Zusatzprofil 7 mit Dichtelement 6b oder des Zusatzprofils 7a mit Dichtungen 6b/6a am Mittelpfosten 2 ersichtlich.

[0030] Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausbildung ist die Möglichkeit, die beiden Blendrahmen 1 und 3, bei der Verwendung für Schiebetüren, nach ihrer festen Verbindung soweit abgesenkt in den Fußboden einzubauen, dass bei geöffnetem Schiebeflügel 5 der Durchgang durch die Rahmenfelder 2b und den Feldabschnitt 3a" des Feldes 3a eben wird. Die unteren horizontalen Rahmenteile kommen bodenbündig zu liegen.

[0031] Wie die Figuren 4,4a zeigen, können die den Durchtrittsbereich begrenzenden Rahmenabschnitte leicht mit Verblendungselementen 9 abgedeckt oder verblendet werden (vertikale Richtung). Figuren 5, 5a und 6 zeigen dies für die Abdeckungen 8 und 8a der Rahmenteile im Bodenbereich (unten) und mit Abdeckung 8b oben. Vertikal, oder in Nicht-Durchgangsbereichen nach Figur 6 kann die Abdeckung 9 stufig sein.

[0032] Figur 4a hat ein Abdeckblech oder ein Abdeckprofil 10 für den senkrechten Flügelprofilholm. Das Abdeckblech 10 dient zugleich als eine Blende für dahinter liegende Verschlussbauteile, die seitlich aus der Beschlagnut 5c abragen, bzw. für Schließplatten, die sich am ersten Blendrahmen (dessen Vertikalpfosten 2) befinden.

[0033] Bei geschlossenem Flügel 5 definiert das Abdeckblech 10 einen (nahezu) geschlossenen Bauraum 11. Gestrichelt ist in Fig. 4a eine Querwand 10a mit Schlitzen 10b eingezeichnet. Diese kann durch einen nach Innen ragenden Steg 10c ersetzt werden.

[0034] Beide Blendrahmen 1 und 3, ebenso wie der Rahmen des Schiebeflügels 5, können ganz oder zumindest überwiegend aus handelsüblichen Profilen bestehen, die zum Bau von Dreh- oder Drehkippflügeln im Einsatz sind. Das macht die Herstellung einfach und den Rahmen deutlich kostengünstiger.

[0035] Wie oben schon erwähnt und in Fig. 6a dargestellt, können die beiden Blendrahmen 1 und 3, unter Beibehaltung ihrer Profilgestaltung, im Bereich ihrer beiden bei der Montage an einander liegenden Wänden 1' und 3' (Fig. 6) von der Herstellung her einstückig verbunden sein, wie dies durch die gemeinsame Wand 13 in der Fig. 6a dargestellt ist.

[0036] Der Schiebeflügel 5 in dem Blendrahmen 3 kann so angeordnet werden, und ist bevorzugt so angeordnet und wird so bewegt (als Verfahren), dass seine Abstellbewegung zwischen der am Blendrahmen 1 verriegelten und abgedichteten Stellung gemäß Figur 3 mit Hilfe des Verriegelungsbeschlages (nicht dargestellt) in die entriegelte und vom Blendrahmen 1 abgestellte, zum seitlichen Verschieben bereite Stellung gering bemessen werden kann. Seine Abdrückung aus der abgedichteten Stellung kann allein durch die elastische Entspannung der zuvor zusammengepressten Dichtungen 6 am Blendrahmen 3 und 6a/6b am Holm 2 des Blendrahmens 1 erreicht werden. Allerdings ist es zweckmäßig, mit Hilfe der üblichen Verriegelungsbeschläge (nicht dargestellt, da allgemein bekannt) den Schiebeflügel 5 für die Schiebebewegung in einem die Reibung an den Dichtungen 6 und 6a/6b unterbindenden geringen Abstand vom Blendrahmen 3 und Profil 7 zu halten. Die Form der Dichtung 6 aus einem Vertikalabschnitt, Fig. 3/3a, und zwei Horizontalabschnitten, Fig. 5/5a, ist U-umlaufend, ergänzt durch die Dichtung 6b oder 6b/6a am Vertikalholm 2 zur "umlaufenden" Dichtung für den Schiebeflügel 5, aber angeordnet an den Blendrahmen 1, 3.


