[0001] Die Erfindung betrifft ein Hitzeschildelement eines Hitzeschildes, ein Hitzeschild
an einer Tragstruktur, eine Verwendung des Hitzeschildes für Turbinenmaschinen und
ein Verfahren zum Zusammenbauen des Hitzeschildelementes mit den in den Oberbegriffen
jeweiliger unabhängiger Ansprüche genannten Merkmalen.
[0002] In vielen technischen Anwendungen werden leistungsfähige keramische Hitzeschilde
verwendet, um Temperaturen zwischen 1000 und 1600 Grad Celsius zu widerstehen. Insbesondere
die Hitzeschilde von Turbinenmaschinen wie Gasturbinen und Turbinentriebwerken, wie
sie in stromerzeugenden Kraftwerken und in größeren Flugzeugen Verwendung finden,
weisen entsprechend große durch Hitzeschilde abzuschirmende Flächen im Inneren ihrer
Brennkammern auf. Wegen der thermischen Ausdehnung und wegen großer Abmessungen muss
der Schild aus einer Vielzahl einzelner aus Keramik hergestellter Hitzeschildelemente
zusammengesetzt werden, die voneinander mit einem ausreichenden Spalt beabstandet
sind. Dieser Spalt bietet den Hitzeschildelementen ausreichenden Raum für die thermische
Ausdehnung. Da jedoch der Spalt auch einen direkten Kontakt der heißen Verbrennungsgase
mit der den Hitzeschild tragenden Tragstruktur ermöglicht, wird als eine effektive
Gegenmaßnahme durch die Spalte in Richtung der Brennkammer ein Kühlfluid in Form von
Kühlluft über Kühlkanäle eingeblasen. Diese Kühlluft wird ferner dazu verwendet, gezielt
die metallischen Halterungen, mit welchen die keramischen Hitzeschildelemente (CHS,
Ceramic Heat Shields) an der Tragstruktur verklammert sind, anzublasen und somit zu
kühlen. In noch weiter verbesserten Anordnungen wird auch Kühlluft unterhalb der keramischen
Hitzeschildelemente eingeblasen um eine Kühlung der Unterseite zu ermöglichen.
[0003] Um die Halterungen möglichst einfach und einteilig auszuführen, ist eine Bauweise
bekannt, bei der diese Halterungen einerseits in der Tragstruktur kreisumlaufend parallel
ausgebildete Nuten eingreifend einschiebbar sind und andererseits mit ausgebildeten
Greifabschnitten mit Halternuten verklammert werden, in die in den Seitenflächen der
keramischen Hitzeschildelemente ausgebildet sind. Die Hitzeschildelemente werden nacheinander
mit den Haltern in die Nuten der Tragstruktur eingeschoben, wobei die nachkommenden
Elemente die vorher positionierten in ihren Positionen versperren. Auf diese Weise
kann beispielsweise eine kreisumlaufende Reihe von Hitzeschildelementen in einer Brennkammer
einer Gasturbine gebildet werden.
