Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohrelement, insbesondere eine Gassammelleitung,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein gasbetriebenes Gerät mit einem solchen
Rohrelement.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
Rohrelements, insbesondere einer Gassammelleitung, aufweisend
- einen im Inneren des Rohrelements angeordneten Gasdurchtrittskanal mit einem vorbestimmten
Durchmesser,
- eine den Gasdurchtrittskanal umgebende Rohrwand und
- ein Rohrverschlusselement, das den Gasdurchtrittskanal in mindestens zwei voneinander
getrennte gasleitende Bereiche unterteilt, indem es den mindestens einen Bereich des
Gasdurchtrittskanals über dessen gesamten Durchmesser hermetisch abdichtet.
Stand der Technik
[0003] Es sind Gassammelleitungen bekannt, die über ein Rohrelement aus einem Metallwerkstoff,
wie z. B. aus Stahl, verfügen, welches an seiner Außenseite mit einer Schutzschicht
versehen ist. Das Rohrelement weist in seinem Inneren einen Gasdurchtrittskanal mit
einem vorbestimmten Durchmesser auf. Ferner ist das Rohrelement mit zwei voneinander
beabstandeten Öffnungen ausgestattet, an die ein Eingangskanal und ein Ausgangskanal
eines Gas-Absperrhahns anschließbar sind. In einem Bereich zwischen den beiden Öffnungen
ist der Gasdurchtrittskanal hermetisch, insbesondere gasdicht, verschlossen. Hierzu
wird das Rohrelement zunächst in zwei Teile getrennt. Dann wird eine externe Scheibe,
welche in der Regel einen etwas größeren Außendurchmesser als der Durchmesser des
Gasdurchtrittskanals besitzt, zwischen den zwei aufgetrennten Enden des geteilten
Rohrelements angeordnet und mit den beiden Enden gasdicht verschweißt.
[0004] Diese bekannten Gassammelleitungen besitzen jedoch den Nachteil, dass bei ihrer Herstellung
das Rohrelement und/oder die Scheibe während des Verschweißens beschädigt werden kann.
Dies kann zu einer Undichtigkeit des Verschlusses und damit zu einem Gasleck führen.
Bei der Produktion derartiger Gassammelleitungen tritt daher eine relativ hohe Ausschuss-
bzw. Reparaturquote auf. Dies erhöht den Aufwand und die Kosten für die Produktion.
Ferner verliert das Rohrelement durch das erforderliche Auftrennen und wieder Zusammenschweißen
an der gasdicht verschlossenen Stelle seine äußere Schutzschicht. Diese muss nach
Abschluss des Schweißvorgangs wieder aufgetragen werden, was einen separaten Behandlungsvorgang,
etwa das Anbringen eines Anstrichs erfordert. Dies erhöht wiederum den Herstellungsaufwand
und die Herstellungskosten. Infolge des erforderlichen Auftrennens und wieder Zusammenschweißens
wird zudem das äußere Erscheinungsbild der Gassammelleitung beeinträchtigt. Ein weiterer
Nachteil sind relativ hohe Fertigungstoleranzen. Auch können durch den Schweißvorgang
und das anschließende Anbringen des Anstrichs Verunreinigungen an den beiden Öffnungen
auftreten oder sogar durch diese hindurch in den Gasdurchtrittskanal gelangen. Dies
kann die Dichtungseigenschaften im Bereich der beiden Öffnungen beeinträchtigen, so
dass beim montierten Gas-Absperrhahn Gasleckagen auftreten können, was wiederum zu
Ausschuss führt. Schließlich können die Verunreinigungen auch bis zu einem an die
Gassammelleitung und eine Verteilerleitung angeschlossenen Brenner gelangen und diesen
verstopfen.