Ansprüche

1. Rahmen für ein Fenster oder eine Tür in Form eines Schiebesystem, mit zwei gleich großen Blendrahmen (1,3), welche entweder als Einzelstücke hergestellt und deckungsgleich aufeinander-liegend miteinander verbunden oder gegeneinander und aneinander unverschieblich gehalten sind, oder welche unlösbar als Einheit in einem Stück hergestellt sind,

- von denen der erste Blendrahmen (1) einen lotrechten Mittelpfosten (2) aufweist und durch diesen in zwei Felder (2a,2b) unterteilt ist, wobei in dem einen, ersten Feld (2a) ein Festflügel (4), eine Festverglasung oder ein zu öffnender Flügel anbringbar ist;

- das andere, zweite Feld (2b) offen ist;

- der zweite Blendrahmen (3) ein durchgehendes, drittes Feld (3a) aufweist, in dem ein Schiebeflügel (5) von der Größe des zweiten Feldes (2b) des ersten Blendrahmens (1) anbringbar ist, der zwischen einer Offenstellung vor dem ersten Feld (2a) des ersten Blendrahmens (1) in eine das zweite Feld (2b) bedeckende Stellung verschiebbar ist.


 
2. Rahmen nach Anspruch 1, bei dem der lotrechte Mittelpfosten (2) des ersten Blendrahmens (1) auf seiner dem zweiten Blendrahmen (3) zugewandten Seite (2a) ein zusätzliches Profil (7,7a) zur Aufnahme zumindest einer

- zum Zusammenwirken mit dem Schiebeflügel (5) in einer abdichtenden Schließstellung dienenden - Dichtung (6a,6b) aufweist.


 
3. Rahmen nach Anspruch 2, bei dem das zusätzliche Profil (7,7a) eine oder mehrere Profilnuten zur Aufnahme je einer Dichtung (6b,6a) aufweist.
 
4. Rahmen nach Anspruch 2 oder 3, bei dem eine Breite des zusätzlichen Profils (7,7a) mit einer oder mit zwei Profilnuten für eine oder zwei Dichtung(en) (6b,6a) gegenüber einer Breite der dem zweiten Blendrahmen (3) zugewandten Seite (2a) des Mittelpfostens (2) schmäler ist, insbesondere so schmal ist, dass daneben an der zugewandten Seite (2a) oder dem zusätzlichen Profil (7) Schließplatten oder dgl. befestigbar sind.
 
5. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, bei dem beide Blendrahmen (1,3) und der Rahmen des Schiebeflügels (5) ganz oder überwiegend aus Profilen bestehen, die zum Bau von Dreh- oder Drehkippflügeln zum Zeitpunkt der Priorität der Anmeldung im Einsatz sind.
 
6. Rahmen nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem der Schiebeflügel (5) zwischen einer abdichtenden Schließstellung und einer - zum Verschieben freigegebenen - Zwischenstellung in Richtung senkrecht zu den Ebenen der beiden Blendrahmen (1,3) nur um ein Maß einer Zusammendrückbarkeit von - die Schließstellung abdichtenden - elastischen Dichtungen (6;6a,6b) bewegbar ist.
 
7. Rahmen nach Anspruch 6, bei dem der Schiebeflügel (5) bei Freigabe aus der abdichtenden Schließstellung allein durch die mit ihm zusammenwirkenden, sich elastisch entspannenden Dichtungen (6;6b,6a) an den Blendrahmen (1,2;3) in seine Zwischenstellung abgedrückt wird.
 
8. Rahmen nach Anspruch 6, bei dem der Schiebeflügel (5) aus der abdichtenden Schließstellung bei einer Entriegelung von Beschlägen durch die mit ihm zusammenwirkenden Dichtungen (6;6a,6b) an den Blendrahmen (1,2;3) und mit Unterstützung der Beschläge in die Zwischenstellung abgedrückt wird.
 
9. Rahmen nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem an den beiden Blendrahmen (1,3) wenigstens im Durchgangsbereich (2b) unten Verblendungselemente (8;8a) angeordnet sind.
 