[0004] Das letzte verbleibende Hitzeschildelement kann jedoch nicht mehr auf diese Weise
montiert werden, weil die beiderseits vorhandenen benachbarten Hitzeschildelemente
eine tangential gerichtete Montagebewegung blockieren. Oft wird ein derartiges letztes
Hitzeschildelement als Attrappenstein oder Attrappe bezeichnet. Folglich werden zum
Anbringen des letzten Hitzeschildelementes Lösungen mit Verschraubungen angewendet,
die eine Montage in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur ermöglichen. Eine
bekannte Verschraubung benutzt hierzu vier Schrauben, die in Aussparungen eingreifen,
welche in den Seitenflächen des Hitzeschildelementes hierfür ausgebildet sind. Diese
Lösung ist vielfach dadurch benachteiligt, weil einerseits die vier Schrauben zusätzliche
Kühlung und dadurch mehr Kühlluftverbrauch benötigen und andererseits die Montage
ein Handhabungsproblem mit sich bringt. Die Handhabung der vier Schrauben erzwingt
beispielsweise Verwendung von Fixiermitteln wie Verklebung oder Klebeband, die nicht
zuverlässig sind, wodurch die Schrauben verloren gehen können und wegen hoher Beschädigungsgefahr
unbedingt gefunden werden müssen. Ferner ist keine Über-Kopf-Montage möglich, so dass
ein erheblicher Zeitaufwand zur Positionierung einer großen Turbinenanordnung in die
entsprechende montagefreundliche 6 Uhr Position der Montagestelle anfällt. Außerdem
kann es notwendig sein, zwei Personen für die Montage des letzten Hitzeschildelementes
einzusetzen, da die vier Schrauben in die entsprechenden vier Bohrungen in der Tragstruktur
eingeführt werden müssen. Zuallerletzt ist noch zu berücksichtigen, dass die Schrauben
wegen der verwendeten hochhitzebeständigen Legierung relativ teuer sind und wegen
hohen Sicherheitsanforderungen bei jeder Demontage durch Neue ersetzt werden müssen.
[0005] EP 1 701 095 A1 und
EP 0 558 540 B1 beschreiben beispielhaft einen wie oben beschrieben ausgeführten Hitzeschild mit
den geschilderten Vorteilen und Nachteilen. Die Hitzeschildelemente werden oft auch
als Steine und die sie haltenden Halteelemente Steinhalter genannt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist angesichts der oben beschriebener Nachteile
im Stand der Technik, ein Hitzeschildelement derart zu gestalten, dass es als ein
letztes von einer Vielzahl von Hitzeschildelementen eines Hitzeschildes montierbar
ist, hierbei wenige Montageelemente aufweist und die Hitze schützende Funktion, sowie
die Kühlfluidzirkulation erhalten bleiben.
[0007] Nach einem ersten Aspekt geht die Erfindung von einem Hitzeschildelement für einen
eine Vielzahl benachbart an einer Tragstruktur angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden
Hitzeschild aus, wobei das Hitzeschildelement eine Heißseite und eine Kaltseite aufweist.
[0008] Die erfindungsgemäßen Aufgaben werden nach diesem Aspekt dadurch gelöst, dass das
Hitzeschildelement eine die Heißseite bildende Hitzeschildplatte und eine die Kaltseite
bildende Trägerplatte aufweist, wobei die Hitzeschildplatte auf die Trägerplatte montierbar
ist. Hierdurch ist es möglich, die Befestigung des letzen Hitzeschildelementes an
der Tragstruktur in eine Befestigung der Trägerplatte an der Tragstruktur und eine
Befestigung der Trägerplatte an der Hitzeschildplatte aufzuteilen und entsprechend
vorteilhaft zu gestalten. Vorzugsweise ist die die Heißseite bildende Hitzeschildplatte
aus einem hitzebeständigen Sinter- oder Keramikwerkstoff und die die Kaltseite bildende
Trägerplatte aus einem metallischen Werkstoff oder einer Metalllegierung ausgebildet.
[0009] Es ist von Vorteil, wenn zur Montage der Hitzeschildplatte auf der Trägerplatte wenigstens
eine Durchbohrung in der Hitzeschildplatte vorgesehen ist, wobei die Position dieser
Durchbohrung in der Fläche der Hitzeschildplatte im Wesentlichen als eine symmetrische
Position vorgesehen ist. Diese eine Durchbohrung reicht aus, um durch sie eine Verschraubung
zu betätigen. Hierbei ist die Querabmessung der Durchbohrung vorzugsweise kleiner
als der Durchmesser des Kopfes einer Befestigungsschraube, die in die Trägerplatte
einsteckbar ist.