[0005] Aus der Druckschrift
EP 1 944 545 A2 ist ein Rohrelement mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Um
die vorhergenannten Nachteile möglichst weitgehend zu vermeiden, wird bei dieser vorbekannten
Lösung das Rohrelement nicht geteilt und später unter Einfügen einer Zwischenscheibe
wieder zusammengeschweißt sondern stattdessen ein einteiliges Rohrelement verwendet,
bei dem ein stopfenartiges, gasdichtes Rohrverschlusselement in dem Bereich zwischen
den zwei Öffnungen innerhalb des Rohrelements angeordnet ist. Dieses Rohrverschlusselement
soll den Gasdurchtrittskanal gasdicht verschließen. Das Rohrverschlusselement besitzt
einen scheibenartigen Grundkörper mit einem elastischen Dichtungsring. Das Rohrverschlusselement
wird in den Gasdurchtrittskanal eingeführt und bis zu einer Position zwischen den
beiden Öffnungen verschoben. Dort wird der Grundkörper mittels eines Werkzeugs etwas
aufgeweitet, so dass sich der Dichtungsring gegen die Innenwand des Rohrelements,
welches seine ursprüngliche Form behält, legt. Es hat sich gezeigt, dass ein derartiges
Rohrverschlusselement nicht immer die an eine zuverlässige Gasdichtung gestellten
Anforderungen erfüllt. Aus diesem Grund sind Modifikationen der zuvor genannten Gassammelleitung
entwickelt worden, bei denen ein Teilbereich des Grundkörpers des Rohrverschlusselements,
der von dem elastischen Dichtungsring entfernt ist, mit dem Rohrelement verschweißt
wird. Dies erfordert jedoch wieder einen zusätzlichen Arbeitsschritt und führt zu
einigen der bereits weiter oben im Zusammenhang mit der geschweißten Ausführung beschriebenen
Nachteilen. Ferner kann es aufgrund der beim Schweißen auftretenden hohen Temperaturen
durch Wärmeleitung am Rohrelement und dem Grundkörper zu einer Schädigung des Dichtungsrings
kommen.
[0006] Aus der Druckschrift
EP 1 488 870 A1 ist bekannt, das Ende eines Rohrelements durch plastisches Verformen der Rohrwand
abzudichten. Dabei wird in einem ersten Schritt mittels kalter plastischer Deformation
der Innendurchmesser des Rohrelements verringert und in einem zweiten Schritt das
plastisch deformierte Rohrwandmaterial mittels Reibung erwärmt bis es miteinander
verschmilzt und das Rohrelement hermetisch abdichtet. Bei der kalten plastischen Deformation
werden die Enden des Rohrelements zum Rohrinneren hin umgebogen, wobei sich das Rohrelement
verkürzt. Ein derartiges Verkürzen kann dazu führen, dass ein zwischen zwei Anschlüsse
anzuordnendes Rohrelement zu kurz ist, um mit beiden Anschlüssen verbunden zu werden.
Auch sind die Anforderungen an eine in einem zentralen Bereich des Rohrelements angeordnete
Dichtung deutlich höher, da diese stärker belastet wird als ein am Rohrende angeordnetes
Rohrverschlusselement.
[0007] Schließlich ist aus der Druckschrift
EP 1 760 405 A2 bekannt, das Rohrende eines Gasrohrs mittels plastischen Verformens der Rohrwand
von der Außenseite des Rohrelements her in Richtung des Gasdurchtrittskanals hinein
hermetisch abzudichten. Dabei wird mittels Reibschweißen ohne Zugabe von Material
am Rohrende ein Rohrverschlusselement mit einer in axialer Richtung des Rohrs verlaufenden
Spitze gebildet. Diese Spitze ist dicker als die Rohrwand und dient dazu, den zentralen
Bereich des Rohrverschlusselements zu verstärken. Da das Rohrverschlusselement und
dessen Spitze ausschließlich aus Material der Rohrwand gebildet sind, wird beim Formen
des Rohrverschlusselements das Rohrelement verkürzt, wodurch die Passgenauigkeit des
Rohrelements beim Einbau in ein Gerät beeinträchtigt werden kann.
Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0008] Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie
unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Rohrelement der eingangs genannten Art, ein gasbetriebenes
Gerät der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Rohrelements
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass das Rohrverschlusselement mit der
Rohrwand, bzw. dem Grundkörper des Rohrelements, fest verbunden ist, aber im Kontaktbereich
zwischen dem Rohrverschlusselement und der Rohrwand weder eine Schweißnaht angeordnet
ist noch die äußere oder innere Oberfläche des Rohrelements beschädigt ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Rohrelement mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen,
durch ein gasbetriebenes Gerät mit den im Anspruch 9 angegebenen Merkmalen sowie durch
ein Verfahren mit den im Anspruch 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Mithin basiert die vorliegende Erfindung darauf, dass das Rohrverschlusselement einstückig
mit der Rohrwand ausgebildet ist. Dabei wird das Rohrverschlusselement durch mindestens
eine mechanische Verformung, insbesondere mindestens eine Einschnürung, des Durchmessers
der Rohrwand gebildet. Beim erfindungsgemäßen Rohrelement wir die Dichtungswirkung
also durch einen plastisch verformten Bereich der Rohrwand erzielt.
[0011] Da bei der erfindungsgemäßen Lösung das Rohrelement nicht zerschnitten und anschließend
wieder gasdicht zusammengeschweißt werden muss, kann auf sehr einfache, effektive,
schnelle und kostengünstige Art und Weise eine zuverlässigere und sicherere Gassammelleitung
hergestellt werden. Es tritt somit auch kein Schweiß-Verzug am Rohrelement auf, so
dass präzisere Formen und Abmessungen des erfindungsgemäßen Rohrelements realisierbar
sind. Zur Herstellung des gasdichten Verschlusses des Gasdurchtrittskanals des erfindungsgemäßen
Rohrelements ist auch keine spanende Bearbeitung des Rohrelements erforderlich. Es
tritt somit weder Verschnitt noch Abfall auf. Folglich ist eine verbesserte Materialausnutzung
realisierbar und der Herstellungsprozess ist sauberer.
[0012] Im Vergleich zum Stand der Technik, bei dem zum gasdichten Abdichten des Rohrelements
ein separates Rohrverschlusselement in das Rohrelement eingeführt und mit diesem verschweißt
wird, ist bei der vorliegenden Erfindung das Rohrverschlusselement wesentlich fester
mit der Rohrwand verbunden und unterteilt das Rohrelement klarer in zwei voneinander
getrennte Bereiche. Das erfindungsgemäße Rohrelement mit dem mechanisch geformten
Rohrverschlusselement ist absolut gasdicht und wasserdicht. Beim Stand der Technik
leidet dagegen der Kontaktbereich zwischen dem Rohrverschlusselement und der Rohrwand
aufgrund starker Beanspruchung und kann beschädigt und undicht werden.
[0013] Das Rohrelement der vorliegenden Erfindung weist im Kontaktbereich zwischen dem Rohrverschlusselement
und der Rohrwand keine Schweißnaht auf. Somit sind im Gegensatz zum Stand der Technik
die Oberflächen des Rohrverschlusselements und der an das Rohrverschlusselement angrenzenden
Rohrwandbereiche sauber und regelmäßig. Undichtigkeiten und Ausschuss durch Schweißfehler
werden vermieden, weshalb die Ausschussquote deutlich geringer ist. Dadurch lassen
sich Produktionskosten sparen, die Produktionszeit reduzieren und die Gasdichtigkeit
und folglich die Sicherheit und Zuverlässigkeit erhöhen.
[0014] Auch wird bei der vorliegenden Erfindung die Außenoberfläche des Rohrelements nicht
in Mitleidenschaft gezogen. Die äußere Schutzschicht, beispielsweise eine galvanisierte
Schicht, des Rohrelements und dessen äußeres Erscheinungsbild werden durch den plastisch
verformten Rohrwandbereich nicht beeinträchtigt. Somit können ein verbessertes äußeres
Erscheinungsbild, bessere Anti-Korrosionseigenschaften und eine höhere Präzision hinsichtlich
der Außenabmessung und der Form des Rohrelements erzielt werden, was wiederum die
Passgenauigkeit des erfindungsgemäßen Rohrelements im Falle des Einbaus in ein Gasgerät
erhöht. Ein extra Nachbearbeitungs- oder Nachbehandlungsschritt zum erneuten Auftragen
einer externen Antikorrosionsschicht, z. B. durch einen Anstrich, ist bei der erfindungsgemäßen
Lösung nicht erforderlich.