10. Rahmen nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem an dem Flügelrahmen des Schiebeflügels (5) an einer lotrechten Seite ein Abdeckelement oder Blendelement (10) anbringbar ist, insbesondere durch Aufklippen, und eine Abdeckung für am Flügelrahmen (5) angeordnete Verschlussteile und/oder Schließplatten am ersten Blendrahmen (1) bildet.
 
11. Rahmen nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem ein Abdeckblech (8) lotrecht im offenen Feld als Durchgangsbereich (2b) des ersten Blendrahmens (1) angeordnet ist.
 
11. a. Rahmen nach einer der voranstehenden Ansprüche, wobei Abdeckbleche (9) oben, unten und seitlich des dem ersten Feld (2a) gegenüberliegenden Feldabschnitts (3a') des durchgehenden Felds (3a) des zweiten Blendrahmens (3) angeordnet sind.
 
11. b. Rahmen nach Anspruch 11, wobei ein Abdeckblech (8b) oben, insbesondere zumindest ein weiteres Abdeckblech (8,8a) unten im offenen Feld (2b) des ersten Blendrahmens und/oder im gegenüberliegenden Feldabschnitt des zweiten Blendrahmens (3) angeordnet sind.
 
12. Rahmen nach Anspruch 1, wobei der Schiebeflügel (5) durch (übliche) Beschläge gegen Dichtungen (6) am zweiten Blendrahmen (3) andrückfähig ist.
 
12. a. Rahmen nach Anspruch 12, wobei zumindest eine Richtung (6a,6b) am Mittelpfosten (2) des ersten Blendrahmens (1) angebracht ist.
 
12. b. Rahmen nach Anspruch 12 oder 12a, wobei die Dichtungen (6) am zweiten Blendrahmen (3) U-förmig verlaufen, insbesondere ergänzt um zumindest eine vertikale Dichtung (6a,6b) an dem Mittelpfosten (2) des ersten Blendrahmens, zur Bildung einer "umlaufenden Dichtung" für den Schiebeflügel (5).
 
13. Rahmen für ein Fenster oder eine Tür in Form eines Schiebesystems, mit zwei gleich großen Blendrahmen (1,3), die deckungsgleich aufeinander-liegend miteinander verbunden oder gegeneinander und aneinander unverschieblich gehalten sind, von denen der eine Blendrahmen (1) einen lotrechten Mittelpfosten (2) aufweist und durch diesen in zwei Felder (2a,2b) unterteilt ist, wobei in dem einen Feld (2a) ein Festflügel (4), eine unbewegliche Verglasung oder ein zu öffnender Flügel anbringbar ist, wobei das andere Feld (2b) offen ist oder bleibt und wobei der andere Blendrahmen (3) ein durchgehendes Feld (3a) aufweist, in das ein verschiebbarer Schiebeflügel (5) von der Größe des zweiten Feldes (2b) des ersten Blendrahmens (1) einbringbar ist.
 
14. Rahmen nach Anspruch 13, wobei die Verschiebbarkeit zwischen einer Offenstellung vor dem ersten Feld (2a) des ersten Blendrahmens (1) und einer das zweite Feld (2b) verschließenden Stellung gegeben ist
 
15. Rahmen nach Anspruch 13, wobei der verschiebbare Flügel (5) durch Beschläge gegen Dichtungen (6) am zweiten Blendrahmen (3) dichtend andrückbar ist und/oder gegen zumindest eine Dichtung (6a,6b) am Mittelpfosten (2) des ersten Blendrahmens (1) andrückbar ist.
 
16. Rahmen nach Anspruch 13, bei dem eines der Merkmale der Ansprüche 2 bis 12b verwirklicht ist, ohne Rückbezug auf Anspruch 1.
 
17. Arbeitsverfahren eines Schiebesystems nach Anspruch 1 oder 13, zum Öffnen oder Schließen eines Durchgangsbereichs im zweiten Feld (2b) des ersten Blendrahmens (1) und/oder im - dem zweiten Feld gegenüberliegenden - Feldabschnitt (3a") des durchgehenden dritten Feldes (3a) des zweiten Blendrahmens (3).
 




Zeichnung