[0010] In der Trägerplatte ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung an einer zur Durchbohrung der Hitzeschildplatte korrespondierenden Position
eine Vertiefung mit einer Durchbohrung vorgesehen, in welche die Befestigungsschraube
durchsteckbar ist, wobei der Kopf der Befestigungsschraube in einem durch die Vertiefung
und die zur Trägerplatte zugewandte Seite der Hitzeschildplatte ausgebildeten Raum
eingesperrt ist. Dadurch kann die Befestigungsschraube nicht verloren gehen.
[0011] Die Hitzeschildplatte weist vorzugsweise jeweils eine in den zwei einander gegenüber
und einander abgewandt liegenden seitlichen Kanten liegende Halternut auf, die zum
Eingreifen der Halteelemente durch Greifabschnitte vorgesehen sind.
[0012] Um das Halteelement aufzunehmen und festzuhalten, weist die Trägerplatte wenigstens
eine Nut auf, die einen verbreiteten Nutgrund und einen die offene Nutseite bildenden
verengten Bereich aufweist.
[0013] Weitere Vorteile lassen sich mit einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung erreichen,
wenn die Trägerplatte und die Hitzeschildplatte miteinander mithilfe von wenigstens
zwei Halterelementen verklammert sind, wobei das Halteelement Mittel zum Eingreifen
in die Halternuten der Hitzeschildplatte und Mittel zum Eingreifen in die Nuten der
Trägerplatte aufweist.
[0014] Die im Halteelement ausgebildeten Mittel zum Eingreifen in die Halternuten der Hitzeschildplatte
sind vorzugsweise als Greifabschnitte ausgebildet.
[0015] Die im Halteelement ausgebildeten Mittel zum Eingreifen in die Nuten der Trägerplatte
sind ferner bevorzugt als ein verbreiterter Schuh ausgebildet, dessen Breite zu der
Breite des verbreiteten Nutgrundes der Nut der Trägerplatte korrespondiert.
[0016] Das Halteelement kann ferner einen als Haltefeder dienenden Befestigungsabschnitt
aufweisen, dessen Breite zu der Breite des verengten Bereiches der Nut der Trägerplatte
korrespondiert.
[0017] Die Dicke der Hitzeschildplatte und die Dicke der Trägerplatte ergeben vorzugsweise
eine Gesamtdicke des erfindungsgemäßen zweiteiligen Hitzeschildelementes, die der
Dicke eines einteiligen keramischen Hitzeschildelementes entspricht.
[0018] Nach einem zweiten Aspekt werden die erfindungsgemäßen Aufgaben mit einem Hitzeschild
an einer Tragstruktur, aufweisend eine Vielzahl von Hitzeschildelementen, mit wenigstens
einem Hitzeschildelement nach einer vorhergehend beschriebenen Ausgestaltung gelöst.
[0019] Hierzu ist das erfindungsgemäße Hitzeschildelement als ein letztes, eine Reihe von
vormontierten benachbarten Hitzeschildelementen abschließendes Hitzeschildelement
vorgesehen.
[0020] Erfindungsgemäß können die Aufgaben der Erfindung auch durch eine Verwendung des
Hitzeschildes mit wenigstens einem Hitzeschildelement nach einer der vorhergehend
beschriebenen Ausgestaltung zur Herstellung einer Verbrennungsanlage oder einer Turbinenmaschine
gelöst werden, wobei die Turbinenmaschine insbesondere als eine Gasturbine ausgeführt
sein kann.
[0021] Nach einem verfahrenstechnischen Aspekt wird zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgaben
ein Verfahren zum Zusammenbauen eines Hitzeschildelementes nach einer der vorhergehend
beschriebenen bevorzugten Ausgestaltungen verwendet.