[0015] Das Rohrverschlusselement lässt sich zudem einfach an einer gewünschten Position
innerhalb des Rohrelements anordnen, indem die Rohrwand an der gewünschten Position
deformiert bzw. zusammengepresst wird.
[0016] Erfindungsgemäß wird das Rohrverschlusselement durch mindestens einen plastisch verformten
Bereich der Rohrwand gebildet, wobei der plastisch verformte Bereich von der Außenseite
des Rohrelements her in Richtung des Gasdurchtrittskanals hinein verformt wird. Da
bei dieser Deformation keinerlei Rückstände entstehen, ist das Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung wesentlich sauberer als das aus dem Stand der Technik bekannte
Verfahren, bei dem das Rohrverschlusselement mit der Rohrwand verschweißt wird.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird zur Bildung
des Rohrverschlusselements der zu verformende Bereich der Rohrwand erwärmt und im
erwärmten Zustand zusammengepresst bzw. eingeschnürt bis das mit Druck und Wärme beaufschlagte
Rohrwandmaterial miteinander verschmilzt. Beispielsweise kann das Rohrverschlusselement
mittels einer Warmumformung gebildet werden. Dabei wird der zu verformende Bereich
der Rohrwand auf eine Temperatur oberhalb seines Rekristallisationspunktes erwärmt.
Sofern die Rohrwand aus Aluminium gebildet ist, wird der zu verformende Rohrwandbereich
beispielsweise auf etwa 50 bis 500 Grad Celsius, vorzugsweise auf etwa 100 bis 150
Grad Celsius, erwärmt. Aluminium oder eine Aluminiumlegierung ist das bevorzugte Rohrwandmaterial,
weil es nicht rostet.
[0018] Um den Gasdurchtrittskanal hermetischen abzudichten, können die miteinander in Kontakt
stehenden inneren Oberflächen des plastisch verformten Rohrwandbereichs beispielsweise
mittels der Technik des Reibschweißens und/oder des Druckschweißens miteinander verschweißt
werden.
[0019] Das Rohrelement ist vorzugsweise eine Gassammelleitung mit zwei voneinander beabstandeten
Öffnungen, an die ein Eingangskanal und ein Ausgangskanal eines Gas-Absperrhahns anschließbar
sind. Der plastisch verformte Rohrwandbereich bzw. das Rohrverschlusselement ist in
mindestens einem Bereich zwischen den beiden Öffnungen angeordnet und blockiert den
Gasdurchtrittskanal an dieser Stelle. Für die Zufuhr von Gas zu einem gasbetriebenen
Gerät bildet der Gas-Absperrhahn, der als Hauptschalter oder Sicherheitsschalter dient,
einen Beipass um den blockierten plastisch verformten Rohrwandbereich.
[0020] Zusammenfassend kann ein Rohrelement, insbesondere eine Gassammelleitung, hoher Qualität
mit einem verbesserten, zuverlässigeren und dauerhaft gasdichten Verschluss des Gasdurchtrittskanals
zur Verfügung gestellt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der
vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu
wird einerseits auf die dem Anspruch 1 sowie dem Anspruch 10 nachgeordneten Ansprüche
verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung nachstehend unter anderem anhand des durch die Figuren 1 bis
6 veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt:
[0022]
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel für ein Rohrelement gemäß
der vorliegenden Erfindung, das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde;
- Fig. 2
- in schematischer Längsschnittdarstellung das Rohrelement aus Figur 1;
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung einen ersten Schritt eines Ausführungsbeispiels für ein
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zur Herstellung des Rohrelements aus Figur
1;
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung einen zweiten Schritt des Verfahrens aus Figur 3;
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung einen dritten Schritt des Verfahrens aus Figur 3 und;
- Fig. 6
- in schematischer Darstellung einen vierten Schritt des Verfahrens aus Figur 3.
[0023] Gleiche oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind in den Figuren
1 bis 6 mit identischen Bezugszeichen versehen.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Rohrelement,
nämlich eine Gassammelleitung 100. Diese Gassammelleitung 100 ist für den Einbau in
ein gasbetriebenes Gerät (nicht gezeigt) vorgesehen. Bei dem erfindungsgemäßen gasbetriebenen
Gerät kann es sich um ein gasbetriebenes Haushaltsgerät oder eine gasbetriebene Erwärmungsvorrichtung,
beispielsweise einen Gasherd, einen Gasofen oder ein Gaskochfeld handeln.
[0025] Die Gassammelleitung 100 ist aus Metall oder einer Metalllegierung, vorzugsweise
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, gebildet. In ihrem Inneren besitzt die
Gassammelleitung 100 einen Gasdurchtrittskanal 10 mit einem vorbestimmten kreisrunden
Durchmesser, der von einer einstückigen Rohrwand 20 umgeben ist.
[0026] Wie in Figur 1 des Weiteren zu erkennen ist, verfügt die Gassammelleitung 100 über
zwei in Richtung der Längsache A voneinander beabstandete Bohrungen oder Öffnungen
30, 40, an die später ein Eingangskanal und ein Ausgangskanal eines Gas-Absperrhahns
bzw. Haupthahns (nicht gezeigt) anschließbar sind. Der Gas-Absperrhahn ist eine mechanische
oder elektronische Vorrichtung, die zwei gasdicht voneinander getrennte Bereiche 12,
14 des Gasdurchtrittskanals 10 extern verbindet.
[0027] Zum Unterteilen des Gasdurchtrittskanals 10 in die beiden gasdicht voneinander getrennten
Bereiche 12, 14, ist zwischen den beiden Öffnungen 30, 40 ein Rohrverschlusselement
22 angeordnet, das den Gasdurchtrittskanal 10 an dieser Stelle gasdicht verschließt.
Genauer gesagt werden die beiden Bereiche 12, 14 des Gasdurchtrittskanals 10 durch
eine Deformation bzw. einen plastisch verformten Bereich 22 der Rohrwand 20 gasdicht
voneinander abgedichtet. Der plastisch verformte Bereich 22 ist von der Außenseite
des Rohrelements 100 her in Richtung des Gasdurchtrittskanals 10 hinein verformt.
Es besteht an dieser Stelle somit eine lokale Kontraktion der Gassammelleitung 100
in Richtung in den Gasdurchtrittskanal 10 hinein. Durch diese lokale Kontraktion 22
ist der Durchmesser des Gasdurchtrittskanals 10 soweit mechanisch reduziert, dass
der Gasdurchtrittskanal 10 in diesem Bereich verschlossen bzw. blockiert ist. Wie
in Figur 1 zu erkennen ist, kann der plastisch verformte Bereich 22 durch eine im
Wesentlichen kreisrunde Einschnürung der Rohrwand gebildet werden. Es ist aber auch
möglich, dass der plastisch verformte Bereich 22 durch Zusammenpressen von zwei einander
gegenüberliegenden Seiten der Rohrwand 20 gebildet wird (nicht gezeigt).
[0028] Das Abdichten des Gasdurchtrittskanals 10 mittels einer mechanischen Verformung der
Rohrwand hat den Vorteil, dass der innere Verschluss der Gassammelleitung 100 an einer
beliebigen Position angeordnet und exakt positioniert werden kann. Durch das Rohrverschlusselement
22 bzw. die plastische Verformung der Gassammelleitung 100 werden die beiden Bereiche12,
14 des Gasdurchtrittskanals 10 zuverlässig und dauerhaft gasdicht getrennt.