[0022] Dieses erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich vorzugsweise dadurch aus, dass
- die Befestigungsschraube in die in der Vertiefung vorgesehene Bohrung eingeführt wird,
- die Hitzeschildplatte mithilfe von wenigstens zwei Halteelementen, die mit ihrem jeweiligen
Schuh in die Nuten der Trägerplatte eingeführt werden, mit der metallichen Trägerplatte
durch Eingriff mittels der Greifabschnitte der Halteelemente in die in den einander
abgewandt liegenden Kanten der Hitzeschildplatte vorgesehene Halternuten verklammert
werden.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren bringt weitere Vorteile, wenn wenigstens ein Halteelement
mit der Trägerplatte an der Befestigungsöffnung kraftschlüssig befestigt wird, wobei
das diesem wenigstens einen befestigten Halteelement gegenüberliegende Halteelement
unbefestigt gelassen wird.
[0024] Erfindungsgemäß ist auch eine Ausführung als ein sogenanntes Pocket-CHS (Taschenstein)
möglich.
[0025] Im Ergebnis ist es erfindungsgemäß möglich, ein Hitzeschildelement herzustellen,
welches auf eine unkomplizierte Art und Weise als letztes Element eines Hitzeschildes,
als eine sogenannte Attrappe montierbar ist und hierbei sowohl der Hitzeschutz als
auch die Kühlung der metallischen Halteelemente und Trägerplatte durch Kühlluft gewährleistet
ist.
[0026] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
[0027] Außerdem ergeben sich weitere erfindungsgemäße Merkmale, Eigenschaften und Vorteile
aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten
Figuren.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Teilquerschnittsansicht durch eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Hitzeschildele- mentes,
- Figur 2
- eine Seitenansicht auf das erfindungsgemäße Hitze- schildelement,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der Tragstruktur,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht des Halteelementes,
- Figur 6
- eine vergrößerte perspektivische Teilansicht des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes
im Bereich eines Halteelementes.
[0029] Figur 1 zeigt eine Teilquerschnittsansicht durch eine bevorzugte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes 1.
[0030] Das Hitzeschildelement ist erfindungsgemäß zweiteilig ausgeführt und weist eine vorzugsweise
keramische Hitzeschildplatte 10 und eine vorzugsweise metallische Trägerplatte 5 auf.
Die Gesamtdicke beider Platten ist derart gewählt, dass sie der Dicke eines normalen
vollkeramischen einteiligen Hitzeschildelementes gleich ist, um einen gleichmäßig
dicken Hitzeschild auszubilden.
[0031] Die Trägerplatte weist vorzugsweise eine in ihrer Mitte im Wesentlichen axialsymmetrisch
ausgebildete Befestigungsvorrichtung auf, die aus einer zur Kaltseite 4 vorragenden
Erstreckung 3 und einer Vertiefung 12, die von einer Bohrung durchlocht sind, besteht.
In diese Befestigungsbohrung kann eine Befestigungsschraube 2 eingeführt werden.
[0032] Beide Platten sind miteinander mithilfe von vorzugsweise federnden metallischen Haltern
7 verklammert (siehe Figuren 5 und 6), wobei der Halter 7 mit seinem Greifabschnitt
21 in eine seitliche Halternut 8 der Hitzeschildplatte 10 eingreift.
[0033] Die Hitzeschildplatte 10 weist eine Durchbohrung 11 auf, die genau über der Befestigungsschraube
2 angeordnet ist. Durch diese Durchbohrung 11 kann ein Montagewerkzeug (nicht dargestellt)
hindurch eingeführt werden, um in den Kopf der Schraube 2 einzugreifen und diese drehen
zu können, wenn das Hitzeschildelement an einer Tragstruktur befestigt wird. Der Durchmesser
der Durchbohrung 11 ist derart gewählt, dass das Montagewerkzeug, beispielsweise ein
Schraubendreher oder ein Inbusschlüssel, gerade frei hindurchpasst. Dadurch kann der
Durchmesser der Durchbohrung 11 möglichst klein gehalten werden, wodurch weniger Hitze
in die Bohrung von der Heißseite 9 eindringen und dort ein Wärmeproblem verursachen
kann.