[0029] Die Gassammelleitung 100 kann weitere Öffnungen (nicht gezeigt) zum Anschließen von
Gashähnen aufweisen, mit denen die Gaszufuhr zu einzelnen Brennern des Gasherds steuerbar
ist.
[0030] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung der Gassammelleitung 100 aus Figur 1 beschrieben. Die Figuren 3 bis 6
veranschaulichen hierbei schematisch die jeweiligen Verfahrensschritte. Die herzustellende
bzw. hergestellte Gassammelleitung 100 ist jeweils im Längsschnitt dargestellt.
[0031] In dem in Figur 3 dargestellten ersten Schritt i wird zunächst das Material der Rohrwand
20 in einem Bereich zwischen den Beiden Öffnungen 30, 40 erwärmt, bis es plastisch
verformbar ist. Der Wärmeeintrag ist in Figur 3 durch Blockpfeile angedeutet. Beispielsweise
kann der zu verformende Rohrwandbereich 22 auf eine Temperatur oberhalb des Rekristallisationspunktes
des Rohrwandmaterials erhitzt werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine Erwärmung
oberhalb der Rekristallisationstemperatur beschränkt.
[0032] In dem in Figur 4 dargestellten zweiten Schritt ii wird der plastifizierte Bereich
plastisch verformt, das heißt mittel eines Kompressionsmittels 50 zusammengepresst.
Die Richtung des durch das Kompressionsmittel 50 aufgebrachten Anpressdrucks ist in
den Figuren 4 und 5 mittels zweier Blockpfeile angedeutet. Die Kompression erfolgt
vorzugsweise kreisrund um den gesamten Umfang der Rohrwand 20. Der Anpressdruck kann
aber auch lediglich von zwei einander gegenüberliegenden Seiten aufgebracht werden.
[0033] Während des Komprimierens ii des plastisch verformbaren Bereichs wird die zu den
beiden Öffnungen 30, 40 benachbarte kreisrunde innere Oberfläche 24 der Rohrwand 20
mittels mindestens eines über die beiden Öffnungen 30, 40 eingeführten Stützelements
(nicht gezeigt), beispielsweise eines Kolbens, gestützt. Somit wird insbesondere im
Bereich 24 der beiden Öffnungen 30, 40 eine innere und äußere Formstabilität der Rohrwand
20 garantiert.
[0034] In dem in Figur 5 dargestellten dritten Schritt iii wird der plastifizierte Bereich
weiter verformt, genauer gesagt komprimiert, bis dessen dem Gasdurchtrittskanal 10
zugewandten inneren Bereiche miteinander in Kontakt stehen. Aufgrund des beaufschlagten
Drucks und der Erwärmung (vgl. Figur 3) wird der plastisch zu verformende Bereich
22, insbesondere dessen miteinander in Kontakt stehenden Bereiche, mittels der Technik
des Pressschweißens miteinander verschweißt und hermetisch abgedichtet. Alternativ
kann der der plastisch zu verformende Bereich 22 bzw. können die miteinander in Kontakt
stehenden Bereiche auch mittels der Technik des Reibschweißens miteinander verschweißt
werden.
[0035] Bei dem in Figur 5 dargestellten dritten Schritt iii kann, wie in Zusammenhang mit
Figur 4 beschrieben, der an die beiden Öffnungen 30, 40 angrenzende nicht zu verformende
Bereich 24 der Rohrwand 20 von einem im Rohrelement 100 angeordneten Stützelement
gestützt werden.
[0036] In dem in Figur 6 dargestellten dritten Schritt iv ist ein fertiges Rohrelement 100
dargestellt, bei dem zwei Bereiche 12, 14 des Gasdurchtrittskanals 10 mittels des
plastisch verformten und pressgeschweißten Rohrverschlusselement 22 voneinander getrennt
und hermetisch und gasdicht abgedichtet sind.