[0034] Da der Kopf der Befestigungsschraube 2 jedoch viel größer als die Durchbohrung 11
ist, muss die Befestigungsschraube 2 in die Befestigungsbohrung der Vertiefung 12
eingeführt werden, bevor die Trägerplatte 5 und die Hitzeschildplatte 10 miteinander
mithilfe der Halter 7 verklammert werden. Nachdem dies ausgeführt ist, befindet sich
die Befestigungsschraube 2 in einem Sperrraum zwischen den beiden Platten und kann
somit nicht mehr verloren gehen.
[0035] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf das erfindungsgemäße Hitzeschildelement 1, die
gegenüber der Ansicht in Figur 1 um 90 Grad gedreht ist.
[0036] In dieser Ansicht ist erkennbar, wie das Halteelement 7 in die Trägerplatte 5 eingelassen
ist. Die zur Aufnahme des Halteelementes 7 vorgesehene Nut 6 der Trägerplatte 5 ist
in einer zur Kaltseite hin vorragenden Vorstreckung 13 ausgebildet. Diese Vorsteckung
13 bildet eine Führungsschiene 13, vorzugsweise eine auf jeder Seite der Trägerplatte
5, die in die jeweilige Nut 15 der Tragstruktur 16 eingelegt wird und der Trägerplatte
5 mit der auf ihr montierten Hitzeschildplatte 10 eine genaue Positionierung und Ausrichtung
ermöglicht. Die Nuten 15 in der Tragstruktur 16 müssen nicht speziell für das erfindungsgemäße
Hitzeschildelement 1 in die Tragstruktur eingebracht werden, sondern sind in der Regel
bereits für die Montage der normalen einteiligen keramischen Hitzeschildelemente mit
Hilfe der baugleichen Halteelemente 7 vorgesehen.
[0037] Figur 3 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes
1, das eine keramische Hitzeschildplatte 10 und eine metallische Trägerplatte 5 aufweist.
[0038] Die keramische Hitzeschildplatte 10 und die metallische Trägerplatte 5 werden vorzugsweise
von vier Halteelementen 7 zusammengehalten. In einer anderen Ausgestaltung kann die
Anzahl der Halter 7 auf wenigstens zwei, einen von jeder Seite, reduziert werden.
Hierzu greifen die Halter 7 in die in den zwei abgewandt gegenüberliegenden Kanten
der Hitzeschildplatte 10 vorgesehene Halternuten 8 ein. Eine Detaildarstellung dieser
Befestigung ist in den Figuren 5 und 6 näher angegeben. Hierbei sind die Halter 7
von gleicher Bauart, wie sie konventionell zur Befestigung der einteiligen keramischen
Hitzeschildelemente, z. B. der Benachbarten, verwendet werden, sind jedoch im Unterschied
dazu auf eine zwischen der Hitzeschildplatte 10 und der Tragstruktur 16 positionierte
metallische Trägerplatte 5 montiert.
[0039] Die Durchbohrung 11 dient wie oben beschrieben zum Durchstecken eines schmalen Montagewerkzeugs,
um die Befestigungsschraube 2 in die Tragstruktur 16 einzuschrauben, wo entweder ein
Gewinde vorhanden ist oder eine Gegenmutter positioniert wird.
[0040] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht der Tragstruktur 16, beispielsweise einer
Turbinenmaschine, dargestellt.
[0041] Die Tragstruktur 16 weist parallel angeordnete Nuten 15 auf, in welche die einteiligen
keramischen Hitzeschildelemente hintereinander mithilfe der federnden metallischen
Halter 7 verklammert werden. Vorzugsweise das letzte Stück des Hitzeschildes wird
mit dem erfindungsgemäßen zweiteiligen Hitzeschildelement 1 gebildet.