[0037] Die in den Figuren 1 bis 6 dargestellte Gassammelleitung 100 wird mittels einer Schweißtechnik,
nämlich dem Pressschweißen oder dem Reibschweißen der miteinander in Kontakt stehenden
zum Gasdurchtrittskanal 10 hin verformten Bereiche der Rohrwand 20, abgedichtet. Dabei
verbleiben im geschweißten Bereich keine Schweißrückstände. Ferner wird weder die
äußere Oberfläche noch die innere Oberfläche der Gassammelleitung 100 beschädigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0038]
- 100
- Rohrelement, insbesondere Gassammelleitung
- 10
- Gasdurchtrittskanal
- 12
- erster gasleitender Bereich des Gasdurchtrittskanals 10
- 14
- weiterer gasleitender Bereich des Gasdurchtrittskanals 10
- 20
- Rohrwand
- 22
- Rohrverschlusselement, genauer gesagt plastisch verformter Bereich der Rohrwand 20
- 24
- zwischen Öffnungen 30, 40 und Rohrverschlusselement 22 angeordneter Rohrwandbereich
des Rohrelements 100
- 26
- miteinander in Kontakt stehende innere Oberflächen des Rohrverschlusselements 22
- 30
- erste Öffnung des Rohrelements 100, beispielsweise zum Anschließen eines Eingangskanals
eines Gas-Absperrhahns
- 40
- zweite Öffnung des Rohrelements 100, beispielsweise zum Anschließen eines Ausgangskanals
eines Gas-Absperrhahns
- 50
- Kompressionsmittels
- A
- Längsachse des Rohrelements 100
- i
- erster Verfahrensschritt, nämlich Erwärmen mindestens eines Bereichs der Rohrwand
20 bis zu seiner plastischen Verformbarkeit
- ii
- zweiter Verfahrensschritt, nämlich Komprimieren des plastisch verformbaren Bereichs
- iii
- dritter Verfahrensschritt, nämlich Pressschweißen und/oder Reibschweißen des plastisch
verformbaren Bereichs
- iv
- vierter Verfahrensschritt, nämlich Fertigstellung des Rohrelements 100
1. Rohrelement (100) aufweisend
- einen im Inneren des Rohrelements (100) angeordneten Gasdurchtrittskanal (10) mit
einem vorbestimmten Durchmesser,
- eine den Gasdurchtrittskanal (10) umgebende einstückige Rohrwand (20) und
- ein Rohrverschlusselement (22), das den Gasdurchtrittskanal (10) in mindestens zwei
voneinander getrennte gasleitende Bereiche (12, 14) unterteilt, indem es den Gasdurchtrittskanal
(10) bereichsweise hermetisch abdichtet,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rohrverschlusselement (22) einstückig mit der Rohrwand (20) ausgebildet und durch
mindestens einen plastisch verformten Bereich der Rohrwand (20) gebildet ist, wobei
der plastisch verformte Bereich (22) von der Außenseite des Rohrelements (100) her
in Richtung des Gasdurchtrittskanals (10) hinein verformt ist.
2. Rohrelement (100) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrwand (100) im Wesentlichen aus Metall und/oder mindestens einer Metalllegierung,
insbesondere aus Aluminium und/oder mindestens einer Aluminiumlegierung, gebildet
ist.
3. Rohrelement (100) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der plastisch verformte Bereich (22) der Rohrwand (20) durch eine Warmumformung gebildet
ist.
4. Rohrelement (100) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die im Gasdurchtrittskanal (10) angeordneten inneren Oberflächen des plastisch verformten
Rohrwandbereichs (22) zumindest bereichsweise miteinander in Kontakt (26) stehen und
mittels Druck und Temperatur derart miteinander verbunden sind, dass sie den Gasdurchtrittskanal
(10) hermetischen abdichten.
5. Rohrelement (100) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander in Kontakt stehenden inneren Oberflächen (26) des plastisch verformten
Rohrwandbereichs (22) mittels der Technik des Schweißens, beispielsweise des Reibschweißens
und/oder des Druckschweißens, miteinander verbunden sind.