[0042] Hierzu ist in der Tragstruktur 16 genau an der Stelle des letzten Hitzeschildelementes
eine Ausbohrung 22 vorgesehen, in welche die vorragende Erstreckung 3 der metallischen
Trägerplatte 5 des Hitzeschildelementes eingepasst wird. Gleichzeitig werden die zwei
parallel angeordnete und entsprechend dimensionierte Vorstreckungen 13 in die parallel
angeordnetn, ggf. verbreiterten Nuten 15 der Tragstruktur 16 eingepasst, sodass das
erfindungsgemäße zweiteilige Hitzeschildelement 1 eine genau vorgegebene Position
auf der Tragstruktur 16 einnimmt.
[0043] Die Tragstruktur 16 kann ferner in bevorzugten Ausgestaltungen Kühlöffnungen 23 aufweisen,
die mit Kühlluftkanälen verbunden sind.
[0044] Die Fläche der Tragstruktur 16 kann flach oder gekrümmt sein. Ferner kann die Krümmung
sowohl konvex als auch konkav ausgebildet sein.
[0045] Die bevorzugte Bestimmung des erfindungsgemäßen zweiteiligen Hitzeschildelementes
1 ist als ein abschließendes Element des Hitzeschildes in einer dadurch bedingten
Montagerichtung, die im Wesentlichen der Normalen auf die Oberfläche der Tragstruktur
folgt, vorgesehen. Es kann jedoch im Sinne eines einfacheren Zugangs und verringerten
Aufwandes zum Austausch eines defekten Hitzeschildelementes vorgesehen sein, mehrere
Abschlussstellen in einer Hitzeschildreihe vorzusehen. Dann müssen nicht alle Hitzeschildelemente
einer Reihe ausgebaut werden, um nur wenige Elemente auszutauschen.
[0046] Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße zweiteilige Hitzeschildelement 1 eine einfache
Montage durch eine Person und nur von einer Seite der Anlage aus, wenn in der Tragstruktur
16 eine Gewindevorrichtung oder ein Gewinde für die Befestigungsschraube 2 vorgesehen
ist.
[0047] Figur 5 zeigt ein Halteelement 7 in einer perspektivischen Darstellung. Das Halteelement
7 ist vorzugsweise aus Metall hergestellt und umfasst einen Befestigungsabschnitt
18, auch Haltefeder genannt, mit dem das Halteelement 7 an einer Tragstruktur 16 einer
Brennkammerwand, beispielsweise der Brennkammerwand einer Gasturbinenanlage befestigt
werden kann.
[0048] Die Halteelemente 7 sind an der Trägerplatte 5 in jeweils einer Nut 6 geführt (vgl.
Fig. 6).
[0049] Hierbei greift ein verbreiterter Abschnitt des Befestigungsabschnittes 18, der sogenannte
Schuh des Haltelementes 7, eng toleriert in eine parallel zur Oberfläche der Trägerplatte
5 eingelassene (beispielsweise ca. 10 mm tiefe) Nut 6 ein. Eine derartige Befestigung
der einteilig aus Keramik hergestellten normalen Hitzeschildelemente an einer Tragstruktur
16 ist bekannt. Erfindungsgemäß ist diese bekannte Befestigungsweise nun auf eine
als ein Zwischenelement dienende Trägerplatte 5 angewendet. Hierdurch sind die Vorteile
einer erprobten Befestigungsart erfindungsgemäß beibehalten.
[0050] Die Nut 6 ist so ausgeführt, dass sie nur im Nutgrund die für das Einschieben der
Schuhe erforderliche Breite hat. Bei einem Hochziehen des Haltelementes 7 in der Nut
6 stützt dieses sich an dem engen Bereich der Nut 7 ab, wodurch eine das Haltelement
7 haltende Haltekraft vermittelt wird. Der nicht verbreiterte Teil des Befestigungsabschnitts
18 kann dadurch ungehindert in der Nut 6 angehoben werden. Die Befestigungsöffnung
17 im Schuh dient zur Fixierung aller oder mancher Haltelemente 7 in der Nut, was
von der Kaltseite der Trägerplatte 5 aus mithilfe von Stiften, Arretiermaden oder
Verschraubung erfolgen kann. Üblicherweise wird ein Hitzeschildelement an zwei gegenüberliegenden
Seiten von jeweils zwei Haltelementen 7, also insgesamt von vier Haltelementen 7,
gehalten.
[0051] Die Befestigungsabschnitte 3 der an der anderen Seite angeordneten Halteelemente
7 sind in einer bevorzugten Ausgestaltung nicht gesichert, sodass sie gleiten können,
um die thermische Dehnung des Hitzeschildelementes nicht zu behindern.
[0052] An demjenigen Ende der Haltefeder 18, welches dem Ende mit der Befestigungsöffnung
17 gegenüberliegt, ist ein Halterkopf 20 ausgebildet. Dieser Halterkopf 20 weist einen
im Wesentlichen rechtwinklig zur Haltefeder 18 angewinkelten Abschnitt 19 sowie ein
Greifabschnitt 21, der wiederum im Wesentlichen senkrecht zum Abschnitt 19 abgewinkelt
ist, auf. Der Greifabschnitt 21, auch Greiflasche genannt, dient zum Eingriff in die
Nut eines Hitzeschildelementes. Ein Hitzeschildelement kann durch Eingriff von Greiflaschen
21 von Halteelementen 7, die an einer Trägerplatte 5 befestigt sind, in die Halternuten
8 einander abgewandter Seiten der Hitzeschildplatte 10 mit der Trägerplatte verklammert
werden (siehe Fig. 6).
[0053] Figur 6 zeigt eine vergrößerte perspektivische Teilansicht des erfindungsgemäßen
Hitzeschildelementes 1 im Bereich eines Halteelementes 7.
[0054] Die oberhalb dargestellte keramische Hitzeschildplatte 10 mit der Heißseite 9 ist
hierbei auf der unter ihr angeordneten metallischen Trägerplatte 5 angeordnet und
mit dem unter Figur 5 beschriebenen Halteelement 7 verklammert. Die Nut 6 der Trägerplatte
5 weist hierbei einen breiteren Nutgrund und einen engen Bereich 14 auf, durch den
die Haltefeder 18 des Halteelementes 7 austreten kann, während der Schuh mit der Befestigungsöffnung
17 zurückgehalten wird.
1. Hitzeschildelement (1) für einen eine Vielzahl benachbart an einer Tragstruktur (16)
angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden Hitzeschild, wobei das Hitzeschildelement
(1) eine Heißseite (9) und eine Kaltseite (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Hitzeschildelement (1) eine die Heißseite bildende Hitzeschildplatte (10) und
eine die Kaltseite bildende Trägerplatte (5) aufweist, wobei die Hitzeschildplatte
(10) auf die Trägerplatte (5) montierbar ist.
2. Hitzeschildelement (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Heißseite bildende Hitzeschildplatte (10) aus einem hitzebeständigen Sinter-
oder Keramikwerkstoff ausgebildet ist.
3. Hitzeschildelement (1)nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Kaltseite bildende Trägerplatte (5) aus einem metallischen Werkstoff oder
einer Metalllegierung ausgebildet ist.
4. Hitzeschildelement (1)nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Montage der Hitzeschildplatte (10) auf der Trägerplatte (5) wenigstens eine Durchbohrung
(11) in der Hitzeschildplatte (10) vorgesehen ist, wobei die Position dieser Durchbohrung
(11) in der Fläche der Hitzeschildplatte (10) im Wesentlichen als eine symmetrische
Position vorgesehen ist.
5. Hitzeschildelement (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querabmessung der Durchbohrung (11) kleiner als der Durchmesser des Kopfes einer
Befestigungsschraube (2), die in die Trägerplatte (5) einsteckbar ist, vorgesehen
ist.