6. Rohrelement (100) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der plastisch verformte Rohrwandbereich (22)
- durch eine im Wesentlichen kreisrunde Einschnürung der Rohrwand (20) oder
- zusammenpressen von mindestens zwei einander gegenüberliegender Seiten der Rohrwand
(20) gebildet ist.
7. Rohrelement (100) gemäß mindesten einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrelement (100) eine Gassammelleitung ist.
8. Rohrelement (100) gemäß mindesten einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rohrelement (100) über zwei voneinander beabstandete Öffnungen (30, 40) verfügt,
an die ein Eingangskanal und ein Ausgangskanal eines Gas-Absperrhahns anschließbar
sind, und
- der plastisch verformte Rohrwandbereich (22) in einem Bereich zwischen den zwei
Öffnungen (30, 40) angeordnet ist und den Gasdurchtrittskanal (10) in diesem Bereich
hermetisch verschließt.
9. Gasbetriebenes Gerät, insbesondere gasbetriebenes Haushaltsgerät oder gasbetriebene
Erwärmungsvorrichtung, beispielsweise Gasherd, Gasofen oder Gaskochfeld, mit einem
Rohrelement (100) gemäß mindesten einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verfahren zur Herstellung eines Rohrelements (100), insbesondere einer Gassammelleitung,
aufweisend
- einen im Inneren des Rohrelements (100) angeordneten Gasdurchtrittskanal (10) mit
einem vorbestimmten Durchmesser,
- eine den Gasdurchtrittskanal (10) umgebende einstückige Rohrwand (20) und
- ein Rohrverschlusselement (22), das den Gasdurchtrittskanal (10) in mindestens zwei
voneinander getrennte gasleitende Bereiche (12, 14) unterteilt, indem es den Gasdurchtrittskanal
(10) bereichsweise hermetisch abdichtet,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rohrverschlusselement (22) einstückig mit der Rohrwand (20) ausgebildet ist und
durch plastisches Verformen mindestens eines Bereichs (22) der Rohrwand (20) von der
Außenseite des Rohrelements (100) her in Richtung des Gasdurchtrittskanals (10) hinein
gebildet wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden des Rohrverschlusselements (22)
- in einem ersten Schritt (i) der zu verformende Rohrwandbereich (22) bis zu seiner
plastischen Verformbarkeit erwärmt wird, beispielsweise auf eine Temperatur oberhalb
des Rekristallisationspunktes des Rohrwandmaterials erhitzt wird, und
- in mindestens einem weiteren Schritt (ii, iii) der plastisch verformbare Rohrwandbereich
(22) zusammengedrückt wird bis dessen im Gasdurchtrittskanal (10) angeordneten inneren
Oberflächen zumindest bereichsweise miteinander in Kontakt (26) stehen und mittels
des aufgebrachten Drucks und der zugeführten Temperatur miteinander verbunden, insbesondere
miteinander verschmolzen, werden, wobei der Gasdurchtrittskanal hermetisch abgedichtet
wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbinden der miteinander in Kontakt stehenden inneren Oberflächen (26) des plastisch
verformbaren Rohrwandbereichs (22) mittels der Technik des Pressschweißens oder des
Reibschweißens erfolgt.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der plastisch verformbare Rohrwandbereich (22) beim Schritt des Zusammendrückens
mit Hilfe eines Kompressionsmittels (50) kreisrund eingeschnürt oder von mindestens
zwei einander gegenüberliegender Seiten zusammengepresst wird.
14. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rohrelement (100) über zwei voneinander beabstandete Öffnungen (30, 40) verfügt,
an die ein Eingangskanal und ein Ausgangskanal eines Gas-Absperrhahns anschließbar
sind, und
- der plastisch verformte Rohrwandbereich (22) in einem Bereich zwischen den zwei
Öffnungen (30, 40) angeordnet wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zusammendrücken (ii, iii) des plastisch verformbaren Bereichs (22) der zwischen
den Öffnungen (30, 40) und dem zu verformenden Rohrwandbereich (22) angeordnete Rohrwandbereich
(24) mittels mindestens eines im Rohrelement angeordneten Stützelements gestützt wird.