6. Hitzeschildelement (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Trägerplatte (5) an einer zur Durchbohrung (11) der Hitzeschildplatte (10)
korrespondierenden Position eine Vertiefung (12) mit einer Durchbohrung vorgesehen
ist, in welche die Befestigungsschraube (2) durchsteckbar ist, wobei der Kopf der
Befestigungsschraube (2) in einem durch die Vertiefung (12) und die zur Trägerplatte
(5) zugewandte Seite der Hitzeschildplatte (10) ausgebildeten Raum eingesperrt ist.
7. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hitzeschildplatte (10) jeweils eine in den zwei einander gegenüber und einander
abgewandt liegenden seitlichen Kanten liegende Halternut (8) aufweist, die zum Eingreifen
der Halteelemente (7) durch Greifabschnitte (21) vorgesehen sind.
8. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerplatte (5) wenigstens eine Nut (6) aufweist, die einen verbreiteten Nutgrund
und einen die offene Nutseite bildenden verengten Bereich (14) aufweist.
9. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerplatte (5) und die Hitzeschildplatte (10) miteinander mithilfe von wenigstens
zwei Halterelementen (7) verklammert sind, wobei das Halteelement (7) Mittel zum Eingreifen
in die Halternuten (8) der Hitzeschildplatte (10) und Mittel zum Eingreifen in die
Nuten (6) der Trägerplatte (5) aufweist.
10. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die im Halteelement (7) ausgebildeten Mittel zum Eingreifen in die Halternuten (8)
der Hitzeschildplatte (10) als Greifabschnitte (21) ausgebildet sind.
11. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die im Halteelement (7) ausgebildeten Mittel zum Eingreifen in die Nuten (6) der Trägerplatte
(5) als ein verbreiterter Schuh ausgebildet sind, dessen Breite zu der Breite des
verbreiteten Nutgrundes der Nut (6) der Trägerplatte (5) korrespondiert.
12. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (7) einen als Haltefeder (18) dienenden Befestigungsabschnitt (18)
aufweist, dessen Breite zu der Breite des verengten Bereiches (14) der Nut (6) der
Trägerplatte (5) korrespondiert.
13. Hitzeschildelement (1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dicke (a) der Hitzeschildplatte (10) und die Dicke (b) der Trägerplatte (5) eine
Gesamtdicke (c) ergeben, die der Dicke eines einteiligen keramischen Hitzeschildelementes
entspricht.
14. Hitzeschild an einer Tragstruktur (16) aufweisend eine Vielzahl von Hitzeschildelementen,
mit wenigstens einem Hitzeschildelement(1) nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Hitzeschildelement (1) als ein letztes, eine Reihe von vormontierten benachbarten
Hitzeschildelementen abschließendes Hitzeschildelement vorgesehen ist.
15. Verwendung des Hitzeschildes mit wenigstens einem Hitzeschildelement nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung einer Verbrennungsanlage oder einer Turbinenmaschine,
wobei die Turbinenmaschine als eine Gasturbine oder eine Flüssigkraftstoffturbine
ausgeführt ist.
16. Verfahren zum Zusammenbauen eines Hitzeschildelementes (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Befestigungsschraube (2) in die in der Vertiefung (12) vorgesehene Bohrung eingeführt
wird,
- die Hitzeschildplatte (10) mithilfe von wenigstens zwei Halteelementen (7), die
mit ihrem jeweiligen Schuh in die Nuten (6) der Trägerplatte (5) eingeführt werden,
mit der metallischen Trägerplatte (5) durch Eingriff mittels der Greifabschnitte (21)
der Halteelemente (7) in die in den einander abgewandt liegenden Kanten der Hitzeschildplatte
(10) vorgesehene Halternuten (8) verklammert werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Halteelement (7) mit der Trägerplatte (5) an der Befestigungsöffnung
(17) kraftschlüssig befestigt wird, wobei das diesem wenigstens einen befestigten
Halteelement (7) gegenüberliegende Halteelement (7) unbefestigt gelassen wird.